26.11.2016
- Warum viele sehen, und doch nichts sehen |
Zusätzlich
zu dieser Überschrift kann man auch noch sagen, dass sie nicht einfach
nichts sehen, sondern es ist einfach nicht nötig, dass sie es sehen. Einst
in meinem Aufruf “Die Letzte Hoffnung“ habe ich die charakteristische
Besonderheit des Unterschiedes des Energie-Informationsfeldes des
Bewusstseins und des Feldes der Seele aufgezeigt, wo abhängig von
diesen sich stark unterscheidenden Besonderheiten das Bewusstsein des
Menschen und seine Seele zwei verschiedenen Gesetzmäßigkeiten der
Entwicklung folgen. Für die Entwicklung des Bewusstseins ist der
Prozess des Denkens und der Erwerb von Wissen äußerst wichtig, für die
Seele jedoch – der des Glaubens, gerade wenn Kenntnisse anlässlich
irgendwelcher Teile der Realität niemals erworben werden können, aber
ein gewisses inneres Gespür des Menschen ihn zwingt, gewissen
charakteristischen bildhaften Vorstellungen zu vertrauen! Sich den
bildhaften Vorstellungen, die sich im Bewusstsein des Menschen formen,
anzuvertrauen, selbst wenn sie nicht einmal der Wahrheit entsprechen,
da ist es das Wichtigste, dass gerade die Tendenz, das Vertrauen zu
bekunden, unvermeidlich in die notwendige charakteristische Richtung
geht. Wäre der Mensch nicht mit einer lebenden Seele vergeistigt, so
würden die Besonderheiten des Vertrauens sich nur auf primitivem Niveau
zeigen und vor allem mit den Instinkten verbunden sein. Zum Beispiel
mit dem Spüren von Gefahr, wo der Mensch eine bestehende Gefahr nicht
feststellen kann und sie ihm auch nicht bewusst ist, so kann es aber
nichts desto weniger richtig sein, dass er sie fühlt/ahnt. So eine
Art Ahnung kann man auch dem Wissen zuordnen, welches sich aber im
Bewusstsein des Menschen durch kein genaues Bild manifestiert, das dem
Geschehen in der Realität vollkommen entspricht. Ein beliebiges
Objekt der Welt der Materie hat aufgrund von natürlichen Ursachen
unvermeidlich sein eigenes Enerie-Informationsfeld, welches, abhängig
von der Qualität des Objektes, einen unterschiedlichen Grad an
räumlicher Größe hat. Das Feldbewusstsein des Menschen nimmt immer
die charakteristische Information eines ähnlichen Feldes eines
beliebigen anderen Objektes im Moment der Berührung mit ihm auf, aber
die festgehaltene Information kann und soll sich nicht im Bewusstsein
des Menschen als ein genaues Bild verwirklichen. Auf der
Gefühlsebene jedoch kann ein gewisser Strom einer aktiven äußerlichen
Energie (jemand zeigt ein Interesse an euch) bei euch durchaus eine
charakteristische Gemütsbewegung hervorrufen und vielleicht auch
bekannte Assoziationen, wie zum Beispiel die Anwesenheit eines Blickes,
der auf euch gerichtet ist. Die naturgemäße Gefühlsbesonderheit des
biologischen Organismus ist berufen, die günstigste Überlebensfähigkeit
dieses Organismus zu gewährleisten. Die Gefühlsbesonderheit der
Seele jedoch ist berufen, den Verstandesorganismus, mit dem sie
vereinigt ist, zu befähigen, auf einzigartige Weise die Welt der
Materie zu verwandeln, was schon von Beginn an vom Himmlischen Vater
dem Menschengeschlecht vorbestimmt wurde. Die Gesetzmäßigkeiten, die
in die Basis der naturgemäßen Gefühlsbesonderheit und der Besonderheit
der Seele eingelegt sind, weisen einen bedeutsamen charakteristischen
Unterschied in ihrer Energie-Information auf. Eine beliebige
