Kapitel 29
001. Aus dem Treffen mit dem Lehrer nach der Verschmelzung am vierten November. 002.
„Habe ich richtig gehandelt, als ich einer Frau beim Einsteigen in den
LKW nicht geholfen habe. Sie hat versucht hochzusteigen. Ich stand
neben ihr, und keiner war in der Nähe. Ich durfte zu der Zeit nichts
Schweres heben. Ich sagt zu ihr: „Warte. Vielleicht kommen gleich
Männer und helfen dir“. Sie sagte: „Ich schaffe das wahrscheinlich
selbst“. Sie begann hochzusteigen und konnte sich nicht halten, ist
gefallen. Und ich half ihr sozusagen bewusst nicht, weil ich verstanden
hatte, dass ich nichts Schweres heben durfte.“ 003. „Ja, dies ist
möglich. Du hast sie doch gewarnt. Das ist nicht so ein Fall, wo ein
Mensch versucht, irgendeine eigene Bemühung zu unternehmen, indem er
auf deine Hilfe hofft, du aber hast sie unverhofft nicht geleistet. Das
wäre dann schon ein Ausrutscher. Und da du im voraus gesagt hast, dass
du nicht imstande bist, dies zu tun, so entscheidet im weiteren schon
der Mensch selbst, er trifft seine eigene Wahl. Das ist normal.“
004.
„Lehrer, darf die Lehrerin der ersten Klasse die Kinder so nennen:
„Wanetschka, Mischenka (Verniedlichungen von Namen, Anm.d.Übers.)…,
werden sie dann im weiteren nicht zu solchen Erwachsenen, die unter dem
Pantoffel stehen? So einen Hinweis hat ein Psychologe gegeben.“ 005. „Nein, davon nicht. 006.
Um einen Direktor großzuziehen, soll man ihn mit Vor- und Nachnamen
ansprechen, damit er sofort fühlt, was für ein mächtiger Mensch er ist
und wie viel er kann?“ – lächelte der Lehrer.
007. „Ist es in
irgendwelchen Situationen zulässig, wenn man in der Welt lebt, Alkohol
zu sich zu nehmen, wenn man schon aufgehört hat zu trinken?“ 008.
„Unerwünscht, natürlich. Das besser nicht tun, weil das sowieso eine
Abhängigkeit des Organismus von irgendeiner fremden Wirkung bedeutet.
Und deine eigenen Kräfte können dadurch nicht wachsen. 009. Solange
ein Mensch irgendeinen Ersatz, der irgend so einen angenehmen Zustand
in seinem Körper schaffen soll, zu sich nimmt, werden sich seine
eigenen Kräfte, die gerade diesen notwendigen angenehmen Zustand auch
schaffen sollen, nicht entwickeln, sie werden schwächer. 010. Und da
sie schwächer werden, muss man dann danach wieder etwas suchen, was
dies wieder in irgendeinem Gleichgewicht halten kann. Also günstiger
ist es, solche Handlungen nicht zu unternehmen. 011. Und im weiteren
– schon abhängig davon, was der Mensch fühlt, in welcher Verfassung er
ist. Wenn sich bei ihm die Wahl stellt, entweder das zu sich zu nehmen,
oder abzustürzen und irgendwelche tragische Handlungen zu vollziehen,
dann möge er es natürlich besser einnehmen. Aber das heißt, wenn es
denn eben so ist. 012. Aber wenn es nicht so ist, dann soll man
lieber alle Kräfte anwenden, um nicht einen Ersatz zu benutzen. Der
Organismus soll anfangen, sich zu entwickeln, er soll das Bedürfnis
nach Entwicklung verspüren.“
013. „Lehrer! Ist so ein Ausdruck
grob, wenn ich meiner Mutter beispielsweise sage: „Ich bin die Mutter
meines Kindes, und ich werde selbst entscheiden, wie ich es anziehe“?
Ist dies eine Grobheit?“ 014. „Dies ist keine grobe Aussage.“ 015. „Und wenn sie auf dem Ihren bestehen wird, darf ich auf dem Meinen bestehen?“ 016.
„Was bedeutet “auf etwas bestehen“? Man kann auf verschiedene Weise
darauf bestehen: in grober als auch in einer nicht groben Form. Dies
alles kann mit dem Ausdruck “auf etwas bestehen“ gesagt werden. 017.
Es noch einmal sagen: „Ich bin die Mutter meines Kindes“, also, noch
einmal die selbe Aussage wiederholen? Das ist nicht grob. Wenn sie das
erste Mal nicht grob war, so ist es auch bei der zweiten Wiederholung
nicht grob. Obwohl, je nach dem, mit welcher Intonation du dies tust.
Man kann in diesem Moment brüllen – das kann dann schon etwas der
Grobheit ähneln.“ 018. „Und wenn sie mir zum Beispiel das Kind
entrissen hat und versucht, es anzukleiden, sich dann das Kind
zurückholen – bedeutet das Grobheit oder nicht?“ 019. „Je nach dem, wie du dies tust. Schau, dass du das Kind nicht zerreißt.“ 020.
„Klar. Aber wenn nichts hilft, dann ist es vielleicht besser, sich
damit abzufinden? Das heißt, wenn sie darauf besteht und es mir wieder
entreißt, ist es besser sich zu beruhigen: so, wie sie es anzieht – so
ist es auch gut?“ 021. „Und wo ist der Mann im Haus? Gibt es da einen?“ 022. „Es gibt ihn, aber er kann auf der Arbeit sein oder sonst wo.“ 023. „Und kann er mit ihr reden, wenn du nicht mit ihr reden kannst? Oder kann er das nicht?“ 024. „Das weiß ich nicht, ich habe ihn nicht gefragt.“ 025. „Ihm haben Anekdoten beigebracht, dass man vor der Schwiegermutter Angst haben soll.“ 026.
„Die Mutter wohnt nicht mit uns zusammen, sie kommt ab und zu vorbei.
Ich habe dem Kind einfach angewöhnt, dass es in einem Hemdchen auf dem
Fußboden sitzt, und wenn sie kommt, beginnt sie, ihm noch einen Pulli
überzuziehen…“ 027. „Die Verantwortung trägst vor allem du für dein
Kind. Vor allem hast du für es die Verantwortung. Und wenn du zumindest
irgendwie die Situation wenden kannst, trägst du die Verantwortung
dafür. 028. Du trägst nur dann keine Verantwortung, wenn du auf gar
keine Weise die Situation wenden kannst. Also, du hängst irgendwo an
der Wand mit Ketten gebunden fest, - natürlich kannst du nicht
heranlaufen und etwas tun, somit wird das in diesem Moment von dir auch
nicht verlangt. 029. Und solange du mindestens irgendwelche
Möglichkeiten hast, die Situation zu wenden, so sollst du als Mama auf
diese Situation einwirken.“ 030. „Das heißt, wenn nicht zu grob, dann zu erreichen, dass ich das Kind selbst ankleide?“ 031. „Lerne zu reden, lerne mit Verwandten zu kommunizieren. Du bist doch Mama. Oder immer noch Tochter?“ 032. „Nun, Mama, ja.“ 033.
„So sei auch Mama. Du trägst die Verantwortung für das Kind. Damit du
später nicht sagst: „Und was konnte ich tun? Da hat sich meine Mutter
eingemischt, und ich konnte nichts tun.“ Nein, du sollst dieses Thema
richtig lösen.“ 034. „Ohne Grobheit, milde, aber immerhin…“ 035. „Na ja, es ist wünschenswert, sich nicht zu raufen“, - lächelte der Lehrer.
036.
„Lehrer! Ich habe Angst vor Ratten. Man hat eine weiße Ratte ins Haus
gbracht. Mein Mann hat mich gezwungen, sie in die Hände zu nehmen,
damit ich keine Angst mehr habe. Ich habe sie genommen, aber die Angst
ist nicht weggegangen. Kann man auf so eine Weise die Angst loswerden?“ 037. „Kann man. Auf so eine Weise solche Bemühungen in der Praxis zu unternehmen – ja, so etwas ist möglich.“ 038. „Und vor Mäusen?“ 039.
„Ja, möge er auch einen Korb Mäuse mitbringen: er wird sie auf dem
Fußboden auskippen, und spiel mit ihnen, zupf sie an den Schwänzchen…“
– lächelte der Lehrer. 040. „Und ich höre dann auf, Angst zu haben, ja?“ 041.
„Ja. Natürlich soll man nicht in Extreme verfallen. Aber hab einfach
keine Angst. Du hast in diesem Fall eine harmlose Situation
geschildert, dass man euch ein weißes Mäuschen gebracht hat, - nun gut. 042. Aber wenn du der Angst entgegengehen und sie überwinden wirst, so ist das nützlich. So etwas ist normal:“
043.
„Guten Tag. Ich bin aus Omsk gekommen. Ich bin verheiratet und habe
vier Kinder. Das kleinste heißt Samson. Dieser Junge ist sehr
empfänglich. Als er fünf Jahre alt war, hat er sich Ihre Ausstellung
der Bilder auf DVD angesehen, danach die Weihe der Jungen auf dem Fest.
Er fing an, sehr oft von Dir zu sprechen, bat darum, dass wir hierher
umziehen. Als er die Bilder sah, sagte er: „Ich bin auch ein Maler, und
der Lehrer ist – Maler. Wollen wir zum Lehrer fahren und dort leben,
sonst gehe ich zurück zu Gott-Vater. Ich werde hier nicht leben, ihr
seid schlechte Eltern.“ Er sagte das sehr kategorisch, er hat einen so
sicheren Charakter. Sein Papa hat zugestimmt: „Gut, fahrt“. Er selbst
ist Jude, sie haben mächtige Verwandtschaftswurzeln, sich abrupt auf
den Weg zu machen, um hierher umzusiedeln, entschließt er sich
vorläufig nicht. Und so ist diese Variante entstanden: ich lebe mit den
zwei kleineren Söhnen irgendeine Zeit in Petropablowka, und dann, wenn
mein Mann dazu reif ist, kommt er später dazu. Darf ich mich an die
Einige-Familie von Petropawlowka mit der Bitte wenden, dass man uns
erlaubt, während des Schuljahres vorläufig hier zu leben? Wir werden
finanziell unabhängig sein.“ 044. „Alle diese Fragen werden nur von
den Eltern selbst gelöst. So etwas ist natürlich möglich. Aber seid
aufmerksam. Natürlich entscheiden solche Umstände vieles im Leben der
Kinder. Aber gleichzeitig muss man den Kindern erklären können: wenn
Eltern etwas nicht tun können, wie können sie das dann tun, wenn es
ihnen nicht gelingt, zumindest nicht jetzt. Vielleicht wird es im
Nachhinein, etwas später, klappen. 045. All das muss man natürlich
zu erklären versuchen, aber auch gleichzeitig die Situation flexibel
betrachten. Kinder gehen den Eltern bisweilen in ihrer Entwicklung bei
weitem voran, und man muss viele Nuancen richtig wahrnehmen können. 046.
Und das, inwieweit dies günstig sein wird, - das wird schon von dem
eigentlichen Leben des Menschen bestimmt. Das heißt, ein Umzug von
einem Ort in den anderen spricht nicht von Günstigem. 047. Der Umzug
von einem in einen anderen Ort kann nur die Verantwortung vergrößern.
Im besten Fall. Wenn ihr versucht, etwas Größeres in die Hände zu
nehmen. Aber werdet ihr das erfüllen, was dem entspricht? Und da eben
wird das Günstige schon davon abhängen, nicht aber vom Standort selbst. 048.
So einen Schritt zu machen ist natürlich möglich, wenn irgendeine
Möglichkeit besteht, wenn es irgendeine Einigkeit im Innern der Familie
gibt. Bitte, möge euch dies zu eurem Glück gereichen. 049. Und
weiter soll man alles aushalten können, alles richtig verstehen können.
Weil die Menschen überall verschieden sind, aber gleichzeitig sind sie
überall gleich: sie haben gleiche Schwächen, sie haben die gleiche
Veranlagung, die Wahrheit zu suchen, sich zu bemühen, ihr zu folgen.
Abhängig von der Kraft des Geistes handeln sie unterschiedlich, und man
soll vieles richtig einschätzen können. 050. Also, alles hängt von
euch selbst ab, davon, wie ihr diese Schritte machen werdet. Werdet ihr
sie richtig machen – wird alles wunderbar sein. Aber dann muss man
vieles erdulden und lernen, vieles weise wahrzunehmen. Also, versucht,
das zu lösen…“.
051. „Lehrer! Ich muss oft wegfahren, um Geld zu
verdienen und bemerke: wenn ich lange in der Welt bin, habe ich innere
psychische Abstürze, die ich dann zu überwinden habe. Gibt es
irgendeine günstige Frist, die das Verweilen dort beschränkt, damit man
zurückkommen und die Kräfte hier am heiligen Ort wieder herstellen
kann?“ 052. „Eigentlich nicht, es gibt keine Frist, weil es nichts Günstiges gibt, - lächelte der Lehrer. – 053.
