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Vadim berichtet über die Ereignisse des Jahres 2005:   Teil 15, Kapitel 14     

Vissarion in Indien
Vissarion in Indien (2008)

Vorläufige Rohfassung:

1. Der Lehrer hat im November viel gemalt. Es waren Porträts der lettischen Zigeuner, der Freunde des Lehrers: Normund, Lilija, Roxana, Raymond.


Normund  Rudewitsch

Lilija  Rudewitsch

Roxana  Rudewitsch

Raymond  Rudewitsch

2. Am 12. November gab der Lehrer dem schottischen Schriftsteller Daniel ein Interview, der an einem Buch über das geistige Russland arbeitete.

3. Mittels seines Freundes und Übersetzers hatte sich Daniel etliche Male in Moskau für das Interview mit Vissarion verabredet und kam endlich zu dem Erwünschten, nachdem er einen langen Weg hinter sich gebracht hatte ...


4. Am 13. November antwortete der Lehrer im Tal der Verschmelzung auf die Fragen der Gläubigen.

5. «Lehrer! Verstehe ich das richtig, dass das Gefühl der natürlichen Liebe eines Verliebten, (von anderen – Anm. d. Übers.) nicht empfunden wird und dass dies nur durch seine Äußerungen bemerkt werden kann, dass aber das Gefühl der geistigen Liebe von der Umgebung empfunden wird?»

6. «Man kann es fühlen. Ihr habt jedoch sehr wenig Erfahrung, wie ihr gegenüber den einen oder anderen Schwingungen, die von einem Menschen zu euch ausstrahlen können, aufmerksam sein könnt.

7. Hier ist es nämlich auch schwer zu bezeichnen, was das ist – die Empfindung der natürlichen Liebe, die auf euch vonseiten eines konkreten Menschen gerichtet wird, denn in dieser seiner natürlichen Liebe erscheinen auch alle seine sinnlichen naturgegebenen Besonderheiten.

8. Und wenn er dazu neigt, euch als Objekt zu betrachten, über das nur er verfügen will und niemandem etwas in dieser Hinsicht abzugeben wünscht, so wird der ganze Komplex seiner egoistischen kennzeichnenden Züge sehr prägnant auf euch gerichtet. Das alles kann man spüren.

9. Aber es ist schwer zu sagen, dies sei schon Liebe, obwohl es eben mit der Liebe verbunden ist. Gäbe es keine Liebe, wären diese Eigenschaften nicht so prägnant auf euch gerichtet.»


10. «Kann man dies Äußerungen nennen?»

11. «Ja, das sind Äußerungen. Die Liebe – das ist auch eine Äußerung ...

12. Man kann aber nicht sagen: ‹Hierauf ist die Liebe gerichtet.› So separat kann sie nicht ausgerichtet werden. Alle Eigenschaften, die der Mensch besitzt, äußert er euch gegenüber. Er wird sie einfach nur in vollerem Maße hin zu euch ausrichten: Das ist das Bewundern, Sich-Ergötzen, das ist auch der Wunsch, die Zärtlichkeit auszudrücken, das ist auch der Wunsch, euch zu nützen ... Alles, alles wird gleich in diesem Strom enthalten sein. Deshalb werdet ihr natürlich beginnen, dies zu spüren.

13. Wenn der Mensch uneigennützig liebt, wird dies leichter empfunden, als wenn er mit irgendwelchen eigennützigen Motiven liebt, die in seinen Gefühlen herrschen. Dann wird seine Liebe unangenehme Regungen in euch auslösen, ihr werdet den Wunsch verspüren, euch zu verstecken, denn in diesem Fall wird er beginnen, euch quasi zu verfolgen.

14. Obwohl, buchstäblich genommen wird er euch vielleicht nicht verfolgen, aber es wird so empfunden werden, als verfolge er euch. Und ihr werdet den Wunsch verspüren, euch von ihm zu lösen, irgendwie euch von diesen Energiefesseln zu befreien, die er stets um euch herum am Flechten ist. Das heißt, diese Empfindungen erzeugen unangenehme Regungen.

15. Man kann darum unter den bezeichneten besonderen Umständen schon sehen, dass es schwierig sein wird, die Liebe des Nächsten durch eine einzelne Äußerung zu verspüren. Das alles wird mit einem Komplex verschiedener Empfindungen verbunden sein, ihr werdet sie spüren.

16. So dass es vielleicht auch keinen Sinn macht, diese Frage groß zu stellen. Wenn ihr etwas fühlt, denkt einfach weiter, was ihr in diesem Zusammenhang in Bezug auf diesen Menschen tun möchtet.

17. Und hier wird es schwierig sein, anhand dieser Empfindungen zu erraten, ob er liebt oder nicht. Obwohl, je mehr Lebensweisheit ihr sammeln werdet, umso mehr ist das möglich. Das heißt, man kann nicht behaupten, dies sei unmöglich. Es ist möglich. Aber es wird schwierig sein, es zu erraten.


18. Denn sogar wenn der Mensch einfach mit euch befreundet sein will, (eben mit euch, ihr seid für ihn interessant), wird er auch beginnen, irgendwie seine Energie um euch herum zu flechten, euch zu umhüllen, im Streben euch anzuziehen und sich an euch heranzuziehen. Ihr könnt auch hier etwas Ähnliches erleben.

19. Vor allem wenn etwas Negatives in seinen Handlungen erscheinen wird, werdet ihr auch den Wunsch verspüren, beiseite zu gehen, euch vor diesem Menschen zu verbergen, seine Fesseln, die er um euch herumbindet, abzuwerfen.

20. Aber hier erscheint gar nicht Liebe, sondern eine gewisse Interessiertheit daran, neben euch zu sein, oder damit ihr wenigstens in dieser Periode neben ihm sein würdet, um irgendwie sein Interesse zu lösen (lösen zu helfen).»


21. «Und das Gefühl der geistigen Liebe kann man verspüren, stimmt das?»

22. «Ja, genau so. Denn man kann die Geistigkeit nicht von den naturgegebenen Äußerungen des Menschen trennen.

23. Aber die Geistigkeit und die Fähigkeit, geistig zu lieben, ist umso ausgeprägter, je stärker die naturgegebenen egoistischen Charakterzüge gebändigt werden.

24. Indem es weniger werden, erscheinen auch weniger egoistische Interessen bei euch gegenüber einem Menschen, und desto mehr geistige Neigung zu euch wird bei ihm erscheinen.

25. Das wird im Umgang mit diesem Menschen ein Gefühl von Leichtigkeit hervorrufen. Ihr werdet immer wünschen, zu ihm zu gehen, euch dort aufzuhalten und etwas mitzuteilen.

26. Das heißt, er wird zu einem Freund. Sogar wenn ihr ihn eventuell noch nicht besonders gut kennen gelernt habt, beginnt ihr doch, eine gewisse Anziehung zu verspüren, ein gewisses Gefühl der Anwesenheit eines Freundes neben euch. So beginnen sich seine geistigen Eigenschaften zu äußern.»


