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Vadim berichtet über die Ereignisse des Jahres 2007:   Teil 17,  Kapitel 29-41

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Kapitel 29

001. Aus dem Treffen mit dem Lehrer nach der Verschmelzung am vierten November.
002. „Habe ich richtig gehandelt, als ich einer Frau beim Einsteigen in den LKW nicht geholfen habe. Sie hat versucht hochzusteigen. Ich stand neben ihr, und keiner war in der Nähe. Ich durfte zu der Zeit nichts Schweres heben. Ich sagt zu ihr: „Warte. Vielleicht kommen gleich Männer und helfen dir“. Sie sagte: „Ich schaffe das wahrscheinlich selbst“. Sie begann hochzusteigen und konnte sich nicht halten, ist gefallen. Und ich half ihr sozusagen bewusst nicht, weil ich verstanden hatte, dass ich nichts Schweres heben durfte.“
003. „Ja, dies ist möglich. Du hast sie doch gewarnt. Das ist nicht so ein Fall, wo ein Mensch versucht, irgendeine eigene Bemühung zu unternehmen, indem er auf deine Hilfe hofft, du aber hast sie unverhofft nicht geleistet. Das wäre dann schon ein Ausrutscher. Und da du im voraus gesagt hast, dass du nicht imstande bist, dies zu tun, so entscheidet im weiteren schon der Mensch selbst, er trifft seine eigene Wahl. Das ist normal.“

004. „Lehrer, darf die Lehrerin der ersten Klasse die Kinder so nennen: „Wanetschka, Mischenka (Verniedlichungen von Namen, Anm.d.Übers.)…, werden sie dann im weiteren nicht zu solchen Erwachsenen, die unter dem Pantoffel stehen? So einen Hinweis hat ein Psychologe gegeben.“
005. „Nein, davon nicht.
006. Um einen Direktor großzuziehen, soll man ihn mit Vor- und Nachnamen ansprechen, damit er sofort fühlt, was für ein mächtiger Mensch er ist und wie viel er kann?“ – lächelte der Lehrer.

007. „Ist es in irgendwelchen Situationen zulässig, wenn man in der Welt lebt, Alkohol zu sich zu nehmen, wenn man schon aufgehört hat zu trinken?“
008. „Unerwünscht, natürlich. Das besser nicht tun, weil das sowieso eine Abhängigkeit des Organismus von irgendeiner fremden Wirkung bedeutet. Und deine eigenen Kräfte können dadurch nicht wachsen.
009. Solange ein Mensch irgendeinen Ersatz, der irgend so einen angenehmen Zustand in seinem Körper schaffen soll, zu sich nimmt, werden sich seine eigenen Kräfte, die gerade diesen notwendigen angenehmen Zustand auch schaffen sollen, nicht entwickeln, sie werden schwächer.
010. Und da sie schwächer werden, muss man dann danach wieder etwas suchen, was dies wieder in irgendeinem Gleichgewicht halten kann. Also günstiger ist es, solche Handlungen nicht zu unternehmen.
011. Und im weiteren – schon abhängig davon, was der Mensch fühlt, in welcher Verfassung er ist. Wenn sich bei ihm die Wahl stellt, entweder das zu sich zu nehmen, oder abzustürzen und irgendwelche tragische Handlungen zu vollziehen, dann möge er es natürlich besser einnehmen. Aber das heißt, wenn es denn eben so ist.
012. Aber wenn es nicht so ist, dann soll man lieber alle Kräfte anwenden, um nicht einen Ersatz zu benutzen. Der Organismus soll anfangen, sich zu entwickeln, er soll das Bedürfnis nach Entwicklung verspüren.“

013. „Lehrer! Ist so ein Ausdruck grob, wenn ich meiner Mutter beispielsweise sage: „Ich bin die Mutter meines Kindes, und ich werde selbst entscheiden, wie ich es anziehe“? Ist dies eine Grobheit?“
014. „Dies ist keine grobe Aussage.“
015. „Und wenn sie auf dem Ihren bestehen wird, darf ich auf dem Meinen bestehen?“
016. „Was bedeutet “auf etwas bestehen“? Man kann auf verschiedene Weise darauf bestehen: in grober als auch in einer nicht groben Form. Dies alles kann mit dem Ausdruck “auf etwas bestehen“ gesagt werden.
017. Es noch einmal sagen: „Ich bin die Mutter meines Kindes“, also, noch einmal die selbe Aussage wiederholen? Das ist nicht grob. Wenn sie das erste Mal nicht grob war, so ist es auch bei der zweiten Wiederholung nicht grob. Obwohl, je nach dem, mit welcher Intonation du dies tust. Man kann in diesem Moment brüllen – das kann dann schon etwas der Grobheit ähneln.“
018. „Und wenn sie mir zum Beispiel das Kind entrissen hat und versucht, es anzukleiden, sich dann das Kind zurückholen – bedeutet das Grobheit oder nicht?“
019. „Je nach dem, wie du dies tust. Schau, dass du das Kind nicht zerreißt.“
020. „Klar. Aber wenn nichts hilft, dann ist es vielleicht besser, sich damit abzufinden? Das heißt, wenn sie darauf besteht und es mir wieder entreißt, ist es besser sich zu beruhigen: so, wie sie es anzieht – so ist es auch gut?“
021. „Und wo ist der Mann im Haus? Gibt es da einen?“
022. „Es gibt ihn, aber er kann auf der Arbeit sein oder sonst wo.“
023. „Und kann er mit ihr reden, wenn du nicht mit ihr reden kannst? Oder kann er das nicht?“
024. „Das weiß ich nicht, ich habe ihn nicht gefragt.“
025. „Ihm haben Anekdoten beigebracht, dass man vor der Schwiegermutter Angst haben soll.“
026. „Die Mutter wohnt nicht mit uns zusammen, sie kommt ab und zu vorbei. Ich habe dem Kind einfach angewöhnt, dass es in einem Hemdchen auf dem Fußboden sitzt, und wenn sie kommt, beginnt sie, ihm noch einen Pulli überzuziehen…“
027. „Die Verantwortung trägst vor allem du für dein Kind. Vor allem hast du für es die Verantwortung. Und wenn du zumindest irgendwie die Situation wenden kannst, trägst du die Verantwortung dafür.
028. Du trägst nur dann keine Verantwortung, wenn du auf gar keine Weise die Situation wenden kannst. Also, du hängst irgendwo an der Wand mit Ketten gebunden fest, - natürlich kannst du nicht heranlaufen und etwas tun, somit wird das in diesem Moment von dir auch nicht verlangt.
029. Und solange du mindestens irgendwelche Möglichkeiten hast, die Situation zu wenden, so sollst du als Mama auf diese Situation einwirken.“
030. „Das heißt, wenn nicht zu grob, dann zu erreichen, dass ich das Kind selbst ankleide?“
031. „Lerne zu reden, lerne mit Verwandten zu kommunizieren. Du bist doch Mama. Oder immer noch Tochter?“
032. „Nun, Mama, ja.“
033. „So sei auch Mama. Du trägst die Verantwortung für das Kind. Damit du später nicht sagst: „Und was konnte ich tun? Da hat sich meine Mutter eingemischt, und ich konnte nichts tun.“ Nein, du sollst dieses Thema richtig lösen.“
034. „Ohne Grobheit, milde, aber immerhin…“
035. „Na ja, es ist wünschenswert, sich nicht zu raufen“, - lächelte der Lehrer.

036. „Lehrer! Ich habe Angst vor Ratten. Man hat eine weiße Ratte ins Haus gbracht. Mein Mann hat mich gezwungen, sie in die Hände zu nehmen, damit ich keine Angst mehr habe. Ich habe sie genommen, aber die Angst ist nicht weggegangen. Kann man auf so eine Weise die Angst loswerden?“
037. „Kann man. Auf so eine Weise solche Bemühungen in der Praxis zu unternehmen – ja, so etwas ist möglich.“
038. „Und vor Mäusen?“
039. „Ja, möge er auch einen Korb Mäuse mitbringen: er wird sie auf dem Fußboden auskippen, und spiel mit ihnen, zupf sie an den Schwänzchen…“ – lächelte der Lehrer.
040. „Und ich höre dann auf, Angst zu haben, ja?“
041. „Ja. Natürlich soll man nicht in Extreme verfallen. Aber hab einfach keine Angst. Du hast in diesem Fall eine harmlose Situation geschildert, dass man euch ein weißes Mäuschen gebracht hat, - nun gut.
042. Aber wenn du der Angst entgegengehen und sie überwinden wirst, so ist das nützlich. So etwas ist normal:“

043. „Guten Tag. Ich bin aus Omsk gekommen. Ich bin verheiratet und habe vier Kinder. Das kleinste heißt Samson. Dieser Junge ist sehr empfänglich. Als er fünf Jahre alt war, hat er sich Ihre Ausstellung der Bilder auf DVD angesehen, danach die Weihe der Jungen auf dem Fest. Er fing an, sehr oft von Dir zu sprechen, bat darum, dass wir hierher umziehen. Als er die Bilder sah, sagte er: „Ich bin auch ein Maler, und der Lehrer ist – Maler. Wollen wir zum Lehrer fahren und dort leben, sonst gehe ich zurück zu Gott-Vater. Ich werde hier nicht leben, ihr seid schlechte Eltern.“ Er sagte das sehr kategorisch, er hat einen so sicheren Charakter. Sein Papa hat zugestimmt: „Gut, fahrt“. Er selbst ist Jude, sie haben mächtige Verwandtschaftswurzeln, sich abrupt auf den Weg zu machen, um hierher umzusiedeln, entschließt er sich vorläufig nicht. Und so ist diese Variante entstanden: ich lebe mit den zwei kleineren Söhnen irgendeine Zeit in Petropablowka, und dann, wenn mein Mann dazu reif ist, kommt er später dazu. Darf ich mich an die Einige-Familie von Petropawlowka mit der Bitte wenden, dass man uns erlaubt, während des Schuljahres vorläufig hier zu leben? Wir werden finanziell unabhängig sein.“
044. „Alle diese Fragen werden nur von den Eltern selbst gelöst. So etwas ist natürlich möglich. Aber seid aufmerksam. Natürlich entscheiden solche Umstände vieles im Leben der Kinder. Aber gleichzeitig muss man den Kindern erklären können: wenn Eltern etwas nicht tun können, wie können sie das dann tun, wenn es ihnen nicht gelingt, zumindest nicht jetzt. Vielleicht wird es im Nachhinein, etwas später, klappen.
045. All das muss man natürlich zu erklären versuchen, aber auch gleichzeitig die Situation flexibel betrachten. Kinder gehen den Eltern bisweilen in ihrer Entwicklung bei weitem voran, und man muss viele Nuancen richtig wahrnehmen können.
046. Und das, inwieweit dies günstig sein wird, - das wird schon von dem eigentlichen Leben des Menschen bestimmt. Das heißt, ein Umzug von einem Ort in den anderen spricht nicht von Günstigem.
047. Der Umzug von einem in einen anderen Ort kann nur die Verantwortung vergrößern. Im besten Fall. Wenn ihr versucht, etwas Größeres in die Hände zu nehmen. Aber werdet ihr das erfüllen, was dem entspricht? Und da eben wird das Günstige schon davon abhängen, nicht aber vom Standort selbst.
048. So einen Schritt zu machen ist natürlich möglich, wenn irgendeine Möglichkeit besteht, wenn es irgendeine Einigkeit im Innern der Familie gibt. Bitte, möge euch dies zu eurem Glück gereichen.
049. Und weiter soll man alles aushalten können, alles richtig verstehen können. Weil die Menschen überall verschieden sind, aber gleichzeitig sind sie überall gleich: sie haben gleiche Schwächen, sie haben die gleiche Veranlagung, die Wahrheit zu suchen, sich zu bemühen, ihr zu folgen. Abhängig von der Kraft des Geistes handeln sie unterschiedlich, und man soll vieles richtig einschätzen können.
050. Also, alles hängt von euch selbst ab, davon, wie ihr diese Schritte machen werdet. Werdet ihr sie richtig machen – wird alles wunderbar sein. Aber dann muss man vieles erdulden und lernen, vieles weise wahrzunehmen. Also, versucht, das zu lösen…“.

051. „Lehrer! Ich muss oft wegfahren, um Geld zu verdienen und bemerke: wenn ich lange in der Welt bin, habe ich innere psychische Abstürze, die ich dann zu überwinden habe. Gibt es irgendeine günstige Frist, die das Verweilen dort beschränkt, damit man zurückkommen und die Kräfte hier am heiligen Ort wieder herstellen kann?“
052. „Eigentlich nicht, es gibt keine Frist, weil es nichts Günstiges gibt, - lächelte der Lehrer. –
053. Denkt schon selber darüber nach, wofür und warum ihr etwas tut. Denn dort baut ihr nicht die Welt, die ihr hier berufen seid zu bauen. Solange ihr dort seid, werdet ihr dies nicht tun, ihr werdet abwesend sein. Hierher das Geld zu schicken oder herzubringen –  das bedeutet nicht, hier das notwendige Milieu zu bauen.
054. Das Milieu baut ihr vor allem mit eurer eigenen Anwesenheit, mit eurer Gemütsbewegung, mit eurem geistigen Streben, mit eurem Durst, das Wahre durch die Taten eurer Hände zu schaffen. Dann wird hier das Hauptsächliche gebaut, wozu ihr auch berufen seid.
055. Aber wenn ihr irgendeine Abhängigkeit von irgendwelchen irdischen Umständen seht und das Bedürfnis, dort zu verweilen, dann entscheidet schon selbst – inwieweit groß die Abhängigkeit ist, wie lange ihr es für notwendig haltet, dort zu bleiben. Aber es so zu bezeichnen, dass es günstig sei für das, was hier geformt wird – das kann man überhaupt nicht.“

056. „Lehrer, gib bitte einen Hinweis. Verstehe ich das richtig, erst nachdem man den materiellen Wohlstand eines jeden Mitglieds der Einigen-Familie verbessert hat, indem man irgendwelche Wohnverhältnisse verbessert, erst dann kann man schon irgendwelche zusätzliche Entwicklungsprogramme für Kinder, den Bau von Straßen und so weiter fördern?“
057. „Ist es richtig, zuerst eigene Häuser so zu bauen, wie jeder dies möchte und für günstig hält, und nur dann eine Kirche zu bauen?“
058. „Dies ist nicht auf die Kirche bezogen, dies bezieht sich auf…“
059. „…Kinder?“
060. „Ja, weil wir…“
061. „Und danach werden wir die Kinder erziehen?“
062. „Ich habe da so eine Einschätzung. Vielleicht ist sie falsch. Die Mehrzahl unserer Kinder lernt in der staatlichen Schule, wo die Mehrheit  der Pädagogen gläubige Menschen sind. Und nur ein kleiner Teil der Kinder lernt in der Schule der Gemeinschaft.“
063. „Berichte nicht über die traurige Geschichte. Frage: ist es richtig für Gläubige, zuerst an sich selbst zu denken und danach an Gemeinschafts-Projekte?“
064. „Und ich habe den Eindruck, dass manchmal die Häuser der kinderreichen Familien sehr schlecht sind. Und die Erziehung findet nicht nur in den Schulen statt, sondern auch zu Hause.“
065. „Die Frage“.
066. „Also ist meine Einschätzung nicht richtig?“
067. „Du willst einfach wieder eine traurige Geschichte erzählen, wie schlecht viele der Kinderreichen leben? Ja, es ist traurig. Und was?“
068. „Ich habe einfach den Vorschlag gemacht, die Schule der Gemeinschaft eine Zeit lang zu schließen und die Kinder in die staatliche Schule gehen zu lassen…“
069. „Und was willst du fragen?“
070. „Etwas zu meiner Einschätzung. Also sehe ich irgendwelche materiellen Umstände nicht richtig? Ich verstehe, dass, nachdem wir Häuser gebaut haben…“
071. „Zuerst für alle eine Unterkunft bauen, euch um euch selbst kümmern, und danach…eines Tages…
072. Betrachte einfach aufmerksamer das Wesen dieser Frage. Und kommt es zu so einem Moment, wo man sagen kann: „Ja, wirklich, ich habe für mich schon alles gebaut. Wer braucht noch etwas?“
073. Ihr werdet noch viele Jahre lang bauen. Und wenn noch Menschen dazukommen, dann schon ohne Ende… Und später irgendwann werden unsere Enkelkinder, wenn sie auf einem Erdhügelchen sitzen – sich vielleicht an eine Kirche erinnern. Wenn auch sie es schaffen, alles zu bauen…
074. Man muss jetzt in Bezug auf viele Fragen aufmerksam sein, alles strategisch richtig einschätzen. Um euch herumschauen, inwieweit etwas möglich ist. Man muss alles richtig betrachten. Hier kann man nicht irgendwelche allgemeinen Schlussfolgerungen ziehen.“

075. „Ist mein Verhalten richtig, dass ich den Menschen rechtfertige, wenn er während der Arbeitszeit viermal in der Stunde ins Haus kommt, und jedes Mal, wenn ich reinkomme, sitzt er am Telefon und tippt entweder etwas, oder er spricht mit jemandem. Und das fing an, mich zu verwirren, da doch jetzt Arbeitszeit war, er aber das da machte. Ist es richtiger, dass ich so ein Verhalten bei ihm einfach immer rechtfertige?“
076. „Dima, na, du musst dich freuen: du hast mehr Möglichkeiten, an seiner Stelle etwas zu tun. Nicht nur deine Arbeit, sondern auch noch stattdessen die seine zu machen. Stell dir vor, wie viele Heldentaten du sofort vollbringen kannst! Das ist dasselbe, wie wenn du etwas Leckeres aufessen kannst, nachdem jemand dies beiseite gelegt hat und dem keine Aufmerksamkeit geschenkt hat. Und du hast deins aufgegessen – und da liegt noch etwas.
077. So auch die Arbeit tun, wo jemand sich geweigert hat, sie zu machen. Stell dir vor, eine Arbeit ist von jemandem nicht gemacht worden, und du hast die Möglichkeit: du kommst herbeigelaufen und hast es gemacht – das ist doch prima! Und du flüsterst sogar leise: „Bleib sitzen, bleib sitzen, ruhe dich aus, ist normal. Ich mach das jetzt alles“. Du läufst, machst alles, sägst durch, tust… - lächelte der Lehrer. –
078. Natürlich ist es richtig, was du machst. Wenn du willst, dass in deinem Innern Frieden herrscht, die Sonne scheint, es warm ist, dann ist es besser, immer zu rechtfertigen.
079. Wenn ihr zur Ordnung aufrufen wollt, das ist dann das “Ende“! (Ende der Fahnenstange, russ.Redewendung) – lachte der Lehrer. – Das sind endlose Forderungen: alle machen es falsch, alle tun nicht das, was richtig ist, alle sind überhaupt Faulenzer. Aber von welchem Frieden können wir dann reden?
080. Natürlich wäre es gut, wenn man dem Nächsten rechtzeitig einen Hinweis geben könnte, ihm irgendwo zu helfen. Aber es wäre gut, das da zu tun, wo ein Mensch das selbst möchte. Aber in der Regel will er dies selten.
081. Werdet nicht vorschnell zu Kritikern im Leben der anderen. Kritisiert euch lieber selbst mehr und eilt, alles für die anderen zu machen, wenn sie es nicht getan haben. Räumt hinter allen auf, bedient alle, seid Diener füreinander – und es wird wunderbar sein! Und ihr werdet lächeln, Seelenfrieden wird da sein.“

082. „Ich habe früher mal das von Dir Gesagte so verstanden, dass sich jetzt unser Egoismus organisieren wird, und alles gegen Dich unternehmen wird. Dass keine Kirche gebaut wird, keine Straßen in der Stadt (Stadt der Morgendämmerung auf dem Berg, Anm.d.Übers.), - gehört das zu diesem Bereich? Und vielleicht ist es für Dich an der Zeit zu herrschen, so wie Du es einst versprochen hast?“
083. „Damit was? Das WORT regiert auch schon so. Du denkst: hier mit einem Knüppel herumlaufen… die Krone zur Seite gerutscht, völlig durchgeschwitzt, alle Rückenwirbel zerbrochen… - lachte der Lehrer. – „Bin Ich der König oder nicht?“ – renne herum und brülle“, – lachte der Lehrer weiter.
084. „Dann wäre alles gebaut worden: so die Kirche, als auch die Straßen.“
085. „Das Wort wird euch richten, das Wort. Ihr habt Es gehört, und so, wie ihr Es erfüllt, - so ist Es auch euer Richter beim notwendigen Regieren.
086. Und dass nicht gebaut wird… Etwas wird deswegen nicht gebaut, weil es wirklich kraft geringer Möglichkeiten nicht gelingt, etwas – wegen Faulheit, wegen nicht richtigem Begreifen. Verschiedene Gründe kann es hier geben.
087. Aber bei Vielem handelt es sich hier natürlich um Schwäche. Eine Schwäche, die euch Vieles nicht richtig sehen und einschätzen lässt. Und man kann euch hier deshalb nicht beschuldigen. Das ist im Laufe von Jahrtausenden entstanden. Vieles wurde nicht verstanden, wird bis heute nicht verstanden. Das sind spezifische Besonderheiten, die nicht sofort zu überwinden sind, man braucht Zeit dafür.
088. Diesbezüglich, dass nicht gebaut wird… da kann man nicht sagen, dass es schon so schlimm ist. Es wird dann nicht gebaut, wenn ihr wirklich nicht die Kraft habt, es zu tun. Nun, dann wird das auch nicht erwartet.
089. Das ist jene Frage, von welcher wir anfangs gesprochen haben. Wenn du an einer Wand festgebunden bist, wie kann man dich dann fragen, warum du das Wasser nicht trägst? Du kannst es nicht, du bist festgebunden.
090. So auch bei den Schwächen. Sie halten euch wie Fesseln fest. Und viele Handlungen zu unternehmen seid ihr nicht imstande. In euren Köpfen wälzen sich nur diese Wünsche, aber ihr seht überhaupt nicht, wie ihr dies machen könnt. Ihr seid nicht imstande, das zu beginnen. Das wird von euch nicht verlangt.
091. Und so eine Arbeit wird nicht von einem einzelnen Menschen gemacht. Selbst wenn einer es will, er macht sie nicht. Bisweilen braucht man eine große Menge eurer gemeinsamen Bemühungen, die in eine Richtung gelenkt sind. Dann wird es getan. Aber dazu braucht man dann eine bestimmte günstige Anzahl von Menschen, die in der Praxis in Erscheinung treten müssen.
092. Und wenn das nicht ausreicht, dann, selbst wenn es sogar irgendeine Gruppe von Menschen gibt, die daran interessiert ist, werden auch sie es nicht schaffen. Irgendwelche Möglichkeiten, die noch reifen müssen, reichen noch nicht aus, danach wird es getan werden.
093. Also, dies hängt von Verschiedenem ab – das Machen von irgendetwas und genau so das Nicht-Machen von irgendetwas.“
094. „Aber Vieles trifft wahrscheinlich auf mangelndes Vertrauen untereinander als auch Dir gegenüber?“
095. „Das gerade ist die Schwäche. Eine Schwäche, die mit dem nicht richtigen Verständnis verbunden ist. Und das ist nicht sofort zu überwinden.
096. Der Prozess des Reifens muss sich in diesem Falle entfalten, das allmähliche Reifen zu etwas Größerem im Bewusstsein des Menschen. Das heißt, ihm muss ein Licht aufgehen, er muss sich etwas Größerem öffnen, sein Begreifen muss breiter werden. Und das kann man in keiner Weise durch irgendeinen Appell erreichen, das braucht Zeit.
097. Denn dass ihr viele Sachen nicht machen werdet, war in Wirklichkeit schon im voraus zu sehen. Aber ihr solltet das nicht wissen, weil ihr euch ansonsten noch früher entspannt hättet. Ihr solltet glauben, dass ihr es tun würdet. Dann macht ihr es auf maximale Weise.
098. Und ihr müsst auch weiterhin glauben, dann werdet ihr all das, was für euch nötig ist, maximal erreichen. Und das, was schon so berechnet ist, damit dies eine notwendige Rolle spielt, jene beste Rolle, die ihr prinzipiell spielen könnt, indem ihr euren Glauben bekundet.
099. Darum beeilt euch nicht, Vieles so kritisch zu betrachten. Ihr wisst einfach nicht, ob es grundsätzlich möglich war, dass ihr dies anfertigt, oder hat es in diesem Fall gereicht, dass ihr euch bemüht habt, euch in diese Richtung zu bewegen. Und schon wurde etwas sehr Wichtiges in diesem Fall gelöst, was später seine positive Rolle in eurem Leben spielen wird.
100. Aber davon eingehend zu erzählen, ist nicht richtig, weil ihr dies alles mit eurem Glauben aufnehmen müsst, nicht aber wissend. Ihr müsst an das Gute glauben, restlos glauben, mit Phantasie von Schönem träumen, alle eure Kräfte einsetzend.
101. Und hier kann Ich nur mit Sicherheit sagen: ihr werdet unbedingt das machen, was von euch auch erwartet wird. Unbedingt. Das wird ein wichtiger Teil in der Entwicklung der Menschheit sein, ein sehr wichtiger Teil.“  
102. „Nun ja, ich gehe auf den Menschen zu und sage: „Das muss man machen. Kann damit angefangen werden?“ Er erwidert: „Die Kräfte reichen nicht aus.“ Aber ich weiß doch, dass Du damals gesagt hast, dass uns viele helfen wollen, nur wir äußern unseren Wunsch nicht.“
103. „Und was? Soll man auf jemanden zukommen und das  sagen, oder sollst du es einfach selbst anpacken und selber machen, falls du zumindest etwas machen kannst?“
104. „Ich sage ja auch: „Kann ich selbst damit anfangen?“ Und man sagt mir, dass in diesem Moment etwas anderes wichtiger sei.“
105. „Aber wenn man dir wirklich in diesem Moment etwas anderes zeigt, dann muss man schauen, es einschätzen.“
106. „Aber dann ist das wie ein Stopfen von Löchern.“
107. „Man muss sehen, was es ist, womit es verbunden ist, weil vieles auch davon abhängt, wie ihr die Gruppe organisiert. Vielleicht schätzt ihr zusammen etwas nicht genügend richtig ein, aber dass ihr euch bemühen werdet, schon etwas zusammen organisiert zu machen, das ist für die Entwicklung eurer Psyche, eurer inneren Welt, des Vermögens organisiert zu sein, des Vermögens zusammen zu sein, auch sehr wichtig.
108. Eure Ideen unterscheiden sich sehr stark voneinander. Ihr schlagt unterschiedliche Ideen vor. Ihr brennt mit guten Ideen bei großer Vielfalt, Unterschiedlichkeit, Einzigartigkeit. Wenn man einfach jedem von euch erlauben würde, selbstständig danach zu streben, das zu erreichen, was sich jeder von euch persönlich vorstellt, dann lauft ihr in verschiedene Richtungen auseinander. Obwohl ihr alle an das Gute denkt.
109. Man kann keinen von euch bei irgendwelchen bösen Absichten ertappen. Nein, ihr habt wunderbare Gedanken, wunderbare Ideen, Phantasien, Träume, aber die Hauptsache ist eben zuweilen die Fähigkeit, sich zu organisieren, zusammen zu sein.
110. Und dann hat man unvermeidlich etwas Größeres zu opfern. Wiederum, das Größere – ist eben relativ. Eben das, was euch als das Größere erscheinen wird. Obwohl das Größere in Wirklichkeit gerade diese Fähigkeit sein wird, sich zusammen zu organisieren.“

111. „Lehrer! Darf ich etwas präzisieren? Wenn ich jemandem einen Hinweis gebe, ist es dann angebracht nachzufragen: „Habe ich das nicht etwas grob gesagt?“ “
112. „Möglich. Wenn du Zweifel wegen deiner eigenen Schärfe hast. Das heißt, du hast irgendeine Schärfe bekundet, du hast das als notwendig angesehen, und  danach kannst du nachfragen. Aber du kannst dich auch ohne Nachfragen sofort entschuldigen und sagen, dass du für eine möglicherweise übermäßige Schärfe um Verzeihung bittest, aber du hast es als günstig eingeschätzt, das so zu machen.

113. Das ist jetzt alles. Es reicht vorläufig. Wir haben gelacht, tragt jetzt das Lachen weiter. Mögen auch all eure Freunde, eure Nächsten, zulächeln.
114. Ich wünsche euch Glück! Bis zum nächsten Treffen.“

Girlande

Kapitel  30

001. Aus der Kommunikation des Lehrers im Internet-Forum der Gemeinschaft.
002. Frage: Vielleicht erweist sich meine Frage als nicht besonders wichtig, oder sogar als dumm, aber immerhin… Meine läufige Katze wurde von Hunden angegriffen… Ich mochte sie sehr, und jetzt lebt sie nicht mehr. Ich verstehe, dass das Leben eines Tieres im Vergleich zum Leben eines Menschen seitens vieler Menschen nicht so hoch eingeschätzt wird. Aber ich verstehe nicht, warum ein Wesen, welches keinem ein Übel gewünscht hat und nie etwas Schlechtes getan hat, so einen brutalen, gewaltsamen Tod erlitten hat. Warum geschieht das so?
003. Antwort: Um das berührte Thema richtig zu begreifen, stört dich die gefühlsmäßige Anhänglichkeit an das von dir geliebte Tier.
004. In der tierischen Welt ist das Sterben durch Gewalt eine wichtige Erscheinung in ihrer Lebenstätigkeit und Entwicklung. So ein Tod ist keine Strafe, die sozusagen dem gegeben werden soll, der sie verdient, sondern er ist eine ganz natürliche Folge der Gesetze des Daseins der tierischen Welt.
005. Und wenn die von dir erwähnte Katze einer Maus begegnet wäre, wie würde sie mit dieser Kreatur, die keinem etwas Übles wünscht, umgehen?
006. Viele Katzen werden eine Maus gar nicht deshalb töten, um ihren Hunger zu stillen, sondern nur wegen der Befriedigung des sich zeigenden Instinktes. Sie mögen sie auch gar nicht fressen. Wenn sie sie fangen, dann bringen sie die Maus nicht sofort um, sondern verursachen ihr lange Qualen, indem sie der Maus eine scheinbare Hoffnung auf die Möglichkeit geben, dass sie sozusagen ausreißen kann.
007. Normalerweise greifen alle anderen Raubtiere ihre Opfer nur bei offensichtlicher lebenswichtiger Notwendigkeit an, aber nicht zum Spielen.
008. Natürlich wird man traurig, wenn man etwas oder jemanden verliert, an das oder an den man eine gefühlsmäßige Anhänglichkeit hat. Aber so eine Trauer soll nicht den Verstand verdunkeln, indem sie ein gedankenloses Bekunden von Forderungen gegenüber der sich manifestierenden Welt der Harmonie provoziert.
009. Man soll  das Gesetz der Harmonie nicht mit gefühlsmäßigen Besonderheiten sowie mit den ihnen verbundenen charakteristischen Gemütsbewegungen versehen, die die Gefühlswelt des Menschen kennzeichnen!
010. Tiere sind grundsätzlich nicht imstande, etwas Böses zu tun! Kein Tier!
011. Der Begriff `schlecht´ entsteht nur im Bewusstsein des Menschen, wenn er versucht, etwas als solches zu bezeichnen, was den vom Menschen künstlich eingeführten Normen seiner eigenen Lebenstätigkeit widerspricht.
012. Das nämlich, was dem widerspricht, hat aber unbedingt irgendwelche charakteristische Normen, die diesem eigen sind! Und ist es für den Menschen etwa nicht eher weise zu lernen, kundig die in der Natur schon bestehenden Normen der Lebenstätigkeit, die dem Menschen nicht eigen sind, zu berücksichtigen?

013. Frage: Im Zusammenhang damit, dass ich Ihre Lehre kenne, quält mich ein Aspekt, der mit meiner beruflichen Tätigkeit verbunden ist. Ich bin Physiologin, und die Physiologie ist eine experimentelle Wissenschaft. Die Besonderheiten meiner Arbeit zwangen mich, die Tiere (Ratten) in Versuchen zu töten. Ich gestehe, dass dieser Prozess bei mir immer ein unangenehmes Schuldgefühl gegenüber dem Objekt der Forschung hervorgerufen hat. Hinter mir liegen beinahe 17 Jahre so einer Arbeit und eine nicht geringe Anzahl getöteter Ratten. Nun arbeite ich nicht mehr mit Versuchen, ich unterrichte an einer Hochschule. Auf welche Weise wird sich die bisherige Tätigkeit auf mein Karma auswirken? Ich kann mit Sicherheit sagen, dass dieser Verlauf mir kein Vergnügen bereitet hat und dies aus Forschungszwecken für die weitere Anwendung unserer Forschungen in der Medizin gemacht wurde.
014. Antwort: Gerade daran zu denken, auf welche Weise und in welcher Form es einem bevorsteht, die Frucht eigener falscher Schritte anzutreffen, lohnt sich nicht.
015. Die Hauptsache besteht darin, dass der Mensch immer lernen soll, alles, was auf ihn zukommt, mit dem richtigen positiven Verständnis annehmen zu können, ohne Forderungen zu äußern und nicht vorschnell über Gerechtigkeit zu reden, von welcher er eine äußerst primitive Vorstellung hat.
016. Spitze deine Aufmerksamkeit nicht auf eine derartige Unruhe zu, und dann hast du mehr Möglichkeiten, die Lebensaufgaben günstiger zu lösen.

017. Frage: Bitte sag´, inwieweit die Beteiligung beim Aufstellen von Magneten, beim Lesen der Schriften  Rosarijs, bei den Geboten und Aufrufen für die Heiligen Brüder notwendig ist, inwieweit dies wichtig ist für die Realisierung seines eigenen Selbst, für das Verspüren des eigenen Nutzens für die Welt, für das Aufrechterhalten eines genügenden Energieniveaus (denn in der Welt könne man nicht anders überleben, sagen meine Schwestern, die den Heiligen Brüdern dienen)? Vielleicht mischen sich finstere Kräfte in mein Leben ein, indem sie mich vom heiligen Dienen wegführen? Aber während meines Aufenthaltes im gelobten Land (sib.Gemeinsch.,Anm.d. Übers.) habe ich nicht gesehen, dass dort die Menschen dies praktizieren. Gib mir bitte einen Hinweis, wo ist die Wahrheit?
018. Antwort: Sie haben geschrieben: „Gib mir bitte einen Hinweis, wo ist die Wahrheit?“
019. Die Frage ist nicht einfach und sehr ernst.
020. Vor allem versuche zu begreifen, dass die Wahrheit für jeden einzelnen Menschen all das ist, was er persönlich selbst, wenn auch zumindest auf der Ebene des bloßen Verspürens, für sich selbst als geistig wertvoller bestimmen kann als das, was er vorher hatte.
021. Eben so soll man lernen, eine jede nächstfolgende Stufe zu bestimmen, die zu den Gipfeln der Vollkommenheit führt.
022. Folge nicht blind dem nach, was die anderen wählen. Bemühe dich, das sich Ereignende möglichst objektiv zu begreifen, indem du nur die Schritte unternimmst, die gerade du selbst als richtigste hast bestimmen können.
023. Das, was du in der Beschreibung erwähnt hast, bezieht sich in keinerlei Weise auf das Meine.
024. Ich rufe zu bescheidenem und selbstlosen Dienen auf, dem Nächsten dienen durch gute Gedanken und konkrete, alltägliche einfache praktische Bemühungen.
025. Der wahre Weg der Vervollkommnung beginnt beim kundigen Erkennen der besonderen Werte von Demut.
026. Und das heißt vor allem, sich zu bemühen, zumindest für einen Menschen wirklich nützlich zu sein.
027. Von der globalen Idee der Rettung der ganzen Welt mitgerissen zu werden, bezieht sich ganz und gar nicht auf die wahren segensreichen Werte von Demut.
028. Geistige Unreife wird gekennzeichnet vor allem besonders offensichtlich durch eben solche globale Ideen.
029. Das ist genau so, als wenn ein Mensch in seiner Jugend eine nicht geringe Unruhe dadurch verspürt, dass er außerhalb bedeutender und aufsehenerregender Geschehnisse steht.

030. Frage: Ich möchte, wenn es möglich ist, eine Antwort auf so eine Frage bekommen: können verstorbene Verwandte auf einen Menschen irgendwie einwirken, nachdem schon vierzig Tage nach ihrem Tod vorbei sind (zum Beispiel helfen, in Träumen zu warnen und so weiter)? Oder können dies nur die Heiligen Brüder tun, die nach dem Willen des Himmlischen Vaters hier verblieben sind?
031. Antwort: So etwas ist nur für diejenigen möglich, die gezielt neben den in ihren festen Körpern Lebenden gelassen werden, um ihnen eine zusätzliche Hilfe zu leisten.
032. Und das ist schon eine Ausnahmesituation und nicht eine verbreitete Regel.
033. Wenn ein Mensch einen Hinweis derartiger Art brauchen wird, wird ein beliebiger dieser Helfer, der vom Himmlischen Vater hiergelassen wurde, diesen Hinweis geben. Aber hinsichtlich des effektivsten psychologischen Akzentes kann dieser Hinweis durchaus auf so eine Weise modelliert werden, dass ihn sozusagen irgendeiner der Verwandten gibt.
034. Wenn man in ähnliche Umstände gerät, so soll man unbedingt verstehen, dass ein Mensch unter solchen Umständen überhaupt nicht verpflichtet ist, gedankenlos derartigen Hinweisen zu folgen!
035. Als Verwandte können sich auch Verführer einmischen!

036. Frage: Meine Frage bezieht sich auf einige Besonderheiten der Liebe im halbwüchsigen Alter. Wenn ein Mädchen einen Jugendlichen sehr liebt, bemerkt sie, beeinflusst von diesem Gefühl, sozusagen seine Mängel nicht, doch sie sieht und spürt im Gegenteil mehr ihre Mängel. Sie möchte ideal sein: schön, zärtlich, weise – also die Beste sein.
037. Wenn es plötzlich so scheint, dass er eine andere liebt, so werden diese Gefühle noch stärker, und sie ist bereit, sich über deren Glück zu freuen, aber gleichzeitig ist auch einfach ein Meer von Traurigkeit vorhanden, weil `sie dem Menschen, den sie liebt, sozusagen nicht entspricht´.
038. In meiner Jugend habe ich mich gerade aus diesem Grund nicht entschieden, mein Gefühl gegenüber einem Klassenkameraden, der seinerseits mir gegenüber seine Sympathie und Achtung geäußert hatte, zu bekunden. Ich hatte Angst, ich könnte nicht gut genug für ihn sein. Meiner Meinung nach war er nur für das beste Mädchen auf der Welt würdig, ich aber hatte so viele Mängel…
039. Sind dies Erscheinungen des Egoismus? Oder geht es um Selbsterniedrigung? Warum kann so etwas einigen Jugendlichen eigen sein?
040. Antwort: Alles, was du genannt hast, bezieht sich gerade auf Erscheinungen des Egoismus. Nur lohnt es sich nicht zu denken, dieser Egoismus sei grundsätzlich nicht normal. Anormal können nur seine Bekundungen sein, die über seiner harmonischen Norm liegen.
041. Die von dir beschriebene Situation kann nicht eindeutig als eine negative bezeichnet werden, und ich hoffe, dass du dich dieser alten Geschichte nicht mit bitterem Bedauern erinnerst, dass du sozusagen einen Fehler gemacht hast. Dem ist nicht so.
042. Der Grund des von dir beschriebenen Benehmens hat seine Wurzel im Vorhandensein eines nicht geringen Anteils an Mangel von Selbstbewusstsein, sowie auch in einer bestimmten Unfähigkeit, das sich Ereignende richtig einzuschätzen. Einem Menschen steht immer bevor, all dies ausschließlich durch eigene, praktische Lebenserfahrung zu erkennen, die bei allen unwiederholbar ist.

043. Frage: Vissarion hat geschrieben: „…eine Frau trägt `selbstredend´ eine erhöhte Verantwortung für das Gebären der Kinder. Darum ist es für sie, neben allem übrigen, lebenswichtig, geliebt zu werden“.
044. Lehrer, ich habe nicht verstanden: soll eine gläubige Frau, die mit einem gläubigen Mann eine Familie gründen will, sich dennoch überzeugen, ob er sie liebt oder nicht? Soll er es sagen? Soll sie es selbst fühlen? Oder wie? (Einerseits sagst Du, es sei für die Frau lebenswichtig, geliebt zu werden, aber andererseits – solle man vor allem schauen, inwieweit die Frau bereit ist und den Wunsch hat, ihre Aufmerksamkeit gegenüber dem Mann zu äußern, das heißt,  sie solle in erster Linie ihre Seite anschauen.)
045. Es war einfach schon einmal so in meinem Leben, dass ich, als ich ein starkes Gefühl von Liebe zu einem Mann empfunden hatte, seine Worte, dass er mich nicht liebt, unberücksichtigt gelassen habe, und ich habe eine Familie mit ihm gegründet (naturgemäß und menschlich zog es ihn zu mir), und es wurde nichts Gutes daraus – wir sind jetzt getrennt, und von ihm vernahm ich die Aussage: „Du wusstest doch, dass ich dich nicht geliebt habe. Ich habe mit dir eine Familie gegründet, weil du das so sehr gewollt hast.“ Hätte ich warten sollen bis er gesagt haben würde, er liebe mich und eben mit mir eine Familie gründen wolle? Sollte ich mich nicht auf meine Gefühle stützen und denken, er liebt mich in Wirklichkeit, er hat nur einfach Angst, das auszusprechen? Oder was? Wo war mein Fehler?
046. Antwort: Sie haben geschrieben: „Lehrer, ich habe nicht verstanden: soll eine gläubige Frau, die mit einem gläubigen Mann eine Familie gründen will, sich dennoch überzeugen, ob er sie liebt oder nicht?... Wo war mein Fehler?“
047. Bei dem, was du erwähnt hast, gibt es keinen Fehler deinerseits. Es gibt nur eine große Menge von Menschen, die vorläufig offensichtlich nicht imstande sind, die nötige Verantwortung für das, was sie wählen, würdig zu tragen. Das bezieht sich sowohl auf Frauen als auch auf Männer.
048. Es ist für eine Frau sehr schwer, sich im voraus zu überzeugen, ob der Mann sie wirklich liebt. Und nicht nur deswegen, weil der Mann geschickt lügen kann, sondern auch deswegen, weil der Mann selbst aufrichtig das, was in seiner Gefühlswelt vonstatten geht, nicht verstehen kann. Er kann sich in der Einschätzung dessen, was in ihm vor sich geht, durchaus irren.
049. Mehr als das, bei einem Mann, der keine Liebe gegenüber der Frau empfunden hat, mit der er eine Familie gegründet hat, kann diese Liebe im Laufe des gemeinsamen Lebens durchaus entflammen.
050. All dies bezieht sich auch auf eine Frau.
051. In dem von dir angegebenen Zitat meinte ich, dass eben für die Frau die Liebe, die der Mann ihr gegenüber wirklich bekundet, ein Umstand ist, der bei weitem mehr für sie bedeutet, als das Entsprechende für den Mann.

052. Frage: Ich wollte fragen: Wenn eine `heiße´ Situation vorkommt, das heißt, wenn die Situation mich im Nu `anzündet´ und ich reagiere negativ und auch sehr schnell auf sie (bisweilen habe ich keine Zeit, mich zu `fangen´), und danach bedaure ich, dass ich falsch gehandelt habe, - sagt dies etwas über eine noch schwache geistige Welt aus? Wenn ein Mensch geistig wächst, wird bei ihm der Zeitraum länger, um sich rechtzeitig während einer brennenden Situation zu `fangen´?
053. Antwort: Nicht richtig. Bei demjenigen, der sich beharrlich erzieht, indem er sich auf den rechten Weg stellt, zeigt sich die Fähigkeit, sich immer schneller von negativen Antwort-Reaktionen zurückzuhalten, es wird aber nicht die eigentliche Zeit für Überlegungen zu diesem Thema länger.

054. Frage: Mein Bruder bittet oft bei unserer Mutter um Geld, Summen, die für sie ziemlich hoch sind. In letzter Zeit (er ist im Gefängnis) bittet der Bruder um sehr große Geldsummen (die Hälfte oder den ganzen Monatslohn von Mutter, und die letzte Bitte betraf den Umfang vom Lohn der Mutter, von meinem zweiten Bruder und dem meinen), wobei er seine Bitten mit derartigen Worten begleitet, dass, wenn man ihm dies nicht gebe, dann würde man ihn töten, oder er nähme sich das Leben, weil er beim Kartenspiel verliert, oder er leiht sich etwas. Ist es ein Fehler, seine Bitten nicht zu befriedigen, für ihn zu beten und ihm Ratschläge zu geben mit dem Risiko von Selbstmord oder einfach gewaltsamem Tod seines Körpers? Oder aber das Geld zu leihen, um sein Leben aufrechtzuerhalten, wir aber verlieren dabei unser Geld für einen Monat? Es ist noch nicht sicher, dass er mit seinen Bitten aufhört, weil er schon mehrmals versprochen hat, nicht mehr um Geld zu bitten und anzufangen zu arbeiten, was er aber nicht getan hat, aber durch viel Unglück begann in der letzten Zeit ein Dürsten in ihm zu erwachen, die Wahrheit zu suchen, oder einfach in die umgebende Welt tiefer hineinzusehen.
055. Antwort: Sie haben geschrieben: „Ist es ein Fehler, seine Bitten nicht zu befriedigen, für ihn zu beten…Oder aber das Geld zu leihen, um sein Leben aufrechtzuerhalten, wir aber verlieren dabei unser Geld für einen Monat?...“
056. Das wird kein Fehler sein. In so einem Fall ist es nicht richtig, bei anderen etwas auszuleihen.

057. Frage: Verehrter Vissarion, ich habe einige Fragen. Bei Durchsicht der Massenmedien und anderer Dokumentationen habe ich es so verstanden, dass Sie die Religionslehren wenig kennen. Kann sein, dass das auch nicht besonders notwendig ist, aber was, wenn dann die Menschen, die eine Glaubenslehre unter mehreren suchen, einen Gauben an einen `Gott´ wählen, Einen, der über Ihn nichts weiß? Ich konkretisiere: einer der Journalisten hat Sie über die 10 Gebote befragt, an die Sie sich nicht erinnern konnten. Es kann sein, dass dies eine Verleumdung war.
058. Zum Zustand der Gemeinschaft. Es ist für mich sehr interessant, dass die Menschen in Ihrer Gemeinschaft unter ärmlichen Verhältnissen leben, krank sind und sterben. Bedeutet dies, dass Sie auf diese im Himmlischen Reich warten? Soviel ich verstanden habe, haben Sie ein Auto, ein gutes warmes Haus, aber der Sohn Gottes, der Vater und der Heilige Geist stellten sich in dieser Hinsicht nicht über die Menschen. Jesus trug alte zerrissene Kleider.
059. Noch eine Frage – wenn Sie schwer krank werden, werden Sie auf sich selbst hoffen, oder werden Sie sich an die Wissenschaft wenden? Warum lassen Sie es  dann nicht zu, dass sich die Menschen (gemeint: Nachfolger) an Ärzte wenden?
060. Diese Fragen interessieren nicht nur mich, sondern, soweit ich verstehe, auch die Öffentlichkeit. Antworten Sie bitte auf sie.
061. Antwort: Lieber Freund! Es wäre richtiger, nicht im Namen einer gewissen gesamten Öffentlichkeit zu reden. Es ist vernünftiger, dies nur auf sich selbst bezogen zu tun, weil eben die gesamte Öffentlichkeit, ob du willst oder nicht, auf tragische Weise aufgeteilt ist in diejenigen, die danach dürsten, das Positive zu finden, und diejenigen, die vor allem das Negative suchen.
062. Und wer sucht, der findet unbedingt. Aber nur im Leben des Menschen manifestiert sich dieses Prinzip auf so eine eigenartige Weise, dass es dem Suchenden leicht scheinen kann, dass er das, was er sucht, sogar dort gefunden hat, wo es das gar nicht gibt.
063. Ich möchte sie insofern warnen, dass sie mit der Einschätzung negativer Information vorsichtiger sind.
064. Wenn ein Gefäß Gift ausgießt, dann ist es allem Anschein nach damit angefüllt. Ist es nicht so?
065. Der euch sehr gut bekannte biblische Salomon erwähnt dazu in seinen Gleichnissen ziemlich prägnant: „Wer Hass verbirgt, hat den Mund voller Lügen, und wer Verleumdung verbreitet, ist dumm“.
066. Ich werde keine realen Parallelen ziehen, aber das Bild, das sie nach der von ihnen erwähnten Durchsicht der `Massenmedien´ haben, kann man direkt ansprechen: sie haben absolut keine richtige Vorstellung von der von ihnen berührten Erscheinung.
067. Was meinen sie, wenn wir etwas in die Phantasie eintauchen, was könnte man über den Inhalt des Neuen Testamentes sagen, wenn es aus ausgeschnittenen Zeitungsartikeln und sogar aus den Kommentaren von Menschen bestehen würde, die keine Zeugen des ihnen bekannten Ereignisses aus ferner Zeit waren?
068. Auf das, was sie berührt haben, eine Antwort zu geben, ist sinnlos.
069. Es werden dann zu große Beschreibungen notwendig, die für dieses Forum nicht angebracht sind.
070. Zudem es nicht richtig und absolut unnötig sein wird, dass gerade ich darauf antworte.
071. Obwohl ich trotzdem ein Detail erwähnen werde. Unter Berücksichtigung der Sterblichkeit und Geburtenrate ist der Zuwachs der Menschen in der Gemeinschaft derart, dass im Vergleich damit die gesamte übrige Gesellschaft Russlands überhaupt nicht überlebensfähig und nahezu ausgestorben aussieht.
072. Ich bin froh, nützlich zu sein, wenn es wirklich Erkenntnisfragen gibt.

073. Frage: Innerhalb der letzten vier Jahre war ich zweimal in der Gemeinschaft, jeweils eineinhalb Monate lang, ich lebte in Tscheremschanka, Petropawlowka und auf dem Berg (gemeint ist die Berg-Siedlung). Und vor eineinhalb Jahren änderte ich auf krasse Weise mein Leben, bin aus der Ukraine weggezogen und habe die russische Staatsbürgerschaft angenommen. Jetzt bin ich einer der Top-Manager einer großen Firma in einem Gebiet Nähe Moskau. Ich habe noch nicht viel Geld verdient (für den Kauf eines Hauses, ich arbeite dort erst seit neun Monaten), aber meine Seele zieht mich nach Sibirien. Meine Tochter ist neulich erst an einer Hochschule immatrikuliert worden, sie braucht finanzielle Unterstützung. Ich fühle selbst, wie die Geldverhältnisse mich immer tiefer `einsaugen´: Anzüge, Auto, Erholung…
074. Wie ist es günstiger, in die Gemeinschaft zu kommen? Mit leichtem Gepäck, wobei man zwei Hände und einen Kopf besitzt, aber kein Geld? Oder mit Geld für einen Hausbau und die Bewerkstelligung seines alltäglichen Lebens in der ersten Zeit? Mit Ausrüstung für eine Werkstatt und als ein schon ausgebildeter Meister? Mit ständiger Einkommensquelle im Sinne eines Geschäftes oder einer Produktion in der Welt drüben, um das Buget der Einigen-Familie aufzufüllen?
075. Antwort: Sie haben geschrieben: „Wie ist es günstiger, in die Gemeinschaft zu kommen?“
076. Liebe Freunde! Alle, bei denen ähnliche Fragen entstehen können, kann gerade ich nur das Eine antworten: zur rechten Zeit.
077. Mehr brauche ich nicht hinzuzufügen.
078. Es handelt sich um einen sehr aktiven Schicksalsschritt, und die Wahl muss ausschließlich nur der Mensch selbst treffen.

079. Frage: Was sind Schulden (Darlehen) in ihrem Wesen? Was ist der Unterschied zwischen einer Finanzschuld und einer Schuld, bezogen auf die Erfüllung gegebener Versprechungen und Verpflichtungen?
080. Was ist der Unterschied zwischen einer Finanzschuld in Bezug auf eine konkrete Person und einem Kauf auf Kredit?
081. Wie steht es mit der Verantwortung und den Folgen bezogen auf den Verleiher bzw. denjenigen, der ausleiht? Besonders, wenn es dort Zinszuschläge für die Nutzung von Kredit gibt.
082. Auf altslawisch nannte man `Schulden´ Sünden. Wie ist das mit der Realität verbunden?
083. Antwort: Diese Fragen sind mir nicht klar. In den Gesetzen des geistigen Werdens gibt es keine derartigen Begriffe.
084. Deswegen, wenn ihr danach strebt, in euch das richtige Verhalten gegenüber den Mitmenschen, die euch umgeben, aufzubauen, dann denkt daran, dass euch niemand etwas schuldig ist/bleibt.
085. Wenn euch aber die finanzielle Ebene interessiert – so ist dies schon nicht mein Gebiet. Dort bestehen Bedingtheiten, die sich ausschließlich der Mensch selbst ausgedacht hat und die sich in keiner Weise auf das Göttliche beziehen.
086. Es lohnt sich nicht zu versuchen, das, was sich auf den Mammon bezieht, zusammenzubringen! Dies sind entgegengesetzte Richtungen!
087. Es ist vernünftiger, für sich zu bestimmen: welche Werte aus diesen Richtungen ihr mehr schätzt?! Was denn davon würdet ihr inbrünstig erwerben wollen?
088. Frage: Vissarion hat geschrieben: „…wenn ihr danach strebt, in euch das richtige Verhalten gegenüber den Mitmenschen, die euch umgeben, aufzubauen, dann denkt daran, dass euch niemand etwas schuldig ist/bleibt.“
089. Und in den Fällen, wo man bei dir etwas ausgeliehen hat, oder du hast etwas geborgt, oder bist eine Verpflichtung eingegangen, ist man dann sowieso nicht schuldig?
090. Antwort: Verpflichtungen, die mit etwas wie einem Schwur zu vergleichen sind, kann nur ein, milde gesagt, unzureichend kluger Mensch geben.
091. Auf dieselbe Anzahl von Menschen kann man auch diejenigen beziehen, die sich vollwertig auf solche Verpflichtungen stützen werden, indem sie eindeutig deren genaue Erfüllung vermuten.
092. Ein weiser Mensch wird keine Verpflichtungen eingehen! Er kann nur seine Vermutung über etwas Wahrscheinliches äußern, aber ohne Berücksichtigung der auf natürliche Weise möglichen unbekannten Ursachen, die durchaus entstehen können und auf eine im voraus vermutete Wahrscheinlichkeit einwirken können.
093. Die existierenden charakteristischen Besonderheiten der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft schaffen Bedingungen, wo jedermann, der danach dürstet, unter solchen Bedingungen zu überleben und dazu noch seine Bedeutsamkeit behaupten will, unvermeidlich ab und zu versuchen wird, einige Sachen gleichzeitig zu machen, und die besonders eifrigen Menschen werden versuchen, dies ununterbrochen zu tun.
094. In so einer Atmosphäre wird man gezwungen sein, seine Tätigkeit unbedingt aufgrund dieser oder jener Versprechen, die  von jemandem gegeben wurden, aufzubauen.
095. Ein sein eigenes Ziel Anstrebender wird während der Periode solcher Kontakte zu anderen auf völlig natürliche Weise nur sein eigenes Interesse als Priorität sehen.
096. Unter derartigen Umständen aber kann sich nur ein geistig reifer Mensch mit einem guten Verständnis für Misserfolge gegenüber demjenigen verhalten, von dem er die eine oder andere Hilfe erwartet hat.
097. Doch alle anderen, die die Reife nicht erreicht haben, werden, abhängig von ihrer Schwäche, unvermeidlich unzulässig schimpfen und unangebrachte Anforderungen äußern, die als wahrscheinliche Folgen durchaus auch einen tragischen Ausgang haben werden.
098. Dabei ist es wichtig daran zu denken, dass derjenige, der unter solchen Umständen unzulässige Formen von Forderungen gegenüber anderen als erster äußert, zur Quelle eines Konfliktes mit entsprechenden Unannehmlichkeiten wird.
099. Die Welle eines solchen Konfliktes kann nur beim Zusammentreffen mit Bekundungen von Weisheit erlöschen, jedoch wenn dies nicht der Fall ist, so werden sich die negativen Folgen dieser Welle nur vergrößern.
100. Der Hauptschuldige aller negativen Folgen der Bewegung von so einer erwähnten Welle ist ausschließlich derjenige, der als erster durch seine falschen Handlungen zur Ursache der Entstehung dieser Welle wurde, indem er Forderungen aufgestellt hat, die für einen wirklich vernünftigen Menschen unzulässig sind.
101. Derjenige aber, der seine Bereitschaft geäußert hat, die Wünsche des anderen zu der mit ihm vereinbarten Frist zu erfüllen, muss sich natürlich bemühen, alles gemäß der Vereinbarung zu tun. Wo die Anwendung des Begriffes `muss´ nur in Bezug auf `sich bemühen´ angebracht ist, auf keinen Fall aber auf den Begriff `erfüllen´.
102. Wobei, je größer die Erfahrung und Weisheit des Menschen, der die Bereitschaft bekundet, etwas innerhalb der nötigen Frist zu erledigen, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit dessen, dass das im voraus besprochene Erfüllen eintreffen wird. Aber in der Lebenstätigkeit der Menschen garantiert sogar das Vorhandensein von Erfahrung und Weisheit nicht die genaue Erfüllung des Geplanten.
103. Das ist natürlich und normal.
104. Anderes zu erwarten bedeutet Unannehmlichkeiten heranziehen.
105. Frage: Lieber Lehrer! Ist es richtig, es so zu verstehen, dass ein Kredit bei einer Bank im Grunde dasselbe bedeutet, wie bei einem Nächsten Geld zu leihen, und  dies folglich für einen Gläubigen unzulässig ist. Anders gesagt, darf ich als gläubiger Mensch einen Kredit nutzen? Oder manifestiere ich in diesem Fall Misstrauen dem Göttlichen Willen gegenüber, weil – obwohl es mir auch scheint, dass ich den gewährten Kredit zurückzahlen kann – ich nicht alle Umstände voraussehen kann, die dazwischen kommen können?
106. Antwort: Bei einem System etwas zu leihen oder beim Nächsten ist nicht dasselbe, aber dem liegt ein und dieselbe Besonderheit zugrunde: sich darauf zu stützen, was du in der Realität nicht hast.
107. In der Lebenstätigkeit des Menschen kommt dies alles sowohl auf natürliche, harmonischere Weise, als auch auf künstliche erschwerende Weise in Erscheinung.
108. Zum Beispiel: es handelt sich um einen natürlichen Umstand so einer Art, wenn ein Hungriger bei einem anderen um Brot bittet. In diesem Fall, wo er von der ihm dargebotenen Gabe satt wird, stellt der Bittsteller seine eigenen natürlichen Möglichkeiten wieder her.
109. Und ein künstlich erschwerender Umstand stellt eine etwas andere Realität dar. Dabei handelt es sich dann darum, wenn ein gesättigter Mensch die Bitte äußert, ihm materielle Werte zu geben, durch die er, der Bittsteller, plant, an der sich um ihn herum ereignenden Realität seine Beteiligung zu erweitern. Wodurch er seine nicht natürlichen Möglichkeiten künstlich vermehrt.
110. Die Kompliziertheit des letzten Umstandes wird vor allem auf einer unvermeidlichen qualitativen Vergrößerung der Abhängigkeit von anderen Menschen und Umständen, die ihnen eigen sind, beruhen. Wodurch sich gerade auch mannigfaltige `störende Situationen´ unvermeidlich einstellen werden, gegenüber welchen man sich unbedingt mit weisem Verständnis verhalten sollte.
111. Das eine wie das andere kann im Leben des Menschen, der bestrebt ist, wahre geistige Werte würdig zu erkennen, angebracht sein. Ein kategorisches Verbot als ein Verbot, so, wie etwas Gesetzwidriges, darf es in diesem Fall nicht geben. Aber für so einen Strebenden ist es nötig, die günstige Notwendigkeit dessen, weswegen er vorhat, seinen Lebensweg und den Weg derer, die von ihm abhängen, zusätzlich zu verkomplizieren, - äußerst gründlich einzuschätzen.
112. Ob der Zweck die angewandten Anstrengungen wirklich heiligt?
113. Beim Entwickeln normaler, dem Gesetz der Wahrheit entsprechenden Beziehungen zwischen Menschen soll es den Begriff `Schuld´ überhaupt nicht geben.
114. Aber dies ist schon eine andere Frage.
115. Frage: Im Kollegium, dort, wo ich studiere, kann man sich Geld leihen und es nach 14 Jahren zurückzahlen. Sollte man besser so eine Anleihe nicht nutzen?
116. Antwort: Du denkst richtig, es ist günstiger, nicht vorschnell solches Geld anzunehmen.

117. Frage: Mein Mann hat mich in das Haus (in die Wohnung) geholt, das er mit seiner Oma teilt. In Wirklichkeit ist diese Oma dort die Haushälterin, gemäß den amtlichen Dokumenten aber gehört die Wohnung dem Bruder meines Mannes, der dort vorläufig noch nicht wohnt. Ein Verhältnis zwischen mir und der Oma aufzubauen, ist nicht gelungen, sie hat immerzu mit mir geschimpft, an allem herumgenörgelt, hat mich mehrmals aus dem Haus gejagt. Ich habe dies halbwegs ausgehalten, weil mein Mann gesagt hat, ich solle geduldig sein und darauf keine Aufmerksamkeit richten, aber in der letzten Zeit ist es unerträglich geworden. Ich habe ein kleines Kind (1 Jahr alt), und es war oft unmöglich, dass ich meinen Tag so organisiert bekam, damit es für mich und mein Kind angenehm wurde. Und nachdem mich die Oma im Vorübergehen absichtlich mit der Tür gestoßen hat, bin ich in die Wohnung meiner Eltern gegangen, wobei ich nicht einmal auf meinen Mann gewartet habe (ich habe ihn angerufen, um es ihm mitzuteilen, aber er hat nicht abgehoben).
118. Habe ich es richtig gemacht, dass ich weggegangen bin? Oder sollte ich es weiter aushalten? Meinem Mann habe ich mehrmals erzählt, was da vor sich gegangen ist, aber er hat gesagt, man solle noch warten, bis wir die Renovierung in der anderen Wohnung abgeschlossen haben, die er wiederum mit seiner Oma teilt, diesmal aber schon gemäß amtlicher Dokumente, und eigentlich müssten wir dorthin schon umziehen (jetzt ist mein Mann zu mir umgezogen).
119. Antwort: Einerseits kann dein Schritt durchaus angebracht sein.
120. Andererseits wäre es von nicht geringer Bedeutung für dich zu klären: und hast du versucht, alles von den geistigen Positionen her richtig zu machen?
121. Die Schwierigkeiten nämlich, die einem zustoßen, können nicht zufällig sein und werden unbedingt helfen, etwas in sich zu sehen, was zu korrigieren notwendig ist.
122. Frage: Du hast völlig recht: natürlich habe ich nicht immer richtig auf Angriffe und Dummheiten wegen Müdigkeit und anderer Gründe reagiert, aber in dem Moment, als ich die Entscheidung traf, war ich absolut ruhig, und im Innern fühlte ich, dass ich einen richtigen Schritt mache, dass man einen Menschen nicht zu solchen Handlungen verleiten solle, dass wir uns vielleicht tatsächlich gegenseitig stark stören. Kann ich so etwas fühlen, oder ist dies wiederum ein Spiel des Egoismus, der Wunsch, Schwierigkeiten zu vermeiden? Als ich weggegangen bin, habe ich bei der Oma um Verzeihung gebeten, obwohl es für mich sehr schwer war und ich dies überhaupt nicht tun wollte.
123. Antwort: Dann ist alles normal.