Zivilisation des Hohen Verstandes, wenn sie zum ersten Mal ihre
Lebenstätigkeit beginnt, wird in ihrer Anfangsentwicklung unvermeidlich
eine gewisse Periode einer bedingten Vorbereitungseinstellung, bis das
Normniveau erreicht ist, durchlaufen müssen, erst ab dem sie an eine
vollwerige Lebenstätigkeit herantreten kann. Für die nicht beseelten
Verstandeszivilisationen ist dieser Weg der Einstellung mit dem
Auftreten von naturgemäßen Gefühlsbesonderheiten verbunden, welche
ursprünglich helfen sollen, sich auf eine harmonische Wechselwirkung
mit dem Umfeld ihres Verweilens einzustimmen und im weiteren helfen
sollen, eine Wechselwirkung mit den Umwandlungen der
Ego-Gefühlsbesonderheiten auf so eine Weise vorzunehmen, damit sie die
Tätigkeit des Verstandes nicht beeinflussen. Eine normale Tätigkeit des Verstandes ist nur unter den Bedingungen völligen Freiseins von egoistischer Abhängigkeit möglich! Nur
unter solchen Umständen wird das oben erwähnte NORM-Niveau erlangt, und
bei den Vertretern der Verstandeszivilisationen, die dieses Niveau
erreicht haben, können sich dann die vollwertigen und umfangreichen
Fähigkeiten ihres Verstandes und ihrer Physiologie eröffnen. Dem
Menschengeschlecht, das auch zu den Vertretern der Hohen
Verstandeszivilisationen gehört, das aber auf eine eigenartige Weise
beseelt ist, steht es auch bevor, eine Einstellung bis zum Normniveau
zu durchlaufen. Jedoch wurde diese Periode unvermeidlich und
unvergleichlich schwieriger – schwieriger, als das generell für
all diejenigen je sein könnte, die keine Seele besitzen! Das
geistige Gewebe, das die Grundlage der Seele bildet, hat der Struktur
seines Feldes nach eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Gefühlsfeld des
biologischen Organismus, ist aber um ein Mehrfaches feiner und
komplizierter, was seinerseits bei der Vereinigung von Seele und festem
Körper unvermeidlich zu einer bedeutenden Verstärkung der Ausprägung
des Ausdrucks der gesamten Gefühlswelt des Menschen geführt hat. Die
Ego-Gefühlsparameter des Menschenwesens haben unter solchen Bedingungen
die seitens der Natur zulässigen Normen für alle ähnlichen
Verstandesorganismen überschritten, was den Weg des Durchgehens durch
die Periode der Einstellung des Menschen auf die harmonische
Wechselwirkung mit dem Umfeld seines Verweilens außerordentlich
schwierig gemacht hat. Die Vertreter der menschlichen Gesellschaft,
die sich egoistischerweise vorschnell eine hohe Meinung über ihre
fortgeschrittene Entwicklung bilden, neigen erst einmal mehr dazu, ihr
Lebensumfeld aktiv zu zerstören, während sie ihre unsinnigen,
ausgedachten Ziele verfolgen. Das Vorhandensein solch einer Meinung
ist bezüglich einer normalen Entwicklung erst einmal noch ein
Hauptmerkmal geistiger Beschränktheit! Die naturgemäßen
Ego-Gefühlsbesonderheiten sind berufen, völlig natürlich auf alles
Naturgemäße zu reagieren, weil sie eine ähnliche
Energie-Informationsstruktur wie das Naturfeld haben, aber die
geistigen Besonderheiten können nur darauf reagieren, was einen Bezug
zur einzigartigen Struktur jenes Feldes hat, welches mit dem
Himmlischen Vater verbunden ist! Weswegen der Mensch, da er am
Anfang keine richtige Vorstellung über alles hatte, was Gott betrifft,
somit dazu neigen sollte, auf der Ebene der Intuition mit der Suche