27. «Lehrer, trägt es dazu bei, dass man sich geschmackliche Vorlieben abgewöhnt, wenn man nur eine Mahlzeit am Tag isst?»

28. «Nein. Geschmackliche Vorlieben können bei euch während des ganzen Lebens erhalten bleiben. Wenn ihr etwas gekostet habt, und dies hat euch gefallen, und ihr habt aufgegeben, dies zu essen, so kann während des ganzen Lebens diese angenehme Empfindung im Gedächtnis bleiben (sie war schon bei euch und ihr habt sie in euer Gedächtnis eingeprägt). Sie wird also nicht ins Unangenehme hinüberwechseln.

29. In gewissem Maße könnt ihr das Gefühl des Missfallens schon künstlich schaffen, indem ihr es euch einredet, dass es unangenehm sei, es nicht gut sei. Und es kommt dazu, dass, sobald dasjenige zu sehen ist, ihr beginnt euer Gesicht zu verziehen, zu schnauben, Unzufriedenheit zu äußern, angeblich sei es euch unangenehm. Obwohl dies eher von der euch selbst aufgezwungenen Einstellung ausgehen wird.

30. Wenn ihr sie loswerdet, fühlt ihr, dass ihr dies wirklich wünschen könnt, ihr werdet euch an die angenehmen Empfindungen erinnern (jedenfalls wenn sie angenehm waren). Wenn es keine angenehmen Empfindungen bei dem früher Gegessenen gab, so werdet ihr euch an nichts besonderes erinnern müssen, ihr werdet es leichter vergessen. Wenn aber das Essen wirklich angenehme Empfindungen hinterlassen hatte, wird es beibehalten werden.

31. Man muss also auch nicht darüber ’das Gesicht verziehen’. Das heißt, ihr sollt nicht zu zeigen versuchen, dass ihr über dies alles schon so hinausgewachsen seid, dass euch sogar das Aussehen dieses Gerichtes widerlich ist, - das wäre dumm. Das ist eine gute Emotion, die ihr in euch bewahrt. Das war damals, jetzt esst ihr das nicht, aber geblieben ist die gute Emotion. Nun auch gut!»


32. «Lehrer, wird es richtig sein, die Fragen betreffs der Abfahrt der dienenden Bewohner der Stadt zu Verwandten in den Versammlungen zu betrachten, dies zu besprechen und danach Dir die Fragen zu stellen? Denn jetzt sind schon einige Frauen gefahren ... und auch Männer nehmen sich vor zu fahren.»

33. «Jetzt müssen wir alle Abfahrten aus der Stadt sehr ernst überprüfen. Das heißt, wie die Stadt lebt, wie sie Bemühungen dafür ansetzt, um in diesen Verhältnissen durchzuhalten, hat gezeigt, dass die Fähigkeit, hier zu überleben, fast gleich Null ist.

34. Darum, sich zu beeilen, irgendwohin wegzufahren, um irgendwo Geld für sich zu beschaffen, damit es euch jemand für das weitere Leben gibt, diese Rechnung geht nicht auf. Hier darf man so nicht rechnen.

35. Ihr müsst vor allem hier, auf dieser Erde, wirklich Wurzeln schlagen. Und dann wird man sehen können, ob ihr freie Zeit habt, um irgendwohin zu fahren, wobei der Lebensrhythmus in der Stadt nicht verloren gehen wird.

36. Darum möchte Ich, dass ihr euch jetzt nicht beeilt wegzufahren, denn es hat sich offensichtlich gezeigt, es stimmt, dass ihr noch keine Wurzeln geschlagen habt, ihr seid unfähig, hier zu leben, entfernt von den anderen Siedlungen. Das heißt, sich zu beeilen, hier nicht zu arbeiten – das wird in gewissem Maße sehr unklug sein. Schafft es erst, euch fest auf die Beine zu stellen.

37. Jetzt wird sehr vieles in eurer Tätigkeit unter Kontrolle gestellt werden. Jetzt ist es anscheinend an der Zeit, dass der König regiert. Ich habe genug gesehen ...» lächelte der Lehrer. «Und wahrscheinlich werden wir darauf anders schauen.

38. Wenn ihr euch ein wenig gefestigt haben werdet, dann, natürlich, sollte es grundsätzlich aus gewissen ethischen oder psychologischen, geistigen Normen nicht verboten werden. Das sind normale, natürliche Bedürfnisse – sich mit seinen Nächsten zu treffen.

39. Aber man muss sich etwas ernster zur Erde verhalten, auf der ihr euch befindet. Das heißt, ihr sollt fähig sein, hier durchgehend zu leben; ihr sollt fähig sein, auf der Erde anzubauen; ihr sollt gute Landwirte auf dieser dürftigen Erde sein; ihr sollt unbedingt die nötigen Kräfte haben, um diese Erde erfolgreich zu bearbeiten.

40. Und wenn sich gewisse erforderliche Eigenschaften bei euch nicht genug entwickeln, soll es nicht unbedingt so betrachtet werden, als ob ihr Faulenzer seid - ihr habt einfach diese nötigen Eigenschaften nicht. Dann sollt ihr mit jemandem, der diese Eigenschaften hat, den Platz tauschen.

41. Denn der Boden, der hier ist, soll unbedingt bewirtschaftet werden. Er soll nicht auf irgendeinem Niveau gehalten werden, er wird so nicht gehalten werden können, er wird beginnen zu verarmen, und dann wird es schwer sein, etwas in diesem Gebiet anzubauen.

42. Ihr könnt nicht endlos die Grundstücke wechseln, auf neue Grundstücke umziehen, die noch mehr oder weniger reich sind, damit sie sofort ausgesaugt werden können.

43. Das heißt, jetzt, in der bestimmten ersten Periode, sollt ihr sehr viele Bemühungen einsetzen, um dies zu bewerkstelligen. Das heißt, die Eigenschaften des Landwirtes müssen bei euch erscheinen.

44. Denn es ist falsch, damit zu rechnen, dass jemand hochkommen werde und euch die Erde bearbeiten wird. Vor allem sollt ihr genau dies selbst tun, dabei wird es dazu kommen, dass sich die Männer mit dem Schöpferischen beschäftigen und sie werden dem viel Zeit widmen.

45. Das heißt, die Frau wird vieles selbst tun müssen, sie wird fähig sein müssen, vieles zu tun. Und dann wird es dem Mann auch gelingen, noch zusätzlich Zeit auf den Gemüsegarten zu verwenden.

46. Das heißt, man soll diesen Aspekt ernsthaft betrachten. Er ist bei euch in gewissem Maße vernachlässigt, und das ist im Weiteren nicht zulässig. Gerade jetzt werden wir dies aufs Neue schon etwas strenger betrachten.

