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Vadim berichtet über die Ereignisse des Jahres 2005:   Teil 15, Kapitel 8     

Vissarion nach der Liturgie (10. Oktober 2003)
Vissarion nach der Liturgie  (10. Oktober 2003)

1. Im Juli 2005 hat der Lehrer das Stillleben «Apfelsine» und die Pastellvariante des Bildes «Frau, die zur Sonne läuft» gemalt. An dem letzten Bild hat Vissarion etwa drei Wochen gearbeitet.


Apfelsine

Frau, die zur Sonne läuft

2. Der Lehrer hat in diesem Monat viel gemalt, Er hat sich auf Kunstausstellungen in Sofia, St. Petersburg und Riga vorbereitet.

3. An den Sonntagen antwortete Er nach der Verschmelzung auf die Fragen der Gläubigen im Farntal.

4. Hier sind einige Augenblicke der Treffen mit dem Lehrer vom 17. und 31. Juli ...


5. «Lehrer, ich habe so ein Verständnis, dass der Mann der Frau nicht von seine Schwächen erzählen soll. Und wenn die Frau oder die Freundin fragt: ‹Woran denkst du? Wie ist deine Stimmung, dein Zustand?› (und ich bin gerade sehr müde, körperlich oder psychisch, oder ich bin gerade beim Analysieren) ...»

6. «Heißt das, du fragst, ob du ihr sagen darfst, du seiest müde, oder ob du ihr dies nicht sagen darfst?»

7. «Ich möchte einfach nicht detailliert über diesen Zustand sprechen, ich antworte einsilbig. Bedeutet das, dass ich verschlossen bin?»

8. «Nein, das bedeutet es nicht. Man kann einfach sagen: ‹Ich bin müde, ich möchte jetzt nicht sprechen.›»

9. «Sie aber sagt, dass ich wenig ...»

10. «Das ist alles, du hast die Antwort schon gehört. Du kannst es so machen, ungeachtet des Kommentars, den die anderen dir geben mögen. Dann soll eher jener Mensch fragen, ob er darauf bestehen muss und ob er solche Bemerkungen machen darf.»


11. «Und noch so ein Moment. Wenn ich in mir eine Schwäche bemerke, so analysiere ich sie, suche Wege, wie ich richtig handeln müsste ... In einer ähnlichen Situation erzählt sie mir eingehend über ihre innere Arbeit, und ich lerne dabei wirklich ihre innere Welt besser kennen. Ich selbst aber möchte nicht ebenso erzählen, ich möchte ihrem Beispiel nicht folgen. Ist das richtig?»

12. «Schwer zu sagen. Ich weiß doch nicht, was du gerade tust. Schaue selbst in dich hinein, warum du nichts erzählen willst. So antworte dir selbst auf diese Frage und dann frage dich: ‹War es richtig, dass ich so und so denke?›»

13. «Ich will aus dem Grund nicht erzählen, weil der Mann der Frau nichts von seinen Schwächen erzählen soll.»

14. «Von welchen Schwächen? Warum soll er nicht? Je nachdem, wie man spricht und wovon man spricht. Es kommt vor, du erzählst etwas dem Freund; du brauchst einen Hinweis, einen Rat ... Man kann nachfragen, und sie kann hinweisen. So einen Hinweis gibt es nicht: Der Mann soll nicht. Je nachdem, wie das getan wird.

15. Dieses Thema - über eigene Schwächen zu sprechen - kann sehr viel voraussetzen. Man kann kommen und sich nur beklagen. Das heißt auch, über Schwächen zu sprechen. Du beklagst dich aber dabei, du bittest eher um Mitleid von den anderen - damit man dich bemitleidet; dir keinen Hinweis gibt, sondern dich einfach bemitleidet. Das ist aber nicht richtig.

16. Man kann aber normal und vernünftig sprechen: ‹Und was kann man hier machen? Ich fühle, dass ich hier etwas nicht bewältige ... Was meinst du, wie kann ich es hier besser machen?› Dabei ist es auch ein Gespräch über irgendeine Schwäche, die richtig zu bewältigen du nicht verstehst. So zu sprechen wäre in Ordnung. Also, je nachdem, wie man diese Frage betrachtet.»