nach den Göttlichen Wahrheiten zu beginnen. Insofern begann der
Mensch ab einer bestimmten Zeit, anhand der Handlungen der Nächsten
einen Unterschied zwischen dem, was er völlig zurecht dem egoistisch
Vorteilhaften zuordnete und dem, was er als sozusagen Seelisches zu
bezeichnen begann, zu bemerken. Die Eigenschaft sich aufzuopfern,
die eigentlich keine rationale Rechtfertigung haben konnte, wurde sogar
der Tätigkeit des Menschen sehr eigen, was überhaupt keiner anderen
unbeseelten Verstandeszivilisation zuzuordnen ist. Vor der
Menschheit stand eine schwierig zu erfüllende Aufgabe, um durch ein
harmonisches Einbinden ihrer Lebenstätigkeit in die
Umgebung ihres Verweilens hin zu dem bedingten Niveau der
Norm zu gelangen. Und in Verbindung mit der bedeutenden Verstärkung
seiner Gefühlswelt wird es dem Menschen nie und nimmer gelingen, die
Tätigkeit seines Verstandes vom Einfluss der eigenen Gefühlswelt zu
befreien! Und dieser Umstand, genauer gesagt, sein richtiges
Verständnis, ist schicksalsabhängig und schicksalsbestimmend für die
Entwicklung des ganzen Menschengeschlechts. Im allgemeingültigen
Sinn ist die menschliche Zivilisation für die Welt des Seins bedingt
vernünftig, und folglich wird auch der allgemeingültige
wissenschafts-technische Fortschritt nicht die Haupttätigkeit der
Menschheit sein! Die Qualität des Denkens beim Menschen wird immer abhängig sein von der Qualität seiner Gefühlswelt! Davon,
inwieweit es der Mensch schafft, segensreich seine ego-emotionale Welt
umzuwandeln, hängt es ab, wie segensreich für ihn das vom Himmlischen
Vater vorbestimmte Schicksal sein wird! Nun aber haben zu diesem
Bereich der Formung der Innenwelt des Menschen die wissenschaftlichen
Errungenschaften keinen irgendwelchen wesentlichen Bezug. Deswegen,
wie talentiert der Mensch auch im Bereich der Wissenschaften sein mag
und wieviel an Wissen er auch immer aufnehmen kann und wie sehr er auch
durch seinen IQ glänzen mag, so bedeutet das überhaupt nicht, dass es
behaglich sein wird, zusammen mit ihm durch Freud und Leid durchzugehen. Das heißt, ein echt guter Mensch bringt sich in einem völlig anderen Zusammenhang in Erscheinung! Hat
es denn einen Sinn, eine hohe Meinung über seine fortschrittliche
Entwicklung zu haben nur aufgrund der erworbenen Möglichkeiten, in den
offenen Kosmos einzutreten oder sonst etwas Ähnliches? Wenn der
Mensch, indem er danach strebt, seine eigenen Ideen zu behaupten, aber
fähig ist, jemandem physischen und psychischen Schaden zuzufügen, dann
ist das ein ausdrucksvolles Zeichen davon, dass seine psychische
Entwicklung sich erst noch auf dem primitiven Niveau – entschuldigt
mich bitte – eines Affen befindet. Und zusammen mit den
Errungenschaften des wissenschaftlich-technischen Fortschritts kann man
dann nicht für den Menschen das von ihm ja selbst ausgedachte Bild des
“Affen mit einer Granate“ verwenden? Der Vergleich ist scharf, aber ich sehe, dass es völlig ausreichende Gründe gibt, ihn kritisch so zu verwenden. Ist
es denn vernünftig, eine anständige Rechtfertigung für diejenigen zu
suchen, die unter Parteiparolen, oder unter religiösen Parolen, oder
unter sonst irgendwelchen anderen Parolen rasend danach streben, den
Andersdenkenden einen Schaden zuzufügen, sei es durch Gedanken, Worte