Denkt schon selber darüber nach, wofür und warum ihr etwas tut. Denn
dort baut ihr nicht die Welt, die ihr hier berufen seid zu bauen.
Solange ihr dort seid, werdet ihr dies nicht tun, ihr werdet abwesend
sein. Hierher das Geld zu schicken oder herzubringen – das
bedeutet nicht, hier das notwendige Milieu zu bauen. 054. Das Milieu
baut ihr vor allem mit eurer eigenen Anwesenheit, mit eurer
Gemütsbewegung, mit eurem geistigen Streben, mit eurem Durst, das Wahre
durch die Taten eurer Hände zu schaffen. Dann wird hier das
Hauptsächliche gebaut, wozu ihr auch berufen seid. 055. Aber wenn
ihr irgendeine Abhängigkeit von irgendwelchen irdischen Umständen seht
und das Bedürfnis, dort zu verweilen, dann entscheidet schon selbst –
inwieweit groß die Abhängigkeit ist, wie lange ihr es für notwendig
haltet, dort zu bleiben. Aber es so zu bezeichnen, dass es günstig sei
für das, was hier geformt wird – das kann man überhaupt nicht.“
056.
„Lehrer, gib bitte einen Hinweis. Verstehe ich das richtig, erst
nachdem man den materiellen Wohlstand eines jeden Mitglieds der
Einigen-Familie verbessert hat, indem man irgendwelche Wohnverhältnisse
verbessert, erst dann kann man schon irgendwelche zusätzliche
Entwicklungsprogramme für Kinder, den Bau von Straßen und so weiter
fördern?“ 057. „Ist es richtig, zuerst eigene Häuser so zu bauen,
wie jeder dies möchte und für günstig hält, und nur dann eine Kirche zu
bauen?“ 058. „Dies ist nicht auf die Kirche bezogen, dies bezieht sich auf…“ 059. „…Kinder?“ 060. „Ja, weil wir…“ 061. „Und danach werden wir die Kinder erziehen?“ 062.
„Ich habe da so eine Einschätzung. Vielleicht ist sie falsch. Die
Mehrzahl unserer Kinder lernt in der staatlichen Schule, wo die
Mehrheit der Pädagogen gläubige Menschen sind. Und nur ein
kleiner Teil der Kinder lernt in der Schule der Gemeinschaft.“ 063.
„Berichte nicht über die traurige Geschichte. Frage: ist es richtig für
Gläubige, zuerst an sich selbst zu denken und danach an
Gemeinschafts-Projekte?“ 064. „Und ich habe den Eindruck, dass
manchmal die Häuser der kinderreichen Familien sehr schlecht sind. Und
die Erziehung findet nicht nur in den Schulen statt, sondern auch zu
Hause.“ 065. „Die Frage“. 066. „Also ist meine Einschätzung nicht richtig?“ 067.
„Du willst einfach wieder eine traurige Geschichte erzählen, wie
schlecht viele der Kinderreichen leben? Ja, es ist traurig. Und was?“ 068.
„Ich habe einfach den Vorschlag gemacht, die Schule der Gemeinschaft
eine Zeit lang zu schließen und die Kinder in die staatliche Schule
gehen zu lassen…“ 069. „Und was willst du fragen?“ 070. „Etwas zu
meiner Einschätzung. Also sehe ich irgendwelche materiellen Umstände
nicht richtig? Ich verstehe, dass, nachdem wir Häuser gebaut haben…“ 071. „Zuerst für alle eine Unterkunft bauen, euch um euch selbst kümmern, und danach…eines Tages… 072.
Betrachte einfach aufmerksamer das Wesen dieser Frage. Und kommt es zu
so einem Moment, wo man sagen kann: „Ja, wirklich, ich habe für mich
schon alles gebaut. Wer braucht noch etwas?“ 073. Ihr werdet noch
viele Jahre lang bauen. Und wenn noch Menschen dazukommen, dann schon
ohne Ende… Und später irgendwann werden unsere Enkelkinder, wenn sie
auf einem Erdhügelchen sitzen – sich vielleicht an eine Kirche
erinnern. Wenn auch sie es schaffen, alles zu bauen… 074. Man muss
jetzt in Bezug auf viele Fragen aufmerksam sein, alles strategisch
richtig einschätzen. Um euch herumschauen, inwieweit etwas möglich ist.
Man muss alles richtig betrachten. Hier kann man nicht irgendwelche
allgemeinen Schlussfolgerungen ziehen.“
075. „Ist mein Verhalten
richtig, dass ich den Menschen rechtfertige, wenn er während der
Arbeitszeit viermal in der Stunde ins Haus kommt, und jedes Mal, wenn
ich reinkomme, sitzt er am Telefon und tippt entweder etwas, oder er
spricht mit jemandem. Und das fing an, mich zu verwirren, da doch jetzt
Arbeitszeit war, er aber das da machte. Ist es richtiger, dass ich so
ein Verhalten bei ihm einfach immer rechtfertige?“ 076. „Dima, na,
du musst dich freuen: du hast mehr Möglichkeiten, an seiner Stelle
etwas zu tun. Nicht nur deine Arbeit, sondern auch noch stattdessen die
seine zu machen. Stell dir vor, wie viele Heldentaten du sofort
vollbringen kannst! Das ist dasselbe, wie wenn du etwas Leckeres
aufessen kannst, nachdem jemand dies beiseite gelegt hat und dem keine
Aufmerksamkeit geschenkt hat. Und du hast deins aufgegessen – und da
liegt noch etwas. 077. So auch die Arbeit tun, wo jemand sich
geweigert hat, sie zu machen. Stell dir vor, eine Arbeit ist von
jemandem nicht gemacht worden, und du hast die Möglichkeit: du kommst
herbeigelaufen und hast es gemacht – das ist doch prima! Und du
flüsterst sogar leise: „Bleib sitzen, bleib sitzen, ruhe dich aus, ist
normal. Ich mach das jetzt alles“. Du läufst, machst alles, sägst
durch, tust… - lächelte der Lehrer. – 078. Natürlich ist es richtig,
was du machst. Wenn du willst, dass in deinem Innern Frieden herrscht,
die Sonne scheint, es warm ist, dann ist es besser, immer zu
rechtfertigen. 079. Wenn ihr zur Ordnung aufrufen wollt, das ist
dann das “Ende“! (Ende der Fahnenstange, russ.Redewendung) – lachte der
Lehrer. – Das sind endlose Forderungen: alle machen es falsch, alle tun
nicht das, was richtig ist, alle sind überhaupt Faulenzer. Aber von
welchem Frieden können wir dann reden? 080. Natürlich wäre es gut,
wenn man dem Nächsten rechtzeitig einen Hinweis geben könnte, ihm
irgendwo zu helfen. Aber es wäre gut, das da zu tun, wo ein Mensch das
selbst möchte. Aber in der Regel will er dies selten. 081. Werdet
nicht vorschnell zu Kritikern im Leben der anderen. Kritisiert euch
lieber selbst mehr und eilt, alles für die anderen zu machen, wenn sie
es nicht getan haben. Räumt hinter allen auf, bedient alle, seid Diener
füreinander – und es wird wunderbar sein! Und ihr werdet lächeln,
Seelenfrieden wird da sein.“
082. „Ich habe früher mal das von
Dir Gesagte so verstanden, dass sich jetzt unser Egoismus organisieren
wird, und alles gegen Dich unternehmen wird. Dass keine Kirche gebaut
wird, keine Straßen in der Stadt (Stadt der Morgendämmerung auf dem
Berg, Anm.d.Übers.), - gehört das zu diesem Bereich? Und vielleicht ist
es für Dich an der Zeit zu herrschen, so wie Du es einst versprochen
hast?“ 083. „Damit was? Das WORT regiert auch schon so. Du denkst:
hier mit einem Knüppel herumlaufen… die Krone zur Seite gerutscht,
völlig durchgeschwitzt, alle Rückenwirbel zerbrochen… - lachte der
Lehrer. – „Bin Ich der König oder nicht?“ – renne herum und brülle“, –
lachte der Lehrer weiter. 084. „Dann wäre alles gebaut worden: so die Kirche, als auch die Straßen.“ 085.
„Das Wort wird euch richten, das Wort. Ihr habt Es gehört, und so, wie
ihr Es erfüllt, - so ist Es auch euer Richter beim notwendigen Regieren. 086.
Und dass nicht gebaut wird… Etwas wird deswegen nicht gebaut, weil es
wirklich kraft geringer Möglichkeiten nicht gelingt, etwas – wegen
Faulheit, wegen nicht richtigem Begreifen. Verschiedene Gründe kann es
hier geben. 087. Aber bei Vielem handelt es sich hier natürlich um
Schwäche. Eine Schwäche, die euch Vieles nicht richtig sehen und
einschätzen lässt. Und man kann euch hier deshalb nicht beschuldigen.
Das ist im Laufe von Jahrtausenden entstanden. Vieles wurde nicht
verstanden, wird bis heute nicht verstanden. Das sind spezifische
Besonderheiten, die nicht sofort zu überwinden sind, man braucht Zeit
dafür. 088. Diesbezüglich, dass nicht gebaut wird… da kann man nicht
sagen, dass es schon so schlimm ist. Es wird dann nicht gebaut, wenn
ihr wirklich nicht die Kraft habt, es zu tun. Nun, dann wird das auch
nicht erwartet. 089. Das ist jene Frage, von welcher wir anfangs
gesprochen haben. Wenn du an einer Wand festgebunden bist, wie kann man
dich dann fragen, warum du das Wasser nicht trägst? Du kannst es nicht,
du bist festgebunden. 090. So auch bei den Schwächen. Sie halten
euch wie Fesseln fest. Und viele Handlungen zu unternehmen seid ihr
nicht imstande. In euren Köpfen wälzen sich nur diese Wünsche, aber ihr
seht überhaupt nicht, wie ihr dies machen könnt. Ihr seid nicht
imstande, das zu beginnen. Das wird von euch nicht verlangt. 091.
Und so eine Arbeit wird nicht von einem einzelnen Menschen gemacht.
Selbst wenn einer es will, er macht sie nicht. Bisweilen braucht man
eine große Menge eurer gemeinsamen Bemühungen, die in eine Richtung
gelenkt sind. Dann wird es getan. Aber dazu braucht man dann eine
bestimmte günstige Anzahl von Menschen, die in der Praxis in
Erscheinung treten müssen. 092. Und wenn das nicht ausreicht, dann,
selbst wenn es sogar irgendeine Gruppe von Menschen gibt, die daran
interessiert ist, werden auch sie es nicht schaffen. Irgendwelche
Möglichkeiten, die noch reifen müssen, reichen noch nicht aus, danach
wird es getan werden. 093. Also, dies hängt von Verschiedenem ab – das Machen von irgendetwas und genau so das Nicht-Machen von irgendetwas.“ 094. „Aber Vieles trifft wahrscheinlich auf mangelndes Vertrauen untereinander als auch Dir gegenüber?“ 095.
„Das gerade ist die Schwäche. Eine Schwäche, die mit dem nicht
richtigen Verständnis verbunden ist. Und das ist nicht sofort zu
überwinden. 096. Der Prozess des Reifens muss sich in diesem Falle
entfalten, das allmähliche Reifen zu etwas Größerem im Bewusstsein des
Menschen. Das heißt, ihm muss ein Licht aufgehen, er muss sich etwas
Größerem öffnen, sein Begreifen muss breiter werden. Und das kann man
in keiner Weise durch irgendeinen Appell erreichen, das braucht Zeit. 097.
Denn dass ihr viele Sachen nicht machen werdet, war in Wirklichkeit
schon im voraus zu sehen. Aber ihr solltet das nicht wissen, weil ihr
euch ansonsten noch früher entspannt hättet. Ihr solltet glauben, dass
ihr es tun würdet. Dann macht ihr es auf maximale Weise. 098. Und
ihr müsst auch weiterhin glauben, dann werdet ihr all das, was für euch
nötig ist, maximal erreichen. Und das, was schon so berechnet ist,
damit dies eine notwendige Rolle spielt, jene beste Rolle, die ihr
prinzipiell spielen könnt, indem ihr euren Glauben bekundet. 099.