124. Frage: Lehrer, man hat meinem Kind Bücher aus Moskau und Spielzeug aus Kanada mitgebracht. Gestern am Abend wollte ich es nach Hause mitnehmen, aber mein Mann war dagegen, dass ich das Spielzeug mitnehme, weil wir zur Zeit mit meiner Schwester zusammenwohnen, die ein dreijähriges Kind hat, das aufgrund seines Alters und Charakters manchmal etwas kaputt machen kann. Ich habe es aber sehr gewollt, dass auch das Kind meiner Schwester solch schönes Spielzeug und solche schönen Bücher kennenlernt, und ich bestand darauf, dass wir das Spielzeug mitnehmen, dann aber warnte mich mein Mann, dass das Kind meiner Schwester beim Spielen ständig kontrolliert werden müsse, damit es nichts kaputt macht.
125. Heute früh, als ich die Geschenke zeigte, bat ich meine Schwester maximal milde, auf ihr Kind beim Spielen aufzupassen, und ich sagte, dass dies der Wunsch meines Mannes sei (ich selbst würde so etwas niemals sagen; das sind doch Kinder, und wie kann ein Kind abgesondert vom anderen spielen, es wäre doch auch gut, etwas Neues zu teilen, wenn es so eine Möglichkeit gibt?) Letztendlich war meine Schwester böse auf mich, sie sagte, ich solle überhaupt alles verstecken und es ihrem Kind nicht zeigen.
126. Habe ich vielleicht etwas falsch gemacht?
127. Antwort: In diesem konkreten Fall hast du normal gehandelt.

128. Frage: Guten Tag! In unsere Gesellschaftsorganisation ist eine Frau gekommen (eine beratende Expertin seitens der uns finanzierenden Organisation) mit dem Ziel, unsere Arbeit zu prüfen und, bezogen auf das Projekt, notwendige Hilfe zu leisten, ein Projekt, das unsere Organisation zur Vorbeugung von AIDS-Infektion unter den Menschen erfüllt, die Drogen mittels Injektionen zu sich nehmen. An diesem Projekt arbeiten bei uns Menschen, die einen erfolgreichen Drogenentzug hinter sich haben, und gerade mit ihnen und ihr (Expertin) wurde ein Treffen und eine Besprechung der Arbeit geplant. Die Kommunikation verlief sehr `heiß´ (ich war dabei), weil unser Gast mit ihnen nicht sehr wohlwollend sprach – mit Imperativ-Sätzen. Aber die Teilnehmer des Treffens hielten sich an meine Bitte, sich zu bemühen ruhig zu bleiben, ohne Berücksichtigung der Art des Tones. Nachdem der Gast weg war, sagten sie, sie wollten sich das nächste Mal nicht mit ihr treffen, selbst wenn dies für sie bedeute, die Arbeitsstelle zu verlieren.
129. Ich weiß nicht, wie ich handeln soll. Soll ich an die Organisation schreiben, die sie zu uns geschickt hat, die Situation beschreiben und erklären, dass die Hilfe seitens dieser Expertin nur im Training des Nervensystems der Mitarbeiter bestanden habe? Mich verwirrt aber, dass dies wie eine Anklage aussehen wird. Der Himmlische Vater hat sie uns ja nicht einfach so geschickt. Sogar dies, dass die Mitarbeiter sehen und einschätzen konnten, dass sich die Kommunikation in unserem Kollektiv ganz anders gestaltet – zum Nutzen. Umso mehr konnten wir unserem Gast milde sagen, dass wir nicht gewohnt sind, so miteinander umzugehen.
130. Und noch eine Frage: während dieses Treffens blieb ich selbst völlig ruhig (ich habe unaufhörlich gebetet), habe auf alle ihre Fragen ausführlich geantwortet, sogar, wenn ich dasselbe mehrmals wiederholen musste, und es schien mir, dass ich diese Situation verarbeitet hatte. Aber nachdem sie weg war, begann ich `mit der blauen Flamme zu brennen´ - Empörung und Ärger kamen hoch.
131. Bedeutet das, dass ich während des eigentlichen Treffens etwas nicht ganz verarbeitet hatte (sozusagen beim Höhepunkt der eigentlichen Situation), oder kann es so sein, dass sich die Erinnerungen an diese Situation noch mehrmals bemerkbar machen können?
132. Antwort: Sie haben geschrieben: „Soll ich an die Organisation schreiben, die sie zu uns geschickt hat, die Situation beschreiben und erklären, dass die Hilfe seitens dieser Expertin nur im Training des Nervensystems der Mitarbeiter bestanden habe?“
133. Wenn deine Nächsten es offensichtlich so einschätzen, dass sie das nächste Mal solche Gespräche wirklich nicht führen können, dann ist die Variante, die du vorgeschlagen hast, durchaus angebracht. Die von dir vorgeschlagene Variante gehört nicht zu einem Schritt, der für einen, der den geistigen Werten zu folgen bestrebt ist, unzulässig ist.
134. Aber natürlich wird es bei weitem wertvoller sein, es immerhin zu schaffen, eine ähnliche Weise des Kommunizierens auch das nächste Mal würdig zu bewältigen.
135. Weil für dich und deine Nächsten unter solchen Umständen eine einzigartige Möglichkeit erscheint, einem Schwächeren allem Anschein nach wirklich zu helfen.
136. Eine Hilfe für einen Schwächeren ist in der Regel mit einem nicht geringen Maß an verschiedenen Provokationen von dessen Seite her verbunden. Wodurch auch gerade der Schwache gekennzeichnet ist.
137. Darum, wenn ihr alle wirklich danach dürstet, geistig stärker zu werden, so lohnt es nicht, so schnell auf eine reale Möglichkeit der Selbsterziehung zu verzichten, was ausschließlich nur während der eigentlichen Prüfung möglich ist.
138. Sie haben geschrieben: „Und noch eine Frage: während dieses Treffens blieb ich selbst völlig ruhig (ich habe unaufhörlich gebetet), habe auf alle ihre Fragen ausführlich geantwortet, sogar, wenn ich dasselbe mehrmals wiederholen musste, und es schien mir, dass ich diese Situation verarbeitet hatte. Aber nachdem sie weg war, begann ich `mit der blauen Flamme zu brennen´ - Empörung und Ärger kamen hoch.
139. Bedeutet das, dass ich während des eigentlichen Treffens etwas nicht ganz verarbeitet hatte (sozusagen beim Höhepunkt der eigentlichen Situation), oder kann es so sein, dass sich die Erinnerungen an diese Situation noch mehrmals bemerkbar machen können?
140. Nein, dies bedeutet gar nicht, dass du etwas während des erwähnten Treffens nicht ganz verarbeitet hast.
141. Deine Beschreibung eures Benehmens dabei zeigt, dass ihr alle würdig gehandelt habt. Prachtkerle!
142. Einfach, nachdem die große psychologische Anspannung zu Ende war, begann bei dir eine natürliche Entspannung.
143. Eben die hat dein Brennen provoziert. Nach einer Prüfung setzte sofort eine weitere ein.
144. Wichtig ist es, während so eines Brennens sich sorgfältig zu bemühen, in eigenen Gedanken und besonders in den Reden irgendwelche Beschimpfungen in Bezug auf denjenigen nicht zuzulassen, der euch alle verwirrt hat.
145. Bemüht euch, das sich Ereignende und eure Handlungen mit gutmütigem Humor anzuschauen.

146. Frage: Aus der `Zeit der Wende´, Kapitel 1, Vers 35: „Und dann begann der Alleinige Anstrengungen zu unternehmen, die ihm helfen sollten, das natürliche Ergebnis der Entdichtung zu umgehen und zum Zustand der ewigen Existenz überzugehen.
147. Der Alleinige wurde zum Schöpfer“.
148. Wie soll man den Ausdruck `Der Alleinige wurde zum Schöpfer´ richtig verstehen? Versteht man die Worte so richtig, dass Er sich bewusst geändert hat? Ist dem Alleinigen die Entwicklung, der Fortschritt, eigen, oder ist Er in seinem Zustand statisch – also, Er `verweilt´ ?
149. Wie soll man richtig die Wörter `Schöpfer´, `kreatives Schaffen´, `Eingebung´ verstehen?
150. Antwort: Liebe Freunde, auf diesen Bereich, der von den Fragen berührt wird, lohnt es sich nicht, so ausführlich einzugehen.
151. Zu diesem Zeitpunkt reicht das, was ich schon ausgesagt habe.
152. So ein Thema auf dem Bewusstseinsniveau des heutigen menschlichen Bewusstseins zu erklären, ist milde gesagt, gar nicht einfach.
153. Die im Bewusstsein des Menschen bestehenden Begriffe können nur annähernde Erklärungen des Berührten zulassen, darum ist es vorerst ungünstig, durch mich so eingehend in das Berührte einzutauchen, so, wie viele von euch das möchten.
154. Günstig bleiben weiter nur eure eigenen Versuche, das schon Gesagte als auch das, was nicht gesagt wurde, zu begreifen.


Girlande

Kapitel  31

001. Der elfte November. Hier Fragmente des Treffens mit dem Lehrer nach der Verschmelzung.
002. „An diesem Platz lebe ich schon fünf Jahre. Ich selbst bin keine Nachfolgerin, und ich bin meinem Mann als Gläubigem gefolgt. Wir leben in Imiss im eigenen Haus. Um zu versuchen, mit meinem Mann in einer Sprache zu sprechen, denn er ist schon ein Nachfolger, versuche ich, aus der Schrift (gemeint: LT) zu lernen, in den Zeitungen der Gemeinschaft zu lesen, auf meine Handlungen und  meine Gedanken aufzupassen. Ich versuche also eigentlich, gläubig zu sein, weil mein Mann in mir doch eine Gläubige sehen will. Aber im Haus entsteht  eher so eine Atmosphäre, wo mein Mann bald mit diesem, bald mit jenem, bald mit noch mehr unzufrieden ist, er nörgelt sehr stark an den verschiedensten Kleinigkeiten herum. Ich arbeite an mir und denke: „Gut, möge er nörgeln, ich selbst werde mich bemühen, das zu tun, was ich kann.“ Und nach diesen fünf Jahren…“
003. „Versuch jetzt, eine Frage zu stellen, sonst gibt es jetzt viel Überflüssiges.“
004. „Ich will einfach sagen, dass ich nach diesen fünf Jahren mein Fordern bewältigt habe, wie mir scheint. Also, meine Liebe zu meinem Mann ist nicht geringer geworden, sie ist sogar gewachsen, aber bei meinem Mann – ist es umgekehrt…“
005. „Und was hast du jetzt für eine Frage? Der Mann wurde schlechter, du wurdest besser – möchtest du einfach das sagen?“
006. „Nein. Einfach, mein Mann will sich von mir trennen. Ich kann nicht verstehen, warum.“
007. „Dies musst du ihn fragen, warum er das will. Oder antwortet er nicht?“
008. „Er sagt, ich sei ungläubig (das habe ich von anderen Menschen erfahren).“
009. „Aus dem, was du erzählst, bist du mehr gläubig als er.“
010. „Und vor einigen Monaten war bei uns so eine Situation, wo er sich entschieden hat, von Imiss nach Tjuchtjata umzuziehen, um in einer Gruppe zu arbeiten. Ich kann nicht mit ihm nach Tjuchtjata umziehen, wo wir wohnen könnten, und zweitens habe ich…“
011. „Also, die Frage. Noch einmal, was fragst du?“
012. „Er sagt: „Da du nicht mit mir gehst, trennen wir uns also, du bist nicht meine Frau“.“
013. „Das sagt er. Was fragst du? Hier eben ist deine Frage sehr wichtig, eben deine Frage. Nicht einfach eine Schilderung deiner Situation, sondern du willst etwas verstehen, folglich soll bei dir eine Frage entstehen.
014. Je deutlicher sie formuliert wird, umso besser ist es zu begreifen. Und sogar im Gegenteil: je besser du das Problem zu verstehen beginnst, umso einfacher wird es dir gelingen, eine klare Frage zu stellen.“
015. „Das Problem liegt darin, dass…“
016. „Nein, ich weiß, wo das Problem liegt. Einfach deine Frage. Du willst etwas erfahren, also was gerade? Welche Handlungen verstehst du nicht, das Richtige davon für dich?“
017. „Ist das der Grund für die Scheidung, dass ich nicht bereit bin, in dieses Dorf zu fahren?“
018. „Der Mangel an Bereitschaft kann verschiedener Art sein: wenn man dort kein Zuhause hat, oder wenn man einfach nicht fahren will.“
019. „Erstens gibt es dort für uns kein Zuhause, das ist das erste.“
020. „Wenn du real keine Möglichkeit siehst, irgendwohin zu fahren, dann ist dies nicht dein Problem. Das ist das Problem desjenigen, der deine Fahrt in das Unbekannte fordert. Das heißt, dorthin, wo nicht einfach das Unbekannte ist, sondern es ist zu sehen, dass es nichts gibt, wo man wohnen könnte.“
021. „Zweitens bin ich auch deswegen nicht bereit zu fahren: ich habe einen Sohn, der in die Schule geht, es handelt sich um die Abschlussklasse. Und mein Mann, als ich fragte…“
022. „Ist es normal, dass du nicht fährst, wenn das Kind die Schule beenden muss? Er lernt in der letzten Klasse, und es ist nicht richtig, ihn aus der Schule zu nehmen (oder man sieht, dass das nicht gut wäre)?“
023. „Ja, ihn aus der Schule zu nehmen, verstehe ich als etwas nicht Gutes. Ist das normal?“
024. „Ist es normal, dass du dies in diesem Fall so siehst, dass es ungünstig wäre, das zu zerreißen? Du hast zwei deiner Handlungen genannt, sie sind normal.“
025. „Also ist dies kein Grund für eine Scheidung?“
026. „Doch, eigentlich können sie der Grund sein. Der Grund kann einfach unterschiedlich sein. Bei allen Menschen verläuft die Wahrnehmung der Realität unterschiedlich. Darum reicht es jemandem, um Dummheiten zu begehen, wenn… na, einfach ist irgendwo Schnee vom Baum gefallen – und für ihn ist das ein Anlass, sich zu betrinken.
027. Wenn jemand einen Anlass/Vorwand sucht, findet er ihn bei allem. Den Anlass dafür, um das zu tun, wozu er selber neigt.
028. Darum ist es falsch, so die Frage zu stellen. Du handelst in diesem Fall richtig. Und ob das der Grund ist, darüber brauchst du nicht einmal nachzudenken.  Hauptsache bei dir – ist, eigene Schritte richtig zu machen. Und wenn jemand dem nicht entspricht und jemand deine richtigen Schritte nicht sehen will, so ist dies sein Problem.
029. Und du sollst nicht einem Menschen hinterherrennen, der fordert, deine Normen zu senken, die für dich selbst gelten. Das heißt, wenn du dich bemühst, dir irgendwelche Aufgaben zu stellen, versuchst, sie zu bewerkstelligen, das als richtig verstehst, jemand aber meint, dass es so nicht gemacht werden soll (verlangt: mach es nicht so gut, mach es schlechter!) – so ist dies schon sein Problem. Du sollst nicht hinter so einem Menschen herlaufen und dich künstlich schlechter machen. Auf keinen Fall sollst du das tun.“
030. „Und im weiteren höre ich in unserem Milieu der Gläubigen, hauptsächlich von Männern bei uns in Imiss: wenn du schon keine Gläubige bist und dem Mann nicht folgst, dann kann der Mann sehr einfach die Verantwortung für dich auf leichte Weise ablehnen, das heißt, sich von dir scheiden lassen.“
031. „Mach dir keine Sorgen zu diesem Thema. Hauptsache – deine richtigen Schritte. Und wie manche handeln – dies ist schon ihr Problem. Sie werden  verstehen müssen, inwieweit sie selbst recht haben.
032. Du kannst dir allerlei Meinungen anhören. Bei den verschiedenen Menschen wird dies unterschiedlich klingen. Je entsprechend ihrer eigenen Schwäche, ihrer Weisheit, ihrer Entwicklung, geben sie Antworten und Ratschläge von unterschiedlicher Qualität.
033. An allererster Stelle geht es um die Handlungen, die eigenen richtigen Schritte zu machen. Wenn jemand einen Vorwand findet, um dich zu verlassen, so ist dies seine Aufgabe. Lauf so einem Menschen nicht nach, mach deine richtigen Schritte. Wahrlich, das ist sehr wichtig!
034. Ansonsten, indem du von der Meinung Deiner Nächsten abhängst, beginnst du, ihren Schwächen hinterherzulaufen, du fängst an zu versuchen, diesen Schwächen zu entsprechen, damit sie dich nicht verlassen. Aber je schlimmer sie selbst werden, umso schlimmer wirst du selbst, indem du ihnen folgst. Aber sie verlassen dich danach sowieso.
035. Denn, je schlimmer ein Mensch wird, umso weniger kann er mit jemandem normal leben. Seine eigenen Schwächen, Ängste, eigenen stetigen Forderungen, die sich bei ihm entwickeln, werden sich gemäß seinem Abstieg vergrößern, werden sowieso alles zum Zerfall bringen, weil mit so einem Menschen wird überhaupt keiner leben können. Er wird unfähig sein, mit anderen Menschen zu leben. Er wird viel für sich fordern, Aufmerksamkeit für sich. Er selbst wird alles zerbrechen.
036. Darum, indem du ihm nachläufst, wirst du unbedingt nicht nur ihn verlieren, sondern du wirst auch dich verlieren, du verlierst deine wertvollen Qualitäten. Man soll nicht so einem Menschen hinterherrennen.
037. Wenn jemand in diesem Fall versucht, dich zu verlassen, du dich aber bemühst, alles richtig, würdig  zu tun, um deinen geistigen, seelischen Bewegungen nicht zu widersprechen, so ist dies nicht dein Problem. Er verliert dabei, du verlierst nicht.“
38. „Neulich gab es bei uns noch eine Situation. Er lebt jetzt in Tjuchtjata und kommt manchmal nach Imiss, um im Rahmen von Gruppeneinsatz zu arbeiten. Ich hoffe wie immer, dass er nach Hause kommt, das heißt, zu mir, und diesmal ging er zu einer anderen Frau, um unterzukommen.“
039. „Und was fragst du?“
040. „Wie soll ich mich in diesem Fall benehmen?“
041. „Was meinst du? Solltest du hingehen, um ihm eins auf den Kopf zu geben? Oder was? Um zu schimpfen?“
042. „Nein, nicht deshalb…“
043. „Und wie? Wenn man eine Frage stellt, so gibt es folglich Varianten, die du bezweifelst: du sollst entweder so handeln, oder anders.“
044. „Ist es normal, dass ein verheirateter Mann zu einer anderen ledigen Frau geht?“
045. „Frag nicht über ihn. Deine Aufgabe ist es, deine eigenen Schritte zu klären. Man darf nicht etwas über die Schritte anderer Menschen fragen. Wofür? Um ihnen zu sagen: „Du hast es schlecht gemacht. Der Lehrer hat gesagt, dass du schlecht gehandelt hast?“ Um hinzugehen und die anderen zu belehren? Das ist nicht der richtige Standpunkt. Fragt immer über eure eigenen Schritte nach. Hauptsache, wie ihr handelt.
046. Und wenn er dazu heranreift, über seine Schritte nachzufragen, so wird dies die Stunde sein, wo er in sich wirklich etwas ändern muss. Wenn er dazu nicht herangereift sein wird, macht es keinen Sinn, ihn dahin zu stoßen, er wird dies sowieso nicht machen. Er wird es heimlich tun, wenn er sieht, dass alle seine falschen Schritte bemerken, er sie aber machen möchte. Er wird sich dann bemühen, sie heimlich zu machen.“
047. „Also, ich verstehe es so, dass ich ihn nicht zu mir rufen oder irgendwie überreden soll?“
048. „Ihn rufen kannst du. Wenn du fragst: darf ich ihn rufen? – Natürlich kannst du das. Aber wenn er nicht kommt, versuche, die Situation möglichst ausgeglichener, positiver anzunehmen.
049. Nun, es gelingt ihm nicht anders! Möge er das tun, was ihm einfällt. Das heißt, du wirst diese Handlung sowieso erlauben müssen. Und je schneller du es erlaubst, umso leichter wird es für deine innere Welt und überhaupt für die Situation sein.
050. Weil, wenn er dazu neigt, so zu handeln, so wird er dies machen. Aber je mehr du andere Verhaltensweisen von ihm forderst, umso mehr wird deine eigene innere Welt zerstört werden. Sie wird immer mehr in Unstimmigkeit geraten, weil deine Forderungen nicht erfüllt werden. Du wirst es dir zu Herzen nehmen, was du in Wirklichkeit nicht brauchst. Du wirst durch diese Sorgen die Situation sowieso nicht ändern.
051. Es wird sich so herausstellen: warum sollst du darüber besorgt sein, was du grundsätzlich nicht ändern kannst? Dann ergibt dies eine Situation ohne Sinn, die ein sozusagen vernünftiger Mensch wählt. Du sollst nicht an dem meißeln, was du nicht durchschlagen wirst. Das ist für dich nicht durchzuschlagen.
052. Nur eigene Handlungen! Schleife an deinen eigenen Handlungen. Deshalb sei nicht besorgt. Was soll man machen, für Größeres ist er folglich nicht fähig. Dann, wozu soll man dies von ihm erwarten? Erkenne ihn.
053. Das bedeutet eben, die Welt zu erkennen. Je mehr du kennenlernst, umso mehr erkennst du die Realität, die in Wirklichkeit existiert, nicht in Illusionen, nicht in Träumen, nicht in Vorstellungen, sondern was in Wirklichkeit existiert.
054. Und das muss man ebenfalls fähig sein zu sehen. Das heißt, man soll nicht nur von bloßen Idealen und Hoffnungen leben. Man muss leben, indem man es vermag, die Realität zu sehen. Sie jedoch auf richtige Weise zu betrachten, nicht mittels Forderungen nach eigenen Vorstellungen.
055. Denn ein Mensch, indem er sich irgendeine Realität vorstellt, fordert dann, dass alles in der Realität seinen Vorstellungen entspricht. Aber dann handelt es sich um endlose, sinnlose Sorgen seitens dieses Menschen. Und so wird er mit ihnen im Bett des Krankenhauses landen. Denn dann ist sein Weg dahin auch richtig, das hat er auch verdient.
056. Die Realität muss man richtig einschätzen können. Und sie ist so, wie sie ist, sie ist nicht so leicht zu ändern. Die Realität kann jeder Mensch gesondert für sich ändern, ändern muss sie gerade ein jeder Mensch. Aber nur durch bloße Wünsche ist sie nicht zu ändern. Und solange keiner die notwendigen Anstrengungen anwendet, ändert sich die Realität nicht.
057. Weswegen soll man dann in Sorge sein: warum ist sie nicht anders, nicht so, wie wir sie sehen möchten? Dabei handelt es sich um unnötige Sorgen. Darum soll man dabei vorsichtiger sein. Hauptsache – eigene Schritte.
058. Und der andere… wenn er nicht fragt, na, soll er es so machen, wie es ihm einfällt. Das ist sein Leben, er muss es verstehen. Und er wird es unbedingt verstehen, weil er unbedingt jene Wege gehen wird, die es ihm beibringen werden.
059. Das ist sehr fein geplant. Hier ist es sinnlos für den Menschen sich einzumischen. Hier ist es sinnlos, Dummheiten hinzuzudenken, in der Meinung, keiner werde darauf aufpassen: „ Und was ist denn das? Er macht Dummheiten, und alles geht bei ihm straflos vonstatten?“ Nicht doch, es wird nicht straflos enden.
060. Nur nicht durch Menschenhand wird die Strafe kommen. Damit sich der Mensch nicht bewusst bemüht zu strafen, Gerechtigkeit wieder herzustellen. Das ist eine der dümmsten Maßnahmen, die der Mensch anzuwenden versucht.
061. Ändere ruhig dich selbst. Ist er nicht gekommen – nun gut.“
062. „Ich wollte noch etwas fragen. Danach haben wir geredet. Wir wollten die Situation klären, was in unserer Beziehung vor sich geht. Er sagt, er sehe es jetzt als möglich, dass wir uns einfach zumindest als Freunde trennen, damit ich die Scheidung begünstige. Und er sagt, er habe jetzt zwei Frauen, mit denen er seine Beziehungen schon wie mit seinen künftigen Ehefrauen aufbaut. Und wenn diese Verhältnisse mit einer von beiden gelingen würde und eine der beiden einverstanden sein würde, seine Frau zu werden, so, sagt er, gehe er zu einem Priester, um sich zu beraten, und er werde sie ihm als seine künftige Frau vorstellen, und man werde ihn von mir scheiden. Inwieweit real sind solche Handlungsweisen? Irgendwie verstehe ich überhaupt nichts dabei.“
063. „Wegen welcher deiner Handlungen willst du etwas fragen, das ist mir nicht klar?“
064. „Doch, ich will…“
065. „Aufs neue etwas über ihn? Wie?“
066. „Und wie denn? Wie?“
067. „Ich gebe dir ja jetzt den Hinweis: du sollst nur wegen deiner Handlungen nachfragen. Folge nicht der landläufigen Regel – zu erfahren, inwieweit es der andere Mensch nicht richtig gemacht hat. In allen Lebensbereichen wollt ihr in euren gegenseitigen Beziehungen immer erfahren (das heißt, bei euch gibt es so eine landläufige Regel, so eine stillschweigende Regel), inwieweit der andere Mensch ein Lump ist.
068. „Wirklich, ich verstehe diese Situation nicht.“
069. „Man möchte feststellen, in welchem Maße – genauer feststellen – inwieweit er ein Lump ist? Und wofür?
070. Fragt euch doch selbst: seid ihr ein Lump, oder nicht? Inwieweit seid ihr selbst ein Lump, wenn ihr zu erfahren versucht, was für ein Lump der andere ist? Weil dies die Handlungsweise von einem Lump ist. Fragt wegen euch nach.
071. Er ist zu dir gekommen… Du musst in dieser Situation fragen: „Er sagt mir: „Begünstige mir die Scheidung“. Wie soll ich als ein normaler Mensch in diesem Fall handeln?“
073. Wenn der Mensch das will, dann bleibt nur, ihm dies zu gewähren. Und wie sonst anders? Er will nicht an deiner Seite leben. Und ihn zwingen, neben dir zu leben, das ist nicht gerade schön.
074. Den Mann in diesem Fall überreden darf man nicht. Ebenso wie auch der Mann die Frau nicht überreden soll, wenn so eine Situation erscheint. Er will es so – nun, es bleibt dir nur zuzustimmen. Aber das ist schon nicht dein Problem.
074. Renne in diesem Fall nicht hinter ihm her. Er will nicht mit dir leben. Ihn auf die verschiedenste Weise neben dir zu halten – das wird kein Glück geben. Wenn er jetzt dazu neigt, in irgendeine Richtung zu gehen, so wird er dort hingehen. Er wird dort in seinen Gedanken sein, wird dort mit seinem ganzen Herzen sein, er wird nicht wirklich neben dir sein. Wofür brauchst du diese Attrappe?“
075. „Danke“.

076. „Lob sei demjenigen, den Gott gewählt hat! Du hast einst gesagt, dass Du die Welt besiegt hast, als Du noch von keiner Familie belastest warst, und Du selbst nicht von dieser Welt warst. Und wie denn sollen wir, die normalen Sterblichen, mit unseren Anhänglichkeiten die Welt besiegen?“
077. „Einfach weiter versuchen zu besiegen. Und einst wird dies alles geschehen, - lächelte der Lehrer. –
078. Man soll nicht so bildhaft herangehen. Was heißt das - `die Welt besiegen´? Mann muss sich dann darüber klar werden, was man damit macht, was darunter verstanden wird - `die Welt besiegen´? Was soll man denn eigentlich tun? Irgendwie übertölpeln, betrügen? Also muss etwas Konkretes gemeint sein. Das sind eigenartige Bilder, die man benutzen könnte. Irgendeine Besonderheit wurde in diesen Bildern natürlich vermutet.
079. Aber jetzt lehre Ich euch, an das Lösen von Situationen nicht durch Bilder heranzugehen. Schaut konkret hin, wo ihr nicht wisst, wie ihr handeln sollt. Man soll eine Frage nicht auf diese Weise stellen: wie soll jeder von euch die umgebende Welt besiegen?
080. Sonst sage Ich mal unverhofft: „Lasst uns die Welt besiegen! Damit sich jeder von euch konzentriert…“ Auf die Weise treibe Ich unabsichtlich eure innere napoleonische Neigung an, jeder von euch wird sich als ein Führer fühlen und die Bekämpfung der Welt auf irgendeine wilde und unerhörte Weise an sich reißen, - lächelte der Lehrer. –
081. Damit dies nicht geschieht, nehmt diese Idee lieber nicht in Augenschein, die Welt zu erringen, oder sie irgendwie zu besiegen. Besiegt einfach eure unnötigen Leidenschaften – wahrlich, damit muss man anfangen. Wie man seine Schwäche besiegt – da also versteckt sich in Wirklichkeit eher der Sieg über die Welt. Besiegt sie, die Schwäche – und alles wird dann normal sein.
082. Aber wiederum, in der Welt wird alles nur dann normal sein, wenn jeder von euch diese Schwäche in seinem Innern besiegt. Nicht, wenn einer sie besiegt hat, aber alle anderen machen so weiter, wie es ihnen gefällt. Es gibt in diesem Fall sowieso nicht mehr Frieden ringsumher, obwohl ein kleines bisschen leichter sozusagen wird es schon sein durch irgendeinen persönlichen Sieg seitens einem von euch.
083. Aber man muss vor allem einfach beginnen, sich in diese Richtung zu bewegen – seine Schwächen zu besiegen. Und dafür muss man analysieren, worin man die eigene Schwäche sieht und auf welche Weise sie richtig zu korrigieren ist.
084. Das heißt, alles kommt wieder zu etwas Konkretem, wo jeder Schritt abgewogen und eingeschätzt werden muss. Und weiter ist schon zu betrachten, auf welche Weise man dies richtig machen muss. Und dorthin schon eigene Kräfte und Gedanken ausrichten. Gerade damit muss man sich jeden Tag beschäftigen.
085. Also, habt mal weniger globale Ideen. Und diese Losungen… man ist sie schon so satt in dieser Welt! Alle sind mit solchen Aufrufen dabei: „Fördert den Frieden!“, „Fördert die Kinder!““
086. „Und Du befürchtest nicht, angenommen, dass diejenigen, die sagen werden „ich habe die Welt besiegt“, nicht mehr weiter in dieser schrecklichen Welt leben wollen? Und es gibt dann keinen, mit dem man das Paradies auf Erden aufbauen kann.“
087. „Das da verstehe Ich nicht ganz…“
088. „Nun, es gibt in den Schriften das, wo diejenigen, die würdig erfüllt haben, das Bedürfnis verspürten, diese Welt zu verlassen.“
089. „Nicht doch, nicht. Das alles passt nicht. Man darf diese Welt nicht verlassen. Wenn ein Mensch etwas überwunden hat, sich besiegen konnte, so muss man den Nächsten helfen, das zu tun. Wie kann man denn die Unglücklichen, die auf der Suche nach einer Stütze sind, verlassen? Zack – und man geht schnell weg: „Ich habe meins besiegt. Das ist alles! Bei mir ist alles zu Ende, ich gehe“. Die anderen strecken die Hand aus: „Oh – oh, hilf !“ – „Ich habe keine Zeit, ich habe alles beendet. Bei mir ist alles ausgezeichnet. Keine Abhängigkeiten mehr.“
090. Nei-ei-n! Nein, nein, nein! Wenn du gesiegt hast – so hilf auch dem Nächsten zu siegen. Und es sind so viele! Und sie alle werden sich so bemühen, dir ein Bein zu stellen, dein Gesicht zu beschmutzen. Sie werden dies so genüsslich mit Vergnügen tun! So hilf ihnen, sich zu besiegen, indem du diese ganze Sudelei auf deinem Gesicht erduldest, - lächelte der Lehrer, - diesen Schmutz, den sie über deinen Kopf gießen werden.
091. Die nach Hilfe Dürstenden… es kommt vor, jemand dürstet bewusst, und ein anderer unbewusst, indem er Unrat über deinem Kopf ausschüttet. Aber unter ihnen gibt es auch bewusst Wünschende. Sie werden schneller die Werte verstehen, die du ihnen geben kannst.
092. Darum soll man nicht die Welt verlassen. Alle müssen zusammen in eine andere Welt übergehen. Aber man muss diese neue Welt schaffen. Das Wort `übergehen´ meint auf jeden Fall `etwas verlassen, irgendeine Schwelle überschreiten und irgendeinen neuen Raum betreten´. Nein. `In eine andere Welt hinüber schreiten´ - das ist auch so eine Bildhaftigkeit an sich. Man muss diese neue Welt schaffen. Einfach schaffen – und die alte Welt wird nicht mehr weiter bestehen.
093. Aber wenn ihr sie erschafft, dann werden dort nur diejenigen sein, die dieser Welt würdig sind. Dorthin kann kein anderer eintreten. Denn die neue Welt zu erschaffen ist nur dann möglich, wenn ihr euch qualitativ bis zum notwendigen Niveau ändert. Darum kann ein anderer dorthin nicht eintreten.
094. So erschafft denn auch die neue Welt. Dann werden auch in so einer Welt all jene sein, die so einer Welt würdig sind. Andere werden dort nicht sein.“
095. „Die Hauptgestalten in dem Film `Die Insel´ (russ. Ostrow) – ist dort das Bild derjenigen gegeben, die – wenn man es so sagen kann – die Welt besiegt haben?“
069. „Sie haben die alte Welt besiegt, die mit Leidenschaften und mit Neigungen hin zu etwas nicht Wahrem, Gotteswidrigem voll ist. Wenn man die Welt der Leidenschaften und die gerechte Welt meint, dann soll man die Welt der Leidenschaften natürlich besiegen.
097. Und das bedeutet (wir kehren wieder zu dem vorherigen zurück, was ich am Anfang zu sagen versucht habe), eigene Leidenschaften zu besiegen, eigene Untugenden zu besiegen, die dich stören, dich normal zu entwickeln. Diesen inneren Sieg muss man erfüllen, dann wird diese Welt des Unrats besiegt werden, und die andere Welt – die Welt der Rechtschaffenen – kommt.“
098. „In dem Film sieht man, dass der Mensch einfach bereut hat. Und ist das die Hauptsache?“
099. „Bereuen bedeutet günstige Bedingungen für die Reinigung zu schaffen. Aber dies ist keine Reinigung an und für sich. Reue ist nur die Schwelle zur Reinigung.
100. Du schaffst Bedingungen. Du hast zumindest eingestanden, dass du verunreinigt bist. Nur dann hast du die gute Möglichkeit, dich zu waschen.
101. Solange du aber glaubst, dass du rein bist, und nur ein Fingerchen von dir schmutzig ist, dann – wenn man dir die Möglichkeit gibt, dich zu waschen – so wirst du versuchen, das Fingerchen zu waschen, du selbst aber wirst dich nicht waschen.
102. Und wenn du selbst schmutzig bist, was nützt es dann, das Fingerchen zu waschen? Sowieso wird es bei dir weiterhin schmutzig werden, weil du völlig schmutzig bist, und dieser Schmutz verbreitet sich allmählich auf alle vorübergehend gereinigte Stellen.
103. Wenn man sich schon wäscht, dann muss man sich vollständig waschen. Und du kannst dich nur dann vollständig waschen, wenn du es ganz und gar schaffst, dir richtig und normal einzugestehen, dass du unrein bist.
104. Also, Reue setzt gerade so ein aufrichtiges, meisterhaftes, richtiges, sachkundiges Annehmen der eigenen Krankheit, der Unreinheit, voraus.
105. Aber die eigene Unreinheit annehmen – ist noch nicht die eigentliche Tatsache des Wegwaschens des Unreinen. Im weiteren muss man schon die Bemühung unternehmen, sich zu waschen, richtig, meisterhaft, sachgemäß sich zu waschen. Und dann bist du rein.
106. Aber diese ganze Reinigung beginnt gerade mit der Reue.
107. Das war´s, jetzt machen wir Schluss, solange ihr euch bei der Kälte noch rühren könnt. Ich wünsche euch Glück! Bis zum nächsten Treffen“, - lächelte der Lehrer.

Girlande

Kapitel  32

001. Am neunzehnten November flogen der Lehrer, Sonja und Vadim von Moskau aus nach Wien.
002. Der Lehrer hatte die Einladung von Harold und Vera, den Organisatoren eines esoterischen Seminars im Süd-Westen von Österreich, der Umgebung des Kurortes Villach, angenommen. In dieses Städtchen kamen regelmäßig Teilnehmer aus Österreich, der Schweiz, Deutschland, Italien und Moldawien, um miteinander und mit geistigen Lehren verschiedener Länder der Welt zusammenzukommen, Gäste, die von Harold und Vera eingeladen wurden, wobei Harold und Vera ihrem Spürsinn folgten.
003. Unter den ständigen Teilnehmern dieser Seminare war auch Iwan aus Moldawien, ein Nachfolger der Vollziehung, der durch seine Fähigkeiten als Heilpraktiker und Manual-Therapeut den Menschen, die zum Seminar kamen, half, ihre gute Form aufrechtzuerhalten.
004. Die Bekannten von Iwan – der Kreis derer wurde nach jedem nächstfolgenden Seminar breiter – wussten, dass Iwan Vissarion für seinen geistigen Lehrer hält, dass Vissarion die geistige führende Person aus Sibirien und der Begründer einer der größten geistigen Gemeinschaften der Welt ist.
005. Das Bildnis von Vissarion war während der Seminare immer im Zimmer Iwans an  einer auffallenden Stelle deponiert und zog stets die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Es wurden immer mehr Fragen über Vissarion an Iwan gestellt. Und da war die Zeit reif, wo der Wunsch Iwans, den Lehrer nach Österreich einzuladen, mit dem Gespür, den Gedanken und Plänen Harolds und Veras zusammenkam, und der Lehrer reiste nach Österreich.
006. Im Flughafen von Wien empfing man den Lehrer gemäß der Tradition mit Brot und Salz und Blumen. Vom Flughafen aus fuhren die Reisenden mit Autos sofort nach Villach an den Ort des Seminars, der einige Kilometer entfernt von der italienischen Grenze liegt. Die Fahrt durch das beinahe ganze Österreich, vom Osten nach Westen, dauerte nicht mehr als dreieinhalb Stunden.
007. Am späten Abend des neunzehnten Novembers empfingen Harold und Vera den Lehrer und seine Begleiter warm und herzlich an der Einfahrt  zu einer malerischen alpenländischen Dorfgaststätte. Bei einigen der Gebäudeteile der Gaststätte waren hölzerne Wände aus dem Mittelalter erhalten geblieben.
008. Harold war nicht nur Koordinator und Organisator solcher Seminare, sondern auch Träger einer bestimmten esoterischen Information seitens Quellen, von denen er wusste. Also, er war in einem bestimmten Maße ein Meister im Kreise der Menschen, die solche Seminare regelmäßig besuchten.
009. Darum war es für den Lehrer umso angenehmer, die aufrichtige Gastfreundschaft seitens Harold zu spüren und auch, dass der Raum für das Erklingen des Wortes, von Harold zur Verfügung gestellt, offen war, ohne von dessen Informationsfeld begrenzt zu sein.
010. Das Thema des derzeitigen Seminars lautete in etwa so: `Liebe als Fürsorge für sich und andere´.
011. Am Morgen des neuen Tages im noch warmen alpinischen Herbst trafen sich Harold und der Lehrer nach dem Frühstück. Dieses Treffen fand entsprechend der Bitte von Harold vor dem Treffen mit allen Teilnehmern des Seminars statt.
012. Am Ende der nicht langen Begrüßung sagte Harold dem Lehrer: „Danke dafür, dass Sie unseren Ruf wahrgenommen haben und unsere Einladung angenommen haben. Jetzt ist eine ungewöhnliche Zeit – wo sich Energien beginnen zu vermischen… Mit meinen Seminaren kann ich nur Weniges geben im Vergleich zu dem, was Sie den Menschen geben können. Ich fühle eine wunderbare Energie, es ist einfach sehr angenehm, neben Ihnen zu sein, und man möchte nicht weggehen.“
013. Danach folgte das Gespräch mit der deutschen Frau, die einen russischen Namen hatte, aber die russische Sprache nicht kannte. Vera war die tätige Organisatorin dieses Seminars, sie hatte die ständigen Teilnehmer der Seminare, die in verschiedenen europäischen Ländern lebten und deutsch sprachen, über die Ankunft Vissarions benachrichtigt. Durch das Bemühen dieser Frau  und unter Mithilfe der Teilnehmer dieses Seminares waren auch die Reisekosten für den Lehrer und seine Mitreisenden aus Sibirien eingesammelt worden.
014. So, wie viele Teilnehmer dieses Seminars, war Vera mehrmals in Indien gewesen, hatte sich mit bekannten Lehrern der verschiedenen Traditionen getroffen, und geistige Richtungen dieser alten Traditionen waren ihr nahe. Und sie wartete sehr auf das Treffen mit Vissarion.
015. Im ersten Gespräch mit dem Lehrer berührte sie Besonderheiten ihres Schicksals und die Frage über Karma und seine Reinigung, eine Frage, die unter den Teilnehmern des Seminars oft erklang.
016. Während verschiedener Momente des Gesprächs erklärte der Lehrer, dass, abhängig von dem, was ein Mensch in seiner Seele ansammelt, die Notwendigkeit entsteht, ihn in solche Umstände zu stellen, in denen seine Korrektur verlaufen wird, eine Korrektur seiner nicht normalen, unharmonischen Neigungen.
017. Der Lehrer erklärte, dass Prüfungen der Sippenlinie an den Körper weitergegeben werden und dementsprechend wird für diese Prüfungen die Seele ausgewählt; das ist keine Bestrafung, sondern die Reinigung in den Prüfungen, und sie werden so lange geschaffen werden, solange es etwas gibt,, was gereinigt werden muss, Prüfungen werden dem Menschen seine anormalen Neigungen abgewöhnen.
018. Und dass deshalb der Versuch, Karma durch irgendwelche Übungen zu reinigen, ein anormaler Wunsch ist. Wichtig ist die Bereitschaft, für alles, was das Leben bringt, dankbar zu sein, die Bereitschaft, alle seine Schwierigkeiten dankbar zu ertragen…
019. Drei Tage lang beantwortete Vissarion bei den gemeinsamen Treffen die Fragen der Teilnehmer des Seminars, etwa hundert Menschen. Es handelte sich bei ihnen um Menschen mit Erfahrung in verschiedenen geistigen Praktiken, hauptsächlich Meditationen. Es gab unter ihnen Führende kleiner esoterischer Gruppen, einen Leiter des Zentrums für Diagnostik der Aura von Menschen, es gab Heiler und auch Nachfolger Sai Babas und anderer indischer Lehrer…
020. Insgesamt beantwortete der Lehrer die Fragen über den Zeitraum von zirka sechzehn Stunden.
021. Das Wort vom Lehrer wurde ins Deutsche und die Fragen der Zuhörerschaft wurden von Irina Albrecht ins Russische übersetzt, Irina, die schon zwanzig Jahre in Wien lebt, wohin sie einst aus Petersburg gekommen war.
022. Irina vertiefte sich interessiert in den Übersetzungsprozess, stimmte sich gefühlsbetont auf das Wort  des Lehrers ein, sie verstand und konnte sich das, wovon der Lehrer sprach, vorstellen. Sie wurde im Verlauf des Gesprächs zu einer Gleichgesinnten und schaffte deswegen die gar nicht einfache Aufgabe – das Erklingen des lebendigen Wortes der Wahrheit im mehrstündigen Miteinander zu übersetzen.
023. Zu Beginn dieser Kommunikation in der geräumigen Halle schenkte man dem Lehrer viele Blumen, und eine der Teilnehmerinnen des Seminars spielte für den Lehrer eine packende Improvisation eines russischen Volksliedes auf dem Akkordeon.

024. Hier einige Antworten des Lehrers aus diesen drei Tage andauernden Treffen.
025. „Was denkt der Lehrer Vissarion über die Probleme der Existenz der Erde und der Existenz der Menschheit auf der Erde?“
026. „Und welche Art von Problem ist gemeint?“
027. „Wird die Erde weiterexistieren? Oder wird es irgendwelche Katastrophen geben, die alles vernichten können?“
028. „Es werden ernste Veränderungen auf der Erde stattfinden. Diese natürliche Wahrscheinlichkeit war ab dem Moment bekannt, als der Mensch das erste Mal auf der Erde geschaffen wurde.
029. Und seit jener fernen Zeit wurde diese Wahrscheinlichkeit auf eine gewisse Weise berücksichtigt, um eine bestimmte Linie zu ziehen, die nur die reifesten Vertreter der menschlichen Zivilisation überschreiten können, um jene Grundlage der perfekteren Entwicklung dieser Gesellschaft zu bilden.
030. Also hat sich so ein Umstand ergeben, dass der Zeitabschnitt, in dem der Mensch das nötige Niveau der Entwicklung durch selbstständige Schritte (bzw. er hatte die Möglichkeit, seine naturgemäße Möglichkeit) erreichen sollte, nicht ausreichte, - dafür ist ein viel größerer Zeitraum erforderlich, als derjenige, der die Neigung des Menschen zu nicht richtigen Schritten, sowie zum technischen Fortschritt, der fähig ist, für das Leben des Menschen selbst sehr gefährliche Bedingungen zu schaffen, heraufbeschwört.
031. Und dieser Umstand von äußerster Gefahr, welche die menschliche Gesellschaft heraufbeschwören konnte und die Entstehung dieses äußersten Punktes war auf solche Weise berechnet, wenn auf der Erde in ihren natürlichen Rhythmen globale Veränderungen einsetzen.
032. Gott kann die Menschen nicht bestrafen, das ist für Ihn unmöglich. Und gefährliche Abweichungen, die der Mensch unternimmt, müssen erzwungenermaßen aufgehalten werden. Und darum war der natürliche Entwicklungsrhythmus der Gesellschaft gerade für die Bedingungen der globalen Veränderungen auf der Erde berechnet.
033. Und das werden die günstigsten Umstände sein, wo die anormale Entwicklung, die fähig ist, die Gesellschaft der Menschen zur Selbstzerstörung zu führen, sie kann sehr leicht dazu führen, aufgehalten werden kann. Und dafür werden die natürlichen Erscheinungen der Rhythmen der Erde selbst genutzt.
034. Dabei handelt es sich gerade um das `Jüngste Gericht´, von dem viel gesprochen wird. Nur ereignet es sich dennoch nicht deshalb, weil dies Gott sozusagen gewünscht hat. Er kann so etwas nicht wünschen.“

035. „Etwas früher haben Sie davon gesprochen, dass man eine bestimmte Art Mut brauche, um sich zu formen, um seine Talente zu entfalten, damit man diese Talente zum Leben bringt. Was kann dem Menschen auf diesem nicht immer leichten Weg helfen?“
036. „Bei jedem wird dies unterschiedlich sein. Jemandem reicht es, sein Glück im Leben etwas zu verbessern, zu vergrößern – und dann eröffnet sich der Impuls zum Schaffen. Und für einen anderen reicht es aus, in gar nicht einfache Verhältnisse zu geraten, um sehr seriöse Schlussfolgerungen zu ziehen und mit dem sich eröffnenden neuen Eifer in Richtung Schaffen zu streben.
037. Aber die Hauptbasis im schöpferischen Schaffen ist die zulängliche geistige Reife. Sie macht den Menschen fähig für das Schöpferische, wo er sich selbst vergisst. Das heißt, ein Mensch kann nicht ein guter Maler, ein Schöpfer sein, solange er sich nur um sich selbst kümmert.
038. Und eine junge Seele zwingt den Menschen, sehr stark von den egoistischen Seiten seines Lebens abhängig zu sein. Ein Mensch mit einer jungen Seele wird mehr von der erhöhten Aufmerksamkeit sich selbst gegenüber gekennzeichnet, hinsichtlich der Freude an sich selbst. Und Seelenreife bringt dazu, dass ein Mensch anfängt, sich selbst gegenüber immer weniger Aufmerksamkeit zu schenken und er  mehr vom schöpferischen Verlauf hingerissen ist.
039. Und letztendlich werden sich alle Menschen im Schöpferischen bekunden. Also ist es nicht richtig zu denken, dass Gott jemandem die Gabe verleiht, Maler oder Dichter zu sein, und einem anderen gibt er dieses Talent aus irgendeinem Grunde nicht. In jede Seele wird die Veranlagung und die Bereitschaft, sich durch das Schöpferische zu verwirklichen, gleichermaßen eingelegt.
040. Und dass man jetzt talentierte und nicht talentierte Menschen beobachten kann, darin seht ihr nur das Ergebnis dessen, wo sich bei jemandem die größere geistige Reife zeigt, bei einem anderen ist seine Seele noch jung, sie hat wenig Erfahrung.
041. Und der Mensch wird sich letztendlich bei normaler Entwicklung in allen Bereichen der Kunst verwirklichen. Weil die hauptsächliche Besonderheit des Menschen, weswegen er auf der Erde geboren wurde, - darin liegt, dass er danach streben wird, die Welt, in die er geboren wurde, und in der er lebt, poetisch gefühlsbetont zu lobpreisen.
042. Durch solche Verwirklichung beginnt er, mittels seiner psychischen Besonderheiten das Informationsfeld der Welt der Materie zu verändern, er verändert die Materie auf die Weise, wie dies außer dem Menschen keiner tun können wird. Denn als die Seele zum ersten Mal mit der Naturbasis des biologischen Organismus vereinigt wurde, vergrößerten sich die gefühlsbetonten Seiten dieses Naturorganismus um das Mehrfache und übertrafen die Normen, die vonseiten der Natur selbst vorgesehen waren.“
043. „Wenn sich ein Mensch nicht sicher ist, wo seine echten Talente liegen, wie kann er sich dann selbst helfen, diese Talente zu entdecken und beginnen, sie zu entwickeln?“
044. „Wenn er danach strebt, nützlich zu sein, muss er es schaffen, seine Möglichkeiten vernünftig einzuschätzen und zu versuchen, alles zu tun, was als günstig gesehen wird.
045. Und in diesem Moment wird sich seine geistige Erfahrung weiter anhäufen, werden Kräfte angesammelt, seine Psyche wird sich ändern, und bei ihm wird eine Einstimmung zum Schaffen vonstattengehen. Also sind günstige Eigenschaften nötig, um ein Schöpfer zu werden.
046. Und diese Bewegung in die notwendige Richtung zu beschleunigen ist nur dann möglich, wenn es in der Gesellschaft ideologisch betont wird, dass der Mensch Meister seiner Hände sein soll.“

047. „Wie heilen Sie die Menschen?“
048. „Ich brauche die Menschen nicht zu heilen. Sie genesen selbst dadurch, dass sie das Notwendige annehmen und auf gebührende Weise an sich arbeiten.
049. Krankheit ist für den Menschen sehr nützlich, und nur der Mensch selbst soll die Krankheit loswerden. Das sind seine Schulden gegenüber dem Leben. Darum, wenn er aufrichtig das annimmt, was ihm Gott gibt und sich bemüht, dies alles richtig zu erfüllen, so verschwinden seine Krankheiten. Also sie sollen darin nur eine eigene Notwendigkeit sehen, daran zu arbeiten.
050. Die Menschen sehen in der Heilung ihres Körpers einen bei weitem größeren Wert, als in dem Bestreben, ihre Seele zu ändern, sie zu verbessern.
051. Darum, wenn der Lehrer erst zeigt, dass Er bereit ist, den Körper der Menschen zu heilen, dann kommt zu Ihm eine riesige Menschenmenge, und sie kommt gar nicht deswegen, um Wahrheiten wahrzunehmen. Sie können in diesem Moment sagen, dass sie bereit sind zu glauben, aber das wird eher Heuchelei sein.
052. Und darum soll, um sie nicht zu verführen, wo jemandem Heilung durch eine besondere Bemühung des Lehrers gegeben werden kann, und den anderen dies abgesagt wird, dies lieber keinem gegeben werden. Weil sie sich dies tatsächlich selbst zukommen lassen können. Und dann wird gerade derjenige heile, der dies echt gewollt und richtig danach gestrebt hat.
053. Obgleich Ich dies natürlich in irgendeinem Ausnahmefall tun kann. Aber dies wird ein Ausnahmefall sein, keine Regel.“

054. „Wie kann man größeren Glauben erreichen, wie kann man Vertrauen auf diesem Weg erreichen, damit man, sich selbst vertrauend, Schritte macht?“
055. „Vor allem soll man keine kurzen Wege suchen. Jeder Tag bietet gerade jene Lektionen an, wo bei richtiger Überwindung dieser Lektion unvermeidlich die notwendige Entwicklung vonstattengeht.
056. Das Geistige kann man nicht durch Übungen entwickeln. Ich habe schon gesagt, dass das Gesetz der Entwicklung des Menschen vor allem mit den zwischenmenschlichen Verhältnissen verbunden ist, und damit, wie ein Mensch lernt, die sich ereignende Realität anzunehmen, und wie er sich ihr gegenüber verhält.
057. Das heißt, das Geistige wird sich dadurch entwickeln, wie ein Mensch zu anderen Menschen hingehen und ihnen dienen wird, sich bemühen wird, ihnen nützlich zu sein. Nicht aber , wenn er sich irgendwo verschließt, zurückzieht und nur im Gebet verweilt. So wird sich das Geistige bei ihm nicht entwickeln.
058. Natürlich, wenn sich ein Mensch entfernt, von vielen Anhänglichkeiten weggeht, so ist dies auch eine bestimmte Arbeit. Aber es geht keine vollwertige Entwicklung vonstatten. Also, alles ist damit verbunden, wie sie miteinander leben werden.
059. Und jeden Tag, während sie miteinander reden, sehen sie Aufgaben, die sie verwirren. Wo man dem gegenüber sehr aufmerksam sein muss, warum eine Unzufriedenheit mit irgendwelchen Bekundungen des Lebens entsteht, um diesen Fehler zu begreifen und zu versuchen, sich anders zu benehmen, nicht so, wie es einem die Unzufriedenheit rät.
060. Das heißt, jeder Mensch ist für sein ganzes Leben mit allen notwendigen Lektionen versorgt, für jeden Tag. Kann man etwa zulassen, dass der Vater irgendwo etwas nicht bemerken und euch etwas nicht zukommen lassen kann?
061. Darum seid jeden Tag aufmerksam, und ihr werdet alles haben. Wenn ihr eure Nächsten `wecken´ geht, schafft ihr euch genug Lehrstunden, die euch euren Wert zeigen.“
062. „Wie kann man Vertrauen erlangen und Vertrauen erkennen?“
063. „Je weniger Ängste es gibt, umso größer wird das Vertrauen sein. Sich weniger fürchten, mutiger vorwärtsgehen…
064. Wenn der Wunsch entsteht, sich etwas, das als etwas Gutes bestimmt wird,  anzuvertrauen, muss man versuchen, dies mutiger zu tun, man muss keine Angst haben, sich die Finger zu verbrennen, keine Angst haben, sich zu verschließen, weil dies sehr wichtige Erkenntnisse sind, die den Menschen entwickeln. Darum wird sich ein Mensch genau in dem Maße seine Finger verbrennen, wie dies für seine günstige Formung nötig ist.
065. Aber nur eben durch sein mutiges Bestreben, sich anzuvertrauen, entsteht bei ihm die einzige Möglichkeit, sich daran festzuhalten, was wirklich das Wichtigste in seinem Leben sein wird. Denn so eine Möglichkeit kann, was nicht selten vorkommt, nur einmal im Leben gegeben werden.
066. Darum, wenn ein Mensch –  hat er sich vormals die Finger verbrannt und ist enttäuscht – im Nachhinein vorsichtig wird und nicht so schnell einer weiteren Erscheinung in seinem Leben vertraut, so kann er diese einzige Möglichkeit verlieren. Darum muss man wegen dieser einzigen Möglichkeit lernen, seine Angst zu besiegen.“
067. „Auf welche Weise sieht, erfährt oder fühlt ein Mensch, ob er die richtige Entscheidung getroffen hat und auf dem richtigen Weg ist?“
068. „Das braucht er nicht zu wissen. Er muss dem vertrauen, was er wählt und mutig weitergehen.
069. Denn der Wunsch zu wissen basiert wiederum auf Angst. Man muss keine Angst haben. Der Mensch wird sowieso dorthin gehen, wohin er gehen muss. Und das, was er braucht, das Günstigste für ihn, wird ihm immer gegeben werden.
070. Also, man muss keine Angst haben, irgendeinen tragischen, nicht korrigierbaren Fehler zu machen. Solange sich der Mensch bemüht, alles möglichst besser zu machen, wird er sich immer entwickeln und seine Seele wird niemals sterben. Und ob dies irgendwo schneller oder woanders langsamer geht, das ist auf dem Weg der Ewigkeit nicht so wichtig.“

071. „Die Frage bezieht sich auf die Tradition der Kirche, Vergebung der Sünden und das Letzte Abendmahl. Wie verhalten Sie sich diesen Sakramenten gegenüber?“
072. „Das hat sich der Egoismus des Menschen ausgedacht. Das Sündigen wird durch die innere Neigung gekennzeichnet, etwas falsch zu machen. Man kann nicht durch Segnen die Neigung wegschaffen. Nämlich gefährlich ist die eigentliche Neigung des Menschen.
073. Es ist dasselbe, wie zum Beispiel einer hat Sachen gestohlen hat, und nun will er sich reinigen; wird er etwa reiner, wenn wir die von ihm gestohlenen Gegenstände nehmen und sie den Menschen zurückgeben, bei denen er sie gestohlen hat? Wenn er zum Stehlen neigt, wird er auch weiterhin stehlen. Dem gegenüber muss man sich richtig verhalten.
074. Man soll nicht unter einer Sünde irgendwelche Taten, die früher begangen wurden, verstehen. Wenn etwas schon gemacht wurde, so ist es schon geschehen, es ist schon sinnlos, dies zu ändern. Es handelt sich schon um Vergangenes, das schon vorbei ist, es braucht keine Veränderung.
075. Und der heutige Tag, und besonders der von morgen, hängt gerade davon ab, was der Mensch selbst mit seiner Neigung zu stehlen tun wird. Dies ist eben das Sündige – die eigentliche Neigung.
076. Und damit man mit der Heilung seiner krankhaften Neigung anfängt, ist es sehr wichtig, richtig zu bereuen.
077. Die Reue selbst bedeutet keine Reinigung des Menschen. Das ist die Möglichkeit, aufrichtig, offen das Sünd- und Fehlerhafte seiner Handlung zu bekennen.
078. Wenn ein Mensch seine Fehler aufrichtig bekennen kann, entstehen bei ihm die besten Bedingungen dafür, mit der Heilung und Veränderung dieser Fehler anzufangen. Und wenn ein Mensch seine Fehler nicht zugibt, kann er auf keine Weise mit seiner Heilung richtig beginnen. Darum muss sogar der eigentliche Begriff `Reue ´ auch richtig verstanden werden.
079. Es ist so, wie wenn sie sich ein Gefäß vorstellen, das mit einem Deckelchen verschlossen ist, zugeschraubt, und im Innern ist das Gefäß schmutzig, so ist die Reue – eine Möglichkeit, das Deckelchen abzuschrauben und Bedingungen für die Reinigung des Gefäßes zu schaffen. Aber die Reue ist keine eigentliche Reinigung des Gefäßes.
080. Und das Letzte Abendmahl ist das Abschiednehmen von den Schülern. Ja, das war es. Wo ihnen das Bild gegeben wurde, dass das Wort Gottes in einem Körper zu ihnen kam, im Körper aus Fleisch und Blut, und er ist jenen Kostbarkeiten ähnlich, die zu jener Zeit für den Menschen wichtig waren, wo er jeden Tag Brot aß und Wein trank, und dass diejenigen, die das Wort Gottes erfüllen, das Wort Gottes in sich wahrhaftig aufnehmen, ebenso wie sie Brot essen und Wein trinken.
081. Aber es ist das zu erfüllen, was das Wort Gottes wahrt. Und wenn dies nur in eine Konvention umgewandelt wird – wenn man das gesegnete Brot isst und den Wein trinkt und der Mensch damit sozusagen Christus, den Geist Christi, in sich aufnimmt, das ist nicht die Wahrheit. Dies ist mehr zu einer Konvention geworden, die die Illusion erzeugt, dass der Mensch dadurch seinen Glauben stärkt. Der Glaube wird durch die Taten des Menschen bestimmt.“

082. „Wenn ein kleines Kind der Prüfung durch Krankheit, durch Schmerz unterzogen wird, wie soll man so eine Prüfung verstehen? Handelt es sich dabei um eine Prüfung für das Kind, oder um eine Prüfung für seine Eltern? Wie soll man diese Situation verstehen?“
083. „Es kommt vor, dass es für die Reinigung reicht, bloß den Schmerz zu erleben, wobei man keine Möglichkeit hat, etwas in seinem Leben durch Bewusstseins- und Willensanstrengungen zu ändern. Dann kann so etwas das Kind erleben. Wo es selbst keine Möglichkeit haben wird, etwas zu ändern, aber es wird diesen Schmerz durchleben müssen, der Schmerz an sich wird seine anormalen, negativen Ansammlungen seines Inneren reinigen.
084. Gleichzeitig ist der Schmerz dieses Kindes noch mit der negativen Ansammlung von Sippenfehlern, die von den Eltern gemacht wurden, verbunden. Sie haben das Leben diesem Körper gegeben, was seinerseits noch Prüfungen für die Eltern schafft, damit sie ihre Wahrnehmung des Lebens aktiver ändern.
085. Die Eltern müssen dem Kind helfen. Aber dies wird ihnen genau in so einem Maße gelingen, wie es für das Kind günstig sein wird, richtiger gesagt, für seine Seele, die sich im Kinderkörper befindet, und auch für die Eltern. Es wird ihnen nicht gelingen, die Schmerzperiode zu verkürzen, wenn dies nicht günstig sein wird.
086. Aber ich denke, sie verstehen: in diesem Fall ist es sogar besser für den Menschen, dass er nicht weiß, wie lange das andauern kann. Der Mensch muss mit dem Glauben vorwärts gehen, indem er sich bemüht, so zu helfen, soweit er daran glauben und dies erfüllen kann. Jeden neuen Tag soll er daran glauben, dass es ihm gelingt, dies zu besiegen. Das ist für die geistige Erziehung sehr günstig.“

087. „Die Frage bezieht sich auf Lebensgrundsätze, die schon zum Teil erwähnt wurden. Und einer der Lebensgrundsätze lautet – stell dir jeden Tag die Frage: was kannst du Gutes für diejenigen tun, die neben dir sind. Welche Grundsätze sind neben diesem wichtigen Grundsatz außerdem grundlegend und wichtig?“
088. „Man kann viele Regeln, die Grundsätze genannt werden können, anführen. Hier ist es wichtig, dass der Mensch keine Angst hat, einen Fehler zu machen, wenn er einen selbstständigen Schritt unternimmt.
089. Die bestehende traditionelle Lehre über das Sündigen entspricht nicht der Wahrheit. Die Menschen haben einen großen Fehler begangen, indem sie dort Erklärungen geben, wo der Lehrer nichts gesagt hat, und man hat einander sehr stark eingeschüchtert. Der Mensch hat ohnedies auch so schon einen großen Mangel an Selbstbewusstsein, und die falschen Dogmen haben diese Ängste verstärkt.
090. Wenn ein Mensch eine Handlung, die er in diesem Moment als positiv einschätzt, aufrichtig vollzieht, dabei aber einen Fehler machen kann und seinen Nächsten sogar große Unannehmlichkeiten bereiten kann, so ist dies kein sündiger Schritt. Es handelt sich um einen sehr wichtigen Schritt beim Erkennen von Weisheit für diesen Menschen, es handelt sich um einen schöpferischen Fehler. So ein Fehler ist niemals sündhaft.
091. Darum ist beim Menschen der große Mangel an Vertrauen seinen eigenen selbstständigen Entscheidungen gegenüber ein globales Problem auf der Erde. Die Menschen sind sehr stark davon abhängig, was ihnen die anderen Menschen sagen. Das hindert die Entwicklung sehr stark. Darum muss man vor allem lernen, keine Angst zu haben, das zu tun, was sie heute als das Richtige verstehen.
092. Zudem, wenn sie daran glauben, dass Gott existiert, muss man sich Ihm anvertrauen. Weil das Leben auf solche Weise gestaltet ist, wo sie unbedingt nur das tun können, was sehr wichtig und nötig für diejenigen ist, denen sie dies antun. Und umgekehrt – wenn etwas nicht getan werden soll, so können sie dies nicht tun.
093. Das ist ein sehr ernstes Gesetz, dank dem, das kann sogar gesagt werden, sich der Mensch ungeachtet seiner Bestrebungen entwickelt.
094. Der Vater wusste, dass der Mensch eine große Veranlagung hat, falsche Schritte zu unternehmen, die tragische Folgen nach sich ziehen können. Darum wurde ursprünglich bei der Geburt  des Menschen in sein Leben ein System eingelegt, dank dem die Menschen, indem sie sich miteinander verflechten, immer in die notwendige Richtung gehen und einander helfen, sogar ohne dies zu verstehen.
095. Wodurch man auch sagen kann, dass alles, was sie auf dem Lebensweg antreffen, kein Zufall ist. Darum verurteilt nie das, was sich ereignet. Es ereignet sich für etwas, für jemanden ist es nützlich, wie unangenehm dies auch aussehen kann.
096. Es erschreckt nämlich vor allem das, was ihrem Körper droht, aber das Hauptsächliche ist das Geistige. Die Hauptgrundlage des Menschen bildet die Seele.
097. Das Weltall ist von denjenigen bewohnt, die dem Körper der Menschen sehr ähnlich sind. Aber eine Seele hat nur der Mensch auf der Erde, und sie bildet seinen Hauptwert. Und viele Unannehmlichkeiten, die man im Leben erfahren muss, - ereignen sich nur zum Wohle der Seele.
098. Und diese Probleme werden nicht von Gott gegeben, diese Probleme werden von den Händen des Menschen erschaffen. Der Wille des Vaters besteht nur darin, den Menschen in jene Probleme geraten zu lassen, die ihm Weisheit bringen werden, Weisheit, die ihm fehlt.
099. Der Vater kann nicht mehr geben, als die Hände des Menschen auf der Erde vollbringen können. Ebenso kann Er nicht die Unannehmlichkeiten begrenzen, die der Mensch selbst bestrebt ist zu gestalten.
100. Darum ist es nicht richtig, die Hilfe Gottes darin zu suchen, dass Probleme auf irgendeine wundersame Weise weggeschafft werden. Das sind primitive, kindliche Gedanken. Wenn ein Mensch keine Probleme haben will, dann soll er sie nicht erschaffen. Wenn ein Mensch Liebe für sich wünscht, so soll er die anderen lieben.“
 