oder Taten? Wahrlich, ich sage euch, dass dieser ganze Kampf mit
Andersdenkenden unabhängig davon, hinter welchen heiligen Symbolen ihr
euch auch versteckt – Gott zuwider ist. Deswegen muss die menschliche Gesellschaft vor allem gerade um die geistige Reinheit des Menschen selbst besorgt sein! Aber
dasjenige zusätzliche Programm, das in die Grundlage des geistigen
Gewebes der menschlichen Seele eingelegt ist und das auf der Ebene der
Intuition berufen ist, den Menschen zur Suche nach der Wahrheit Gottes
anzutreiben, hat die charakteristische Besonderheit, die fähig ist, den
Fortschritt des Erkennens der geistigen Werte merklich zu erschweren. Und
da alles, was die Wahrheiten Gottes betrifft, vom Menschen wortlos als
das Allerrichtigste wahrgenommen werden muss, so musste, als
Besonderheit des Nachdenkens des Menschen in
diese Richtung, dies unvermeidlich zum Dogmatismus führen. Das
heißt, wenn er geistig zu einem neuen/anderen Begreifen dessen, was mit
Gott verbunden ist, gereift/übergegangen ist, so beginnt der Mensch auf
elementare Weise, solch ein eigenes subjektives Verständnis als die
Wahrheit selbst anzunehmen. Wonach er völlig die Fähigkeit zu einem
vernünftigen Begreifen aller anderen ähnlichen Schlussfolgerungen, die
ihm von außen angeboten werden, verliert, auch wenn sie sich nur
geringfügig irgendwie von dem unterscheiden, woran der Mensch schon
begonnen hat, wie an die Wahrheit zu glauben. Deswegen, wenn sogar
neben so einem Menschen nicht nur ein Verständnis der Wahrheit zutage
treten wird, sondern sogar die Wahrheit selbst, so wird er nicht einmal
nur versuchen, sie zu durchdenken nur aufgrund dessen, weil sie sich
davon unterscheidet, woran dieser Mensch heilig glaubt. Dabei
handelt es sich um die charakteristische Hauptbesonderheit des
Ausdrucks des Glaubens, was in der Lebenstätigkeit der ganzen
menschlichen Gesellschaft als Basis für die Entstehung verschiedener
Glaubenslehren gedient hat, die sich durch zahllose Details mit
unterschiedlichem Grad an Richtigem unterscheiden! Zu einem gesunden
Denken gemäß dem Gesetz der Vernunft gehört der Umstand, dass, wenn ein
vernünftig Denkender, wenn er mit einer anderen Schlussfolgerung in
Berührung kommt, eindeutig davon ausgeht, dass der neue Gedanke
durchaus richtiger sein kann! Nur unter so einer Bedingung ist einzig und allein ein vollwertiges Begreifen einer neuen Schlussfolgerung oder Idee möglich! Aber
weil das Wesen des Menschen ständig zur Verwirklichung seines vollen
Vertrauens an die Wahrhaftigkeit seiner eigenen Schlussfolgerungen
neigt, so kann während der anfangs erwähnten Periode der Einstellung
das vernünftige Denken zunächst noch nicht die Lebenstätigkeit des
Menschen charakterisieren, denn wenn der Mensch mit einem anderen
Verständnis in Berührung kommt, lässt er sofort auf egoistische Weise
zu, dass das andere Verständnis, nicht aber sein eigenes, fehlerhaft
ist. Ein normales vernünftiges Reflektieren ist unter solchen Bedingungen nicht möglich! Es ist nur ein unsinniger emotionaler Streit unter Verwendung verschiedener Vorstellungen und Parallelen möglich. Und
bevor solch ein Gläubiger aufs neue die Fähigkeit zu einem bedingt
normalen vergleichenden Denken erwirbt, wo ein neues Verständnis
anstelle des bisherigen vorausgesetzt wird, ist es für diesen Gläubigen