47. Ich habe schon vor vielen Jahren davon gesprochen, doch dies blieb bei euch so ... ihr habt euch nicht besonders bewegt. Aber jetzt darf man sich nicht mehr so weiterbewegen, jetzt muss man Maßnahmen ergreifen, damit man es schafft, etwas wiederaufzubauen, um sich sodann auf dem normalen Wege weiterzubewegen.

48. So lasst uns mit allem Wegfahren jetzt aufmerksam sein, besonders die Männer. Ihr sollt das tun, was das Leben der Stadt ermöglichen wird. Das aber ist nicht getan worden.

49. Darum kann man eigentlich die Abfahrt (und die Stadt wird noch eine weitere Einheit der männlichen Arbeitskraft entbehren) sogar für eine verbrecherische Fahrlässigkeit halten. In der Periode der nicht einfachen Lebenserscheinungen kann sogar so ein Begriff hier eingeflochten werden.

50. Und das Verhältnis zur Arbeit (soviel man sehen konnte) ist bei den Leuten, die in dieses Gebiet kamen, sehr kalt und sehr eigenartig. Aus irgendeinem Grund haben alle entschieden, dass jemand alles für sie tun würde. Und jetzt beginnt man, sich zu beklagen, dass man in gewisse komplizierte Umstände geraten sei.

51. Wer wird es also tun? Es gibt hier doch keine Produktion. Man musste sie gerade selbst aufbauen, solange man dazu noch Möglichkeiten hatte. Aber die Möglichkeiten wurden aufgegessen, sogar jene kargen Möglichkeiten, die man hatte. Und jetzt beginnt man sich zu beklagen: ’Hier werden viele Fragen nicht gelöst’. Wer denn wird sie lösen?

52. Viele von euch haben sich selbst sehr ernsthaft in die Enge getrieben. Und folglich beginnt ihr nun zu kreischen ... Darum werden wir jetzt noch versuchen, es etwas anders, auf irdische Art zu tun. Wenn ihr es noch nicht bewältigt – nun, wir werden versuchen, es ein wenig auf irdische Weise zu bewältigen, es auszugleichen. Aber das wird schon irgendwie ein irdisches Herangehen sein.

53. Wenn schon das andere für euch noch nicht gemäß euren Kräften ist, nun gut. Lasst uns noch versuchen, ein wenig so zu korrigieren. Hoffentlich kommen diejenigen noch zur Vernunft, die noch imstande sind, zur Vernunft zu kommen.»


54. «Lehrer! Und wird von den Frauen weniger gefordert? Du hast sie auch die Dienenden genannt. Wenn zum Beispiel eine Frau für einige Monate in die ’Welt’ (die Welt außerhalb der Gemeinschaft – Anm. d. Übers.) fährt, um für sich oder für die Zahnprothese Geld zu verdienen, und der Mann bleibt alleine, ist das eine akzeptable Erscheinung? Wird es von Frauen nicht so gefordert?»

55. «Natürlich ist es nicht in Ordnung.»

56. «Aber zulässig?»

57. «Grundsätzlich darf man dies nicht verbieten, denn alles kommt darauf an, was für ein Problem bei dem Menschen entsteht und wie schnell er dieses Problem lösen muss.

58. Oder gibt es doch irgendwelche Wege, die dieses Problem mildern, ohne dass man wegfahren muss. Nun, zum Beispiel, indem man eine Woche, ein paar Wochen, einen Monat vielleicht aushält. Wenn es so eine Variante gibt, so braucht man sich natürlich nicht zu beeilen abzufahren. Zumal für einige Monate.

59. Denn der Mann, der bleibt, gerät in harte Verhältnisse. Er wird dann zur Hälfte ein Dienender, es ist für ihn kompliziert. Er muss es auch schaffen, etwas im Haus zu tun (was die Frau sonst tun muss, indem sie ihm hilft und ihm so freie Zeit verschafft) und zusätzlich in der Stadt zu dienen. Und so beginnt er, mehr auf den eigenen Haushalt überzugehen und weniger Diener zu sein.»

60. «Aber sie haben ein Problem mit den Zähnen und sie wissen nicht, wie es gelöst werden soll.»

61. «Wir werden dieses Problem in der nächstliegenden Zeit lösen. Und wenn nach diesen Entscheidungen die Notwendigkeit einer Abreise innerhalb dieser Zeitperiode sowieso bestehen bleibt – nun gut, da ist nichts zu machen. Wenn solche Ausnahmen schon tatsächlich gemacht wurden, nun gut, meinetwegen. Das ist wie eine gewisse Unvermeidlichkeit. Aber wir werden dies wie eine Ausnahme betrachten.»


62. «Lehrer, wirst nur Du über den Ausschluss jedes konkreten Menschen aus der (Sonnen-)Stadt entscheiden, nicht aber der Stadtrat?»

63. «Wahrscheinlich werden wir es so machen. Nach und nach werde Ich versuchen, Mir das anzuschauen.

64. Das Hauptsächliche ist für Mich, dass ihr das Problem deutlicher bezeichnet. Ich werde schon sehen müssen, wie ihr das Problem selbst betrachtet, inwieweit ihr es fixiert und zu kennzeichnen versteht. Und in diesen Momenten werden wir dann sehen.»


65. «Lehrer! Meine Tochter ist an der Universität immatrikuliert worden, doch jetzt lebt sie noch für ein halbes Jahr ohne Stipendium. Ist meine Bemühung richtig, indem ich Bestellungen fürs Handstricken annehme, um ihr bis zu den ersten Prüfungen zu helfen? Oder soll ich sie lassen, damit sie so lebt, wie sie will?»

66. «Nein. Es ist natürlich erwünscht, dass die Eltern bei den ersten Versuchen des Menschen zu lernen, versuchen zu helfen.»

67. «Aber war es richtig, dass ich ihr gesagt habe, dass sie sich bis zu den ersten Prüfungen bemühen soll (denn wenn sie nur Fünfer - sehr gut - hat, wird sie das akademische Stipendium bekommen)?»

68. «Bitte, man kann das so versuchen.»

69. «Und verstehe ich das richtig, dass ich ihr die Hilfe in dem Maße leiste, dass für mich so viel Geld bleibt, um auf den Berg hochzugehen, Lebensmittel dafür zu kaufen und der Familie irgendwie helfen zu können?»

70. «Nun, wenn du das für etwas Wichtiges in deinem Leben hältst ...»

71. «Natürlich.»

72. «... dann bleibt diese Unvermeidlichkeit.»

73. «Aber man muss doch dem Kind helfen, zumindest am Anfang?»

74. «Nun ja. Und dann sehen, inwieweit das Kind sich selbst wirklich dafür interessiert, oder ist es einfach nur wie eine Unterhaltung – dort hinzuziehen, sich an einer Hochschule einzuschreiben ... wäre man nur irgendwo dort, oder anderswo, um sich irgendwie unter Leuten zu zeigen.