Darum beeilt euch nicht, Vieles so kritisch zu betrachten. Ihr wisst
einfach nicht, ob es grundsätzlich möglich war, dass ihr dies
anfertigt, oder hat es in diesem Fall gereicht, dass ihr euch bemüht
habt, euch in diese Richtung zu bewegen. Und schon wurde etwas sehr
Wichtiges in diesem Fall gelöst, was später seine positive Rolle in
eurem Leben spielen wird. 100. Aber davon eingehend zu erzählen, ist
nicht richtig, weil ihr dies alles mit eurem Glauben aufnehmen müsst,
nicht aber wissend. Ihr müsst an das Gute glauben, restlos glauben, mit
Phantasie von Schönem träumen, alle eure Kräfte einsetzend. 101. Und
hier kann Ich nur mit Sicherheit sagen: ihr werdet unbedingt das
machen, was von euch auch erwartet wird. Unbedingt. Das wird ein
wichtiger Teil in der Entwicklung der Menschheit sein, ein sehr
wichtiger Teil.“ 102. „Nun ja, ich gehe auf den
Menschen zu und sage: „Das muss man machen. Kann damit angefangen
werden?“ Er erwidert: „Die Kräfte reichen nicht aus.“ Aber ich weiß
doch, dass Du damals gesagt hast, dass uns viele helfen wollen, nur wir
äußern unseren Wunsch nicht.“ 103. „Und was? Soll man auf jemanden
zukommen und das sagen, oder sollst du es einfach selbst anpacken
und selber machen, falls du zumindest etwas machen kannst?“ 104. „Ich sage ja auch: „Kann ich selbst damit anfangen?“ Und man sagt mir, dass in diesem Moment etwas anderes wichtiger sei.“ 105. „Aber wenn man dir wirklich in diesem Moment etwas anderes zeigt, dann muss man schauen, es einschätzen.“ 106. „Aber dann ist das wie ein Stopfen von Löchern.“ 107.
„Man muss sehen, was es ist, womit es verbunden ist, weil vieles auch
davon abhängt, wie ihr die Gruppe organisiert. Vielleicht schätzt ihr
zusammen etwas nicht genügend richtig ein, aber dass ihr euch bemühen
werdet, schon etwas zusammen organisiert zu machen, das ist für die
Entwicklung eurer Psyche, eurer inneren Welt, des Vermögens organisiert
zu sein, des Vermögens zusammen zu sein, auch sehr wichtig. 108.
Eure Ideen unterscheiden sich sehr stark voneinander. Ihr schlagt
unterschiedliche Ideen vor. Ihr brennt mit guten Ideen bei großer
Vielfalt, Unterschiedlichkeit, Einzigartigkeit. Wenn man einfach jedem
von euch erlauben würde, selbstständig danach zu streben, das zu
erreichen, was sich jeder von euch persönlich vorstellt, dann lauft ihr
in verschiedene Richtungen auseinander. Obwohl ihr alle an das Gute
denkt. 109. Man kann keinen von euch bei irgendwelchen bösen
Absichten ertappen. Nein, ihr habt wunderbare Gedanken, wunderbare
Ideen, Phantasien, Träume, aber die Hauptsache ist eben zuweilen die
Fähigkeit, sich zu organisieren, zusammen zu sein. 110. Und dann hat
man unvermeidlich etwas Größeres zu opfern. Wiederum, das Größere – ist
eben relativ. Eben das, was euch als das Größere erscheinen wird.
Obwohl das Größere in Wirklichkeit gerade diese Fähigkeit sein wird,
sich zusammen zu organisieren.“
111. „Lehrer! Darf ich etwas
präzisieren? Wenn ich jemandem einen Hinweis gebe, ist es dann
angebracht nachzufragen: „Habe ich das nicht etwas grob gesagt?“ “ 112.
„Möglich. Wenn du Zweifel wegen deiner eigenen Schärfe hast. Das heißt,
du hast irgendeine Schärfe bekundet, du hast das als notwendig
angesehen, und danach kannst du nachfragen. Aber du kannst dich
auch ohne Nachfragen sofort entschuldigen und sagen, dass du für eine
möglicherweise übermäßige Schärfe um Verzeihung bittest, aber du hast
es als günstig eingeschätzt, das so zu machen.
113. Das ist
jetzt alles. Es reicht vorläufig. Wir haben gelacht, tragt jetzt das
Lachen weiter. Mögen auch all eure Freunde, eure Nächsten, zulächeln. 114. Ich wünsche euch Glück! Bis zum nächsten Treffen.“
Kapitel 30
001. Aus der Kommunikation des Lehrers im Internet-Forum der Gemeinschaft. 002.
Frage: Vielleicht erweist sich meine Frage als nicht besonders wichtig,
oder sogar als dumm, aber immerhin… Meine läufige Katze wurde von
Hunden angegriffen… Ich mochte sie sehr, und jetzt lebt sie nicht mehr.
Ich verstehe, dass das Leben eines Tieres im Vergleich zum Leben eines
Menschen seitens vieler Menschen nicht so hoch eingeschätzt wird. Aber
ich verstehe nicht, warum ein Wesen, welches keinem ein Übel gewünscht
hat und nie etwas Schlechtes getan hat, so einen brutalen, gewaltsamen
Tod erlitten hat. Warum geschieht das so? 003. Antwort: Um das
berührte Thema richtig zu begreifen, stört dich die gefühlsmäßige
Anhänglichkeit an das von dir geliebte Tier. 004. In der tierischen
Welt ist das Sterben durch Gewalt eine wichtige Erscheinung in ihrer
Lebenstätigkeit und Entwicklung. So ein Tod ist keine Strafe, die
sozusagen dem gegeben werden soll, der sie verdient, sondern er ist
eine ganz natürliche Folge der Gesetze des Daseins der tierischen Welt. 005.
Und wenn die von dir erwähnte Katze einer Maus begegnet wäre, wie würde
sie mit dieser Kreatur, die keinem etwas Übles wünscht, umgehen? 006.
Viele Katzen werden eine Maus gar nicht deshalb töten, um ihren Hunger
zu stillen, sondern nur wegen der Befriedigung des sich zeigenden
Instinktes. Sie mögen sie auch gar nicht fressen. Wenn sie sie fangen,
dann bringen sie die Maus nicht sofort um, sondern verursachen ihr
lange Qualen, indem sie der Maus eine scheinbare Hoffnung auf die
Möglichkeit geben, dass sie sozusagen ausreißen kann. 007.
Normalerweise greifen alle anderen Raubtiere ihre Opfer nur bei
offensichtlicher lebenswichtiger Notwendigkeit an, aber nicht zum
Spielen. 008. Natürlich wird man traurig, wenn man etwas oder
jemanden verliert, an das oder an den man eine gefühlsmäßige
Anhänglichkeit hat. Aber so eine Trauer soll nicht den Verstand
verdunkeln, indem sie ein gedankenloses Bekunden von Forderungen
gegenüber der sich manifestierenden Welt der Harmonie provoziert. 009.
Man soll das Gesetz der Harmonie nicht mit gefühlsmäßigen
Besonderheiten sowie mit den ihnen verbundenen charakteristischen
Gemütsbewegungen versehen, die die Gefühlswelt des Menschen
kennzeichnen! 010. Tiere sind grundsätzlich nicht imstande, etwas Böses zu tun! Kein Tier! 011.
Der Begriff `schlecht´ entsteht nur im Bewusstsein des Menschen, wenn
er versucht, etwas als solches zu bezeichnen, was den vom Menschen
künstlich eingeführten Normen seiner eigenen Lebenstätigkeit
widerspricht. 012. Das nämlich, was dem widerspricht, hat aber
unbedingt irgendwelche charakteristische Normen, die diesem eigen sind!
Und ist es für den Menschen etwa nicht eher weise zu lernen, kundig die
in der Natur schon bestehenden Normen der Lebenstätigkeit, die dem
Menschen nicht eigen sind, zu berücksichtigen?
013. Frage: Im
Zusammenhang damit, dass ich Ihre Lehre kenne, quält mich ein Aspekt,
der mit meiner beruflichen Tätigkeit verbunden ist. Ich bin
Physiologin, und die Physiologie ist eine experimentelle Wissenschaft.
Die Besonderheiten meiner Arbeit zwangen mich, die Tiere (Ratten) in
Versuchen zu töten. Ich gestehe, dass dieser Prozess bei mir immer ein
unangenehmes Schuldgefühl gegenüber dem Objekt der Forschung
hervorgerufen hat. Hinter mir liegen beinahe 17 Jahre so einer Arbeit
und eine nicht geringe Anzahl getöteter Ratten. Nun arbeite ich nicht
mehr mit Versuchen, ich unterrichte an einer Hochschule. Auf welche
Weise wird sich die bisherige Tätigkeit auf mein Karma auswirken? Ich
kann mit Sicherheit sagen, dass dieser Verlauf mir kein Vergnügen
bereitet hat und dies aus Forschungszwecken für die weitere Anwendung
unserer Forschungen in der Medizin gemacht wurde. 014. Antwort:
Gerade daran zu denken, auf welche Weise und in welcher Form es einem
bevorsteht, die Frucht eigener falscher Schritte anzutreffen, lohnt
sich nicht. 015. Die Hauptsache besteht darin, dass der Mensch immer
lernen soll, alles, was auf ihn zukommt, mit dem richtigen positiven
Verständnis annehmen zu können, ohne Forderungen zu äußern und nicht
vorschnell über Gerechtigkeit zu reden, von welcher er eine äußerst
primitive Vorstellung hat. 016. Spitze deine Aufmerksamkeit nicht
auf eine derartige Unruhe zu, und dann hast du mehr Möglichkeiten, die
Lebensaufgaben günstiger zu lösen.
017. Frage: Bitte sag´,
inwieweit die Beteiligung beim Aufstellen von Magneten, beim Lesen der
Schriften Rosarijs, bei den Geboten und Aufrufen für die Heiligen
Brüder notwendig ist, inwieweit dies wichtig ist für die Realisierung
seines eigenen Selbst, für das Verspüren des eigenen Nutzens für die
Welt, für das Aufrechterhalten eines genügenden Energieniveaus (denn in
der Welt könne man nicht anders überleben, sagen meine Schwestern, die
den Heiligen Brüdern dienen)? Vielleicht mischen sich finstere Kräfte
in mein Leben ein, indem sie mich vom heiligen Dienen wegführen? Aber
während meines Aufenthaltes im gelobten Land (sib.Gemeinsch.,Anm.d.
Übers.) habe ich nicht gesehen, dass dort die Menschen dies
praktizieren. Gib mir bitte einen Hinweis, wo ist die Wahrheit? 018. Antwort: Sie haben geschrieben: „Gib mir bitte einen Hinweis, wo ist die Wahrheit?“ 019. Die Frage ist nicht einfach und sehr ernst. 020.
Vor allem versuche zu begreifen, dass die Wahrheit für jeden einzelnen
Menschen all das ist, was er persönlich selbst, wenn auch zumindest auf
der Ebene des bloßen Verspürens, für sich selbst als geistig wertvoller
bestimmen kann als das, was er vorher hatte. 021. Eben so soll man lernen, eine jede nächstfolgende Stufe zu bestimmen, die zu den Gipfeln der Vollkommenheit führt. 022.
Folge nicht blind dem nach, was die anderen wählen. Bemühe dich, das
sich Ereignende möglichst objektiv zu begreifen, indem du nur die
Schritte unternimmst, die gerade du selbst als richtigste hast
bestimmen können. 023. Das, was du in der Beschreibung erwähnt hast, bezieht sich in keinerlei Weise auf das Meine. 024.
Ich rufe zu bescheidenem und selbstlosen Dienen auf, dem Nächsten
dienen durch gute Gedanken und konkrete, alltägliche einfache
praktische Bemühungen. 025. Der wahre Weg der Vervollkommnung beginnt beim kundigen Erkennen der besonderen Werte von Demut. 026. Und das heißt vor allem, sich zu bemühen, zumindest für einen Menschen wirklich nützlich zu sein. 027.
Von der globalen Idee der Rettung der ganzen Welt mitgerissen zu
werden, bezieht sich ganz und gar nicht auf die wahren segensreichen
Werte von Demut. 028. Geistige Unreife wird gekennzeichnet vor allem besonders offensichtlich durch eben solche globale Ideen. 029.
Das ist genau so, als wenn ein Mensch in seiner Jugend eine nicht
geringe Unruhe dadurch verspürt, dass er außerhalb bedeutender und
aufsehenerregender Geschehnisse steht.
030. Frage: Ich möchte,
wenn es möglich ist, eine Antwort auf so eine Frage bekommen: können
verstorbene Verwandte auf einen Menschen irgendwie einwirken, nachdem
schon vierzig Tage nach ihrem Tod vorbei sind (zum Beispiel helfen, in
Träumen zu warnen und so weiter)? Oder können dies nur die Heiligen
Brüder tun, die nach dem Willen des Himmlischen Vaters hier verblieben
sind? 031. Antwort: So etwas ist nur für diejenigen möglich, die
gezielt neben den in ihren festen Körpern Lebenden gelassen werden, um
ihnen eine zusätzliche Hilfe zu leisten. 032. Und das ist schon eine Ausnahmesituation und nicht eine verbreitete Regel. 033.
Wenn ein Mensch einen Hinweis derartiger Art brauchen wird, wird ein
beliebiger dieser Helfer, der vom Himmlischen Vater hiergelassen wurde,
diesen Hinweis geben. Aber hinsichtlich des effektivsten
psychologischen Akzentes kann dieser Hinweis durchaus auf so eine Weise
modelliert werden, dass ihn sozusagen irgendeiner der Verwandten gibt. 034.