noch notwendig, geistig zu reifen, bis er beginnt, an der Richtigkeit
irgendwelcher Dogmen, an die er bislang heilig geglaubt hat, zu
zweifeln. Im entgegengesetzten Fall wird dieses hartnäckige Streben,
einem Gläubigen irgendwelche anderen dogmatischen Schlussfolgerungen
aufzuzwingen, Barberei und Unwissenheit ausdrücken! Selbst die
Wahrheit darf man keinesfalls aufzwingen, abgesehen von den vielen
Phantasien des Menschen zu einem ähnlichen Thema, die seitens des
Phantasierenden selbst in den Rang eines Dogmas erhoben wurden. Wahrlich,
nur derjenige, der noch stark egoistischen Äußerungen anhaftet, wird
das in unbeherrschter Weise aufzwingen, was er selbst als Wahrheit
annimmt! Egoismus und Geistige Reife liegen in entgegengesetzter Richtung! Ist
denn nicht folglich der belehrende Egoist derjenige, der sich als
Erster sieht, der aber gemäß der Erwähnung im Neuen Testament der
Letzte sein wird? Irgendeinem heiligen Dogma folgen kann der Mensch
nur dann vollwertig, wenn er selbst fähig ist, an dessen Wahrhaftigkeit
zu glauben, aber nicht dann, wenn es ihm in traditioneller Weise unter
Zugabe von Angst vor Strafe gegeben wird, Angst, weil er die
Anforderungen der Belehrungen, die mit dem neuen Dogma verbunden sind,
nicht erfüllt. Ihr werdet nicht das in die Hände nehmen können, was ihr nicht seht. Und
wenn es auch jemand fertigbringt, in eure Hände etwas für euch
Unsichtbares zu legen, so werdet ihr dies sowieso nicht bewahren können
und es unvermeidlich verlieren! Deshalb gereicht es eurem
Himmlischen Vater zum Wohlgefallen, wenn ihr selbstständig geistig zu
einem richtigeren Verständnis Seiner Wahrheiten heranreift und mutig
dem vertraut, was ihr schon zum heutigen Tag fähig seid, sebstständig
als Wahrheit klar zu erkennen. Dass ihr nicht Angst habt, eigene,
mutige, lehrreiche Schritte zu unternehmen, dabei aber versteht, dass
sündige Schritte ausschließlich diejenigen sind, wenn ihr bewusst und
mit eurem eigenen Willen die inneren, geistig in euch festgelegten,
moralischen Verbote missachtet! Alle anderen Fehler haben nur einen
schöpferischen Charakter und wurden auf natürliche Weise zur
Vorbestimmung ab dem Moment eurer Geburt. Ohne solche schöpferischen Fehler werdet ihr grundsätzlich nicht in der Lage sein, euch normal zu entwickeln! Dank
der Anwesenheit der Seele hat der Mensch solch eine schwierige
Gefühlswelt erhalten, sodass, obwohl die Menschen immer mehr werden,
sie unwiederholbar bleiben und folglich die Wahrhaftigkeit der
geistigen Werte verschieden aufnehmen. Und dies ist in der Periode der Einstellung für den Menschen vorbestimmt worden. Die
Rettung des Menschen misst sich nicht nur daran, wie genau er der
Wahrheit folgt, sondern daran, wie aufrichtig er danach strebt, dem
eigenen inneren Verständnis von Güte und Wohl zu folgen, wie aufrichtig
er bestrebt ist, den Nächsten nützlich zu sein, indem er seine Hilfe
nicht aufzwingt und keinen Eigennutz daraus zieht. In Bezug auf die
biblische Rettung befinden sich alle Menschen unter den gleichen
Bedingungen, unabhängig von der ideologischen Angehörigkeit zu
irgendwelchen Glaubenslehren – religiöse, atheistische oder parteiliche! Nur
abhängig von dem Richtigen, der Wahrheit zu folgen, wird das Ausmaß der
Verantwortung bestimmt, die auf dem Gläubigen liegt und dem, was von
