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      26.09.2016 -  Fragen und Antworten          (vorläufige wortnahe Übersetzung)

Pascha Stempelew:

In den Kommentaren zur Ansprache “Die Kunst, mit Mitmenschen zu kommunizieren“ habe ich interessante Fragen gesehen, zu denen dort keiner der Beteiligten etwas Vernünftiges geäußert hat. Ich habe mich entschieden, parallel etwas als Frage an Dich zu formulieren: „... es ergibt sich, dass alles, was wir wahrnehmen, eine Illusion ist. Beim Kommunizieren tauschen wir Illusionen untereinander aus, das heißt, wir wollen unsere positive oder negative Illusion aufzeigen. Können wir die Wahrheit von der Lüge unterscheiden? Ob die Wahrheit negativ, die Lüge aber positiv sein kann? … Wie sich ein “normaler“ Mensch zum Krieg oder anderen Verbrechen verhalten soll, … wo das Unmenschliche sozusagen eine Tatsache, aber keine Illusion mehr ist?...“

Vissarion:

Wie man die Wahrheit im Verlauf einer Kommunikation mit jemandem erkennen kann, weil der eigentliche Verlauf der Kommunikation seinem Wesen nach ein Austausch von Illusionen ist, die auf gefühlsbetonter Wahrnehmung des einen oder anderen faktischen Momentes der geschehenden Realität beruhen? Wie kann man die tatsächliche Wahrheit vom gefühlsmäßigen voreingenommenen Eindruck, den der Gesprächspartner mit euch teilt, absondern?
Aufgrund meiner Ansprache anlässlich der Kunst, mit Mitmenschen zu kommunizieren, könnt ihr solche Fragen durchaus leicht stellen, weil die menschliche Neugier euch stets verlockt, eine gewisse Wahrheit zu erfahren.
Aber was versucht ihr wirklich zu erfahren, wenn ihr nach dem verlockenden Begriff “Wahrheit“ strebt?
Der Verlauf beim Erkennen irgendeiner neuen Information geht beim Menschen in direkter Verbindung mit seinem unbewussten Bedürfnis vor sich, bestimmte charakteristische Eindrücke zu bekommen, was bei weitem nicht immer mit dem Streben verbunden ist, die tatsächliche Wahrheit zu erfahren.
Gerade das Streben, bestimmte charakteristische Eindrücke zu erhalten, ist die Hauptversuchung, die den Kreis des Kommunizierens bestimmt, den der Mensch gerade selbst wählt!
Ihr kennt das Bild, wo gerade das, womit ein Mensch angefüllt ist, das wird er auch bei seinem Versuch zu kommunizieren ausschütten!
Und wie die Werte, die er ausschüttet, auch sein mögen, so kann er durchaus auch Komplizen haben, die sich gerne derselben Werte bedienen. Und je mehr sie einander verstehen werden, umso mehr werden sie einander wertschätzen, indem sie die Eigenschaften des Gesprächspartners loben, Eigenschaften, die in Wirklichkeit nicht das Hauptbindeglied ihrer “Freundschaft“ sind.
Sie fungieren füreinander wie “Batterien“, die berufen sind, ihre Gefühlswelt gegenseitig zu nähren.
Daher, indem ihr irgendwie Umgang sucht, sucht ihr in Wirklichkeit vor allem eine Möglichkeit, irgendwelche eurer Gefühlsbesonderheiten, die niedrigen wie auch die wohlbringenden, zu befriedigen!
Somit wird, wenn wir das äußerst einfach ausdrücken, ein Gekränkter unveränderlich die unbewusste Neigung zu kränken verspüren, ein Glücklicher – zu beglücken!
Der Mensch kann schwer die erhaltene Information vom erhaltenen Eindruck trennen.
Und das seelische Wohlergehen des Lebensweges des Menschen ist ausschließlich damit verbunden, von welcher Art die Eindrücke sind, mit denen sich seine Gefühlswelt auffüllen wird!