17. «Guten Tag, Vissarion! Möge der Friede sein mit dir und deinen Nachfolgern! Im Buch Schaihol von Islam Abu Asaby steht: ‹Der Gesandte von Allah hat ihm gesagt: Vertraue dich Gott an, aber binde dein Kamel fest.›»

18. «Das ist in Ordnung. Natürlich ist das in Ordnung. Das heißt, so soll es nicht sein: Wenn ihr zum Beispiel spürt, dass ihr vorne fallen könnt (der natürliche Instinkt sagt euch, dass ihr hinfallen könnt, weil da eine sehr rutschige Grube ist), und ihr sagt: ‹Macht nichts, ich vertraue mich ja Gott an, ich gehe einfach los› - ihr werdet dann fallen. In so einem Fall wird es dumm sein zu sagen: ‹Wieso denn das? Es bedeutet wohl, dass es keinen Gott gibt, schließlich hat Er mir nicht geholfen.›

19. Also, ihr müsst so handeln, wie ihr eben gestimmt seid, dies zu spüren. Denn euer Instinkt, das was ihr im Inneren habt, wurde von Gott gegeben, damit ihr die Notwendigkeit gewisser Handlungen zusätzlich bestimmen könnt.

20. Es kann bisweilen Folgendes vorkommen: Ihr spürt, dass ihr aufgrund von Hilferufen loseilen müsstet, aber ihr habt vor etwas Angst, vor dem Schmerz oder vor noch anderen unbewussten Unannehmlichkeiten. Obwohl jemand Hilfe braucht, er ruft ja um Hilfe. Hier müsst ihr euch freilich beherrschen, die Angst überwinden und Hilfe leisten können - manchmal wohl auch euch selbst opfern.

21. Also dieser Naturinstinkt, der vorhandene Gefahren feststellt, ist nicht mit dem Geistigen verbunden. Deswegen muss eure Seele euch helfen, den Charakter des Opfers, das ihr irgendwo doch zulassen könnt, festzustellen. Man soll natürlich nicht in allem einseitig dem Instinkt blind folgen. Hier soll eine Entsprechung zu eurer geistigen Sicht in vielen Fragen da sein.

22. Dabei erweitert ihr noch eure Lebenserfahrung, ihr lebt und seht selbst, ob es günstig ist, etwas zu machen, oder ob es ungünstig ist. Nicht aber so: Einfach allen Dingen ihren Lauf lassen, mit der Zuversicht, dass alles in den Händen Gottes ist, dass also alles so sein werde, wie es sein soll.

23. Und wofür soll es so sein? Soll es (hier muss man sodann überlegen) für eure persönliche Bequemlichkeit sein? Denn es wird doch eure persönliche Bequemlichkeit vorausgesetzt!

24. Wenn der Mensch sagt: ‹Warum muss ich denn das Kamel anbinden? Ich glaube doch an Gott, das heißt, das Kamel wird nicht verloren gehen!› - betrachtet er die persönliche Bequemlichkeit als den Willen Gottes. Und vielleicht wäre es Gott gelegen, dass das Kamel etwas spazieren geht oder gar weg ist? Auch das könnte der Wille Gottes sein.

25. Das Kamel verspürt Freiheit, es geht dahin, wo es will. Das ist auch in Ordnung, hier gibt es keine Widersprüche gegenüber den Gesetzen Gottes. Das Kamel geht zu einem anderen Menschen und erfüllt auch dabei den göttlichen Willen.

26. Das bedeutet aber doch nicht, dass Gott will, dass das Kamel weggeht. Nein! Das Kamel folgt seinem freien Willen, den es besitzt und der ihm von den Daseinsgesetzen gegeben wurde; das Kamel erfüllt den Willen Gottes: Es geht.

27. Also, man darf nicht so hoffen: ‹Wohlan; ich werde nicht auf alles Acht geben, ich werde den Garten nicht bearbeiten ... Warum sollte man jäten? Alles ist in den Händen Gottes: Wenn es so sein soll, wird es eine gute Ernte geben.› Es wäre dumm, sich so zu verhalten.

28. Dann muss man das hier schon etwas breiter betrachten: Für wen soll es sein, was Gott gelegen ist? Was meint man unter so einem Verständnis des Menschen - ‹Alles ist in den Händen Gottes›? Wahrlich, das ist die Wahrheit.