75. Ich sage das grundsätzlich, im Allgemeinen. Ich antworte jetzt nicht nur auf die konkrete Frage, sondern es werden ähnliche Umstände angenommen, denn sie können sehr verschieden sein.»


76. «Und darf ich noch etwas fragen? Ich arbeite in der Küche. Ist es richtig, dass ich als Köchin einem Bruder einen Hinweis gebe, wenn ich sehe, dass er zum Beispiel immer wieder Sojasauce in seinen Teller gießt (und dann nur noch wenig in der Flasche bleibt) und nicht an die anderen Brüder denkt? War mein Hinweis – sich auch um andere zu kümmern – richtig?»

77. «Man kann darauf hinweisen, dass dies hier in dieser kleinen Büchse für alle da ist, damit es nicht vergessen werde.»


78. «Und noch eine Frage bezüglich meines Witzes, von dem gesagt wurde, dass es ein ‹kranker Witz› gewesen sei ... Einige Leute sind zu einer einzigen Mahlzeit (pro Tag) übergegangen, und natürlich wurde bei ihnen der Umfang der Speise entsprechend größer ...»

79. «Das ist eine gefährliche Sache – so ein Übergang. Man geht dann zu einer einzigen Mahlzeit über, wenn man keinen Hunger hat und man sich wirklich zum Essen zwingen muss.

80. Dann ist es besser, aufmerksam auf den Organismus zu hören. Als nur deswegen zu essen ..., weil jemand ‹man soll› gesagt hat, oder weil so eine Gewohnheit, essen zu müssen, irgendwo im Kopf sitzt. Dann ist es natürlich besser, die Anzahl der Mahlzeiten zu vermindern, dieser Gewohnheit und Angst nicht zu folgen – was aber, wenn dann irgendwelche komplizierten Hungerempfindungen auftreten?

81. Das heißt, der Mensch beginnt sich auf natürliche Weise umzustellen. Wenn man sich aber so gewaltig begrenzt und dafür die Menge bei der Nahrungsaufnahme vergrößert, so wird dies zu einer Krankheit, das ist gefährlich für den Organismus. So darf man nicht zu einer einzigen Mahlzeit pro Tag übergehen.»

82. «Ja, genau, Lehrer. Ich war lange nicht in der Küche gewesen, und dies war für mich ein kleiner Schock. Ich kann nicht sagen, dass ich dies als krankhaft empfunden habe, aber ein Gefühl der Besorgnis war da. Und ich wusste nichts besseres zu sagen, als diese eine Aussage zu machen: ‹Wirst du nicht platzen, Kindchen?› Ich habe natürlich dafür dies (den Hinweis?) bekommen ... Aber ich dachte, dass zwischen mir und diesem Bruder so eine vertrauliche Beziehung herrschte, dass ich so scherzen durfte.»

83. «Macht nichts, das ist in Ordnung, denn in diesem Fall ist das übermäßige Essen ein krankhafter Zustand.»

84. «Nun ja. Und die verschiedenen Speisen werden vermischt ...»

85. «Habt ihr etwa das mit der Menge vergessen? Haltet die zwei Handflächen zusammen – das ist eure Norm. Habt ihr das vergessen?»

86. «Gerade davon habe ich gesprochen. Ich habe an diesen Hinweis erinnert, aber Mir wurde gesagt: ‹Davon haben wir nichts gehört.›

87. «Nun, jetzt prüft. Wollt ihr einmal (am Tag) essen – bitte: Bildet (mit den Händen - Anm. d. Übers.) ein Schälchen ... und alles, was in diesem Schälchen ist, das reicht aus für das eine Mal.

88. Und dann braucht man nicht auf alle, die vorbeigehen, mit hungrigen Augen zu schauen», sagte der Lehrer unter dem Gelächter der Zuhörer.

89. «Was ist das für ein Übergang zu einer einzigen Mahlzeit? Ihr werdet dann hier wild sein und werdet beginnen, alles der Reihe nach anzunagen. Später wird man herkommen, um richtige Gruselfilme aufzunehmen, dann braucht man auch keine Schauspieler mitzubringen ... bei allen werden die Augen rot leuchten.

90. Man darf solche Sachen nicht machen. Ich habe euch keinen solchen Hinweis gegeben, zur einmaligen Mahlzeit überzugehen, damit man geistig aufsteigt.

91. Ich hoffe, ihr habt jene einfache Erwähnung gehört, die Ich gemacht habe: Das ist möglich, wenn ihr fühlt, dass ihr bereits nur noch mechanisch esst. Dann ist so etwas möglich, ihr beginnt, euch einfacher dazu zu verhalten. Man muss nicht nur deshalb essen, weil im Kopf steht ‹man soll›.

92. Darum, wenn ihr unter solchen Umständen zu einer einzigen Mahlzeit (pro Tag) übergegangen seid, werdet ihr ebenso essen, wie früher bei zwei Mahlzeiten, die Nahrung wird einfach einmal (täglich) aufgenommen.

93. Es kann dann ein leichtes Hungergefühl zu einem bestimmten Zeitpunkt auftreten ... Es ist ja auch nicht verboten – bitte, nehmt und esst ein Brotkrüstchen mit Knoblauch, wenn ihr wollt. Lecker!» Der Lehrer lachte auf.

94. «Das heißt, man muss jetzt hier keine Dogmen aufstellen, und man muss darin nicht wieder einen besonderen Sinn suchen und sich irgendwie kopflos in diese Richtung stürzen. Man muss vorsichtiger sein.»


95. «Lehrer, ich hatte so eine Vorstellung: Wenn mir zum Beispiel ein Witz nicht gefallen hat, er einen negativen Sinn hatte, so soll ich keine Aufmerksamkeit darauf richten, diesem Menschen also nichts sagen, ihn nicht hinweisen, aber ich soll so etwas selbst nicht tun, das heißt, vor allem mir selbst gegenüber aufmerksam sein.

96. Und seit der gestrigen Versammlung blieb bei mir so etwas hängen wie: Wenn der Witz nicht gefällt, eine gewisse Spannung hervorruft, so darf man dem Menschen sagen, dass einem der Witz nicht gefällt. Also, wie ist es richtig?»

97. «Besser darauf hinweisen, dass gewisse Elemente, die von dem Menschen durch gewisse Bilder im Witz aufgezeigt wurden, für dich etwas grob sind. Und schaut gemeinsam, worin dieses leicht Grobe steckt. Denn man muss wirklich lernen, Witze zu machen.

98. Wenn ihr über dieses Thema nicht gemeinsam nachdenkt, wird es schwer sein, es selbst zu erlernen. Alle werden sich nur verschließen, und der Mensch scherzt (weiterhin) aufrichtig, in diesem Moment versteht er es so, dass es in Ordnung ist.