101. „Es kommen solche Situationen vor, wo ein Kind im Mutterleib stirbt. Was kann das bedeuten?“
102. „Wenn ein Kind im Mutterleib oder während seiner ersten Lebenstage stirbt, besitzt es noch keine Seele. Es geht mehr um eine Prüfung für seine Eltern. Das ist ein Zeichen der Notwendigkeit, sehr vieles in ihrem Leben zu ändern.
103. Und diese Gegebenheit muss man auch weise verstehen. Zumindest von dem Standpunkt aus, dass, wenn das Kind zur Welt käme, so könnten bei ihm tragische Situationen entstehen, die nicht wünschenswert und unvermeidlich wären.“

104. „Die Frage lautet folgendermaßen: eine Frau hat irgendwelche Situationen in ihrem Leben erlebt, aufgrund derer sie eine sehr große psychische, seelische Verletzung erlitten hat. Vor ihren Augen entsteht immerzu das Schreckliche, das sie erleben musste, sie hat andauernd den Schmerz in ihrer Brust, den sie erleben musste, sie kann keine Ruhe in ihrem Leben finden, ungeachtet dessen, dass es sie sehr danach verlangt, ein neues Leben ohne diese schrecklichen Bilder zu beginnen, die vor ihr ständig aus der Vergangenheit auftauchen. Sie kann dieses Problem leider aus eigener Kraft nicht überwinden, ihr helfen weder Medikamente noch ihr starker Wunsch, diese erlebten Ereignisse zu bewältigen. Sie kann nicht normal leben, sie lebt wie im Nebel, sie kann nicht zu sich selbst zurückkommen, zu so einer, wie sie sein möchte und wie sie ist.“
105. „Sie soll nicht nach einer Möglichkeit suchen, die schwierigen Emotionen loszuwerden. Dabei handelt es sich um eine nicht richtige Suche. Die Aufgabe besteht darin, dass, solange diese schwierigen Emotionen vorhanden sind, eine Rechtfertigung dieser Umstände durch Willenskraft in sich zu formen ist. In jenen Minuten, wo sie sich an die Situation erinnert, muss sie sich unbedingt bemühen, allen zu verzeihen, die in der Situation die Schuldigen zu sein scheinen. Und diese Bemühung muss man lange anwenden.
106. Was auch im Leben geschehen mag, man muss es schaffen, Gott gegenüber seine Dankbarkeit für die Möglichkeit zu äußern, etwas neues für sich zu erfahren, etwas, das sehr gefehlt hat.
107. Es gibt nichts Ungerechtes. Und es ist sehr gut, dass ihr euch nicht daran erinnern könnt, was diese Prüfungen verursacht hat. Sonst wäre es noch schwieriger. Darum ist es sehr wichtig, ohne dies zu wissen, an Gerechtigkeit zu glauben. Und bei den Gelegenheiten, wo die Versuchung entsteht, nicht gut zu denken, muss man an das Gute denken.
108. Viele Erinnerungen, die ein Mensch im Laufe seines Lebens im Körper erworben hat, werden nur bei seiner weiteren Verkörperung endgültig verschwinden. Man muss geduldig dort hinkommen.“

109. „Die Frage betrifft Vergebung. Wenn ein Mensch eine Situation erlebt hat, wo er zum Opfer von Gewalt und Verbrechen wurde, wie soll er weiter damit leben? Und, kann man alles verzeihen?“
110. „Man muss sich bemühen, alles zu verzeihen. Die Hauptaufgabe besteht darin, sich zu bemühen, alles zu vergeben. Also gleich, wenn die Versuchung entsteht, aufs neue jemanden zu verurteilen, muss man durch Willensanstrengung seine Neigung ändern und versuchen, im Innern gedanklich sein Wohlwollen, das heißt, seine Zustimmung zu äußern: es hat sich ereignet, nun, dann hat das auch so sein sollen.
111. Das bedeutet nicht, dass durch solche Bemühungen sich ein Mensch in den Zustand bringt, wo er sich darüber freuen wird, dass sich vormals etwas Unangenehmes ereignet hat. Solange er in diesem Körper, den er im Moment der Fixierung irgendeines Schmerzes hatte, leben wird, wird er Gemütsbewegungen verursachen. Das ist natürlich. Die Hauptsache ist, wenn die Situation heranrollt, wenn man sich erinnert, dass keine Verurteilungen vonstattengehen.
112. Der Mensch äußert seine Unzufriedenheit darüber, dass er nur sehr kurz lebt. Doch dies ist so wichtig, damit mit dem Moment des Todes des Körpers die Information gelöscht wird, die den Schmerz so lange hervorrufen konnte, solange sie erinnert wurde. Solche Informationen gab es und gibt es sehr viele, darum ist es wichtig, sich nicht an die Vergangenheit zu erinnern.
113. Wenn ein Mensch erfahren will, wer er war, so ist dies sein falscher Wunsch. Denn wenn er auch sogar irgendwelche positiven Erfahrungen hatte, so wird er sich daran zusammen mit den negativen Erfahrungen erinnern, die viel größer waren. Und dann wird der Schmerz, der zusammen mit vorherigen Fehlern auftauchen wird, ihn sehr stark zur Erde drücken.
114. Darum ist die Möglichkeit des Menschen, für seine Seele einen neuen Körper zu bekommen, gerade die Möglichkeit, sich von sehr schwierigen Gemütsbewegungen zu befreien und die Welt sozusagen mit den Augen eines Kindes aufs Neue anzuschauen.
115. Dabei handelt es sich um eine bessere Bedingung, um aufs Neue voranzugehen, indem man seine Fehler berichtigt. Es ist falsch zu denken, dass, wenn ihr gewusst hättet, welche Fehler gemacht wurden, dann könnten sie sozusagen besser berichtigt werden.
116. Daher, im Laufe der Zeit, wenn der Mensch aufhört, sündige Handlungen zu unternehmen, kann die Lebenstätigkeit des Körpers bis auf Zehntausend und Hunderttausend Jahre verlängert werden. Die Notwendigkeit des Verweilens außerhalb des Menschenkörpers und des Daseins im Raum wird hinfällig werden. Aber dies wird die Zeit sein, wo beim Menschen die Möglichkeit eröffnet wird, das Weltall zu besiedeln.
117. Da der Menschenkörper nicht endlos existieren kann, wird er natürlich unbedingt sterben. Und die Einzigartigkeit eben des Menschen besteht darin, dass die angesammelte wunderbare Erfahrung leicht in einen neuen Körper übergehen, sich leicht manifestieren wird. Das ist etwas, was keinem Vertreter des Verstandes im Weltall eigen ist.“

118. „Kann sich ein schwerkranker Mensch mit seinen eigenen Kräften, durch seine eigenen Reserven heilen? Und wenn es möglich ist, wie kann man es denn erreichen?“
119. „Zunächst muss er die besondere Aufmerksamkeit darauf lenken, in welchem psychischen Zustand er ist, wie er die Welt wahrnimmt, inwieweit freudig, inwieweit dankbar er diese Realität wahrnimmt.
120. Er muss lernen, mehr zu lächeln. Sogar, wenn es ihm traurig zumute ist, soll er sich bemühen, dass ein Lächeln erscheint. Bestimmte gefühlsbetonte Gemütsbewegungen führen dazu, dass sich das Lächeln beim Menschen auf natürliche Weise ausbreitet, und wenn ihr durch eine Willensanstrengung euer Lächeln selbst erzeugt, obwohl es einem traurig zumute ist, so wird dies eine Gegenreaktion einschalten und jene Emotionen hervorrufen, die mit Lächeln verbunden sind.
121. Habt keine Angst, wenn euer Lächeln in so einem Fall unheilverkündend aussehen sollte. Seht euch Komödien an, kommt mit dem Humor in Tuchfühlung, das heißt, freut euch möglichst häufiger. Und schon allein das wird euch helfen, den Verlauf der Krankheit sehr stark zu verändern.
122. Und im weiteren kommt schon alles darauf an, was für eine Eigenart die Krankheit hat. Dabei wird schon noch irgendwelche Hilfe erforderlich. Aber die Hauptsache betrifft den Zustand des Menschen selbst.“

123. „Meinen Sie, dass der Zustand von Trauer, von Traurigkeit, das Empfinden des Tragischen des Lebens den Teufel ebenfalls nähren kann?“
124. „Dies ist eine zulässige Gemütsbewegung. Wenn eine gefühlsbetonte Anhänglichkeit abreisst, so ist dies schmerzhaft. Und da dem Menschen als sein Hauptwesen gefühlsbetonte Gemütsbewegungen und gefühlsbetonte Anhänglichkeiten eigen sind, werden schmerzliche Emotionen unvermeidlich dort erscheinen, wo solche Anhänglichkeiten zerrissen werden.
125. Aber diese Energien beziehen sich nicht auf den Virus des Bösen. Auf den Virus des Bösen bezieht sich mehr die Kränkung. Wenn jemand durch euch beschuldigt wird, wenn ihr entweder an jemanden oder überhaupt an alles gleichzeitig einen Anspruch äußert, wobei es im Denken des Menschen unbedingt einen Schuldigen geben muss.
126. Wenn ihr aber einen Verlust erlebt und Anhänglichkeiten zerrissen werden, entsteht eine Versuchung, eine vergrößerte Versuchung in Richtung der Bekundung dessen, was sich auf den Virus des Bösen beziehen kann. Und hier muss man schon aufmerksam sein.“

127. „Die Frage betrifft die weisesten Männer, die in Indien leben, und die Frage betrifft eine Bibliothek, die aus Handschriften auf Palmblättern besteht. Es existiert die Meinung, dass der Besuch dieser Bibliothek dem Menschen helfen kann, seine Probleme und Lebensaufgaben auf kürzeste Weise zu lösen. Da wir schon heute darüber gesprochen haben, dass der Weg kurz sein kann, und er kann auch sehr lang sein, wie soll man sich gegenüber der Möglichkeit verhalten, diese Bibliothek zu besuchen?“
128. „Wenn ein Mensch an etwas Gutes glaubt, was aber offensichtlich nicht schädlich ist, möchte Ich ihn nicht bremsen und davon abhalten.
129. Aber wenn ihr etwas sucht, dann müsst ihr natürlich verstehen, was ihr gerade in Wirklichkeit versucht zu finden.
130. Die Schwäche des Menschen besteht nämlich darin, dass er eine starke gefühlsmäßige Neigung hat, einen nicht richtigen Schritt zu machen. Und wenn sich diese gefühlsmäßige Versuchung manifestiert, ist es für den Menschen schwierig, sich davon zurückzuhalten, weil ihm dies in diesem Moment am richtigsten zu sein scheint – so ein erwünschter Schritt.
131. Und stellt euch nun vor: ihr habt etwas gelesen – wird dieser Wunsch etwa verschwinden? Derselbe Wunsch bleibt, und dieselbe Versuchung bleibt.
132. Die Entwicklung besteht darin, dass der Mensch sich bemüht, sich durch seine Willensanstrengung von nicht richtigen Schritten abzuhalten.
133. Kann denn jemand unter den Menschen heute sagen, dass er überhaupt nicht versteht, was er noch richtig zu machen hat? Ich denke, dass ihr heute versteht, was bei euch noch nicht erledigt ist. Wenigstens eine Schwäche von euch kennt ihr doch. Daran muss man arbeiten.
134. Sobald ihr diese Schwäche besiegt, nehmt ihr noch weitere Schwächen wahr, solche, die ihr früher nicht sehen konntet. Also, ihr entwickelt euch vom Groben hin zum Vollkommeneren.
135. Nachdem ihr euren Wunsch besiegt habt, einen Stein zu nehmen und euren Nächsten damit zu schlagen, so seht ihr danach, dass man dem Nächsten keine schlechten Worte sagen soll. Nachdem ihr diesem Wunsch entsagt, dem Nächsten schlechte Worte zu sagen, beginnt ihr schon, den eigentlich nicht guten Gedanken über jemanden in eurem Kopf als Schwäche wahrzunehmen.
136. Ein Mensch braucht nicht sofort alles zu erfahren, was bei ihm nicht richtig ist. Wenn euch dies alles offengelegt würde, würdet ihr euch erschrecken. Denn Ich kann sagen: alles, was ihr tut, - das ist noch nicht richtig. Aber wenn man das betonen würde, würdet ihr Angst haben zu leben. Darum muss man damit beginnen, was heute schon als nicht richtig erkannt wird.
137. Und jeder neue Sieg ermöglicht dem Menschen, sehend zu werden, lässt ihn subtiler, feinfühliger werden. Und je feinfühliger ihr werdet, umso leichter werdet ihr andere Mängel bemerken.
138. Aber man muss schon das erledigen, was es heute gibt. Das reicht. Alles für den Menschen Notwendige wird allen unter gleichen Bedingungen gegeben. Das für den Menschen sehr Notwendige kann nicht irgendwo abgesondert in einem geheimen Zimmer aufbewahrt werden.“

139. „Könnten Sie denn irgendwelche Ratschläge geben, worauf man unbedingt seine Aufmerksamkeit bezüglich der heutigen Erziehung und Kommunikation mit den heutigen Kindern richten soll?“
140. „Kinder richtig verstehen und mit Kindern richtig kommunizieren kann nur derjenige, der sich anstrengt oder weiterhin für sich die Fähigkeit bewahrt, Kind zu sein. Dafür muss man nicht vorschnell erwachsen werden.
141. Man muss sich miteinander befreunden, es ist notwendig, dass das Kind fühlt, dass ihr euch bemüht, das Kind zu verstehen und auf der Ebene seines Verständnisses zu sprechen. Das Kind selbst soll eure Autorität fühlen, es soll sie selbst einschätzen, man soll ihm seine Autorität nicht aufzwingen.
142. Das heißt, es ist ein großer Fehler, wenn die Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder sich zu sehr von Beweisen ihrer Autorität mitreißen lassen. Das Kind beginnt leicht wahrzunehmen, dass seine Eltern es nicht verstehen. Und dann ist der Mensch, der das nötige Verständnis bekundet, für das Kind bei weitem teurer, als seine Eltern. Das Kind wird diesen Menschen mehr schätzen, nicht aber seine Eltern.
143. Also, man muss zu Kindern auch streng sein, aber man muss ihnen auch erlauben, etwas nicht richtig zu machen.
144. Aber das ist ein gar nicht einfaches Thema… Und hier hängt alles von der Weisheit der Eltern ab. Hier ist eine individuelle Herangehensweise nötig und eine gemeinsame, für alle einheitliche Regel kann nicht genannt werden.“

145. Am einundzwanzigsten November, dem zweiten Tag der Gespräche mit dem Lehrer, hat man zum gemeinsamen Treffen mit Ihm einen Mann mittlerer Jahre aus Wien gebracht, der schwer an Krebs litt. Der Mann bewegte sich schon beinahe nicht mehr selbstständig, er saß in einem speziellen Sessel in halb liegender Position.
146. Seine Verwandten brachten ihn auf einem Platz in der ersten Reihe der Zuhörerschaft unter, in die Nähe des Lehrers. Man konnte annehmen, dass der Kranke selbst als auch seine Verwandte und seine Freunde auf eine Wunderheilung mittels der Kommunikation mit dem Lehrer hofften.
147. An diesem Tag gab es einige Fragen über Krankheiten, über die Ursachen bei der Entstehung schwerer Krankheiten, über Schmerz durch Krankheit. Und natürlich, indem der Lehrer für alle antwortete, sagte Er vieles für den schwerkranken Österreicher, der dem Lehrer sehr aufmerksam zuhörte und Sein Licht einzuatmen schien.
148. Und der Lehrer sprach davon, dass eine schwere Krankheit – dasselbe ist, wie eine Türe zu schließen und die Seele nicht herauszulassen, damit sie sich keinen größeren Schaden antut, das heißt, dass das Feld der Manifestierung des menschlichen Willens begrenzt wird. Und wenn diese Tür geöffnet würde – die Krankheit künstlich weggenommen würde und der Mensch sein Leben noch nicht zur richtigen Seite geändert habe, dass er dann unvermeidlich Schritte unternehme, die seiner Seele Schaden bringen.
149. Darum ist Krankheit in vielem nützlich. Und man soll nicht vorschnell den Körper sofort von außen heilen, sondern dem Menschen die Bewegung in die wahre Richtung anbieten, in Richtung Veränderung es Verhaltens gegenüber der sich ereignenden Realität.
150. Krankheit – ist eine Herausforderung, ist eine Prüfung, wo der Mensch berufen ist, seine wahren Eigenschaften zu bekunden, sie lässt den Menschen sich tiefer begreifen.
151. Es ist wichtig, alle negativen Gemütsbewegungen und Gedanken während der Krankheit nachzuspüren (worauf sich natürlich Kränkungen, Verurteilungen, das Nicht-Verzeihen, unterschiedliche Forderungen und ähnliches beziehen) und Bemühungen zur eigenen Veränderung aktiv anzuwenden. Sich wohlwollend dem gegenüber verhaltend, dass man eventuell nicht zurechtkommt sich zu heilen, dabei den Willen Gottes annehmend… Wie kann man dem widerstreben, was für die Seele günstig sein kann? Der Mensch muss verstehen, dass das sich Ereignende begründet ist…
152. In der Antwort auf die Frage über Schmerz bei Krankheit sagte der Lehrer, dass Schmerz dazu veranlasst, Unzufriedenheit und Entrüstung zu zeigen; es handelt sich dabei um eine markante Prüfung, die den Menschen sehen lässt, was er sich erlaubt in Erscheinung zu bringen; das ist eine Prüfung, um sein Geistiges zu erziehen; gleichzeitig ist dies eine Möglichkeit, unreine Ansammlungen in seiner Seele zu reinigen, die damit verbunden sind, dass der Mensch vormals einem anderen Menschen Schmerz zugefügt hat…

153. Aus der Schweiz kam zu diesem Treffen mit dem Lehrer der Franzose Jacomo. Jacomo hatte sein Heilungszentrum in der Schweiz, welches anhand des Zustandes der Aura die Diagnose stellte.
154. Jacomo war, wie auch viele in diesen Tagen, durch die Begegnung mit dem Lehrer gefühlsmäßig sehr gerührt. Nachdem er durch das Internet und durch Reproduktionen seitens Vadim Bilder von Vissarion kennengelernt hatte, war er Feuer und Flamme für die Idee, eine Ausstellung der Bilder von Vissarion in der Schweiz zu organisieren.
155. Und am letzten Tag der Treffen mit dem Lehrer bat Jacomo um das Wort und teilte allen, die dem Lehrer zuhörten, mit, was bei ihm in der vorangegangenen Nacht vonstatten ging.
156. Jacomo hatte ab und zu Nasenbluten, was ihm nicht wenige Unannehmlichkeiten und Sorgen bereitete. In der Nacht wachte er mit der üblichen Wahrnehmung von Blutung auf.
157. Im Badezimmer sah er sein erschrecktes und mit Blut verschmiertes Gesicht im Spiegel und erinnerte sich an die Worte Vissarions, die am Vorabend gesagt wurden: „Wenn es jemandem schlecht gehen wird und er Meine Hilfe benötigt, soll er an Mich denken und Mich mit Meinem Namen rufen, und Ich werde in der Nähe sein, man wird Mich sogar sehen können.“
158. Nachdem er aus dem Badezimmer kam, sah Jacomo, dass sein Hotelzimmer mit Licht angefüllt war und Vissarion anwesend war. Die Blutung hörte auf, die Emotionen beruhigten sich, und es entstand das Gefühl, dass diese Unannehmlichkeiten und diese Krankheit in seinem Leben nicht mehr vorkommen werden, dass der Lehrer ihm durch seine Anwesenheit Kräfte verleiht, die diese Krankheit nicht mehr zur Erscheinung bringen werden.
159. Nachdem der kurze Bericht beendet war, lächelte Jacomo den Lehrer an und machte eine leichte Verbeugung. Und die anderen Menschen klatschten freudig Beifall, wodurch sie dem Lehrer und Jacomo ihren Applaus bekundeten.

160. „Warum sind Sie hierher gekommen? Wofür?“ – lautete eine Frage an den Lehrer am ersten Tag der Treffen.
161. „Das bedeutet, jemandem von euch ist das, was Ich in diesen Tagen erzählen werde, sehr wichtig, und er wird seine Wahl treffen müssen, welche sein Leben bestimmen wird…
162. So ein Besuch von Mir ist günstig, selbst wenn dies sogar nur ein Mensch benötigt“, -  lächelte der Lehrer.

163. Am ersten Tag der gemeinsamen Treffen mit dem Lehrer stand unter den Zuhörern ein Mädchen mit dem Namen Iren auf und wandte sich aufgeregt an den Lehrer: „Ich bin jetzt in einem eigenartigen Zustand. Als Sie die Halle betreten haben und mit dem Treffen begonnen haben, kam in mir eine starke Freude hoch, so als wie bei einem Treffen mit Jesus, in mir war das Gefühl, dass der Geist von Jesus zugegen ist. Danach verspürte ich während der Gespräche Angst… Was ist mit mir geschehen? Können Sie mir das erklären?“
164. Der Lehrer antwortete, dass, wenn diese Frage gegen Ende dieser Treffen noch bestehe, dann kann man darauf zurückkommen.
165. Und am Ende des mehrstündigen Kommunizierens am zweiten Tag wandte sich Iren mit Tränen in den Augen an den Lehrer und all die anderen und sagte: „Zu irgendeinem Moment gestern bekam ich nach der großen Freude Angst… Es entstand eine Angst vor dem Neuen, dem Unbekannten: womit ist der Lehrer gekommen? Was steht mir bevor?...
166. Das, was Sie mit sich bringen, ist das Gefühl von Mitleid und Liebe, das bedeutet eine große Arbeit für uns, aber es handelt sich dabei keinesfalls um eine Manipulation. Ich fühle sehr viel Liebe, die in jede Körperzelle eindringt, und alles im Innern kommt auf seinen Platz…“

167. Am dreiundzwanzigsten November, nach der rührenden Verabschiedung der Organisatoren und der Teilnehmer des Seminars, fuhren der Lehrer und Seine Mitreisenden nach Wien, wo sie sich zwei Tage bis zum geplanten Datum des Abfluges nach Moskau aufhielten, die Flugtickets waren schon im voraus gekauft worden.
168. Zwei Tage lang haben zusammen mit dem Lehrer Sonja und Vadim, sowie ihre Freunde aus dem Baltikum: Normund und Lilia, Wladimir und Wanda, Sandis und Ilse, die Zeit in Wien verbracht.
169. Dem Lehrer gefiel der Abendspaziergang durch Wien, durch den historischen Teil der Stadt. Durch den Willen der Vollziehung war der Lehrer in vielen Städten und Hauptstädten der Welt gewesen, aber nachdem Er das abendliche Wien sah, sagte Er, es sei eine der schönsten Städte, in deren Atmosphäre es Ihm beschieden war zu verweilen.
170. Auf dem Rückweg ins Hotel, das sich im Zentrum Wiens befand, blieben der gutgelaunte Lehrer und Vadim für einen Augenblick an einer Bronzebüste irgendeines Mannes mit einem eindrucksvollen Schnurrbart stehen. Allem Anschein nach bildete die Bronzefigur einen der größten österreichischen Komponisten ab – Strauss.
171. Aber die Reisenden meinten mit Übermut, warum auch immer, dem Schnurrbart nach zu urteilen sei mit der Büste der mutige Tschörs dargestellt, ein ruhmvoller Soldat der Budjonyiarmee (ein Held einer der Bürgerkriege in der Geschichte Russlands, von dem natürlich keiner in Wien etwas wusste). Und schon bei dem Gedanken, dass im alten Wien ein Denkmal des Maschinengewehrschützen Tschörs, warum auch immer, stehen würde, wurden die Reisenden noch lustiger.
172. Weiter entwickelte sich die Phantasie mit zunehmender Geschwindigkeit, Ereignisse aus dem heldenhaften Leben Tschörs wurden vom Lehrer und Vadim eines nach dem anderen ausgedacht: Tschörs wurde nicht nur zum heldenhaften Maschinengewehrschützen und Granatenwerfer, sondern auch zu einem bekannten Kämpfer gegen Basmatschi (Krieger an der südl. Grenze Russl. zu vorsowjetischer und frühsowj. Zeit, Anm.d.Übers.) und zum Befreier Wiens von irgendwelchen von der Geschichte unbemerkt gebliebenen Eroberern…
173. Das Lachen erschallte in der schon ausgestorbenen Straße, und die alten Wände der Häuser fixierten bestimmt zum ersten Mal, dass so ein nicht besonders bekanntes und eindrucksvolles Denkmal, das zur Verkörperung eines in Wien unbekannten Tschörs wurde, Anlass für solch aufrichtiges, kindliches Lachen und Amüsieren wurde. Die Straße, ja auch das ganze Wien erfüllten sich mit der fröhlichen Laune des Lehrers


Girlande

Kapitel  33

001. Nach seiner Rückkehr aus Österreich antwortete der Lehrer weiter auf Fragen im Rahmen des Forums der Gemeinschaft im Internet.
002. Frage: In Fortsetzung über das Thema Verleumdung. Hier eine konkrete Beschreibung der erwähnten Situation. Im Rahmen eines Forums im Internet findet mein Dialog mit Menschen statt, die ein Interesse an für sie unbekannten geistigen Bewegungen äußern und, wie sie zumindest sagen, dass sie bereit sind zu bekennen, dass es eine `Vielfalt´ von Formen des Dienens hinsichtlich der `Pläne Gottes´ gibt (in dem Sinne natürlich, wie sie es verstehen). Und als Hauptkriterium gilt bei ihnen das Gebot `urteilt nach den Früchten´. Aber dabei vertrauen sehr viele vorschnell beliebigen Informationen, selbst von fragwürdigen Quellen, von solchen Gruppen, die wechselseitige Kontakte mit `unsichtbaren Kräften des Lichtes´ beanspruchen (ich verwende die Begriffe der Esoteriker, mit denen ich mich austausche).
003. Im Rahmen des erwähnten Forums gibt es eine Rubrik, wo gerade auch vorgeschlagen wird, andere geistige Bewegungen (nicht aber die eigenen) zu betrachten. Somit habe ich die Möglichkeit, zum Beispiel meine Ansicht über die Vollziehung zu äußern, die in Ihrer Gemeinschaft vonstatten geht. Und als Antwort wird Verleumdung ausgegossen. Ich meine, dies gibt mir das Recht, Argumente anzuführen, die die Lüge und Verleumdung entlarven. Und auf diese Weise erscheint die Möglichkeit, einen Dialog zu führen, anstelle meines Monologs über das Positive, das ich im Laufe meiner Beschäftigung mit dem Letzten Testament entdeckt habe und das ich während meines Aufenthaltes in der Gemeinschaft für einen Videofilm aufgenommen habe (mehr als dreißig Fragmente dieses Films habe ich auf meine Webseite ins Internet gestellt). In Wirklichkeit ist es für mich sogar vorteilhaft, dass diejenigen, die verleumden, versuchen, den Lehrer Vissarion in Verruf zu bringen. Denn damit ergibt sich das Recht auf Antwort. Da Verleumdung normalerweise viel stärker die Aufmerksamkeit auf sich zieht, als die Schilderung über etwas Positives (fast immer wird von Zombi-Propaganda gesprochen), werden dabei auch die entlarvenden Mitteilungen einer größeren Anzahl von Teilnehmern auf diesem Forum zugänglich.
004. Verhalte ich mich richtig dabei, dass ich die Aktivität derjenigen, die verleumden, in konstruktiver Richtung nutze? Warum soll man schweigen, wenn sie einen Anlass geben, über das Gute zu berichten?
005. Antwort: Wenn es eine gemeinsame Vereinbarung gibt, irgendein Thema zu besprechen, wo die Verwendung irgendwelcher Argumente bezüglich des Berührten zugelassen wird, so ist so eine Art Austausch natürlich durchaus normal.
006. Unter solchen Umständen ist jeder Versuch, eine negative Information durch eine positive vernünftig zu ersetzen, wen dies auch betreffen mag, immer wertvoller, als wenn dies umgekehrt gehandhabt wird.

007. Frage: Indigo-Kinder… Vissarion, kennst Du dieses Phänomen? Handelt es sich dabei um eine neue Rasse, die die heutige Zivilisation ersetzen wird? Gibt es in der Gemeinschaft viele Kinder mit paranormalen Fähigkeiten? Vielleicht sind alle so?
008. Antwort: Ich verstehe es so, dass die Frage die Menschen mit ungewöhnlichen verstandesmäßig - psychischen Fähigkeiten meint.
009. Solche Fähigkeiten haben in weit größerem Maße alle außerirdischen Zivilisationen des Verstandes, wovon es, wie ich schon erwähnt habe, eine große Menge gibt. Und wofür?
010. Retten kann sich die Menschheit nicht durch paranormale Fähigkeiten des Verstandes und der Psyche, sondern durch die (mit deinen Worten) `paranormale´ Manifestierung von Güte und Geduld.
011. Obwohl die erhöhten Fähigkeiten des Verstandes und der Psyche für die Weiterentwicklung der gesamten menschlichen Zivilisation nötig sind.

012. Frage: Lieber Lehrer! Heute wurde in der Versammlung folgende Frage zum Thema gemacht, ob Frauen medizinische Mittel zur Verhütung verwenden dürfen (das heißt Mittel zur mechanischen und hormonellen Verhütung) wegen nicht erwünschter Schwangerschaft aus durchaus berechtigten Gründen: zum Beispiel wegen Gesundheit oder der vernünftigen Einschätzung eigener Kräfte, wo es schon Kinder gibt, wenn der Mann sich noch keine Tao-Techniken angeeignet hat, und es keine Garantie gibt, dass er mit dieser Situation zurechtkommt. In der Schrift (gemeint: LT) wird nur etwas über die natürliche Verhütung ausgesagt.
013. Ist für eine gläubige Frau so ein Verhalten möglich?
014. Antwort: Sie haben geschrieben: „…ob Frauen medizinische Mittel zur Verhütung verwenden dürfen, das heißt Mittel zur mechanischen und hormonellen Verhütung, wegen nicht erwünschter Schwangerschaft aus durchaus berechtigten Gründen: zum Beispiel wegen Gesundheit…“
015. Auf so eine Frage kann man gerade von der geistigen Seite her allein darauf hinweisen, dass so etwas für die Frau erlaubt werden kann.
016. Aber dies ist nur von der Position aus möglich, dass es ein grundsätzliches Verbot in solch erwähnter Situation nicht geben kann.
017. Was denn die Methoden der praktischen Herangehensweise zur Lösung des erwähnten Problems angeht, so gehört das schon zur vernünftigen Ebene.
018. Eure vernünftigen Fähigkeiten sind berufen festzustellen, ob irgendwelche Bemühungen logischerweise angebracht sind, weil dies die Gesundheit eures Körpers betrifft.
019. Sie kennen meine Hinweise über die Priorität der natürlichen Möglichkeiten.

020. Frage: Guten Tag, lieber Lehrer! Die Situation ist die, dass meine Tochter (sie ist ungefähr zwei Jahre alt) ihren Vater noch nie gesehen hat. Das ist damit verbunden, dass mein Mann und ich uns sofort nach der Geburt der Tochter haben scheiden lassen, er wollte nicht einmal zur Geburt kommen. Er und seine Verwandten konnten es nicht akzeptieren, dass es in meinem Herzen den Lehrer gibt. Wir leben in verschiedenen Gegenden. Er fühlt sich gekränkt, will von mir nichts wissen, wollte nicht einmal die Fotos des Kindes anschauen, obwohl er sehr darauf gewartet hat, dass das Kind zur Welt kommt; er bezahlt die vom Gericht zugesprochenen Alimente nicht, obwohl er in  gutem finanziellen Wohlstand lebt. Jedoch hat er neulich geschrieben, dass er sie eventuell bezahlen werde, wenn ich ihm die Tochter bringe, und er sie in seinen Armen halten könne (ich habe weder den Wunsch, noch die physische und finanzielle Möglichkeit, dies zu tun). Mich beunruhigt das Thema des Vaters im Leben meiner Tochter, bald wird sie wissen wollen, wer er ist, was er ist und so weiter. Soll man irgendein schönes Märchen über den `Papa´ ausdenken (obwohl mir das schwer fallen würde, das zu tun, wo ich doch die Wahrheit kenne)? Was soll ich dem Kind sagen?
021. Antwort: In diesem Fall kannst du es machen, wie du es für günstig hältst. Das ist normal.

022. Frage: Lehrer, viele stellen mir die Frage: wofür werden große Produktionsanlagen in Petropawlowka gebaut? Ich selbst arbeite in Wosroschdenije. Grundsätzlich ist mir eine ungefähre Antwort klar, aber ich möchte gerne erfahren, wie Du diese schon recht umfangreiche Frage verstehst.
023. Antwort: Vor allem dafür, dass man all jene immer mehr zutage tretenden erheblichen Probleme materiellen Charakters lösen kann, die die in der Gemeinschaft lebenden Gläubigen selbst offensichtlich nicht imstande sind zu lösen, ohne Gebrauch nicht weniger materieller Werte im Sinne von Geld, als auch im Sinne von Technik.
024. Ausführlicher brauche ich zu dieser Frage nicht sprechen. Das ist nicht mein Thema, obwohl die dafür Verantwortlichen sich mit mir regelmäßig beraten.

025. Frage: Es ist durchaus offensichtlich, dass, wenn es eine Möglichkeit gibt, Geld zu verdienen, die für den weltlichen Zustand normalen Probleme anfangen zu entstehen. Business ist nicht möglich ohne das Streben, mehr und mehr zu verdienen, und dies führt zu Schläue/Verschmitztheit und anderen Erscheinungen, die einen Menschen von innen spalten. Und danach spalten sie auch die Gesellschaft, da die mehr oder weniger Erfolgreichen und Reichen erscheinen. Wie soll man mit diesem Problem in seinem Innern umgehen? Und wie soll man sich dem gegenüber von außen verhalten?
026. Antwort: Ihr habt geschrieben: „Wie soll man mit diesem Problem in seinem Innern umgehen?“
027. Das genannte Problem hat einen zu umfangreichen Charakter, der sehr viele konkrete Umstände meint, auf welche verschiedene Antworten nötig sind.
028. Es ist eine konkretere Frage notwendig und lieber bezüglich eigener Bemühungen.
029. Ihr habt geschrieben: „Und wie soll man sich dem gegenüber von außen verhalten?“
030. Sich immer geduldig mit dem nötigen Verständnis dazu verhalten.

031. Frage: Wie soll man eigene Ängste bewältigen?
032. Erstens – Angst (Unruhe) bezüglich der Schicksale und der Gesundheit der für mich nahestehenden Menschen, wobei sie nach einem tragischen Vorfall seitens einer nahen Verwandten stärker geworden ist.
033. Ich versuche und bemühe mich zu verstehen, dass das alles nicht zufällig ist, aber der Schmerz ist noch nicht vorbei, und es ist nicht leicht, mich entsprechend zu verhalten. Die Verwandte war ein sehr lichter Mensch, sie war mir geistig nahe, sie schenkte ihren Nächsten Freude und Wärme, ungeachtet eigener Probleme und eigenem Gesundheitszustand. Dank ihrem Vorbild – ihrer Demut und Geduld, ihrem aufrichtigen Glauben – habe ich mich auch geändert.
034. Das Zweite ist die Unruhe (Angst) wegen der materiellen Seite des Lebens.Obwohl ich verstehe, dass dies nicht Ihr Thema ist und ich das nicht fragen sollte.
035. Antwort: Sich mit der Frage zu beschäftigen – wie soll man Angst und Unruhe loswerden? – ist nicht richtig.
036. Vor allem muss man verstehen, dass Unruhe und Ängste verschiedener Art zu irgendwelchen Handlungen stimulieren.
037. Eben darin muss man Weisheit bekunden, indem man sich von unwürdigen und überhaupt falschen Handlungen abhält.
038. Nur durch diese konkrete Praxis wird die innere Welt, von welcher die qualitative Bekundung der Ängste und Beunruhigungen ebenfalls abhängt, auf die notwendige Weise geformt werden.

039. Frage: Sie sagen, dass in den Fällen, wenn Flugzeuge abstürzen, jeder der einzelnen Fluggäste gespürt hat, dass er sich nicht in dieses Flugzeug setzen soll. Ist es so, dass Gott jedem ein Signal geschickt hat und sie gespürt haben, dass sie sich nicht in dieses Flugzeug setzen sollen, oder sendet das Universum solch ein Signal?
040. Antwort: Der Himmlische Vater sendet kein solches Signal.
041. Das Vorhandensein von Gefahr auf eurem Weg könnt ihr immer spüren.
042. Die Zukunft existiert in einem bestimmten Dichtegrad. Je weiter die Zukunft von der Gegenwart entfernt ist, umso weniger verdichtet ist diese bedingte Realität.
043. Je dichter sie ist, umso deutlicher kann der Mensch sie spüren, wobei er sich mit seinem Wesen in jene Richtung bewegt, wo sich die eventuelle Realität informationsgemäß schon manifestiert.
044. Frage: Und wenn ein Mensch ertrinkt und Gott ihn retten will, und ich weiß nicht, dass er am ertrinken ist, bin aber nicht weit von ihm entfernt, wird mir dann Gott ein Signal senden, um dort hinzueilen, und erreiche ich den Ertrinkenden, indem ich solchen Signalen folge?
045. Oder wird Er mir nur dann so ein Signal zur notwendigen Rettung senden, wenn ich schon Hilfeschreie zu hören bekommen habe?
046. Oder sendet Gott überhaupt keine Signale, sondern die Seele schickt selbstständig ein Signal, weil sie so geschaffen ist, dass, wenn ein Mensch ruft, so muss man ihm helfen?
047. Antwort: Man soll sich nicht so aktiv zur Suche nach Erklärungen über Sakramente hinreißen lassen, durch die an den Menschen diese oder andere Signale gerichtet werden. Ansonsten geschieht es leicht, dass man bei so einer nicht abklingenden Beunruhigung die Aufmerksamkeit nicht auf das dir schon gesendete lebenswichtige Signal richtet, und du bist nicht imstande, das Notwendige zu erfüllen.
048. Gleich, wenn du die Notwendigkeit verspürst und dir bewusst ist, irgendeinen gerechten Schritt zu machen, so bemühe dich, ihn sofort zu tun.

049. Frage: Ich wollte fragen, ob sich die Seele des Menschen während des Schlafes vom Körper löst?
050. Antwort: Grundsätzlich ja. Aber dann endet der Schlaf in diesem Moment und es setzt eine ganz andere Qualität der Existenz des Menschenwesens ein.
051. An dieses Thema muss man vor allem mit so einem Verständnis herangehen, dass das vollständige Trennen der Seele vom Körper immer das Ende der Lebenstätigkeit dieses Körpers bedeutet.



052. Frage: Das Letzte Testament (LT), Band I, Zusammenkünfte, Frage 128 : „Hören Sie eine Stimme von oben?“ – „Auf keinen Fall. Erkennt würdig das, was Ich euch vor dieser Frage mitgeteilt habe. Eine Stimme zu hören und das Gehörte weiterzugeben ist das Los von Propheten und falschen Propheten. Wobei der Unterschied darin besteht, dass einer die Stimme des Vaters hört, und die anderen sind die Unglücklichen, die von Stimmen anderer Quellen verführt werden.“
053. Christus, erkläre das bitte…
054. Antwort: Die Stimme Gottes, so, wie es sich das Bewusstsein des Menschen vorstellen kann, kann deswegen keiner hören, weil so eine Stimme grundsätzlich nicht existiert.
055. Alles, was vom Bewusstsein des Menschen wahrgenommen werden kann, kann nur aufgrund der dem menschlichen Bewusstsein ähnlichen charakteristischen Schwingungsbesonderheiten übermittelt werden.
056. Solche Quellen, aus denen die ein oder andere Information herrühren kann, können sowohl diejenigen sein, die in ihrem Wesen Brüder des Menschen sind, da von Gott geschaffen, als auch diejenigen, die sich nach anderen Gesetzen, nicht denen des Menschen, entwickeln.
057. Einige Menschen, indem sie geistige Heldentaten vollbringen, verändern ihr geistiges Niveau derart, dass, wenn sie ihren Körper verlassen, wobei ihnen viele hindernde Momente des psycho-physischen Charakters nicht mehr eigen sind, imstande sind, den Willen Gottes mittels ihrer Gefühle am günstigsten wahrzunehmen. Weshalb sie für die in ihren Körpern Lebenden als Hilfe in dem Zustand belassen werden, der für normalsichtige Menschen nicht sichtbar ist, aber dank dieser Möglichkeit werden sie aber fähig sein, sich, wenn auch begrenzt, doch immerhin real in das Leben einzelner Menschen einzumischen.
058. Gerade seitens dieser Bereitgestellten, bedingt gesagt, Heiligen, kann ein im Körper Lebender irgendeine an ihn gerichtete Heilige Zuwendung vollständig wahrnehmen.
059. Aber hier sei der Hinweis gegeben, wie man das von solchen Heiligen Wahrgenommene von dem einer anderen Quelle, die nicht Göttliche Ziele verfolgt, unterscheiden kann: auf der Bewusstseinsebene wird es nicht möglich sein.
060. Frage: Also Sie nennen die Stimme von `bedingt Heiligen´ die Stimme Gottes? Dabei hören diese bedingt Heiligen auch keine Stimme, weder gefühlsmäßig, noch durch das Bewusstsein, oder wie?
061. Antwort: Ihr habt geschrieben: „Also Sie nennen die Stimme von `bedingt Heiligen´ die Stimme Gottes?“
062. Ich benenne das so nicht. Aber ein Mensch, den so ein Sakrament berührt, kann dies durchaus so identifizieren.
063. Ihr habt geschrieben: „Dabei hören diese bedingt Heiligen auch keine Stimme…“
064. Das stimmt. Aber gerade eine Stimme oder eine Zuwendung in dem Sinne, wie sich dies der Mensch vorstellen kann.

065. Frage: Im Gespräch wurde ein Thema berührt – `durch Fehler lernen´. Ich bin sicher, dass man hauptsächlich durch eigene Fehler lernen muss, ein Opponent behauptet das Gegenteil – dass man die sündige Erfahrung anderer studieren solle, um keine ähnlichen Fehler zu machen. Soll man von den Sünden anderer lernen (was die Tugenden angeht, denke ich, soll man davon lernen), damit man in Zukunft keine Fehler macht?
066. Antwort: In Anbetracht der Formulierung der Frage, einschließlich der Klammer, wird es sofort als nötig befunden, den Begriff `lernen´ zu konkretisieren.
067. Also, wenn in der Frage der Begriff `lernen´ erwähnt wird, was wird gerade darunter verstanden?
068. Zum Beispiel: sich auf die bloß gehörte oder gesehene Information mit darauffolgendem Nachdenken darüber stützen, oder sich bewusst erlauben, an sich selbst einen eigentlich fehlerhaften Schritt praktisch zu erleben mit einer tieferen Analyse aller damit verbundenen Gemütsbewegungen und Folgen?
069. Dies als auch jenes gehört zur Methode des Lernens.
070. Natürlich soll man von fremder Erfahrung als auch von der eigenen lernen. Aber nur aufgrund der eigenen Erfahrung verläuft die Erkenntnis bezüglich der Handlung am wertvollsten.
071. Deshalb wäre es natürlich vernünftiger, unter Berücksichtigung der zwei von mir oben erwähnten Varianten der Erkenntnis, bei sich selbst nur die Versuche in praktischer Überprüfung zu erlauben, die für einen selbst irgendwelche neue positive Schritte bedeuten, und die negativen Schritte anderer lieber versuchen, theoretisch zu durchdenken.
072. Wenn euch wirklich die Praxis fehlen wird, werdet ihr unvermeidlich in die dafür notwendigen Umstände geraten. Aber möge dies nicht durch euren bewussten Willen geschehen.
073. Frage: Vielen Dank, aber ich möchte mit einer eingehenden Erläuterung der Situation ein bisschen präzisieren.
074. Ich verstehe das Lernen an sündhafter Erfahrung anderer auf solche Weise: man muss hier nicht speziell, weder bewusst theoretisch, erst recht nicht auf praktische Weise, lernen. Das heißt, sich hinsetzen und Literatur zu diesem Thema lesen, ohne konkrete Situation, die zu diesem Schritt – an einer sündhaften Erfahrung anderer zu lernen – bewegen könnte, dies sehe ich nicht als notwendig an, ebenso auch – mit Menschen Gespräche über Sündhaftes zu führen (vielleicht lieber über die Tugenden anderer). Es sei denn, sie thematisieren selbst diese Frage und Fragen zu Sünden anderer.
075. Was ihr unbedingt erfahren sollt – das kommt, und das wirst du erfahren, ob du willst oder nicht. Aber wenn irgendeine Prüfung erscheint und es dir schlecht geht, dann soll man über diese Erfahrung seitens anderer Menschen lesen und mit einem Priester über dieses Thema sprechen. Ist das richtig?
076. So, wie ich meinen Gesprächspartner verstanden habe, sprach er auch nicht über die praktische Seite der Frage. Er meint aufrichtig (so sagt er), man solle speziell eine größere Menge der menschlichen Sünden nach einer von ihm selbst aufgestellten Liste studieren, die eine sehr große Anzahl von Punkten, einige Hunderte, enthält. Warum? Damit man sie daraufhin nicht begehe.
077. Er sucht Literatur darüber, befragt Menschen mit dem Ziel, gerechte Menschen in unserer Welt zu finden (darunter auch eine gerechte Frau, eine Braut für sich selbst). Inwieweit ist seine Herangehensweise richtig?
078. Antwort: Dein Verständnis ist richtig.
079. Über das Verständnis anderer sollte man besser nicht nachfragen.

080. Frage: Unserer Gruppe wurde gesagt, dass wir einen Ältesten wählen sollen (Verantwortlicher, der z.B. eine Arbeitsgruppe leitet und die entsprechend größte Verantwortung trägt, Anm.d.Übers.), ansonsten würde man einen beliebigen wählen, einen, der besser lernen würde. Jemand (es schienen mir zwei oder drei Menschen zu sein) nannte meinen Namen. Wie hätte ich reagieren sollen? Sollte ich schweigen oder sagen: „Wieso denn, ich bin so klein, ich bin dessen nicht würdig, ich werde das nicht schaffen!“ Oder wie?
081. Und ich soll nun vielleicht denken, dass man mich natürlich nicht als Ältesten wählen wird? Und wenn man mich wählt, soll ich nur dann einwilligen, wenn man sehr darauf bestehen wird und mich nach meiner Weigerung bitten wird, dass ich Ältester werde?
082. Antwort: Du denkst so darüber nach, als ob eine Streiterei wegen der Verleihung einer Medaille für jemanden `Für Heldenmut´ anstünde. Verhalte dich einfacher dazu. Es ist nämlich ein Streit darüber entstanden, wem von euch man mehr Arbeit aufbürdet.
083. Wenn du einsiehst, dass du offensichtlich dafür nicht geeignet bist, dann musst du das unbedingt genau sagen.
084. Wenn du einen anderen Kandidaten dafür als geeignet ansiehst, der deiner Meinung nach mehr passend wäre, dann sag wiederum einfach deine Meinung.

085. Frage: Wie soll ein gläubiger Mensch an das Schaffen irgendeines Kunstwerkes herangehen?
086. Soll man sich vor Beginn der Arbeit an den Himmlischen Vater wenden mit der Gebetsbitte, dass Hilfe für dieses Schaffen herabkomme, mit der Bitte um Seinen Segen für diese Arbeit? Denn der Vater kennt doch all unsere Nöte. Oder genügt es, dass der Künstler selbst positiv und gut auf das Erschaffen des Werkes eingestimmt ist und wünscht, seine Freude mit den Nächsten zu teilen?
087. Antwort: Sie haben geschrieben: „Oder genügt es, dass der Künstler selbst positiv und gut auf das Erschaffen des Werkes eingestimmt ist und wünscht, seine Freude mit den Nächsten zu teilen?“
088. Eben dies, was durch das Zitat betont wird, genügt durchaus.

089. Frage: Guten Abend, Lehrer! Ich wage es, mich mit einer Frage an Sie zu wenden, die ich hier schon mal gestellt habe, aber vorläufig noch keine Antwort bekommen habe.
090. Aus dem `Wort von Vissarion´ (Zusammenkünfte, Kap.7) führe ich ein Zitat an: „Jedes der drei Testamente, welche Gott dem Menschenvolk gegeben hat, hat seine Entsprechung: Das Alte Testament ist die Hoffnung, das Neue Testament – der Glaube und das Letzte Testament, das euch jetzt gegeben ist, ist die Liebe“.
091. Aber (wie ich Ihre Worte aus dem LT verstehe) war das Alte Testament den Menschen als Hilfe nicht vom Himmlischen Vater gegeben worden, sondern von den Vertretern der Außerirdischen Welt. Und das Neue Testament und das Letzte Testament – vom Himmlischen Vater. Wie sind dann diese Worte zu verstehen: „Jedes der drei Testamente, welche Gott dem Menschenvolk gegeben hat…“?
092. Also ist auch das Alte Testament vom Himmlischen Vater? Also alle drei sind als harmonisches einheitliches Ganzes vom Vater? Erklären Sie es, wenn es möglich ist.
093. Antwort: Natürlich hat das eigentliche Alte Testament seinem Wesen nach keinen Bezug zum Himmlischen Vater. Aber dies bedeutet doch nicht, dass der Himmlische Vater an diesem ganzen Ereignis überhaupt nicht teilnahm. Dabei wäre es angebracht zu erwähnen, dass der Himmlische Vater, wobei Er wusste, was dem israelischen Volk geschah, diese bestimmte Unvermeidlichkeit derartig weise genutzt hat, damit all dies für die gesamte Menschheit maximal nützlich wurde.
094. Und natürlich muss man verstehen, dass, auch selbst wenn wir über die direkte Nichtbeteiligung des Himmlischen Vaters an der manifestierten Grundlage des Alten Testamentes sprechen, so heißt das überhaupt nicht, dass die Wahrheit in dieser Lehre völlig fehlt.
095. Mit eurer Frage habt ihr ein sehr ernstes Thema berührt, in welches ich mich nicht durch zahl- und wortreiche Erklärungen vertiefen möchte, weil dies das Thema einer ganzen Vorlesung ist und auf diesem Forum nicht angebracht ist.
096. Seid weise und versteht richtig, dass, wenn etwas erwähnt werden muss, was zum Heiligen Glauben von irgendjemandem gehört, so wäre es nach Möglichkeit günstig, in den Erwähnungen auch die Achtung vor dem Glauben der Gläubigen zu bekunden.
097. Frage: Lieber Lehrer, danke für Ihre Antwort! Ich will mich bei Ihnen auch für die `Lektion´ bedanken. Als ich meine Frage gestellt habe, dachte ich nur daran, was mir im Letzten Testament nicht klar war und konnte nicht die nötige Achtung vor dem Heiligen Glauben in meiner Frage bekunden, - das bedaure ich wirklich und schäme mich.
098. Verzeihen Sie mir bitte! Ich aber dachte, dass mein Herz mit Achtung vor dem Glauben erfüllt sei. Ich werde mich sehr bemühen, weiser zu werden.
099. Danke Ihnen für all das, was Sie für uns alle tun! Meine tiefe Verbeugung!
100. Antwort: Sie haben geschrieben: „Verzeihen Sie mir bitte! Ich aber dachte, dass mein Herz mit Achtung vor dem Glauben erfüllt sei.“
101. Ich sehe es für nötig an, etwas hinzuzufügen.
102. In dem Teil meiner Antwort, wo ich die Achtung vor dem Glauben eines Gläubigen erwähne, meinte ich nicht eure Bekundung, sondern vor allem, dass, wenn ich selbst etwas zu diesem Thema erwähnen muss, dann kann sich in meinen Aussagen die oben erwähnte Schattierung durchaus auswirken. Was sich seinerseits in der Gestaltung der Sätze eigenartig widerspiegelt.
103. Wodurch solche Sätze jemanden von euch leicht verwirren können und ein Bedürfnis bei euch hervorruft, Nachfragen zu stellen.

104. Frage: Ich möchte eine Frage stellen, die ich schon einmal Priestern der Russisch-Orthodoxen Kirche gestellt habe, wobei mich ihre Antwort verwundert hatte.
105. Ich sage es sofort: ich gehöre nicht zu den Nachfolgern Ihrer Lehre, ebenso auch nicht zu den Nachfolgern der Orthodoxen Kirche.
106. Und mich interessiert folgendes: wie verstehen Sie den religiösen Begriff `Glaube´? Meinen Sie nicht, dass das Wort `Vertrauen´ bei weitem genauer dieses Gefühl beschreibt?
107. Es handelt sich natürlich nur um meine Meinung, aber der Glaube führt den Menschen, wie mir scheint, fort, hin zum rituellen Bereich und zur Suche nach Beweisen, während das Vertrauen das eigentliche Wesen widerspiegelt. Vertrauen nämlich – heißt   auch Demut, und nicht deswegen, weil es so sein soll, sondern weil man vertraut. Mit Glauben kann ein Mensch am Kreuzzug teilnehmen, um anderen und durch sie auch sich selbst zu beweisen, dass sein Glaube der richtigste ist, aber mit Vertrauen wird so etwas niemals sein.
108. Antwort: In meiner Wahrnehmung gehören die Begriffe `Glaube´ und `Vertrauen´ zum selben Umstand, sie geben bloß etwas unterschiedliche Schattierungen wieder, die russische Sprache selbst ist besonders wegen ihres Reichtums an Schattierungen berühmt.
109. Das Gesetz der Harmonie besteht außerhalb jeglicher Abhängigkeit von der Existenz von lautbildenden Wortkombinationen in den verschiedenen Sprachen der menschlichen Gesellschaft.
110. Während man das Göttliche zu begreifen versucht, soll man nicht so eingehend die Umstände betrachten, wo Menschen irgendwelche Wortverbindungen benutzen. Lieber soll man versuchen zu verstehen, was diese Menschen mit Hilfe von solchen in Wirklichkeit primitiven Möglichkeiten bei der Benutzung von tönenden Wortkombinationen  versuchen nahezubringen.
111. Frage: Ich versuche dann, die Frage anders zu stellen.
112. Es gibt so einen Begriff: `sensorische Wahrnehmung´. Das ist alles das, was der Mensch durch seine Sinnesorgane wahrnimmt, also alles, was wir sehen, fühlen, empfinden, riechen und so weiter. Diese Information ist sehr eingängig, aber der Mensch nutzt sie ausgesprochen selten direkt, weil das für den Menschen äußerst unbequem ist, diese Information direkt zu benutzen.
113. Für die bequemere Nutzung wird diese Information strukturiert und verdichtet. Es wird das Wichtigste aus der `sensorischen´ Information ausgewählt und Gedanken und Schlussfolgerungen hinzugefügt. Das ist die Art von Information, die der Mensch ständig benutzt.
114. Aber es gibt auch eine dritte Ebene – die `verbale´. Diese Ebene wird für die zwischenmenschliche Kommunikation genutzt. Dabei handelt es sich um eine noch mehr verdichtete Information, die auf der Grundlage der zweiten Ebene aufgebaut wird. Sie ist bis zum Wort hin verdichtet.
115. Nun stellen wir uns zwei Menschen vor: der eine hat seine sensorische Erfahrung mit dem Allerhöchsten, der andere hat sie nicht.
116. Die sensorische Erfahrung ist nicht unbedingt mittels jener Sinnesorgane erworben, die ich aufgezählt habe, die Art und Weise des Erwerbens ist eigentlich nicht grundlegend, Hauptsache, man hat die Erfahrung erworben. Und so ein Mensch mit der Erfahrung (wollen wir ihn einen Seelenhirten nennen) versucht, den Menschen, die diese Erfahrung nicht haben (der Gemeinde) zu erklären, was das ist – die Begegnung mit dem Allerhöchsten. Eben in diesem Moment wird er eigentlich zum Seelenhirten. Nachdem sich beim Seelenhirten die sensorische Erfahrung vollzogen hatte, hat er sie strukturiert und färbte sie mit seinem Verhältnis dazu. Danach, bei der Wiedergabe an die Gemeinde, gestaltete der Seelenhirte die strukturierte Erfahrung in Worte um. Was geht nun in den Köpfen der Gemeindemitglieder vor sich? Die Menschen der Gemeinde versuchen die Worte des Seelenhirten zuerst in eine strukturierte Erfahrung umzuformen. Gerade hier setzen die Probleme ein: Worte, die einen bestimmten Sinn für den Seelenhirten haben, haben eine ganz andere Bedeutung für die Zuhörer. Und wenn die Sache hin zur Umformung (Modellierung der Umformung) der Worte des Seelenhirten durch die strukturierte Ebene in die sensorische übergeht – dann vollzieht sich das weit entfernt von der Wahrheit.
117. Natürlich ist alles oben Beschriebene nur ein Modell der Bearbeitung von Information durch den Menschen. Wollen wir zu meiner ursprünglichen Frage zurückkehren - `über das Wort´. Bei der Verwendung des Wortes `Glaube´ setzt der Priester bei seinen Schützlingen den Verlauf der Umformung dieses Wortes in die strukturierte Erfahrung in Gang. Und was für eine strukturierte Erfahrung im Glauben konnte sich bei einem Menschen ansammeln, der in unserem Land lebt, nicht in einem Kloster, sondern einem Menschen mit einem normalen weltlichen Leben?
118. Dies besonders in Bezug auf das Wort `Glaube´ ? Der Glaube an die lichte kommunistische Zukunft? Der Glaube an den Kapitalismus, der gesiegt hat und an die Demokratie? An die Russisch-Orthodoxe Kirche? Wenn wir so weiter betrachten – landen wir bei der Inquisition und den Kreuzzügen. Eine andere Sache ist das mit dem `Vertrauen´. Ich denke, dass jedermann, wenn er sich eine Frage über diese zwei Begriffe stellt, versteht, was ihm näher ist. Ich stütze mich natürlich auf meine Erfahrung und die Erfahrung der Menschen, die ich im Leben angetroffen habe (selbstverständlich verallgemeinernd).
119. Mich interessiert Ihre Meinung: welches der zwei Wörter ist Ihrer Meinung nach richtiger zu benutzen bei der Wiedergabe von Erfahrung an andere Menschen?
120. Antwort: Vor allem bleibt meine Antwort dieselbe, die ich schon gegeben habe.
121. Über dieses Thema nachzudenken ist sogar sinnlos.
122. Wenn wirklich die Kommunikation zwischen dem gemeint ist, der sich als `Seelenhirte´ versteht und dem, der wirklich danach dürstet, die Erfahrung dieses `Seelenhirten´ zu übernehmen, dann ereignet sich ihr Dialog, bei jedem für sich, unvermeidlich in dem Flussbett, das für ausschließlich jeden von ihnen am günstigsten ist. Und nicht anders.
123. Dabei kann man nur hinzufügen, dass der `Seelenhirte´, wenn er schon begonnen hat, mit jemandem von denen zu kommunizieren, die danach dürsten, gerade bei ihm die geistige Erfahrung zu übernehmen, so soll er mit so einem Dürstenden vor allem auf der Verstandesebene dieses Dürstenden sprechen, ohne irgendwelche Konventionen.

124. Frage: Die Seelen der Menschen sind Teilchen des Allerhöchsten. Jede Seele ist ein kleiner Gott. Die Teilchen streben danach, sich zu vereinigen. Wenn die Menschen sich mit ihren Seelen vereinigen, werden sie tausendfach größer und stärker. Sie sind nicht mehr einfach nur Menschen. Aber wenn sie, indem sie sich vereinigt haben, nicht nach dem höchsten Geist streben und nicht anfangen, geistig zu wachsen, sondern so bleiben wie sie sind, selbst sozusagen zu kleinen Gottheiten werden, bedeutet dies, dass sie sich Ihm entgegenstellen? Verletzen sie die Gesetze des Universums? Wird es gegen sie kämpfen? Selbst wenn sich zwei Menschen vereinigen, ohne dabei an Gott zu denken, säen sie damit Tod, oder gehen selbst zugrunde? Wie Romeo und Julia, wie die `Beatles´? Lehrer, ist das so?
125. Antwort: Sie haben geschrieben: „Aber wenn sie, indem sie sich vereinigt haben, nicht nach dem höchsten Geist streben und nicht anfangen, geistig zu wachsen, sondern so bleiben wie sie sind, selbst sozusagen zu kleinen Gottheiten werden, bedeutet dies, dass sie sich Ihm entgegenstellen? Verletzen sie die Gesetze des Universums?“
126. Das so eindeutig einzuschätzen ist falsch. Die eigentliche Tatsache der Entgegenstellung basiert nämlich vor allem auf bewusster Bemühung. Und Menschen vereinigen sich dank ihrer möglicherweise recht wenigen Fähigkeiten. Daher, wenn ein Mensch es auch sogar selbst wünscht, jemandem näher zu kommen, so können die dafür nicht ausreichenden Fähigkeiten die erwünschte Annäherung vereiteln.
127. Für eine bestmögliche richtige Einschätzung dessen, ob jemand das Gesetz der Harmonie verletzt, wäre es äußerst wichtig, sehr gut die eigentliche Tatsache eines bestimmten Grades von Bewusstheit, Bemühungen und Fähigkeiten des einen oder anderen Menschen zu verstehen.
128. So eine Einschätzung kann der Mensch ausschließlich nur in Bezug auf sich selbst mehr oder weniger günstig geben.
129. Die disharmonische Lebenstätigkeit zeitigt auf jeden Fall ihre negativen Folgen, aber eben vom Grad des Begreifens der unternommenen Bemühungen hängt der Umfang der Verantwortung ab, die ein Mensch im weiteren zu tragen beginnt und auch der Charakter der Folgen, die damit verbunden sind.
130. Sie haben geschrieben: „Selbst wenn sich zwei Menschen vereinigen, ohne dabei an Gott zu denken, säen sie damit Tod, oder gehen selbst zugrunde? Wie Romeo und Julia, wie die `Beatles´?
131. Es ist wiederum falsch, so eine Einschätzung zu treffen.
132. Und auch in diesem Fall wird alles von den Fähigkeiten des Menschen abhängen, das Richtige der erforderlichen Bemühungen zu begreifen.