29. Man muss nur aufmerksam betrachten: Was ist eurer Meinung nach günstig? Wenn ihr es für nötig haltet, dass das Kamel neben euch steht, so bindet es an. Das ist in Ordnung. Das wäre kein Misstrauen gegenüber Gott, das hat gar nichts damit zu tun.»


30. «Wodurch unterscheidet sich die Demut von der Gleichgültigkeit? Ich denke, die Demut sei gut, und die Gleichgültigkeit sei nicht gut. Ich aber kann das eine nicht vom anderen unterscheiden.»

31. «Man kann sagen, es gibt keine reine Gleichgültigkeit. Die Gleichgültigkeit entsteht durch die psychische Müdigkeit. Das heißt, der Mensch wird so müde, so als ob er schon einfach auf nichts mehr zu reagieren scheint. Er ist aber einfach müde, und es ist falsch zu sagen, es sei irgendeine nicht gute Eigenschaft von ihm.

32. Es gibt keine gleichgültigen Menschen. Der Mensch reagiert sowieso, er nimmt die Umgebung auf, und dann entscheidet er selbst, ob er Emotionen ausdrücken soll oder nicht.

33. Aber er kann wohl so müde sein, dass dann sogar seine Emotionen nicht mehr erscheinen, man wird zu faul, sie aufzubringen, man hat keine Kräfte dafür. Der Mensch spürt: Es ist ihm irgendwie unbehaglich zumute, aber er scheint gar nicht zu reagieren. Obwohl er sogleich im Inneren reagiert, nur kommt diese Reaktion nicht zum Ausdruck.

34. Ihr versucht ja, einen Menschen daran als gleichgültig einzuschätzen, wie er etwas ausdrückt. Wenn er keine Emotionen ausdrückt, dann sagt ihr: ‹Oh - oh, er ist gleichgültig!› So kann auch ein zurückhaltender Mensch gleichgültig erscheinen.

35. Während ernster, gefährlicher Ereignisse bewahrt ein zurückhaltender Mensch mit starkem Willen seine Selbstbeherrschung, er ist äußerlich durchaus ruhig. Er ist so erzogen.

36. Das bedeutet aber nicht, dass er im Inneren völlig ruhig ist. Nein, in seinem Inneren kann ein Sturm rasen, aber er ist einfach ein zurückhaltender Mensch.

37. Es gibt solche Leute auch unter euch. Oft beeilt ihr euch aber zu sagen: ‹Du bist so herzlos!› Dabei ist er gar nicht so.

38. Dieser Mensch hat Gemütsbewegungen, sie kommen bei ihm nur nicht zum Ausdruck, bei ihm verbrennt es anders im Inneren. Aber er hat auch das Brennen. Und dies hat seine Folgen, die schlimm für seine Physiologie sind; dies macht müde. Also beeilt euch nicht, das Wort "gleichgültig" zu verwenden.

39. Und ein demütiger Mensch ist derjenige, der es vor allem lernt, sich zu kontrollieren, er kann sich beherrschen. Er kann irgendeinen Wunsch verspüren, aber er schafft es, zu sagen: ‹Nein, dies ist nicht nötig.› Er hat sich dabei beherrscht, er hat sich bezähmt. Bezähmt!

40. Aber vielleicht wird bei ihm dieses falsche Verlangen, das früher entstand, einmal verloren gehen. So etwas ist auch möglich. Er braucht sich sogar nicht einmal anzuhalten, er wird dieses Verlangen einfach nicht empfinden.

41. Obwohl man sagen kann: ‹Wahrlich, er ist also gleichgültig, er fühlt nichts.› Nein, sein Trieb ist nämlich weg, der mit seiner Schwäche verbunden war, er konnte sie besiegen.

42. Aber vielleicht ist es auch möglich, dass der Drang nicht verschwunden ist, er entsteht stets, aber sehr schwach. Und der Mensch versteht: ‹Es ist sinnlos, diesem Drang zu folgen. Es wird eine nicht gute Tat sein. Ich muss so etwas nicht machen› - und das ist alles, er macht es nicht so, er bezähmt sich. Er verhält sich ruhig und demütig zur Versuchung, die da ist, er stürzt sich nicht darauf, er drückt keine Emotion aus; er verhält sich sehr ruhig dazu, obwohl der Drang wohl auch da sein kann; aber dieser Mensch ist gebändigt.»