99. Denn er strebt ja danach, das Wort des Lehrers zu erfüllen: ‹Scherzt mehr, lächelt mehr, werdet nicht verlegen, lernt zu scherzen.› Und wie lernt man das, wenn man nicht scherzt und nicht versucht, dies zu tun?

100. Natürlich, bei euch entstehen nicht selten grobe Bilder, aber so kommt aufrichtig das hervor, womit ihr angefüllt seid. Wie aber bringt man euch dann bei, es besser zu machen? Wenn ihr dies tun werdet, könnt ihr gemeinsam vor allem darüber nachdenken, was euch verwirrt. Und dann, bitte, könnt ihr dem Lehrer schon eine Frage stellen: Passt es, in so einem Moment so ein Bild zu benutzen oder ist es nicht etwas grob? Das kann dann durchaus gemacht werden.

101. Aber lernt. Ich habe nicht selten eure Fragen zu diesem Thema erlebt, wo zu sehen ist, dass Witze etwas grob sein können. Aber man darf nicht sagen, dass ihr nicht scherzen sollt. Umgekehrt, man muss lernen zu scherzen.

102. Und seid vorsichtig, wenn ihr versucht zu scherzen. Lernt zu spüren, inwieweit derjenige, mit dem ihr scherzt, wirklich jene Bilder, die ihr ansprechen wollt, mit einem Lächeln annehmen kann.

103. Das heißt, dass es vor allem dort erwünscht ist, mutiger zu scherzen, wo ihr schon genau wisst, dass eben dieser Mensch, mit dem ihr scherzt, euren Scherz ohne jegliche Ansprüche wahrnimmt und ebenso wie ihr lächeln wird und ebenfalls so eine Art Scherz auch euch gegenüber äußern würde. Und ihr werdet ebenso lächeln, wobei ihr nichts empfindet, was euch quasi anpieksen könnte, irgendwo kränken oder demütigen könnte, also irgendeine Unzufriedenheit in eurer Wahrnehmung dieses Scherzes auslösen könnte.

104. Nun, versucht es, versucht ... und lernt.»


105. «Lehrer, aber es kann doch auch einfach ein falsches Reagieren erfolgen? Das heißt, ein Mensch hat mit Leichtigkeit auf einen bestimmten Scherz reagiert, aber mir war er irgendwie unangenehm.»

106. «Lernt nachzudenken ... Denn der andere könnte wirklich (den Scherz) annehmen, wenn das Niveau seiner inneren Kultur gleich dem Niveau desjenigen, der scherzt, wäre. Er wird das mit Lächeln wahrnehmen, er wird nichts Störendes empfinden, weil er sich ungefähr auf dem gleichem Niveau befindet wie dieser Scherz.

107. Aber das ist wie eine Kunst. Man muss lernen, bei sich selber einen gewissen Geschmack zu erziehen. Ihr sollt nämlich eure Kultur fördern, eure eigene Kultur bilden, eure Wahrnehmung des Schönen, das euch umgibt und das ihr mit eigenen Händen schaffen könnt. Das ist alles Erziehung.

108. Das heißt, ihr sollt lernen, fähig zu sein zu scherzen. So einfach geht das nicht mit einem harmonischen Scherz. Obwohl es in einem bestimmten Moment zufällig bei euch klappen kann ...»


109. «Und ist es in Ordnung, wenn mir zum Beispiel ein Scherz nicht gefallen hat, dass ich Dich irgendwo beim Treffen frage, ob ich, als er mir nicht gefiel, richtig auf solch einen Scherz reagiert habe?»

110. «Man soll nicht fragen, ob man richtig reagiert hat.»

111. «Wie denn dann?»

112. «Du sollst einfach in das Wesen schauen – inwiefern eben dieses Bild, das im Scherz gezeigt wurde, gepasst hat, ob es nicht zu grob war. Und nachdem du die Wahrheit dieses Umstandes erkannt hast, wirst du leicht erkennen, ob du darauf richtig reagiert hast oder nicht.

113. Aber es ist falsch, sich zuerst die andere Frage zu stellen (ob du richtig reagiert hast). Man muss sowieso dazu kommen zu sehen, was gesagt wurde, inwieweit es gepasst hat und ob es nicht zu grob war. Bloß dieses. Schaut es gemeinsam an.

114. Das heißt, fragt nach. Es wäre gut, damit dein Freund, der in diesem Moment den Scherz geäußert hat, wirklich versucht, zu diesem Thema ein wenig nachzudenken und zu erklären, warum er diesen Scherz nicht für grob hält, womit er seine Bilder assoziiert, warum er dies eben als positiv ansieht ... Und redet ein wenig miteinander.

115. Es ist aber erwünscht, dass ihr diesbezüglich offen wäret und versuchen würdet zu reden, euch nicht zu verschließen, in euch kein Gefühl des Unbefriedigtseins verheimlichen würdet, denn sonst werdet ihr euch später durch dieses Gefühl, nicht befriedigt zu sein, auch immer mehr voreinander verschließen. Dies aber wäre ein riesengroßer Fehler von euch.

116. Das heißt, ihr sollt gegenüber allem, was euch voneinander entfremdet, aufmerksam sein, denn das ist nicht das Göttliche.

117. Etwas geht bei euch schief, wenn ihr beginnt, immer mehr die Missgunst, wenn auch nur die kleinste, zueinander zu verspüren. Darum muss man sehen, womit sie verbunden ist, um damit aufmerksamer zu sein und sich klar zu werden.

118. Wenn irgendein Misstrauen vorhanden ist – sprecht miteinander, präzisiert. Aber eure Aufgabe ist es, alle unpassenden Gefühle irgendwelcher Nichtbefriedigung, die bei euch entstehen können, auszuschließen.

119. Denn es gibt die angemessene Nichtbefriedigung, aber es gibt auch (und nicht wenig!) diejenige, die ihr selbst in euch als eine unpassende geschaffen habt. Sie aber darf nicht geschaffen werden. Sonst werdet ihr nicht in die nötige, euch gezeigte Richtung gehen, und dies wird eine negative Rolle in eurem Leben spielen.

120. Je länger ihr hier lebt, desto dichter sollt ihr zueinander zu einem Einigen Ganzen rücken. Wenn dies nicht geschieht, so werdet ihr diese Linie nicht passieren, die vor euch gestellt ist. Sie ist dafür berechnet, dass nur Leute, die sich miteinander zu einem Einigen Ganzen vereinigen, sie werden passieren können.

121. Das sind andere Qualitäten des Menschen – die geistigen und die seelischen ... Das ist ein anderes Bewusstsein von ihm, das sind andere Kennzeichnungen. Aber dieser Übergang ist nur für solche Menschen errechnet, die sich miteinander zu Einer Familie vereinigen werden.