133. Frage: Guten Tag, verehrter Vissarion! Meine Frage. Jetzt gebären Frauen ihre Kinder unter Qualen. Alle Frauen natürlich unterschiedlich: die einen – sehr schwer, andere – leichter, dritte sterben daran.
134. Wie wird es in Zukunft sein? Und wovon hängt das ab? Wofür wird der Mutter diese Prüfung gegeben? Damit sie ihre Kinder mehr schätzt, liebt und sich mehr um sie kümmert?
135. Wenn es so ist, dann werden in Zukunft laut Letztem Testament alle Menschen einander lieben, und dann wird es keine Notwendigkeit geben, ein Kind (durch Schmerz) an sich zu binden. Eine Entbindung unter Qualen schwächt sowohl Mutter als auch das Neugeborene.
136. In der Natur verläuft nämlich bei den Tieren alles anders. Handelt es sich wirklich um die Bestrafung der Frau wegen der Sünde Evas?
137. Antwort: Mit einer gewissen Sünde seitens einer gewissen Eva haben solche Qualen nichts zu tun.
138. Aber das ist mit der disharmonischen Entwicklung der Physiologie und der Psyche  der Frau direkt verbunden.
139. Sünde und fehlerhaft unternommene Bemühungen eindeutig miteinander zu verbinden, ist nicht richtig!
140. Bei diesem Umstand ist es sinnlos zu versuchen, etwas Weniges zu beachten, wohin Frauen ihre Aufmerksamkeit sozusagen in erster Linie richten sollen. Die von ihnen erwähnte unangenehme Besonderheit ist direkt mit allen Gesetzen der Harmonie verbunden.
141. Und dahinter verbirgt sich ein sehr großer Kreis von problematischen Fragen. Wobei all diese Fragen zu lösen nur in einer bestimmten Reihenfolge, die von der Realität vor euch aufgestellt wird, möglich ist.
142. Hier kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass es für euch nicht notwendig ist, alle problematischen Nuancen, die mit jedem von euch unterschiedlich verbunden sind, im voraus zu klären, sondern man soll die schon aufgetauchten psychischen Probleme an jedem neuen Tag eures Lebens genügend aufmerksam einschätzen.
143. Alles, was heute gegeben wird, ist für jeden Menschen streng individuell ausgewählt als das Günstigste zur Formung seiner seelischen Eigenschaften.

144. Frage: Lieber Lehrer! Großen Dank dafür, dass Du da bist und dass Deine Lehre uns im Leben wirklich hilft, alle Lebensschwierigkeiten zu bewältigen, auch die Augen für Vieles zu öffnen (besonders bezüglich religiöser Themen). Dank Dir kann man in dieser schwierigen Zeit mutig durchs Leben gehen!
145. Lehrer, ich möchte Deine Antwort auf folgende Frage erfahren. Viele Menschen in dieser Welt (in der Gesellschaft) wissen von der sich ereignenden Vollziehung in Sibirien, von der Kirche des Letzten Testaments und von Dir als der zweiten Erscheinung von Christus. Einige dieser Menschen nehmen nicht nur die Vollziehung nicht an, sondern sind auch ziemlich aggressiv gegen alles gestimmt, was sich im Gelobten Land in Sibirien ereignet. Frage: Werden nach dem Verlassen des Körpers (nach ihrem Tod) die Seelen dieser Menschen wissen, dass sie nicht recht hatten und dass sie wirklich zur Zeit des Zweiten Erscheinens von Christus gelebt haben?
146. Antwort:Ja. Vieles werden sie anders sehen können, als sie dies während des Lebens im Körper zu sehen bestrebt waren.

147. Frage: Lehrer! Für mich ist Ihr Rat zu einer Frage wichtig. Ab dem Moment, wo ich zur Teilnehmerin des Forums wurde, werde ich buchstäblich `bombardiert´ mit Mitteilungen eines gewissen Sergej, er bittet (nein, er fordert vielmehr), dass man ihm eine dringende finanzielle Hilfe für die Behandlung seiner Erkrankung leistet. Aber es scheint mir, dass meine nicht große finanzielle Hilfe seine Probleme mit der Gesundheit nicht lösen würden. Besonders verwirrt mich seine sehr fordernde und sogar in bestimmtem Maße aggressive Ausdrucksweise, mit der er seine Bitte äußert. Wie soll ich ihm, ohne ihn zu kränken, antworten, dass man seine Probleme auf so eine Weise, womit immer sie auch verbunden sein könnten, nicht lösen darf. Und soll man überhaupt antworten? Und habe ich in dieser Situation das Recht abzusagen?
148. Übrigens, seine Krankheit ist durchaus heilbar, sogar in einem höheren Alter (ich habe mich mit Ärzten beraten). Meiner Meinung nach muss Sergej nicht seinem physischen `Selbst´ mehr Aufmerksamkeit widmen, sondern sein Verhalten den Menschen und der Welt gegenüber ändern. Ist es nicht so? Ich werde dankbar sein für einen Rat in so einem delikaten Bereich wie dem zwischenmenschlichen.
149. Antwort: Leider beachtet der erwähnte Serioscha weder all die von mir noch von denjenigen, denen ich die Kommunikation mit ihm anvertraut habe, notwendigen Hinweise und Erklärungen zu diesem Problem, das er beharrlich mit allen, deren Internet-Adresse ihm bekannt wurden, berührt. Bezüglich seiner Krankheit stellt er seine eindeutigen Forderungen schon einige Jahre per Telefon, und als das Forum eröffnet wurde, begann er dasselbe auch auf diesen Seiten zu bekunden. Weswegen eine ähnliche Frage schon mehrmals gestellt wurde.
150. Deine Gedanken zu diesem Sachverhalt sind richtig. Gefühlsmäßig so eine Situation nicht annehmen zu können, bedeutet absolut richtig, dass sie nicht normal ist.
151. Seine Krankheit ist mit Hilfe von Geld nicht zu heilen, solange er sein Verhalten gegenüber dem, was mit ihm geschieht, nicht genügend ernsthaft ändert.

152. Frage: Ich war in der Charismatischen Kirche beim Bibelunterricht. Das Thema behandelte die Frage über den Heiligen Geist. Der Pastor bat den Heiligen Geist zu erscheinen, und nach dem gemeinsamen Gebet lachte man hysterisch in der Halle auf. Es war mir unheimlich zumute. Wenn mir die Frage gestellt worden wäre, ob es mir gefallen hat, würde ich gesagt haben, dass der Heilige Geist sich auf diese Weise nicht manifestiert, dass dies eine normale Naturenergie war, die sich bei Extrasensitiven vollzieht? In welchem Maße können Besuche solcher Veranstaltungen schädlich sein (man nennt sie Dienste der Heilung, oder Zerstörung von Sippenverwünschungen)? Handelt es sich dabei um eine Art von Okkultismus?
153. Antwort: Sie haben geschrieben: „In welchem Maße können Besuche solcher Veranstaltungen schädlich sein (man nennt sie Dienste der Heilung, oder Zerstörung von Sippenverwünschungen)?
154. In solch einem Maße, in welchem du dem vertraust und dich öffnest.
155. Dies hat zur Zerstörung von gewissen Sippenverwünschungen keinen Bezug und ist ausschließlich auf des Menschen primitive Ängste und Einbildung berechnet.
156. Dies alles basiert auf demselben, wie ebenfalls dem aktiven Phänomen der massenhaften Verbreitung einer großen Menge aller möglichen, und zudem noch zu alten Adelsgeschlechtern zugehörigen falschen Heilern dieser Zeitperiode.
157. Sie haben geschrieben: „Handelt es sich dabei um eine Art von Okkultismus?“
158. Allgemeine philosophische Begriffe in solchen Fällen zu benutzen, ist nicht richtig.
159. Hinter allen bestehenden Begriffen solcher Art verbirgt sich unvermeidlich ein bestimmter Teil von Wahrheit.
160. Werdet den Unwissenden nicht ähnlich!

161. Frage: Lehrer! Mich interessierte immer schon so eine Art Frage zur Taufe durch den Heiligen Geist. Was ist gemeint mit dem Geboren-Werden durch Wasser und Geist, und wie bezieht sich diese Einweihung (Initiation) auf die Seele? Ich meine die Worte: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht eingehen in das Reich Gottes“ (Johannes 3:5). Warum kann man nicht ohne das in das Reich Gottes eingehen? Im Neuen Testament wird gesagt, dass, nachdem Jesus auferstanden war, hauchte er auf die Apostel und sagte: „Nehmt den Heiligen Geist in euch auf“. Geben Sie eine ähnliche Einweihung? Warum wird das Wort `Geist´ in allen ursprünglichen indoeuropäischen Sprachen mit `Hauch´ übersetzt, und ist dies mit realen Empfindungen (Schwingungen) verbunden? Kann man den Heiligen Geist spüren?
162. Antwort: Liebe Freunde, es wäre äußerst nützlich, die eigene Aufmerksamkeit nicht auf dieses Thema zu konzentrieren, um eine garantierte Wirrnis und die Auswirkung von nicht wenigen falschen Bildern zu vermeiden.
163. Der geistige Weg ist gerade und hat keine komplizierten Labyrinthe. Wahre geistige Werte sind einfach.
164. Denn nur die Unreife der menschlichen Natur, die nach Bedeutsamkeit und ungewöhnlichem grellen Geheimnisvollen dürstet, neigt charakteristischerweise ständig zur Suche des Göttlichen mittels komplizierter Pfade.
165. Die Aufgabe des wahrhaft Gläubigen läuft vor allem darauf hinaus zu lernen, gütig und bescheiden zu sein, nicht aber mit einer großen Unruhe danach zu streben, für sich eine gewisse besondere Einweihung zu suchen mittels Erkennen von dem, was viele vorläufig angeblich noch nicht sehen.
166. Seid in dieser Hinsicht aufmerksam und weise!
167. In das Reich Gottes können natürlich ausschließlich nur die vom Himmlischen Vater Geborenen eingehen.
168. In diesem Fall ist der Mensch – nicht nur ein biologischer Organismus, der, genauer gesagt, aus Wasser geboren ist, sondern auch die Seele als sein Hauptanteil, der gerade vom geistigen Grund geboren ist, dem Wesen des Himmlischen Vaters.
169. Wenn der Begriff `Geist´ bei jemandem als ein gewisses Hauchen wahrgenommen wird, nun, meinetwegen. Natürlich ist es nicht richtig, den Begriff hauchen eindeutig mit dem zu vergleichen, was im Bewusstsein des Menschen schon eine ganz konkrete Assoziation hervorruft, aber irgendwie grob gesehen  widerspricht dies auch nicht dem wahren Begriff.
170. Das Reich Gottes soll sich auf Erden vor allem durch das rechte Tun der Gotteskinder erweisen.
171. Und dies kann, wie ihr vielleicht schon verstanden habt, unvermeidlich nur durch das Geborenwerden als ein fester biologischer Organismus, den alle auf der Erde Lebenden auch haben, möglich sein.
172. Es hat keinen Wert, nach dem Heiligen Geist zu suchen, ohne Bestreben, die eigenen rechten Absichten zu realisieren.
173. Gerade in diesen euren Bestrebungen könnt ihr eure einzige reale Möglichkeit haben, das am meisten zu nutzen, was der Heilige Geist beinhaltet, der ausschließlich immer bei denjenigen verweilt, die vom Himmlischen Vater geboren sind!
174. Und grundsätzlich sind dies alle Menschen auf der Erde: so wie diejenigen, die bewusst die Verherrlichung ihres Vaters anstreben, als auch diejenigen, die aufgrund ihrer Blindheit noch versuchen, auf Ihn zu schimpfen.
175. Bei allen ist der Heilige Geist anwesend, und das in gleichem Maße!
176. Vergesst nicht das Bild, dass der Himmlische Vater gleichermaßen Seine Sonne auf einen Rechtschaffenen, als auch auf einen Sündigen scheinen lässt!

177. Frage: Lehrer! Danke für Ihre Antworten! Viele meinen, es genüge, nur ein gütiger und anständiger Mensch zu sein, das Gute zu schaffen, um sich zu retten. Meine Freunde und ich halten Ihre Worte für sehr richtig und vernünftig, aber diese Einfachheit der Wahrheit ist sozusagen offensichtlich, eben darum können wir dies als das Richtige und Wahre einschätzen. Wenn wir ursprünglich den Heiligen Geist innehaben und Er uns lehrt, dann entsteht ein durchaus logischer Gedanke, dass man den Weg seines Herzens gehen soll, sein Inneres beobachtet, die Wahrheit in sich sieht, alles Falsche und Oberflächliche ablehnt, damit das reine Licht des Geistes in uns leuchte. Worin besteht dann die Notwendigkeit des Messias?
178. Johannes hat geschrieben: „Die Salbung aber, die ihr durch Ihn erhalten habt, ist in euch, und ihr braucht keinen, der euch belehrt; aber diese Salbung bringt euch alles bei, und sie ist wahrhaftig und nicht falsch…“ (1 Johannes, 2:27).
179. Was ist das für eine Salbung/Taufe durch den Heiligen Geist, und ist dies etwa jetzt wirklich nicht nötig? Und was bedeutet diese Metapher: „Und plötzlich erhob sich aus dem Himmel ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen. Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen. Und sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt…“ (Apostelgeschichte 2:3-4)?
180. P.S. Verzeihen Sie mir bitte meine eventuell unangebrachte Wissbegierde und das Streben, alles zu erkennen. Wahrscheinlich stört das auf dem geistigen Weg, aber von Kindheit an überwältigt mich der Durst, die Wahrheit zu erkennen. Ich war bestimmt in allen mir zugänglichen Konfessionen und Sekten auf der Suche nach Ihr, habe aber begonnen, immer mehr dazu zu neigen, dass die Wahrheit in unserem Innern ist, und dass wir hinter der Widerspiegelung des Lichtes, das in uns leuchtet, hinterherlaufen, ohne zu bemerken, dass sich die Quelle im Innern befindet.
181. Antwort: „…entsteht ein durchaus logischer Gedanke, dass man den Weg seines Herzens gehen soll, sein Inneres beobachtet, die Wahrheit in sich sieht, alles Falsche und Oberflächliche ablehnt, damit das reine Licht des Geistes in uns leuchtet. Worin besteht dann die Notwendigkeit des Messias?“
182. Durch diese Frage wird ein sehr großes Thema berührt, zu dem ich, wie ich sehe, nicht wenige Erklärungen werde geben müssen.
183. Ich bitte um Verzeihung, wenn ich sie mit vielen Worten ermüde.
184. Ihre Schlussfolgerungen zu dieser Themenfrage sind gut. Es ist wirklich von nicht geringer Bedeutung zu lernen, wie dies in so einem Fall zu sagen üblich ist, seinem Herzen zu vertrauen, weil die geistige Grundlage, die die Hauptbesonderheit des Menschen ausmacht, vom Himmlischen Vater auf so eine Weise beschaffen ist, wo schon ursprünglich die lebensnotwendige Veranlagung in sie eingelegt ist, das Göttliche zu suchen und zu bestimmen.
185. Und so musste der Mensch einst vom Start an suchen und zu bestimmen versuchen, wo aus natürlichen Gründen beliebige Informationen über das Göttliche völlig fehlten.             
 186. Denn dem Menschen stand bevor, alle Ereignisse mit dem Bewusstsein, in dessen Wurzel die Gesetze der Natur der Welt der Materie liegen, zu fixieren und zu begreifen, nicht aber die Gesetze des Himmlischen Vaters.
187. Diesbezüglich musste der Mensch seine geistige Erfahrung, wie es hier angebracht ist auszudrücken, ausschließlich blind zu erwerben beginnen.
188. Diese große Schwierigkeit bei der Entstehung des Menschen war unvermeidlich, und deswegen begannen alle Lebensumstände durch den Willen Gottes auf solche Weise zu entstehen, wo diese Schwierigkeiten einst unvermeidlich zu einem vorherbestimmten Resultat würden führen können.
189. Ein langer und durchaus schwieriger Weg erwartete die junge Menschengesellschaft der einst zum ersten Mal im Weltall auf der Mutter-Erde erschienenen Kinder Gottes.
190. Aber dieser äußerst schwierige Abschnitt auf dem Weg des Ewigen Erschaffens einer besonderen Art, dessentwegen der Mensch zweckmäßig auch geboren wurde, soll nun schon bald enden.
191. Also, auf ganz natürliche Weise versteht die oben erwähnte eigenartige Methode des Ansammelns geistiger Erfahrung darunter unvermeidlich das Vergleichen jener Lebenserscheinungen, die sich in der Realität der Menschenleben aufgrund verschiedener kleiner Gesellschaftsformungen manifestieren konnten.
192. Der Mensch fing an, im Laufe der Zeit immer mehr jene Erscheinungen, die Finsternis in seine Gefühlswelt bringen, zu unterscheiden von denen, die sie (d.Gefühlswelt, Anm.d.Ü.) mit einem gewissen erwünschten wohligen Licht erfüllen.
193. Ich schlage für ein weiteres klares Begreifen vor, zum Beispiel ein normales Lineal zu benutzen, wo wir bei `Null´ die äußerst negativen Manifestationen des Menschenlebens annehmen, aber bei Vergrößerung der Menge kleiner Striche in Richtung der bedingten Ziffer `Hundert´ die richtigeren Manifestierungen des Menschen.
194. In diesem Zusammenhang ist es leicht zu verstehen, dass, bedingt gesagt, bei `Null´, beziehungsweise dort in ihrer Nähe, das Berühren der Lebenserscheinungen beginnt, was bei jedem neuen oben erwähnten Strichlein weg von der `Null´ vom leidenden Menschen ausschließlich immer als ein Erleben von etwas eben dem Schönsten, was er bisher erfahren konnte, wahrgenommen wird.
195. Auf ganz natürliche Weise wird der Mensch, da er von Gott erfährt, jede Erscheinung, die dem Menschen eine gewisse sozusagen erhabene Freude bereitet, unbedingt als das der Göttlichen Manifestierung völlig Entsprechende wahrnehmen, obwohl zum Beispiel in jenem Moment diese positiven Erscheinungen vorläufig noch, bedingt gesagt, der Ziffer `Zehn´ entsprechen werden, und es wird bis zur völligen Entsprechung mit dem Göttlichen auf der Ebene der Ziffer `Einhundert´ noch ziemlich weit sein.
196. Der Mensch muss sich unvermeidlich in seiner Erfahrung ständig an jener positiven Erfahrung im Menschenleben, die sich real bekunden konnte, orientieren, aber diese relativ positive Erfahrung kann dem Niveau, das für einen konkreten Umstand wirklich nötig ist, durchaus noch nicht genügend und vollständig entsprechen.
197. Um seine innere Welt von allem Falschen zu reinigen, braucht man unbedingt eine charakteristische Arbeit des Bewusstseins, welches seinerseits nur auf Grund wirklich bestehender entsprechender Information normal arbeiten kann.
198. Jede neue in Erscheinung tretende Information richtig einzuschätzen, ist für den Menschen gar nicht einfach. Darum braucht man in der Regel Zeit für das Erkennen solcher Information, wo diese Information ihren wahren Wert mittels vielfältiger Lebensbekundungen aufzeigen wird.
199. Früchte charakterisieren den Wert einer Pflanze.
200. Gerade auf diese Weise war der Mensch berufen, vor allem selbstständig die Welt, in die er geboren wurde, allmählich zu erkennen.
201. Das Göttliche kann man dem Menschen nicht beibringen!
202. Das Göttliche kann sich der Mensch nur aneignen!
203. Aber in der Lebenstätigkeit der gesamten Menschheit gibt es einen äußerst wichtigen Umstand.
204. Damit die Menschheit mittels ihrer eigenen Erfahrung zu einem nötigen lebensnotwendigen, vollwertigen Erkennen wahrer geistiger Werte gelangen kann, braucht man eine bei weitem größere Zeitperiode als diejenige, im Laufe von welcher diese Menschheit aus einer bestimmten geistigen Unreif und besonderer Veranlagung zum Erkennen des wissenschaftlich-technischen Fortschritts heraus fähig wurde, einen äußersten Grad von Schädlichkeit zu erwerben.
205. Die Wahrscheinlichkeit so eines Endergebnisses der selbstständigen Entwicklung der menschlichen Gesellschaft stellte sich bald nach dem Beginn der Lebenstätigkeit der Kinder Gottes auf der Erde heraus.
206. Diesbezüglich entstand auch das offensichtliche Bedürfnis zur Geburt Desjenigen, der ab und zu, wenn eine Ausnahmenotwendigkeit entsteht, in der Menschengesellschaft zur Einlegung von Grundlagen erscheint, dank welcher sich später die notwendigen grundsätzlichen und umfangreichen Korrekturen in der Bewegung der Menschengesellschaft auf dem Weg der wiederum selbstständigen Entwicklung ereignen werden.
207. Für eine bessere Klarheit können wir wieder gut verständliche Bilder benutzen und uns die Bewegung der Gesellschaft in der Art der Bewegung eines Zuges vorstellen, dessen Gleisführung in vielfältig verschiedenen Abzweigungen verläuft, abhängig von der Tätigkeit verschiedener politischer Führer und Völker.
208. Die größte Wahrscheinlichkeit dessen, dass der Weg weit verzweigt sein wird, ist ausschließlich immer im voraus zu sehen, abhängig schon wegen der Tatsache der Geburt des ein oder anderen Menschen mit bekannter Veranlagung, die ihn zu der einen oder anderen Wahl führen wird.
209. Dieses ganze, auf natürliche Weise entstehende Abzweigen mit all seinen mannigfaltigen Biegungen besteht in einem absehbaren Feld ein und desselben Raumes, der ein und dieselbe allgemeine Orientierung dieser Gleisführung in eine unschöne Richtung charakterisiert, welche ich oben schon erwähnt habe.
210. Also, um die Bewegung des Zuges, der beharrlich in eine gefährliche Richtung rennt, zu verändern, braucht man Einen, Der als ein eigenartiger Weichensteller auf eine besondere Weise das einlegen kann, was im Laufe der Zeit diesen Zug unvermeidlich immer mehr in eine andere, schon nicht gefährliche Richtung reißen wird.
211. Dieser Eine ist gerade Derjenige, Den man unter den Menschen als den Messias oder sonst noch wie nennen kann, was im Grunde genommen nicht wichtig ist, weil nämlich Seine wahre Besonderheit darin besteht, die lebendige Manifestation des Wortes Gottes zu sein, durch welches der Himmlische Vater die einzige reale Möglichkeit hat, sich kurzfristig aktiv in die Besonderheiten der notwendigen selbstständigen Entwicklung der Menschengesellschaft einzumischen.
212. Natürlich braucht man allerdings, damit sich die lebensnotwendige, und das muss man betonen, rettende Wende der Bewegung der Menschengesellschaft dennoch ereignet, unbedingt diejenigen, die imstande sein werden, auf die notwendige Weise diesem Weichensteller zu vertrauen, indem sie das, was Er ihnen sagt, aufrichtig und sehr fleißig verwirklichen.
213. Diejenigen, die fähig sein werden, daran zu glauben, was Er während seines kurzfristigen Erscheinens auf die Erde bringt, müssen so viele sein, wie für das günstigste Erfüllen des Vorherbestimmten absolut notwendig ist.
214. Durch diesen Herabgesandten (wrtl. Gekommenen) können die Gläubigen die einzige Möglichkeit haben, eine genaue Vorstellung über geistige Werte zu bekommen, die der oben erwähnten bildlichen Markierung von `Hundert´ entsprechen und eine gerade Entwicklungslinie in der Bewegung zum Erreichen dieser Werte erwerben.
215. Unter solchen Umständen können viele geistige Errungenschaften, die sich auf natürliche Weise in der Menschengesellschaft gebildet haben, keine Stütze in der Bewegung für diejenigen sein, die den Herabgesandten getroffen haben und Ihm vertrauen, es steht ihnen nämlich bevor, viel mehr zu erfahren, als das, was der Mensch bisher selbst zu bestimmen und richtig zu begreifen imstande war.
216. Was das übrige betrifft, das in der Frage als Zitat aus dem Neuen Testament angeführt ist, so möchte ich vor allem einige einfache Erklärungen geben.
217. Ich denke, es ist ihnen bekannt, dass die Schrift `Neues Testament´ in der Form, in der es nun allen bekannt ist, durchaus nicht von den Jüngern (wrtl.Schülern) geschaffen wurde, sondern nach vielen Jahren seitens anderer Menschen, die sich aktiv und in Anwesenheit von Menschen als Sünder zu erkennen gaben.
218. Etwas vom Falschen hielten sie für die Wahrheit, und etwas vom Richtigen lehnten sie ab. Dies war angesichts ihrer mangelhaften geistigen Reife natürlich.
219. In den Überlegungen über den Inhalt des Neuen Testamentes müssen sie sich unbedingt auf die völlig angebrachte Frage von nicht geringer Bedeutung stützen: warum wurde in der Periode der Vollziehung in jener fernen Zeit unter den Bedingungen, wo man alles Notwendige dazu hatte, um all das vom Lehrer Gesagte genau zu fixieren, dies nicht gemacht?
220. Dies wurde deshalb nicht gemacht, weil es noch nicht an der Zeit war, für die umfangreiche einheitliche Lehre den Grundstein zu legen, wo nämlich bei entsprechender Möglichkeit die allergrößte Genauigkeit gefordert ist!
221. Notwendig war nur die Frohe Botschaft!
222. Aber die Schüler mit ihrem andächtigen Wunsch, nichts von dem , was sie wussten, zu verlieren, begannen nach einigen Jahren mit der Initiative, zumindest etwas, was noch in ihrem Gedächtnis geblieben war, niederzuschreiben.
223. Und es ist ihnen gelungen, von diesen Erinnerungen einiges ziemlich richtig zu fixieren, und einiges wurde von ihnen auf ganz natürliche Weise und ohne böse Absicht nicht genau formuliert, weil sie vieles auch selbst nicht richtig verstehen konnten.
224. Außerdem waren auch die eigentlichen Belehrungen, die von den Schülern ausgingen und die durch ein auf natürliche Weise nicht geringes ungenaues Verstehen von dem ausgedrückt waren, was sie früher von ihrem Lehrer gehört hatten, nach der Initiative der oben erwähnten Sünder in die Bücher des Neuen Testamentes als angeblich genaue Widerspiegelung der Bedeutung von dem, was das Wort Gottes einst gesagt hatte, eingeführt worden.
225. Daraus folgt auch, dass das Neue Testament nicht eine Lehre ist, die berufen ist, Anweisungen für konkrete Handlungen zu geben.
226. Das Neue Testament ist das, wo jedermann, dem das dort erwähnte Geistige teuer ist, völlig das Recht hat, selbstständig den Sinn zu begreifen und seine eigenen Schritte ausschließlich entsprechend dem zu unternehmen, was er selbst von dem, was er in dieser Schrift liest, verstehen kann!
227. Unter der dem Neuen Testament zugeschriebenen Formulierung, das Neue Testament sei vom Geiste Gottes durchtränkt, was in bestimmten Maße tatsächlich angebracht ist, soll überhaupt keine absolute Fehlerlosigkeit dessen vorausgesetzt werden, was in dieses Buch eingeprägt wurde.
228. Der Geist Gottes verweilt wirklich in dieser Schrift, in den Buchstaben jedoch gibt es bei weitem nicht wenig Menschliches.

Girlande

Kapitel  34

01. Im November gab der Lehrer für die Zeitschrift `Gorodskoi Format´ (Krasnojarsk) ein Internet-Interview. Die Redaktion der Zeitschrift schickte die Fragen an den Lehrer per E-Mail an Vadim, und der Lehrer gab Seine Zustimmung, diese Fragen zu beantworten.
02. In der Neujahrsausgabe der Zeitschrift wurde das Interview veröffentlicht.
03. „Hat sich in dieser Welt im Laufe von sechzehn Jahren etwas geändert?“
04. „Natürlich. Anders kann es nicht sein. Eine andere Sache – was nämlich und in welchem Maße.
05. Unter Berücksichtigung dessen, dass das Leben des Menschen auf materiellem und geistigem Wohlstand basiert, ist es gerade für mich richtiger, gerade nur das Letztere zu erwähnen.
06. Um diese Frage kurz und genau zu beantworten, muss ich sagen, dass diejenigen, die danach streben, dem zu folgen, was den Gesetzen der geistigen Entwicklung widerspricht, in ihren inneren Eigenschaften schlechter wurden. Alle anderen wurden besser.“
07. „Welche Hauptaufgaben stehen jetzt vor der Gemeinschaft?“
08. „Die Hauptaufgabe war und wird noch lange dieselbe sein – zu lernen, den geistigen Forderungen zu entsprechen, die berufen sind, dem Menschen zu helfen, sich in der Eigenschaft zu entwickeln, die eine normale Menschengesellschaft auf der Erde entstehen lässt.“
09. „Kannst Du geistige Errungenschaften der Gemeinschaft im Ganzen einschätzen?“
10. „ Eine Antwort auf diese Frage ist bei der ersten Frage erfolgt.“
11. „Kann man persönliche geistige Errungenschaften von jemandem einschätzen? Kann man von jemandem sagen, er gehe anderen voran oder besser als andere?“
12. „Solche Fragen sollte man lieber nicht betonen, weil gerade so eine Ansicht vom geistigen Standpunkt aus  gesehen nicht normal ist.
13. Vergleichende Charakterisierungen wie ´bessere´ oder `schlechtere Errungenschaften´ sind nur unter Verhältnissen von Wettbewerb angebracht, aber gerade das ist in der Welt der geistigen Werte absolut nicht angebracht.
14. Wünsche, besser oder schlechter als die anderen zu sein, sind nur aufgrund der ungesunden Erscheinungsformen der egoistischen Seiten der Persönlichkeit möglich.“
15. „Was kann man über das Wirtschaftsleben der Gemeinschaft sagen? Ist es für die Mitglieder wichtig, materiellen Wohlstand zu haben, oder ist dies nicht von Bedeutung?“
16. „Zu sagen, dies habe keine Bedeutung, ist nicht richtig, aber auch die Aufmerksamkeit in Richtung des materiellen Wohlstandes zu richten, so, wie es unter der großen Mehrheit in der sogenannten zivilisierten Gesellschaft verwirklicht wird, ist auch nicht normal.
17. Das Wichtige bei der Lösung dieser Frage basiert darauf, was Menschenhände unter Verhältnissen, wo die von euch erwähnte Gemeinsamkeit der Strebenden geformt wird, zu machen imstande sind. Und dies setzt natürlich die starke und vielseitige Entwicklung des Handwerks voraus.
18. Aus natürlichen Gründen wird dies alles äußerst ungenügend realisiert, und die Qualität des materiellen Wohlstandes von jedermann hängt von den individuellen Eigenschaften der Persönlichkeit ab, und besonders von der Qualität der Werte, nach denen er strebt.“
19. „Wie verhältst Du Dich zu `neuen´ christlichen Bewegungen mit protestantischem Charakter, Bewegungen, die Liebe und Güte predigen, den Invaliden, Obdachlosen und Verwahrlosten helfen, Drogenabhängigen aufhelfen. Sind Kontakte und Zusammenarbeit möglich?“
20. „Mit großer Freude. So, wie auch ähnlichen Taten anderer Gruppen von Menschen gegenüber, die bei dem Bestreben, wirklich rechtschaffene Handlungen zu vollziehen, vereinigt sind.
21. Für eine Zusammenarbeit mit auf diese Weise Strebenden hat die Gemeinschaft immer offene Türen.
22. Neulich nahmen einige Mitglieder der Gemeinschaft am Bau eines Gotteshauses der Russisch-Orthodoxen Kirche in Podmoskowje teil (Nähe Moskau, Anm.d.Ü.), das später eingeweiht wurde. Aber als eine Person der oberen Geistlichkeit von dieser Tatsache erfahren hat, wurde dieser Mensch dadurch ziemlich traurig. Obwohl der Auftraggeber mit der Qualität der erfüllten Arbeiten sehr zufrieden war.“
23. „Im vorigen Winter gab es in Krasnojarsk keinen einzigen frostigen Tag. Was ist das, handelt es sich dabei um eine globale Klimaerwärmung?“
24. „Ich denke, dass diese Tatsache allein nicht dazu bringen soll, dass man die oben erwähnte Parallele eindeutig ziehen kann. Aber wenn schon viele Ereignisse solcher Art auf der ganzen Erde berücksichtigt werden, warum soll man dann auch diese, besonders für die Sibirer allem Anschein nach angenehme Wahrscheinlichkeit nicht zulassen?
25. Es ist nämlich bisweilen nicht nur eine Erwärmung bei zwischenmenschlichen Beziehungen erwünscht.“
26. „Wenn es so ist, wie wird es sich dann weiterentwickeln? Wird es dann auch Klimaflüchtlinge und Migranten geben?“
27. „Was den Charakter der Entwicklung angeht, so ist es für viele nützlicher, dies anzuschauen, als darüber im voraus zu hören.
28. Soweit ich weiß, gibt es bereits Flüchtlinge dieser Art, und ihre Zahl vergrößert sich im Laufe der Zeit.“
29. „Hängt dies nicht zumindest auch etwas von einem Menschen ab?“
30. „Eine sehr komische Frage. Alles hängt vor allem von den Möglichkeiten eines konkreten Menschen und des Charakters der Aufgabe, die vor ihn gestellt wird, ab.
31. Aber dennoch kann man ziemlich genau sagen, dass von dem auf der Erde lebenden Menschen unbedingt etwas abhängig ist.“
32. „Kann ein einziger Mensch die Evolutionsentwicklung der ganzen Menschheit bremsen? Soll er `sterben´, oder werden `wie alle´, oder `selbst durchgehen´?“
33. „Keiner von den Menschen ist imstande dies zu tun, wenn, natürlich, so der wahre Sinn der Evolutionsentwicklung gemeint ist.
34. Die Entwicklung des Menschen setzt die Vervollkommnung der Fähigkeiten des Menschen, die ihn umgebende Realität wahrzunehmen und sich ihr gegenüber richtig zu verhalten, voraus, nicht aber das chaotische Verbreiten seiner Kenntnisse und technischen Fähigkeiten auf dem Gebiet der Welt der Materie, die zur normalen Entwicklung des Menschen keinen Bezug haben.
35. Gerade beim ersteren kann keiner von all den möglichen `Duremars´(negative Gestalt aus einem bekannten Kinderbuch, Anm.d.Übers.) denjenigen stören, der seine eigene innere Welt vervollkommnen will. Dies hängt ausschließlich vom Menschen selbst ab.“
36. „Worin besteht die Entwicklung des Menschen? Wenn er zu viel von allem bekommt, dann wird er dumm und faul, wenn er wenig bekommt – wird er böse und aggressiv, wenn er noch weniger bekommt – stirbt er an Hunger. Irgendwo in der Mitte stehenzubleiben gelingt praktisch nie. Also, worin besteht seine Entwicklung, wenn der wissenschaftlich-technische Fortschritt immer mehr und mehr ermöglichen (wrtl.geben) wird und der Fortschritt nicht aufzuhalten ist?“
37. „ Im Grunde genommen habe ich diese Frage schon beantwortet, als ich die vorherige beantwortet habe. Da aber konkrete Aspekte erwähnt werden, füge ich mit Rücksicht auf diese Aspekte noch ein wenig hinzu.
38. Die erforderliche Entwicklung des Menschen kann auf keine Weise von der Tatsache der ihm gegebenen materiellen Werte abhängen, vom Umfang des Gegebenen und davon, ob dies überhaupt gewährt wird.
39. Die Entwicklung hängt ausschließlich davon ab, wie sich der Mensch gerade dazu verhält, was ihm gegeben wird. Dadurch wird der Charakter der Lebensbestrebungen des Menschen und sein wahrer Wert bestimmt.“
40. „Kann das Geistige des Menschen gemessen werden?“
41. „Es sei denn nur mittels eines `Geist-Messgerätes´, anders ist es kaum möglich.“
42. „Du bist immer gut gekleidet, man sieht, Handarbeit: Nähst Du selbst, oder ist dies die Arbeit Deiner Meister? Gibst Du Deinen Meistern den Kleidungsstil und dessen Design vor, oder handelt es sich völlig um deren Ideen?“
43. „Selbst zu nähen habe ich keine Zeit, daher vertraue ich der Hilfe, die man mir anbietet. Aber die hauptsächlichen Wünsche bezüglich des Stils gehen in der Regel von mir aus.“
44. „Hattest Du irgendwann den Wunsch gehabt, die Kleidung bei irgendeinem bekannten europäischen Designer nähen zu lassen?“
45. „Mir kommen solche Wünsche, milde gesagt, seltsam vor. Wenn keiner unter den mir Nahestehenden für mich das, was ich brauche, nähen könnte, so würde ich dies selber machen. Selbst wenn, was am ehesten wahrscheinlich ist, dieses Werk meiner Hände zuerst nicht besonders gut wäre, so würde mich dies durchaus befriedigen.“
46. „Die Marken von Uhren, Handies, Hausgeräten und anderem Technischen…Hast Du da irgendwelche Bevorzugungen? Zum Beispiel, dass es besser so eine Uhr sei, die in der Schweiz gefertigt wurde, bei Telefonen – die `Nokias´, bei Technik sei die japanische besser. Wie schätzt Du dies ein?“
47. „Bevorzugungen eben von solchem Maße interessieren mich nicht, aber ich werde der Qualität Aufmerksamkeit schenken und, wie zugänglich sie ist.“
48. „Was wird sich Deiner Meinung nach ereignen: das Eindringen des Lebens der Gemeinschaft in das Leben der Gesellschaft, oder umgekehrt – der Gesellschaft in das Leben der Gemeinschaft? Oder entwickeln sie sich unabhängig voneinander?“
49. „Alle Formen des erwähnten Eindringens sind in verschiedenem Maße unvermeidlich, weil das Leben der Gemeinschaft nicht das Ziel verfolgt, sich völlig von der um sie herum bestehenden Gesellschaft abzusondern. Sie ist berufen, lebenswichtige geistige und materielle Möglichkeiten zu erwerben, welche diese Gemeinschaft weiter günstig sich entwickeln lassen können, unabhängig von Unannehmlichkeiten, die sich ringsum in großer Menge ereignen werden und die für alle auf der Erde Lebenden unvermeidlich sind.“
50. „Die Kultur der Schwulen und ihre Shows auf dem ganzen Planeten – was ist das? Man darf die Modemarke der Kleidung nicht präsentieren, solange man die eigene Homosexualität nicht öffentlich eingestanden hat. Sie sind schon in der Politik, im Modebereich, im Machtbereich. Sie wollen schon predigen und in der Schule unterrichten. Sollte man dagegen irgendwie kämpfen, oder überhaupt irgendetwas tun?“
51. „Kämpfen soll man gegen die Folgen einer Krankheit nicht, sondern gegen die Krankheit selbst, die auf dem falschen Verständnis vom Sinn des Entstehens des Menschen und der Gesetze seiner wahren Entwicklung basiert.
52. Für das Begreifen ihrer Krankheit ist die bestehende Gesellschaft vorläufig noch nicht im notwendigen Maße reif, darum steht es noch bevor, die Folgen solcher Art, jedoch aber in markanter Weise, ausreichend zu sehen.“
53. „Wie verhältst Du Dich zu Sportwettbewerben?“
54. „Vor allem wie gegenüber einer gefährlichen Versuchung, die nicht ohne Erfolg klinische Abweichungen in der psychischen Wahrnehmung des Menschen bezüglich der wahren Werte des menschlichen Lebens provoziert.“
55. „Welchen Eindruck hat bei Dir die Nachricht über den Sieg der Stadt Sotschi bezüglich des Rechts, die Olympiade 2014 durchzuführen, hinterlassen?“
56. „Gar keinen Eindruck, so, wie auch ein beliebiger sinnloser Laut.“
57. „Wird man es in Sotschi schaffen, Olympia-Objekte zu bauen und sich auf die Durchführung von Wettbewerben vorzubereiten?“
58. „Mögen sie es versuchen. Jedes beliebige Resultat wird günstig sein, denn alles, was damit verbunden sein wird, wird einer großen Menge von Menschen für die normale geistige Entwicklung angesichts sonst nicht ausreichender Prüfung unbedingt nützlich sein.“

Girlande

Kapitel  35

001. Am neunundzwanzigsten November kamen Schüler des indischen Lehrers Schri Schri Ravi Schankar, des in der Welt bekannten Gründers der Organisation `Kunst des Lebens´ in die Himmlische Wohnstätte.
002. Das Ziel des Besuches seitens Konstantin, Jewgeni und Sergej war nicht nur der Wunsch, die Augen der Nachfolger von Vissarion zu sehen und deren Leben kennenzulernen, sondern auch, dem Lehrer eine persönliche Einladung seitens Ravi Schankar zu übermitteln, um Indien zu besuchen, den Aschram `Kunst des Lebens´ Nähe Bangalore und um mit ihm wegen eines persönlichen Gesprächs zusammenzutreffen.
003. Vissarion empfing die Krasnojarsker Schüler des indischen Meisters in seiner Werkstatt, beantwortete ihre Fragen und nahm die Einladung von Schri Schri Ravi Schankar dankend an und sagte, dass so eine Reise wahrscheinlich stattfinden werde…

004. Am neunten Dezember antwortete der Lehrer im Farntal nach der Verschmelzung auf Fragen der Gläubigen.
005. Hier einige Antworten des Lehrers von diesem Treffen.
006. „Ein gläubiger Mensch darf nicht einmal schlecht über jemanden denken. Aber wenn ein Mann einschätzt, dass eine ihn liebende Frau wegen irgendwelcher Eigenschaften für die Bildung einer Familie nicht passend ist, heißt das dann, dass er schlecht über sie denkt?“
007. „Nein. Das ist dasselbe wie wenn du hergehst, um dir einen Anzug anzupassen, und am Anzug – hängen die Ärmel bis zum Fußboden. Wenn du ihn nicht nimmst, denkst du dann, dass dies ein schlechter Anzug sei? Nein, du sagst einfach, dass er dir wegen der Größe nicht passt. Er sei sehr gut, aber er passe nicht der Größe wegen.
008. Dies ist dem in etwa ähnlich. Nicht in so direktem Sinne, aber ähnlich. Das heißt nicht, dass der Mensch schlecht ist und für dich nicht geeignet ist. Man kann ebenso sagen, du wärest schlecht und für sie nicht geeignet, darum auch habest du in ihr nichts Besonderes gesehen. Du solltest auch nichts sehen, weil du so einen guten Menschen nicht verdienst. Das kann man auch auf diese Weise betrachten. Darum gehört dies in Wirklichkeit nicht zum Schlechten.
009. Die Wahl eines Lebensgefährten vollzieht sich nach ein wenig anderen Kriterien. Dazu ist notwendig, dass eine bestimmte Vereinbarkeit gegeben ist: seelisch, geistig, intellektuell und psychologisch. Das Günstige soll vielfältig sein.“

010. „Lehrer! Vielleicht stört mich mein Kopf, oder verstehe ich das vielleicht nicht richtig…Ich vertiefe mich in letzter Zeit sehr in Überlegungen über unseren Himmlischen Vater, über Seine Existenz, wie Er dort in Einsamkeit verweilte, wie Er sich entwickelte…Und die Gedanken gehen in diese Richtung. Ich habe `Die Letzte Hoffnung´ studiert. Du sagst, dass Er hier auf der Erde durch die Verschmelzung der Ströme der Mutter-Erde und des Alleinigen erschienen ist. Aber mein Kopf brachte mich zu so einem Gedanken, dass Er hier sozusagen überhaupt nicht geboren wurde, sondern außerhalb der Grenzen des Weltalls entstand, das heißt, Seine Quelle wäre nicht innerhalb der Grenzen der Materie des Alleinigen geboren, sondern als ob Er aus irgendeinem Nicht-Sein gekommen wäre.“
011. „Nein, so eine Frage ist jetzt nicht erforderlich zu berühren. Du kannst es so beurteilen, wie es dir vorläufig gelingt, wobei du bei jedem nächsten Mal deine Ansichten änderst.“
012. „Das heißt, dass ich mich damit nicht aufhalte, ja?“
013. „Nein, das ist nicht das Thema, das jetzt behandelt werden sollte. Das , was du liest, das reicht. Sinniere weiter. Denk darüber vielleicht noch viele Jahre nach. Vorläufig ist Meinerseits noch keine Präzisierung erforderlich.“
014. „Aber dies ruft bei mir Zweifel hervor.“
015. „Folglich musst du verstehen: das, was du zur Zeit begreifst, das alles kann bei weitem nicht richtig sein. Und somit wirst du es das nächste Mal noch irgendwie anders betrachten. Wiederum werden Jahre vergehen – und wieder wirst du es anders sehen.
016. Also, du brauchst dich nicht auf das, was du dir ausdenkst, zu was du gedanklich gelangt bist, zu stützen. Das ist nicht jene Grundlage, auf welche man sich stützen soll. Dies ist einfach ein Gedanke, der bei dir zeitbedingt entstanden ist. Wenn er dich verwirrt, dann ist er folglich ungenau. Du brauchst ihm keine ernsthafte Aufmerksamkeit schenken.“

017. „Möge es einen Weihnachtsmann geben, ja?“
018. „Was?“
019. „Ich meine, dass Lüge um des Wohles willen – Weisheit ist. Ja? Möge es den Weihnachtsmann geben.“
020. „Was für eine Lüge zum Wohl?“
021. „Nun, bei Dir gibt es so etwas.“
022. „Ich habe nichts verstanden.“
023. „Es gibt bei Dir so eine Äußerung.“
024. „Ich weiß, dass es sie gibt. Ich verstehe nur nicht, wie du sie verwendest.“
025. „Angenommen, Er ist nicht hier entstanden.“
026. „Das, was Ich geschrieben habe – das ist das, wovon du ausgehen kannst, nicht aber Zweifel anmelden an dem Meinigen, an dem, was Ich gesagt habe.“
027. „Es ist so schwer, daran zu glauben, weil der Kopf…“
028. „Und Ich bitte Dich auch nicht, daran zu glauben. Du wirst dies auch nicht in deinen Kopf aufnehmen können. Das kann noch Tausende von Jahren nicht in deinen Kopf hineingehen. Das ist für dich auch nicht erforderlich.
029. Du schaust durch deine Wünsche sehr eng auf die Ewigkeit. Du hast deine stereotypen Wünsche, die dir heute eigen sind. Und du betrachtest die Ewigkeit durch einen Wunsch. Nicht vernünftig, nicht logisch, sondern durch den Wunsch. Und darum willst du entweder daran glauben, oder willst es nicht. Aber verbunden ist dies mit einem Wunsch, nicht aber mit logischen Schlussfolgerungen.
030. Die Ewigkeit kann nur logisch erkannt werden. Das sind Gesetze der Materie, da ist ein Wunsch nicht zu verwenden. Du kannst die Ewigkeit mit einem Wunsch irgendwie verschönern, ihr irgendeine Färbung geben, aber die Grundlage der Ewigkeit erkennt man nicht durch einen Wunsch.“

031. „Lehrer, gib bitte einen Hinweis. Meine Frau hat erfahren, dass ein Kind in einer der Familien etwas braucht. Und sie möchte für diese Sache Geld geben, aber folgendes besprechen, dass, wenn sie dasjenige nicht mehr brauchen, es an uns zurückgeht.“
032. „Wenn ihr etwas gegeben habt, dann sollt ihr keine Bedingungen bezüglich der Gabe stellen. Ihr habt gegeben – das ist alles, vergesst es. Was damit im weiteren geschieht – das soll schon nicht mehr eure Sorge sein.
033. Ansonsten geht ihr in Verhältnisse hinein, in denen sich momentan die Welt aufhält. Wo eine Handlung vollzogen wird und die Bedingungen zum beiderseitigen Nutzen besprochen werden. Aber das ist schon nicht mehr normal. Für die geistige Entwicklung ist gerade das nicht normal.
034. Wenn ihr teilweise (sogar nicht nur teilweise, sondern beinahe völlig) in den Gesetzen der existierenden Welt weiterhin verweilt, in Gesetzen, auf denen die Gesellschaft basiert, werden bei euch alle jene Veranlagungen aufbrechen, die im Laufe von vielen Jahrhunderten geformt wurden. Und jetzt werden dann bei euch diese Besonderheiten auftauchen.
035. Ihr werdet die Neigung verspüren, irgendeine Handlung zu unternehmen, die diesen Verhältnissen, die sich auf dieser Erde in dieser bestehenden Menschengesellschaft schon mehrmals manifestiert haben, entspricht.
036. Und gerade das ist der Fehler – das, was du jetzt sagst. Man muss in seinen Handlungen ein wachsames Auge auf ihn haben.“

037. „Guten Tag. Du hast einmal gesagt, dass der Himmlische Vater jede Seele unendlich wärmt, soviel, wie diese Seele fähig ist aufzunehmen. Wir versuchen manchmal, unsere Wärme irgendwohin auf irgendeine Weise zu richten, oder für jemanden zu beten. Aber wenn der Himmlische Vater dies ständig macht, braucht das Unsrige dann jemand?“
038. „Ihr legt die menschliche Grundlage in eure Wünsche ein – das, was der Himmlische Vater nicht geben kann. Ihr braucht nicht selten gerade diese psychologische, gemeinsame Teilnahme am Leben miteinander, wo ihr, wenn ihr euch um jemanden sorgt, ihm Gutes wünscht, Gesundheit wünscht, euch gegenseitig viel Kraft wünscht, hebt ihr seine Stimmung durch eure gut Stimmung an, verbessert sie. Dies ist das, was von der geistigen Welt nicht gegeben wird, denn es handelt sich um Gesetze der Materie.
039. Dies sind Gesetze eurer naturgegebenen gefühlsmäßigen Umsorgungen. Das, was der Vater nicht hat. Und daher, indem ihr durch Seine Kraft inspiriert werdet, euch erfüllt, euch entwickelt, entwickelt ihr gerade diese eure psychologischen menschlichen Besonderheiten, die ihr beginnt, einander zu schenken. Und sie spielen eine sehr wichtige Rolle.“
040. „Verstanden. Und um für jemanden zu beten, soll man unbedingt ein Bild formen? Oder genügt es, an jemanden zu denken, wenn der Kopf nicht imstande ist…“
041. „Wenn du für jemanden betest, musst du ihn dir wenigstens vorstellen. Sodass nicht nur einfach ein Name vorhanden ist und keine Vorstellung von dem Menschen, der dir unbekannt ist.
042. Es ergibt einen größeren Effekt, wenn du den Menschen kennst und deine Wünsche dem, den du kennst, schickst. Denn wenn du anfängst, deine Gedanken auf ihn zu konzentrieren, so baust du eine gegenseitige Verbindung mit ihm gerade auf der Ebene der Energie-Informationsfelder auf. Weiter beginnt sich das Ausrichten deiner Wünsche auf ihn auszuwirken.
043. Da du aber im Gebetszustand bist, entfalten sich deine Möglichkeiten maximal günstig. Das heißt, all das, was in deinen Eigenschaften als etwas Wohlbringendes besteht, kannst du äußern – mehr nicht.“

044. „Die Situation ist so… Mein Freund hat mich gebeten, ihm einen Ofen zu bauen. Ich habe beschlossen, ihn für ihn einfach so zu machen, kostenlos. Es wurde dabei aber die ergänzende Bemerkung gemacht, dass ich als der Meister arbeite, er aber erledigt die Hilfsarbeiten. In Wirklichkeit hat es sich so ergeben, dass ich das eine als auch das andere machen musste. Er aber erledigte seine Arbeit am Haus. War es richtig, dass ich ihm gesagt habe: „Jetzt bringe ich die Arbeit bis zu irgendeinem passenden Ende, ich beende die erste Etage, und, wenn es weiterhin so verläuft, gehe ich einfach bis zu dem Zeitpunkt weg, wo du entweder einen Hilfsarbeiter anheuerst, oder selber anfängst, normal mitzuarbeiten.“? War es richtig, dass ich ihm gegenüber so eine Aussage gemacht habe? Oder handelt es sich dabei um eine Forderung meinerseits?“
045. „Es ist so möglich. Aber es handelt sich sowieso um eine Forderung. Abhängig davon, was in Wirklichkeit vor sich geht, kann man eine Forderung stellen, sie kann angebracht sein, wenn irgendein Unsinn im Benehmen des Nächsten, der mit dir zusammen die Arbeit organisiert, wirklich zu sehen ist.
046. Wenn man das Fehlerhafte in seinen Handlungen sieht, so kann die Notwendigkeit, etwas zu verbessern, so ein Verhalten erforderlich machen. Aber inwieweit du es richtig angewandt hast, das kann Ich jetzt nicht einschätzen. Ich kann sagen, dass dies grundsätzlich möglich ist.“
047. „Sieh nun weiter: die Situation ergab sich so, dass er sagte „gut“, und er fing schon an, die Arbeit fortzuführen. Die Stimmung war ein bisschen anders, na gut. Wir beendeten die zweite Etage, und nach Beendigung der gesamten Arbeit sitzen wir am Abend und unterhalten uns. Und um die Spannung aufzuheben (denn sie war ja spürbar), sagte ich es so: „Freund, ich verstehe es einfach nicht. Beim nächsten Mal würde ich einfach so eine Arbeit nicht mehr machen. Weil ich das für dich sozusagen einfach so, kostenlos, gemacht habe, und gesehen habe…“.“
048. „Das sagst du, um die Spannung zu lösen, ja?“
049. „Nach meinem Verständnis – ja. Ich hatte so ein Bild, dass ich ihm helfe, und er hilft mir, diese Arbeit zu bewerkstelligen. Und mich beunruhigt der Umstand (diesbezüglich bekam ich einen Hinweis), dass diese Verabredung der Hilfe sie geradezu in ein Pfand umgestaltet habe. Entspricht das dem?“
050. „Und welcher Hilfe?“
051. „Ich habe ihm geholfen, in das Haus einzuziehen, ich habe ihm diesen Ofen gebaut.“
052. „Damit er dir helfe, das zu tun, was für ihn selbst nötig ist, ja?“
053. „Ja, man sagte mir: „Wozu hast du das gesagt? Du hast es gesagt, und jetzt wurde die Hilfe zum Pfand“.“
054. „Nein, das ist kein Pfand. In diesem Fall gehört das nicht ganz zum Pfand. Das ist doch nicht für dich: du erwähnst Hilfe, die er dir leisten soll, um gerade ihm helfen zu können. Das heißt, er muss dir helfen, die Arbeit zu organisieren. Ist es so gemeint? Oder was? Oder muss er dich mit Essen versorgen, mit Kleidung, dir ein Auto kaufen?“
055. „Nein, gerade nur soweit, dass ich ihm normal, vollwertig helfen kann. Gerade ihm helfen. Also, die Arbeit organisieren – gerade das.“
056. „Das kann auch dazu gehören – dir ein Auto zu kaufen. Du kannst dann leichter zu ihm kommen, um zu arbeiten, und der Ofen wird schneller fertig sein.“
057. „Nein, es wurde natürlich gemeint, eben irgendwelche Kleinigkeiten zu organisieren: die Ziegel, den Mörtel hochzureichen (ich werde doch nicht hin- und herlaufen müssen)…“
058. „Aber hier muss man schon überlegen, inwieweit es wirklich angebracht ist, dass gerade er das macht und nicht weggeht, um etwas anderes zu machen. Also, dies ist dasselbe, wie wenn man einen Maler bitten würde, ein Bild zu malen, und er würde anfangen zu sagen: „Weißt du, bring mir die Farben, wasch den Pinsel aus… sonst, warum werde ich dann hin- und herlaufen!“ “
059. „Bei einem Maler ist mir das klar. Dort mach er alles selbst.“
060. „Das ist doch so: der Künstler baut einen Ofen, oder macht sonst noch etwas. Ein Meister nimmt irgendeine Handlung in Angriff, er setzt voraus, dass er alles selbst macht.“
061. „Nicht ganz so. Es gibt Arbeit, wo man zu zweit arbeitet.“
062. „Dann also, bevor du beginnst, besprichst du zuerst diese Umstände: „Dann werde ich hier nichts machen können. Kannst du mir helfen?““
063. „Ja, dies wurde besprochen.“
064. „Und hat er gesagt: „Ja, natürlich, ich werde alles hinreichen, hierher werde ich etwas aufhängen, von dort aus werde ich es dann entnehmen, ich werde alles machen“, aber als die Arbeit begann, hat er dies nicht gemacht?“
065. „Darum eben sage ich…“
066. „Dann schau, inwieweit es angebracht war, dies von ihm im weiteren zu fordern. Oder vielleicht das, was er an einem anderen Platz machen wollte, - das war auch in Ordnung, und das musste man ihn machen lassen. Und dann musst du selbst hin- und herlaufen. Also, damit du nicht zu trocken an solche Umstände herangehst.“
067. „So hat man es mir gesagt, dies sei zu trocken.“
068. „Um Trockenheit zu bestimmen, muss man schauen, wofür er versucht hat, die Zeit zu verwenden, und bei welcher Arbeit hast du wegen Hilfe für dich versucht, ihn abzulenken.“
069. „Er hat Arbeiten am Bau seines Hauses verrichtet. Mich hat einfach die Tatsache verwirrt, dass ich alleine arbeite, obwohl unbedingt zwei Menschen gemeint sind, nämlich allein hat es der Meister sehr schwer.“
070. „Es fällt Mir jetzt schwer einzuschätzen, inwieweit richtig du diese Forderung angewendet hast. Ich habe die Situation nicht gesehen, sie ist mir nicht bekannt.
071. Es wäre natürlich besser, wenn ihr weniger solche Forderungen ausdrückt. In was für unangenehme Umstände ihr auch geraten mögt, wenn ihr jemandem beginnt zu helfen, - wenn ihr schon begonnen habt, so helft schon bis zum Schluss, ohne etwas zu fordern.“
072. „Aber es gibt doch andere Situationen, andere Menschen, die Hilfe brauchen, die grundsätzlich bereit sind…“
073. „Aber ihr habt angefangen, ihr habt angefangen zu helfen – so helft auch.“
074. „Aber sieh: wenn man beginnt zu helfen, so ist man zu etwas bereit, das heißt, du opferst etwas…“
075. „So musst du zuerst auch weise abwägen. Du lernst die Situation kennen, du wirst schon weiter irgendwelche Umstände berücksichtigen und sie schon im voraus besprechen. Wenn du vormals irgendeinen Fehler gemacht hast, seine Ungenauigkeit bemerkt hast, so wirst du ihn beim nächsten Mal berücksichtigen, du wirst versuchen, ihn zu vermeiden.“
076. „Habe ich Dich richtig verstanden, dass, wenn bei mir das nächste Mal so eine ähnliche Situation entsteht, so bespreche ich es am Anfang in der Art: „Du hilfst mir, oder du engagierst einen Helfer. Und wenn sich dies nicht ergibt, dann habe ich einfach keine Möglichkeit, das hier zu machen“?“
077. „Und hast du wirklich keine Möglichkeit, es zu machen?“
078. „Es ist sehr schwierig.“
079. „Oder hast du die Wahl – zu jemandem hinzugehen, der für dich einen Helfer anstellen kann?“
080. „Einer, der entweder selbst helfen, oder einen Hilfsarbeiter besorgen kann. Ein Helfer ist unbedingt nötig.“
081. „Folglich, wenn der Mensch dir nicht selbst helfen kann und keinen Hilfsarbeiter anstellen kann, dann soll man ihm auch nicht helfen? Obwohl du es machen könntest?“
082. „Dabei gibt es so ein Moment: wenn er es sofort sagt, dass er keine Möglichkeit hat…“
083. „Aber er kann es nicht wissen. Und plötzlich ist diese Möglichkeit verschwunden. Er dachte, dass er es können würde, aber es hat sich erwiesen, dass er es nicht kann.“
084. „Dann muss ich gleich am Anfang bestimmt diesen Umstand besprechen, dass, wenn diese Möglichkeit aufhört, dann soll er es im voraus sagen.“
085. „Und dann gehst du einfach weg, ja? Du lässt die Arbeit liegen und gehst weg? Und was wird dadurch anders sein, wenn er in irgendeinem Moment sagt: „Weißt du, ich habe keine Möglichkeit mehr“? Und was dann?“
086. Das wird den Umstand ändern, dass, wenn ich etwas mache, so muss ich meine Bedürfnisse sowieso irgendwie abdecken: ich muss irgendwo essen, ich muss irgendwo wohnen… ich muss meine Probleme sowieso irgendwie lösen.“
087. „So auch gehe jeden Tag aus dieser Situation flexibel heraus. Heute hat er keine Möglichkeit gehabt, dir zu helfen, und du siehst: war keine Möglichkeit, die Aufgabe so zu lösen, wie sie gestern gelöst werden konnte, heute war es nötig, sie irgendwie auf andere Weise zu lösen – so löse sie auch anders. Und so wirst du jeden Tag die Aufgabe lösen, indem du von der Situation ausgehst, die bei dir entsteht.
088. Man soll jeden Tag vernünftig, flexibel einschätzen. Nicht irgendwelchen trockenen Grundsätzen, Einstellungen, Bedingungen folgen, sondern flexibel abwägen, einschätzen, begreifen. Und aufs Neue irgendeine neue Entscheidung treffen, die früher gar nicht vorhergesehen werden konnte, aber es kann eine Notwendigkeit entstehen, dies zu tun. Bitte – mach es auf neue Art. Besprich das, zeig es auf, warum du es anders machen musst.
89. Stell aber keine Ansprüche: „Du hilfst mir gar nicht!“ Dass so ein Anspruch nicht entsteht. Man muss eine andere Form der Erklärung finden, die eine wirkliche Notwendigkeit, diese Handlung anders zu gestalten, aufzeigt. Nicht, weil er schuld ist.“
090. „Nun ja, bei mir hatte es sich so ergeben, dass er schuld war. Ja, das stimmt. Danke.“

091. „Lehrer, verstehe ich es richtig, dass das Wort des Ältesten beim Lernprozess kein Gesetz ist, sondern ein Vorschlag?“
092. „Nicht klar. Frage einfacher. Beschreibe sofort die Situation.“
093. „Ich unterrichte die Jungen in Werken und sehe die Möglichkeit, ihnen Selbstständigkeit zu gewähren, sie nicht in Bezug auf Arbeitsschutz, auf irgendwelche Normen, die jemand ausgedacht hat, zu kontrollieren.“
094. „`Jemand ausgedacht hat´ - ist das in dem Sinne gemeint, dass sie unsinnig sind?“
095. „In dem Sinne, dass ich einsehe, dass diese Normen des Arbeitsschutzes (dass sie sich an etwas schneiden können usw.) nicht unbedingt erfüllt werden müssen. Handelt es sich vielleicht um übermäßiges Vertrauen Gott gegenüber, dass ich dies in irgendwelchem Sinne sozusagen dem Selbstlauf überlasse, wenn ich dies als möglich beurteile?“
096. „Das ist dasselbe, wie Säuglingen ein Rasiermesser zu geben und zu sagen: „Was sein soll, wird auch sein.“ Ist das nicht dasselbe?“
097. „Aber sie sind doch keine Säuglinge. Ich sehe: sie arbeiten schon normal mit dem Werkzeug. Wenn ich mir sicher bin, bin ich ruhig…“
098. „Ihr seid wohl gleichsam alle erwachsen. Aber bisweilen trifft man Situationen an, wo ihr elementare Fehler im Arbeitsschutz zulasst und euch wirklich verletzt, ernsthaft verletzt. Obwohl, wenn ihr alles richtig getan hättet, gäbe es keine Verletzungen. Aber in der Realität gibt es doch solche Situationen.
099. Darum, um dies nun so eindeutig zu bestimmen: „Darf ich dem Arbeitsschutz überhaupt keine Aufmerksamkeit schenken, weil ich einfach das erwähnt habe, wo alles mögliche gemeint sein kann, und wie es klappt, so klappt es?“ – nein, so heranzugehen wäre nicht richtig.“
100. „Verstehe ich das richtig, dass es nicht prinzipiell heißt – ihnen auf die Finger zu schauen?“
101. „Es wäre zu wünschen. Wenn dir Menschen vertrauen, und das bedeutet, sie vertrauen darauf, dass du als einer mit mehr Erfahrung rechtzeitig irgendeine eventuelle Gefahr siehst und mahnst, das aufzeigst, - das ist schon deine Verantwortung. Also, es ist besser, auf diese Umstände zu achten.“