Wie viele Freunde  ein Mensch hat und wie sie sind, kann sehr leicht  die Eigenschaften seines Charakters bestimmen!
Je komplizierter die Gefühlswelt des Menschen ist, umso einsamer ist der Mensch!
Ein Unglück solcher Art ist in der Regel ab seiner Kindheit mit dem Mangel an Liebe und rechter Aufmerksamkeit gegenüber so einem Menschen verbunden.
Wodurch sich bei ihm eine unbewusste Forderung entwickelt, die Forderung nach dieser Liebe und dieser Aufmerksamkeit ihm selbst gegenüber seitens der Mitmenschen. Und wenn ihm dies nicht gegeben wird, was in seiner subjektiven Vorstellung gerade die Liebe und rechte Aufmerksamkeit bedeutet, so fängt so ein Mensch leicht an zu verurteilen.
Etwas Unwahres sagen kann aus ganz natürlichem Grund derjenige, der Positives in sich hat, als auch einer, der Negatives in sich trägt! Aber Unwahrheit ist nicht gleich Unwahrheit!
Derjenige, der Positives in sich trägt, kann etwas überflüssiges Wertvolles hinzufügen, doch wer das Negative in sich trägt – das überflüssige Schlechte.
Wegen des überflüssig Wertvollen kann man lächeln und wegen des überflüssig Schlechten – strafen!
Für Nichts bestrafen! Unglücklicherweise aber verspüren dazu viele die ungesunde Bereitschaft und dies nur deswegen, um entsprechende Eindrücke zu bekommen.
Dies berücksichtigend, sollte man sich aufmerksamer gegenüber der alten Weisheit Salomons verhalten:
“Wer Hass verbirgt, dessen Lippen sind verlogen, und wer Verleumdung verbreitet, der ist ein Tor“.
Gerade derjenige, der übervoll ist von Empörung, veranlasst vor allem großes Unglück und Kummer!
Was aber das angeht, wie man sich richtig gegenüber Unglück und Kummer verhalten soll, so kann ein “normaler“ Mensch, so, wie ihr ihn in der Frage bezeichnet habt, Bitterkeit in seinen Gemütsbewegungen nicht vermeiden.
Für den Menschen muss so eine Erscheinung immer als eine negative fixiert werden, und der Mensch muss sich bemühen zu vermeiden, so es nach seinen Kräften ist, solche Folgen zu erschaffen.
Eine große Dummheit ist aber euer Streben, möge es auch oft unbewusst sein, etwas Negatives auszudenken, um ungesunde Gemütsbewegungen in Fülle zu nähren!
Dies bezieht sich auf Umstände, wo ihr, wenn ihr in der Regel überhaupt über keine Wahrheit irgendeiner Realität verfügt, ihr nicht nur ein negatives Bild aktiv formt, sondern auch diesen krankhaften Quatsch mit euren Mitmenschen selbstbewusst teilt!
Aber gerade das ist das Erbärmlichste  für jedwede beliebige Menschengesellschaft!
Warum finden die Menschen, die entweder das Gute oder das Böse suchen, immer das, was sie suchen?
Ja, eben deswegen, weil all dies nicht irgendwo existiert, sondern in ihrem eigenen Kopf!
Dadurch verläuft auch die Wahrnehmung von ein- und demselben mit vollkommen entgegengesetzten Eindrücken.
Ihr werdet die Wahrheit immer unterschiedlich wahrnehmen. Dies ist kraft der absoluten Unwiederholbarkeit eurer Gefühlseigenschaften normal.
Aber für eure Entwicklung wird so eine Wahrnehmung nur dann am günstigsten sein, wenn ihr etwas persönlich erlebt, nicht aber, wenn ihr dies durch die Meinung von irgend jemanden kennenlernt.
Kennt ihr das Sprichwort: “Besser einmal sehen, als hundertmal hören“?      


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