122. Wenn ihr dies tun werdet und genau auf dem Weg der Entwicklung entlanggeht, der Verbesserung von diesen Qualitäten - werdet ihr diese Linie passieren. Wenn nicht – werdet ihr steckenbleiben, ihr werdet nicht imstande sein, sie zu passieren.

123. Und ihr beginnt steckenzubleiben, denn durch die Müdigkeit, (der ihr erlaubt, sich in euch allmählich durch irgendwelche unpassenden Einstellungen und Forderungen an eure Nächsten zu entwickeln), erzeugt ihr die Entfremdung und beginnt immer mehr, sie zwischen euch wie so ein Zäunlein zu befestigen, wie ein Wändchen zwischen euch. Das aber ist nicht gut.»

124. «Lehrer, und bezieht sich das nicht nur auf den Witz? Zum Beispiel, andere Handlungen des Nächsten gefallen mir auch nicht ...»

125. «Das ist unbedeutend. Wenn euch auch etwas an den Handlungen der Nächsten verwirrt, versucht zu verstehen. Äußert keine Ansprüche und bemüht euch nicht, ihn anzuklagen, sondern versucht, durch milde gute Fragen zu verstehen, was in diesem Witz gut ist, und wirklich zu verstehen, was euch verwirrt.

126. Ob ein Witz oder eine Handlung – etwas hat euch doch verwirrt? So versucht zu verstehen, was eben euch verwirren konnte. Fragt bei euren Nächsten nach, versucht zu verstehen, was Gutes eben darin war von dem, was getan wurde. Und weiter wird euch klar, ob eure Besorgnis passt oder nicht.

127. Aber lieber besprechen. Denn nach irgendeiner bestimmten Handlung können bei euch unterschiedliche Bilder sein. Bei einem Menschen assoziiert ihr das ausgesprochene Wort mit etwas bei weitem mehr Gutherzigem, als zum Beispiel bei euch; bei irgendwem - mit demselben.

128. Das heißt, jemand hatte früher eine kompliziertere Lebenserfahrung, schwierigere Folgen von irgendwelchen Umständen, die aber eben mit demselben Wort verbunden sind. Darum, nachdem ihr dasselbe Wort ausgesprochen habt, dasselbe Bild geäußert habt, könnt ihr unterschiedliche Empfindungen erleben. Jemand hat leichte Empfindungen, ein anderer sehr schwierige.

129. Und hier schon wird nicht das Wort die Hauptrolle spielen. Es kann durchaus normal sein. Aber eure eigene Erfahrung bricht es einfach (kaleidoskopisch) sehr eigenartig und zwingt eure Gefühlswelt zur Angst. Und schon hier müsst ihr an euch arbeiten, nicht aber der Mensch, der dieses Bild ausgesprochen hatte. Aber es kann auch sein, dass auch das Bild selbst etwas grob ist.

130. Seid besonders dort vorsichtig, wo ihr heilige Sakramente berührt, etwas, was mit euren heiligen Themen, mit dem für euch Teuersten verbunden ist. Hier seid mit Witzen sehr vorsichtig, denn wenn sie an und für sich selbst grob sind, so können sie eure Gefühlswelt heftig durcheinander bringen. Sie können euch stark hindern, euch richtig zu bewegen, denn diese Seite soll für euch fein sein.

131. Wenn ihr durch einen Ausdruck das Lächeln hervorrufen wollt, so soll dieser sehr gut sein, er soll diesen feinen Zustand nicht zerstören. Aber wenn ihr beginnen werdet, sehr viel zu scherzen, wird sich dies in etwas Einfaches, Graues verwandeln. Dann wird auch eure ganze Feinsinnigkeit weggehen, der Kontakt wird beginnen zu zerfallen, eure Welt wird beginnen, gröber zu werden.»


132. «Lehrer, mein Sohn ist vier Jahre alt. Die Situation ist so ... Eine Schwester kommt zu Besuch, und sie beginnen zu spielen. Plötzlich bemerkt er ihre üppige Brust und fragt: ‹Und darf ich berühren?› Nach kurzer Überlegung sagt sie: ‹Nun ja, du darfst.› Sie spielen weiter. Nach einer Weile: ‹Und darf ich nochmal berühren?› Hier zögert sie und sagt: ‹Nun sicherlich nicht.› Danach betrachteten wir diese Frage im Pädagogischen Rat, und es gab zwei Meinungen ...»

133. «Vier Jahre?»

134. «Vier Jahre.»

135. «Macht nichts», lachte der Lehrer, und nach Ihm lachten auch alle Zuhörer auf.

136. «Das ist das Alter, wo man auf alles neugierig ist, alles ist interessant. Zumal das, was man selbst nicht hat; es ist sehr interessant zu berühren und zu empfinden.

137. Das heißt, für das Kind ist es sehr wichtig, etwas anzurühren und zu schmecken ... Diese Empfindungen spielen für es eine große Rolle. Man soll darin nicht sofort etwas Schamhaftes sehen.

138. Hier aber seid dann vorsichtig ... Denn dort, wo 4 sind, können auch 34 erscheinen. Diese Erlaubnis erstreckt sich nicht so breit», lachte der Lehrer wieder auf.


139. «Lehrer! Ich möchte noch etwas bezüglich Witzen präzisieren ... Wenn ein Witz mir etwas grob zu sein scheint, aber ich verstehe deutlich, dass er etwas von meiner Unreinheit berührt (hohe Selbsteinschätzung oder sonst etwas), soll ich sowieso mit diesem Menschen über die mögliche Grobheit dieses Witzes sprechen?»

140. «Nein, wenn du sicher weißt, dass er vor allem nur deine hohe Selbsteinschätzung berührt, und grundsätzlich du in den gesagten Worten nichts Falsches siehst, dann ist es nicht unbedingt nötig zu reden. Lass ihn auch weiterhin ebenso scherzen.»

141. «Und wenn sein grober (wie ich finde) Witz das Unreine in meinem Inneren berührt?»

142. «Und wie wirst du bestimmen, ob der Witz grob oder nicht ist? Wenn du sicher weißt, dass es wirklich ein grober Witz ist. Zum Beispiel hast du schon versucht, dieses Thema irgendwie zu berühren, oder hast nicht nur du dies betrachtet, sondern andere Brüder in ihren Gesprächen, und ihr seid letztendlich zu einem Einigen Verständnis gekommen (das Einige Verstehen ist das, wozu ihr stets streben müsst im Bezug auf viele Handlungen), so bemüht euch, nicht auf diese Weise zu scherzen.

143. Und plötzlich scherzt einer von deinen Brüdern so. Wenn du sicher weißt, dass dies grob war, - wirst du natürlich darauf wie auf etwas nicht Gutes reagieren, und es wird für dich schwer sein zu verstehen, ob etwas nicht Gutes oder Gutes in deinem Innern erschienen ist. Denn grundsätzlich solltest du auf das Grobe mit einer Unzufriedenheit reagieren.»