102. „Guten Tag, Du Lieber! Durch Deinen Namen wurde einst mein Leben gerettet. Jetzt ist ein achtjähriges Mädchen ungefähr in ähnlichen folgenden Umständen: man taucht es im Schwimmbecken unter, man prügelt es bis hin zur Gehirnerschütterung in der Schule, seine Mama beschimpft es zu Hause und schlägt es. Hat dies möglicherweise mit meinem Nicht-Erfüllen der Wahrheit zu tun bezüglich meiner Sippe? Oder wie? Es tut einfach so weh, das mitanzusehen.“
103. „Sucht nicht nach kurzen Wegen. Was heißt das – ist dies vielleicht irgendeine Verletzung meinerseits?
104. Ihr alle verletzt die Wahrheit in solch einem Umfang, der sogar irgendetwas Konkretes zu sagen sinnlos macht, weil alle Verletzungen gegenseitig miteinander verbunden sind, die eine fließt aus der anderen heraus. Und es ist unmöglich, irgendein Detail zu nehmen und es nur zu korrigieren, und sich nur darauf zu konzentrieren. Alles ist wechselseitig miteinander verbunden.
105. Darum soll man nicht irgendeinen schnellen Mechanismus suchen, bei dem es bloß genügt - `zack´ - und alles beginnt sich ringsum zu verbessern. Nein, man muss sich im Ganzen ändern. Und so ändern, wie jeder neue Tag es von euch fordert. Nämlich jeder neue Tag bereitet eine Aufgabe, die man richtig lösen muss.
106. So auch seht, was ihr falsch löst, was euch an diesem neuen Tag nicht zu lösen gelingt, wo es euch nicht gelingt, irgendwelche Emotionen zu bewältigen, wo ihr überhaupt nicht bestimmen könnt – wie ihr es in dem ein oder anderen Fall richtig machen müsst, aber einem konkreten Fall. Bezeichnet diese Besonderheit jeden Tag und korrigiert sie. Dies ist das, was von euch gefordert wird.
107. Von euch wird nicht so eine Teilnahme gefordert, wo ihr eine Vorschrift lesen sollt, irgendwohin gehen und euch in einem Zimmer verschließen sollt, um euch zu konzentrieren und euer Bewusstsein und eure geistige Welt zu korrigieren – und schon kommt ihr, die Erneuerten, aus dem Zimmer heraus. Das sind alles Dummheiten. All das klappt nicht. So etwas gibt es nicht.
108. Wenn das möglich wäre, so wäre diese Vorschrift schon längst in euren Händen und würde in jedem eurer Häuser hängen. Und ihr würdet euch schnell bessern, und es gäbe keine Probleme mehr, ihr würdet sie nicht mehr brauchen. Alles ist nicht so leicht.
109. Darum verhaltet euch dankbar, bezogen auf jeden Tag. Jeder Tag stellt vor euch genau so viele und solche Prüfungen, die genau ihr heute braucht. Und ihr braucht keine größeren Prüfungen. Sucht nicht nach dem Größeren.“
110. „Also heißt das dann, dass das Kind es erduldet, was für es notwendig ist?“
111. „Das ist, natürlich, auch notwendig. Wenn ihr diese Situation nicht berichtigen könnt, wenn sie nach euren Kräften nicht zu korrigieren ist, dann bleibt sie als eine Gegebenheit bestehen, die auch eine notwendige günstige Rolle spielen wird. Obwohl ihr sie traurig beobachten müsst, aber sie wird wirklich eine günstige Rolle spielen.
112. Ihr müsst nur sehen, was ihr wirklich Einfaches machen könnt, irgendwie berichtigen könnt: kann man dort hingehen, um etwas zu besprechen? Kann man die Situation irgendwie begleiten, etwas sagen? Dies ist das, was man betrachten kann, das, was ihr wirklich begreifen und sehen müsst, wie ihr irgendeiner unangenehmen Situation vorbeugen könnt.
113. Aber nicht durch irgendwelche innere Umschalter, die das Auge nicht sehen kann. Der innere Umschalter ist eure ganze innere Welt. Und nicht nur eure persönliche Welt, sondern die persönliche Welt des Menschen, der neben euch ist, die persönliche Welt von denjenigen, die überhaupt in eurer Umgebung sind. Weil all dies wie ein einheitlicher Organismus ist.
114. Und eine innere Korrektur von jemandem von euch bedeutet überhaupt nicht, dass diese Korrektur auch sofort bei allen anderen einsetzen wird. Das müssen sie nach ihrem Willen und Bestreben verwirklichen. Nun, dann wird allmählich das allgemeine Milieu, das Schmerz und Kummer bringt, beginnen sich zu ändern. Das ist keine einfache Aufgabe.“
115. „Dieses Kind, von dem eben gesprochen wurde, befindet sich jetzt in der Welt, und man lässt nicht zu, es hierher zu bringen. Und wenn eine Frau fährt und neben dem Kind sein wird (das wird ihr vorgeschlagen), ist dann dieser Schritt für die Rettung des Kindes günstig?“
116. „Entscheidet selbstständig. Irgendwohin zu fahren – bedeutet nicht, dass man es schon so betrachten kann, als ob dies günstig sei. Das Wohlbringende besteht darin, was ihr jeden Tag unter irgendwelchen Umständen, die an diesem Tag gegeben sind, tun werdet. Nicht aber einfach so – ob es günstig sein wird zu fahren?
117. Wenn es den Wunsch gibt zu fahren, dann muss man fahren. Bitte. Dann seht ihr alles an Ort und Stelle. Wenn ihr schon da seid und seht, dass es nicht möglich ist, das Wohlbringende zu unternehmen, dann muss man den Platz wechseln, dahin gehen, wo es als günstig gesehen wird.
118. Also, jeden weiteren Tag muss man die Situation aufs Neue abwägen. Weil dieses Wohlbringende vielleicht nur darin besteht, dass ihr dorthin fahrt und wieder zurückkommt. Dabei kann auch das Günstige möglich sein, das vor allem damit verbunden sein wird, wie ihr lernt, euren inneren Empfindungen zu folgen, denn darin vervollkommnet ihr euch. Ihr lernt, dem zu vertrauen, was in eurem Innern anklingt. Das ist von nicht geringer Bedeutung.
119. Aber klingt dies wirklich derartig, dass dies getan werden muss, oder klingt es irgendwie anders, worauf man keine Aufmerksamkeit richten sollte? Im Nachhinein werdet ihr eine Schlussfolgerung ziehen, ihr werdet noch weiser geworden sein.
120. Also, dies ist ein ganz anderer Komplex von Aufgaben, wo man  natürlich einfach verallgemeinern kann: alles, was ihr machen werdet, wird günstig sein. Unvermeidlich wird dies günstig sein.
121. Jede eurer Handlungen wird günstig sein. Sie bringt jene Weisheit, die ihr braucht. Weil, wenn es eine negative Handlung ist, so braucht ihr die Weisheit, so eine Dummheit nicht mehr zuzulassen. Wenn es sich um eine gute Handlung handelt, braucht ihr die Weisheit, um aufgrund dieser Handlung stärker zu werden und nicht mehr an dieser Handlung zu zweifeln.
122. Aber was ihr auch tun mögt – alles wird günstig sein. Darum soll man besser keine allgemeine Frage stellen.
123. Wenn ihr so fragt, meint ihr folglich eine schon im voraus bekannte Reihe von Handlungen, die sich unbedingt ereignen werden, und bei welchen man schon im voraus sagen kann, ob dies günstig sein wird. So, als ob diese Abfolge an Handlungen, die genau gemacht werden müssen, sozusagen schon bekannt sind. Es so anzuschauen ist nicht richtig, weil ihr immer an jedem neuen Tag die Freiheit der Wahl habt.
124. Und wenn ihr zu irgendwelchen Taten, Verhaltensweisen, veranlagt seid, so bedeutet das gar nicht, dass ihr es eben so machen werdet. Ihr könnt es anders machen. Das heißt, ihr habt die Wahl.
125. Etwas wird beginnen, euch zu verlocken. Wenn ihr euch bemüht, eine gute Handlung zu vollziehen, wenn ihr eine große Neigung habt, einen richtigen Schritt zu tun, dann wird irgendeine Herausforderung entstehen, die euch verlocken wird, diese Handlung nicht zu unternehmen.
126. Und abhängig davon, wie ihr handeln werdet, was ihr spüren werdet, in welchem Maße ihr die psychische  Müdigkeit spüren werdet, könnt ihr doch der Verlockung nachgeben und den notwendigen Schritt nicht tun. Dann werden sich viele Ereignisse, abhängig von euren Fehlern, ändern.
127. Aber jeder Tag ist flexibel. Er trägt keine so festgelegte Unvermeidlichkeit in sich. Wie ihr leben werdet – dadurch gerade wird irgendwelches Wohl bestimmt werden.
128. Habt aber keine Angst. Hauptsache, euer aufrichtiger Schritt, er ist nötig. Der aufrichtige Schritt und euer persönliches Verständnis, dass ihr diesen Schritt vorläufig als den richtigsten Schritt einschätzt. Vollzieht diesen Schritt mutig, in jedem Fall wird dies günstig sein. Aber diese eure Aufrichtigkeit ist notwendig.
129. Damit nicht eure Angst zur Hauptsache wird: und auf einmal mache ich es nicht richtig? So soll man nicht auf die Welt schauen. Wenn ihr euch nämlich so ängstigt, macht ihr unbedingt große Fehler.
130. Also, habt keine Angst. Schätzt aufrichtig das Richtige an diesem Schritt ein und versucht, ihn vorsichtig zu tun. Und seid aufmerksam, wenn ihr euren Zorn über jemanden bekunden wollt. Hier muss man äußerst vorsichtig sein. Drückt ihn lieber nicht bei jeder Gelegenheit aus. Das wird besser sein.“

Girlande

Kapitel  36

001. Im Monat Dezember fuhr der Lehrer fort, weiterhin auf Fragen, die Ihm auf dem Internet-Forum der Gemeinschaft unter der Rubrik `Der Lehrer Vissarion antwortet´ gestellt wurden.
002. Frage: Lehrer! Vergrößert sich im Laufe der Zeit die Zahl der heiligen Brüder, die in der Nähe der Erde als Hilfe für die Menschen verbleiben? Wovon hängt das ab? Gibt es heilige Schwestern, weibliche Personen (gemäß ihrer irdischen Vergangenheit) in dieser Bruderschaft?
003. Antwort: Ihre Zahl kann größer als auch kleiner werden. All dies hängt ausschließlich von der offensichtlichen Notwendigkeit ab.
004. Frauen gibt es auch unter ihnen, selbstverständlich.

005. Frage: Lieber Vissarion, guten Tag. Es ist folgendes geschehen: eines Abends kam meine Frau in sehr traurige Stimmung. Ich bat sie zu erzählen, was los sei, und unter Tränen erzählte sie mir folgendes: ihre Verwandten bezichtigen sie des Diebstahls eines goldenen Ringes und setzten darüber bei allen Verwandten ein Gerücht in Umlauf. Es handelt sich um einen Ring, den ich ihr geschenkt habe. Es gab seitens meiner Frau viele negative Aussagen, und sie äußerte viele ungute Emotionen in Richtung der Personen, die sie `beleidigt´ hatten.
006. Ich setzte all meine Kräfte ein, um meiner Frau zu erklären, dass es gar nicht wichtig sei, was jemand über sie sagt; das Wichtigste sei, dass wir wissen, wie sich alles in Wirklichkeit verhält; und sie müsse sich beruhigen, und sie müsse keinem etwas beweisen. Meine Frau konnte sich aber nicht beruhigen – ihre Eigenliebe war stark betroffen. Bis zu Tränen gekränkt bat sie mich, sie zu umarmen und zu bemitleiden. Ich hielt es nicht für notwendig, ihre Kränkung zu unterstützen, - sie tat mir zwar sehr leid, aber ich umarmte sie nicht. Sie sagte mir, ich sei ihr fremd, da ich sie nicht einmal in dieser schwierigen Minute unterstützen könne. Nach dieser Situation blieben bei mir Zweifel, ob es richtig war, dass ich sie nicht umarmt habe. Wäre es vielleicht richtig gewesen, sie zu liebkosen und wäre es ihr dadurch leichter geworden? Lieber Vissarion, wie hätte ich in dieser Situation handeln sollen? Vielen Dank für die Möglichkeit, die Frage zu stellen.
007. Antwort: Wenn wir von deiner Beschreibung ausgehen, so wäre es richtiger gewesen, deine Frau zu umarmen, sie zu liebkosen, und nachdem sie sich schon beruhigt und deine seelische Unterstützung verspürt hatte, hättest du eine günstige Möglichkeit bekommen zu versuchen, etwas Notwendiges zu erklären.
008. Sie haben geschrieben: „Ich hielt es nicht für notwendig, ihre Kränkung zu unterstützen, - sie tat mir zwar sehr leid, aber ich umarmte sie nicht.“ Wenn du angenommen hast, dass du ihre Kränkung unterstützen würdest, indem du sie umarmst, dann ist das nicht richtig.
009. Eine Kränkung zu unterstützen heißt, an der Beschuldigung derjenigen teilzunehmen, an denen sich ihre Kränkung festmacht, wo du deine Unzufriedenheit in jene Richtung auf ähnliche Weise äußerst.

010. Frage: Sagen Sie bitte, Vissarion, indem Sie Lehrer für Ihre Schüler und Nachfolger sind, verspüren Sie eine gewisse Verantwortung für deren Leben, das sich, nachdem sie Ihre Lehre angenommen haben, stark verändert hat? Ich verstehe, dass einerseits ein Mensch für seine Schritte selbst die Verantwortung trägt, andererseits – wo er jetzt glaubt, dem Wort des Lehrers folgt. Ich möchte das verstehen.
011. Antwort: Lieber Arthur, und wie kann denn dies anders sein?
012. Ich möchte darauf hinweisen, dass es besser wäre, Fragen solcher Art nicht zu stellen, weil sie mir sehr seltsam vorkommen.
013. Die gestellte Frage meint zwei dem Sinn nach gerade entgegengesetzte Antworten, eine, die, wenn ich sage „ich verspüre sie nicht“ sinnlos ist, und die andere meint eine Aussage über mich, die eher zu Führern politischer Parteien passt.

014. Frage: Guten Tag, Lehrer! Sag bitte, tragen Kinder Verantwortung für die Sünden ihrer Eltern, Großeltern? Wird ihr Leben dadurch auf eigenartige Weise geprägt?
015. Gibt es den Begriff Sippenverwünschung? Stimmt es, dass jedermann nur für seine persönlichen Handlungen Verantwortung trägt?
016. Antwort: Indem du sozusagen über Verschiedenes sprichst, redest du über dasselbe.
017. Natürlich wird jeder Mensch so geboren und geht ausschließlich so einen Weg, der für seine geistige  lebenswichtige Selbsterziehung am günstigsten sein wird.
018. Dadurch werden auch alle Schwierigkeiten, was als Bestrafung zu bezeichnen unvernünftig wäre, gemäß dem vorherbestimmt, was ein konkreter Mensch braucht.
019. Irgendwelche Abweichungen im psycho-physiologischen Bereich, die sich im biologischen Organismus gemäß dem Charakter einer nicht normalen Tätigkeit eines konkreten Menschen manifestieren, können auch seinen Kindern ganz natürlich weitergegeben werden, so, wie auch aufgrund derselben Ursachen, den Kindern seiner Kinder.
020. Aber die Hauptgrundlage des Wesens des Menschen ist seine Seele, nicht aber der eigentliche biologische Organismus.
021. Der Mensch kann nicht die Seele gebären. Der Mensch bringt nur den biologischen Organismus zur Welt, der abhängig davon, welche Eigenschaften er von seinen Eltern bekommt, dafür benutzt werden wird, damit irgendeine konkrete Seele bei der Verkörperung durch jene charakteristischen Eigenschaften alle Lebensprüfungen, die für die geistige Reifung notwendig sind, unbedingt erhält.
022. So ergibt es sich auch, dass jeder Mensch nur für seine persönlichen Handlungen die Verantwortung trägt, aufgrund der Folgen der Handlungen seiner Eltern, Großmütter und Großväter.

023. Frage: Warum braucht die Welt eine Vakuum-Bombe und eine neue Interkontinental-Rakete, die unlängst in Russland gebaut wurden? Entschuldige so eine in gewissem Sinne global aggressive Herangehensweise.
024. Antwort: Gerade die sich normal entwickelnde Welt braucht die von dir genannten Gegenstände überhaupt nicht.
025. Und wenn diese Gegenstände jedoch produziert wurden, dann kann man allem Anschein nach von keiner normalen Entwicklung der menschlichen Gesellschaft sprechen.
026. In diesem Fall muss man verstehen, dass alles, was in der Gesellschaft als Regel aufgestellt wird, dasjenige ist, was diese Gesellschaft verdient.

027. Frage: Wie verhalten Sie sich zu dem Begriff `Heimat´? (Heimat hier u.i. weiteren auch im Sinne von Vaterland, Anm.d.Übers.). Zu so einem Begriff, der seit vielen Jahrhunderten neben solchen Wörtern wie `Ehre´, `Heldenmut´, `Treue´, `Ruhm´ und so weiter in die Menschen hineingelegt wird. Unsere Großväter kämpften im Zweiten Weltkrieg. Ich verstehe, dass Krieg ein Übel ist, das bei `sich richtig entwickelnden Menschen´ nicht bestehen kann. Aber nichts desto trotz, Treue gegenüber dem Vaterland, seinem Volk und die Vereinigung in Treue und Selbstaufopferung – wie kann man dies alles vom Gesichtspunkt der Lehre aus verstehen? Wie sehen Sie in Bezug auf Ihre Gläubigen das Vermeiden der Pflicht, Russland in Kriegszeiten zu verteidigen?
28. Antwort: Die gestellte Frage berührt ein ziemlich großes Thema, das für diejenigen, welche sehr ernsthaft die ursprünglichen, festgelegten Traditionen und die in der Frage erwähnten Kategorien weiterhin betrachten, nicht einfach zu erklären ist.
029. Vor allem muss erwähnt werden, dass der Begriff `Heimat´ vormals ausschließlich aufgrund anormaler Absonderung irgendwelcher gesellschaftlicher Formierungen von anderen Formierungen entstanden ist und ausschließlich einen egoistischen, nicht vernünftigen und erst recht keinen geistigen Charakter hat.
030. Der Begriff `Heimat´ ist berufen, eine gewisse bedingte Ausnahme nur für die eigene gesellschaftliche Entstehung besonders zu betonen, was schon an sich in keiner Weise als vernünftig bezeichnet werden kann, denn es können ausschließlich nur die richtig bezeichneten allgemein menschlichen Werte die gesamte Gesellschaft der Menschen sich richtig entwickeln lassen, nicht aber individuelle Bedingtheiten einer getrennten Menschengruppe, die fiktiv als Staat oder sonst etwas bezeichnet ist.
031. Natürlich, von den Positionen der verschiedenartigen Aggressionen her, die andere, sich anders nennende gesellschaftliche Gruppen ständig in Erscheinung gebracht haben, war eine bestimmte psychologische List notwendig, die besonders dafür interessieren konnte, eine egoistische Bereitschaft zu bekunden, nur die Interessen der eigenen Gesellschaft zu verteidigen, ohne Möglichkeit, richtig daran zu denken, ob diese Interessen wirklich vernünftig und überhaupt normal sind.
032. Auf dieser psychologischen Grundlage mussten die Begriffe wie `Ehre, Heldenmut,Treue´ auf natürliche Weise geformt werden, Begriffe, denen damit künstlich ein schöner Schein verliehen wurde, damit der sich entwickelnde Mensch, der noch nicht über eine ausreichende Lebenserfahrung verfügt, garantiert auf die nötige Weise tief beeindruckt wird. Und von solchen Menschen gibt es eine gewisse Menge in jeder beliebigen Gesellschaft.
033. Ein Mensch, der anormal von den eigenen egoistischen Besonderheiten abhängt, wird immer mit großem Interesse und sogar der Bereitschaft der Selbstaufopferung nur das behaupten, was bedingt als das bezeichnet wird, was ihm gehört und auch das, was sozusagen nicht nur das Aufrechterhalten dieses seines bedingten Eigentums garantieren kann, sondern auch die Möglichkeit, es zu vermehren.
034. Ausschließlich auf dieser Grundlage ereignen sich immer alle Kriege und alle möglichen umfangreichen Dummheiten mit undenkbaren tragischen Folgen!
035. Und wenn man sich schon aus derartigen Gründe einsetzt, dann sollte man sich auch logischerweise, und nicht entsprechend einem unvernünftigen Kind, gegenüber den Folgen dieser Gründe wohlwollend verhalten.
036. Wie unvernünftig ist derjenige, der, indem er krankheitsfördernde Gründe bewahrt, über die dadurch entstehenden Krankheiten heftig ungehalten ist!
037. Solange die Lebensgestaltung der Menschengesellschaft auf so einer ausschließlich egoistischen Grundlage basieren wird, wird keine Menschengesellschaft einen normalen Frieden und ein normales Gedeihen verdienen und soll dies auch nicht erleben!
038. So eine Gesellschaft ist gemäß dem Gesetz der Harmonie unbedingt zur Selbstvernichtung verurteilt!
039. Das richtige Annehmen der Realität, welches beim Menschen geformt werden muss, ist nicht mit der in allen Gesellschaften traditionell gefestigten Ansicht gegenüber der sich ereignenden Realität zu vereinen. Und darum, im Zusammenhang damit, dass im Laufe der Zeit in der Gesellschaft die Menge der Menschen immer größer wird, die anfangen, die Realität auf der nächsthöheren Stufe wahrzunehmen, als dies im Laufe von Jahrtausenden vorher geschah, wird sich auch unausweichlich das Unverständnis der Mehrheit bezüglich jener Ansichten äußern, die in natürlicher Weise der Evolution die immer größer werdende Minderheit erwirbt.
040. Diese Menschen, so kann man berechtigterweise sagen, haben die psychische Veranlagung verloren, beliebige Kriegshandlungen zu vollführen.
041. Und es muss besonders betont werden, dies geschieht überhaupt nicht aufgrund des Prozesses von Degenerierung, sondern eben aufgrund der notwendigen Entwicklung. Was logischerweise bedeutet: wenn man versucht, diese Menschen sich daran gewöhnen zu lassen, dass sie das tun, worüber sie durch ihre Weisheit schon hinausgewachsen sind, dann bedeuten diese Bemühungen eindeutig den Versuch, diese Menschen zu verdummen.
042. Ich denke, dass ihr mir zustimmt, dass ausschließlich nur ein (milde gesagt) nicht genügend kluger Mensch versuchen kann, aus etwas Vollkommenem etwas Primitives zu machen!
043. Doch meine Mission setzt die Notwendigkeit voraus, vor allem gerade diejenigen zusammen zu bringen (soweit das möglich ist), die schon reif genug sind, weiter ihre innere Welt am günstigsten aktiv zu formen, und zwar auf einer qualitativ höheren Ebene im Vergleich zu dem, was sich vorläufig noch weiterhin auf charakteristische Weise in der bestehenden Welt der ganzen Menschengesellschaft manifestiert.
044. Das ist lebensnotwendig für die Aufrechterhaltung der Menschengattung mit den wahren, nur ihr eigenen besonderen Werten, weil (wie ich schon oben erwähnt habe) die Zivilisation der Menschen es weiterhin fortsetzt, sich aufgrund falscher Orientierungen – die endlos das Manifestieren von Aggression aller Art unvermeidlich provozieren – zu formen und damit kein Recht auf Existenz in der Welt der Harmonie hat.
045. Die Frage über das Ende der Lebenstätigkeit der Zivilisation, die auf in nicht normalem Maße gefährlich gefestigten Orientierungen basiert, stellt sich überhaupt nicht. Die Frage berührt nur die günstigste Länge der Zeit, welche dafür gegeben werden muss, damit alles Mögliche für die Bewahrung der wirklich wertvollen Menschenbasis getan werden kann, dank welcher im Nachhinein eine normale Gesellschaft neu beginnend auf der ganzen Erde geformt werden kann.
046. Die einheitliche Gesellschaft als eine einige Familie der Kinder eines Vaters!
047. Denn im Grunde genommen ist dies alles genau so!
048. Von vernünftigen Positionen her gesehen ist es nicht normal, das `eigene Volk´ und das `fremde Volk´ im Milieu derer zu bestimmen, die von einer Quelle geboren wurden!
049. Und wenn sich so eine Einheit vollziehen wird, dann wird man durchaus vernünftig und angebracht als Vaterland für den Menschen die Mutter-Erde bezeichnen können!
050. Frage: Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist der Vater – der Schöpfer von allem Existierenden, der Sohn – der Himmlische Vater, der Schöpfer der Menschenseelen und der Heilige Geist – das, was jeden Menschen mit dem Himmlischen Vater vereint. Ist es so? Diese Frage zu klären, haben mir zwei Bücher geholfen: `Philosophie der Zukunft´ und `Anthologie der Seele´, die von meinen Landsleuten verfasst wurden als ein philosophischer Versuch, den Sinn Ihrer Lehre zu verstehen.
051. Antwort: Absolut richtig. Aber eine besondere Betonung des Begriffes `Dreieinigkeit´ soll nicht gemacht werden. Eine besondere Betonung dieses Begriffes haben die Menschen selbst unternommen, angeregt vom egoistischen Bedürfnis, die Bedeutung von Kategorien aus ihrer Sicht festzulegen.
052. Den selben Begriff kann man in Bezug auf den Himmlischen Vater anwenden, der Sein Lebendiges Wort `geboren´ hat, sowie auch den Heiligen Geist, welcher vor allem vom Vater ausströmt und durch das Lebendige Wort von denjenigen am wertvollsten wahrgenommen wird, die Seinem Wort mit ihrem ganzen Herzen vertrauen.

053. Frage: Guten Tag, Lehrer! Ich verstehe Deine Worte über die schöpferische Tätigkeit der Frau als Deine Meinung darüber, dass sich die Frau immerhin in ihrer Familie ausdrücken soll. Und was sollen dann jene viele Tausend Mädchen tun, die in verschiedenen Kulturzentren, Kunstschulen, Handwerksstätten und ähnlichen Anstalten  lernen? Mädchen, die sehr markante Fähigkeiten für eine bestimmte Art von Tätigkeit zeigen und sich schon im Kindesalter ihr Leben ohne die Realisierung dieser Fähigkeiten nicht vorstellen können.
054. Antwort: In diesem Fall ist es nicht richtig, so weitreichend in diese Richtung zu schauen.
055. Charakteristische Züge seiner Lebenstätigkeit zu verändern, ist nur dann günstiger, wenn man beginnt, diesbezüglich eine Notwendigkeit zu verspüren. Wo Früchte der vorherigen Tätigkeit anfangen, eine immer größere Unzufriedenheit mit sich zu bringen.
056. In anderen Fällen jedoch bleibt nur übrig, allen Erfolg zu wünschen, die danach streben, sich, wenn auch nur ein wenig,  im kreativem Schöpfertum zu äußern.
057. Eine sehr große Anzahl von Menschen, die die eine oder andere Gesellschaft ausmachen, ordnen sich aktiv den charakteristischen Bedingungen, die als sogenannte Tradition geformt und bewahrt werden, unter.
058. Wo nicht selten eine normale Art der schöpferischen Äußerung des Menschen durch diese Bedingungen in Richtung einer nicht normalen Form von Äußerung stimuliert wird.
059. Wenn eine Frau den Wunsch hat, schön tanzen zu lernen, warum dann besser als alle anderen und auch noch dafür, dass sie von einer möglichst größeren Menge von Zuschauern gesehen wird?
060. Denn zum Erreichen dieses nicht normalen Zieles wird sie sich dem völlig widmen müssen, wobei sie in sich alle anderen ihr eigenen, lebenswichtigen Naturbesonderheiten unterdrücken wird.
061. Aber wofür? Dafür, dass man seine außergewöhnliche Bedeutsamkeit demonstriert? Solch ein Ziel mit den ihm eigenen Schattierungen basiert ausschließlich auf psychischer und geistiger Unreife!
062. Eine Frau, die besessen nach solchen Zielen strebt, kann grundsätzlich keine gute Mama in dem Maße sein, in dem es für eine normale, ausgezeichnete Entwicklung der menschlichen  Gesellschaft lebenswichtig ist.
063. Und solche problematischen psychologischen Abweichungen in kreativer Betätigung gibt es in großer Menge bei gefährlich vielen Vertretern der bis jetzt existierenden Menschengesellschaft.
064. In vielen Gesellschaften haben sich nicht wenige falsche Prioritäten behauptet, die noch dazu ideologisch in übermäßig krassen Farben gefärbt sind. All dies kann auf ganz natürliche Weise auf junge Köpfe genügend stark einwirken, weil das Naturbedürfnis des biologischen Organismus, seine Bedeutsamkeit mit dem Ziel des Überlebens in seinem Lebensraum zu behaupten, berufen ist, sich eben in der Zeit der Jugend am stärksten zu manifestieren.
065. Darum – besonders in den Verhältnissen der sich vorläufig noch nicht normal entwickelnden Gesellschaft – ist nicht all das weise, was von Kindheit und Jugend an verlockend aussieht.
066. Und überhaupt, das Erkennen jeder Weisheit beginnt immer mit unreifen Schritten.
067. Frage: Also, wenn mich meine Tochter fragt: „Mama, habe ich besser als all die anderen im Kindergarten getanzt (oder gemalt)?“ - was soll ich ihr dann antworten, wenn sie es wirklich besser als die anderen gemacht hat (rein technisch gesehen)? Es ergibt sich so, dass wenn man sie loben wird, dann wird sie immer die Erste sein wollen, auch später, auch in ihrem Leben als Erwachsene.
068. Antwort: So eine Tatsache des `Besser-Seins´ darf man bestätigen. Aber weiter braucht man unbedingt ein sachkundiges psychologisches Gespräch, das für eine notwendige Korrektur der Wahrnehmung der Früchte von Menschenhänden seitens der Kinder notwendig ist.
069. Ein äußerlich gelungenes Werk zu machen und ein wirklich guter und wertvoller Mensch zu sein – das muss längst nicht immer miteinander einhergehen.
070. Ein technisch sehr sympathisches Werk zu schaffen vermag auch derjenige, in dessen Nähe zu verweilen äußerst schwierig ist, und das Kommunizieren mit ihm kann eine extreme Feindseligkeit hervorrufen.
071. Darum ist es vor allem wertvoller, ein wirklich guter Mensch zu sein!

072. Frage: Lehrer, ich habe in der letzten Zeit bemerkt, dass, wenn ich arbeite, bei mir ein unangenehmes Gefühl entsteht: die Kinder stören mich, ich schaffe immer nichts, irgendwelche Hektik ist vorhanden. Und selten kommen Tage vor, besonders nach meinen Besuchen zum Berg (Bergsiedlung), an denen ich mehr mit meinen Töchtern kommunizieren möchte, sie kommen mir so interessant vor, so unerkannt; aufs neue möchte ich unser Zimmerchen gemütlicher gestalten, etwas für die Kinderchen stricken oder nähen. Aber ich muss mich wieder in die Arbeit einschalten, für den Unterhalt verdienen, und das Gefühl, dass ich die Mama bin, eine gute Hausfrau bin, verschwindet wieder; die formale Erfüllung meiner Pflicht bleibt: Essen bereiten, zu Bett bringen, Hausaufgaben überprüfen... Womit ist das verbunden?
073. Antwort: Mit der nicht normalen Form der Lebenstätigkeit persönlich von dir, als auch mit der dich umgebenden Gesellschaft.
074. Inwieweit es deine Möglichkeiten zulassen, versuche unbedingt die von dir erwähnte mütterliche Fürsorge zu bekunden!

075. Frage: Ich suche eine Sängerin für die Aufnahme meiner Lieder (Wiegenlieder zum Beispiel). Ich verstehe, dass von ihr Vieles abhängt und sie ihre innere Welt dorthin einbringen wird. Daher, wenn ich irgendwelche unwürdigen Verhaltensweisen bei ihr sehe (das Mädchen trinkt Alkohol, raucht, ist impulsiv, aggressiv), fange ich an zu zweifeln, ob ich das gemeinsame Schaffen fortsetzen soll. Kann das ein Grund sein, das gemeinsame Schaffen aufzugeben? Oder genügt es, einfach berufliche Eigenschaften einzuschätzen?
076. Antwort: Ja, dieser Umstand kann ein Grund sein, die gemeinsame schöpferische Tätigkeit in eben dem von dir erwähnten Projekt zu beenden.

077. Frage: Ist es kein geistiger innerer Fehler, wenn ein Mensch meint, dass jedes kleinste Ziel für Dich oder im Namen der Vollziehung beliebige, sogar offensichtlich nicht normale Mittel zum Erreichen des Zieles heiligt? Kann man Menschen, die nach diesen Grundsätzen leben, Fanatiker nennen?
078. Antwort: Wenn es eben so ist, dann ist es natürlich nicht normal.
079. Nicht wenige Schwierigkeiten und Wirren erwarten ihn selbst, als auch diejenigen,  welchen es bevorsteht, mit seinen Handlungen in Berührung zu kommen.
080. Sie haben geschrieben: „Kann man Menschen, die nach diesen Grundsätzen leben, Fanatiker nennen?“
081. Es lohnt sich nicht, vorschnell an jede einzeln genommene Erscheinung irgend welche allgemeine Formulierungen anzupassen.
082. Das ist das Los der Besserwisser, nicht aber der Klugen!

083. Frage: Warum unternimmt ein Mensch doch etwas dem Sinn nach Gesetzwidriges, nachdem er im Gebet seine Schwäche vor Gott und der Wahrheit aufgedeckt hat? Was ist das? Ist das etwa Heuchelei?
084. Antwort: Den von dir genannten Umstand kann man nicht eindeutig als Heuchelei bezeichnen. So etwas kann sich vor allem durch zwei Varianten entwickeln.
085. Einerseits kann ein Mensch Gesetzwidriges unternehmen deshalb, weil er nicht imstande ist, die entstandene Versuchung zu bewältigen; und andererseits – indem sich ein Mensch nicht bemüht, die Versuchung zu bewältigen, erlaubt er sich vorsätzlich Gesetzwidriges, wobei er nach irgend einem bestimmten Vorteil strebt, der damit verbunden ist.
086. Gerade das Letztere bedeutet Heuchelei.

087. Frage: Wir wollen doch glücklich sein auf dieser Erde, stimmt das? Warum sehe ich dann nur Kummer und menschliche Dummheit?
088. Antwort: Du musst dich immer daran erinnern, dass ausschließlich alles, was der Mensch sucht, ihn erfüllt und ihn auf entsprechende Weise unvermeidlich charakterisiert!
089. Dazu muss man hinzufügen, dass ein bestimmter Zustand des Menschen immer einen für diesen Zustand charakteristischen Drang nach der Suche dessen schafft, was diesem Zustand am meisten entspricht und ihn unterstützen kann.
090. Ein psychisch nicht gesunder Mensch ist grundsätzlich eben derjenige, der den Hang zu allem verspürt, was nicht dem Gesetz der geistigen Entwicklung entspricht, wo, je schwächer diese eigenen geistigen Kräfte des Menschen sind, umso aktiver wird er auf der Suche nach gerade negativer Information streben.
091. Denn jede negative Information, mag sie richtig sein oder nicht, ist ihrem Wesen nach berufen, das lebenswichtige psychische Gleichgewicht zu stören, welches die einzige Stütze ist, nur aufgrund derer der Mensch die Möglichkeit erwerben kann, die sich ereignende Realität am vernünftigsten einzuschätzen.
092. Eine Sache ist es, wo die eigentlichen sich wirklich ereignenden Tatsachen dich zwingen, das Negative zu sehen, wobei du dich selbst auf alle mögliche Weise bemühst, nur das Positive zu sehen; eine andere Sache ist es, wenn du interessiert das Negative suchst, indem du dich nicht einmal bemühst, darin wenigstens etwas Positives zu finden.
093. Gerade das Letztere charakterisiert nämlich einen wirklich nicht gesunden, Schaden bringenden Menschen!
094. Der einzige Weg zu der in diesem Fall notwendigen Genesung liegt in der Willensbemühung dieses Kranken durch sein zielstrebiges Bemühen in der ganzen sich ereignenden Wirklichkeit nur die positive Information zu finden, wobei er seine ganze Aufmerksamkeit auf sie konzentriert. Dabei ist es absolut unwichtig, inwieweit genau diese Information dem eigenen positiven Bild darüber entsprechen wird.
095. Hab´ keine Angst, einen Fehler zu machen, indem du das Positive hinzudenkst!
096. Am schlimmsten sind die Folgen einer falschen negativen Vermutung! Eine riesige Menge an Unglück und aller möglichen Tragödien im Leben des Menschen ereigneten sich und ereignen sich immer ausschließlich aufgrund negativer Mutmaßungen.
097. Durch positives Hinzudenken ist noch kein einziger Mensch in all diesen Jahrhunderten zugrunde gegangen!
098. Deshalb denke immer daran: dein wahrer Wert zeigt sich immer darin, was gerade du interessiert suchst!
099. Willst du gesund sein, so bemühe dich auf die entsprechende Weise und sei gesund!

100. Frage: Lieber Lehrer! Ich bedanke mich bei Ihnen für die vorherigen Antworten auf meine Fragen!
101. Ich verspüre wieder die Notwendigkeit, eine weitere Frage an Sie zu stellen. Seit einigen Jahren bin ich einseitig in ein Mädchen verliebt. Sie ist ein sehr guter Mensch. Ich bemühe mich, ihr meine Gefühle nicht aufzuzwingen und fordere nie etwas. Aber ich spüre in der letzten Zeit, dass es psychologisch unerträglich schwierig wird. Ich spüre, dass ich beginne, die gegenseitige Liebe zu fordern (vorläufig äußert sich diese Forderung in meinem inneren Zustand, nicht aber durch Worte oder Handlungen). Ich kann die entstandene Situation nicht dankbar annehmen. Wenn alles so bleibt wie es ist, befürchte ich, dass durch solch eine `Liebe´ bald alles Lebendige (und auch ich dabei) ringsum verwelken wird. Einerseits verstehe ich, dass das Schicksal mir eine schöne Möglichkeit gegeben hat zu lernen, auf schöne Weise zu lieben (damit mein Gefühl die Nächsten beflügelt , nicht aber belastet), aber ich kann nun diese Möglichkeit wegen meiner Schwäche nicht nutzen. Andererseits, der Mensch, den ich so liebe, verdient kaum so eine belastende `Liebe´.
102. Lieber Lehrer, ich kann das entstandene Dilemma auf keine Weise lösen: soll ich entweder das Liebesobjekt in Ruhe lassen und vorläufig den Kontakt auf ein Minimum reduzieren (es ist interessant: es scheint mir nämlich, dass gleich, nachdem ich zu dieser Variante zu neigen beginne, so entsteht sofort eine Reihe von Umständen – irgend welche gemeinsame Handlungen, Fahrten, Fragen – die dies stören), oder soll ich `mir auf meinen Hals treten´ und Erscheinungen des Egoismus in mir weiter ausräumen (aber wo soll ich nur die Kraft hernehmen – es tut nämlich heftig weh, und die Geduld geht zu Ende)?
103. Antwort: Kraft entwickelt man nicht dadurch, dass man sich einfach auf einem Sportplatz befindet, sondern dadurch, dass man auf irgend einem Trainingsgerät hart trainiert.
104. Etwas Schönes schmieden kann man nicht dadurch, dass man sich in der Schmiede befindet, die nämlich die umgebende Welt darstellt, sondern durch die harte Arbeit mit dem Hammer eben am Rohling, der durch die Wirkung des Feuers rot wurde!
105. Zähle nicht die Kräfte, die du angeblich im Vorrat hast, - das ist eine sinnlose Beschäftigung, bei welcher du unvermeidlich Fehler machst. Bemühe dich einfach mit allen Kräften, und du wirst einst unbedingt sehen, dass alles wunderbar gelungen ist.
106. Die Hauptsache, konzentriere dich nie auf die Wahrscheinlichkeit eines schnellen Sieges.
107. Je schwieriger die Aufgabe ist – und da der von dir erwähnte Umstand einer der schwierigsten ist – umso mehr Zeit an mühsamer Arbeit braucht man für dessen erfolgreiche Lösung.
108. Frage: Guten Tag, Lehrer! Ich bin wahrscheinlich in einer ähnlichen Situation. Nur mein Verhalten gegenüber dem Mädchen belastet mich nicht. Die ganze Energie realisiere ich dadurch, dass ich ihr bei irgend etwas Hilfe leiste, sogar mehr materielle Hilfe als psychologische, weil ich zur psychologischen Hilfe vorläufig noch nicht fähig bin. Bisweilen überkamen mich allerlei depressive Stimmungen, aber später sind sie im wesentlichen verschwunden. Ich fing an, dadurch Vergnügen zu verspüren, dass ich fähig bin, mich um jemanden wenigstens ein bisschen zu kümmern. Ich habe verstanden, dass schwierige Zustände entstehen durch mein Gekränkt-Sein ihr gegenüber. Ich fing an, sie zu entschuldigen, so, wie auch einige Frauen, die mich einseitig geliebt haben oder jetzt noch lieben, mich entschuldigt haben. Durch all dies ist meine Lebensqualität nur angewachsen, und einige Mädchen fingen an, mir ihre Freundschaft anzubieten.
109. Und so richten sie auf mich ihre Energie der Wärme und Aufmerksamkeit, die ich von denjenigen, die ich liebe, nicht erhalte. Es fällt mir schwer, dieser Energie nicht nachzugeben, wenn sie von selbst in meine Arme strömt. Und am Ende kann ich unfähig werden zu widerstehen und ein mich liebendes Mädchen zur Frau nehmen. Dabei werde ich das andere Mädchen noch weiterhin lieben. Ob das nicht Verrat ist gegenüber dem Mädchen, das mich liebt? Denn da ich sie nicht liebe, könnte ich ihr irgendwann Schmerz zufügen?
110. Antwort: Damit es zu keinem Verrat kommt, musst du unbedingt, bevor du die Situation endgültig zulässt, wo ihr füreinander Verantwortung übernehmt (gemeint ist: euch sexuell vereinigt), das von dir gewählte Mädchen wissen lassen, dass du in diesem Moment immer noch Gefühle gegenüber einem anderen Mädchen hast.
111. Wenn sie aber dieser Umstand nicht verwirrt und sie glaubt, dass sie dank ihrer Liebe alle entstehenden Schwierigkeiten lösen kann, die mit so einem Sachverhalt verbunden sind, dann kann so ein Bund von euch durchaus angebracht sein.
112. Aber wenn du selbst dich schon dafür entscheidest, eine Familie mit einem Mädchen zu gründen, dem gegenüber du keine Liebe verspürst, dann sei wachsam, weil du dann  bewusst nicht solche Umstände zulassen sollst, wo du sie daran erinnerst.
113. Die notwendige Liebe kann unter solchen Umständen durchaus bei dir Einzug halten. Das wird von dir selbst, als auch natürlich von den Bekundungen der von dir Gewählten abhängen.
114. Aber in jedem Fall werdet ihr aneinander das finden, was jedem von euch beiden gefehlt hat.

115. Frage: Guten Tag, Lehrer! Ich denke nicht, dass ich originell mit meiner Frage bin, aber dennoch... Das Thema – die Geldverhältnisse in der Gemeinschaft. Wie kam es denn dazu, dass während der letzten zwei Jahre der billige Rubelrost rapide das zerfrisst, was während des vorherigen Jahrzehnts geschaffen wurde? Ich stelle nicht die Frage: warum sind wir zu ziemlich festen Geldverhältnissen gekommen? In den acht Jahren meines Lebens hier habe ich gesehen, wie sich die Menschen hier Mühe gegeben haben, habe gesehen, wie das alles nicht einfach war, verstehe auch die Ursachen, die zum Geldverdienen drängen. Aber so, wie es jetzt ist, war es noch nie. Wie ein Bruder gesagt hat: „Alles wird durch Ziele und Aufgaben bestimmt.“ Was ist das bei uns – haben sich unsere Ziele und Aufgaben geändert?
116. Ich persönlich habe mein Geschäft in der Welt gehabt und gutes Geld verdient, aber nun will mein Bewusstsein, das sich durch das Letzte Testament geändert hat, nicht verstehen, warum plötzlich die Stabilität des kommenden Tages hier in der Gemeinschaft in eine direkte Abhängigkeit von der Menge der Geldscheine in der Tasche übergegangen ist, und in der Seele `stellt sich etwas auf die Hinterbeine´, wenn man beim Nächsten Geld für seine Arbeit verlangen muss. Was das Allertraurigste ist – dem hat man eine schöne Verpackung von Wortgebilden gegeben, wobei dies die Menschen tun, die mit Dir direkt kommunizieren.
117. Viele Menschen fühlen und denken eben so, wie ich es jetzt ausgedrückt habe. Aber die Realität zwingt dazu, sich an dem bestehenden Geldsystem zu beteiligen und zwingt nicht nur diejenigen, die aufgrund von Faulheit oder Trägheit etwas nicht erfüllt haben. Zum Verdienen fahren auch diejenigen weg, die während dieser Jahre nach allen Kräften gearbeitet haben. Und das bei dem riesigen Potential, das wir haben. Doch wir können gerade jetzt schon hier sehr viel produzieren, einschließlich Autos und Flugzeuge (zwei Flugzeuge sind schon beinahe fertig). Warum denn gewinnt das bestehende System stabil die Oberhand über die neuen Vorhaben, die unter der Führung von Christus selbst verwirklicht werden?
118. Und ist es überhaupt möglich, eine neue Gesellschaft aufzubauen, während die immer noch starke alte Gesellschaft existiert, mag sie auch verfault sein? Sie zwingt denn hartnäckig ihr Gesetze auf, während das Umgehen der meisten Gesetze, darunter die administrativen, manchmal auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Aber die Teilnahme daran bringt der Seele einen durchaus spürbaren Schaden. Was wird im weiteren sein? Wovon soll man leben? Eine große psychologische Müdigkeit hat sich angesammelt, und im Gebet und in der Verschmelzung Kräfte zu schöpfen, gelingt nicht, weil ich äußerst wenig religiös bin (Folgen der atheistischen Erziehung). Entschuldige meine vielen Worte. Ich danke Dir im voraus.
119. Antwort: Du machst dir Sorgen darüber, was auch ich traurig beobachte.
120. Es wird nützlicher sein, wenn du nicht das allgemeine problematische Thema abhandeln wirst, sondern vor allem für dich selbst jene konkreten konstruktiven Fragen stellen wirst, wobei ich beim Beantworten die Möglichkeit haben werde, die Stellen schneller zu beleuchten, auf die geschickt der Schatten gefallen ist.
121. Kläre deine Unruhe, und ebenso wird eine Klärung bei denjenigen einsetzen, die dich umgeben.
122. Ziele und Aufgaben haben sich für diejenigen, die hier in dem Streben zusammen gekommen sind, notwendige gerechte Bemühungen in ein und die selbe Richtung gemeinsam zu unternehmen, nicht geändert und sie können nicht anders werden. Aber die Versuchungen können sich sehr stark ändern!
123. Vor allem möchte ich darauf hinweisen, dass die sich ereignenden Schwierigkeiten gesetzmäßig sind und es unmöglich war, sie zu vermeiden.
124. Die Fehler der Menschen beruhen immer auf irgend einer geformten falschen Veranlagung und Anhänglichkeit. Die eigentliche Tatsache dessen, dass man Fehler macht, ist eine eigenartige Möglichkeit dafür, dass der Mensch eine günstige Fülle an Weisheit erwirbt.
125. Und gerade in Bezug auf das Anhängen an materiellen Werten, insbesondere an Geldscheinen, hat sich beim Menschen im Laufe von Jahrhunderten eine der gefährlichsten Formen von Anhänglichkeit geformt. Erst recht dadurch, dass ausschließlich das ganze System der Lebensgestaltung der Menschengesellschaft auf dem falschen Verständnis beruht, nämlich wie günstig es sei, geldliche finanzielle Bezahlung in den gegenseitigen Beziehungen der Menschen untereinander zu benutzen.
126. Solange dieser `Koloss´ euch, die ihr hier auf der Neuen Gelobten Erde im Streben nach Erfüllung des Großen Vorherbestimmten zusammen gekommen seid, mindestens ein wenig beeinflussen wird, werdet ihr unvermeidlich unter dem Einfluss der Versuchungen sein, die diesem eigen sind.
127. Dieser Prüfung, die mit diesem Einfluss verbunden ist, solltet ihr unvermeidlich unterzogen werden, um jenen Teil eurer Wesenheit heilsam zu ändern, der im Laufe von sehr langer Zeit falsch erzogen wurde.
128. Ich wiederhole noch einmal das Bild, das ich in einer Antwort auf eine andere Frage im Rahmen dieses Forums schon erwähnt habe: etwas Schönes und der Achtung Würdiges schmieden kannst du nur aufgrund eines Rohlings, der durch die Wirkung des Feuers ordentlich rot wurde.
129. Es lohnt sich nicht, sich zu beeilen, sich durch die entstandene charakteristische Rötung des Rohlings an vielen Stellen verwirren zu lassen.
130. Gefahr verbirgt sich nicht in dieser Rötung selbst, sondern darin, was zu schmieden sich derjenige bemühen wird, in dessen Händen der Rohling auf die notwendige Weise rot wurde. Ob seine Hände eine Sichel oder doch ein Schwert schmieden?

131. Frage: Im Neuen Testament wurde der Grundsatz eingeprägt, dass derjenige, der Christi würdig sei, seine ihm Nahestehenden hassen und sie um Seinetwillen verlassen solle. Wie ist dies auf vernünftige Weise mit der Alles-Vergebenden-Liebe den Nächsten gegenüber zu vereinen?
132. Antwort: In diesem Fall ist die angeführte Äußerung aus dem Neuen Testament ein Beispiel für die ungenaue Wiedergabe der einst gehörten Belehrung darüber, dass ein wahrhaft Gläubiger in dem Fall, - wobei das vom Lehrer Gegebene und das, worum die Nahestehenden bitten, einander entgegengesetzt sind, - immer die Erfüllung dessen, was der Lehrer gibt, bevorzugen wird, nicht aber die Erfüllung von dem, worum ihn seine ihm Nahestehenden bitten werden. Wo der Gläubige es schaffen soll, allen ihm von seinen Nächsten aufgezwungenen Werten zu entrinnen, wenn diese Werte den Werten, die der Lehrer gibt, widersprechen.
133. Und auch wenn man wegen der Erfüllung des Göttlichen die Notwendigkeit einsieht, die Verwandten zu verlassen und dort hinzugehen, wo eine rechtschaffene Tätigkeit notwendig ist, so wird eben der wahrhaft Gläubige die Wahl immer vor allem in Richtung der Erfüllung des Göttlichen treffen.

134. Frage: Jesus sagte: „Ich bin das Leben, die Wahrheit und der Weg, und keiner kommt zum Vater anders denn durch Mich.“ Vielleicht ist das nicht genau wörtlich, aber dem Sinn nach heißt es so. Und Du sagst, dass der Mensch in Wirklichkeit niemals von Gott weggegangen ist, er sei immer in einem nahen Kontakt mit Gott. Kannst Du das erklären?
135. Antwort: Es ist nicht richtig, in der angeführten Äußerung das Wort `kommt´ als ein Erwähnen der Notwendigkeit einzuschätzen, sich räumlich von einem zum anderen Platz zu begeben.
136. Der aus dem Neuen Testament angeführte bildhafte Gedanke meint das Bedürfnis, die für den Menschen notwendigen Göttlichen Wahrheiten am genauesten und in der größten Fülle zu erkennen.
137. Und wer kann denn am genauesten und in der größten Fülle über die Wahrheiten des Himmlischen Vaters erzählen, wenn nicht Sein Wort selbst?

138. Frage: Lehrer, macht es die Frau richtig, die ihrem Mann alles verzeiht: Schimpfen, Saufgelage, Handgreiflichkeit, wobei sie sich bemüht, ihn vor den Kinder in jedem Fall zu rechtfertigen (Papa sei müde, deswegen schimpfe er auch; sie sagt den Kindern, dass der Papa seine Verwandte nach Hause gebracht habe, selber weiß sie aber, dass es sich um seine Geliebte handelt und so weiter)? Sie unternimmt den Versuch, die Familie mit allen Wahrheiten und Unwahrheiten aufrecht zu erhalten, indem sie ihn vor allen verteidigt und  sich selbst gegenüber an erster Stelle. Erweist es sich in diesem Fall als Rechtfertigung, dass sie ihn wirklich liebt? Kann so ein Vergeben für ihre Kinder nützlich sein, für ihren Mann, ist sie für die geistige Entwicklung dieser Menschen nützlich?
139. Antwort: Vieles hängt davon ab, ob die Frau auch weiterhin ihre Lebensbemühungen auf diese Art machen will und ob sie die Kräfte dafür hat.
140. Wenn sich die negativen Bekundungen ihres Mannes nur auf sie selbst auswirken, dann wird ihre Liebe ihre Bemühungen natürlich rechtfertigen.
141. Und wenn diese anormalen Handlungen seinerseits die psychische und physische Gesundheit der Kinder bedrohen, dann ist ihre Liebe in diesem Fall schon keine Rechtfertigung mehr.

142. Frage: Lehrer, ich fühle es so, dass meine Mama in den letzten Jahren deswegen ein schlechteres Gehör hat, weil sie keine Hinweise über sich hören will und darüber, dass die Nächsten auch recht haben können, nicht aber nur sie. Das ist meiner Meinung nach ihre Hauptschwäche bei ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen, die sich auf ihre Gesundheit so auswirkt.
143. Ist für einen Gläubigen so eine Bemühung zulässig, wo er versucht, auf den Grund der Krankheit hinzuweisen? Oder ist es besser zu warten, bis der Mensch (kein Gläubiger) mich selbst um Hilfe bittet? Ist es in Wirklichkeit zulässig, ihren Zustand einzuschätzen (sie ist doch meine Mama)? Außerdem erwartet sie von mir, dass ich ihr bei der Behandlung helfe, dass ich sie zu Ärzten begleite, sie pflege und so weiter, aber ich sehe ein, dass es sinnlos ist, dies zu machen, ohne dass sie sich im Innern ändert. Ist dieses mein Verhalten bezüglich ihrer Heilung richtig?
144. Antwort: In der angeführten Beschreibung der Lebenssituation ist enthalten, dass du sie richtig verstehst.
145. Natürlich ist es notwendig zu versuchen, auf den Hauptgrund hinzuweisen, von welchem das Entstehen der Krankheit und die Wahrscheinlichkeit der Genesung bedeutend abhängt.
146. Aber das muss man richtig tun, ohne es aufzuzwingen, weil man leicht einen Ausbruch von Aggression hervorrufen kann, der den auch ohnedies nicht einfachen Sachverhalt verkomplizieren würde.
147. Eben in Bezug auf Hinweise solcher Art braucht man eine gewisse Flexibilität, aber auf keine Weise einen zielgerichteten Druck.

148. Frage: Lehrer, hilf mir zu verstehen... Ich habe sehr oft in den Predigten gehört, dass Du hier für uns eine Welt baust. Inzwischen sagst Du auch, dass wir dort hingekommen sind, wo es nichts gibt, und dass wir selber alles bauen sollen. Kannst Du bitte erklären, was Du meinst, als Du gesagt hast, dass Du für uns eine Welt baust? Worum handelt es sich? Und worum geht es, wenn Du sagst, dass wir alles selbst bauen sollen? Kann man sagen, dass der Lehrer hier statt uns alles baut, wir aber sollen einfach das, was Er sagt, passiv erfüllen, und alles wird von selbst gebaut?
149. Antwort: Du verstehst die von dir erwähnten bildhaften Äußerungen nicht genug richtig.
150. Meine Äußerungen darauf zu beziehen, dass ich euch angeblich die Häuser baue, Werkstätten für euch gründe, oder sonst etwas ähnliches, das ist nicht richtig.
151. Wenn der Lehrer kommt, dann können notwendige Veränderungen, weswegen Er kommt, sich auf die notwendige Weise ausschließlich nur bei gemeinsamen Bemühungen ereignen: bei diesen Bemühungen, die gerade Er unternehmen muss, sowie auch bei jenen, welche Seine Nachfolger unternehmen müssen.
152. Die Aufgabe des Lehrers besteht nicht nur darin, alles am genauesten zu erklären, worauf sich der Mensch schon beim Anwenden von den notwendigen Bemühungen seinerseits stützen muss, sondern auch darin, ein psychologisches und geistiges Milieu zu schaffen, das auf diejenigen Menschen, die Ihm vertrauen, unsichtbar und aktiv günstig einwirken wird.
153. Dies Letztere ist auch diese Welt, die der Lehrer durch seine Gedanken, Gefühlswünsche und Gemütsbewegungen, die unvermeidlich mit Äußerungen von bestimmten Forderungen als der aktivsten Form von Energie-Informationseinwirkung verbunden sind, erschafft.

154. Frage: Mir gelingt es nicht, mein Baby/Säugling meinen mir Nahestehenden anzuvertrauen, die, wie es mir scheint, seine Individualität und seinen Zustand nicht in jedem Moment berücksichtigen, weil sie sich sicher sind, dass sie besser wissen, was das Kind braucht. Zum Beispiel: sie meinen, den Körper samt Ärmchen müsse man ganz einwickeln, bei Koliken meinen sie, es möge weinen, das gehe vorbei, das könne bei jedem Kind vorkommen... Was ist das für eine Unzufriedenheit in mir? Wie muss ich mich diesbezüglich verhalten? Vielen Dank für eine Antwort!
155. Antwort: Du sollst gerade so handeln, wie du es selbst fühlst und als richtig ansiehst!
156. Natürlich bedeutet das nicht, dass du Ratschläge seitens deiner Nächsten überhaupt nicht anhören sollst. Ratschläge anhören und bedenken sollst du, aber so handeln, wie nur du es selbst entscheidest.
157. Für dein Kind hast vor allem gerade du die Verantwortung!
158. Viele schon lang existierende Vorstellungen, die mit Erziehung und Pflege von Kindern verbunden sind, sind überflüssig.
159. Lerne, eine gute Mama zu sein!

160. Frage: Ich möchte wissen, ob sich der Wille des Himmlischen Vaters darin manifestiert hat, dass die Tempel/Kirchen aller Religionen nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet wurden (christliche, moslemische, jüdische, buddhistische, hinduistische Tempel, ägyptische Pyramiden, die der Maja, Azteken, megalithische Bauten wie Stonehedge usw.)? Stimmt es, dass der Altarteil des Tempels der Kirche Des Letzten Testaments nicht nach Osten ausgerichtet ist?
161. Den Willen des Himmlischen Vaters, dass Heilige Tempel, die von Menschenhänden geschaffen sind, irgendwie besonders an den Himmelsrichtungen orientiert werden sollen, hat es nicht gegeben.
162. Auf geistige Erscheinungen bezieht sich ein solches Ausrichten in keiner Weise und hat auf solche Erscheinungen keinerlei Auswirkung.
163. Die Orientierung an Himmelsrichtungen basiert eher auf psychologischen Besonderheiten, die mit irgendwelchen menschlichen Festsetzungen von etwas, was der Mensch für sehr wichtig hält, verbunden sind. Aber gerade zum Göttlichen gehört das nicht.
164. Die Ausrichtung des Altarteils in den Tempeln der Kirche Des Letzten Testamentes ist nicht irgendwie speziell festgelegt.

165. Frage: Mein Freund und ich kamen auf einen Bankautomaten zu und sahen, dass jemand dort seine Geldkarte hatte stecken lassen, dabei brauchte man schon keinen Pin-Code mehr anzugeben, man konnte das Geld einfach so bekommen (das Geld desjenigen, der die Karte im Automaten stecken gelassen hatte). Ich nahm die Karte schnell heraus und gab sie daraufhin am Bankschalter ab. Mein Freund aber sagte zu mir, dass man das Geld nehmen dürfe, es sei das selbe, wie wenn man es auf der Straße fände. Verstehe ich es richtig, dass das Geld zu nehmen in diesem Fall ein Diebstahl gewesen wäre, - dadurch, dass ich nämlich die Karte abgegeben habe, habe ich sozusagen das Geld an den Besitzer zurückgegeben? Ist das Verständnis richtig, dass man Geld, das auf der Straße gefunden wird, nehmen darf, weil der Besitzer sowieso kaum zu finden ist?
166. Antwort: Alles stimmt, du denkst richtig!

167. Frage: Guten Tag, Lehrer! Ist es wirklich so, dass, wenn man über dem Essen oder dem Wasser ein Kreuz zieht, oder ein Gebet spricht, so verändert sich seine Struktur? Ihr Feld wird günstiger. Und welches Gebet passt da am besten? Danke.
168. Antwort: Das stimmt, gerade die Strukturveränderung vollzieht sich dabei.
169. Aber für das Segnen des Essens braucht man kein besonderes Gebet. Nötig ist nur die eigentliche Aufrichtigkeit des Menschen, der sich durch einfache Worte mit der Bitte um Segen an den Himmlischen Vater wendet.
170. Die Qualität des Segnens hängt immer vor allem von der Qualität des Bekundens des Heiligen Glaubens ab und von persönlichen geistigen Eigenschaften desjenigen, der um den Segen bittet.
171. Frage: Es ist bekannt, dass Wasser besondere Eigenschaften hat und `Information in sich aufnehmen´ kann. Darf man während des Einheitlichen Gebetes ein Gefäß mit Trinkwasser zum Zweck einer Verbesserung seiner energetischen Eigenschaften aufstellen? Ich bitte um Entschuldigung, wenn meine Frage naiv ist.
172. Antwort: Ja, eine wohlbringende Veränderung der Struktur des Wassers vollzieht sich.
173. Noch besser wird dies vor sich gehen, wenn im Verlauf des Gebets das Kännchen mit Wasser über eurem Kopf positioniert ist. Trinkt auf eure Gesundheit!
174. Aber vergesst nur nicht, Gebet ist nicht gleich Gebet.
175. Vieles hängt davon ab, wie ihr betet und in welchem Zustand ihr seid, worauf ihr in Wirklichkeit eure Aufmerksamkeit während des Betens konzentriert.

176. Frage: Guten Tag, Lehrer! Was ist Intuition? Ist es richtig zu denken, dass es sich dabei um eine unterbewusste Erfahrung früherer Leben handelt? Warum gibt es den Begriff der weiblichen Intuition, der männlichen aber – nicht? Ist ihre Basis die der Natur?
177. Antwort: Einen grundsätzlichen Unterschied zwischen der Intuition von Männern und der von Frauen gibt es nicht. Die Intuition selbst fundiert ausschließlich auf der Naturbasis, das heißt, auf jenem Informationsfeld, das jedem selbstständig manifestierten Objekt der Welt der Materie eigen ist.
178. Jedes solch eines Feldes, das jedem konkreten Objekt eigen ist, verbreitet sich um so ein Objekt herum in einer für seine Eigenschaften charakteristischen Größenordnung /Entfernung.
179. Eben mittels solcher Felder ereignet sich der gegenseitige Informationsaustausch zwischen allen ähnlichen Feldern, die einander berühren. Ihr fühlt immer das, was euch umgibt!
180. Ihr aber nehmt einen sehr großen Umfang so einer Information wahr, die zu euch von überall her kommt, aber jener Teil des Bewusstseins, welcher für Überlegungen verantwortlich ist, lässt euch (wegen seiner sich unterscheidenden charakteristischen Besonderheiten) nicht jede ankommende Information auf natürliche und für euch günstige Weise identifizieren.
181. Abhängig vom Niveau der Entwicklung des Organismus und seiner Fähigkeiten, die Information solcher Feldebenen günstig wahrzunehmen und zu nutzen, wird auch der Umfang verschiedener Information abhängen, welche dieser Organismus identifizieren wird.
182. Vorläufig ist für eure Identifizierung vor allem die Feldinformation am besten zugänglich, die zur Instinktbasis der Selbsterhaltung gehört.
183. Obwohl, in dem Maße wie ihr euch entwickelt, werdet ihr fähig, immer breiter das wahrzunehmen, was euch gleich einem Windhauch berührt hat.
184. Eure Lebenserfahrung eines vorherigen Lebens, wenn es das gab, sowie des jetzigen, ist vor allem berufen zu helfen, darauf richtiger zu reagieren, was ihr intuitiv ahnen werdet.
185. Dabei, abhängig vom Charakter des Lebensinteresses, der sich bei Männern von dem der Frauen unterscheiden kann, entsteht auch eine erhöhte Empfänglichkeit für irgendwelche charakteristische Information.