43. «Ich habe eine junge Ehefrau und (wohl haben alle Frauen so eine Neigung) sie mag gerne Umarmungen. Es kommt vor, dass sie mich schon zu oft zu umarmen beginnt. Und einmal sitze ich dann so ...»

44. «Nahezu gestorben, nicht?»

45. «... sie kommt wieder an und will mich umarmen, aber ich sage: ‹Weißt du, ich kann es jetzt nicht tun, mich stört jetzt etwas.›»

46. «Was denn kannst du nicht tun? Sie umarmt doch dich: Und was kannst du dann nicht tun?»

47. «Sie als Antwort umarmen.»

48. «A - h - a.»

49. «Also, ihr entgegenkommen ... Und ich weiß nun nicht, was sich in mir zeigt ...»

50. «In Bezug auf was? Du kannst nicht, weil ..., wegen was?»

51. «Ich weiß nicht. Etwas lässt mich nicht.»

52. «Aber du musst doch zu diesem Thema überlegen. Das muss doch mit etwas verbunden sein?»

53. «Als ob ich müde werde ... Anscheinend werde ich müde von dem öfteren ...»

54. «Sind einfach deine Arme physisch müde um zu umarmen? Was konkret ist müde?»

55. «Mir fehlt es wohl einfach an Wärme, um ...»

56. «Wenn es dir an Wärme fehlt, so muss man sie entwickeln.»

57. «Ist es also in Ordnung, der Frau zu antworten, falls sie will ...»

58. «Umarmen?»

59. «Ja, immer zur Antwort sie zu umarmen?»

60. «Das ist in Ordnung. Selbst ein bisschen Aufmerksamkeit ist in Ordnung.

61. Oder du hast irgendeinen Grund ... Deswegen frage Ich auch: In Bezug auf was? Zum Beispiel, du denkst gerade an etwas Bestimmtes, sodass du dich einfach nicht ablenken kannst ...

62. Also, es gibt irgendeinen konkreten Grund. Dann können wir sehen, ob es passt, diesem Grund zu folgen, oder ihn lieber nicht zu beachten. Das wäre schon ein zusätzliches Thema zum Nachdenken.

63. Wenn es so einen Grund überhaupt nicht gibt, es fehlt einfach anscheinend (anscheinend!) an Wärme, so heißt die Frage für einen Gläubigen: Wenn es an Wärme fehlt, so muss man sie entwickeln oder dem Wärmemangel folgen und darin so kärglich sein - einem anderen Aufmerksamkeit zu schenken?»

64. «Wohl kann es einfach an der Natur liegen?»

65. «Nun, siehst du: ‹Wohl›, ‹vielleicht› ... Eben deshalb musst du überlegen. Gleich wenn du diese Unlust verspürst, musst du sofort analysieren: Bezüglich was besteht diese Unlust bei dir?»

66. «Aber ich habe nicht einmal die Möglichkeit zu überlegen. Sie kommt an und ...»

67. «Aber du kannst dich doch auf frischer Spur an diesen Zustand sowieso erinnern. Überlege gleich hier, beim Umarmen, solange du dieses Gefühl im Inneren noch hast. Womit ist es verbunden? Worauf reagierst du wirklich? Dieses zusätzliche Besinnen kann dir leicht zeigen, was dir konkret nicht gefällt oder was dich stört.

68. Es ist wichtig dabei, wenn die Frau angelaufen kommt und dich umarmt ... Was gibt es da Besonderes! Du hast ihr wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit geschenkt, ihr zugelächelt, sie berührt - und alles ist in Ordnung. Und machst weiter deine Arbeit ... Lass sie ruhig auf dir hängen.»


69. «Lehrer, ich brauche Geld für die Entwicklung des Handwerks, mit dem ich mich beschäftigen will. Darf man jetzt "in die Welt" fahren, um das Geld für dieses Handwerk zu verdienen?»

70. «Es ist möglich. Aber man muss dabei einfach vorsichtig sein. Wenn ihr "in die Welt" wegfahrt, entstehen dort dabei sofort eine Menge verschiedener Verlockungen, die euch allmählich einfangen können. Manche haben sich davon einfangen lassen - und sind geblieben. Es scheint ihnen, dass sie versuchen, es zum Wohl zu tun, aber sie bleiben immer länger dort.