Wenn man in ähnliche Umstände gerät, so soll man unbedingt verstehen,
dass ein Mensch unter solchen Umständen überhaupt nicht verpflichtet
ist, gedankenlos derartigen Hinweisen zu folgen! 035. Als Verwandte können sich auch Verführer einmischen!
036.
Frage: Meine Frage bezieht sich auf einige Besonderheiten der Liebe im
halbwüchsigen Alter. Wenn ein Mädchen einen Jugendlichen sehr liebt,
bemerkt sie, beeinflusst von diesem Gefühl, sozusagen seine Mängel
nicht, doch sie sieht und spürt im Gegenteil mehr ihre Mängel. Sie
möchte ideal sein: schön, zärtlich, weise – also die Beste sein. 037.
Wenn es plötzlich so scheint, dass er eine andere liebt, so werden
diese Gefühle noch stärker, und sie ist bereit, sich über deren Glück
zu freuen, aber gleichzeitig ist auch einfach ein Meer von Traurigkeit
vorhanden, weil `sie dem Menschen, den sie liebt, sozusagen nicht
entspricht´. 038. In meiner Jugend habe ich mich gerade aus diesem
Grund nicht entschieden, mein Gefühl gegenüber einem Klassenkameraden,
der seinerseits mir gegenüber seine Sympathie und Achtung geäußert
hatte, zu bekunden. Ich hatte Angst, ich könnte nicht gut genug für ihn
sein. Meiner Meinung nach war er nur für das beste Mädchen auf der Welt
würdig, ich aber hatte so viele Mängel… 039. Sind dies Erscheinungen
des Egoismus? Oder geht es um Selbsterniedrigung? Warum kann so etwas
einigen Jugendlichen eigen sein? 040. Antwort: Alles, was du genannt
hast, bezieht sich gerade auf Erscheinungen des Egoismus. Nur lohnt es
sich nicht zu denken, dieser Egoismus sei grundsätzlich nicht normal.
Anormal können nur seine Bekundungen sein, die über seiner harmonischen
Norm liegen. 041. Die von dir beschriebene Situation kann nicht
eindeutig als eine negative bezeichnet werden, und ich hoffe, dass du
dich dieser alten Geschichte nicht mit bitterem Bedauern erinnerst,
dass du sozusagen einen Fehler gemacht hast. Dem ist nicht so. 042.
Der Grund des von dir beschriebenen Benehmens hat seine Wurzel im
Vorhandensein eines nicht geringen Anteils an Mangel von
Selbstbewusstsein, sowie auch in einer bestimmten Unfähigkeit, das sich
Ereignende richtig einzuschätzen. Einem Menschen steht immer bevor, all
dies ausschließlich durch eigene, praktische Lebenserfahrung zu
erkennen, die bei allen unwiederholbar ist.
043. Frage:
Vissarion hat geschrieben: „…eine Frau trägt `selbstredend´ eine
erhöhte Verantwortung für das Gebären der Kinder. Darum ist es für sie,
neben allem übrigen, lebenswichtig, geliebt zu werden“. 044. Lehrer,
ich habe nicht verstanden: soll eine gläubige Frau, die mit einem
gläubigen Mann eine Familie gründen will, sich dennoch überzeugen, ob
er sie liebt oder nicht? Soll er es sagen? Soll sie es selbst fühlen?
Oder wie? (Einerseits sagst Du, es sei für die Frau lebenswichtig,
geliebt zu werden, aber andererseits – solle man vor allem schauen,
inwieweit die Frau bereit ist und den Wunsch hat, ihre Aufmerksamkeit
gegenüber dem Mann zu äußern, das heißt, sie solle in erster
Linie ihre Seite anschauen.) 045. Es war einfach schon einmal so in
meinem Leben, dass ich, als ich ein starkes Gefühl von Liebe zu einem
Mann empfunden hatte, seine Worte, dass er mich nicht liebt,
unberücksichtigt gelassen habe, und ich habe eine Familie mit ihm
gegründet (naturgemäß und menschlich zog es ihn zu mir), und es wurde
nichts Gutes daraus – wir sind jetzt getrennt, und von ihm vernahm ich
die Aussage: „Du wusstest doch, dass ich dich nicht geliebt habe. Ich
habe mit dir eine Familie gegründet, weil du das so sehr gewollt hast.“
Hätte ich warten sollen bis er gesagt haben würde, er liebe mich und
eben mit mir eine Familie gründen wolle? Sollte ich mich nicht auf
meine Gefühle stützen und denken, er liebt mich in Wirklichkeit, er hat
nur einfach Angst, das auszusprechen? Oder was? Wo war mein Fehler? 046.
Antwort: Sie haben geschrieben: „Lehrer, ich habe nicht verstanden:
soll eine gläubige Frau, die mit einem gläubigen Mann eine Familie
gründen will, sich dennoch überzeugen, ob er sie liebt oder nicht?...
Wo war mein Fehler?“ 047. Bei dem, was du erwähnt hast, gibt es
keinen Fehler deinerseits. Es gibt nur eine große Menge von Menschen,
die vorläufig offensichtlich nicht imstande sind, die nötige
Verantwortung für das, was sie wählen, würdig zu tragen. Das bezieht
sich sowohl auf Frauen als auch auf Männer. 048. Es ist für eine
Frau sehr schwer, sich im voraus zu überzeugen, ob der Mann sie
wirklich liebt. Und nicht nur deswegen, weil der Mann geschickt lügen
kann, sondern auch deswegen, weil der Mann selbst aufrichtig das, was
in seiner Gefühlswelt vonstatten geht, nicht verstehen kann. Er kann
sich in der Einschätzung dessen, was in ihm vor sich geht, durchaus
irren. 049. Mehr als das, bei einem Mann, der keine Liebe gegenüber
der Frau empfunden hat, mit der er eine Familie gegründet hat, kann
diese Liebe im Laufe des gemeinsamen Lebens durchaus entflammen. 050. All dies bezieht sich auch auf eine Frau. 051.
In dem von dir angegebenen Zitat meinte ich, dass eben für die Frau die
Liebe, die der Mann ihr gegenüber wirklich bekundet, ein Umstand ist,
der bei weitem mehr für sie bedeutet, als das Entsprechende für den
Mann.
052. Frage: Ich wollte fragen: Wenn eine `heiße´ Situation
vorkommt, das heißt, wenn die Situation mich im Nu `anzündet´ und ich
reagiere negativ und auch sehr schnell auf sie (bisweilen habe ich
keine Zeit, mich zu `fangen´), und danach bedaure ich, dass ich falsch
gehandelt habe, - sagt dies etwas über eine noch schwache geistige Welt
aus? Wenn ein Mensch geistig wächst, wird bei ihm der Zeitraum länger,
um sich rechtzeitig während einer brennenden Situation zu `fangen´? 053.
Antwort: Nicht richtig. Bei demjenigen, der sich beharrlich erzieht,
indem er sich auf den rechten Weg stellt, zeigt sich die Fähigkeit,
sich immer schneller von negativen Antwort-Reaktionen zurückzuhalten,
es wird aber nicht die eigentliche Zeit für Überlegungen zu diesem
Thema länger.
054. Frage: Mein Bruder bittet oft bei unserer
Mutter um Geld, Summen, die für sie ziemlich hoch sind. In letzter Zeit
(er ist im Gefängnis) bittet der Bruder um sehr große Geldsummen (die
Hälfte oder den ganzen Monatslohn von Mutter, und die letzte Bitte
betraf den Umfang vom Lohn der Mutter, von meinem zweiten Bruder und
dem meinen), wobei er seine Bitten mit derartigen Worten begleitet,
dass, wenn man ihm dies nicht gebe, dann würde man ihn töten, oder er
nähme sich das Leben, weil er beim Kartenspiel verliert, oder er leiht
sich etwas. Ist es ein Fehler, seine Bitten nicht zu befriedigen, für
ihn zu beten und ihm Ratschläge zu geben mit dem Risiko von Selbstmord
oder einfach gewaltsamem Tod seines Körpers? Oder aber das Geld zu
leihen, um sein Leben aufrechtzuerhalten, wir aber verlieren dabei
unser Geld für einen Monat? Es ist noch nicht sicher, dass er mit
seinen Bitten aufhört, weil er schon mehrmals versprochen hat, nicht
mehr um Geld zu bitten und anzufangen zu arbeiten, was er aber nicht
getan hat, aber durch viel Unglück begann in der letzten Zeit ein
Dürsten in ihm zu erwachen, die Wahrheit zu suchen, oder einfach in die
umgebende Welt tiefer hineinzusehen. 055. Antwort: Sie haben
geschrieben: „Ist es ein Fehler, seine Bitten nicht zu befriedigen, für
ihn zu beten…Oder aber das Geld zu leihen, um sein Leben
aufrechtzuerhalten, wir aber verlieren dabei unser Geld für einen
Monat?...“ 056. Das wird kein Fehler sein. In so einem Fall ist es nicht richtig, bei anderen etwas auszuleihen.
057.
Frage: Verehrter Vissarion, ich habe einige Fragen. Bei Durchsicht der
Massenmedien und anderer Dokumentationen habe ich es so verstanden,
dass Sie die Religionslehren wenig kennen. Kann sein, dass das auch
nicht besonders notwendig ist, aber was, wenn dann die Menschen, die
eine Glaubenslehre unter mehreren suchen, einen Gauben an einen `Gott´
wählen, Einen, der über Ihn nichts weiß? Ich konkretisiere: einer der
Journalisten hat Sie über die 10 Gebote befragt, an die Sie sich nicht
erinnern konnten. Es kann sein, dass dies eine Verleumdung war. 058.
Zum Zustand der Gemeinschaft. Es ist für mich sehr interessant, dass
die Menschen in Ihrer Gemeinschaft unter ärmlichen Verhältnissen leben,
krank sind und sterben. Bedeutet dies, dass Sie auf diese im
Himmlischen Reich warten? Soviel ich verstanden habe, haben Sie ein
Auto, ein gutes warmes Haus, aber der Sohn Gottes, der Vater und der
Heilige Geist stellten sich in dieser Hinsicht nicht über die Menschen.
Jesus trug alte zerrissene Kleider. 059. Noch eine Frage – wenn Sie
schwer krank werden, werden Sie auf sich selbst hoffen, oder werden Sie
sich an die Wissenschaft wenden? Warum lassen Sie es dann nicht
zu, dass sich die Menschen (gemeint: Nachfolger) an Ärzte wenden? 060.
Diese Fragen interessieren nicht nur mich, sondern, soweit ich
verstehe, auch die Öffentlichkeit. Antworten Sie bitte auf sie. 061.
Antwort: Lieber Freund! Es wäre richtiger, nicht im Namen einer
gewissen gesamten Öffentlichkeit zu reden. Es ist vernünftiger, dies
nur auf sich selbst bezogen zu tun, weil eben die gesamte
Öffentlichkeit, ob du willst oder nicht, auf tragische Weise aufgeteilt
ist in diejenigen, die danach dürsten, das Positive zu finden, und
diejenigen, die vor allem das Negative suchen. 062. Und wer sucht,
der findet unbedingt. Aber nur im Leben des Menschen manifestiert sich
dieses Prinzip auf so eine eigenartige Weise, dass es dem Suchenden
leicht scheinen kann, dass er das, was er sucht, sogar dort gefunden
hat, wo es das gar nicht gibt. 063. Ich möchte sie insofern warnen, dass sie mit der Einschätzung negativer Information vorsichtiger sind. 064. Wenn ein Gefäß Gift ausgießt, dann ist es allem Anschein nach damit angefüllt. Ist es nicht so? 065.
Der euch sehr gut bekannte biblische Salomon erwähnt dazu in seinen
Gleichnissen ziemlich prägnant: „Wer Hass verbirgt, hat den Mund voller
Lügen, und wer Verleumdung verbreitet, ist dumm“. 066. Ich werde
keine realen Parallelen ziehen, aber das Bild, das sie nach der von
ihnen erwähnten Durchsicht der `Massenmedien´ haben, kann man direkt
ansprechen: sie haben absolut keine richtige Vorstellung von der von
ihnen berührten Erscheinung. 067. Was meinen sie, wenn wir etwas in
die Phantasie eintauchen, was könnte man über den Inhalt des Neuen
Testamentes sagen, wenn es aus ausgeschnittenen Zeitungsartikeln und
sogar aus den Kommentaren von Menschen bestehen würde, die keine Zeugen
des ihnen bekannten Ereignisses aus ferner Zeit waren? 068. Auf das, was sie berührt haben, eine Antwort zu geben, ist sinnlos. 069. Es werden dann zu große Beschreibungen notwendig, die für dieses Forum nicht angebracht sind. 070. Zudem es nicht richtig und absolut unnötig sein wird, dass gerade ich darauf antworte. 071.
Obwohl ich trotzdem ein Detail erwähnen werde. Unter Berücksichtigung
der Sterblichkeit und Geburtenrate ist der Zuwachs der Menschen in der
Gemeinschaft derart, dass im Vergleich damit die gesamte übrige
Gesellschaft Russlands überhaupt nicht überlebensfähig und nahezu
ausgestorben aussieht. 072. Ich bin froh, nützlich zu sein, wenn es wirklich Erkenntnisfragen gibt.