Girlande

Kapitel  37

001. Auszüge aus der Kommunikation des Lehrers auf dem Internet-Forum der Gemeinschaft von Vissarion zur Winterzeit.
002. Frage: Guten Tag, Lehrer! Geht jetzt unsere Erde wirklich in eine andere Dimension über? Werden dadurch solche rapide Veränderungen des Wetters verursacht und wachen dadurch Vulkane auf? Es gibt sogar Botschaften von außerirdischen Zivilisationen, die sagen, dass wir bald unsere Autos mit Pferden ziehen werden, weil kein Erdöl mehr gefördert werden kann. Ich denke, dass viele damit einverstanden sind, dass wir den Planeten so verschmutzt haben, schlimmer geht es nicht. Geschieht diese Reinigung durch die Erde selbst oder durch den Himmlischen Vater?
003. Antwort: An dem, was mit der Natur der Erde vor sich geht, kann der Himmlische Vater grundsätzlich nicht beteiligt sein.
004. Und was soeben vor sich geht – so ist das Nützlichste, zu versuchen, selbstständig darüber nachzudenken.
005. Die Hauptsache ist, sich auf die Einsicht zu stützen, dass die Erde ein lebendiger Organismus ist, und wenn Veränderungen der Rhythmen ihrer Lebenstätigkeit bis zu einem bestimmten kritischen Punkt vor sich gehen, so muss sich unbedingt irgend eine globale Veränderung in ihrer geophysischen Struktur ereignen.
006. Die momentanen Vorgänge in der Natur der Mutter-Erde sind gesetzmäßig und mehr als das, dies wurde zielgerichtet im Zusammenhang mit der Entstehung des Menschen auf dieser Erde berücksichtigt.

007. Frage: Unser Denken ist mit unserer Gesundheit verbunden. Davon beginnen sogar schon unsere Mediziner zu sprechen. Warum gibt es jetzt in der Welt so viele Krebskranke, womit ist diese Krankheit verbunden? In der letzten Zeit höre ich immer wieder in meinem Umkreis: man ist an Krebs gestorben. Ist dies vielleicht mit dem Egoismus verbunden?
008. Antwort: Ich halte es nicht für günstig, die Ursachen für das Entstehen von Krebserkrankungen maximal zu konkretisieren, weil dies wirklich nicht nötig ist. Du aber hast richtig den Zusammenhang dieser und aller anderen Formen von Krankheiten mit den egoistischen Erscheinungen des Menschen angesprochen.
009. Genauer gesagt, gerade mit jenen egoistischen Bekundungen, die die von der Harmonie zugelassene Norm übersteigen.
010. Zu viele Unzufriedenheiten und Forderungen stellt der Mensch an das, was ihn umgibt und was ihm gegeben wird!
011. Ungeachtet seines `Schreckens´ ist Krebs durchaus ziemlich schnell vom Kranken selbst zu heilen und zwar dadurch, dass er alle seine Willensbemühungen unternimmt hinsichtlich der Bekundung seines richtigen Verhaltens gegenüber der Realität, die sich ihm zeigt und sich um ihn herum ereignet und ihn unmittelbar angeht.
012. So könnt sachkundig eben – ihr, die ihr das Letzte Testament schon angenommen habt, schon durchaus etwas wissen, etwas, was einige von euch schon wegen so einer entstandenen Krankheit erfolgreich nutzen konnten.

013. Frage: Ist etwa Eifersucht seitens der Frau das emotionale Ergebnis ihrer unterbewussten Berechnung dessen, dass der Vertreter der Natur, der die Nachkommenschaft – ihr Hauptziel des Lebens – verteidigt und versorgt, aufgrund seiner Fähigkeiten nicht mehrere als nur eine Frau verteidigen, befriedigen und versorgen kann? Kann die Eifersucht verschwinden, wenn in dem männlichen Teil des Volkes von Generation zu Generation Männer geboren und erzogen werden, welche fähig sind, die Welt mehrerer Frauen zu befriedigen, indem sie ihr Leben in Wohlstand und die Entwicklung von allen Kindern gewährleisten. Ist das Verschwinden von Eifersucht die Aufgabe der Frauen, oder doch die der Männer?
014. Antwort: Besonderheiten der Erscheinung von Eifersucht muss man mit dem Verständnis dessen, dass sie auf den Instinkten der Selbsterhaltung und Fortpflanzung basiert, betrachten.
015. Ausgehen muss man von drei Urgründen, die grundsätzlich beim Menschen sowie bei jedem Vertreter der tierischen Welt gleich sind..
016. Das Hauptprinzip dieses Instinktes ist vor allem damit verbunden, dass der Organismus (abhängig vom Grad der Kompliziertheit seiner Struktur) unbedingt danach streben muss, seinen charakteristischen Paarteil/Partner für das Entstehen der Nachkommenschaft zu finden, was die nötigen Bedingungen des Überlebens sichert.
017. Dementsprechend , wenn der Organismus die nötige Reife erreicht, sollen sich bei ihm diesbezüglich jene Gefühlsbesonderheiten einschalten, welche diesen Organismus zur notwendigen Suche bewegen werden.
018. Eine beliebige Gefühlsinteressiertheit ist immer mit dem Vorhandensein von Unruhe oder Angst diesbezüglich verbunden, dass das Interesse nicht verwirklicht und das Ziel nicht erreicht werden kann.
019. Bei den Vertretern der Tierwelt manifestiert sich so eine Unruhe in einem gemäßigten Verlauf, welcher durch einfache Gesetze  der Natur bedingt ist.
020. Aber im Falle des Menschen manifestiert sich dieses ganze Thema viel komplizierter.
021. Nicht nur dadurch, dass der biologische Organismus des Menschen komplexer ist als bei beliebigen Vertretern der Tierwelt, sondern vor allem auch dadurch, dass die Gefühlswelt eben des Menschen kraft charakteristischer Besonderheiten der Seele eine außerordentliche Intensität der Bekundungen aufweist.
022. Wodurch sich die oben erwähnte Unruhe oder Angst sehr stark zeigen kann, indem sie sich leicht das Bewusstsein wegen des Findens aller möglichen Wege, die zur Beruhigung dieser Instinktbedürfnisse führen könnten, unterordnet, sie dabei gefühlsbetont als die hauptsächlichsten Lebensziele hervorhebt.
026. Ein Mensch, der keine richtige geistige Erziehung genossen hat – und das bedeutet auch, dass er nicht den notwendigen Umfang an geistigen Kräften besitzt – ist auf ganz natürliche Weise unfähig, dem Einfluss seines eigenen Instinktes richtig zu widerstehen.
024. Was ihn unvermeidlich zu der Notwendigkeit veranlasst, das Hauptziel des Lebens nur in diesem Instinktbereich zu sehen.
025. Beim Menschen, im Gegensatz zum Tier, liegt der Eifersucht die Notwendigkeit zugrunde, gerade jenen Auserwählten hoch einzuschätzen, mit dessen Vereinigung es am günstigsten sein wird, was, wie ich schon bemerkt habe, mit der Beunruhigung, ihn zu verlieren, unvermeidlich verbunden ist.
026. Und da die besondere Gefühlswelt des Menschen fähig ist, ihn zu zwingen, sich vollends an irgend ein einziges Objekt, an seinen Paarteil, zu binden, wird diese Beunruhigung völlig angebracht sein, weil das Gefühl der Liebe, aufgrund derer auch die stärkste Anhänglichkeit des Menschen entsteht, nicht im Zusammenhang mit der Fähigkeit des Menschen, vernünftig zu denken, erscheint und unerwartet einsetzen kann.
027. Wonach euer Auserwählter, der seine neuen Gemütsbewegungen nicht bewältigen kann, euch ohne weiteres verlassen und zu einem anderen Menschen gehen kann, wobei er euch mit den Emotionen von nicht realisiertem Interesse zurücklässt.
028. Je geistig schwächer ein Mensch ist, umso stärker zeigt sich bei ihm Unsicherheit hinsichtlich seiner Kräfte, bezogen auf die Wahrscheinlichkeit, in den bestehenden Lebensverhältnissen überleben zu können, und umso mehr wird sich bei ihm Angst zeigen, die mit der Erscheinung der betrachteten Instinktseiten verbunden ist.
029.  Wobei, je größer die Angst ist, was nur der geistig schwächere Mensch erleben kann, umso wilder und verdrehter wird sich seine Eifersucht zeigen.
030. Dementsprechend, je geistig stärker ein Mensch ist, umso gemäßigter werden seine Gefühlsbewegungen zutage treten, die eben mit  dem Erscheinen seiner Eifersucht verbunden sind.
031. Aber diese charakteristischen Beunruhigungen selbst, die in ihrem Grunde egoistisch sind, können nicht verschwinden, weil sich die Wahrnehmung der sich ereignenden Realität in der Lebenstätigkeit des Menschen ausschließlich durch seine Gefühlswelt bekunden wird.
032. Bloß bei einem geistig starken Menschen kann der Verlust des Menschen, den er liebt, eine bestimmte Bitterkeit hervorrufen, die wie ein Schatten auf seine weiter bestehenden Bestrebungen, die Hauptziele des Lebens zu verwirklichen, fällt, und bei einem geistig unreifen – ist er aber dem Verlust des Lebenssinnes gleich.

033. Frage: Guten Tag, Lehrer! Ich erziehe mein Enkelkind, seine Eltern übergaben es mir, als es erst ein Jahr alt war. Jetzt ist es schon 5, und sie haben es wieder an sich genommen, und es besucht einen Kindergarten. Seine Eltern sind ungläubig und verneinen aktiv Gott.
034. Darf ich ihm irgendwie ein ganz klein wenig über den Vater, über Schutzengel erzählen, wenn seine Eltern mir verbieten, dies zu tun, der Junge aber fragt? Vor einiger Zeit hatte er Angst vor dem Einschlafen, ihn quälten Albträume. Aber danach erzählte ich ihm, dass Gott ihn immer beschützt und ihm hilft, darum könne ihm nichts geschehen. Die Ängste fingen an zu vergehen. Da aber nicht nur ich ihn pflege, wird ihm somit auch ein anderes Verständnis vermittelt. Die Ängste sind bei ihm wiedergekommen.
035. Soll ich dem Jungen über andere Götter erzählen (altgriechische, heidnische, Allah, Jehova usw.), das heißt, darüber reden, woran ich selbst nicht glaube (im Grunde genommen lügen), wenn seine Eltern dies fordern?
036. Wird meine Entscheidung richtig sein, seinen Eltern eine Absage zu erteilen bezüglich weiterer Hilfe, wenn sie von mir fordern, meine Überzeugungen zu ändern oder zu verheimlichen?
037. Der Junge lernt selbstständig zu denken. Neulich sprach er in meiner Abwesenheit wegen irgend einer Frage gegenüber seiner Mama ein mangelndes Vertrauen aus, indem er dies dadurch erklärte, dass sie nicht an Gott glaube. Und hat laut gesagt, dass er mich fragen werde. Dies `erhitzte´ den Konflikt mit seinen Eltern zusätzlich. Soll ich ihm beibringen, seine Überzeugungen sogar vor seinen Eltern zu verheimlichen?
038. Antwort: Sie haben geschrieben: „Darf ich ihm irgendwie ein ganz klein wenig über den Vater, über Schutzengel erzählen, wenn seine Eltern mir verbieten, dies zu tun, der Junge aber fragt?“
039. In diesem Fall kannst du so viel erzählen, wie viel du für günstig hältst.
040. Sie haben geschrieben: „Soll ich dem Jungen über andere Götter erzählen (altgriechische, heidnische, Allah, Jehova usw.), das heißt, darüber reden, woran ich selbst nicht glaube (im Grunde genommen lügen), wenn seine Eltern dies fordern?“
041. Natürlich darfst du das, aber nur das, was du selber diesbezüglich meinst. Er kann nämlich später vieles über all dies aus verschiedenen Quellen hören.
042. Eine nicht geringe Rolle wird aber das spielen, was er als erstes zu hören bekommt. Alles andere, was von anderen Quellen ausgehen wird, wird er schon durch das Prisma seiner ersten Gefühlseindrücke des früher Gehörten wahrnehmen.
043. Sie haben geschrieben: „Wird meine Entscheidung richtig sein, seinen Eltern eine Absage zu erteilen bezüglich weiterer Hilfe, wenn sie von mir fordern, meine Überzeugungen zu ändern oder zu verheimlichen?“
044. Ja.
045. Sie haben geschrieben: „Soll ich ihm beibringen, seine Überzeugungen sogar vor seinen Eltern zu verheimlichen?“
046. Nein.

047. Frage: Guten Tag! Ich lebe mit meiner Frau mehr als dreizehn Jahre zusammen. Bin ich einer, der `unter dem Pantoffel steht´, wenn ich Vergnügen verspüre, meine Frau zu wecken, indem ich ihr eine Tasse Kaffee ans Bett bringe?
048. Antwort: Eben bei dieser erwähnten Variante nicht. Bringe sie ruhig mutig weiterhin. Aber wenn deine Frau zum Beispiel dabei stets Forderungen äußert, dass entweder der Kaffee nicht süß genug sei, oder nicht stark genug, oder sonst noch irgend etwas derartiges und du dabei, indem du dich bemühst, die sich stetig verändernden Launen zu befriedigen und weiterhin Kaffee bringst, dann kann man schon das von dir erwähnte Problem anfangen zu bedenken.

049. Frage: Ich wollte fragen: ist es für den menschlichen Organismus ungesund, wenn man Alkohol oder etwas Alkoholhaltiges anderer Ar in geringer Dosierung zu sich nimmt? Die Menschen in der Welt, sogar Ärzte, behaupten, Alkohol in geringer Dosierung sei sogar wegen des Abtötens von allerlei Bazillen und Mikroben im Organismus sozusagen gesund. Viele Menschen trinken von daher 50 g Alkohol täglich. Wie wirkt Alkohol in Wirklichkeit auf den Organismus im physischen Sinne ein?
050. Antwort: Es wird besser sein, wenn ihr jegliche Art  speziell hergestellter Alkoholika grundsätzlich nicht verwenden werdet.

051. Frage: Egoismus – ist er immer schlecht? Es wird nämlich sehr viel Gutes aufgrund von Egoismus getan. Zum Beispiel ein Mann, der sich auf die Fahrbahn stürzt, um ein Kind zu retten und rettet es, er macht dies auch aus einem egoistischen Grundsatz heraus. Er ist so erzogen – er kann nicht anders, er wird sich sonst mit sich selbst unwohl fühlen. Dabei blieb aber ein anderer Passant aus Angst um seinen Körper wie angewurzelt stehen – das ist auch Egoismus... Also, ist der Egoismus immer mit einem negativen Zustand und mit Folgen verbunden, die die geistige Welt zerstören?
052. Antwort: Alle egoistischen Manifestationen basieren auf naturgegebenen Gefühlsbesonderheiten.
053. Und da diese Gefühlsbesonderheiten der Lebenstätigkeit des Menschenkörpers immer eigen sein werden, so werden die Manifestationen des Egoismus auch angebracht sein.
054. Eine andere Sache ist es, wie der Mensch sich erlaubt, egoistische Verlockungen zu verwirklichen.
055. Alle egoistischen Erscheinungen ohne Ausnahme zu beschimpfen und zu kritisieren kann nur ein nicht genügend weiser Mensch. Um so mehr, als gerade der Egoismus an der unwiederholbaren Formung der Persönlichkeit aktiv teilnimmt.
056. Aber in dieser Zeitperiode wurde es lebensnotwendig, die Mannigfaltigkeit der Verwirklichung des egoistischen Drängens sehr sorgfältig zu durchleuchten, weil außer der normalen Bekundungen von Egoismus in der Lebenstätigkeit des Menschen auch eine große Menge anormaler Erscheinungen vonstatten geht, welche fähig sind, die Qualität des Menschenwesens negativ zu verändern.
057. Zum Beispiel können wir den in der Frage erwähnten Gedanken ein wenig betrachten. Sie haben geschrieben: „...ein Mann, der sich auf die Fahrbahn stürzt, um ein Kind zu retten und rettet es, er macht dies auch aus einem egoistischen Grundsatz heraus. Er ist so erzogen – er kann nicht anders, er wird sich sonst mit sich selbst unwohl fühlen.“
058. Indem man die Aufmerksamkeit auf den betonten Teil des Zitates richtet, kann man sicher zwei unterschiedliche Eigenschaften, die die unternommene Handlung charakterisieren, vermuten.
059. Einerseits stürzt sich der Mensch auf die Straße, ohne nachzudenken, um das Kind oder sonst wen zu retten, nur aus dem bloßen inneren Beweggrund heraus, um zu retten, oder andererseits – er stürzt hinzu, um das zu tun, wobei er es schafft, im Vorhinein zu überlegen, dass im umgekehrten Fall er sich unbehaglich fühlen würde, oder man könne dann über ihn nichts Gutes sagen oder denken.
060. Das ist ein Beispiel von zwei verschiedenen Beweggründen einer Handlung: ein uneigennütziges Motiv und eines, das auf Eigennutz beruht.
061. Die Handlung, die auf dem oben erwähnten Eigennutz beruht, wo der Mensch sie nur aufgrund des Bestrebens vollzogen hat, um sich von überflüssigen Beunruhigungen frei zu halten und um die erwünschte Meinung über sich seitens anderer Menschen zu schaffen, erweist sich nicht als normal.
062. Sogar, wenn diese Handlung die Rettung des Lebens des Kindes erbrachte, so war für den Rettenden selbst seine Tat nicht positiv.
063. Die Rettung des Kindes milderte nur das Negative, welches sich bei so einem Retter gezeigt hat, blieb aber unvermeidlich negativ.
064. Nur durch Göttliche Weisheit waren die Ereignisse im Voraus auf solche Art berücksichtigt worden, dass sie jedem zum Nutzen waren: dem Kind wurde das Leben gerettet, und demjenigen, der seine anormalen egoistischen Interessen hoch einschätzt, wurde eine Möglichkeit gegeben, zumindest etwas Nützliches zu tun, indem dies die Bekundungen seines Anormalen gemildert hat.

065. Frage: Mein Mann ist gläubig, er hat den sehr großen Wunsch, richtig zu leben, sagt aber, das sei in Moskau unrealistisch und würde keinem gelingen. Obwohl, er versuche es jeden Tag, aber täglich stürze er ab. Er sagt, in der Gemeinschaft werde er Hilfe bekommen, ringsum würden Gläubige sein, von ihnen käme Unterstützung. Der Lehrer werde nahe sein, man könne ihn fühlen. Kurz gesagt, er hat vor wegzufahren, aber erst später, wenn er hier einiges erledigt hat. Meine Frage ist folgende: Wie muss man jetzt leben, solange die Sachen noch nicht erledigt sind (er ärgert sich jeden Tag, schreit herum, kann mich beleidigen und leidet selbst darunter)? Wie soll ich mich richtig verhalten, um ihm zu helfen, nämlich von mir hängt auch vieles ab? Ich bin keine Gläubige, darum habe ich es noch schwerer.
066. Antwort: Natürlich, von jedem Menschen, der neben einem anderen lebt, hängt der Charakter der Entwicklung der Lebensumstände desjenigen ab, mit dem er zusammen lebt.
067. Damit ich irgend einen konkreten Hinweis geben kann, ist es äußerst notwendig, die Fragen nicht als ein allgemeines Problemthema zu stellen, sondern indem man durch sie bestimmte, genau beschriebene konkrete Umstände aufzeigt.
068. Allgemeine Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen bestehen in der Regel aus einer nicht kleinen Reihe konkreter problematischer Details, wobei das Lösen dieses allgemeinen Problems nur durch das richtige Lösen jeder solcher separaten Probleme möglich ist.
069. Darum wäre es günstig, wenn möglich, vor allem mindestens ein oder zwei Umstände auszusondern, wo du nicht weißt, wie da richtiger zu handeln wäre.
070. Wenn man aber die allgemeine Form der geäußerten Frage berücksichtigt, so kann man auf eine solche Frage nur eine allgemeine Antwort geben: demütig sein und auf verschiedenste Weise versuchen, durch das Verhalten des Ehemannes nicht mit Gekränkt-Sein zu reagieren.
071. Dies ist jener Ausgangspunkt, von dem jeder Mensch beginnen soll, richtige Schritte zur Lösung der entstehenden Lebensaufgaben zu unternehmen.

072. Frage: Lehrer, nicht selten kommt es bei mir vor, dass ich eine Situation des vorangegangenen Tages im Schlaf weiter durcharbeite, ich sage dabei dem Menschen Worte, die ich tagsüber nicht geschafft habe zu sagen. In Wirklichkeit bin ich in der Nacht eher im Halbschlaf, nicht aber im Zustand eines tiefen Schlafes (das Kind weckt mich oft).
073. Kommen meine Worte gegenüber diesem Menschen in Wirklichkeit in einem gewissen Maße an, in seinem Bewusstsein oder Unbewussten, oder geht da einfach das Modellieren auf diese Weise in meinem Verstand vonstatten? Darf ich mich im Lichte der Wahrheit darauf verlassen, dass der Mensch meine Gespräche mit ihm wahrgenommen hat, oder soll ich mit ihm in Wirklichkeit sprechen? Danke!
074. Antwort: Unter diesen Umständen spielt die Hauptrolle nur das, was in Wirklichkeit vor sich geht.

075. Frage: Ist die Meinung richtig, dass der Mann als das Wesen, welches weniger emotional ist und mehr in sein Schaffen vertieft ist als in Gespräche, durch lange und emotionale Erzählungen der Frau über ihre Gefühle (oder die anderer Menschen) und Gemütsbewegungen (sogar auch positive) müde wird – darüber, was für Kleidung man nun trage – oder durch das Besprechen anderer sogenannter Frauenthemen? Soll eine gläubige Frau, die nicht den Mann belästigen will, ähnliche Themen mit ihren Freundinnen besprechen, sich aber bei dem Mann bemühen, kurz das Wesentliche zu sagen und das möglichst ohne heftige Emotionen?
076. Antwort: Man muss an das Begreifen dieser Frage individuell herangehen, unter Berücksichtigung der charakteristischen Besonderheiten des einen oder anderen Mannes, weil sie verschieden sind.
077. Männer können sowohl emotional und redselig, als auch schweigsam sein. Es gibt auch Männer, die an Gesprächen über `Frauenthemen´ gerne teilnehmen.
078. Es lohnt sich nicht, sich in allen Fällen auf ein gewisses einheitliches, eben für alle Männer kennzeichnendes Kriterium zu stützen.

079. Frage: Lieber Lehrer, guten Tag! Ich habe eine Frage über Kränkungen und Unterstützung. Mein Mann unterstützt mich nicht in schwierigen Situationen. Manchmal habe ich nicht recht, das andere Mal ein anderer. Situationen können verschieden sein, besonders auf der Arbeit. Ich komme nach Hause, bin natürlich traurig, erkenne meine Fehler. Manchmal denke ich darüber nach, dass ich einfach nicht hätte reagieren sollen... Aber es geht nicht darum, sondern dass zu Hause mein Mann sich im Gespräch über dies und das äußert, er belehrt mich. Natürlich hat er recht, er beleuchtet alles, aber mir ist so zumute, dass ich einfach so etwas hören möchte: „Sönnchen, du bist ein Schatz, verzeih und vergiss, alles wird gut sein.“ Aber nein. Ich habe versucht, mit ihm über dieses Thema zu sprechen – warum er das auf so eine Weise macht, ob er kein Mitleid mit mir empfinde, er sagte, er könne es nicht anders. Aber ich habe es dadurch sehr schwer, weil ich keine Stütze an meiner Seite habe, ich spüre nicht, dass ich geliebt werde, ungeachtet dessen, was immer ich auch angerichtet habe, deswegen gibt es auch keine Einigung meinerseits, so, wie bei Gleichgesinnten.
080. Ratet mir bitte, was soll ich tun: einfach annehmen, dass mein Mann eben so ist? Soll ich vielleicht noch einmal mit ihm sprechen? So soll es nämlich nicht sein!
081. Vielleicht nehme ich deswegen seine Position so schmerzhaft wahr, weil ich selbst immer allen meine Unterstützung zukommen lasse, der Mensch wird früher oder später sowieso verstehen, warum sich etwas so oder so verhält, aber in der schwierigen Minute braucht er von jemandem Bestätigung, dass alles gut wird.
082. Antwort: Sie haben geschrieben: „... ich habe es dadurch sehr schwer, weil ich keine Stütze an meiner Seite habe, ich spüre nicht, dass ich geliebt werde, ungeachtet dessen, was immer ich auch angerichtet habe... was soll ich tun: einfach annehmen, dass mein Mann eben so ist? Soll ich vielleicht noch einmal mit ihm sprechen? So soll es nämlich nicht sein!
083. Und wie konntest du zu dieser Schlussfolgerung kommen, die ich im angeführten Zitat betont habe?!
084. Sei vorsichtig mit solchen Behauptungen.
085. Gerade das Vorhandensein von Behauptungen dieser Art in deinem Kopf schafft nicht wenige psychologische Schwierigkeiten in deinem Leben!
086. Die Welt der Harmonie beruht nicht auf menschlichen Wünschen und Vorstellungen!
087. In den von dir geäußerten Gedanken kann man eine standardisierte, weiblich spezifische Wahrnehmung sehen, was sozusagen zur Bekundung von Liebe gehören muss.
088. Solche Meinungen sind unter Frauen sehr verbreitet, was, das muss betont werden, zur Entstehung der Alltagsprobleme bei den gegenseitigen Beziehungen mit Männern aktiv beiträgt.
089. In Beziehung zu Liebe gibt es  bei den Männern und den Frauen gewisse charakteristische Unterscheidungen, wenn diese dem Mann nicht richtig bewusst sind, so kann er fälschlicherweise seitens der Frau Liebesäußerungen erwarten, die den Männern eigen sind, auch die Frau – erwartet von den Männern das, was vor allem den Frauen eigen ist.
090. Worauf auch in der Regel zahlreiche Missverständnisse bei den gegenseitigen Beziehungen von Männern und Frauen beruhen, was zu ernsthaften negativen Folgen führt.
091. Natürlich musst du den Mann so annehmen, wie er ist!
092. Reden kann man mit ihm, was du auch getan hast, und lerne im weiteren die Gegebenheit, die nicht zufällig und gerade nach den Gesetzen der Harmonie an deine Seite geraten ist, richtig wahrzunehmen.
093. Vor allem ist es äußerst günstig, nicht jene Manifestierungen von Liebe zu suchen, die den Besonderheiten der Liebe angeblich eindeutig eigen sein sollen und die sich die Menschen selbst ausdenken und wünschen können.
094. Besonders die Wünsche, die im Zustand von Erschöpfung entstehen, wo beim Egoismus ein ziemlich großes Bedürfnis entsteht, seine Rechte geltend zu machen.
095. Aber zum Sieg kommt man schließlich durch den Sieg!
096. Und packt nicht etwa gerade derjenige an, seine Schwächen gegenüber vielen egoistischen Anforderungen zu besiegen, der nach der Suche nach den wahren geistigen Werten strebt?
097. Und bekommt nicht gerade der Mensch im Zustand von Erschöpfung die Möglichkeit, unverhüllt seine Mängel zu sehen?
098. Hauptfehler des Menschen sind seine Erwartungen harmonischer Äußerungen vonseiten der Nächsten, da, wo er selbst noch nicht gelernt hat, seine eigene Lebenstätigkeit in völlige Übereinstimmung mit den Anforderungen der Harmonie zu bringen.
099. Die Welt der Harmonie – ist die Ordnung, die auf dem Gesetz beruht, wo durch Veränderung stetig alles das entfernt wird, was seine strukturelle Konfliktbesonderheit zeitweilig bekundet.
100. Die Konfliktbesonderheit ist mit unangenehmen Gefühlen, die beim Menschen entstehen, nahe verbunden.
101. Aber gerade für den Menschen wäre es günstiger, nach dem Erwerb der wahren geistigen Werte wirklich zu streben, gesetzt den Fall, er wünscht dies, sich zu bemühen, beim Verspüren solcher unangenehmen Aufregungen während des Kontaktes mit jemandem, den Grund dieser Gefühle vor allem nur in den eigenen, wahrscheinlich falschen konflikthaften Erscheinungen zu suchen.
102. Wobei man sich nicht erlaubt, den Nächsten zu verurteilen!
103. Wisse immer, dass in der Welt der Harmonie für dich all das schwierig/eng sein wird, in das du einzudringen suchst und dir dabei etwas Übermäßiges  erlaubst!
104. Und je mehr sich dieses übermäßige Erlauben zeigt, umso schmerzhafter wird sich die erwähnte Schwierigkeit/Enge auswirken, wobei sie deine Zuversicht deinen Kräften gegenüber und das Interesse am Leben, die du falsch nutzt, unterdrücken wird.
105. Der wahre Wert des Menschen liegt in seinem Streben, nützlich zu sein, nicht aber in dem Streben, für sich Nützliches zu finden!
106. Du bekommst immer ausschließlich nur solche Hilfe und wirst ewig nur eine solche bekommen, die für dich aus dem Gegebenen, das dich in der Wirklichkeit umgibt, am nützlichsten sein wird!
107. Anders kann es grundsätzlich nicht sein.
108. Eine andere Hilfe kann man nur aufgrund eines ausgemachten Unwissens erwarten.

109. Frage: Lieber Lehrer! Man sagt, man solle unbedingt Nachkommenschaft hinterlassen. Ist dies so richtig, und ist dies unbedingt notwendig?
110. Antwort: Dies ist nur bei der Lebenstätigkeit der Vertreter der Tierwelt unbedingt wichtig.
111. Im Leben des Menschen so eine Unbedingtheit anzunehmen, ist nicht richtig.
112. Orientiere dich vor allem auf das Streben, harmonische gegenseitige Verhältnisse mit den dich umgebenden Menschen und der Welt aufzubauen.
113. Dabei ist aber nicht zu vergessen, dass du dich am vollwertigsten nur in den Beziehungen entwickeln kannst, wo das Männliche und Weibliche Eins werden.

114. Frage: Wie verhalten Sie sich zur Chiromantie (Hand-/Fußlinien `lesen´)?
115. Antwort: Gleichgültig. Was kann denn daran interessant sein?
116. Ermöglicht das etwa nur, über seine eigene Veranlagung, oder die von sonst wem bezüglich irgendwelcher Erscheinungen zu wissen? Aber eben solch ein Wissen kann nichts ändern und ist bloß sinnlose Befriedigung einer unvernünftigen Neugier.
117. Frage: Warum hat dann Gott diese Hand- und Fußlinien den Menschen aufgeprägt?
118. Antwort: Der Himmlische Vater hat dies oder etwas Ähnliches niemals aufgeprägt, oder gar zielgerichtet!
119. Mehr noch als das, der Himmlische Vater ist an der Entstehung des biologischen Organismus des Menschen überhaupt nicht beteiligt.
120. Aber selbst Derjenige, der damit gewissermaßen zu tun hat, hat an der Erschaffung des dir bekannten menschlichen Aussehens auch nicht unmittelbar teilgenommen.
121. Das, was du in der sich ereignenden Realität zu beobachten hast, ist vor allem die Frucht der Welt der Materie, die sich auf natürliche Weise auf jenem besonderen Energie-Informationsgrund entwickelt, welchen der Erschaffer der Welt der Materie ursprünglich eingegeben hat.
122. Diese Grundlage hat in ihrem Wesen die Eigenschaften, dank welcher im Laufe der Zeit in der sich entwickelnden Welt der Materie unbedingt das entstehen soll, was an der Verbesserung der charakteristischen Besonderheiten der Entwicklung dieser Welt der Materie effektiv teilnehmen wird.
123. Es lohnt sich nicht zu versuchen, im Sakrament des Entstehens von allem Neuen in der sich entwickelnden Welt der Materie irgend eine unvermeidliche unmittelbare Teilnahme des Erschaffers selbst zu sehen!
124. Dies ist kindlich naiv und unsinnig!
125. Es ist ein Fehler des Menschen, auf natürliche Weise zu versuchen, beim Begreifen des Seins dem Himmlischen Vater oder aber dem Erschaffer der Welt der Materie, Gott jene Eigenschaften zuzuschreiben, die vor allem nur dem Menschen selbst eigen sind.

126. Frage: Guten Tag! Zum ersten Mal habe ich von Ihnen vor 12 Jahren erfahren. Mein bester Freund ist Ihr Nachfolger und glaubt heilig an Ihre Lehre. Was ich aber von mir nicht sagen kann. Leider oder zum Glück, entschuldigen Sie, aber ich glaube nicht an Sie und an Ihre Lehre. Ebenso eigentlich auch nicht an alle Weltreligionen. Obwohl ich mich gegenüber solchen Kenntnissen oder Lehren mit großer Achtung verhalte, weil wahre gläubige Menschen wahrhaft rein sind. Ich habe eine Frage, auf die ich immer noch keine Antwort finden konnte. Wenn ich einen gläubigen Menschen treffe, entstehen bei mir sofort Tausende von Beweisen für die Nichtexistenz Gottes, und ich bemühe mich maximal, um ihm dies auszureden. Und all dies dauert so lange, bis der Mensch wirklich überzeugt ist, es gebe keinen Gott. Das selbe ereignet sich im umgekehrten Fall. Also, meine Frage ist so. Warum bringe ich einen Gläubigen von seinem Glauben ab und überrede einen Ungläubigen zu glauben?
127. Ich habe viele Religionen/Religionslehren kennen gelernt und habe für ein besseres Verständnis im Milieu der Gläubigen gelebt, wobei ich bei allem mitgemacht habe, was auch sie gemacht haben. Ich denke, dass man nur auf solche Weise das, was seinem Wesen fremd ist, verstehen kann – nämlich sich darin auflösen. Daraus folgt meine zweite Frage. Ich möchte auch Ihre Religion/Religionslehre erlernen. Die Bücher habe ich gelesen, auch Ihre Interviews, aber für eine umfangreichere Information und das Begreifen Ihrer Welt ist dies wenig. Darf man für einige Tage zu Ihnen (gemeint: Gemeinschaft) kommen, um ein besseres Bild zu erhalten?
128. Danke auf alle Fälle. Es ist sehr ungewöhnlich, einem Menschen zu schreiben, der Gott sein kann.
129. Antwort: Sie haben geschrieben: „Warum bringe ich einen Gläubigen von seinem Glauben ab und überrede einen Ungläubigen zu glauben?“
130. Wenn dich die Seite interessiert, warum es gerade dir gelingt, das zu tun, so sage ich: all das hängt ausschließlich von den Eigenschaften der inneren Welt des Menschen ab, von seiner Denkfähigkeit und von seinem Vermögen, sich an seine Überzeugungen zu halten.
131. In jeder Gesellschaft war immer und ist auch jetzt, als natürliches Resultat der falschen geistigen Erziehung des Menschen, eine sehr große Menge von denjenigen, die man von allem möglichen sehr leicht überzeugen kann.
132. Es verhält sich so, wie im Kindergarten oder überhaupt wie im Miteinander von Gleichaltrigen dieses Alters. Falls du dies bemerkt hast und dich erinnerst: - gerade bei Kindern treten leicht Umstände zutage, wo etwas mit einem bestimmten Anteil an Emotion und Überzeugung Gesagtes von den Gleichaltrigen leicht als Wahrheit aufgenommen wird.
133. Unabhängig davon, inwieweit unwahrscheinlich diese Erzählung auch sein mag.
134. Nach dem selben Prinzip ereignet sich das auch bei Erwachsenen.
135. Hinter all dem steckt eine lebenswichtige Gesetzmäßigkeit, die einen untrennbaren Anteil des eigenartigen Wesens des Menschen ausmacht.
136. Diese Gesetzmäßigkeit erschafft nicht nur eine besondere Würde des Menschen, sondern auch eine erhöhte Verletzbarkeit, was bis auf den heutigen Tag viele, die damit Unfug treiben, reichlich ausnutzen konnten, sowie jene mit einem historisch bekannten Namen, als auch eine Unmenge von anderen.
137. Das hat immer nur die ohnehin große Unwissenheit über das Verhältnis des Menschen gegenüber den wahren Werten seines Wesens verstärkt, Werte, auf denen eigentlich beim Menschen sein Wahrnehmen seiner Nützlichkeit basieren soll.
138. Es ist immer leicht, den Menschen dahingehend zu überzeugen, woran zu glauben er tief im Innern gefühlsmäßig neigt!
139. Wenn dich aber eine andere Seite interessiert, und zwar – warum du das machst, so beruhen diesbezügliche Handlungen von dir wiederum auf der oben erwähnten  nicht sachkundigen Auffassung deiner wahren Werte.
140. Aufgrund dessen entsteht in der Regel immer das Bedürfnis, Schritte zu unternehmen, wo unbedingt der Versuch vorhanden ist, seine eigene Bedeutsamkeit aufzuzeigen, was auf ganz natürliche Weise ziemlich primitiv vor sich geht.
141. Natürlich war diese Neigung von dir im voraus berücksichtigt worden, damit Bedingungen geschaffen werden konnten, wo es dir durch solche in Wirklichkeit unvernünftige Handlungen immerhin gelungen ist, wenigstens irgend etwas Günstiges zu bewirken.
142. Du kannst nämlich ausschließlich nur denjenigen vom Glauben abbringen, für den die Zeit gekommen ist, damit anzufangen, über das Göttliche bei weitem richtiger zu denken, als er sich bisher zu denken erlaubt hat, und überzeugen zu glauben aber konntest du nur so einen, für den die Zeit schon da war zu beginnen, an das Erhabene aktiver zu denken.
143. Unter anderen Bedingungen würde dir das, worüber du nachfragst, nicht gelingen.
144. Sie haben geschrieben: „Ich denke, dass man nur auf solche Weise das, was seinem Wesen fremd ist, verstehen kann – nämlich sich darin auflösen.“
145. Dieser Grundsatz kann nicht den Erwerb des richtigen Begreifens gewährleisten.
146. Wenn der Begriff  das `Fremde´ benutzt wird, so kann das entweder wirklich etwas Fremdartiges bedeuten, oder etwas, worüber man schon hinausgewachsen ist , oder das,  zu was man sich noch nicht hat hinziehen lassen können, aber man wird sich im Laufe der Entwicklung hinziehen lassen müssen.
147. Einzigartige Besonderheiten des Menschen tragen dazu bei, dass der Mensch die ganze sich ereignende Realität auf eigenartige Weise wahrnimmt und begreift.
148. Was in beträchtlichem Maße nicht den charakteristischen Besonderheiten der Erscheinung des Verstandes entspricht!
149. Gerade dem Menschen wird ausschließlich immer eigen sein, die ihn umgebende Realität nur gefühlsbetont voreingenommen wahrzunehmen.
150. Es ist nur aus dem Grunde möglich, dass der Mensch etwas Neues nicht annimmt, wenn sich dieses Neue von der beim Menschen schon vorhandenen Überzeugung, die er schätzt und von der er sich noch nicht trennen möchte, was das Niveau seiner geistigen Reife und Weisheit kennzeichnet, unterscheidet. 
151. Und solange dieser Mensch in seiner geistigen Entwicklung nicht zu etwas Größerem heranreift, wie viel auch immer er das, was sich von seinen eigenen Überzeugungen  unterscheiden mag, berührt haben sollte, gelingt es ihm in keiner Weise, eben sich normal zu öffnen und wahre Werte dessen, was berührt wird, zu begreifen.
152. Der Mensch kann nur das in aller Fülle begreifen, was für die Gesellschaft des Menschen schon wirklich das ist, wo sie durchgegangen ist und was bereits überholt ist.
153. Wofür es genügt, dass der Mensch es vermag, seine analytischen Fähigkeiten richtig zu nutzen, weil die Gefühlswelt in ihrer Tiefe die notwendigen Einprägungen der Übereinstimmung schon besitzt.
154. Was jedoch das Kommende angeht, so ist es in diesem Fall überhaupt nicht ausreichend, nur diese Fähigkeiten zu besitzen, Fähigkeiten, die ersten Merkmale dieses immer mehr sich manifestierenden Kommenden richtig zu analysieren.
155. Gerade in diesem Fall ist es äußerst wichtig, dass die Gefühlswelt des Menschen genügend reif ist, damit sie die nötige Gefühlsorientiertheit für das normale konkrete Begreifen schaffen kann.
156. Wofür der Grad der Entwicklung von energetischen Informationsbesonderheiten der Gefühlswelt beim Menschen mehr den feineren und komplizierten ähnlichen Besonderheiten dessen, was mit den Forderungen des Kommenden verbunden ist, nahe sein muss.
157. Außerhalb dieser Bedingungen, wie sehr ein Mensch auch vor Klugheit glänzen mag, wird er nicht fähig sein, die nötige Vollwertigkeit im Begreifen zu erreichen.
158. Dabei bekundet sich das Verhältnis des Menschen zum Neuen, womit er vorläufig noch nicht einverstanden sein kann, durch zwei charakteristische Varianten: die eine ist sehr verbreitet, sie beruht auf dem primitiven Ausdruck des Egoismus, und die zweite seltenere basiert auf der richtigen Anwendung von Weisheit.
159. Die egoistische Bekundung ist zu kennzeichnen durch das Streben des Menschen, das, womit er vorläufig noch nicht einverstanden ist, als etwas eindeutig nicht Richtiges einzuschätzen, wobei er nicht einmal vernünftige Argumente zur Untermauerung seiner Verneinung aufzuweisen hat.
160. Mehr noch, die Primitivität zeigt sich in diesem Fall aktiver durch negative Emotionen, mittels derer der unwissende Mensch nicht einfach nur verneint, sondern versucht zu schimpfen, wobei er unsinnige Beschuldigungen und Kritik von sich gibt.
161. Dagegen zeichnet sich aber die weise Äußerung ein wenig anders aus.
162. Ein normal reifer Mensch kann immer voraussetzen, dass in allem, womit er noch nicht einverstanden sein kann, die vermutliche Bekundung einer Wahrheit ist, die er wegen seiner dafür wahrscheinlich noch nicht ausreichenden Entwicklung nicht gebührend zu durchleuchten vermag.
163. Was ihn weiterhin friedlich das erkennen lässt, dem er wirklich am meisten entspricht.
164. Sie haben geschrieben: „Es ist sehr ungewöhnlich, einem Menschen zu schreiben, der Gott sein kann.“
165. Ich bin nicht Gott, jedoch vollzieht sich so ein Briefwechsel auf der Erde wirklich zum ersten Mal.

166. Frage: Lehrer, Du hast gesagt, Du bist nicht Gott... Aber warum wurden denn dann die Menschenseelen nicht nach Deinem Bilde geschaffen? Man müsste dann nicht so viele Leiden und Wirren auf der Erde erdulden, wenn die Menschen mit solchen Qualitäten, die Du verkörperst, geboren würden. Und sie würden sofort beginnen, die Liebe auf die Erde und ins Weltall zu bringen!
167. Antwort: Wenn dies möglich wäre, so wäre das auch getan worden.
168. Aber bei der Entstehung meiner und eurer Wesen war ein lebenswichtiger Umstand unvermeidlich, den maximal präzise auszudrücken mir schwerfällt, weil ein Verständnisniveau des Menschen existiert, bei dem ich nur die einfachsten Definitionen benutzen kann.
169. Damit der Mensch die von Gott vorherbestimmte Veränderung der energetischen Informationsstruktur der Welt der Materie erfüllen konnte, war es notwendig, dass das Göttliche, worauf die Menschenseele beruht, sich auf eine bestimmte Weise mit dem irdischen, das heißt, mit dem biologischen Organismus, vereinigte.
170. Dabei muss die Wechselwirkung des Göttlichen und des Irdischen streng gleichmäßig ausgewogen sein, wovon die Bekundung der lebensbejahenden Interessiertheit des Menschen abhängen wird.
171. Dies ist äußerst wichtig, weil, verbunden mit der grundsätzlichen Unmöglichkeit seitens des Himmlischen Vaters, die lebenswichtigen Bemühungen eines jeden Menschen unmittelbar zu lenken, der Mensch selbstständig lernen muss, dasjenige richtig zu finden und diesem zu folgen, was die aktive Entwicklung seiner geistigen Eigenschaften wirklich fördern wird.
172. Die hauptsächliche Hilfe soll dem Menschen dabei seine Seele leisten, indem sie die notwendigen charakteristischen Empfindungen bei irgendwelchen Vorkommnissen, die der Mensch unmittelbar erleben wird, ins Leben ruft.
173. Und da sich im Wesen des Menschen zwei verschiedene Strukturgrundlagen streng gleich ausgewogen befinden, das Göttliche und das Irdische, so ist der Mensch, wenn das Irdische über ein bestimmtes Maß vorherrschen wird, nicht fähig, den mächtigen irdischen Ego-Gefühlseinfluss, der durch die Wirkung der Besonderheiten der Seele um ein Vielfaches verstärkt ist, selbstständig zu beherrschen.
174. Wenn aber das Göttliche über die Maßen vorherrschen wird, dann wird im Menschen das Bedürfnis, die irdische Lebenstätigkeit zu verlassen, unüberwindlich vorherrschen.
175. Für ein wohlbringendes Erfüllen des dem Menschen vorherbestimmten Vorhabens Gottes muss der Mensch die Welt der Materie recht lieben können, wobei er gleichzeitig die Ego-Gefühlsbesonderheiten in sich nicht über das für diese Mission günstige Maß in Erscheinung bringt.
176. Bis zur heutigen Zeit soll in der Lebenstätigkeit des Menschen nur das Interesse für das vollwertige Finden des Göttlichen vorherrschen, das berufen ist, die Abhängigkeit des geistigen Teils des Menschen von seinen eigenen naturgegebenen Ego-Gefühlserscheinungen zu regulieren.
177. Wonach, wenn der Mensch sich auf der notwendigen Basis der Göttlichen Gesetze richtig behaupten und in die Welt der Materie harmonisch eintreten wird, sich dann vor dem Menschen in all seiner Breite das Hauptziel ausbreiten soll, wofür gerade der Mensch gezielt geboren wurde.
178. Und gerade in meinem Wesen besteht das Gleichgewicht des Göttlichen und des Irdischen auf so eine Weise, dass dies mein Verweilen auf der Erde so, wie dies euch eigen ist, nicht möglich macht.
179. Mein Ziel, um dessentwillen ich auch geboren wurde – ist euer geistiger Zustand!
180. Alles übrige Irdische interessiert mich absolut nicht auf so eine Weise, wie euch dies interessieren soll. Das Irdische kann mich nur in dem Maße interessieren, insoweit es mir all das Nötige ausschließlich nur dafür geben kann, dass ich das verstehen kann, was mit euch geschieht und ich Vieles für euer Bewusstsein zugänglich aufdecken und erklären kann.
181. Bei der Vereinigung meines geistigen Wesens mit dem irdischen Körper kann mein Körper irdische Interessen bekunden nur dank eines besonderen dosierten Absperrens und Zurückhaltens der Eigenschaften dieses meines Wesens.
182. Was nur aufgrund des Willens meines Vaters möglich ist!
183. Das menschliche Leben auf eine möglichst ähnliche Weise leben kann ich ausschließlich nur, wenn mein geistiges Wesen, bedingt ausgedrückt, sehr fest schläft. Aber dies wird schon sinnlos sein.
184. Darum kann mein Erscheinen unter euch nur selten und in außergewöhnlichen Fällen angebracht sein!
185. Frage: Vissarion hat geschrieben: „Wenn aber das Göttliche über die Maßen vorherrschen wird, dann wird im Menschen das Bedürfnis, die irdische Lebenstätigkeit zu verlassen, unüberwindlich vorherrschen.“
186. Lehrer, kommentiere bitte diese Aussage. Gehört es zum übermäßigen Vorherrschen des Göttlichen, wenn ein Mensch Mönch oder Einsiedler wird, wenn für ihn das normale `weltliche´ Leben nicht mehr interessant ist? Gab es in der menschlichen Geschichte solche Fälle, wo das Göttliche übermäßig vorzuherrschen begann?
187. Und in Deinem Fall ergibt es sich so, dass das Göttliche, im Vergleich mit einem normalen Menschen, vorherrscht?
188. Antwort: Sie haben geschrieben: „Gehört es zum übermäßigen Vorherrschen des Göttlichen, wenn ein Mensch Mönch oder Einsiedler wird, wenn für ihn das normale `weltliche´ Leben nicht mehr interessant ist?“
189. Nein, das bezieht sich nicht auf den von mir erwähnten Umstand.
190. So eine Bekundung im Leben des Menschen beruht ausschließlich auf der nicht richtigen Erziehung der eigenen Weltanschauung!
191. Sie haben geschrieben: „Gab es in der menschlichen Geschichte solche Fälle, wo das Göttliche übermäßig vorzuherrschen begann?“
192. In der Lebenstätigkeit des Menschen ist so etwas grundsätzlich ausgeschlossen.
193. Besonderheiten solcher gleichmäßigen Ausgewogenheit werden ursprünglich unter der unvermeidlichen Berücksichtigung der charakteristischen Besonderheiten der bevorstehenden nötigen günstigen Entwicklung in das eigentliche Wesen der Seele eingelegt.
194. Damit der Mensch das für ihn Vorherbestimmte würdig erfüllen kann, ist für ihn unbedingt seine vollwertige geistige Entwicklung notwendig, die natürlich beim Menschen auf keine Weise derartige Bedingungen schaffen soll, dass der Mensch das gefühlsbetonte Bedürfnis, dieses Vorherbestimmte mittels des physischen Körpers ewig zu erfüllen, völlig verliert.
195. In meinem Fall aber ist kein Bedürfnis vorhanden, im physischen Körper ewig zu verweilen.
196. Mich interessiert nur dann etwas, was dem Menschen eigen ist, wenn es notwendig ist, dadurch etwas äußerst Wichtiges für diejenigen, die zu etwas Größerem reif wurden, zu beleuchten und zu erklären.
197. Meine gefühlsbetonte Interessiertheit, unter den Menschen zu verweilen, hängt vor allem von ihrer reifen Bereitschaft ab, das wahrzunehmen, was ich ihnen bringen muss und hauptsächlich von der Qualität der Bereitschaft, die sie aufweisen.

198. Frage: Guten Tag! Ich möchte erfahren, wie das Schicksal des Menschen bestimmt wird:  wird es durch die Bereitschaft des Menschen für eine neue Lektion bestimmt, oder geschehen Ereignisse in einem konkreten bestimmten Moment unabhängig davon, ob der Mensch die vorherigen Stufen bewältigt hat?
199. Antwort: Die Kette von Ereignissen im Leben, die das Schicksal des Menschen kennzeichnet, passieren nicht zufällig und nicht unabhängig voneinander.
200. Ausgehend von der gestellten Frage kann noch genauer gesagt werden, dass das Schicksal noch vor dem Moment der Verkörperung der Seele bestimmt wird.
201. So eine Vorherbestimmung gründet unbedingt auf der Berücksichtigung der Eigenschaften jeder konkreten Seele, damit die wahrscheinliche Entwicklung der charakteristischen Lebenstätigkeit, - durch die Kombination der Eigenschaften dieser Seele mit den Eigenschaften dieses konkreten Körpers in bestimmte psychologische Bedingungen geboren, - für das Ansammeln der notwendigen Lebenserfahrung und Weisheit gerade seitens dieser konkreten Seele maximal günstig ausfällt.
202. Frage: Und wie verhält es sich mit Selbstmördern? Ist dieses Schicksal auch vorherbestimmt, oder handelt es sich bei dieser Handlung – um eine Abweichung vom `Kontrakt´ ? Was für eine Verantwortung trägt in diesem Fall der Selbstmörder?
203. Antwort: Wenn wir sagen können, dass das Schicksal als die größte Wahrscheinlichkeit charakteristischer Lebensbedingungen, die für einen konkreten Menschen nötig sind, zielgerichtet vorherbestimmt wird, so hängen die menschlichen Handlungen selbst nur von ihm selbst ab.
204. Natürlich kann die Wahrscheinlichkeit des in der Frage erwähnten tragischen Schrittes im Vorhinein sichtbar sein, was auf der Grundlage der vom Menschen angesammelten sehr negativen Lebenserfahrung, die diesem konkreten Menschen eigen ist, möglich wird. Von gerade dieser Erfahrung hängt das Entstehen der charakteristischen Veranlagung zu irgendwelchen Handlungen im Wesen des Menschen ab.
205. Aber erstens ist unter Berücksichtigung der vorhandenen Veranlagung zu tragischen Handlungen für die Seele jene Verkörperung vorherbestimmt, die am günstigsten ist, ausgehend von der Gegebenheit, die die Menschen selbst auf natürliche Weise formen.
206. Zweitens werden, gemäß den für den Menschen mit so einer Veranlagung zugänglichen Möglichkeiten, bestimmte zusätzliche Erziehungsbedingungen geschaffen, durch die es möglich ist, die Wahrscheinlichkeit des tragischen Fehlers zu vermindern.
207. Jedoch der eigentliche Schritt muss ausgesprochen vom Menschen selbst unternommen werden!
208. Die Wahl wird ihm unbedingt gegeben werden!.
209. In diesem Zusammenhang muss man verstehen, dass, solange in den seelischen Eigenschaften mindestens eine winzige Wahrscheinlichkeit für das Erfüllen eines richtigen Schrittes besteht, wird dieser Seele unbedingt die Möglichkeit der Verkörperung gegeben!
210. Was für eine große negative Erfahrung sie auch in sich hätte!
211. Sie haben geschrieben: „Was für eine Verantwortung trägt in diesem Fall der Selbstmörder?“
212. Natürlich wird kein Selbstmörder nur aufgrund der Tatsache eines solch tragischen Fehlers von Gott abgelehnt werden.
213. Das Hauptproblem besteht nur darin, dass der Selbstmörder, nachdem er seinen Körper verlassen hat, die schwersten gefühlsbetonten Gedankenbilder in seinem Gedächtnis aufbewahrt, was unvermeidlich die schwierigsten Bedingungen der Existenz der Seele außerhalb des Körpers bis zur nächsten Verkörperung hin erschafft.
214. Und diese Zeitperiode des Erwartens einer weiteren Verkörperung kann lange dauern.
215. Es ist nämlich erforderlich, auf ein natürliches Entstehen von wirklich wohlbringenden Bedingungen für das Verkörpern in eben jenen aufgetauchten Körper und auf jene begleitende psychologische Erziehungsverhältnisse zu warten, die eine wirklich wirksame Hilfe in der Entwicklung der Seele mit so einer schwierigen Lebenserfahrung leisten könnten.
216. Frage: Gleich danach noch eine Frage dazu. Und wie steht es mit denen, die getötet wurden und den Mördern? Was ist zum Beispiel mit Soldaten, oder denen, die durch Verbrecher ums Leben kamen, oder solchen, die hingerichtet wurden? Ist die Meinung richtig, dass ein Mörder das gesamte Karma des von ihm Getöteten auf sich nimmt? Dass die Seele des Menschen, dem sein Leben gewaltsam genommen wurde, völlig gereinigt wird und innerhalb sehr kurzer Zeit in einem neuen Körper wiedergeboren wird?
217. Besonders interessiert mich die Frage bezüglich der Soldaten, welche im Krieg waren und mehrmals gezwungen waren, ihren Gegnern das Leben zu nehmen, denn sie mussten sich verteidigen und Befehle erfüllen.
218. Antwort: Bei all solchen Versuchen, über Handlungen anderer und über die möglichen Folgen dieser ihrer Taten, die sich auf ihr Schicksal irgendwie auswirken können, nachzudenken, muss man immer verstehen, dass das Maß an Verantwortung ausschließlich immer abhängig ist von der Fähigkeit des konkreten Menschen, die Tiefe dessen zu begreifen, was auf das Göttliche bezogen werden kann und was nicht dazu gehört.
219. Der Grad eines solchen tiefgreifenden Erfassens ist immer sehr nah verbunden mit einem bestimmten Grad an markanten entsprechenden Empfindungen.
220. Je ausgeprägter Gefühle auftreten hinsichtlich dessen, dass die bevorstehende Tat nicht richtig ist, umso verderblicher sind die Folgen für die geistige Welt und das Schicksal des Menschen, der diesen Schritt, der gemäß seinen Gefühlen unzulässig ist, doch unternimmt.
221. Auch umgekehrt: je weniger ein Mensch so etwas als das Nicht-Richtige verspüren kann, umso weniger gibt es negative Folgen, die sich auf ihn auswirken werden.
222. Befehl und Eid sind auf jeden Fall keine Rechtfertigung für Militärpersonen, die sich dazu entschieden haben, das zu tun, was dem, was sie verstehen und verspüren, zuwider ist!
223. Sie haben geschrieben: „...ist die Meinung richtig, dass ein Mörder das gesamte Karma des von ihm Getöteten auf sich nimmt? Dass die Seele des Menschen, dem sein Leben gewaltsam genommen wurde, völlig gereinigt wird und innerhalb sehr kurzer Zeit in einem neuen Körper wiedergeboren wird?“
224. Ein Mörder kann natürlich grundsätzlich nicht das sogenannte Karma des von ihm getöteten Menschen auf sich nehmen. Erst recht, wo so eine tragische Tatsache nicht zufällig sein kann, sondern zum Wohl vorherbestimmt war.
225. Wie befremdend dies auf dem Niveau der vorläufig existierenden menschlichen Wahrnehmung auch sein mag.
226. Ebenso ist auch die Meinung nicht richtig, dass die Seele des Getöteten sozusagen völlig gereinigt wird und angeblich innerhalb sehr kurzer Zeit einen neuen Körper erwirbt.

227. Frage: Guten Tag, Lehrer! Kann sich die von der Seele gesammelte Erfahrung der bisherigen Leben im neuen Körper, also in der neuen Hülle, irgendwie zeigen? Insofern, als diese Erfahrung faktisch als unsichtbarer Fundus neben ihr anwesend ist?
228. Antwort: Ja, unbedingt!
229. Dies zeigt sich in der Veranlagung und in der gefühlsbetonten Neigung zu irgendwelchen Handlungen und Bekundungen.

Girlande

Kapitel  38

001. Vom fünften bis neunzehnten Dezember fand in der Galerie der modernen Künste der Stadt Ekaterinburg die Wanderausstellung `Der geistige Weg und die Kunst´ mit den Werken des Lehrers, Igor Gantschorows und Nikolai Onitschenkos statt.
002. Der Lehrer war bei dieser Ausstellung, wie auch bei den zwei vorherigen, nicht anwesend.
003. Im ersten Wintermonat erhielt der Lehrer einen Brief vom Leiter der Londoner Abteilung der Zeitung `Washington Post´, Kevin Sallyvan, mit der Bitte um einen Vorschlag seitens Vissarion, seine Ansicht darzulegen von der heutigen Welt am Vorabend des Weihnachtsfestes, und zwar auf der Webseite der `WashingtonPost´ in der Rubrik `Über den Glauben´ , die den globalen Problemen der Religion und des Geistigen gewidmet ist, wo bekannte Denker vor einer Millionen großen Leserschaft über diese Themen reflektieren.
004. Schon vorher, im Sommer dieses Jahres, war Kevin mit dem Flugzeug aus London gekommen und hatte einen langen Weg durch die Taiga voller Mücken bis hin zur Himmlischen Wohnstätte zurückgelegt, wo er immerhin ein Treffen mit dem Lehrer hatte.
005. An jenem Tag hatte sich der Lehrer nicht sofort mit Kevin und seiner Übersetzerin Anna getroffen, weil Er nicht geneigt war, mit Journalisten zu kommunizieren.
006. Kevin hatte sich mit einer flehentlichen Bitte an den Lehrer gewandt, ihn mindestens für eine Minute zu empfangen, er sei nämlich absichtlich aus London angeflogen und habe alle Schwierigkeiten des Taiga-Weges bewältigt und wolle sehr die Augen des Lehrers sehen und Ihn fühlen. Er hatte auch gesagt, er sei bereit, so lange zu warten wie nötig...
007. Innerhalb weniger Stunden nach so einer aufrichtigen Bitte hatte das Treffen stattgefunden und hatte mit einem einstündigen Interview mit dem Lehrer geendet.
Und bald danach war auf den Seiten der `Washington Post´ ein großer objektiver und sogar wohlwollender Artikel Kevins über die sibirische Gemeinschaft und über das Treffen mit dem Lehrer erschienen.
008. Und jetzt, zu Beginn des Winters, wandte sich Kevin mittels Internet an den Lehrer wie an einen guten alten Bekannten mit der Bitte, seine Sicht auf das sich in der Welt Ereignende mitzuteilen.
009. Der Lehrer stimmte zu, schlug aber vor, dass der Journalist die Fragen stellt, für die sich die Zeitung interessiert.
010. Bald danach kamen per E-Mail die Fragen der Redakteurin Sally Queen, zuständig für die Rubrik `Über den Glauben´.