144. «Verstanden. Und wenn der Witz nicht besprochen wurde und es kein Einiges Verstehen gab? ...»

145. «Dann musst du verstehen, ob der Witz überhaupt grob ist, oder ob er nicht grob ist. Und dann schon weiter sehen, was in deinem Inneren für ein Nachhall entstand.

146. Wenn es wirklich ein normaler Witz war – dann regierte bei dir etwas nicht Normales, falls eine Unzufriedenheit hervorgerufen wurde. Wenn dies aber ein grober Witz war, dann solltest du dich natürlich im Inneren entrüsten.»


147. «Meine Tochter ist 14 Jahre alt. Ihr Freund ist 27 Jahre alt. Er ist ein Anhänger. Er hat sehr ernste Gefühle zu ihr, ich habe mit ihm gesprochen, er ist bereit, sie schon jetzt zu heiraten. Aber sie ist sich mit ihren Gefühlen noch nicht klar geworden, und sie verspürte keine riesige Liebe. Sie sind einfach befreundet, sie verhalten sich sehr gut zueinander. Mich aber beunruhigt, dass sie sich umarmen und auf die Lippen küssen. Ich meine, das sei nicht so gut ...»

148. «Ja, so darf man es nicht machen. So darf man es nicht tun.»

149. «Und ich weiß nicht, wie ich mit ihm sprechen soll.»

150. «Zumal wenn auch die Frau das noch nicht verstanden hat, darf man so etwas nicht tun. Es ist nicht erwünscht, es in diesem Rahmen zuzulassen, sonst werden wir gezwungen sein, eine öffentliche Prügelstrafe für den Mann einzurichten, wie für einen Schelm», lächelte der Lehrer.

151. «Wie soll ich mit ihm reden?»

152. «Nun ..., dass wir uns treffen können, er kann den Riemen abbekommen», lachte der Lehrer wieder auf. «Möge er vorsichtig sein. So darf man es nicht überspannen. Er ist in diesem Fall verantwortlich. Befreundet heißt eben befreundet, das soll einfach ein Kommunizieren sein. Nur Kommunizieren.»


153. «Lehrer! Gestern kam Ljuba zur Versammlung und sprach von einem neuen Waschmittel. Und es wurde bemerkt, dass, wenn jemand danach (nach dieser Information) gewöhnliches Waschmittel benutzen wird, so bedeutet das eine Übertretung bis hin zur Aussiedlung aus der Stadt ...»

154. «Nun, Ich habe eigentlich nicht erlaubt, unökologische Waschmittel zu benutzen. Wenn ihr sie benutzt, habt ihr eigentlich begonnen, Mich zu belügen.

155. Denn ihr lebt unter Umständen, wo ihr Bäche benutzt und dorthinein noch chemisches Abwasser von diesen Waschmitteln schüttet. Nun, ihr habt völlig den Kopf verloren!

156. Und was sie sagte ... sagte sie über das Waschmittel, welches man für umweltfreundlich hält. Es ist in dieser Beziehung wirklich besser.

157. Und über den Auszug ... sie hat darüber natürlich vorschnell gesprochen. Das habe Ich nicht gesagt, und Ich habe auch nicht darum gebeten, so etwas zu sagen. Das hat sie selbst gesagt, sie wurde zu hitzig.

158. Aber natürlich, das gewöhnliche Waschmittel in der Stadt zu benutzen ist wirklich nicht erwünscht. Obwohl ihr immer mehr das benutzt, was man nicht umweltfreundlich nennen kann. Und in Wirklichkeit beziehen wir uns nicht direkt auf die umweltfreundliche Ökopolis, denn wir haben Verschmutzung.

159. Aber wir leben ein wenig in einem anderen Rhythmus. Nicht nur Losungen sollen bei uns sein, sondern es soll eine reale Möglichkeit sein, eine andere Gesellschaft zu bauen. Aber seid vorsichtig. Wenn irgendwelche Ausnahmen auch zulässig sein können, so mögen sie eben auch Ausnahmen bleiben.»


160. «Und chemische Mittel, die wir zu technischen Zwecken benutzen? Zum Beispiel Alkali ...»

161. «Es kommt eben darauf an. Eine Sache ist es – als Ausnahme. Und dann – was habt ihr dafür getan, um dies nicht zu benutzen? Ob ihr etwas dafür tut? Wenn dies als Unvermeidlichkeit bleibt und ihr dies braucht – nun gut.

162. Eben darum sage Ich: Wir bauen ein wenig in einem anderen Flussbett, nicht nur auf bloßen Losungen. Hier muss man sehr viel tun, und ihr sollt es schaffen, bis zu einer bestimmten Zeit Vieles zu tun.

163. Deshalb ist man gezwungen, bestimmte Maßnahmen als Unvermeidlichkeit zu treffen. Aber hier entsteht schon weiter die Frage – inwiefern schafft ihr diese Unvermeidlichkeit sogar selbst?»


164. «Lehrer, darf man denn „Bjelisna“ benutzen?» (Ein Chlor enthaltendes Wasch- und Putzmittel. - Anm. d. Übers.)

165. «Ihr müsst den chemischen Inhalt beachten – inwieweit ist es diesbezüglich günstig, dass ihr das danach in den Boden ausgießen werdet. Ihr werdet nämlich von ihm essen und Wasser trinken.

166. Das ganze Wasser bei euch ist solcher Art, dass alles, was ihr auf die Erde gießt, in alles, was ihr danach fürs Trinken und Kochen verwendet, hineingelangen wird.

167. So hängt jetzt von euch sehr vieles ab, und ihr sollt verstehen, was ihr benutzt und wofür ihr es benutzt. Das heißt, werdet euch darüber klar, ihr habt nämlich einen Kopf.

168. Ihr könnt die nötige Information über alles, was ihr kauft, erlangen – inwieweit dies danach unter die Füße zu gießen ist. Ihr könnt nicht irgendwohin weggehen und es abgießen, ihr werdet es unter eure Füße gießen und werdet danach davon etwas zu essen nehmen. So, was gießt ihr dorthin ab?»


169. «Lehrer, ich werde das vorherige Thema fortsetzen. Habe ich Dich richtig verstanden, dass, wenn ich mich an die Älteste in der Küche mit der Bitte wende, mir einen Nachschlag zu geben, und sie antwortet mir: ‹Platze nicht.› So soll ich einfach nicht reagieren?»

170. «Nun, du kannst antworten. Wenn du nicht platzen wirst, kannst du sagen: ‹Nein, vermutlich werde ich nicht platzen,›» sagte der Lehrer unter dem Gelächter der Zuhörer.

171. «Ist so eine Antwort in Ordnung, ja?»

172. «Nun, natürlich.»

173. «Danke.»