073.
Frage: Innerhalb der letzten vier Jahre war ich zweimal in der
Gemeinschaft, jeweils eineinhalb Monate lang, ich lebte in
Tscheremschanka, Petropawlowka und auf dem Berg (gemeint ist die
Berg-Siedlung). Und vor eineinhalb Jahren änderte ich auf krasse Weise
mein Leben, bin aus der Ukraine weggezogen und habe die russische
Staatsbürgerschaft angenommen. Jetzt bin ich einer der Top-Manager
einer großen Firma in einem Gebiet Nähe Moskau. Ich habe noch nicht
viel Geld verdient (für den Kauf eines Hauses, ich arbeite dort erst
seit neun Monaten), aber meine Seele zieht mich nach Sibirien. Meine
Tochter ist neulich erst an einer Hochschule immatrikuliert worden, sie
braucht finanzielle Unterstützung. Ich fühle selbst, wie die
Geldverhältnisse mich immer tiefer `einsaugen´: Anzüge, Auto, Erholung… 074.
Wie ist es günstiger, in die Gemeinschaft zu kommen? Mit leichtem
Gepäck, wobei man zwei Hände und einen Kopf besitzt, aber kein Geld?
Oder mit Geld für einen Hausbau und die Bewerkstelligung seines
alltäglichen Lebens in der ersten Zeit? Mit Ausrüstung für eine
Werkstatt und als ein schon ausgebildeter Meister? Mit ständiger
Einkommensquelle im Sinne eines Geschäftes oder einer Produktion in der
Welt drüben, um das Buget der Einigen-Familie aufzufüllen? 075. Antwort: Sie haben geschrieben: „Wie ist es günstiger, in die Gemeinschaft zu kommen?“ 076. Liebe Freunde! Alle, bei denen ähnliche Fragen entstehen können, kann gerade ich nur das Eine antworten: zur rechten Zeit. 077. Mehr brauche ich nicht hinzuzufügen. 078. Es handelt sich um einen sehr aktiven Schicksalsschritt, und die Wahl muss ausschließlich nur der Mensch selbst treffen.
079.
Frage: Was sind Schulden (Darlehen) in ihrem Wesen? Was ist der
Unterschied zwischen einer Finanzschuld und einer Schuld, bezogen auf
die Erfüllung gegebener Versprechungen und Verpflichtungen? 080. Was ist der Unterschied zwischen einer Finanzschuld in Bezug auf eine konkrete Person und einem Kauf auf Kredit? 081.
Wie steht es mit der Verantwortung und den Folgen bezogen auf den
Verleiher bzw. denjenigen, der ausleiht? Besonders, wenn es dort
Zinszuschläge für die Nutzung von Kredit gibt. 082. Auf altslawisch nannte man `Schulden´ Sünden. Wie ist das mit der Realität verbunden? 083. Antwort: Diese Fragen sind mir nicht klar. In den Gesetzen des geistigen Werdens gibt es keine derartigen Begriffe. 084.
Deswegen, wenn ihr danach strebt, in euch das richtige Verhalten
gegenüber den Mitmenschen, die euch umgeben, aufzubauen, dann denkt
daran, dass euch niemand etwas schuldig ist/bleibt. 085. Wenn euch
aber die finanzielle Ebene interessiert – so ist dies schon nicht mein
Gebiet. Dort bestehen Bedingtheiten, die sich ausschließlich der Mensch
selbst ausgedacht hat und die sich in keiner Weise auf das Göttliche
beziehen. 086. Es lohnt sich nicht zu versuchen, das, was sich auf
den Mammon bezieht, zusammenzubringen! Dies sind entgegengesetzte
Richtungen! 087. Es ist vernünftiger, für sich zu bestimmen: welche
Werte aus diesen Richtungen ihr mehr schätzt?! Was denn davon würdet
ihr inbrünstig erwerben wollen? 088. Frage: Vissarion hat
geschrieben: „…wenn ihr danach strebt, in euch das richtige Verhalten
gegenüber den Mitmenschen, die euch umgeben, aufzubauen, dann denkt
daran, dass euch niemand etwas schuldig ist/bleibt.“ 089. Und in den
Fällen, wo man bei dir etwas ausgeliehen hat, oder du hast etwas
geborgt, oder bist eine Verpflichtung eingegangen, ist man dann sowieso
nicht schuldig? 090. Antwort: Verpflichtungen, die mit etwas wie
einem Schwur zu vergleichen sind, kann nur ein, milde gesagt,
unzureichend kluger Mensch geben. 091. Auf dieselbe Anzahl von
Menschen kann man auch diejenigen beziehen, die sich vollwertig auf
solche Verpflichtungen stützen werden, indem sie eindeutig deren genaue
Erfüllung vermuten. 092. Ein weiser Mensch wird keine
Verpflichtungen eingehen! Er kann nur seine Vermutung über etwas
Wahrscheinliches äußern, aber ohne Berücksichtigung der auf natürliche
Weise möglichen unbekannten Ursachen, die durchaus entstehen können und
auf eine im voraus vermutete Wahrscheinlichkeit einwirken können. 093.
Die existierenden charakteristischen Besonderheiten der Entwicklung der
menschlichen Gesellschaft schaffen Bedingungen, wo jedermann, der
danach dürstet, unter solchen Bedingungen zu überleben und dazu noch
seine Bedeutsamkeit behaupten will, unvermeidlich ab und zu versuchen
wird, einige Sachen gleichzeitig zu machen, und die besonders eifrigen
Menschen werden versuchen, dies ununterbrochen zu tun. 094. In so
einer Atmosphäre wird man gezwungen sein, seine Tätigkeit unbedingt
aufgrund dieser oder jener Versprechen, die von jemandem gegeben
wurden, aufzubauen. 095. Ein sein eigenes Ziel Anstrebender wird
während der Periode solcher Kontakte zu anderen auf völlig natürliche
Weise nur sein eigenes Interesse als Priorität sehen. 096. Unter
derartigen Umständen aber kann sich nur ein geistig reifer Mensch mit
einem guten Verständnis für Misserfolge gegenüber demjenigen verhalten,
von dem er die eine oder andere Hilfe erwartet hat. 097. Doch alle
anderen, die die Reife nicht erreicht haben, werden, abhängig von ihrer
Schwäche, unvermeidlich unzulässig schimpfen und unangebrachte
Anforderungen äußern, die als wahrscheinliche Folgen durchaus auch
einen tragischen Ausgang haben werden. 098. Dabei ist es wichtig
daran zu denken, dass derjenige, der unter solchen Umständen
unzulässige Formen von Forderungen gegenüber anderen als erster äußert,
zur Quelle eines Konfliktes mit entsprechenden Unannehmlichkeiten wird. 099.
Die Welle eines solchen Konfliktes kann nur beim Zusammentreffen mit
Bekundungen von Weisheit erlöschen, jedoch wenn dies nicht der Fall
ist, so werden sich die negativen Folgen dieser Welle nur vergrößern. 100.
Der Hauptschuldige aller negativen Folgen der Bewegung von so einer
erwähnten Welle ist ausschließlich derjenige, der als erster durch
seine falschen Handlungen zur Ursache der Entstehung dieser Welle
wurde, indem er Forderungen aufgestellt hat, die für einen wirklich
vernünftigen Menschen unzulässig sind. 101. Derjenige aber, der
seine Bereitschaft geäußert hat, die Wünsche des anderen zu der mit ihm
vereinbarten Frist zu erfüllen, muss sich natürlich bemühen, alles
gemäß der Vereinbarung zu tun. Wo die Anwendung des Begriffes `muss´
nur in Bezug auf `sich bemühen´ angebracht ist, auf keinen Fall aber
auf den Begriff `erfüllen´. 102. Wobei, je größer die Erfahrung und
Weisheit des Menschen, der die Bereitschaft bekundet, etwas innerhalb
der nötigen Frist zu erledigen, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit
dessen, dass das im voraus besprochene Erfüllen eintreffen wird. Aber
in der Lebenstätigkeit der Menschen garantiert sogar das Vorhandensein
von Erfahrung und Weisheit nicht die genaue Erfüllung des Geplanten. 103. Das ist natürlich und normal. 104. Anderes zu erwarten bedeutet Unannehmlichkeiten heranziehen. 105.
Frage: Lieber Lehrer! Ist es richtig, es so zu verstehen, dass ein
Kredit bei einer Bank im Grunde dasselbe bedeutet, wie bei einem
Nächsten Geld zu leihen, und dies folglich für einen Gläubigen
unzulässig ist. Anders gesagt, darf ich als gläubiger Mensch einen
Kredit nutzen? Oder manifestiere ich in diesem Fall Misstrauen dem
Göttlichen Willen gegenüber, weil – obwohl es mir auch scheint, dass
ich den gewährten Kredit zurückzahlen kann – ich nicht alle Umstände
voraussehen kann, die dazwischen kommen können? 106. Antwort: Bei
einem System etwas zu leihen oder beim Nächsten ist nicht dasselbe,
aber dem liegt ein und dieselbe Besonderheit zugrunde: sich darauf zu
stützen, was du in der Realität nicht hast. 107. In der
Lebenstätigkeit des Menschen kommt dies alles sowohl auf natürliche,
harmonischere Weise, als auch auf künstliche erschwerende Weise in
Erscheinung. 108. Zum Beispiel: es handelt sich um einen natürlichen
Umstand so einer Art, wenn ein Hungriger bei einem anderen um Brot
bittet. In diesem Fall, wo er von der ihm dargebotenen Gabe satt wird,
stellt der Bittsteller seine eigenen natürlichen Möglichkeiten wieder
her. 109. Und ein künstlich erschwerender Umstand stellt eine etwas
andere Realität dar. Dabei handelt es sich dann darum, wenn ein
gesättigter Mensch die Bitte äußert, ihm materielle Werte zu geben,
durch die er, der Bittsteller, plant, an der sich um ihn herum
ereignenden Realität seine Beteiligung zu erweitern. Wodurch er seine
nicht natürlichen Möglichkeiten künstlich vermehrt. 110. Die
Kompliziertheit des letzten Umstandes wird vor allem auf einer
unvermeidlichen qualitativen Vergrößerung der Abhängigkeit von anderen
Menschen und Umständen, die ihnen eigen sind, beruhen. Wodurch sich
gerade auch mannigfaltige `störende Situationen´ unvermeidlich
einstellen werden, gegenüber welchen man sich unbedingt mit weisem
Verständnis verhalten sollte. 111. Das eine wie das andere kann im
Leben des Menschen, der bestrebt ist, wahre geistige Werte würdig zu
erkennen, angebracht sein. Ein kategorisches Verbot als ein Verbot, so,
wie etwas Gesetzwidriges, darf es in diesem Fall nicht geben. Aber für
so einen Strebenden ist es nötig, die günstige Notwendigkeit dessen,
weswegen er vorhat, seinen Lebensweg und den Weg derer, die von ihm
abhängen, zusätzlich zu verkomplizieren, - äußerst gründlich
einzuschätzen. 112. Ob der Zweck die angewandten Anstrengungen wirklich heiligt? 113.
Beim Entwickeln normaler, dem Gesetz der Wahrheit entsprechenden
Beziehungen zwischen Menschen soll es den Begriff `Schuld´ überhaupt
nicht geben. 114. Aber dies ist schon eine andere Frage. 115.
Frage: Im Kollegium, dort, wo ich studiere, kann man sich Geld leihen
und es nach 14 Jahren zurückzahlen. Sollte man besser so eine Anleihe
nicht nutzen? 116. Antwort: Du denkst richtig, es ist günstiger, nicht vorschnell solches Geld anzunehmen.
117.
Frage: Mein Mann hat mich in das Haus (in die Wohnung) geholt, das er
mit seiner Oma teilt. In Wirklichkeit ist diese Oma dort die
Haushälterin, gemäß den amtlichen Dokumenten aber gehört die Wohnung
dem Bruder meines Mannes, der dort vorläufig noch nicht wohnt. Ein
Verhältnis zwischen mir und der Oma aufzubauen, ist nicht gelungen, sie
hat immerzu mit mir geschimpft, an allem herumgenörgelt, hat mich
mehrmals aus dem Haus gejagt. Ich habe dies halbwegs ausgehalten, weil
mein Mann gesagt hat, ich solle geduldig sein und darauf keine
Aufmerksamkeit richten, aber in der letzten Zeit ist es unerträglich
geworden. Ich habe ein kleines Kind (1 Jahr alt), und es war oft
unmöglich, dass ich meinen Tag so organisiert bekam, damit es für mich
und mein Kind angenehm wurde. Und nachdem mich die Oma im Vorübergehen
absichtlich mit der Tür gestoßen hat, bin ich in die Wohnung meiner
Eltern gegangen, wobei ich nicht einmal auf meinen Mann gewartet habe
(ich habe ihn angerufen, um es ihm mitzuteilen, aber er hat nicht
abgehoben). 118. Habe ich es richtig gemacht, dass ich weggegangen
bin? Oder sollte ich es weiter aushalten? Meinem Mann habe ich mehrmals
erzählt, was da vor sich gegangen ist, aber er hat gesagt, man solle
noch warten, bis wir die Renovierung in der anderen Wohnung
abgeschlossen haben, die er wiederum mit seiner Oma teilt, diesmal aber
schon gemäß amtlicher Dokumente, und eigentlich müssten wir dorthin
schon umziehen (jetzt ist mein Mann zu mir umgezogen). 119. Antwort: Einerseits kann dein Schritt durchaus angebracht sein. 120.