ihm verlangt wird. Nur der unausgeglichene Egoismus kann den
Menschen dazu verlocken, dass er an seine Auserwähltheit und sein
Richtiges in Bezug zu seinen andersdenkenden Brüdern glaubt. Der
wahre Wert des Menschen hängt in Wirklichkeit ausschließlich von dem
Grad der Fülle der Aufrichtigkeit und der Kräfte ab, die er
hinsichtlich dessen, wie er das erfüllt, was ihm in seinem Leben nach
seinen Möglichkeiten anvertraut wurde, aufwendet! Wenn ihr die geistige
Rettung sucht, dann schaut vor allem sehr sorgfältig das an, was in
eurem Innern vor sich geht, nicht aber in Innern der anderen. Denn
wenn ihr euch eine Hingezogenheit erlaubt hin zum Betrachten dessen,
was im Innern der Nächsten vor sich geht, so werdet ihr euch leicht der
schwer zu überwindenden Versuchung hingeben, sie zu belehren. Aber
wenn ihr zuerst euer Inneres anschaut, so entsteht bei euch die
Möglichkeit, zu einem Vorbild zu werden, und dies beginnt schon, einen
Bezug zum Ausdruck wahrer Hilfe für die Nächsten zu haben. Glaube ohne Taten ist tot! Und Worte über den Glauben haben zu Taten keinen Bezug! Auch
wenn ihr das ganze Leben über den heiligen Glauben predigen könnt,
wobei ihr richtig die notwendigen Worte wählt, aber wenn ihr selbst
nicht ausreichend die Kräfte für eine würdige Erfüllung der
Lebensbemühung – gemäß der Predigt der Lehre – aufwendet, so habt ihr
eindeutig kein Recht, euch als Gläubige zu bezeichnen, und ihr gehört
zu den Heuchlern! Wisset, wo ihr euch auch befindet, woran ihr auch
glaubt, wovor ihr euch auch verbeugt, ihr seid
alle untereinander gleich, und nur die
Fülle des aufrichtigen Glaubens des Menschen selbst, des Glaubens
an das Richtige seiner eigenen Handlungen, ist das wahre Kriterium
seiner persönlichen Verantwortung vor Gott! Denn so ein Maßstab
berücksichtigt die individuellen Fähigkeiten jedes konkreten Menschen,
und diese sind ohne Ausnahme bei allen Menschen unwiederholbar. Wenn
ihr euch schwer tut, eine Einschätzung der eigenen Fähigkeiten
vorzunehmen, also, was mag man dann über das egoistische Streben, die
Fähigkeiten der anderen einzuschätzen, sagen. Ausschließlich jeder
Mensch muss individuell seine vom Himmlischen Vater vorbestimmte Bürde
tragen, und nicht ihr habt darüber zu richten, ob euer Nächster sein
Kreuz würdig trägt. Aufgrund natürlicher Ursachen können derzeit die
Leute nicht gleichermaßen sehen und überhaupt nicht gleich die Wahrheit
Gottes wahrnehmen, was normal für die gegebene Zeitperiode der
bedingten Einstellung ist, die unvermeidlich das gesamte
Menschengeschlecht zu durchlaufen hat. Und aufgrund der selben
natürlichen Ursachen lassen die Leute erst noch einen hauptsächlichen
Fehler in Bezug auf all das zu, was mit dem Wesen Gottes verbunden ist! Die
Leute neigen hauptsächlich dazu, Gott jene Eigenschaften zuzuschreiben,
die vor allem ihnen selbst eigen sind, während der Himmlische Vater
absolut nichts davon hat, was der Mensch sich vorzustellen überhaupt
imstande ist, wobei er sich auf alles stützt, was ihm bekannt ist! Daraus
ergibt sich auch die ganze typische Fehleinschätzung beim sich
äußernden Streben des Menschen, sich an seinen Himmlischen Vater zu
wenden und ihn anzuflehen! Indem er fortsetzt, weiterhin ein
hartgekochter Egoist zu bleiben, empfindet der Mensch unvermeidlich