174. «Das heißt, in jedem Fall sollt ihr bei euch nie eine Kränkung zulassen. Das in jedem Fall. Und weiter – zusätzlich etwas präzisieren ...»


175. «Lehrer, habe ich das richtig verstanden bezüglich des Waschmittels? Ich benutze Mittel der Firma „Amway“. In Wirklichkeit darf man dieses Mittel sogar trinken, von „Lok“ blühen die Blumen auf ... Darf man sich also mit diesem Marketing-Netzwerk beschäftigen, um den Umweltschutz zu unterstützen?»

176. «Wenn dies die Unvermeidlichkeit ist ... wenn ihr etwas braucht, was man nur dort bekommen kann und was zu den nötigen Umständen wirklich passt, - natürlich könnt ihr dies nehmen. Aber wir zielen nicht darauf ab, das Marketing zu unterstützen.

177. Wenn nötig – kauft es. Wo dies auch wäre, wenn ihr es kaufen könnt und ihr dies braucht - so bitte. Wo dies sich auch befinden mag und wer dies auch verkaufen möge – kauft es.»


178. «Lehrer, ich habe eine Frage über das Bauen in der Stadt. Ich habe irgendein altes Bild (in mir), dass eine Behausung der Platz ist, wohin wir zum Essen und zum Schlafen kommen. Relativ gesehen soll er nicht groß sein. Doch die Werkstatt soll groß sein.

179. In der Stadt sind sehr große Gebäude, lange andauernde Bauten angelegt, und die Männer arbeiten daran während einer langen Zeit. Vielleicht wäre es besser, in irgendeiner zeitbegrenzten Behausung zu siedeln.»

180. «Es ist in Ordnung, dass man ein Haus baut, das etwas größer ist. Denn ihr müsst bereit sein, auch noch Gäste zu empfangen, nicht wenige können in eure Stadt kommen. Und bei euch sollen gute Verhältnisse dafür geschaffen werden.

181. Also werden wir hier keine schnell gebauten kleinen Hüttchen herstellen. Das wird nicht gebraucht. Es ist in Ordnung, gute Häuser zu bauen.

182. Aber hier muss man schon sehen, wie es gegebenenfalls von euch betrachtet wird, inwieweit ihr imstande seid, dies in einem günstigen Zeitraum zu tun, oder man beginnt, ein Haus im Laufe von Jahrzehnten zu bauen (natürlich ist das etwas nicht ganz Passendes für unseren Wohnsitz).

183. Aber wir werden dies aufs Neue betrachten. Ich denke, wir werden das von einem ein wenig anderen Blickwinkel betrachten, wir werden versuchen, andere Technologien zu verwenden ... wir werden dieses Thema jetzt ein weinig anders lösen. Ich denke, dies wird den Bau beschleunigen und wird euer weiteres Leben erleichtern.»


184. «Wenn es möglich ist, werde ich wieder zu den Fragen der Küche zurückkehren. Alle Männer essen jetzt viel weniger und sie kommen jetzt in kleinen Gruppen auf den Berg, deswegen wurde es möglich, eine etwas größere Auswahl an Gerichten zuzulassen. Ist das für sie nicht eine künstliche Vergrößerung der Essensmenge?»

185. «Es ist unmöglich, auf solche Weise den Umfang der Speise künstlich zu vergrößern. Denn alles kommt darauf an, wie der Mensch selbst isst. ES kann vieles auf dem Tisch sein, aber niemand verpflichtet ihn, viel davon zu essen. Jemand möchte ein Gericht, ein anderer möchte ein anderes Gericht ... Und sie können einfach jeder ein Gericht essen, aber ein unterschiedliches, nicht aber so, wie wenn sie gar keine Auswahl haben.

186. Ich sage das vor allem für diejenigen, die essen, nicht aber für diejenigen, die kochen. Eben der Essende hat nämlich die Gefährdung, nicht aber der Koch. Obwohl man in allem den Koch für schuldig hält, wenn man etwa sagt: ‹Der schrecklichste Henker ist der gute Koch.› Nun, das ist bloß die List eines schwachen Magens», lächelte der Lehrer.

187. «Das ist alles, machen wir Schluss. Ich wünsche euch Glück. Lernt, gut zu essen.» Der Lehrer lachte mit allen auf.


188. «Und wollen wir uns etwas aufmerksamer zum Leben verhalten. Vielleicht scheint euch etwas von dem, was jetzt vorzukommen beginnt, streng zu sein. Seid aber aufmerksam. Ihr lasst bei euch, wie früher, einige Fehler, sehr furchtbare Fehler, zu, aber aus irgendwelchen Gründen bemüht ihr euch, sie nicht zu bemerken.

189. Hier geschieht wenig, wovon der Lehrer nichts weiß. Sehr wenig! Darum seid vorsichtig, kämpft nicht mit dem Lehrer. Seid sofort bezüglich all jener Emotionen, die bei euch entstehen, aufmerksam, auch bezüglich Gedanken, die sich weiter nach euren geäußerten Emotionen entfalten.

190. Hier muss man vieles abwägen, nicht nur eure eigenen Interessen. Man muss bei weitem breiter sehen (nicht so wie ihr seht). Deshalb ist es nötig, irgendwelche Anstrengungen anzusetzen, die eure Wünsche wirklich nicht berücksichtigen können - sie berücksichtigen einfach den allgemeinen Zustand.

191. Das heißt, dies ist ein großes Ereignis, wo es unpassend sein wird, nur mit euren eigenen Augen zu sehen. Man muss viele Ansichten vereinigen, damit dies (soweit es in dieser komplizierten Situation möglich ist) für euch jedoch günstig ist.

192. Aber es ist bis jetzt noch nicht möglich, es so zu tun, damit alles günstig ist und ihr alle dieses Günstige verspürt. Es gibt zu viele Kompliziertheiten. Deshalb werden wir jetzt verschiedene Figürchen auf dem Schachbrett verschieben ... Aber wir werden die Partie gewinnen müssen! Anders darf es nicht sein! Wir müssen sie gewinnen.

193. Also ... mit dem Glauben – vorwärts! Damit der heilige Glaube bei euch fester werde und ihr gegenüber Zweifeln, Verwirrungen, Versuchungen, die bei euch leicht entstehen, vorsichtig seid. Ihr erzeugt mit eigener Zunge soviel davon, dass man verrückt werden kann.

194. Gut, dass ihr noch auf dem bestimmten Niveau seid, welches das Verrücktwerden nicht zulässt.» Der Lehrer lächelte. «Aber wenn sich jemand beim weiteren Vorwärtsgehen herauslösen wird, wird er verrückt, nachdem er all dies gesehen haben wird. Darum wollen wir füreinander nicht solche gefährlichen Momente schaffen.

195. Das ist alles. Bis zum (nächsten) Treffen! Noch einmal Glück euch!»

 

 

 

 

 

 

 

 

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