Andererseits wäre es von nicht geringer Bedeutung für dich zu klären:
und hast du versucht, alles von den geistigen Positionen her richtig zu
machen? 121. Die Schwierigkeiten nämlich, die einem zustoßen, können
nicht zufällig sein und werden unbedingt helfen, etwas in sich zu
sehen, was zu korrigieren notwendig ist. 122. Frage: Du hast völlig
recht: natürlich habe ich nicht immer richtig auf Angriffe und
Dummheiten wegen Müdigkeit und anderer Gründe reagiert, aber in dem
Moment, als ich die Entscheidung traf, war ich absolut ruhig, und im
Innern fühlte ich, dass ich einen richtigen Schritt mache, dass man
einen Menschen nicht zu solchen Handlungen verleiten solle, dass wir
uns vielleicht tatsächlich gegenseitig stark stören. Kann ich so etwas
fühlen, oder ist dies wiederum ein Spiel des Egoismus, der Wunsch,
Schwierigkeiten zu vermeiden? Als ich weggegangen bin, habe ich bei der
Oma um Verzeihung gebeten, obwohl es für mich sehr schwer war und ich
dies überhaupt nicht tun wollte. 123. Antwort: Dann ist alles normal.
124.
Frage: Lehrer, man hat meinem Kind Bücher aus Moskau und Spielzeug aus
Kanada mitgebracht. Gestern am Abend wollte ich es nach Hause
mitnehmen, aber mein Mann war dagegen, dass ich das Spielzeug mitnehme,
weil wir zur Zeit mit meiner Schwester zusammenwohnen, die ein
dreijähriges Kind hat, das aufgrund seines Alters und Charakters
manchmal etwas kaputt machen kann. Ich habe es aber sehr gewollt, dass
auch das Kind meiner Schwester solch schönes Spielzeug und solche
schönen Bücher kennenlernt, und ich bestand darauf, dass wir das
Spielzeug mitnehmen, dann aber warnte mich mein Mann, dass das Kind
meiner Schwester beim Spielen ständig kontrolliert werden müsse, damit
es nichts kaputt macht. 125. Heute früh, als ich die Geschenke
zeigte, bat ich meine Schwester maximal milde, auf ihr Kind beim
Spielen aufzupassen, und ich sagte, dass dies der Wunsch meines Mannes
sei (ich selbst würde so etwas niemals sagen; das sind doch Kinder, und
wie kann ein Kind abgesondert vom anderen spielen, es wäre doch auch
gut, etwas Neues zu teilen, wenn es so eine Möglichkeit gibt?)
Letztendlich war meine Schwester böse auf mich, sie sagte, ich solle
überhaupt alles verstecken und es ihrem Kind nicht zeigen. 126. Habe ich vielleicht etwas falsch gemacht? 127. Antwort: In diesem konkreten Fall hast du normal gehandelt.
128.
Frage: Guten Tag! In unsere Gesellschaftsorganisation ist eine Frau
gekommen (eine beratende Expertin seitens der uns finanzierenden
Organisation) mit dem Ziel, unsere Arbeit zu prüfen und, bezogen auf
das Projekt, notwendige Hilfe zu leisten, ein Projekt, das unsere
Organisation zur Vorbeugung von AIDS-Infektion unter den Menschen
erfüllt, die Drogen mittels Injektionen zu sich nehmen. An diesem
Projekt arbeiten bei uns Menschen, die einen erfolgreichen Drogenentzug
hinter sich haben, und gerade mit ihnen und ihr (Expertin) wurde ein
Treffen und eine Besprechung der Arbeit geplant. Die Kommunikation
verlief sehr `heiß´ (ich war dabei), weil unser Gast mit ihnen nicht
sehr wohlwollend sprach – mit Imperativ-Sätzen. Aber die Teilnehmer des
Treffens hielten sich an meine Bitte, sich zu bemühen ruhig zu bleiben,
ohne Berücksichtigung der Art des Tones. Nachdem der Gast weg war,
sagten sie, sie wollten sich das nächste Mal nicht mit ihr treffen,
selbst wenn dies für sie bedeute, die Arbeitsstelle zu verlieren. 129.
Ich weiß nicht, wie ich handeln soll. Soll ich an die Organisation
schreiben, die sie zu uns geschickt hat, die Situation beschreiben und
erklären, dass die Hilfe seitens dieser Expertin nur im Training des
Nervensystems der Mitarbeiter bestanden habe? Mich verwirrt aber, dass
dies wie eine Anklage aussehen wird. Der Himmlische Vater hat sie uns
ja nicht einfach so geschickt. Sogar dies, dass die Mitarbeiter sehen
und einschätzen konnten, dass sich die Kommunikation in unserem
Kollektiv ganz anders gestaltet – zum Nutzen. Umso mehr konnten wir
unserem Gast milde sagen, dass wir nicht gewohnt sind, so miteinander
umzugehen. 130. Und noch eine Frage: während dieses Treffens blieb
ich selbst völlig ruhig (ich habe unaufhörlich gebetet), habe auf alle
ihre Fragen ausführlich geantwortet, sogar, wenn ich dasselbe mehrmals
wiederholen musste, und es schien mir, dass ich diese Situation
verarbeitet hatte. Aber nachdem sie weg war, begann ich `mit der blauen
Flamme zu brennen´ - Empörung und Ärger kamen hoch. 131. Bedeutet
das, dass ich während des eigentlichen Treffens etwas nicht ganz
verarbeitet hatte (sozusagen beim Höhepunkt der eigentlichen
Situation), oder kann es so sein, dass sich die Erinnerungen an diese
Situation noch mehrmals bemerkbar machen können? 132. Antwort: Sie
haben geschrieben: „Soll ich an die Organisation schreiben, die sie zu
uns geschickt hat, die Situation beschreiben und erklären, dass die
Hilfe seitens dieser Expertin nur im Training des Nervensystems der
Mitarbeiter bestanden habe?“ 133. Wenn deine Nächsten es
offensichtlich so einschätzen, dass sie das nächste Mal solche
Gespräche wirklich nicht führen können, dann ist die Variante, die du
vorgeschlagen hast, durchaus angebracht. Die von dir vorgeschlagene
Variante gehört nicht zu einem Schritt, der für einen, der den
geistigen Werten zu folgen bestrebt ist, unzulässig ist. 134. Aber
natürlich wird es bei weitem wertvoller sein, es immerhin zu schaffen,
eine ähnliche Weise des Kommunizierens auch das nächste Mal würdig zu
bewältigen. 135. Weil für dich und deine Nächsten unter solchen
Umständen eine einzigartige Möglichkeit erscheint, einem Schwächeren
allem Anschein nach wirklich zu helfen. 136. Eine Hilfe für einen
Schwächeren ist in der Regel mit einem nicht geringen Maß an
verschiedenen Provokationen von dessen Seite her verbunden. Wodurch
auch gerade der Schwache gekennzeichnet ist. 137. Darum, wenn ihr
alle wirklich danach dürstet, geistig stärker zu werden, so lohnt es
nicht, so schnell auf eine reale Möglichkeit der Selbsterziehung zu
verzichten, was ausschließlich nur während der eigentlichen Prüfung
möglich ist. 138. Sie haben geschrieben: „Und noch eine Frage:
während dieses Treffens blieb ich selbst völlig ruhig (ich habe
unaufhörlich gebetet), habe auf alle ihre Fragen ausführlich
geantwortet, sogar, wenn ich dasselbe mehrmals wiederholen musste, und
es schien mir, dass ich diese Situation verarbeitet hatte. Aber nachdem
sie weg war, begann ich `mit der blauen Flamme zu brennen´ - Empörung
und Ärger kamen hoch. 139. Bedeutet das, dass ich während des
eigentlichen Treffens etwas nicht ganz verarbeitet hatte (sozusagen
beim Höhepunkt der eigentlichen Situation), oder kann es so sein, dass
sich die Erinnerungen an diese Situation noch mehrmals bemerkbar machen
können? 140. Nein, dies bedeutet gar nicht, dass du etwas während des erwähnten Treffens nicht ganz verarbeitet hast. 141. Deine Beschreibung eures Benehmens dabei zeigt, dass ihr alle würdig gehandelt habt. Prachtkerle! 142. Einfach, nachdem die große psychologische Anspannung zu Ende war, begann bei dir eine natürliche Entspannung. 143. Eben die hat dein Brennen provoziert. Nach einer Prüfung setzte sofort eine weitere ein. 144.
Wichtig ist es, während so eines Brennens sich sorgfältig zu bemühen,
in eigenen Gedanken und besonders in den Reden irgendwelche
Beschimpfungen in Bezug auf denjenigen nicht zuzulassen, der euch alle
verwirrt hat. 145. Bemüht euch, das sich Ereignende und eure Handlungen mit gutmütigem Humor anzuschauen.
146.
Frage: Aus der `Zeit der Wende´, Kapitel 1, Vers 35: „Und dann begann
der Alleinige Anstrengungen zu unternehmen, die ihm helfen sollten, das
natürliche Ergebnis der Entdichtung zu umgehen und zum Zustand der
ewigen Existenz überzugehen. 147. Der Alleinige wurde zum Schöpfer“. 148.
Wie soll man den Ausdruck `Der Alleinige wurde zum Schöpfer´ richtig
verstehen? Versteht man die Worte so richtig, dass Er sich bewusst
geändert hat? Ist dem Alleinigen die Entwicklung, der Fortschritt,
eigen, oder ist Er in seinem Zustand statisch – also, Er `verweilt´ ? 149. Wie soll man richtig die Wörter `Schöpfer´, `kreatives Schaffen´, `Eingebung´ verstehen? 150.
Antwort: Liebe Freunde, auf diesen Bereich, der von den Fragen berührt
wird, lohnt es sich nicht, so ausführlich einzugehen. 151. Zu diesem Zeitpunkt reicht das, was ich schon ausgesagt habe. 152.
So ein Thema auf dem Bewusstseinsniveau des heutigen menschlichen
Bewusstseins zu erklären, ist milde gesagt, gar nicht einfach. 153.
Die im Bewusstsein des Menschen bestehenden Begriffe können nur
annähernde Erklärungen des Berührten zulassen, darum ist es vorerst
ungünstig, durch mich so eingehend in das Berührte einzutauchen, so,
wie viele von euch das möchten. 154. Günstig bleiben weiter nur eure eigenen Versuche, das schon Gesagte als auch das, was nicht gesagt wurde, zu begreifen.
Kapitel 31
001. Der elfte November. Hier Fragmente des Treffens mit dem Lehrer nach der Verschmelzung. 002.
„An diesem Platz lebe ich schon fünf Jahre. Ich selbst bin keine
Nachfolgerin, und ich bin meinem Mann als Gläubigem gefolgt. Wir leben
in Imiss im eigenen Haus. Um zu versuchen, mit meinem Mann in einer
Sprache zu sprechen, denn er ist schon ein Nachfolger, versuche ich,
aus der Schrift (gemeint: LT) zu lernen, in den Zeitungen der
Gemeinschaft zu lesen, auf meine Handlungen und meine Gedanken
aufzupassen. Ich versuche also eigentlich, gläubig zu sein, weil mein
Mann in mir doch eine Gläubige sehen will. Aber im Haus entsteht
eher so eine Atmosphäre, wo mein Mann bald mit diesem, bald mit jenem,
bald mit noch mehr unzufrieden ist, er nörgelt sehr stark an den
verschiedensten Kleinigkeiten herum. Ich arbeite an mir und denke:
„Gut, möge er nörgeln, ich selbst werde mich bemühen, das zu tun, was
ich kann.“ Und nach diesen fünf Jahren…“ 003. „Versuch jetzt, eine Frage zu stellen, sonst gibt es jetzt viel Überflüssiges.“ 004.
„Ich will einfach sagen, dass ich nach diesen fünf Jahren mein Fordern
bewältigt habe, wie mir scheint. Also, meine Liebe zu meinem Mann ist
nicht geringer geworden, sie ist sogar gewachsen, aber bei meinem Mann
– ist es umgekehrt…“ 005. „Und was hast du jetzt für eine Frage? Der Mann wurde schlechter, du wurdest besser – möchtest du einfach das sagen?“ 006. „Nein. Einfach, mein Mann will sich von mir trennen. Ich kann nicht verstehen, warum.“ 007. „Dies musst du ihn fragen, warum er das will. Oder antwortet er nicht?“ 008. „Er sagt, ich sei ungläubig (das habe ich von anderen Menschen erfahren).“ 009. „Aus dem, was du erzählst, bist du mehr gläubig als er.“ 010.