eine starke Neigung, alles, was mit der Wahrheit Gottes verbunden ist,
ausschließlich von egoistischen Bedürfnissen ausgehend aufzunehmen. Aber der Egoismus selbst ist immer mit der Suche nach eigenem Gewinn verbunden, was vollkommen der Wahrheit Gottes widerspricht. Wie
sich der Mensch zu Gott verhält, kann man in elementarer Weise daran
erkennen, wie er sich gegenüber seinen Nächsten verhält. Die
Gegebenheit des jetzt existierenden Menschen kann sich im Prinzip nicht
irgendwie anders äußern, als wie es für seine eigenen egoistischen
Besonderheiten charakteristisch ist. Genauso, wie der Mensch mit
Forderungen an seine Nächsten herantritt, mit genau solcher Forderung
nimmt er den Himmlischen Vater an, was den Menschen nicht nur leicht
verstimmt und beleidigt sein lässt, sondern ihn sogar den Glauben daran
verlieren lässt, wenn irgendwelche seiner Bitten von Gott nicht erfüllt
wurden. Entsprechend genau so, wie der Mensch nicht fähig ist, Hilfe
richtig einzuschätzen, die ihm manchmal unbewusst der Nächste leistet,
so kann er auch nicht die Hilfe Gottes einschätzen, denn alle
persönlichen Erwartungen des Menschen bezüglich Hilfe seitens seiner
Nächsten lassen sich auf die Erwartung zurückführen, das Gewünschte zu
erhalten. Als einen charakteristischen, kennzeichnenden Zug der
Lebenstätigkeit des Menschen müssen Wünsche und Träume sein, aber
keinesfalls solche, die der unausgeglichene Egoismus erzeugt! Ein nüchterner Verstand kann niemals eine charakteristische Besonderheit der Lebenstätigkeit des Menschen werden. Deswegen
darf der Mensch nicht gegen das Bestehen von Wünschen kämpfen, wozu
Viele lebhaft streben, sondern er muss beharrlich und auf würdige Weise
seine Gefühlswelt umwandeln! Aber auf diesem
Weg zeigt sich ein charakteristisches
Problem, woran sich alle nicht ausreichend Gereifte stoßen. Ständig
unter der Führung seiner Wünsche, die ausschließlich auf einer
egoistischen Grundlage basieren und geformt wurden, wird der Mensch
unvermeidlich nur solche Hilfe von Gott erwarten, welche völlig mit
seinen eigenen Wünschen und Erwartungen übereinstimmt! Dabei denkt
der Mensch durchaus nicht darüber nach, dass die Qualität der Wünsche
doch absolut der ähnlichen Qualität seiner inneren Welt entspricht. Mit
anderen Worten, der Mensch ist nur imstande, das zu wünschen, was ihm
schon bekannt ist, das heißt, das, womit er schon in etwa
übereinstimmt. Etwas wirklich Neues, das heißt Unbekanntes zu wünschen,
ist für ihn unmöglich! Soll man denn wohl nicht das Neue dem Menschen zur Hilfe geben, damit er das, woran es ihm mangelt, erwerben kann? Deshalb
ist es lebenswichtig, eine außergewöhnliche Achtsamkeit hinsichtlich
der eigenen sich äußernden Wünsche und Erwartungen zu entwickeln. Die
primitiven, egoistischen Instinkte des Menschen bewegen ihn ständig
dazu, die eigene Bedeutsamkeit zu behaupten, weswegen der Mensch sein
beliebiges, vermeintlich hellseherisches Verständnis hinsichtlich der
geschehenden Realität besonders hoch einschätzt, denn mittels solch
eines Verständnisses kann er sich leicht über diejenigen, die nicht ein
ähnliches Verständis besitzen, erheben. Ein geistig unreifer Mensch sieht so eine Art von Bedeutsamkeit wie etwas Lebenswichtiges an, ohne die er umkommen könnte. Deswegen
wird ein Mensch, der noch nicht an dem Richtigen des eigenen