011. Bis zum vierzehnten Dezember hatte der Lehrer die angebotenen Fragen beantwortet. Hier der gesamte Text dieses Interviews:
012. „Bist Du Jesus von Nazareth? Wenn ja, kann man dann sagen, dass Dein Verweilen auf der Erde -  das Zweite Kommen ist, wo dann dem traditionellen Verständnis nach das Ende der Welt bevorsteht? Wenn nicht, wenn Du nicht deshalb hier bist, um den Anfang des Reiches Gottes zu bereiten, wofür bist Du dann hier?“
013. „Liebe Freunde, ihr beginnt, ein überhaupt nicht einfaches Thema zu berühren, zu dem ich natürlich bereit bin zu antworten, aber jede meiner Antworten wird bei euch unvermeidlich neue, tiefere Fragen erzeugen. Nämlich das, was in der Vorstellung des Menschen traditionsgemäß zu dem Thema, welches Sie mit Ihrer Frage berühren, aufgebaut wurde, entspricht sehr wenig der Wahrheit und existiert in einer äußerst primitiven und unvernünftigen Form. So eine Vorstellung war zu Zeiten des Mittelalters zulässig,  jetzt aber ist es schon notwendig, viel Bekanntes bei weitem genauer zu betrachten.
014. In dieser für die ganze menschliche Gesellschaft schicksalhaften Periode ist es für viele von Ihnen äußerst wichtig, eine vernünftige Anschauung eines normal denkenden Menschen aufzubauen.
015. Ja, ich habe wirklich einst auf der Erde Israels das erfüllt, wofür ich von meinem Himmlischen Vater gezielt geboren wurde.
016. Nur aber sollte meine Vollziehung nicht jenem Erwarten des Messias beim israelischen Volk entsprechen, worauf sie gemäß ihrer bestehenden prophetischen Deutungen hofften. Wodurch auch nicht wenige Schwierigkeiten mit dem euch bekannten tragischen Ende entstanden.
017. Das, was mir damals zu tun bevorstand, betraf die ganze Menschheit, nicht aber nur jenes alttestamentarische Volk, aber ich sollte meine Vollziehung genau dort wegen der dort entstandenen günstigen Bedingungen der religiösen Wahrnehmung der sich ereignenden Realität beginnen.
018. Die Hoffnungslosigkeit der gesamten Menschheit war wegen der falschen Orientierung im selbstständigen Bestimmen des Weges ihrer Entwicklung schon zu Beginn des gezielten Erschaffens des Menschen vorherzusehen.
019. Und der Himmlische Vater begann, die Ihm zugänglichen Bemühungen anzuwenden, um Seine Kinder zu retten, obwohl Seine Kinder selbst, aufgrund von Unkenntnis der Wahrheit, dem hartnäckig würden im Wege stehen.
020. Der erste besondere Schritt, um dieses die Menschheit rettende Ziel zu erreichen, sollte die Vollziehung sein, wo es nötig war, nur die Frohe Botschaft über Gott zugrunde zu legen, der alle ohne Ausnahme gleichermaßen liebt, Rechtschaffene als auch Sünder.
021. Über Gott, der keinen richtet und darüber, dass es ausschließlich nur durch Sein Lebendiges Wort für Seine Kinder möglich sein wird, die Einige Familie auf der Erde zu bilden, durch die gerade das Reich Gottes entstehen soll.
022. Denn alle Menschen auf Erden sind Kinder des einen und einzigen Vaters!
023. Und Er hatte niemals ein auserwähltes, besonders geliebtes Volk unter den zahlreichen anderen Völkern und kann es niemals haben!
024. Die Entfaltung der Besonderheiten der Frohen Botschaft setzte nicht das Formen der Lehre unter Seinen ersten Schülern/Jüngern voraus, was eine nicht geringe Zeit, die es aus natürlichen Gründen damals nicht gab, erfordert hätte.
025. Gerade deshalb brauchten die Schüler nicht speziell für dieses Ziel etwas genau aufschreiben, obwohl es alles Notwendige dafür gab.
026. Die Frohe Botschaft war nur berufen, dem Erscheinen der Lehre selbst voranzugehen, welche ausschließlich nur unter den Bedingungen zu überbringen notwendig ist, wo nicht nur die das Schicksal der ganzen Menschheit entscheidende Periode einsetzt, sondern wo auch gleichzeitig damit die günstigsten Verhältnisse dafür geschaffen werden, dass Vertreter verschiedener Völker die Lehre berühren können.
027. Diese für die gesamte Menschheit schicksalhafte Periode ist gekommen!
028. Das Wesen der Lehre ist berufen, die ganze notwendige Genauigkeit des Verstehens des Gesetzes der geistigen Entwicklung zu eröffnen und ebenso alle notwendigen Erklärungen diesbezüglich zu geben, weshalb sich alle Gläubigen auf der Erde getrennt haben.
029. Ihr alle werdet jetzt den Sinn eurer Geburt erkennen, weil der Mensch gezielt für die vorherbestimmte Tätigkeit in der ganzen Welt der Materie geboren wurde.“
030. „Kannst Du Dich daran erinnern – so, wie normale Menschen sich daran erinnern können, was ihnen geschah – erinnern an die Leiden und an die Auferstehung?“
031. „Vor allem ist es wichtig zu verstehen, dass der biologische Organismus, welcher der Körper des Menschen ist, gar nicht die  Hauptwesenheit sowie die konkrete Individualität des einen oder anderen Menschen, als auch meines Wesens, ist.
032. Das Hauptsächliche liegt in der Seele, wo sich die schöpferische Erfahrung aller Gotteskinder ansammelt, ebenso wie in meiner Seele.
033. Der Körper, welcher auf den Gesetzen der Materie beruht, ist berufen, die Rolle eines Werkzeugs zu spielen, dank welchem das Vorhaben Gottes bezüglich einer besonderen Strukturveränderung dieser Materie verwirklicht werden soll.
034.Bei der offensichtlichen Notwendigkeit kann die Seele des Menschen so einen Körper verlassen und wohlbehalten aufs Neue verkörpert werden.
035. Und so eine Notwendigkeit besteht, besonders vorläufig noch aus vielen lebenswichtigen Gründen.
036. Eine dieser Ursachen ist berufen zu helfen, den Menschen bei der neuen Verkörperung von der Last äußerst großer/schwieriger Gefühlsbewegungen und negativen Information zu befreien, welche in der Regel in großer Menge unter Verhältnissen des primitiven Lebens, das der Mensch zu führen neigt, angesammelt wurde.
037. So eine einst angesammelte Information kann nicht nur übermäßig und sogar gefährlich die Psyche des neu geborenen Körpers belasten, sondern ist auch auf ganz natürliche Weise beträchtlich veraltet, weil, nachdem die konkrete Seele ihren Körper verlassen hatte, die neue Verkörperung viele Jahre später stattfinden kann.
038. Der selbe Grundsatz bezieht sich auch auf mich.
039. Ich denke, ich muss nicht besonders erklären, dass Erinnerungen für mich an die Vergangenheit mit allen Emotionen jener Zeit für das Erfüllen des Vorherbestimmten im Hier und Jetzt überhaupt nicht nötig sind, und mehr als dies, jene Erinnerungen werden unvermeidlich nur zum Hindernis und zur übermäßigen Last. Erkenntnisse der Besonderheiten jener Menschen des Altertums, auf deren Bewusstseinsniveau ich Die Wahrheit für sie zugänglich ein wenig zu eröffnen hatte, sind zur jetzigen Zeit schon nutzlos.
040. Dieses Mal brauche ich die Erkenntnis der Besonderheiten des modernen Niveaus des Bewusstseins der Menschen um mich herum, um schon auf diesem qualitätsmäßig neuen Niveau das Lebensnotwendige nahe zu bringen.
041. Und dies ist nur dann möglich, wenn meine Seele den in den heute bestehenden psychologischen Verhältnissen geborenen neuen Körper benutzen kann, mit einem neuen Bewusstsein, in dem es ab dem Moment der Geburt keine überflüssige Information gibt.
042. Wo bis zu einer bestimmten Zeit das Bewusstsein meines neuen Körpers auf charakteristische Besonderheiten des Bewusstseins der umgebenden Menschen abgestimmt werden muss.
043. Dies ist äußerst notwendig, damit ich , indem ich ziemlich deutlich die dem Menschen eigene zeitweilige, krankmachende Inkonsequenz erkenne, das Lebensnotwendige auf genauere Weise geben kann.
044. Darum auch sollte ich einen neuen Körper und einen neuen Namen haben.
045. Obwohl, in einer bestimmten Zeitperiode, als dazu eine Notwendigkeit entstand, mein Himmlischer Vater einen kurzen Augenblick von bedeutungsvollen Erinnerungen in meinem heutigen Bewusstsein zuließ, wonach ich auch dabei gefühlsmäßig erkannt habe, dass es sehr gut ist, wenn man keine vollständigen Erinnerungen an die Vergangenheit hat.“
046. „Im Neuen Testament spricht Jesus darüber, dass man nicht direkt zum Vater kommt, sondern nur durch Ihn. Stimmt das?“
047. „Das ist richtig. Keiner außer dem Sohn kennt den Vater.
048. Und wenn das Wesen des Sohnes in sich das Wesen des Wortes Gottes beinhaltet, dann kann auf ganz natürliche Weise keiner sonst, außer diesem Lebendigen Wort, grundsätzlich die Wahrheit der Gesetze der geistigen Entwicklung, die vom Himmlischen Vater für seine Kinder vorherbestimmt sind, äußerst genau wiedergeben.
049. Natürlich müsst ihr vor allem bewusst verstehen, dass zu Gott eintreten, so, wie ihr zueinander zu Besuch kommt, nicht erforderlich ist.
050. Ihr seid von Ihm auch niemals weggegangen, weil das grundsätzlich nicht möglich ist.
051. Der Himmlische Vater hat die reale Möglichkeit, immer nahe bei jedem Menschen zu sein, unabhängig davon, wo sich jeder von euch befindet.
052. Deshalb, wenn die in der Frage erwähnte Wahrheit vollständiger und genauer ausgedrückt wird, so kann man sagen, dass die Aufgabe des Menschen die Notwendigkeit bedeutet, das Gesetz seiner geistigen Entwicklung richtig zu verstehen und seine Lebenstätigkeit im völligen Einklang mit diesem Gesetz äußerst genau leben zu lernen.
053. Und diese äußerste Genauigkeit kann ausschließlich nur das Lebendige Wort Gottes selbst geben.
054. Jede andere Behauptung diesbezüglich, die nicht unmittelbar aus dem Munde des auf der Erde manifestierten Lebendigen Wortes Gottes kommt, soll nicht als Gesetz wahrgenommen werden und kann nur schöpferisch und gemäß den individuellen Fähigkeiten eines jeden Menschen begriffen und wahrgenommen werden.“
055. „Wenn Menschen Dir nicht glauben, kommen sie dann nicht ins Paradies?“
056. „Solche Schlussfolgerungen, die leicht allerlei Ängste erzeugen können, gehören auf keine Weise zur Wahrheit.
057. Nur aus Unkenntnis und vor allem aufgrund egoistischer Positionen bemühen sich die Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen zu allen Zeiten, diese Ängste zu benutzen.
058. Wo die Vertreter verschiedener eigenartiger kirchlicher Organisationen, basierend auf irgendwelchen eigenen Deutungen der ihnen bekannten Wahrheiten, die sich von jenen Deutungen, worauf andere ähnliche Organisationen basieren, unterscheiden, durch solche unvernünftigen erschreckenden Aufrufe versucht haben und jetzt noch versuchen, die sie  umgebenden Menschen im Schoße nur `ihrer´ Kirche zu halten.
059. Der Himmlische Vater ist überall auf der Erde anwesend, und somit auch überall da, wo sich mindestens zwei oder drei für das Erfüllen von Erkenntnissen versammeln, worunter wirklich rechtschaffene Handlungen zu verstehen sind, so wird dort auf ganz natürliche Weise die wahre Kirche Gottes entstehen können.
060. Selbst dann, wenn diese zwei oder drei Erwähnten von der Existenz des Lebendigen Wortes Gottes überhaupt nichts ahnen werden!
061. In welche Lebensumstände ein Mensch auch geboren sein mag und in welche Umstände er im Nachhinein auch geraten könnte, so geschieht dies ausschließlich nur mit dem  Wissen Gottes und aufgrund Seiner Vorherbestimmung.
062. Und folglich sind alle Lebensprüfungen, die jeden von euch berühren können, für eure Entwicklung eindeutig wohlbringend.
063. Ihr könnt sicher sein, dass, wohin der Mensch auch gehen und was er auch tun mag, er wird dies nicht zufällig tun, und er wird das ihm Fehlende für seine weitere notwendige Fortsetzung der Erkenntnis des Göttlichen unbedingt erwerben.
064. Wenn das Wort Gottes auf die Erde kommt,  so soll damit überhaupt nicht die Aufgabe gestellt werden, dass alle Menschen es schaffen, sich Ihm während Seiner Vollziehung im Körper anzuvertrauen, obwohl Dasjenige in vollem Maße zu erfüllen ist, was Er den Menschen eröffnet, dies werden letztendlich alle erfüllen müssen.

Girlande

Kapitel  39

001. Hier Auszüge aus den Antworten des Lehrers auf dem Internet-Forum der Gemeinschaft.
002. Frage: Bei mir zu Hause schauen die mir bekannten Baptisten vorbei, um zu arbeiten, oder um sich einfach aufzuwärmen, und währenddessen erklingen bei mir die eingeschalteten Psalmen unserer Gemeinschaft, aber ich weiß, dass sie diese Psalmen nicht mögen, sie halten sie nicht für geistige Musik, und sie bitten, sie auszuschalten bzw. nicht in ihrer Anwesenheit einzuschalten. Wenn ich sie nicht ausschalte, bedeutet dies dann eine Missachtung ihrem Glauben gegenüber? Ist es richtig, immer das auszuschalten, was den Besuchern nicht gefällt?
003. Antwort: In diesem von dir erwähnten Fall zeigt das Abschalten der für dich teuren Psalmen vor allem deine eigene Missachtung gegenüber den heiligen Werten, denen du vertraust.
004. So zu handeln ist nicht richtig!
005. So etwas wäre angebracht, wenn du mit offen erklingenden Psalmen, die dir teuer sind, das Haus der Menschen betreten würdest, die andere Werte schätzen.
006. Die eigentliche Tatsache der erwähnten Bitte, welche die Besucher, die in dein Haus kommen, geäußert haben, zeigt markant deren Unwissen über das Bekunden wahrer Göttlicher Grundsätze.
007. Bitten solcher Art seitens der Gäste sind nicht angebracht / nicht zulässig!

008. Frage: Guten Tag. Was können Sie von den verkörperten Engeln sagen? Wie geschieht dies und wofür? Wodurch unterscheidet sich ihre Seele von der Seele der anderen Menschen?
009. Antwort: Engel wurden niemals verkörpert und werden niemals verkörpert werden!
010. Sie wurden nicht dafür geschaffen, und ihre Feldbasis taugt nicht für die Vereinigung mit der Feldbasis eines materiellen Körpers.
011. Sie wurden für eine sich begrenzt in Erscheinung tretende Hilfstätigkeit geschaffen und brauchen keine Entwicklung und kein Ansammeln von Erfahrung.
012. Frage: Hier ist wieder meine Neugier. Und wie können denn die Engel uns in der materiellen Welt helfen, wenn sie diese Welt auf keine Weise beeinflussen können? Was ist ihre Aufgabe und Vorbestimmung?
013. Antwort: Sie sollen euch auch keine Hilfe gerade in der Welt der psycho-physischen Besonderheiten leisten. Sie wurden nicht dafür geschaffen.
014. Das Feld ihrer Hilfstätigkeit bezieht sich nur auf das Verweilen eurer Seele außerhalb des festen Körpers.

015. Frage: Lieber Lehrer! Oft kommen solche Situationen vor, wo mir nahestehenden (und nicht besonders nahestehende) Menschen etwas Neues in ihrem Äußeren zeigen (Frisur, Kleidung oder etwas Ähnliches) und fragen: „Na, wie sehe ich aus?“ Wenn ich sehe, dass der Mensch nun besser aussieht, dann gibt es natürlich keine Probleme, ich freue mich mit ihm zusammen: „Du siehst prima aus! Das steht dir aber gut!“ Und wenn etwas nicht stimmt, entsteht bei mir Verwirrung: wenn ich die Wahrheit sage, so kann er sich gekränkt fühlen (denn ihm selbst kann es gefallen), und zu sagen, dass er gut aussieht, wo man von mir offensichtlich ein Lob erwartet, - so fühle ich, dass ich heuchle. Was soll ich tun?
016. Antwort: Unter den Umständen sollst du nicht heucheln. Sag´ die Wahrheit.
017. Man muss besonders wachsam sein, wenn eine Situation entsteht, die verbunden ist mit der Sorge, dass eventuell eine Kränkung entstehen könnte!
018. Die bei euch erscheinende Abhängigkeit davon, dass ihr jemanden nicht kränken wollt, zwingt euch dazu, absolut unangebrachte Bemühungen anzustellen, die sich sowohl auf eure eigene Entwicklung negativ auswirken, als auch besonders auf die Entwicklung desjenigen, bezüglich dessen ihr entscheidet, eine in der Tat falsche Handlung zu unternehmen.
019. Frage: Lehrer, ist es zulässig, in so einer Situation der Frau (meiner Freundin) auf ihre Frage hin - „Na, wie sehe ich aus?“ - zu sagen, dass sie meiner Meinung nach geschmacklos angezogen sei (ich selbst würde solche Sachen niemals kaufen und anziehen). Denn “über Geschmack lässt sich nicht streiten“, oder handelt es sich dabei etwa um meine Überheblichkeit? Oder sollte ich einfach sagen, dass es mir nicht gefällt, wie sie aussieht, ohne genau zu erklären, warum? (Ich bin mir beinahe sicher, dass sie bei jeder Variante von Antworten traurig sein wird – außer bei einer positiven.)
020. Antwort: Sie haben geschrieben: „Lehrer, ist es zulässig, in so einer Situation der Frau (meiner Freundin) auf ihre Frage hin - „Na, wie sehe ich aus?“ - zu sagen, dass sie meiner Meinung nach geschmacklos angezogen sei (ich selbst würde solche Sachen niemals kaufen und anziehen)...“
021. Gerade solch eine Äußerung darf man nicht machen.
022. In so einem Fall ist es nicht richtig, sich über den anderen zu stellen, eine Parallele zu dem mystischen Bereich herzustellen, der sich hinter dem Wort “Geschmack“ versteckt.
023. Antworte auf eine einfachere Art, nämlich dass gerade dich so eine Kleidung verwirrt. Aber wahrscheinlich nur dich und nur heute.
024. Sprich hinsichtlich des von dir erwähnten Themas ehrlich, auch sogar, wenn du genau weißt, dass dies deine Freundin traurig macht.

025. Frage: Verehrter Vissarion! Raten Sie mir bitte, was ich tun soll. Ich liebe einen jungen Mann, aber seine Eltern sind grundsätzlich gegen unsere Beziehung, und sie mögen mich nicht. Ich fühle, dass ich ohne ihn keinen einzigen Tag leben kann! Was soll ich tun? Wie soll ich handeln? Danke.
026. Antwort: Das Wohl des Aufbaues eures gegenseitigen Verhältnisses hängt in diesem Fall vor allem von den Wünschen und Bestrebungen dieses deines Mannes ab.
027. Wenn er es wirklich zu versuchen wünscht, weiterhin mit dir ein gemeinsames Leben aufzubauen und fähig ist, bezüglich dieser Frage nicht von der Meinung seiner Eltern abhängig zu sein, dann ist alles normal – du kannst dich weiterhin ruhig mit ihm treffen.

028. Frage: Guten Tag, Lehrer! Erkläre bitte in etwa solches Rätsel: vor nicht langer Zeit waren wir vier Milliarden Menschen, jetzt – schon mehr als sechs Milliarden. Woher kommen die neuen Seelen? Wird der Planet nicht in Zukunft übervölkert sein?
029. Antwort: Das Erschaffen jedweder neuen Seele kann endlos andauern und, gemäß einer offensichtlichen Notwendigkeit, mit einem unterschiedlichen Grad an Intensität.
030. Der Mensch mit jenen besonderen Eigenschaften, die sein Wesen ausmachen, wurde gezielt für die Strukturveränderung des Weltalls erschaffen.
031. Dieser vorherbestimmte Verlauf wird ewig vor sich gehen, zumal sich auch das Weltall selbst ewig erweitern wird.
032. Für eine günstige Erfüllung dieser Vorherbestimmung ist auf ganz natürliche Weise die bestimmte Teilnahme einer Riesenmenge gerade solcher Kinder Gottes notwendig, die das geistiges Gewebe (Seele), das vom Himmlischen Vater erschaffen wurde, besitzen.
033. Der Sinn der Lebenstätigkeit des Menschen läuft überhaupt nicht auf eine begrenzte Manifestierung im Bereich der Erde hinaus.
034. Die Erde zeigt nur den Anfang der Gestaltung der für die normale Erfüllung der vorherbestimmten notwendigen geistigen Eigenschaften, welche dem sogenannten Träger des Beweglichen Verstandes unbedingt eigen sein sollen.
035. Was aber die Überbevölkerung der Natur der Erde betrifft, oder überhaupt die eines anderen beliebigen Planeten unter dessen existierenden Lebensbedingungen durch die einen oder anderen Organismen, so sollen in so einem Fall immer die primitiven Gesetzmäßigkeiten des Gesetzes des Gleichgewichtes zugunsten einer notwendigen Normalisierung einsetzen. Wo durch bestimmte charakteristische Naturerscheinungen unbedingt das reduziert werden wird, was die dafür zulässigen Normen überstiegen hat.
036. Von der ethischen Seite gerade der menschlichen Wahrnehmung her kann dieser Prozess durchaus extrem unschön sein, aber gemäß dem Gesetz der Welt der Materie wird dies eine normale Erscheinung sein.
037. Frage: Lehrer, im Zusammenhang damit, was ich oben gelesen habe, ist bei mir die Frage aufgetaucht: wenn wir uns nicht auf wissenschaftlich-technischem Wege entwickeln werden, sondern gemäß dem Wort Gottes, dann sind wir bei weitem mehr als sechs Milliarden Menschen. Wie sollen wir uns (oder soll ich mich) zu den Gedanken des Überlebens verhalten? Und soll man vom Gesichtspunkt der Wahrheit aus den Bereich des Baues von Weltraumschiffen entwickeln, oder können wir uns auch ohne sie bewegen?
038. Antwort: Lieber Alexander, in deiner Frage äußert sich vor allem deine persönliche Besonderheit, nicht aber die Stimme der Öffentlichkeit, und darum antworte ich nur für dich.
039. Natürlich lohnt es sich nicht, deine Aufmerksamkeit auf das wahrscheinliche Problem des von dir erwähnten Umstandes sonderlich zuzuspitzen, weil die Lösung des Problems im Moment seines offensichtlichen Auftretens deutlich gesehen werden wird.
040. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kannst du, falls du dies sehr wünschst, dir erlauben, dich für alle möglichen Konstruktionen, deren Bilder auf deinen eigenen Vorstellungen beruhen, zu interessieren, Das ist normal.
041. Vorläufig ist die Zeit noch nicht da, genaue Information zu dem von dir erwähnten Thema zu berühren.
042. Ich kann nur ein wenig darauf anspielen, nämlich dass die Verlagerung des geistigen Gewebes, einschließlich seiner angesammelten günstigen Lebenserfahrung, auf nach irdischen Maßstäben riesige Strecken, die dir bekannten Flug-Konstruktionen gar nicht  nötig sind.

043.Frage: Guten Tag! Arkadi Petrow und Wjatscheslaw Bronnikow sagen, dass jeder Mensch dank bestimmter Übungen seine Energie-Informationsstruktur bis zur funktionellen Norm wieder herstellen kann. Nachdem die Zellen des Organismus die notwendige Bioenergie erhalten haben, regenerieren sie sich. Die Funkionen der betroffenen Organe und dann auch des gesamten Organismus normalisieren sich. Das Syndrom ständiger Müdigkeit verschwindet, Alterungsprozesse verlangsamen sich und gestalten sich sogar rückgängig. Unheilbare Erkrankungen gehen zurück. Spezielle Übungen aktivieren die Gehirnzentren, die für Bio-Chemieprozesse verantwortlich sind und normalisieren die betroffenen Funktionen der Lebenstätigkeit. Bronikow erwähnt das alternative Sehen, welches er “Bio-Computer“ nennt, Petrow nennt es “Hellsichtigkeit“. Im wirklichen Leben funktioniert das alles. Aber... Früher arbeiteten sie zusammen, danach begannen sie aber getrennt zu arbeiten (merkwürdige Umstände)... Sagen Sie bitte, wer sind diejenigen? Wer ist wer? Kann man ihnen vertrauen? Wer kommt vom “Licht“, wer kommt von der “Finsternis“?
044. Antwort: Es hat sich bisher für mich noch nicht ergeben, mit diesen Menschen zusammenzutreffen.
045. Solche Fragen bezüglich ihrer Persönlichkeit sollte man lieber überhaupt keinem stellen.
046. Sie mit “Licht“ oder “Finsternis“ in Zusammenhang zu bringen, ist prinzipiell nicht richtig.
047. Das, was sie bezüglich Veränderungen in der Physiologie des Menschen ansprechen, ist durchaus möglich. Jedoch die Methoden, dies zu erreichen...
048. Ich kann nur darauf hinweisen, dass ihr in der heutigen Zeitperiode lieber eure ganze Aufmerksamkeit der Veränderung eurer Wahrnehmung hinsichtlich der gesamten sich ereignenden Realität und eurem Verhalten ihr gegenüber widmen solltet.
049. Besonders der Realität gegenüber, die eure Nächsten angeht und alle, die mit euch auf irgendeine euch bewusste Weise verbunden sind.

050. Frage: Vissarion hat geschrieben: „... eben für die Frau ist die Liebe, die seitens ihres Mannes ihr gegenüber geäußert wird, ein bei weitem wichtigerer Umstand, als das Entsprechende für den Mann“.
051. Lehrer, erkläre mir bitte, ob meine Gedanken in Bezug auf den Sinn Deiner Äußerung richtig sind. Kann man es so sagen, dass diese Äußerung nur ein Konstatieren der Tatsache ist, dass eine Frau bei weitem stärker davon abhängig ist, wie ihr Mann seine Liebe ihr gegenüber in der Tat ausdrückt (ob er zu ihr über seine Liebe spricht, wie oft er dies tut, ob er ihr Geschenke macht, inwieweit  er sich ihren Bitten gegenüber aufmerksam verhält usw.); dabei bedeutet dies für die Frau keine Anleitung zum Handeln, um den Mann um Worte oder Handlungen, die sozusagen seine Liebe bestätigen könnten, zu bitten, sie zu erwarten, oder, noch schlimmer, sie zu fordern? Keine äußeren Bekundungen seitens des Mannes können der Frau eindeutig sagen, dass er sie echt liebt, und folglich ist es für die Frau sinnlos, auf äußere Handlungen des Mannes zu schauen. Sie soll selbst lieben und sich bemühen, ihre Liebe genau in solch einem Maße äußerlich zu bekunden, wie der Mann selbst dies auf sich hin zulässt (damit sie nicht aufdringlich erscheint). Habe ich Dich richtig verstanden? Danke im Voraus für die Antwort.
052. Antwort: Prachtkerl! Du hast alles richtig verstanden!
053. Ich möchte nur ein wenig betonen, dass diese Anhänglichkeit für eine Frau auch weiterhin wichtiger bleibt, als für einen Mann, aber die Frau soll sich lieber nicht erlauben, sich so zu benehmen, so, wie du richtig beschrieben hast.
054. Sonst wird dies nur zur Abkühlung der Gefühle des Mannes beitragen.

055. Frage: Bedeutet folgender Umstand eine Erfüllung des Gesetzes hinsichtlich des Themas “Offen-Sein“ : Der Mann sagt zu seiner Frau: „Mir ist es schwer, wenn du mich anschreist“, wobei die Frau um keinen Hinweis für sich gebeten hat? Oder soll ich zur Frau sagen, es wäre mir leichter mit ihr umzugehen, wenn sie ihre Stimme nicht erheben würde? Oder soll ich ihr lieber nichts sagen, indem ich davon ausgehe, dass eine gläubige Frau selber ihre negativen Äußerungen bedauert und wenn sie solche zulässt, so kann sie es folglich trotz all ihrer Bemühungen nicht anders?
056. Antwort: Das Gesetz des Offen-Seins beim Aufbau der wahren zwischen -menschlichen Verhältnisse meint das Berühren eigener negativer Eigenschaften, die versteckt waren, nicht aber die Schwächen eines anderen Menschen.
057. Den von dir erwähnten Umstand berücksichtigend, wäre es richtiger für dich, deiner Frau  wegen der Art des Kommunizierens mit dir nichts zu sagen.
058. Hab´ Geduld, lieber Freund!

059. Frage: Ich habe ein Problem. Mein Mann schreit mich an und bezeichnet mich mit sehr groben Worten. Früher hatte ich Angst vor ihm, jetzt aber tut er mir leid, und manchmal hasse ich ihn in solchen Minuten, aber wenn er nicht schreit, liebe ich ihn sehr. Wie kann man ihm das Schreien abgewöhnen?
060. Antwort: Sie haben geschrieben: „Wie kann man ihm das Schreien abgewöhnen?“
061. Unter solchen Umständen ist es nicht richtig, an die im Zitat angeführte Frage zu denken.
062. Es ist günstiger, eine andere Frage für sich zu stellen: Wie reagiert man richtig auf so ein Schreien?
063. Und sei  auch aufmerksam in Bezug auf das Benutzen des Begriffes “Hass“.
064. Hass zu zeigen ist in keinem Fall zulässig!
065. Der psychische Zustand, der mit Hass verbunden ist, gehört in der Regel zur Kategorie äußerst gefährlicher Eintrübung des Verstandes, und kann daher in der Lebenstätigkeit des normal vernünftigen Menschen grundsätzlich nicht akzeptiert werden.

066. Frage: Lehrer! Wenn meine Freundin mir etwas über ihre Kränkungen erzählt, ihre Ansprüche an Menschen und dabei jemanden beschimpft, so halte ich sie an, wobei ich mich bemühe, ihr in milder Form aufzuzeigen, dass der Mensch an all seinen Problemen vor allem selber schuld ist, und dass es unvernünftig ist, Schuldige woanders außerhalb von sich selbst zu suchen. Darauf erwidert sie mir,  dass ich sie gar nicht unterstützen würde und dass ich sie folglich nicht lieben würde. Der letzte Fall war so: Ich wurde unabsichtlich Zeuge eines Gespräches mit ihrem Vater, wobei ich die Meinung des Vaters, aber nicht die ihre, unterstützt habe. Nach diesem Vorfall gestaltet sich unser Verhältnis nur aus ihren Vorwürfen und ständiger Unzufriedenheit mit meinen Handlungen und meinem Versuch, dies irgendwie zu regeln und zu erdulden. Gemäß des Letzten Testamentes habe ich kein Recht, sie zu verlassen. Frage: welche Facette beinhaltet das Verbot in diesem Fall, denn ein Leben mit ihr so zu leben, kann ich mir nicht vorstellen? Danke für eine Antwort.
067. Antwort: Absolut richtig! Zusammen ein normales Leben unter den erwähnten  Umständen zu führen, ist absolut unmöglich.
068. Ohne weiteres kann leicht irgendwann so ein Moment eintreten, wo aus ganz natürlichen, dementsprechenden Gründen alle vollwertigen Bekundungen der Ehesakramente aufhören. Und ebenso der Umstand, wo du das psychologische Problem direkt bezeichnen und auf sichere Weise erwähnen musst, dass nicht nur die Ehebeziehung und die damit verbundenen bedingten Pflichten unter solchen Umständen zu bewahren, nicht gelingen wird und sie weiterhin zu bewahren auch sinnlos sein wird.
069. Allerdings besteht in der Form dieses Forums irgend so eine Facette, die es nicht ermöglicht, dass all diejenigen, die meine Antwort lesen, sie sogleich richtig nutzen können.
070. Zumal es so eine für alle gleiche Facette nicht gibt!
071. Jedermann bestimmt sie selbstständig.
072. Hauptsache, dass ihr nicht vorschnell seid und bis zu der Zeit aushaltet, wo eindeutig und genau das markante Bedürfnis erscheint, den kritischen Moment direkt zu bezeichnen.
073. Dabei ist unbedingt zu äußern, dass das weitere Zusammenleben nur dann sinnvoll ist, wenn gemeinsame Bemühungen in eine Richtung unternommen werden.

074. Frage: Guten Tag, Lehrer! Hat der Mensch im physischen Sinne immer so ausgesehen, so wie der moderne Mensch, oder änderte sich dies im Verlauf der Evolution? Und erwarten uns physische Änderungen in Zukunft?
075. Ich danke herzlich!
076. Antwort: Besser sollte man diesbezüglich selbstständig nachdenken und nicht mich fragen.
077. Ich kann nur erwähnen, dass ihr, indem ihr einzigartige Eigenschaften eurer Seele und deren unsterbliche Besonderheiten besitzt, die zielgerichtet eben für die endlose Strukturumgestaltung der Welt der Materie geschaffen wurden, Planeten mit unterschiedlichen Lebensbedingungen in den Grenzen des sich weiter endlos erweiternden Weltalls besiedeln werdet.
078. Unterschiedliche planetarische Lebensbedingungen können durchaus natürlich nur feste Körper mit bestimmten Bedingungen, charakteristisch für den ein oder anderen Planeten und dessen Besonderheiten, dort existieren lassen.
079. Diese Besonderheiten können sich natürlich stark von den Besonderheiten des biologischen Organismus, die jetzt dem Menschen eigen sind, unterscheiden.
080. Eure Seele hat die Fähigkeit, in viele Naturorganismen verkörpert zu werden, Hauptsache, dass diese Organismen die notwendigen kennzeichnenden Besonderheiten besitzen, welche ausschließlich nur denjenigen eigen sind, die den sogenannten beweglichen Verstand besitzen.

081. Frage: Ich verstehe, dass meine Frage durch reine Neugier hervorgerufen ist und nichts Globales ändern wird, aber ich möchte das Vorhaben des Himmlischen Vaters immerhin verstehen... Als der Himmlische Vater begonnen hat, unsere Seelen in die junge Zivilisation auf der Erde zu verkörpern, warum hat Er denn den jungen beweglichen Verstand, der keine Lebenserfahrung angesammelt hatte, ausgewählt? Es hätte eine mehr vorbereitete Zivilisation gewählt werden können, von welchen es eine Menge im Weltall gibt, solche, die schon die Erfahrung haben, ihren Egoismus zu bezähmen. Und dann könnte der Menschheit und der Erde so viel Leid erspart werden... Entschuldige bitte die Neugier. Danke.
082. Antwort: Die Lebenserfahrung, die die entwickelten Zivilisationen des Beweglichen Verstandes erwerben, ist wegen starker Unzulänglichkeit nicht passend.
083. Das Geistige Gewebe, indem es sich mit den Naturbesonderheiten des materiellen Organismus vereinigt, verstärkt durch deren Eigenschaften unvermeidlich die Besonderheiten seiner natürlichen Gefühlswelt um ein Mehrfaches, was die Bekundungen dieser Gefühlswelt über die von der Natur zugelassene Norm beträchtlich erweitert.
084. Die Gefühlswelt beginnt, sich mit weit größerer Kraft und in bei weitem größerer Breite und einer Facettenvielfalt zu äußern.
085. Und dies werden vor allem die Besonderheiten des Egoismus sein, was sofort rapide seine kennzeichnenden Eigenschaften bei der ersten Vereinigung der Strukturbesonderheiten der Seele und der in ihr ähnlichen Felder der materiellen Welt zeigen wird.
086. Wie hochentwickelt auch immer die Zivilisationen des Beweglichen Verstandes wären, so scheiterte sofort die bestehende Ausgeglichenheit der Naturgefühlswelt bei so einer ersten Vereinigung einer sich zum ersten Mal verkörpernden Seele mit dieser sozusagen ausgeglichenen Naturgefühlswelt der Vertreter dieser Zivilisationen.
087. Was den hochentwickelten Intellekt von den plötzlich erschienenen egoistischen Bedürfnissen sofort abhängig machen wird.
088. Dies wird so eine beseelte Zivilisation leicht an die Grenze einer Katastrophe stellen.
089. Wissenschaftlich-technische Errungenschaften von hohem Niveau sollen auf keinen Fall in die Hände desjenigen geraten, der sich seinem Egoismus unterordnet!
090. Die bestehenden normal entwickelten unbeseelten Zivilisationen des Beweglichen Verstandes besitzen schon ein stabiles System der Lebenstätigkeit, welches genau dahin gerichtet ist, den Normen der natürlichen Erscheinungen der sich unendlich weiter entwickelnden Welt der Materie zu entsprechen.
091. Diese Zivilisationen sind berufen, eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Welt der Materie zu spielen, aber sie entspricht überhaupt nicht so einer Rolle, welche die Kinder Gottes zu erfüllen haben.
092. Darum wird die Lebenserfahrung, die sie erwerben und die ihr erwerbt, einen grundlegenden Unterschied aufweisen.
093. Um dies einfacher auszudrücken, kann man sagen, dass sie berufen sind, die technische Seite der Entwicklung der Welt der Materie zu kontrollieren, ihr aber – die poetische Seite!
094. Der wissenschaftlich-technische Fortschritt mit so einem Rhythmus und so einer Eigenschaft, wie dies bei ihnen vor sich gehen soll, darf bei euch nicht vonstatten gehen.
095. Die Bewegung in die Richtung der aktiven vollwertigen wissenschaftlich-technischen Entwicklung ist für die Menschheit eine Sackgasse.
096. Die Lebenserfahrung des Menschen ist einzigartig und unwiederholbar!
097. Diese Lebenserfahrung kann man nur ausschließlich vom “eigentlichen Anfang“ ab erwerben.

098. Frage: Hat Gott ursprünglich die Seele nur in Neugeborene verkörpert, oder auch in Erwachsene?
099. Antwort: Die Verkörperung einer Seele kann sich am günstigsten nur in einen neugeborenen Organismus vollziehen und zwar im Laufe der ersten Tage ab dem Moment seiner Geburt.

100. Frage: Wenn es möglich ist, so erklären Sie bitte mit menschlichen Begriffen, was der Lehrer tut, wenn Er sich nicht im Körper befindet. Welche Ausrichtung hat diese Tätigkeit? So eine wichtige Wesenheit kann doch nicht die meiste Zeit sozusagen in einem ewigen Zustand / ewiger Reserve einfach verweilen.
101. Antwort: Alles hängt von dem einen oder anderen für die Menschheit lebenswichtigen Grund ab.
102. Eine aktive Wirkung auf das natürliche Energie-Informationsfeld des Menschen und dessen Bewusstsein ist nur möglich dank seiner sich nach dem Leben des festen Körpers erhaltenden feineren analogen Energie-Information.
103. Was in jeder Zeitperiode, aber nur nach dem Tod des festen Körpers, möglich ist, wenn dieser sich abgesonderte feinere Körper sich von dem allgemeinen energetischen Informationsfeld der Erde noch nicht gelöst hat.
104. Wenn es zugelassen ist, dass sich der feinere Körper löst, so endet der enge Kontakt mit den in den festen Körpern Lebenden, wonach das Wesen des Lehrers nur noch  “verweilt“ , so, wie es richtig erwähnt wurde.
105. Dieser Zustand des Verweilens kann eine beliebig lange Zeitspanne andauern.
106. Das ist normal und beruht auf wichtigen Gründen!
107. Frage: Danke (dies ist mein erster gelungener Kontakt “persönlich“ mit dem Lehrer!!!)! Habe ich es richtig aus der Antwort verstanden, dass ich ziemlich “spezifische“ Meinungen über die Effektivität und den Pragmatismus habe, weil ich nämlich ein Wesen bin, das nicht die Kategorien der Ewigkeit erlebt hat?
108. Antwort: Absolut richtig!
109. Der Mensch kann sich sehr schwer die von dir erwähnten Werte und Sakramente vorstellen und sie vollwertig einschätzen.

110. Frage: Lieber Lehrer! Die Situation ist folgendermaßen: meine Schwester teilt mir ihr Problem mit. Ich erwidere darauf, wie es meiner Meinung nach richtig wäre zu handeln. Daraufhin erwidert sie, dass ich kein Mitleid hätte und kein Mitgefühl mit ihr und dass ich sie in keiner Weise unterstützen würde. Und ich kann nicht begreifen, was dies in so einer Situation bedeuten soll?
111. Wie soll sich ein Gläubiger in der Situation benehmen, wo sein Nächster mit ihm sein Problem teilt? Für mich ist dies ein Anlass, es so zu betrachten, wie vom Gesichtspunkt des Glaubens aus gehandelt werden soll. Aber vielleicht ist es nicht genau so richtig, wenn der Nächste eine Frau ist. Und wie soll in diesem Fall das Mitleid geäußert werden? Meine Schwester akzeptiert Dich und das Letzte Testament. Ich bin Gott sehr dankbar für diese Möglichkeit, Dich direkt fragen zu können.
112. Antwort: Im Umgang mit einer Frau ist es in der Regel nötig zu verstehen, dass es in der Mehrzahl all dieser Fälle, wo sie mit dir ihre Probleme teilt, bedeutet, dass sie sich von dir einfach Mitleid wünscht. Damit du sie einfach bemitleidest und beruhigst.
113. In den meisten solcher Fälle strebt die Frau nicht danach, Belehrungen zu erhalten.
114. Dies ist heutzutage die charakteristische Besonderheit des Frauenwesens.
115. Sei darum weiser und strebe nicht danach, ihr Belehrungen anzubieten.
116. Frage: Lehrer, und wenn der Ehemann mit Problemen gekommen ist? Soll er in solch einer Situation auch bemitleidet und beruhigt werden?
117. Antwort: Der Hinweis, den ich zu diesem Thema dem Mann gegeben habe, kann auch der Frau gegeben werden.
118. Nur gerade das, was für eine Frau am meisten passt, braucht ein Mann in der Regel nicht.
119. Eine Frau strebt in der für sie schwierigen Situation danach, die Aufmerksamkeit des Mannes eben aus den Positionen einer Schwachen betrachtet zu bekommen, ein Mann aber aus den Positionen des Menschen, der sich für einen Starken hält.
120. Darum unterscheidet sich die Besonderheit der psychologischen Unterstützung, die von einem Mann und von einer Frau seitens ihres jeweiligen Lebensgefährten erwartet wird, wesentlich.
121. Aber in jedem Fall, wer auch immer mit seinen Problemen nach Hause kommen mag, solltet ihr nicht vorschnell Belehrungen äußern, wenn nicht um euren Rat gebeten wurde!
122. Nur derjenige aber, der danach strebt, sich für einen Schwachen zu halten, erwartet Mitleid sich gegenüber.
123. Seid aufmerksam: in Wirklichkeit gehört das Erwarten von Mitleid zu einer negativen Erscheinung, und sie zu befriedigen, ist für die geistige Entwicklung ungünstig.
124. Als ich oben auf die Frage des Mannes zu diesem Thema geantwortet habe, habe ich ein Moment erwähnt, wo der Mann über das Richtige eben seines Schrittes nachfragt wie ein wahrhaft nach geistiger Vervollkommnung Strebender. Aber für die Fülle der Erkenntnis hinsichtlich des erwähnten Umstandes ist unvermeidlich auch die Frage seitens der Frau über die Zulässigkeit von diesen oder anderen Forderungen gegenüber dem Mann notwendig, insofern sie nach den selben geistigen Werten strebt.

125. Frage: Lehrer! Kann der Tod des Menschen seine Seele vor dem Verfall retten, das heißt, von seiner Annäherung an irgend eine Grenze?Und wie oft ist der Tod eben dafür der Grund?
126. Antwort: In der Regel geschieht eben dies in dem ein oder anderen Maße so.
127. Die Wahrscheinlichkeit, den Körper in einem bestimmten Moment zu verlassen, ist nämlich für jede konkrete Seele vorhergesehen unter der unvermeidlichen Berücksichtigung dessen, dass dieses Verlassen des Körpers auf dem Weg des Erwerbs der notwendigen Lebenserfahrung günstig ist.

128. Frage: Lehrer, ich grüße dich! Letzten Sonntag war auf dem ersten Kanal des russischen Fernsehens der Film “Das Evangelium des Judas“ zu sehen. Bestimmt weißt du, dass dieses Dokument erst im Jahr 2006 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde und viele Streitigkeiten und Spekulationen hervorruft. Der Hauptunterschied dieses Dokumentes gegenüber anderen Werken besteht darin, dass dort steht, dass nicht Judas Christus verraten habe, sondern auf die direkte Bitte von Jesus selbst hin ihn in die Hände der Römer übergeben habe. Judas wäre angeblich der einzige der Schüler gewesen, der die Lehre hundertprozentig begriffen und wahrgenommen und ebenso die Wahrheit verstanden habe...
129. Sag´ bitte, ob das die Wahrheit ist, welches Motiv hatte dann Jesus? Gerade das Motiv der vorzeitigen oder der rechtzeitigen, einer doch so merkwürdigen Methode, um den Körper zu verlassen? Und warum wurde gerade die Methode der Kreuzigung gewählt, nicht aber irgendeine andere? Wenn man berücksichtigt, dass der Islam und einige frühchristliche Bewegungen laut darüber reden, dass es gar keine Kreuzigung gegeben habe und dies alles ein Hinzuschreiben von Dummen sei und dass “Das Evangelium des Judas“ keine eigentliche Hinrichtung beschreibe, so kann man annehmen, dass wirklich ein riesiger Teil des Neuen  Testamentes nicht nur deswegen fehlerhaft ist, weil er durch die Gefühlswelt der Schreiber gegangen ist, sondern auch, weil ein Großteil des Textes von Geistlichen jener Zeit absichtlich hinzugeschrieben wurde, um den Ereignissen eine größere Bedeutung zu verleihen und den einfachen Menschen Angst einzujagen?
130. Antwort: Die ganze Fülle der Wahrheit der einst im fernen Altertum stattgefundenen bedeutenden Geschehnisse, die mit dem Erscheinen der Heilsbotschaft verbunden waren, zu eröffnen, ist in dieser Zeitperiode nicht günstig.
131. Das, was jetzt vor sich geht, spielt eine wichtige Rolle hinsichtlich einer günstigen Veränderung des menschlichen Bewusstseins und in seinem Reifen in die nötige Richtung.
132. Ich werde nicht die von dir erwähnte Information über ein gewisses “Evangelium des Judas“ kommentieren, aber ich betone, dass ich das Erscheinen so einer Information vor den Augen einer sehr großen Menge von Menschen, und gerade in dieser Zeitperiode, für sehr günstig halte.
133. Dieses Günstige hat sich zum Teil auch in deiner Frage widergespiegelt.

134. Frage: Lehrer, Du kennst bestimmt die Aussage, der Mann solle in seinem Leben einen Baum pflanzen, ein Haus bauen und einen Sohn großziehen. Meine Frage betrifft den “Sohn“, d.h. die Kinder. Auf welche Weise ist das geistige Prinzip des Menschen mit seiner biologischen Fortpflanzung verbunden? Inwieweit wichtig ist es für jeden Lebenden,  bei seinem Weggang Nachkommenschaft zu hinterlassen, also seine biologische Fortsetzung, und wie, oder nach welchen Gesetzen ereignet sich die Verteilung der Möglichkeiten dafür?
135. Antwort: Diese Frage soll nicht als irgendeine zu erfüllende sozialistische Verpflichtung betrachtet werden, die auf dem Territorium der ehemaligen Sowjetrepubliken bis zur jüngsten Zeit hin aktiv erfüllt wurde.
136. Natürlich ist das Thema, Kinder zu gebären, ein Teil des Gesetzes der Harmonie, und folglich ist dieses Geschehen im Leben des Menschen ein günstiger Vorgang. Noch mehr als dies, der Weg der wahren geistigen Entwicklung ist berufen, die Lebenserscheinungen des Menschen eindeutig dahin zu bringen, dass sie den Forderungen dieses Gesetzes der Harmonie entsprechen.
137. Aber im Unterschied zu entsprechender Frage im Milieu der Vertreter der tierischen Welt soll dieses Thema mit bei weit größerer Verantwortung realisiert werden.
138. Es ist nicht richtig, danach zu streben, Kinder, koste es was es wolle, zu hinterlassen!
139. So, wie es auch nicht richtig ist, vor sich ein bedingtes Verbot aufzustellen, Verhältnisse einzugehen, die zur Geburt von Kindern beitragen!
140. Dabei handelt es sich um überflüssige Extreme, die nur im Bewusstsein des Menschen, der erst anfängt, sich zu entwickeln, entstehen konnten.
141. Was Gott vereint hat, das möge der Mensch nicht trennen!
142. Das Vereinigen des männlichen und weiblichen Prinzips war als eine eindeutige Entsprechung gemäß den Forderungen der wahren geistigen Vervollkommnung vorherbestimmt.
143. Eine andere Sache ist es – wenn unter den Verhältnissen der fortschreitend erscheinenden anormalen Lebensgestaltung der Menschengesellschaft eine normale Vereinigung des Männlichen mit dem Weiblichen, aufgrund dem entsprechender, durchaus eigener objektiver Gründe, nicht gelingt.
144. Aber dann wird es für so etwas auch keine Frage geben.

145. Frage: Guten Tag, Lehrer!  Ich will eine sehr persönliche Frage stellen.  Im Jahr 1996
ließ ich im Alter von 19 Jahren eine Abtreibung vornehmen. Jetzt lebe ich in gegenseitiger Liebe und entsprechendem Verständnis mit meinem Ehemann (es handelt sich um einen anderen Mann). Im Jahr 2005 haben wir ein wunderbares Söhnchen bekommen, die Geburt war im Wasser, der Sohn kam gerade in Papas Hände. Ich verstehe, dass man nicht vorwärts gehen kann, indem man zurückblickt, aber manchmal schaue ich meinen Kleinen an, und mich überkommt eine Welle von Sorgen: Wie konnte ich so etwas tun? Ich kann mich von so einer Tat immer noch nicht freisprechen, ich habe nämlich, im Grunde betrachtet, mein erstes Kind getötet. Hilf mir bitte, Lehrer, sage, wie kann ich mir vergeben?
146. Antwort: Wenn du eine Antwort suchst, die dir helfen würde, die von dir erwähnte Tragödie zu vergessen, oder dir helfen würde, keine bitteren Gefühle bei der Erinnerung an die Tragödie zu verspüren, so kann ich dir so eine Antwort nicht geben.
147. Für solche Fälle habe ich überhaupt keine Antworten.
148. Diese Tragödie kannst du nur dank einer weiteren Verkörperung völlig vergessen, einer Verkörperung, die auch dazu berufen ist, solche Probleme zu lösen.
149. Eine würdige Äußerung deiner Reue wird überhaupt nicht dazu beitragen, dass du hinsichtlich früherer Handlungen gar keine negativen Gemütsbewegungen mehr hast. Und das ist normal.
150. Die Hauptsache unter diesen Umständen ist natürlich vor allem die Fähigkeit, aufrichtig zu gestehen, dass die Handlung nicht normal war, falls sie nicht normal war, und weiterhin ständig danach zu streben, mit den eigenen Schritten möglichst mehr den Gesetzen Gottes zu entsprechen.
151. Wenn du deinen früheren fehlerhaften Schritt richtig einschätzen konntest und den Fehler aufrichtig gestehen konntest, dann kannst du dich jetzt bemühen, soweit möglich, nicht zurück zu schauen.
152. Weil man sein Schicksal nicht durch Zurückschauen auf frühere Taten gestaltet, sondern durch die heutigen Handlungen und die Taten der kommenden Tage.
153. Und wenn die bittere Erinnerung an deine fehlerhaften Schritte, bezüglich derer du schon Reue gezeigt hast, irgendwie aufs neue auftaucht, dann bemühe dich, von solchen Sorgen nicht mitgerissen zu werden, indem du deine Aufmerksamkeit nicht auf die Details der Vergangenheit, die aus dem Gedächtnis auftauchen, lenkst.
154. Sprich mal von neuem vor dich hin, dass du dich bemühen wirst, solche Fehler nicht zu wiederholen, und wende deine ganze Aufmerksamkeit wieder darauf, was dir die Gegenwart anbietet.
155. Lerne dabei, dankbar für alles zu sein, was dir an jedem Tag gegeben wird.
156. Sich zu vergeben bedeutet, sein Kleinsein anzunehmen.
157. Alles, was du damals tun konntest und woran du dich zu erinnern schämst, hast du aus Mangel an dem getan, was du nun hast.
158. Du wächst!

159. Frage: Ab und zu begreife ich klar, wie schwach, unfrei und unglücklich der Mensch in unserer Gesellschaft ist, die im Laufe der Jahrhunderte geformt wurde, die durch Dogmen und Stereotypen im Benehmen verklemmt ist. Jedermann lebt nur so, wie es ihm seine Eltern unbewusst “beigebracht“ haben, den Eltern haben dies deren Eltern beigebracht und so weiter. Diese ganze Kette zieht sich durch alle Zeiten, und der Hauptsinn solcher Lebensweise ist – zu überleben und sich zu vermehren! Und die Mittel, um diese Ziele zu erreichen, sind zuweilen vom eigentlichen Begriff des “Geistigen“ sehr weit entfernt.
160. Mehr als dies, in der Routine alltäglicher Arbeit findet sich sogar für den Gedanken an unsere falsche Lebensweise kein freier Platz. Und wenn so ein Gedanke entsteht, so kommt danach unvermeidlich der Montag, und alles geht seinen bisherigen Weg weiter! 161. Sogar im Umgang mit Verwandten sind wilde Motive zu sehen, die eher der tierischen Welt angehören, als der menschlichen. Alle solche Gedanken rufen eine sehr traurige Stimmung hervor. Noch trauriger wird es beim Begreifen dessen, dass morgen auch in meinem Leben der nächstfolgende Montag kommt. Und noch trauriger wird es beim Begreifen dessen, dass solche Gedanken bei mir immer seltener entstehen. Nämlich ich schaffe es sogar schon einige Jahre nicht mehr, zu Dir zu kommen! Meine Fragen: Werde ich schlimmer? Was soll ich tun? Meine besten Wünsche. Ich bitte, mich für das Traurige all dessen, was ich geschrieben habe, zu entschuldigen.
162. Antwort: Lieber Freund, eile nicht, traurig zu werden, obwohl die Realität die Versuchung bringt, auch in ziemlich hohem Grade unglücklich zu sein.
163. Deine Überlegungen entsprechen wirklich dem, was in der gesamten Menschengesellschaft in riesig großem Maßstab vor sich geht.
164. Aber das ist nur so bei oberflächlicher Betrachtung, die der Mensch vornehmlich  anzuwenden gewohnt ist.
165. Stütze dich zumindest darauf, dass die Geschichte der Menschheit eine durchaus nicht geringe Menge derer kennt, die, indem sie ursprünglich in etwa gleiche Ausgangsbedingungen für das geistige Werden vorfanden – bei auch für die übrigen Mitmenschen selben Lebensverhältnissen – immerhin jene Entwicklungsebene erreichen konnten, die für die jeweilige Epoche des Werdens der Kinder Gottes die größte war.
166. Das von dir erwähnte “Graue / Farblose“ betrifft wirklich viele, aber nicht alle!
167. Und dies vor allem nicht deswegen, weil jemand von Gott angeblich mehr geliebt wird.
168. Er liebt alle ohne Ausnahme gleichermaßen!
169. Darum hängt dein ganzes geistiges Wohl ausschließlich von dir selbst ab, weil das, was der Himmlische Vater euch allen geben kann, Er immer gegeben hat und es euch immerdar geben wird, unabhängig davon, inwieweit ihr euch dessen selbst bewusst seid!
170. Natürlich, aufgrund bestimmter Ursachen sollt ihr alle in dieser Zeitperiode ernsthafte psychologische Prüfungen erleben.
171. Dabei handelt es sich nicht nur einfach um etwas Unvermeidliches, sondern auch um eine Notwendigkeit!
172. Strebe weiterhin danach, geistigen Werten, die dein Herz gewählt hat, zu folgen!
173. Das Hauptsächliche heißt jetzt – Streben und Fleiß!
174. Lass dich nicht von Versuchen hinreißen, den Grad deiner Entwicklung zu bewerten, weil du dabei leicht einen Fehler machen kannst.
175. Auf dem Weg des geistigen Werdens gibt es keine dir bekannte, zu vermessene  Meilensteinchen, wie mit dem Minus oder Plus.
176. Darum wurde in sehr fernen Zeiten der Hinweis gegeben: verurteilt einander nicht!

177. Frage: Guten Tag, Vissarion. Wenn man an die Reinkarnation glauben kann, wofür soll man dann etwas Gutes in diesem Leben tun, wenn dies später im anderen Leben getan werden kann? In diesem Leben kann man nämlich etwas faulenzen... Und so von einem Leben zum anderen... Erklären Sie bitte, welche Rolle die Reinkarnation im Universum spielt. Was ist das mit der Reinkarnation verbundene Vorhaben des Schöpfers?
178. Antwort: Das Geheimnis der Reinkarnation ist nur mit der Lebenstätigkeit der Kinder Gottes, also der Menschen, verbunden.
179. Den anderen Vertretern des Verstandes, von denen es im Weltall eine nicht geringe Menge gibt, als auch den Vertretern der Tierwelt ist dieses Sakrament absolut nicht eigen, weil sich ihr Wesen von dem des Menschen ernsthaft unterscheidet.
180. Dieser Unterschied ist mit der Seele verbunden, mit der nur der Mensch zweckmäßig beschert wurde, und dank welcher das Wesen des Menschen einzigartig wurde.
181. Das geistige Gewebe, welches das Wesen der Seele ausmacht, ist dem Gesetz des Alterns nicht ausgesetzt, während sich jede feste materielle Form im Laufe der Zeit stetig ändert und unvermeidlich bis zu so einem Moment gelangt, wo die bisher existierende Form zerfallen und in eine andere Art der Existenz wird übergehen müssen.
182. Im Weltall ist es nur der Mensch, der sozusagen sterbend weiterhin als eine ganze, aktive Einheit lebt, weil in der Seele die gesamte in ihr eingeprägte Erfahrung, die der Mensch vormals erworben hat, verbleibt.
183. Die individuelle und unwiederholbare Erfahrung, zusammen mit den vom Himmlischen Vater in das Wesen der Seele ursprünglich eingelegten Besonderheiten, die die individuelle aktive Einheit ausmachen, ist berufen, sich das Bewusstsein eines beliebigen neuen festen Körpers unterordnen zu können, der unbedingt die Besonderheiten eines Hohen Verstandes aufweist.
184. Das ist dafür notwendig, damit der Mensch die Mission im Weltall, die der Himmlische Vater für ihn vorbestimmt hat, erfüllen kann.
185. Gerade von daher wird das normal entwickelte geistige Gewebe mit der in ihm vorhandenen individuellen Lebenserfahrung fähig sein, sich leicht im Raum des Weltalls zu bewegen – im Unterschied zu festen Körpern – und in einen neuen Körper verkörpert zu werden, welcher die für den Planeten seines Verweilens günstigen charakteristischen physischen Besonderheiten aufweist.
186. In der bildhaften Erwähnung darüber, dass der Mensch ähnlich dem Bilde Gottes geschaffen wurde, ist die Anspielung enthalten, dass der Mensch auch mit der potentiellen Möglichkeit beschenkt wurde, ewig zu leben – in direktem Sinne des Wortes.
187. Und nur der Mensch selbst, der eine anormale Beharrlichkeit in negativer Richtung an den Tag legt, vermag seine Seele mit so einem Umfang an negativer Erfahrung anzufüllen, wo seine neue Verkörperung sinnlos werden kann.
188. Diese Sinnlosigkeit ist mit einer angesammelten negativen Erfahrung verbunden, wo sich bei einer beliebigen Verkörperung der Seele ihr angesammeltes negatives Potential das Bewusstsein des neuen Körpers unterordnet, was die Lebenstätigkeit dieses Körpers unvermeidlich dazu verurteilt, sich nur in die tragische Richtung zu bewegen.
189. So eine Seele wird unbedingt eine eigenartige Feuerreinigung erleben müssen, nach der im geistigen Gewebe keine Spur verbleibt von der sich in ihm vormals geformten Individualität.
190. Man kann sagen, dass nur in diesem Fall der Mensch einen echten Tod erleiden kann.
191. Also, um weiter die Notwendigkeit der Reinkarnation der Seele des Menschen zu erklären, ist unbedingt zu erwähnen, dass die Bewegung der Verläufe, die die Individualität des Menschen entweder in Richtung Vervollkommnung formt, oder in Richtung Degenerierung, niemals stehen bleibt, solange sich die Seele in der materiellen Hülle befindet.
192. Und das bedeutet, dass sich das Wesen des Menschen ausschließlich abhängig von den vom Menschen vollzogenen Bemühungen entwickelt, entweder sind die Bemühungen rechtschaffen, oder abfallend, falls seine Bemühungen nicht den Anforderungen der Gottesgesetze entsprechen.
193. Neutrale Manifestationen kommen beim Menschen nicht vor!
194. Das heißt, die Möglichkeit, den geistigen Heldentaten in der nächsten Verkörperung ohne Verlust für sein Wesen faulenzend zu entweichen – wie in der Frage angesprochen – besteht grundsätzlich nicht.
195. Der Mensch, indem er die Seele mit ihren besonderen einzigartigen Eigenschaften erworben hat, ist in überhaupt nicht einfache psychologische Bedingungen geraten, von denen kein einziger Vertreter des Höheren Verstandes des Weltalls zu jener Zeit irgendeine Vorstellung hatte.
196. Der Mensch sollte nun einen einmaligen, notwendigen Weg gehen, einem Gesetz folgen, von dem weder er noch jemand anderer unter den ihm Ähnlichen im Weltall etwas weiß.
197. Noch mehr als dies, der Mensch hat aus ganz natürlichen Gründen auch grundsätzlich keine Möglichkeit, mit seinem Himmlischen Vater direkt zu reden, um in einem beliebigen Moment das klären zu können, was Seinem Gesetz entspricht.
198. Spezifische Umstände, in die der Mensch geraten ist, begannen ihm leicht beizubringen, vor allem negative Lebenserfahrung anzusammeln – vom Standpunkt der wahren geistigen Werte aus betrachtet.
199. Und das begann seinerseits leicht eine große Gefahr heraufzubeschwören, die generell die Existenz des Menschen real bedrohte.
200. Das einzige, was dem Menschen in solchen, von niemandem vormals gesehenen Umständen  des Bekundens seiner Lebenstätigkeit rettend helfen konnte, ist die eigene Fähigkeit seiner Seele zur weiteren Verkörperung, die absichtlich vom Himmlischen Vater geplant wurde.
201. Dabei wird die Verkörperung für jede konkrete Seele nach so und so einem Prinzip gestaltet, sodass jede neue Verkörperung eine Zerstörung der früher erworbenen negativen Anhänglichkeit bewirkt und den Erwerb bislang nicht ausreichender Weisheit unbedingt fördert.
202. Ich habe das Recht zu sagen, dass der Mensch ausschließlich dank diesem Sakrament der Reinkarnation bis zur gegenwärtigen Zeit leben konnte, mit Hilfe dessen es gelungen ist, eine unwiederholbar einzigartige Hilfe zu schaffen, die die wahre geistige Vervollkommnung des Menschen begünstigt.
203. Frage: Vissarion hat geschrieben: „Gerade von daher wird das normal entwickelte geistige Gewebe mit der in ihm vorhandenen individuellen Lebenserfahrung fähig sein, sich leicht im Raum des Weltalls zu bewegen – im Unterschied zu festen Körpern – und in einen neuen Körper verkörpert zu werden, welcher die für den Planeten seines Verweilens günstigen charakteristischen physischen Besonderheiten aufweist“.
204. Also, im weiteren werden die Menschenseelen von einem Planeten auf einen anderen mittels Verlassen ihrer Körper auf der Erde (oder auf einem anderen Planeten) und der Verkörperung in die schon bestehenden Körper anderer Zivilisationen des Verstandes übersiedeln? Und einst werden all diejenigen, die nun als “überirdischer“ Verstand bezeichnet sind, auch zu Menschen werden, das heißt zu hoch vernünftigen Wesen mit den für diesen Planeten kennzeichnenden Körpern, doch mit Seelen vom Himmlischen Vater? Und werden einst im Weltall nur Menschen sein?
205. Antwort: Die Zeit ist noch nicht da, um diese Frage eingehender zu eröffnen, aber ich kann erwähnen, dass die unbeseelten Vertreter des Höheren Verstandes eine wichtige aktive Erscheinung im Universum waren und sind.
206. Das, wozu sie berufen sind zu tun, kann der Mensch niemals vollziehen!
207. Und ebenso auch umgekehrt!
208. Und der Hauptgrund des einen und anderen Unvermögens besteht gerade im Vorhandensein der Seele!

209. Frage: Guten Tag, Lehrer! Im orthodoxen Glauben kann man oft den Trauerzustand antreffen. Im neulich veröffentlichten sensationellen Film “Ostrow“ (russ.Film, ostrow=Insel) wurde dies gezeigt. Und was ist denn Trauer? Ist sie für die Kinder Gottes zulässig? Vielleicht ist dieser Zustand ein Nicht-Annehmen der umgebenden Realität und das Hervorheben des Eigenen gegenüber dem Göttlichen?
210. Antwort: Die Bestrebung, künstlich, also folglich ohne offensichtliche natürliche Gründe einen Trauerzustand zu intensivieren, ist nicht normal und kann nur auf falschen ideologischen Bedingungen beruhen.
211. Ein gesundes Gleichgewicht im psychisch-physiologischen Wesen des Menschen kann man nur dank guter, im guten Sinne gehobener Stimmung erzielen.
212. Es ist richtiger, die Geschenke Gottes normal nur mit Dankbarkeit wahrzunehmen, was auf keine Weise einem traurigen Gesicht des Beschenkten entsprechen kann.
213. Und generell berührt die so gestellte Frage ein ziemlich großes Thema, das von verschiedenen Völkern auf unterschiedliche Weise traditionsgemäß betrachtet wird, was natürlich nicht normal ist und unbedingt ein breiteres und tieferes Umdenken bezüglich dessen, was mit diesem lebenswichtigen Thema verbunden ist, erfordert.

214. Frage: Lehrer, habe ich es richtig verstanden, dass, wenn man nicht wünscht, einen Hinweis eines anderen zu hören, dann ist es besser, von seinen Problemen nichts zu erzählen? Und die Frage von der anderen Seite betrachtet – wenn ein anderer einem immerhin sein Problem mitgeteilt hat, so hat er es sozusagen vom kranken Kopf auf einen gesunden hinübergelegt (russ.Redensart, Anm.d.Übers.), will darauf hin aber keinen Hinweis hören, was soll man dann tun? Er hat sich doch erleichtert, indem er alles gesagt hat , und du hast nun Kopfschmerzen von seinen Problemen.
215. Antwort: Sie haben geschrieben: „...habe ich es richtig verstanden, dass, wenn man nicht wünscht, einen Hinweis eines anderen zu hören, dann ist es besser, von seinen Problemen nichts zu erzählen?“
216. Ja, dies wäre am richtigsten, es sei denn, natürlich, dass der andere eine normale Neugier bekundet, die auf dem Wunsch beruht, die problemhafte Last zu teilen.
217. Bei echten freundschaftlichen gegenseitigen Verhältnissen ist es durchaus angebracht, dass der Nächste den Wunsch äußert, seine Schulter für die Last, die sein Freund trägt, bereit zu stellen.
218. Mehr noch, ich halte es für notwendig hinzuzufügen, dass die wahre Bekundung einer echten Freundschaft sich bei so einer Situation darin äußert, dass der Mensch, der seine Schulter zur Verfügung stellt, nicht auf das Verhältnis der Lastanteile schauen wird, also was auf ihn zukommt und was auf den Schultern desjenigen verbleibt, der die Last bringt.
219. In diesem Fall ist es nötig, richtig zu begreifen, dass das normale Streben, die Last auf der Schulter des Nächsten zu erleichtern, nur ein Streben sein kann, dies im größten Maße zu tun, nicht aber dosiert.
220. Dafür braucht man nur den anderen sein Herz ausschütten lassen und all dem aufmerksam zuzuhören.