„Und vor einigen Monaten war bei uns so eine Situation, wo er sich
entschieden hat, von Imiss nach Tjuchtjata umzuziehen, um in einer
Gruppe zu arbeiten. Ich kann nicht mit ihm nach Tjuchtjata umziehen, wo
wir wohnen könnten, und zweitens habe ich…“ 011. „Also, die Frage. Noch einmal, was fragst du?“ 012. „Er sagt: „Da du nicht mit mir gehst, trennen wir uns also, du bist nicht meine Frau“.“ 013.
„Das sagt er. Was fragst du? Hier eben ist deine Frage sehr wichtig,
eben deine Frage. Nicht einfach eine Schilderung deiner Situation,
sondern du willst etwas verstehen, folglich soll bei dir eine Frage
entstehen. 014. Je deutlicher sie formuliert wird, umso besser ist
es zu begreifen. Und sogar im Gegenteil: je besser du das Problem zu
verstehen beginnst, umso einfacher wird es dir gelingen, eine klare
Frage zu stellen.“ 015. „Das Problem liegt darin, dass…“ 016.
„Nein, ich weiß, wo das Problem liegt. Einfach deine Frage. Du willst
etwas erfahren, also was gerade? Welche Handlungen verstehst du nicht,
das Richtige davon für dich?“ 017. „Ist das der Grund für die Scheidung, dass ich nicht bereit bin, in dieses Dorf zu fahren?“ 018.
„Der Mangel an Bereitschaft kann verschiedener Art sein: wenn man dort
kein Zuhause hat, oder wenn man einfach nicht fahren will.“ 019. „Erstens gibt es dort für uns kein Zuhause, das ist das erste.“ 020.
„Wenn du real keine Möglichkeit siehst, irgendwohin zu fahren, dann ist
dies nicht dein Problem. Das ist das Problem desjenigen, der deine
Fahrt in das Unbekannte fordert. Das heißt, dorthin, wo nicht einfach
das Unbekannte ist, sondern es ist zu sehen, dass es nichts gibt, wo
man wohnen könnte.“ 021. „Zweitens bin ich auch deswegen nicht
bereit zu fahren: ich habe einen Sohn, der in die Schule geht, es
handelt sich um die Abschlussklasse. Und mein Mann, als ich fragte…“ 022.
„Ist es normal, dass du nicht fährst, wenn das Kind die Schule beenden
muss? Er lernt in der letzten Klasse, und es ist nicht richtig, ihn aus
der Schule zu nehmen (oder man sieht, dass das nicht gut wäre)?“ 023. „Ja, ihn aus der Schule zu nehmen, verstehe ich als etwas nicht Gutes. Ist das normal?“ 024.
„Ist es normal, dass du dies in diesem Fall so siehst, dass es
ungünstig wäre, das zu zerreißen? Du hast zwei deiner Handlungen
genannt, sie sind normal.“ 025. „Also ist dies kein Grund für eine Scheidung?“ 026.
„Doch, eigentlich können sie der Grund sein. Der Grund kann einfach
unterschiedlich sein. Bei allen Menschen verläuft die Wahrnehmung der
Realität unterschiedlich. Darum reicht es jemandem, um Dummheiten zu
begehen, wenn… na, einfach ist irgendwo Schnee vom Baum gefallen – und
für ihn ist das ein Anlass, sich zu betrinken. 027. Wenn jemand einen Anlass/Vorwand sucht, findet er ihn bei allem. Den Anlass dafür, um das zu tun, wozu er selber neigt. 028.
Darum ist es falsch, so die Frage zu stellen. Du handelst in diesem
Fall richtig. Und ob das der Grund ist, darüber brauchst du nicht
einmal nachzudenken. Hauptsache bei dir – ist, eigene Schritte
richtig zu machen. Und wenn jemand dem nicht entspricht und jemand
deine richtigen Schritte nicht sehen will, so ist dies sein Problem. 029.
Und du sollst nicht einem Menschen hinterherrennen, der fordert, deine
Normen zu senken, die für dich selbst gelten. Das heißt, wenn du dich
bemühst, dir irgendwelche Aufgaben zu stellen, versuchst, sie zu
bewerkstelligen, das als richtig verstehst, jemand aber meint, dass es
so nicht gemacht werden soll (verlangt: mach es nicht so gut, mach es
schlechter!) – so ist dies schon sein Problem. Du sollst nicht hinter
so einem Menschen herlaufen und dich künstlich schlechter machen. Auf
keinen Fall sollst du das tun.“ 030. „Und im weiteren höre ich in
unserem Milieu der Gläubigen, hauptsächlich von Männern bei uns in
Imiss: wenn du schon keine Gläubige bist und dem Mann nicht folgst,
dann kann der Mann sehr einfach die Verantwortung für dich auf leichte
Weise ablehnen, das heißt, sich von dir scheiden lassen.“ 031. „Mach
dir keine Sorgen zu diesem Thema. Hauptsache – deine richtigen
Schritte. Und wie manche handeln – dies ist schon ihr Problem. Sie
werden verstehen müssen, inwieweit sie selbst recht haben. 032.
Du kannst dir allerlei Meinungen anhören. Bei den verschiedenen
Menschen wird dies unterschiedlich klingen. Je entsprechend ihrer
eigenen Schwäche, ihrer Weisheit, ihrer Entwicklung, geben sie
Antworten und Ratschläge von unterschiedlicher Qualität. 033. An
allererster Stelle geht es um die Handlungen, die eigenen richtigen
Schritte zu machen. Wenn jemand einen Vorwand findet, um dich zu
verlassen, so ist dies seine Aufgabe. Lauf so einem Menschen nicht
nach, mach deine richtigen Schritte. Wahrlich, das ist sehr wichtig! 034.
Ansonsten, indem du von der Meinung Deiner Nächsten abhängst, beginnst
du, ihren Schwächen hinterherzulaufen, du fängst an zu versuchen,
diesen Schwächen zu entsprechen, damit sie dich nicht verlassen. Aber
je schlimmer sie selbst werden, umso schlimmer wirst du selbst, indem
du ihnen folgst. Aber sie verlassen dich danach sowieso. 035. Denn,
je schlimmer ein Mensch wird, umso weniger kann er mit jemandem normal
leben. Seine eigenen Schwächen, Ängste, eigenen stetigen Forderungen,
die sich bei ihm entwickeln, werden sich gemäß seinem Abstieg
vergrößern, werden sowieso alles zum Zerfall bringen, weil mit so einem
Menschen wird überhaupt keiner leben können. Er wird unfähig sein, mit
anderen Menschen zu leben. Er wird viel für sich fordern,
Aufmerksamkeit für sich. Er selbst wird alles zerbrechen. 036.
Darum, indem du ihm nachläufst, wirst du unbedingt nicht nur ihn
verlieren, sondern du wirst auch dich verlieren, du verlierst deine
wertvollen Qualitäten. Man soll nicht so einem Menschen hinterherrennen. 037.
Wenn jemand in diesem Fall versucht, dich zu verlassen, du dich aber
bemühst, alles richtig, würdig zu tun, um deinen geistigen,
seelischen Bewegungen nicht zu widersprechen, so ist dies nicht dein
Problem. Er verliert dabei, du verlierst nicht.“ 38. „Neulich gab es
bei uns noch eine Situation. Er lebt jetzt in Tjuchtjata und kommt
manchmal nach Imiss, um im Rahmen von Gruppeneinsatz zu arbeiten. Ich
hoffe wie immer, dass er nach Hause kommt, das heißt, zu mir, und
diesmal ging er zu einer anderen Frau, um unterzukommen.“ 039. „Und was fragst du?“ 040. „Wie soll ich mich in diesem Fall benehmen?“ 041. „Was meinst du? Solltest du hingehen, um ihm eins auf den Kopf zu geben? Oder was? Um zu schimpfen?“ 042. „Nein, nicht deshalb…“ 043.
„Und wie? Wenn man eine Frage stellt, so gibt es folglich Varianten,
die du bezweifelst: du sollst entweder so handeln, oder anders.“ 044. „Ist es normal, dass ein verheirateter Mann zu einer anderen ledigen Frau geht?“ 045.
„Frag nicht über ihn. Deine Aufgabe ist es, deine eigenen Schritte zu
klären. Man darf nicht etwas über die Schritte anderer Menschen fragen.
Wofür? Um ihnen zu sagen: „Du hast es schlecht gemacht. Der Lehrer hat
gesagt, dass du schlecht gehandelt hast?“ Um hinzugehen und die anderen
zu belehren? Das ist nicht der richtige Standpunkt. Fragt immer über
eure eigenen Schritte nach. Hauptsache, wie ihr handelt. 046. Und
wenn er dazu heranreift, über seine Schritte nachzufragen, so wird dies
die Stunde sein, wo er in sich wirklich etwas ändern muss. Wenn er dazu
nicht herangereift sein wird, macht es keinen Sinn, ihn dahin zu
stoßen, er wird dies sowieso nicht machen. Er wird es heimlich tun,
wenn er sieht, dass alle seine falschen Schritte bemerken, er sie aber
machen möchte. Er wird sich dann bemühen, sie heimlich zu machen.“ 047. „Also, ich verstehe es so, dass ich ihn nicht zu mir rufen oder irgendwie überreden soll?“ 048.
„Ihn rufen kannst du. Wenn du fragst: darf ich ihn rufen? – Natürlich
kannst du das. Aber wenn er nicht kommt, versuche, die Situation
möglichst ausgeglichener, positiver anzunehmen. 049. Nun, es gelingt
ihm nicht anders! Möge er das tun, was ihm einfällt. Das heißt, du
wirst diese Handlung sowieso erlauben müssen. Und je schneller du es
erlaubst, umso leichter wird es für deine innere Welt und überhaupt für
die Situation sein. 050. Weil, wenn er dazu neigt, so zu handeln, so
wird er dies machen. Aber je mehr du andere Verhaltensweisen von ihm
forderst, umso mehr wird deine eigene innere Welt zerstört werden. Sie
wird immer mehr in Unstimmigkeit geraten, weil deine Forderungen nicht
erfüllt werden. Du wirst es dir zu Herzen nehmen, was du in
Wirklichkeit nicht brauchst. Du wirst durch diese Sorgen die Situation
sowieso nicht ändern. 051. Es wird sich so herausstellen: warum
sollst du darüber besorgt sein, was du grundsätzlich nicht ändern
kannst? Dann ergibt dies eine Situation ohne Sinn, die ein sozusagen
vernünftiger Mensch wählt. Du sollst nicht an dem meißeln, was du nicht
durchschlagen wirst. Das ist für dich nicht durchzuschlagen. 052.
Nur eigene Handlungen! Schleife an deinen eigenen Handlungen. Deshalb
sei nicht besorgt. Was soll man machen, für Größeres ist er folglich
nicht fähig. Dann, wozu soll man dies von ihm erwarten? Erkenne ihn. 053.
Das bedeutet eben, die Welt zu erkennen. Je mehr du kennenlernst, umso
mehr erkennst du die Realität, die in Wirklichkeit existiert, nicht in
Illusionen, nicht in Träumen, nicht in Vorstellungen, sondern was in
Wirklichkeit existiert. 054. Und das muss man ebenfalls fähig sein
zu sehen. Das heißt, man soll nicht nur von bloßen Idealen und
Hoffnungen leben. Man muss leben, indem man es vermag, die Realität zu
sehen. Sie jedoch auf richtige Weise zu betrachten, nicht mittels
Forderungen nach eigenen Vorstellungen. 055. Denn ein Mensch, indem
er sich irgendeine Realität vorstellt, fordert dann, dass alles in der
Realität seinen Vorstellungen entspricht. Aber dann handelt es sich um
endlose, sinnlose Sorgen seitens dieses Menschen. Und so wird er mit
ihnen im Bett des Krankenhauses landen. Denn dann ist sein Weg dahin
auch richtig, das hat er auch verdient. 056. Die Realität muss man
richtig einschätzen können. Und sie ist so, wie sie ist, sie ist nicht
so leicht zu ändern. Die Realität kann jeder Mensch gesondert für sich
ändern, ändern muss sie gerade ein jeder Mensch. Aber nur durch bloße
Wünsche ist sie nicht zu ändern. Und solange keiner die notwendigen
Anstrengungen anwendet, ändert sich die Realität nicht. 057.
Weswegen soll man dann in Sorge sein: warum ist sie nicht anders, nicht
so, wie wir sie sehen möchten? Dabei handelt es sich um unnötige
Sorgen. Darum soll man dabei vorsichtiger sein. Hauptsache – eigene
Schritte. 058. Und der andere… wenn er nicht fragt, na, soll er es
so machen, wie es ihm einfällt. Das ist sein Leben, er muss es
verstehen. Und er wird es unbedingt verstehen, weil er unbedingt jene
Wege gehen wird, die es ihm beibringen werden. 059. Das ist sehr
fein geplant. Hier ist es sinnlos für den Menschen sich einzumischen.