Verständnisses gegenüber irgendeiner realen Gegebenheit zweifeln
kann, sehr heftig auf seiner eigenen Meinung bestehen, denn jede andere
Meinung wird von ihm unbewusst zuallererst als Bedrohung seines Lebens
empfunden! Und derjenige, den man zum Freund hat, kann im Verlauf eines ideologischen Streites leicht zum Feind werden. Solch
eine Fähigkeit, sich nur aufgrund verschiedener Ansichten über die
geschehende Realität in Feinde zu teilen/trennen, ist ein
charakteristischer Zug einer geistig nicht reifen Persönlichkeit,
woraus in der gesamten Geschichte der Menschheit immer umfangreiche
Geschehnisse vor sich gingen und sich bis heute fortsetzen. Im Neuen Testament befindet sich die sehr kurze Erwähnung: Denn
ich bin gekommen, um den Menschen von seinem Vater zu trennen und die
Tochter von der Mutter und die Schwiegermutter von der
Schwiegertochter. Und seine Mitbewohner werden zu des Menschen Feinde
(Matth.10,35-36). Für die besserwissenden Kritiker kann so eine
Aussage zu der ernsthaften Versuchung führen, ein negatives Urteil zu
fällen, obwohl das angeführte Zitat ungeachtet der Kürze genügend
richtig das Wesen des vorher erwähnten psychologischen Umstandes
ausdrückt. Der Lehrer kommt nicht mit dem Ziel, die Menschen
voneinander zu trennen, denn das, was schon getrennt ist zu teilen, ist
nicht nötig, weil die Menschen überhaupt vorerst noch nicht in der Lage
sind, auf echte Weise zusammen zu sein! Aber die vom Lehrer
gebrachte Wahrheit wird unweigerlich die Menschen aufteilen in
diejenigen, die schon zu dem Streben herangereift sind, Sie zu
begreifen und in diejenigen, die nicht nur geneigt sind, solch
Strebende als Feinde zu bezeichnen, sondern auch Denjenigen, der sie zu
sich gezogen hat. Die für das würdige Begreifen der Wahrheit Gottes
echt Gereiften werden niemals jemanden nur aufgrund eines anderen
Denkens als Feind bezeichnen, denn sie werden sich sehr gut im Klaren
darüber sein, dass alle Menschen Kinder eines Vaters sind, und Er liebt
alle ausnahmslos gleichermaßen. Das Hauptsächliche, was man im
Kommen des Lehrers vernünftig verstehen muss – ist, dass er nicht
gekommen ist, um die Wünsche der Menschen und das, was ihren
Erwartungen entspricht, zu befriedigen. Umso mehr wird die jetzige
Lehre in umfangreichem Maße die existierenden egoistischen
Anhänglichkeiten zerstören, auf die sich die Menschen in der Regel wie
auf etwas Zuverlässiges, Stabiles stützen, und deshalb wird so ein
Umstand unvermeidlich den Menschen beunruhigen, vorsichtig machen und
ihm sogar Angst einflößen. Deshalb wird nur ein geistig Gereifter,
der die Umwandlung seiner Lebensprinzipien in dem vom Lehrer
angegebenen Maßstab durchführt, eindeutig das Gefühlsbedürfnis haben,
Sein Schüler zu sein. Alle anderen können das nicht fühlen und
müssen es auch nicht, denn die ihrer Kraft entsprechenden Möglichkeiten
sind mit völlig anderen lebensbehauptenden Umständen, welche gerade für
sie genauso rettend sind, verbunden. Der Lehrer muss nicht seine
Wahrhaftigkeit beweisen, so, wie das die egoistische Besonderheit einer
geistig unreifen Persönlichkeit sehr gerne möchte. Der Mensch selbst
muss seine Bereitschaft beweisen, das vom Lehrer Gebrachte würdig zu
begreifen, damit Er die notwendige Aufmerksamkeit auch auf ihn lenken
kann.
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