221. Frage: Kann man annehmen, dass der Tod generell dazu nötig ist, um dem Absturz des Menschen vorzubeugen, und wenn die Wahrscheinlichkeit des Absturzes verschwindet, so verschwindet auch der Tod?
222. Antwort: Es ist richtiger, den von dir erwähnten Gedanken ein wenig anders zu formulieren und zwar so: die Notwendigkeit, im biologischen Organismus nur während kurzer Zeitstrecken zu verweilen, ist lebensnotwendig, damit die Seele bei all den wahrscheinlichen anormalen Bestrebungen des Menschen während der ersten Verkörperung sich immerhin nicht solch negative Erfahrungen aneignen kann, bei denen die Fähigkeit für die weitere Entwicklung im neuen Körper völlig verschwinden würde.
223. Weil nur unter solchen Bedingungen, bei denen die vom Menschen angesammelten negativen Anhänglichkeiten und die von ihm entwickelten falschen Veranlagungen der ersten Verkörperung abgewogen werden, werden in der zweiten Verkörperung solche Lebensbedingungen angeboten, wo diese negativen Ansammlungen der Vergangenheit unvermeidlich vermindert werden.
224. Und wenn die Wahrscheinlichkeit der Entstehung und der Entwicklung von gefährlichen Veranlagungen verschwinden wird, so wird die Lebenstätigkeit des festen Körpers bis auf eine für heutige Begriffe unvorstellbare Frist verlängert werden.
225. Frage: Lehrer, wie viele solcher Verkörperungen kann es geben (oder gibt es)? Wovon hängt das ab?
226. Antwort: Das hängt ausschließlich von den individuellen Manifestierungen eines jeden konkreten Menschen ab.
227. Damit man geistige Werte ansammelt, deren Vorhandensein es möglich macht, dass die Seele schon nicht mehr von neuem in die charakteristischen Bedingungen der immer noch bestehenden primitiven Lebensgestaltung, welche die Menschengesellschaft hartnäckig behauptet, zurückzukehren braucht, können einige Verkörperungen notwendig sein. Aber auf keinen Fall sind es Dutzende, Hunderte, oder gar mehr an endlos weiteren Verkörperungen.
228. Die am meisten entwickelten Seelen kommen in der Regel nicht für eine neue Verkörperung auf die Erde zurück.
229. Dies ist nur in so einem Fall möglich, wenn irgendeine Teilnahme solcher geistig starken und weisen Wesen in bestimmten Lebensbedingungen ausnahmsweise äußerst erforderlich ist.
230. Daraus folgt, dass auf der Erde außer diesen einzelnen Wesen bisher ständig nur nicht genügend reife Menschen verweilen, die aus ganz natürlichen, ihnen eigenen Gründen stets danach streben, genau solche charakteristischen Prüfungen füreinander zu schaffen, welche für das wohlbringende Werden derer, für die auch diese Prüfungen geschaffen werden, wirklich sehr wichtig sind.
231. Bisher entsprechen auf der Erde die Ereignisse in der Menschengesellschaft eher dem Begriff eines eigenartigen erzieherischen Kampf-/Schießplatzes (russ.:poligon).
232. Aber das ist nur jetzt so.


Girlande

Kapitel  40

001. Das Internet-Forum der Gemeinschaft. Antworten des Lehrers in der Sparte “Der Lehrer Vissarion antwortet“.
002. Frage: Guten Tag, Lehrer! Im Leben ergibt es sich so, dass, wenn Du mir bezüglich einer schwierigen Situation antwortest, so überwinde ich sofort alles irgendwie leichter, die Reaktionen sind leichter. Bedeutet dies, dass ich die Prüfung nicht überwunden habe, nämlich, indem Du geantwortet hast, übernimmst Du energetisch und gefühlsmäßig anstatt meiner einen Teil meiner Arbeit? Und wird deshalb die Harmonie wiederum so eine Prüfung oder eine noch stärkere für mich bereithalten?
003. Antwort: Wenn ihr aufgrund bestimmter Umstände irgendeine Information berührt, so beginnt ihr unvermeidlich beim Äußern eures Verhaltens diesbezüglich daran teilzunehmen, was bei euch auch unbewusst vor sich gehen kann.
004. Das ist das selbe, wie wenn sich in eine gewisse Kette, die sich an irgendeinem Informationsstrom entlang bewegt, ein eigenartiger Leiter einschaltet, der, abhängig von den ihm eigenen Charakteristiken, auf diesen pulsierenden Strom unvermeidlich auf seine ihm eigene Weise einwirken wird.
005. Meine Teilnahme an dem ein oder anderen Informationsstrom beruht ebenso auf dieser Gesetzmäßigkeit und geht mit der individuellen Besonderheit vor sich, welche nur meinem Wesen eigen ist.
006. Indem ich deine Frage beantworte, vergrößere ich dadurch unvermeidlich das Maß der Verantwortung, das auf deinen Schultern liegt.
007. Aber es hat keinen Sinn für dich, dich diesbezüglich zu beunruhigen, indem du tief in dieses Thema eintauchst.
008. Alles, was du berührt hast, wird unbedingt nur in dem für deine Entwicklung günstigen Flussbett vor sich gehen.

009. Frage: Habe ich es richtig gemacht, als ich vor einigen Jahren auf den Heiratsantrag des Mannes eingegangen bin, dem gegenüber ich in dem Moment der Vereinigung eine sehr starke Abneigung verspürt habe; doch während der zwei Jahre vor der Vereinigung habe ich ihn sehr geliebt, einseitig, und hatte den sehr starken Wunsch hinsichtlich einer Naturbeziehung?
010. Waren meine Motive, mit denen ich diesen Schritt gemacht habe, richtig: ich hoffte, dass mein Gefühl wiederkommen würde und ich wieder eine Naturbeziehung mit diesem Mann haben wollen würde; ungeachtet der Naturabneigung verhielt ich mich ihm gegenüber gut wie zu einem nahen Menschen und wollte ihm lernen helfen, sich einer Frau gegenüber richtig zu verhalten (er sagte selbst, er wolle dies eben in einer Naturfamilie lernen); wir hatten schon vereinbart, dass wir eine Familie gründen, es wäre damals eine Unschicklichkeit gewesen, dies zu verweigern und zu sagen, ich hätte keine Gefühle mehr für ihn wie früher?
011. Wir sind nun schon lange geschieden (apropos, der Grund dafür war die mangelnde intime Beziehung), aber befreundet, doch die Frage bleibt in mir, ob man mit solchen Motiven eine Naturfamilie gründen kann (es kann doch sein, dass es genau mit diesem Mann nicht möglich war, aber mit einem anderen dann doch).
012. Antwort: Unter solchen Umständen ist es falsch, mit einem beliebigen Mann eine Familie zu gründen.

013. Frage: Sagen Sie bitte, haben Tiere eine Seele? Wenn nicht, dann warum? Sie sind nämlich nicht schlechter als die Menschen? Der Mensch kann einen zu jedem Augenblick verraten, einen verlassen, beginnen zu lügen; der Mensch (falls man ihn vom Gesetz der großen Zahlen aus betrachtet) ist bei weitem seelisch nicht ideal, die Tiere aber lieben dich, sie fordern nichts, sie verraten nicht, sie sind natürlich. Und wenn die Tiere eine Seele haben, wie ist dann dies alles organisiert? Wenn man zum Beispiel Hunde und Katzen anschaut, dann wäre es auch logisch, Insekten zu betrachten, wenn man aber Insekten betrachtet, dann müsste man auch Mikroben, Parasiten betrachten und so fort... Haben sie eine Seele, und ist ihr Leben ewig?
014. Antwort: Die Seele als neuer Teil und neue Erscheinung in der Welt des Seins ist im Vergleich zur Entstehung der gesamten Tierwelt in ihrer großen Mannigfaltigkeit erst viel später entstanden.
015. Mehr noch als dies, sogar viel später nach denjenigen Tieren, die erst viel später zu entstehen begannen, nach dem Beginn der Entstehung der lebendigen Organismen und die auf der höheren Ebene der Entwicklung hinsichtlich charakteristischer Vertreter der Tierwelt verweilen.
016. Schon später danach, als die ganze Welt des Höheren Verstandes begann, sich aktiv und umfangreich zu entwickeln, sind einst zum ersten Mal eigenartige Fünkchen erschienen, die der Mensch später als “Seele“ zu bezeichnen begann.
017. Das Wesen der Seele ist ein besonderes Werk des Himmlischen Vaters und beinhaltet eine bestimmte kennzeichnende Vorherbestimmung, die nicht hinsichtlich der Tätigkeit des lebendigen Organismus berechnet ist, dem die besonderen Eigenschaften des beweglichen Verstandes fehlen.
018. Was heißt, es wurde nicht auf die Tätigkeit der Vertreter der Tierwelt berechnet.
019. Die Tätigkeit der Vertreter der Tierwelt ist durch Naturgesetze, die für einen jeden konkreten Planeten charakteristisch sind, streng begrenzt, was jede separate Gruppe der Tierwelt ihre Lebenstätigkeit nur in einem bestimmten begrenzten Gebiet manifestieren lässt unter Verhältnissen, wo die Wahrscheinlichkeit einer Entwicklung des Bewusstseins, durch welche die Möglichkeit eröffnet werden kann, die Grenzen des Planeten, ihrer Entstehung und des Lebens zu überschreiten, völlig fehlt.
020. Die Eigenschaften des Beweglichen Verstandes, im Unterschied zu ähnlichen Eigenschaften des Bewusstseins der Vertreter der Tierwelt, lassen die Träger dieses Verstandes ihre Tätigkeit nicht nur lokal ausüben, sondern in bei weitem höheren Maße.
021. Um seine wohltuende schöpferische Aktivität nicht nur an beliebigen Orten des Planeten, auf dem der Träger des Verstandes erschienen ist, zu bekunden, sondern auch außerhalb der Grenzen dieses Planeten.
022. Das Vorhaben des Himmlischen Vaters, welches Seine beseelten Kinder im Laufe der Ewigkeit zu realisieren berufen sind, betrifft die gesamte Welt des Seins. Aber für eine Realisierung braucht man ganz natürlich auch entsprechende Möglichkeiten, dank welcher sich die Gotteskinder im ganzen Weltall vermehren können, indem sie unbedingt diese charakteristische Tätigkeit ausführen, die ausschließlich nur diejenigen ausüben können, die mit den besonderen und einzigartigen Eigenschaften der Seele beschenkt sind.
023. Du musst verstehen, dass gerade die Anwesenheit der Seele im biologischen Organismus, der dein Körper ist, auf besondere ihr eigene Weise die Gefühlsmöglichkeiten – welche ein biologischer Organismus ursprünglich entsprechend den Forderungen der Natur in einem bestimmten Maße immer hat – sehr stark erweitert.
024. Das heißt, der menschliche Naturorganismus hätte, so, wie auch ein Vertreter der Tierwelt, ähnliche Erscheinungen im Bereich der Gefühlsmöglichkeiten, wenn er keine Seele hätte.
025. Bekundungen der Naturbesonderheiten wie Bosheit und Wohlwollen gegenüber irgendetwas würden sich mit unbedeutendem Unterschied bezogen darauf, wie dies bei den Tieren vor sich geht, äußern.
026. Aber als einst die Seele in einen biologischen Organismus verkörpert wurde, wurde das Spektrum von Breite und Stärke der Gefühlsäußerungen, die ursprünglich von Natur aus diesem Organismus eigen waren, enorm erweitert.
027. Dabei wurden nicht nur die Veranlagungen zu unwiederholbar starken und markanten Gefühlen von Liebe und Begeisterung, sondern auch ganz natürlich Gefühle von Hass und Zorn verstärkt.
028. Mit dem Erhalt einer Seele bekam der Mensch eine einzigartige starke Gefühlswelt, die er aber nicht normal nutzen konnte.
029. Und um zu beginnen, seine vom Himmlischen Vater vorherbestimmte Tätigkeit zu erfüllen, hat der Mensch unbedingt zunächst etwas seine Gefühlswelt umzugestalten und zwar mit Hilfe geistiger Werte, um die Wahrscheinlichkeit von gefährlichen Gefühlsbekundungen, die gerade seitens des Menschen mit unvorstellbarer Kraft geäußert werden können, auszuschließen.
030. All dieses Negative, das bis dahin im Weltall noch nicht vorkam, kannst du jetzt nicht nur in der Lebenstätigkeit deiner Eltern, sondern auch in der gesamten Menschengesellschaft beobachten.
031. Alles Negative, was sich im Leben der Menschen ereignet hat und bis auf den heutigen Tag ereignet, war unvermeidlich. Und dass dies ziemlich lange dauert, beruht auf der so schwierigen Aufgabe , die der Mensch unbedingt zu lösen hat.
032. So wird es aber nicht immer sein!
033. Stell´ dir vor, dass man dich unerwartet ans Steuer einer sehr mächtigen Leistungs- und Hochgeschwindigkeits-Maschine gesetzt hat, von der du keine Ahnung hast.
034. Wobei es auch unmöglich ist, dir auf der für dich gewohnten Ebene die für das Lenken dieser Maschine nötige Information aufzuzeigen.
035. Vor dir steht die schwierigste Aufgabe – durch eigene Versuche und Fehler die dir anvertraute technische Apparatur steuern zu lernen.
036. Die Technik, deren Steuerung du in diesem bildhaften Fall zu beherrschen versuchst, beherbergt sehr gute Möglichkeiten, etwas zu erschaffen, aber solange du sie jedoch ungeschickt handhabst, kannst du leicht mit ihrer Hilfe Vieles zerstören.
037. Und jetzt überlege, ob es im Zusammenhang mit dem oben erwähnten Bild einen grundsätzlichen Unterschied in den Äußerungen “du bist ein schlechter Mensch“ und “du bist ein schlechter Steuermann“ gibt?
038. Beginne dein weiteres Fortschreiten im Leben damit, die Menschen nicht für schlecht zu halten!
039. Es gibt keine schlechten Menschen!
040. Es gibt nur die Unglücklichen, die es noch nicht vermocht haben, das auf die notwendige Weise zu beherrschen, was sie von Geburt an besitzen.
041. Dadurch gibt es viel Schaden, den sie aus Unvermögen verursachen, nicht aber aus grundsätzlicher Bosheit ihres Wesens heraus.

042. Frage:Lieber Lehrer! Ich habe von früher Kindheit an Hörprobleme. Woran soll ich auf geistigem Gebiet arbeiten, um mir zu helfen? Kann die Tendenz einer Verschlechterung des Gehörs gestoppt werden?
043. Antwort: So an das Lösen des Problems dieser Art heranzugehen, ist nicht richtig.
044. Zu versuchen, diese oder andere eigene negativen Erscheinungen abhängig von der eigenen Einschätzung bezüglich ihrer Priorität stichprobenartig wegzuschaffen, ist nicht normal.
045. Alle dem Menschen eigene negative Manifestationen sind dicht miteinander verbunden, und um diese vielseitige Aufgabe zu lösen, sollte man sofort an all jenen Seiten beginnen, welche ab dem heutigen Tag schon als nicht normal erkannt wurden.
046. Wenn der Mensch mit seiner Selbsterziehung an offensichtlich erkennbaren eigenen Schwächen beginnt, so wird er allmählich auch diejenigen bemerken, die er bis heute noch nicht imstande war zu sehen.
047. Die rechtschaffene Arbeit an jeder eigenen konkreten Schwäche zu erfüllen, ist nur dann günstig, wenn man anfängt, sich dieser oder einer anderen seiner Bekundungen als einer negativen bewusst zu werden.
048. Darum versuche nicht vorschnell das zu erfahren, was du noch nicht siehst, sondern beginne daran aktiver und beharrlicher zu arbeiten, was du schon sehen kannst, denn gerade das ist für dich heute das Hauptsächliche.

049. Frage: Lieber Vissarion, ich bin ein normaler Kerl: ich rauche nicht, bin kein Trinker, kein Grobian, man kann nicht sagen, ich sei ein Dummkopf, aber ich verletze oft die Gebote der Bibel, ich zanke mich oft mit meinen Eltern, ich lüge oft, es kommt vor, dass ich normale Leute verrate, was ich danach bedauere, einmal lästerte ich aus Kummer sogar Gott (nach dem unerwarteten Tod meines besten Freundes – des jungen Hündchens Piskas), ich schrieb oft Briefe an Gott und beklagte darin das schwierige Leben. Werde ich etwa wirklich in die Hölle kommen? Mich beruhigt es wenig, dass ich immerhin, relativ gesehen, nicht schlecht bin, doch wenn man es separat betrachtet... Ich bin natürlich weit vom Ideal entfernt, aber sich zu ändern, ist natürlich nicht einfach. Was erwartet mich?
050. Antwort: Vor allem wird dich natürlich eine neue Verkörperung erwarten, vor welcher du während einer gewissen Zeit deines körperlosen Verweilens in einer bestimmten illusorischen Welt verweilen wirst, die aufgrund der von dir angesammelten Gemütsbewegungen gebildet sein wird.
051. Diese illusorische Welt wirst du als Realität wahrnehmen.
052. Je nachdem, welche Gemütsbewegungen von dir in den Erinnerungen deiner Seele überwiegen werden, so “lustig“ wird dein Verweilen in jener illusorischen Welt auch sein.
053. Niemand wird dich in einer Pfanne braten!
054. Das wirst du selbst machen!
055. Und in der Periode, wo gerade für dein geistiges Werden günstige Verhältnisse entstehen werden, wirst du aufs neue verkörpert werden.
056. Diese neuen Verhältnisse werden unbedingt unter Berücksichtigung des Charakters der von dir angesammelten negativen Anhänglichkeiten ausgesucht werden.
057. Wenn du selbst aus eigenem Willen darauf verzichtet hast, mit den auf deinem Weg erscheinenden Versuchungen richtig klar zu kommen, was sofort negative Anhänglichkeiten in dir entwickeln wird, so werden in deiner nächsten Verkörperung solche Lebensverhältnisse notwendig sein, aufgrund derer diese negativen Anhänglichkeiten von dir, trotz deiner vorhandenen Veranlagung, dieselben zu festigen, zerstört werden können.
058. Noch heute hast du die reale Möglichkeit, dich zu bemühen, um dich in eine bessere Richtung zu ändern, verliere keine Zeit.
059. So eine rechtschaffene Veränderung der Eigenschaften des Menschen ist wirklich das Allerschwierigste, aber du musst verstehen, dass die Last der Verantwortung, die gerade auf deinen Schultern liegt, nur streng deinen individuellen Möglichkeiten entspricht.
060. Und so verhält es sich mit jedem einzelnen Menschen.
061. Darum, wenn man das vom Menschen getragene Kreuz richtig betrachtet, so kann man mit Sicherheit sagen, dass alle Menschen ohne Ausnahme die gleiche Last tragen!
062. Ich denke, dass du zugibst, dass es dumm ist, vom Standpunkt einer Ameise aus einen Elefanten, der Stämme hebt, für einen werktätigen Helden zu halten.

063. Frage: Guten Tag, ich heiße Sascha, bin 16, ich lebe in einer ziemlich wohlhabenden Familie. Lieber Vissarion, sag´ bitte, warum Lumpen gut leben, quasi “im Speck sitzen“, aber (relativ gesehen) gute Menschen – in schlimmeren Verhältnissen? Warum zum Beispiel der Popsänger Dima Bilan überall in der Welt frei herumreist, teure Autos fährt und viel Geld hat und so weiter? Wodurch wird das verursacht? Habe ich es nicht verdient? Und ist ihre Blödheit und Grobheit – lediglich eine Sichtweise? Liebt Gott sie mehr, oder haben sie einen Vertrag mit dem Teufel geschlossen? Warum arbeiten die Guten und die Schlechten ernten?
064. Antwort: Lieber Sascha, du hast mir eine ganze Reihe von Fragen geschickt, die  ziemlich umfangreiche Themen berühren. Aber bis jetzt vermagst du es, diese Fragen von der Seite aus zu stellen, von der es für einen die echte Weisheit Suchenden falsch ist zu versuchen, die berührte Realität zu durchdenken.
065. Es ist längst nicht immer so, dass, wenn Fragen gestellt werden, die Menschen danach streben, sich mit echter Weisheit/Wahrheit zu bereichern.
065. Der Mensch bemüht sich vor allem, immer nur das Erwünschte zu suchen.
066. Aber der Wunsch selbst beruht entweder auf dem Vorherrschen egoistischer Interessen, was ausschließlich nur zur Stärkung der egoistischen Position beiträgt, oder auf dem Vorherrschen geistiger Interessen, die zum Erwerb wirklicher Wahrheit beitragen.
067. Sei aufmerksam in der Situation, wenn du dich bemühst, mit einer Frage, der eine negative Gemütsbewegung zugrunde liegt, umzugehen, in diesem Fall aufgrund von Empörung!
068. In so einem Fall ist es sehr leicht, so eine Frage zu stellen, die dich auf keine Weise bereichern kann, aber deren wahrheitsgetreue Antwort deine zum Vorschein kommende Schwäche nur festigen kann.
069. Ein psychologisches Hindernis ist dafür da, um zur geistigen Entwicklung des Menschen beizutragen, und es ist unbedacht, dieses Hindernis mittels Erklärungen von irgendwem vorschnell wegzuschaffen, ohne die notwendigen richtigen Bemühungen zur Überwindung dieses Hindernisses vorgenommen zu haben.
070. An so einer charakteristischen Empörung, die dich beherrscht, krankt eine große Menge von Menschen, was ein markantes Merkmal der in der Gesellschaft bestehenden riesengroßen geistigen Unkenntnis ist, aufgrund welcher sich das globale Problem der Formung der Lebensgestaltung der Menschen zeigt.
071. Auf deine Frage antwortend, werde ich bloß darauf hinweisen: sich niemals die Frage stellen, die du zu dem Thema ansprichst!
072. Wenn ein Mensch nörglerisch und mit Empörung einen gewissen “Wohlstand“ anderer Menschen betrachtet, so manifestieren sich darin – wenn auch unbewusst – Neid und Kränkung.
073. Diese Laster innerhalb der Lebenstätigkeit der Menschen gehören zu den gefährlichsten.
074. Diese Erscheinungen in dir zu besiegen, ist nur durch eigene Bemühungen hinsichtlich einer Veränderung des Charakters deines Verhaltens gegenüber dem möglich, was bei dir eine entsprechende Empörung hervorruft.
075. Das, was du über Gottesliebe und über Verträge mit dem Teufel erwähnst, ist falsch. In deinen Überlegungen zeigt sich noch die primitive Form des Mittelalters und deren traditionelle Meinungen, aber alle ähnlichen  bestehenden Überlegungen entsprechen nicht der Wahrheit.
076. Mit dem Teufel konnte noch nie jemand irgendwelche Verträge schließen und wird sie nicht schließen können, weil das Kommunizieren mit ihm grundsätzlich unmöglich ist.
077. Und der Himmlische Vater liebt alle gleichermaßen, ohne Ausnahme.
078. Und wenn man versucht zu denken, dass parallel mit den Erscheinungen des Willen Gottes jemandem größere materielle Werte geschenkt werden, dann wäre es logischer, dies vor allem nicht als Manifestierung der großen Liebe zu verstehen, sondern als Notwendigkeit, jemanden in Wirklichkeit vor eine durchaus nicht einfache Prüfung zu stellen.
079. Wenn man den Begriff “Ungerechtigkeit“ benutzt, so musst du verstehen, dass es überhaupt keine Ungerechtigkeit gibt.
080. Diesen Begriff haben die Menschen selbst ersonnen, und das taten sie ausschließlich aufgrund ihrer eigenen spirituellen und geistigen Unkenntnis.
081. Zu bemerken ist, dass es dem Menschen in den für ihn schwierigen Zeiten immer so vorkommt, als ob all diese Schwierigkeiten ihm zu unrecht geschehen.
082. Und nur bei recht weisen Menschen kannst du solche Erklärungen finden, dass alle die ihnen gegebenen Schwierigkeiten nur zu ihrem Wohl waren, und dass sie dafür nur dankbar sind.
083. Das ganze Weltall der Welt der Materie beruht auf einem Gesetz, dank welchem dieses Weltall fähig ist, sich endlos zu entwickeln und zu erweitern!
084. Der Begriff “Gesetz“ kann auf keinen Fall mit dem Begriff “Chaos“ verglichen werden.
085. Im Grunde des Gesetzes existiert kein Chaos.
086. In ihm ist alles “Logisch und Rational“!
087. Und nur die äußerst geringe Lebenserfahrung des Menschen lässt ihn immer noch nicht die Welt, die ihn umgibt und in welche er geboren ist, würdig einschätzen.
088. Der Mensch ist ein winziger Teil, der im Schoße dieses Gesetzes geboren ist, und folglich wird er auch unbedingt die wahren Werte dieses Gesetzes richtig begreifen und ihnen folgen müssen. Aber der Mensch ist nicht derjenige, der dazu berufen ist, Gesetze zu erschaffen.
089. Ich versichere dir, wenn sich für die Menschen das Gesetz der Gerechtigkeit, das der Mensch bis jetzt noch auszudenken fähig ist, anfangen würde, sich zu manifestieren, dann hättest du nicht nur nicht auf dieser Erde zur Welt kommen können, sondern dann hätte auch die Menschengesellschaft schon längst ihre Existenz aufgeben müssen.
090. Und all dies ist damit verbunden, dass der Mensch inbrünstig wünscht, Zeuge zu werden hinsichtlich einer umgehend zu erfolgenden, unbedingt harten Bestrafung der Handlungen eines seiner Bekannten, Handlungen, die gerade ihm nicht gefallen.
091. Ich schlage dir vor, mir zu glauben, dass dem Menschen alle Schwierigkeiten, die er zum Erwerb lebenswichtiger Erkenntnisse braucht und die ihm gerade für die Fortsetzung der normalen Entwicklung fehlen, wirklich verdient und sie ihm unbedingt gegeben werden!
092. Aber möge dies nicht nach dem Wunsch und den Vorstellungen des gehässigen Menschen geschehen.
093. Folge der einfachen und dem Menschen längst bekannten Regel: “Erkenne dich selbst und du wirst die ganze Welt erkennen“.
094. Deswegen beginne, in erster Linie alle Probleme gerade an dir selbst zu durchdenken.
095. Und erinnere dich daran, dass derjenige, der die Freude an seiner Hände Arbeit erkannt hat, viel glücklicher ist als diejenigen, die das nicht erkannt haben und die stehen geblieben sind beim Genuss der Freude, die nur aufgrund der Früchte der Bemühungen anderer Menschen entstanden ist.

096. Frage: Lehrer, ich bin verheiratet, und nun gibt es noch einen Menschen, der mich liebt. Wir haben viel per Telefon miteinander kommuniziert, und er hat mich gefragt, ob er Chancen hätte. Ich habe ihm gesagt, dass ich, bei so einer freien Kommunikation, meinerseits die Wahrscheinlichkeit nicht ausschließe, dass Gefühle entstehen, man müsse befreundet sein, die Zeit werde es zeigen. Ist meine Antwort und mein Versprechen etwa kein Verrat an meinem Mann und eine unschöne Handlung in Bezug zu dem anderen Menschen?
097. Antwort: Stimmt, dein Verhalten ist in dieser Situation nicht zulässig und ist in Bezug zu deinem Ehemann als auch in Bezug zu dem anderen von dir erwähnten Mann nicht normal.
098. Du unternimmst nicht nur einen verderblichen Schritt hinsichtlich deines geistigen Werdens, sondern du schaffst auch eine ernste Versuchung für einen weiteren geistigen Absturz eines anderen Menschen. Indem du nämlich das von dir erwähnte Kommunizieren unterstützt hast, hast du damit eine nicht normale Bekundung eines anderen Mannes unterstützt.
099. Sei wachsam!
100. Frage: Wie soll ich mich benehmen, wenn wir uns zufällig treffen? Muss ich innerlich offen bleiben und äußerlich – zurückhaltend und keine langen Gespräche beginnen? Und ihn besser auch nicht umarmen, wenn auch nur freundschaftlich?
101. Antwort: Eben unter den von dir erwähnten Umständen sollst du bei einem zufälligen Treffen außer einer Begrüßung keine Initiative zu Gesprächen zeigen.
102. Wenn aber dieser Mann anfangen wird, über euer gefühlsbetontes Verhältnis zu sprechen, so sollst du ihm dann besser erklären, dass solche Gespräche unzulässig seien und ihn nur erniedrigen würden.

103. Frage: Lieber Vissarion, sag´ bitte, ob die Kriterien, nach denen man ins Paradies kommt, mengenmäßig von der seelischen Entwicklung abhängen insofern, als alles in seiner Relativität erkannt wird? Angenommen, dass ich kein Ideal bin, aber gemessen an der Schar/Menge – bin ich ein Ideal. Ist für mich die Tür ins Paradies offen? Oder sind die Kriterien, nach welchen man ins Paradies kommt, sehr streng, und die Frage nach der Relation ist hier nicht am Platz? Aber wer gerät dann dorthin? Die Heiligen?
104. Antwort: Die Seelen aller Gotteskinder, welche ihren Körper verlassen haben, teilen sich in drei Kategorien:
--- in diejenigen, die die Wahrscheinlichkeit einer neuen Verkörperung völlig verloren haben;
--- in diejenigen, die noch charakteristische Lebensprüfungen brauchen, die der einen oder anderen bestehenden Gesellschaft eigen sind;
--- und in diejenigen, für die es schon keinen Sinn mehr macht, in charakteristische Lebensumstände der noch weiterhin bestehenden Epoche der primitiven Manifestierungen des Menschen zurückzukehren.
105. Abhängig von den zur Zeit noch vorläufig existierenden Lebensumständen des Menschen, die für die erwähnte Epoche kennzeichnend sind, besteht auch ein gewisses bedingtes Minimum, bis zu welchem man sich in der geistigen Entwicklung anheben muss, wonach die Notwendigkeit einer nächstfolgenden Verkörperung – bis zu der Zeit, wo charakteristische Besonderheiten der neuen, vollkommeneren Epoche beginnen, sich real zu manifestieren – nicht mehr gegeben ist.
106. Die Seele, die in ihrer Entwicklung das Niveau erreicht hat, welches unter diesem besagten Minimum liegt, wird das nächstfolgende Mal aufs neue verkörpert werden.
107. Die Kriterien dafür, unter der Anzahl derjenigen zu sein, in einem Existenzzustand, der im Bewusstsein des Menschen bedingt als das Verweilen im “Paradies“ bezeichnet wird, sind genau und harmonisch vorbestimmt.
108. Durch das oben erwähnte gewisse bedingte Minimum wird jenes Maximum an Aggression bestimmt, welches man in Bezug auf die bestehenden Bedingungen der Lebenstätigkeit des Menschen als Äußerung gegen die sich ereignende Realität zeitbedingt für normal wird halten können.
109. In so ein “Paradies“ können ausschließlich nur jene Seelen geraten, deren Entwicklung jener Grenze entspricht, die durch Forderungen des oben erwähnten bedingten Minimums gekennzeichnet ist, oder sie übertrifft.
110. Also, verliere keine Zeit für Dummheiten durch aktives Äußern deiner Unzufriedenheit, und dann werden wir am Ende deiner irdischen Existenz sehen, ob für dich die Tür in die Welt mit der bedingten Bezeichnung “Paradies“ offen ist.

111. Frage: Du bist das Wahrhaftig Geistige? Und was kann in meinem Leben wahrhaftig geistig sein? In der letzten Zeit bemerke ich bei den Nächsten Unlust, oder die Unfähigkeit (das weiß ich nicht), sich für das Erfüllen der geistigen Gesetze der Entwicklung zu interessieren, was mich stark ermüden und leiden lässt, gefühlsmäßig und körperlich. Was kann ich weiter tun, um Licht zu entwickeln, um nicht an der Belastung zu sterben? Vielleicht irre ich mich in Bezug auf mich selbst oder irgend eine andere Realität? Stimmt das? Mir ist so schwer zumute.
112. Antwort: Sie haben geschrieben: „In der letzten Zeit bemerke ich bei den Nächsten Unlust, oder die Unfähigkeit... , sich für das Erfüllen der geistigen Gesetze der Entwicklung zu interessieren, was mich stark ermüden und leiden lässt...“
113. Du äußerst eine unzulässige Forderung an deine Nächsten und den Wunsch, dass sie sich auf so eine Weise ändern, wie gerade du es dir wünschst.
114. Das ist einer der größten Fehler derjenigen, die versuchen, sich für einen zu halten, der richtig schreitet und versteht, obwohl die Bekundungen von Forderungen und Wünschen dieser Art deutlich und eindeutig das Gegenteil aufzeigen.
115. Du hast zu lernen, die von dir erwähnten Bekundungen der anderen friedlich anzunehmen.
116. Was immer sie auch selbstständig wählen werden, dies wird ihnen  unbedingt zum Wohle gereichen.
117. Ihre ganze Veranlagung, etwas für sich zu wählen, war ursprünglich vom Himmlischen Vater auf so eine Weise berücksichtigt worden, um gerade ihnen jene konkreten wichtigen Lebensverhältnisse zu ermöglichen, nur aufgrund derer deine Nächsten das für sie auch wirklich Notwendige erwerben zu können.
118. Damit deine überflüssigen Leiden und die für dich gefährliche Belastung verschwinden können, brauchst du dich nicht zu beeilen, die schon manifestierte Fürsorge des Himmlischen Vaters für deine Nächsten zu ersetzen.

119. Frage: Lieber Lehrer, das gegenseitige Verhältnis zu meinem Mann und zu unseren Eltern wurde schwierig. Es war mir psychologisch gesehen nicht mehr möglich, weiterhin mit meinem Mann zusammen zu leben. Ich bin mit meinem Kind zu meiner Mutter gefahren. So habe ich zwei Jahre getrennt verbracht, und während dieser Zeit lebten wir  einige Male für jeweils eine Woche mit meinem Mann zusammen. Während dieser Periode versorgte mein Mann mich und das Kind nicht regelmäßig, sondern nur ab und zu. Ich verklagte ihn gerichtlich zur Zahlung von Alimenten, und das Gericht setzte sie fest.                
120. Jetzt versuchen wir wieder zusammen zu leben, aber mein Mann hat mir die Bedingung gestellt, dass ich diese Anfrage an das Gericht wieder zurücknehme. Er wirft mir oft mein früheres Verhalten vor und sagt, dass ich nicht gemäß der Wahrheit handeln würde. Ich habe deswegen Schuldgefühle. Habe ich nicht richtig gehandelt, und soll ich jetzt diese Anfrage zurücknehmen, obwohl ich fühle, dass ich das nicht tun soll?
121. Antwort: Deine Handlung bezüglich der Alimente ist nicht richtig!
122. Da ich all deine wahrscheinlichen Lebensumstände nicht absolut genau kenne, merke ich nur an, dass ein Mensch, der nach geistiger Vervollkommnung strebt, vor allem nicht jemanden – wer es auch immer sein mag – dazu verpflichten soll, was dieser Mensch selbstständig verneint zu tun.
123. Besonders dann, wenn dies Handlungen desjenigen betrifft, der einen Bezug zu euch selbst hat.

124. Frage: Guten Tag, Vissarion. Erkläre mir bitte, wie ich mich zu dem folgenden Ereignis aus dem Text des Neuen Testaments verhalten soll; „... Gott aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst...“ (Apostelgeschichte 9:5).
125. Mein Verständnis vom Letzten Testament ist so, dass dies keine Stimme Gottes sein konnte. Ich denke auch, dass dies nicht Jesus nach seiner Auferstehung sein konnte. Wer war es dann? Vielleicht waren es die heiligen Brüder des Himmlischen Vaters, oder hatte diese Sache doch mit dem überirdischen Verstand zu tun, einer unter denjenigen, die zum Beispiel zu Moses, Mohammed oder Buddha gesprochen haben?
126. Antwort: Du verstehst es richtig. Der Einfluss auf Paulus, den du erwähnst, ist charakteristisch für Äußerungen seitens der Vertreter des außerirdischen Verstandes bei ihrem eigenartigen Versuch, an der Bildung religiöser Bewegungen teilzunehmen.
127. Von einem, der kein direkter Schüler war, sollte nicht das, was direkte Schüler in Wirklichkeit von ihrem Lehrer nie gehört haben, weitergegeben werden.
128. Und doch spielte die Tätigkeit von Paulus eine bestimmte positive Rolle.

129. Frage: Guten Tag, Lehrer! Einmal hast du gesagt: „Dem Menschen scheint es, dass derjenige, der liebt, keinen Schmerz bringen soll. Aber damit man dem Menschen keinen  Schmerz bringt, sollte man all seine Launen befriedigen...“ Verstehe ich es richtig, dass sich dies nicht nur auf das Verhältnis “Wahrheit – Mensch“ bezieht, sondern auch auf die gegenseitigen Beziehungen zwischen Menschen?
130. Wenn ich zum Beispiel bei jemandem unter meinen Nächsten schmerzhafte Gemütsbewegungen hervorrufe, seine falschen Schritte (gemäß der Schrift des LT) sehe, soll ich mich dann mit so einer Entscheidung zurückhalten: „Na gut! Ich werde ihn nicht stören und beunruhigen... Möge ihn die Realität lehren...“? Oder darf man doch schmerzhafte Gefühle erzeugen, um dem Nächsten zu helfen, dass er anfängt nachzudenken, um einen Fehler loszuwerden?
131. Danke! Meine herzlichen Grüße...
132. Antwort: Dass das von dir erwähnte Zitat sich auch auf gegenseitige Beziehungen zwischen Menschen bezieht, verstehst du richtig.
133. Aber das , was du daraufhin erwähnst, darin drückt sich eine nicht geringe Gefahr aus, eine Gefahr, die sich typischerweise bei einer Menge derjenigen zeigt, die meinen, die Wahrheit zu erkennen.
134. Gerade in diesem letzten Teil deiner Frage verbirgt sich eine riesige Menge sogenannter Klippen, ein falsches Begreifen, das leicht zu einer Menge ernsthafter Fehler führen kann.
135. Bezüglich dieses Teils sind deinerseits Fragen mit bei weitem konkreterem Beschreiben der Umstände notwendig, durch die es möglich sein wird, über die von mir erwähnte Gefahr genauer etwas zu erfahren.
136. Vorläufig aber erwähne ich bloß allgemein, dass sich in eurem Streben, andere zu belehren und zu retten, eine ernste Gefahr verbirgt!
137. Gerade mit diesem eurem Streben ist die richtige Erfüllung eurer Bemühungen nötig, damit es sich nicht so verhält, wie es in dem bekannten Spruch heißt: „Mit gut gemeinten Absichten ist der Weg zur Hölle gepflastert“.

138. Frage: Lieber Lehrer! Wie kann ich selbst feststellen, ob ich meine Wahl im Leben richtig getroffen habe, ob ich nicht einen Fehler begangen habe?
139. Antwort: Die Fehler, die der Mensch in seinem Leben macht, können für sein  geistiges Werden sowohl verderblich, als auch nützlich sein.
140. Es ist eher angebracht, die verderblichen Fehler als lasterhafte Fehler zu bezeichnen, aber nicht in dem Sinne, wie dies von den Vertretern einiger religiöse Bewegungen betrachtet wird.
141. Es ist richtiger, nur die Handlung als eine lasterhafte zu bezeichnen, und die, obwohl sie für einen, der sich geistig zu vervollkommnen bestrebt ist, als falsch und unzulässig begriffen wird, doch vollzogen wird.
142. Fürchtet deshalb, solche Schritte zu unternehmen, die gegen das Verständnis von Richtigkeit und Wahrhaftigkeit sprechen, dem, was sich zum heutigen Tag in eurem Herzen behaupten konnte.
143. Doch alle anderen Fehler, die ihr aufgrund eures aufrichtigen Strebens, gemäß eurer bestehenden Vorstellung darüber, das Richtige und Wahrhaftige zu tun, zulassen werdet, werden für euch ausschließlich nützlich sein.
144. Man kann sogar sagen, dass solche Fehler für euch lebensnotwendig sind!
145. Vollzieht sie zu eurem Wohl!
146. Seid sicher: ihr werdet so einen euch eigenen Fehler als durchaus angebracht machen, und es wird durchaus angebracht sein, dass jemand unter euren Nächsten von diesem Fehler angestoßen wird.
147. Wenn solche von euch unternommenen Schritte wirklich fehlerhaft waren, so werdet ihr im Nachhinein unbedingt das finden, was euch hilft, das zu erwerben, was für ein richtiges Begreifen des bestehenden Falschen fehlt.
148. Und schafft es daraufhin schon, diesen Fehler nicht zu wiederholen, denn sonst wird dies schon mehr zu einer lasterhaften Handlung gehören.
149. Ohne Fehler gemacht zu haben, werdet ihr keine Weisheit finden!

150. Frage: Guten Tag, lieber Lehrer! Kann man den Himmlischen Vater in schwierigen Situationen, wo mein Schicksal grundlegend entschieden wird, um Hilfe bitten? Darf man um Kraft, um Hinweise, um Erleuchtung des Geistes und um Bewusstseinseingebungen bitten? Ist es richtig, nach dem Gebet eine Veränderung der Lebensumstände als Zeichen zu erwarten?
151. Antwort: Sie haben geschrieben: „ Kann man den Himmlischen Vater in schwierigen Situationen... um Hilfe bitten. Darf man um Kraft, um Hinweise, um Erleuchtung des Geistes und um Bewusstseinseingebungen bitten?“
152. Natürlich, besonders in solchen Minuten ist es sehr wichtig, in den Gebetszustand eingehen zu können.
153. Aber ihr habt richtig zu begreifen, dass all die in eurem Gebet ausgedrückten konkreten Bitten zu hören, für den Himmlische Vater überhaupt nicht erforderlich ist.
154. Das ist nicht nur grundsätzlich unmöglich, weil sich das Wesen des Himmlischen Vaters von dem naturgegebenen Energie-Informationsfeld des menschlichen Bewusstseins, dank welchem der Mensch die charakteristische Information im umgebenden Raum verbreitet, bedeutend unterscheidet, sondern auch sinnlos.
155. Das ist sinnlos, weil der Himmlische Vater ausschließlich jedem Menschen ständig alles gibt, was von Seiner Seite aus erforderlich ist, unabhängig davon, inwieweit der Mensch dies überhaupt begreift.
156. Insofern beeinflusst der Mensch durch seine Bitten in keiner Weise das, was er schon von Gott erhalten hat. Und diese Gaben sind äußerst günstig. Äußerst Günstiges noch günstiger zu machen ist unmöglich!
157. Wenn man eine Veränderung dieser Gaben voraussetzt, so ist dies nur zur schlimmeren Seite hin möglich!
158. Die Äußerung konkreter Bitten in Gebeten beruht auf egoistischen Besonderheiten und ist für den Betenden selbst in jenem Maße wichtig, als gerade im Gebetszustand seine konkreten Wünsche das Energie-Informationsfeld des umgebenden Raumes äußerst stark beeinflussen, unabhängig von den geistigen Eigenschaften des Betenden. Mit allen charakteristischen Folgen, die gerade diese von ihm ausgedrückten Wünsche erzeugen können.
159. Um den angesprochenen Umstand genauer darzustellen, kann man sagen,  dass es nicht wichtig ist, dass der Himmlische Vater eine konkrete Bitte hören kann, die in einem Gebet oder irgendwie anders geäußert wird, sondern dass es wichtig ist, dass der Mensch selbst sie aussprechen kann.
160. Wonach zusätzlich zu dem, was der Himmlische Vater schon reichlich gibt, auch das hinzugefügt wird, was ausschließlich nur der Mensch selbst hinzufügen kann und muss, und das ist eben seine psycho-emotionale Beeinflussung.
161. Gerade darauf basiert vor allem auch zum Beispiel eine Genesung von jemandem, wenn jemand unter seinen Nächsten für ihn rechtschaffen betet.
162. Das heißt, ein Mensch ist nicht deswegen krank, weil ihm nicht irgendwelche notwendigen Kräfte gegeben werden, sondern deshalb, weil der Mensch selbst, bei allem ihm von Gott Gegebenem, seinerseits wegen irgendwelcher Gründe das ihm Eigene nicht nutzt.
163. Und dann kann der für ihn von jemandem im Gebet ausgedrückte Genesungswunsch das gewisse Element, das eben von der naturgegebenen, dem Menschen eigenen Seite fehlte, durchaus hinzufügen, was zur günstigen physiologischen oder psychischen Veränderung beiträgt.
164. Aber all dies geschieht überhaupt nicht dadurch, dass so ein Gebet es sozusagen erreichen würde, nach langem Anklopfen von Gott gehört zu werden und ihn durch Bitten zu bewegen, zusätzlich noch etwas dazuzugeben.
165. So ein traditionelles Verständnis vom Göttlichen ist primitiv und hat sich auf zu egoistischem Grund geformt.
166. Zudem ist es auch noch wichtig zu verstehen, dass Menschen in ihrem Leben nicht deshalb leiden, weil Gott ihnen sozusagen nicht das Notwendige gegeben hat, sondern weil zusätzlich zu dem, was vom Himmlischen Vater zu jedem konkreten Menschen reichlich fließt, die Menschen selbst nicht das dazugeben, was gerade von ihnen verlangt wird!
167. Sie haben geschrieben: „Ist es richtig, nach dem Gebet eine Veränderung der Lebensumstände als Zeichen zu erwarten?“
168. Das ist nicht richtig!
169. Alles soll und wird so sein, wie es sich nach den Gesetzen der Harmonie zum Wohle des geistigen Werdens bei ausschließlich jedem von euch verhält, nicht aber  in eindeutiger Entsprechung mit euren Wünschen und Vorstellungen.
170. Ich denke, dass ihr zustimmt, dass es durchaus leicht sein kann, dass die Wünsche des Menschen und die Wünsche Gottes einander überhaupt nicht entsprechen.
171. Aber mit eurem Gebet könnt ihr wirklich bestimmte Veränderungen in der für euch geschehenden Realität hervorrufen, für euch sichtbar als auch unsichtbar. Ihr werdet nämlich zum Göttlichen etwas Eigenes hinzusetzen, und dies wird unvermeidlich zu bestimmten charakteristischen Folgen führen.
172. Etwas sich Ereignendes kann sich nur in dem Fall grundsätzlich ändern, wenn  das sich Ereignende dafür ausreichend reif wurde und es für den Beginn der Veränderung nur an euren Wünschen und  eurer Bereitschaft gefehlt hat, um sie im notwendigen Maße zu bekunden.
173. Viele derartige grundlegende Veränderungen eures Lebens werden nicht vom Himmlischen Vater aufgrund eures Gebetes vorgenommen, sondern von euch selbst!
174. In anderen Fällen aber könnt ihr zu dem Hauptsächlichen, das sich nach dem Willen Gottes schon ereignet, nur etwas Eigenes hinzufügen, indem ihr entweder irgendwelche Schattierungen der Ereignisse verstärkt, oder sie schwächt.

175. Frage: Verstehe ich es richtig, dass der Himmlische Vater dem Menschen nur die Kraft zu lieben gibt, nicht aber an der Erschaffung von Umständen teilnimmt, dank derer der Mensch die ihm notwendigen Möglichkeiten erwirbt – zum Beispiel ein technisches Mittel, oder ein Kunstwerk zu erschaffen? Gehört das letztere nicht zum Wohlstand, den der Himmlische Vater den Menschen gibt? Ist der Erwerb materieller Mittel das, was “ausschließlich nur der Mensch selbst hinzufügen kann und soll“? Das heißt, kann nur der Mensch selbst das Mittel an sich “ziehen“ oder nicht “heranziehen“, indem er seinen Wunsch äußert oder nicht? Kann den Himmlischen Vater nur das interessieren, mit welcher Haltung der Mensch dies tun wird?
176. Antwort: Es ist gut, dass du das sehr wichtige Thema weiter berührst, ein Thema, über das sich sachkundig zu orientieren für einen gläubigen Menschen äußerst wichtig ist.
177. Und vor allem ist es notwendig zu verstehen, dass der Charakter und die Besonderheiten der gesamten Realität, die persönlich dem Menschen geschieht und die um ihn herum geschieht, völlig von den konkreten Bemühungen des Menschen selbst abhängen, und dass sich diese Besonderheiten nur durch Bemühungen des Menschen selbst verändern sollen.
178. Der Himmlische Vater lässt immer allen seinen Kindern gleichermaßen ununterbrochen den Kraftstrom zukommen, den jeder Mensch lernen soll, vollwertig zu nutzen.
179. Die Fähigkeit, diesen Strom vollwertig zu nutzen, kann der Mensch nur dann,  wenn er seine ego-psychischen Besonderheiten, die seinem biologischen Organismus in charakteristischer Weise eigen sind, selbstständig und richtig/kundig organisieren wird.
180. Wofür man unbedingt bewusste Willensanstrengungen in die richtige Richtung unternehmen muss.
181. Der Himmlische Vater lässt euch, indem Er die Besonderheiten des Wesens eines jeden konkreten Menschen berücksichtigt, in einer streng bestimmten Kombination unter verschiedenen gesellschaftlichen Formen auf solche Weise verkörpern, damit im Leben eines jeden Menschen dadurch ein günstiges Heranreifen unter jenen oder anderen Lebensumständen für eine notwendige Veränderung stattfindet.
182. Die eigentliche Veränderung soll aber ausschließlich nur der Mensch selbst vollziehen, indem er eine bestimmte Schlüssel-Bemühung unternimmt, wobei, abhängig von der Qualität dieser Bemühung, sofort den geäußerten Bemühungen entsprechende charakteristische Lebensveränderungen vor sich gehen werden.
183. Die psychische und die physische Realität, die der Menschengesellschaft auf charakteristische Weise eigen ist, erschafft nur der Mensch selbst!
184. All dies wird nicht von Gott erschaffen!
185. Der Himmlische Vater kann nur Früchte der Tätigkeit des Menschen nutzen, indem Er den Menschen immer wieder in ein Milieu zurückbringt, das der Mensch selbst erschafft.
186. Dieses Milieu verändern kann und soll nur der Mensch selbst, wo, indem er es selbst in die richtige Richtung ändert, sich der Mensch auch selbst in der Weise ändern wird, so, wie es für ihn auch vorherbestimmt wurde.
187. Also alles – Freud wie Leid – des Menschenlebens wird nicht von Gott geschaffen, sondern nur vom Menschen selbst.
188. Weswegen auch die Meinung, dass Gott sozusagen den einen mehr, die anderen weniger lieben könne, absolut absurd ist.
189. Primitive egoistische Bedürfnisse können einen geistig unreifen Menschen ständig dazu provozieren, sich zu wünschen, für irgend etwas nicht die Verantwortung zu übernehmen. 
190. Darum hat der Mensch ursprünglich von Beginn der Formung des menschlichen Wesens an das ihm unbewusste Bedürfnis verspürt, hinter allem Geschehen jemanden zu suchen, von dem dieses Geschehen sozusagen vollständig abhängig ist.
191. Woraufhin die Ereignisse aber unbedingt von jemand anderem abhängen würden, nur nicht von ihm selbst, weil gerade nur dank solcher Bedingungen die Möglichkeit entstehen würde, für die dem Menschen entstehenden Unannehmlichkeiten immer jemand anderen beschuldigen zu können.
192. So schaut der Mensch seit alten Zeiten auf das Göttliche, aus neidischer Verbraucher-Sicht.
193. Indem er von Gott die Erfüllung seiner ungesunden Wünsche erwartet und aus Empörung darüber explodiert, weil das von Gott Erwünschte sozusagen unverdienterweise einem anderen zukommt.


Girlande

Kapitel  41

01. Der Winter ist da. Die Tage der Zeitlosen Zeit sind erfüllt von dem wunderbaren Sakrament, wo die Gläubigen betont ihre Aufmerksamkeit auf das Erkennen eigener Schwächen richten, für deren Zutage-Treten offensichtlich die Zeit gekommen ist, nicht in das neue Jahr hinübergenommen zu werden...
02. In den Wintertagen hat sich der See in der Himmlischen Wohnstätte schon das zweite Jahr in eine Eisfläche zum Hockey-Spielen verwandelt. In diesem Jahr vergrößerte sich der Platz fürs Hockey-Spielen dank der Bemühungen seitens einiger Männer der Himmlischen Wohnstätte.
03. Der Lehrer erschien manchmal mit den Kindern auf der Eisbahn, um an lustigen, kindlich-leidenschaftlichen Hockeyspielen teilzunehmen. Die Spiele dauerten bisweilen bis in die späte Dämmerung, wo die Scheibe auf dem Glatteis schon kaum noch zu erkennen war. Bis zum Erscheinen der ersten Sterne hallte das Lachen des Lehrers, die leidenschaftlichen Ausrufe der Kinder, das Klacken der Hockeyschläger und das Geräusch der Schlittschuhe auf dem Eis hinüber zur Himmlischen Wohnstätte.
04. In diesem Jahr, es war am neunten Januar in der Stätte der Morgendämmerung, vollzog sich die Liturgie zum Entflammen des Feuers, das bis zum Geburtstag des Lehrers gehütet werden sollte, auf andere Weise. Es gab dabei nicht das Feuer, das der Priester normalerweise vom Lehrer, Der dieses Feuer im Gebetssakrament entflammte, erhielt. In diesem Jahr vollzog nicht der Lehrer dieses Sakrament, sondern Er schlug den Gläubigen vor, das Feuer in der Liturgie selbst zu entfachen.
05. Die Bewohner der Wohnstätte der Morgendämmerung feierten die Liturgie auf dem Tempel-Platz im Zentrum der Stadt. Im Gebet entfachten die Gläubigen das Feuer, platzierten es auf dem Altarteil des Symbols und priesen Gott mit aufrichtigem, zu Herzen gehendem Gesang und Psalmen, während sie gute Gedanken und Wünsche in das Feuer einlegten...
06. Nach der Liturgie kam der erste Hüter des Feuers, schon seit einigen Jahren war dies Sergej Babuschkin, mit der Laterne in das Häuschen für Zurückgezogenheit, wo die Dienenden der Wohnstätte abwechselnd das Feuer bis zum Geburtstag des Lehrers hüten.
07. Entsprechend fand das liturgische Geheimnis an diesem Tag auch in den anderen Dörfern der Gemeinschaft statt, wo Gläubige den Wunsch äußerten, das Feuer der guten Wünsche zu entflammen und es im Gebetszustand bis zum Festtag zu hüten.
08. Am Vorabend des Festtages vereinigten die Kerzenträger verschiedener Dörfer der Gemeinschaft in Petropawlowka in der liturgischen Handlung, die vom Priester Sergej geleitet wurde, das Feuer dieser Kerzen der guten Wünsche zu einem einzigen Festfeuer. Und es begab sich der Festzug mit dem Feuer in der Laterne zur Wohnstätte der Morgendämmerung...
09. An seinem siebenundvierzigsten Geburtstag erschien der Lehrer einige Minuten vor vierzehn Uhr im Tal der Verschmelzung. Er saß solange wartend auf dem alten Stein, bis der Liturgie-Zug mit tausenden von Gläubigen das heimelige Tal anfüllte.
10. Um vierzehn Uhr wandte Er sich an die, die zu Ihm gekommen waren, mit dem Wort:

011. „Ich möchte euch von ganzem Herzen Meinen Glückwunsch zum Feiertag aussprechen, zum Tag, der euer Herz wirklich erfreuen kann. Ich gratuliere nicht nur denjenigen zum Fest, die ihr Leben selbstlos dem Dienst dessen, was hier errichtet wird, gewidmet haben, sondern auch den Gästen, die das Geschehen neugierig verfolgen können.
012. Da das Wesen des Feiertages nicht in seiner Benennung liegt, ist es für Gott nicht wichtig, wie ihr euren Feiertag nennt. Ihn interessiert euer gemeinsames Streben, eure Freude zu Seinem Ruhm auszudrücken.
013. Wenn ihr gemeinsam durch euer kreatives Schaffen schöne Worte zum Ausdruck bringen könnt, wenn noch mehr Lächeln auf euren Gesichtern erscheint, wenn ihr eure Freude zeigen könnt. Und indem ihr euch freut, den Namen Gottes preist, den es nur als den Einzigen für euch alle gibt. Und wie immer ihr Ihn auch nennt, Er bleibt der Einzige.
014. Wenn ihr Frost und Unbequemlichkeiten überwunden habt und gemeinsam wunderschöne Worte zum Ruhme Gottes singen möchtet, so ist dies ein Feiertag.
015. Nicht immer kann man sich so versammeln und gemeinsam singen, aber dafür könnt ihr immer und jeden Tag Gutes tun. Dazu ist es nicht unbedingt erforderlich, dass ihr euch in großen Mengen versammelt, aber schon dann, wenn zwei zusammenkommen, kann einer dem anderen große Hilfe leisten.
016. Gutes tun zu können, das ist eine große Kunst, und das müsst ihr noch gut lernen.
017. Ich hoffe, dass ihr erneut, besonders während dieser Tage, die ihr als die Tage der Zeitlosigkeit bezeichnet, noch mehr Aufmerksamkeit dem schenkt, was eure grundlegenden Schwächen hervorhebt. Und Schwächen habt ihr noch viele.
018. Euch ist der Ausdruck “alte Lieder über das Wichtigste“ gut bekannt. Ich möchte es mit einem Lächeln ein wenig anders ausdrücken, als den Wunsch, dass ihr euch alter Versuchungen hinsichtlich der Hauptsache enthaltet. Alter Versuchungen, die euch jahrhundertelang ernsthaft ein Bein stellen, die euch voneinander absondern, die euch untereinander fremd machen und sogar zu Feinden. Wenn ihr, ohne zu begreifen, gegeneinander kämpft und dabei, wie es scheint, verlockende Ziele verfolgt, hinter denen man angeblich auch etwas Positives sehen kann.
019. Es ist notwendig zu erlernen, das, was um euch und mit euch geschieht, sachkundig zu ergründen. Kompetent. Da es immer notwendig ist, Gesetze sachkundig zu verstehen, aber nicht hinsichtlich dessen, was einem in den Sinn kommt.
020. Es ist unzulässig, das Gesetz so zu deuten, wie es jemand kann, obgleich dieses in einem bestimmten Moment unvermeidlich ist. Und ihr vertraut auf euer eigenes Verständnis, das sich häufig noch über einen sehr langen Zeitraum ändern muss, bis ihr zum Richtigen kommt.
021. Aber letztendlich werdet ihr sicher alle gleichmäßig die grundlegenden Gesetze eures Daseins erlernen und begreifen müssen, damit ihr nicht miteinander argumentiert, sondern, indem ihr die Wahrheit gemeinsam versteht, den rechtschaffenen Weg richtig vereint erstreben könnt und den Vater mit euren Taten preist.
022. Ihr wisst, dass die Nachfrage das Angebot bestimmt: Alles, wonach ihr sucht, das findet ihr. Aber wonach sucht ihr?
023. Indem ihr materielle Werte anstrebt, bezüglich derer ihr immer noch nicht die Möglichkeit seht, euch vollständig davon trennen zu können, spielt ihr ein gefährliches Spiel, das viele Völker zugrunde gerichtet hat und noch zugrunde richtet.
024. Aber wann werdet ihr die wahren Werte dieses Spiels begreifen können? Das hängt davon ab, wie ihr bemüht sein werdet, dies zu tun, ob euch wirklich der Wunsch interessiert zu verstehen und irgend etwas kompetent in euren Bestrebungen und Bemühungen zu ändern.
025. Die Tatsache, dass ihr manchmal nach bequemeren Werten sucht, nach größeren Werten, die zu Gott keinerlei Beziehung haben, schafft unter euch ausgezeichnete Bedingungen, um euch “Jagdhunde“ zu senden, “Jagdhunde“ des Mammons. Ihre spezielle Eigenschaft ist, euch große Werte anzubieten. Aber seid ihr auch wachsam genug?
026. Ihr müsst bereits verstehen, dass Gott und der Mammon zwei diametral entgegengesetzten Richtungen entsprechen. Es ist sehr schwierig, sie miteinander zu kombinieren. Und in der Regel wendet ihr euch häufiger von Gott ab und wählt das, was dem Mammon gehört.
027. Dies ist eine ernsthafte Aufgabe. Eine der ernsthafteren auf der Erde, mit der ihr bis jetzt noch nirgendwo fertig werdet. Die man aber bewältigen muss. Das ist der Schlüssel, mit dem ihr das Tor in die Zukunft öffnet, in die Ewigkeit.
028. Seid folglich wachsam, wenn ihr mit den Versuchungen von Angeboten über große Werte in Kontakt kommt. Der größte Teil dieser Versuchungen wird wie “dreißig Silberlinge“ definiert, das ist im Grunde ihr Preis.
029. In diesem Bestreben werdet ihr leicht zu Verrätern, ohne manchmal nachgedacht zu haben und ohne es zu wissen. Indem ihr nach ihnen strebt, fangt ihr manchmal an, mit Gott zu kämpfen, wenn ihr nicht anfangt zu denken, wenn ihr nicht anfangt, das, was mit euch geschieht, sachkundig zu begreifen.
030. Je mehr ihr diese oder andere Schwächen zeigt, umso mehr Bedingungen erscheinen natürlich, um euch untereinander durch diese Schwächen aktiver auseinander zu bringen. Und solche “Jagdhunde“, die zu euch mit “interessanten“ Angeboten kommen, können immer mehr erscheinen.
031. Ich hoffe, dass ihr im nächsten Jahr das Notwendige noch tiefer erkennt, und dass ihr euch noch enger zusammenschließt, indem ihr zuerst das Ziel einer aufrichtigen, herzlichen, ideenreichen Einheit verfolgt, damit ihr eine Familie seid. Weil ihr nur in der Einheit das Vorbestimmte durchführen werdet.
032. Einsame Helden auf geistigem Gebiet werden jetzt nichts Notwendiges mehr schaffen. Eure Einheit wird gefordert, zu der diese Helden sich vereinen. Und dann werdet ihr in der Lage sein, die Aufgabe, die euch gegeben ist, gebührend lösen zu können.
033. Aber seid wachsam. Jetzt muss die Lösung der Aufgabe mehr auf eurer Initiative basieren. Wenn Ich euch nicht mit leidenschaftlichen Reden anstoßen muss – diese Zeiten sind vorbei.
034. Es fällt Mir leichter, heiße Reden an diejenigen zu richten, die zum ersten Mal damit in Berührung kommen, aber nicht an euch. Diese Zeit ist für euch vorbei. Jetzt müsst ihr heiße Taten mit euren Händen vollbringen. Darum sollt ihr rechtschaffene Werke aktiv und selbstlos vollbringen.
035. Je mehr ihr aus/von eurem Herzen gebt, desto wertvoller ist euer Herz. Messt nicht das, was ihr gebt, an anderen “Werten“ - dieses ist dann nicht mehr das Eure, und der Wert dafür wird nur der Wert sein, den ihr verlangt. Nicht mehr. Dies sind keine geistigen Werte, und sie bereichern euer Herz nicht.
036. Und jetzt, indem Ich euch erneut Meinen Glückwunsch ausspreche, hoffe Ich auf eure Bestrebungen, um deren Willen ihr euch an diesen Orten versammelt habt, die auf ihre Weise sehr hart sind, aber derart, dass sie genau für euch notwendig sind, am vorteilhaftesten sind, für eure Erziehung, damit ihr eure tiefen, wahren Werte erkennt, damit ihr euer wahres Gesicht offenbart, und, damit ihr es angemessen einschätzt und die notwendigen Bemühungen anwendet. Richtig notwendige, ohne Vortäuschung, ohne das künstliche Spiel von Spiritualität, wobei auf Erden der Kluge gespielt wird, aber kluge Taten sind schwerlich zu sehen. Spielt nicht dieses Spiel, lernt, den wahren Gesetzen entsprechend zu leben.
037. Ich gratuliere euch, Meine Freunde! Noch einmal sage Ich, dass Ich Mich sehr freue, euch zu sehen.
038. Und in den folgenden Minuten schweigen wir bezüglich des Ewigen. Und ihr nehmt die herrliche Last/Bürde für das nächste Jahr auf euch.
039. Äußert eure rechtschaffenen Wünsche und unternehmt entsprechend dem Gesagten alles Notwendige, um euch zu helfen, dies zu erfüllen.
040. Und ihr werdet dies auf eurem Weg antreffen. Und das wird das sein, was euch helfen soll. Seid dankbar.“
041. Und es vollzog sich die Verschmelzung mit dem Lehrer, das Sakrament des Überganges in das neue Jahr, das vom Klang der großen Glocke begleitet wurde.