71. Je länger ihr dort bleibt, desto größer und deutlicher wird euer Zurückbleiben bezüglich dessen, was hier geschieht. Bezüglich der Form eures Denkens.

72. Das ähnelt dem Wachsen des Grases. Ihr bemerkt den Vorgang des Wachsens nicht. Auf einmal bemerkt ihr: Es erweist sich, das Gras ist schon hoch.

73. So ist es auch hier. Diese Veränderung geschieht unmerklich. Aber die Nächsten aus Meiner Umgebung können es sodann leicht beim Kommunizieren mit euch bemerken.

74. Es ist also dann zu bemerken: Bei denjenigen, die aus unterschiedlichen Gründen weniger in der Familie sind, beginnt das Denken deutlich zurückzubleiben. Deutlich zurückzubleiben!

75. Im Denken beginnen sie sich stark von denjenigen zu unterscheiden, die trotz vieler Mühen und Schwierigkeiten dennoch versuchen, eine Familie zu bilden und zu organisieren, dass sie irgendwie hier zusammen arbeiten. Ihr Denken wird ganz anders.

76. Der Prozess eurer Veränderung vollzieht sich, und je öfter ihr bei diesem Prozess fehlt, desto mehr und noch mehr gleitet ihr zur Seite ab.

77. Natürlich darf man nicht kategorisch sagen: ‹Das darfst du nicht.› Aber je länger du weg bist, desto schlimmer wird es für dich sein. Versuche also dann es so schnell wie möglich zu erledigen und zurückzukehren. So ein kleines Opfer ... mag wohl gerechtfertigt sein.»


78. «Wenn ich in die Welt Geld verdienen fahre, arbeite ich dort aktiv. Ich komme zur Mittagspause, esse zu Mittag, dann gehe ich weiter arbeiten. Und hier arbeite ich kaum mit Müh und Not, und ich brauche Erholung nach dem Mittagessen, um zu Kräften zu kommen. Daher schimpfe ich manchmal mit mir selbst: Was ist denn das? Sage bitte, was heißt das?»

79. «Aber hier sind andere Sakramente. Hier sind andere Leute, mit anderen Zuständen, was die Arbeit wesentlich stört», lächelte der Lehrer, «anscheinend sind alle hergekommen um sich zu erholen. Daher ist hier keine besondere Arbeitsatmosphäre.

80. Und dort, wo du hinfährst, verdienen alle, dort versteht man: Je mehr man arbeitet, desto mehr verdient man; daher, wenn man schon angepackt hat zu arbeiten, so muss man arbeiten - und man ist auf die Arbeit eingestimmt.

81. Hier ist mehr etwas anders zu sehen: als ob alle gekommen sind, um im Sommerhaus (Datscha) zu leben und man wundert sich, warum nichts gelingt, man muss so viele Kräfte verbrauchen. Eine völlig andere Stimmung - keine Arbeitsstimmung!

82. Wenn der Mensch auf die Arbeit eingestimmt ist, ist er aktiv, die anderen um ihn herum wollen auch etwas tun, sie wollen arbeiten, denn seine Stimmung überträgt sich auf den anderen.

83. Und wenn der Mensch zur Erholung neigt, schaut er, was für einen Zustand, was für eine Stimmung er jetzt hat - das ist alles, wahrlich das ist schon eine ganz andere Einstellung. Von ihm strömt schon Entspannung aus, sie beginnt zu stören ...


84. Und noch eine andere Seite: Die Verantwortung, die euch hierzulande auferlegt ist, ist wesentlich höher, als die bei den Leuten da drüben. Es wird hier von euch viel mehr verlangt. Und diese Last der Verantwortung selbst spielt auch ihre Rolle und drückt auch. Sie fordert von euch die völlige Abgabe eurer Kräfte.»

85. «An körperlichen Kräften?»

86. «An jeglichen Kräften: Psychischen, körperlichen ... Sie verlangt von euch alles. Und der Körper verspürt innerlich diese Energie, diese Information, er beginnt, dieser Information zu widerstreben.

87. So beginnen die egoistischen Eigenschaften des Menschen, dies zu befürchten, dem zu widerstreben, und ihr sucht verschiedene Wege, um dies, was aber dieser Ort hier von euch verlangt, nicht zu erfüllen.

88. Er verlangt von euch Heiligkeit, Reinheit und Güte. Und ihr verliert manchmal die Selbstbeherrschung (stürzt ab), ihr kämpft, schimpft, tadelt einander, wohl noch mehr, als mancher da drüben "in der Welt". Denn ihr verspürt hier Forderungen und beginnt, vor Müdigkeit "abzustürzen". Aber man muss an sich arbeiten, sich meistern, den Willen stärken und die geistige Kraft stärken; man muss immer wachsam sein.

89. Also diese zwei Faktoren spielen ein sehr ernste Rolle. Noch irgendwelche anderen Nuancen können vorhanden sein, die sind aber weniger von Bedeutung. Hier sind zwei Hauptfaktoren: Große Verantwortung und jener allgemeine Zustand, den Ich bemerke, dieser Zustand stört euch, einfach zu arbeiten.

90. Daraus ergibt sich, dass es schwieriger ist, sich auf euch zu stützen. Es ist sehr schwer, mit euch irgendeine Organisation zu bilden, irgendeine Produktion aufzubauen ... Ja, ihr versucht etwas zu tun, eure Kräfte zu vereinigen, aber wie ihr es fertigzubringen vermögt - das kann man nur bewundern, es ist so interessant.

91. Und wenn man versucht, sich in euer Leben einzumischen, euch diszipliniert, um irgendeine Arbeit zu organisieren - wird das sehr kompliziert. Die Leute sind eben einfach so gestimmt - man kann sich nicht auf sie stützen.»


92. «Sind es diejenigen, die auf den Berg kommen, ja?»

93. «Grundsätzlich die hier Lebenden, die auf dieser Erde leben. Sie kommen hierher und die Einstimmung ist bei ihnen eine sehr spezifische, sie stört tatsächlich zu arbeiten, sie stört, die neue Welt aufzubauen.

94. Warum? Es ist für Mich nicht einfach, es einzuschätzen, denn Ich kann eure innere Welt nicht völlig fühlen, so, wie ihr sie fühlt. Ich vermute aber, dass es völlig so sein kann, dass Gläubige kommen, um in erster Linie für sich etwas zu erwarten.

95. Und die Erwartung beruhigt den Menschen, bremst also seine Aktivität. Er baut nicht die Welt - er wartet, dass die Welt gebaut wird, von irgendwem gebaut wird. Und alle verweilen in ihren Erwartungen, und niemand lässt sich in die nötige Richtung bewegen, es ist sehr schwer, dies zu tun. Alle schauen viel auf ihre Stimmung.

96. Aber was hat dies mit der Stimmung zu tun? Man muss die Welt bauen, und man muss sie täglich bauen. Davon sind auch die Kinder abhängig, hängt ihr Leben ab: Wie man sie ernährt, wie man sie erzieht ... Was hat hier eure Stimmung zu tun? Wenn es nötig ist, muss man auch nachts aufstehen, immer, wenn es nötig ist, und weniger dabei auf seine Müdigkeit schauen.

97. Aber man muss natürlich auch hier aufmerksam sein, damit man nicht einfach so mit den Knochen zu früh hinfällt. Man muss die Kinder großziehen. Das ist nämlich eine ernste Aufgabe, hier muss eine entsprechende Einstimmung sein, Arbeitsstimmung.

98. Der Mensch aber verweilt eher in den Erwartungen. Deswegen, wenn er wartet (und die meisten warten eben) - bemerkt man schon ab und zu Ansprüche, die bei diesen Leuten erscheinen. Sie warten, und das, was sie für sich erdacht haben, kommt immer noch nicht. Dies gibt es einfach nicht. Und man wird irgendwie verstimmt: ‹Warum denn gibt es dies nicht? Was sollen wir machen, wenn es dieses nicht gibt?›

99. Und wie kann es dies geben, wenn ihr nichts tut (oder ihr tut wenigstens das, was nämlich gerade sein muss, falls es wirklich nötig ist)? Das muss doch mit eigenen Händen gemacht werden!

100. So spielt so eine Stimmung eine sehr negative Rolle, natürlich. Ich stelle es mit Bedauern fest. Es bleibt nur eine Hoffnung, dass viele Schwierigkeiten, die ihr bei so einer Stimmung unvermeidlich bekommen werdet, euch zu normalem Denken und zu normalen, vernünftigen Bemühungen nötigen werden.»

 

 

 

 

 

 

 

 

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