Hier ist es sinnlos, Dummheiten hinzuzudenken, in der Meinung, keiner
werde darauf aufpassen: „ Und was ist denn das? Er macht Dummheiten,
und alles geht bei ihm straflos vonstatten?“ Nicht doch, es wird nicht
straflos enden. 060. Nur nicht durch Menschenhand wird die Strafe
kommen. Damit sich der Mensch nicht bewusst bemüht zu strafen,
Gerechtigkeit wieder herzustellen. Das ist eine der dümmsten Maßnahmen,
die der Mensch anzuwenden versucht. 061. Ändere ruhig dich selbst. Ist er nicht gekommen – nun gut.“ 062.
„Ich wollte noch etwas fragen. Danach haben wir geredet. Wir wollten
die Situation klären, was in unserer Beziehung vor sich geht. Er sagt,
er sehe es jetzt als möglich, dass wir uns einfach zumindest als
Freunde trennen, damit ich die Scheidung begünstige. Und er sagt, er
habe jetzt zwei Frauen, mit denen er seine Beziehungen schon wie mit
seinen künftigen Ehefrauen aufbaut. Und wenn diese Verhältnisse mit
einer von beiden gelingen würde und eine der beiden einverstanden sein
würde, seine Frau zu werden, so, sagt er, gehe er zu einem Priester, um
sich zu beraten, und er werde sie ihm als seine künftige Frau
vorstellen, und man werde ihn von mir scheiden. Inwieweit real sind
solche Handlungsweisen? Irgendwie verstehe ich überhaupt nichts dabei.“ 063. „Wegen welcher deiner Handlungen willst du etwas fragen, das ist mir nicht klar?“ 064. „Doch, ich will…“ 065. „Aufs neue etwas über ihn? Wie?“ 066. „Und wie denn? Wie?“ 067.
„Ich gebe dir ja jetzt den Hinweis: du sollst nur wegen deiner
Handlungen nachfragen. Folge nicht der landläufigen Regel – zu
erfahren, inwieweit es der andere Mensch nicht richtig gemacht hat. In
allen Lebensbereichen wollt ihr in euren gegenseitigen Beziehungen
immer erfahren (das heißt, bei euch gibt es so eine landläufige Regel,
so eine stillschweigende Regel), inwieweit der andere Mensch ein Lump
ist. 068. „Wirklich, ich verstehe diese Situation nicht.“ 069. „Man möchte feststellen, in welchem Maße – genauer feststellen – inwieweit er ein Lump ist? Und wofür? 070.
Fragt euch doch selbst: seid ihr ein Lump, oder nicht? Inwieweit seid
ihr selbst ein Lump, wenn ihr zu erfahren versucht, was für ein Lump
der andere ist? Weil dies die Handlungsweise von einem Lump ist. Fragt
wegen euch nach. 071. Er ist zu dir gekommen… Du musst in dieser
Situation fragen: „Er sagt mir: „Begünstige mir die Scheidung“. Wie
soll ich als ein normaler Mensch in diesem Fall handeln?“ 073. Wenn
der Mensch das will, dann bleibt nur, ihm dies zu gewähren. Und wie
sonst anders? Er will nicht an deiner Seite leben. Und ihn zwingen,
neben dir zu leben, das ist nicht gerade schön. 074. Den Mann in
diesem Fall überreden darf man nicht. Ebenso wie auch der Mann die Frau
nicht überreden soll, wenn so eine Situation erscheint. Er will es so –
nun, es bleibt dir nur zuzustimmen. Aber das ist schon nicht dein
Problem. 074. Renne in diesem Fall nicht hinter ihm her. Er will
nicht mit dir leben. Ihn auf die verschiedenste Weise neben dir zu
halten – das wird kein Glück geben. Wenn er jetzt dazu neigt, in
irgendeine Richtung zu gehen, so wird er dort hingehen. Er wird dort in
seinen Gedanken sein, wird dort mit seinem ganzen Herzen sein, er wird
nicht wirklich neben dir sein. Wofür brauchst du diese Attrappe?“ 075. „Danke“.
076.
„Lob sei demjenigen, den Gott gewählt hat! Du hast einst gesagt, dass
Du die Welt besiegt hast, als Du noch von keiner Familie belastest
warst, und Du selbst nicht von dieser Welt warst. Und wie denn sollen
wir, die normalen Sterblichen, mit unseren Anhänglichkeiten die Welt
besiegen?“ 077. „Einfach weiter versuchen zu besiegen. Und einst wird dies alles geschehen, - lächelte der Lehrer. – 078.
Man soll nicht so bildhaft herangehen. Was heißt das - `die Welt
besiegen´? Mann muss sich dann darüber klar werden, was man damit
macht, was darunter verstanden wird - `die Welt besiegen´? Was soll man
denn eigentlich tun? Irgendwie übertölpeln, betrügen? Also muss etwas
Konkretes gemeint sein. Das sind eigenartige Bilder, die man benutzen
könnte. Irgendeine Besonderheit wurde in diesen Bildern natürlich
vermutet. 079. Aber jetzt lehre Ich euch, an das Lösen von
Situationen nicht durch Bilder heranzugehen. Schaut konkret hin, wo ihr
nicht wisst, wie ihr handeln sollt. Man soll eine Frage nicht auf diese
Weise stellen: wie soll jeder von euch die umgebende Welt besiegen? 080.
Sonst sage Ich mal unverhofft: „Lasst uns die Welt besiegen! Damit sich
jeder von euch konzentriert…“ Auf die Weise treibe Ich unabsichtlich
eure innere napoleonische Neigung an, jeder von euch wird sich als ein
Führer fühlen und die Bekämpfung der Welt auf irgendeine wilde und
unerhörte Weise an sich reißen, - lächelte der Lehrer. – 081.
Damit dies nicht geschieht, nehmt diese Idee lieber nicht in
Augenschein, die Welt zu erringen, oder sie irgendwie zu besiegen.
Besiegt einfach eure unnötigen Leidenschaften – wahrlich, damit muss
man anfangen. Wie man seine Schwäche besiegt – da also versteckt sich
in Wirklichkeit eher der Sieg über die Welt. Besiegt sie, die Schwäche
– und alles wird dann normal sein. 082. Aber wiederum, in der Welt
wird alles nur dann normal sein, wenn jeder von euch diese Schwäche in
seinem Innern besiegt. Nicht, wenn einer sie besiegt hat, aber alle
anderen machen so weiter, wie es ihnen gefällt. Es gibt in diesem Fall
sowieso nicht mehr Frieden ringsumher, obwohl ein kleines bisschen
leichter sozusagen wird es schon sein durch irgendeinen persönlichen
Sieg seitens einem von euch. 083. Aber man muss vor allem einfach
beginnen, sich in diese Richtung zu bewegen – seine Schwächen zu
besiegen. Und dafür muss man analysieren, worin man die eigene Schwäche
sieht und auf welche Weise sie richtig zu korrigieren ist. 084. Das
heißt, alles kommt wieder zu etwas Konkretem, wo jeder Schritt
abgewogen und eingeschätzt werden muss. Und weiter ist schon zu
betrachten, auf welche Weise man dies richtig machen muss. Und dorthin
schon eigene Kräfte und Gedanken ausrichten. Gerade damit muss man sich
jeden Tag beschäftigen. 085. Also, habt mal weniger globale Ideen.
Und diese Losungen… man ist sie schon so satt in dieser Welt! Alle sind
mit solchen Aufrufen dabei: „Fördert den Frieden!“, „Fördert die
Kinder!““ 086. „Und Du befürchtest nicht, angenommen, dass
diejenigen, die sagen werden „ich habe die Welt besiegt“, nicht mehr
weiter in dieser schrecklichen Welt leben wollen? Und es gibt dann
keinen, mit dem man das Paradies auf Erden aufbauen kann.“ 087. „Das da verstehe Ich nicht ganz…“ 088.
„Nun, es gibt in den Schriften das, wo diejenigen, die würdig erfüllt
haben, das Bedürfnis verspürten, diese Welt zu verlassen.“ 089.
„Nicht doch, nicht. Das alles passt nicht. Man darf diese Welt nicht
verlassen. Wenn ein Mensch etwas überwunden hat, sich besiegen konnte,
so muss man den Nächsten helfen, das zu tun. Wie kann man denn die
Unglücklichen, die auf der Suche nach einer Stütze sind, verlassen?
Zack – und man geht schnell weg: „Ich habe meins besiegt. Das ist
alles! Bei mir ist alles zu Ende, ich gehe“. Die anderen strecken die
Hand aus: „Oh – oh, hilf !“ – „Ich habe keine Zeit, ich habe alles
beendet. Bei mir ist alles ausgezeichnet. Keine Abhängigkeiten mehr.“ 090.
Nei-ei-n! Nein, nein, nein! Wenn du gesiegt hast – so hilf auch dem
Nächsten zu siegen. Und es sind so viele! Und sie alle werden sich so
bemühen, dir ein Bein zu stellen, dein Gesicht zu beschmutzen. Sie
werden dies so genüsslich mit Vergnügen tun! So hilf ihnen, sich zu
besiegen, indem du diese ganze Sudelei auf deinem Gesicht erduldest, -
lächelte der Lehrer, - diesen Schmutz, den sie über deinen Kopf gießen
werden. 091. Die nach Hilfe Dürstenden… es kommt vor, jemand dürstet
bewusst, und ein anderer unbewusst, indem er Unrat über deinem Kopf
ausschüttet. Aber unter ihnen gibt es auch bewusst Wünschende. Sie
werden schneller die Werte verstehen, die du ihnen geben kannst. 092.
Darum soll man nicht die Welt verlassen. Alle müssen zusammen in eine
andere Welt übergehen. Aber man muss diese neue Welt schaffen. Das Wort
`übergehen´ meint auf jeden Fall `etwas verlassen, irgendeine Schwelle
überschreiten und irgendeinen neuen Raum betreten´. Nein. `In eine
andere Welt hinüber schreiten´ - das ist auch so eine Bildhaftigkeit an
sich. Man muss diese neue Welt schaffen. Einfach schaffen – und die
alte Welt wird nicht mehr weiter bestehen. 093. Aber wenn ihr sie
erschafft, dann werden dort nur diejenigen sein, die dieser Welt würdig
sind. Dorthin kann kein anderer eintreten. Denn die neue Welt zu
erschaffen ist nur dann möglich, wenn ihr euch qualitativ bis zum
notwendigen Niveau ändert. Darum kann ein anderer dorthin nicht
eintreten. 094. So erschafft denn auch die neue Welt. Dann werden
auch in so einer Welt all jene sein, die so einer Welt würdig sind.
Andere werden dort nicht sein.“ 095. „Die Hauptgestalten in dem Film
`Die Insel´ (russ. Ostrow) – ist dort das Bild derjenigen gegeben, die
– wenn man es so sagen kann – die Welt besiegt haben?“ 069. „Sie
haben die alte Welt besiegt, die mit Leidenschaften und mit Neigungen
hin zu etwas nicht Wahrem, Gotteswidrigem voll ist. Wenn man die Welt
der Leidenschaften und die gerechte Welt meint, dann soll man die Welt
der Leidenschaften natürlich besiegen. 097. Und das bedeutet (wir
kehren wieder zu dem vorherigen zurück, was ich am Anfang zu sagen
versucht habe), eigene Leidenschaften zu besiegen, eigene Untugenden zu
besiegen, die dich stören, dich normal zu entwickeln. Diesen inneren
Sieg muss man erfüllen, dann wird diese Welt des Unrats besiegt werden,
und die andere Welt – die Welt der Rechtschaffenen – kommt.“ 098. „In dem Film sieht man, dass der Mensch einfach bereut hat. Und ist das die Hauptsache?“ 099.
„Bereuen bedeutet günstige Bedingungen für die Reinigung zu schaffen.
Aber dies ist keine Reinigung an und für sich. Reue ist nur die
Schwelle zur Reinigung. 100. Du schaffst Bedingungen. Du hast
zumindest eingestanden, dass du verunreinigt bist. Nur dann hast du die
gute Möglichkeit, dich zu waschen. 101. Solange du aber glaubst,
dass du rein bist, und nur ein Fingerchen von dir schmutzig ist, dann –
wenn man dir die Möglichkeit gibt, dich zu waschen – so wirst du
versuchen, das Fingerchen zu waschen, du selbst aber wirst dich nicht
waschen. 102. Und wenn du selbst schmutzig bist, was nützt es dann,
das Fingerchen zu waschen? Sowieso wird es bei dir weiterhin schmutzig
werden, weil du völlig schmutzig bist, und dieser Schmutz verbreitet
sich allmählich auf alle vorübergehend gereinigte Stellen. 103. Wenn
man sich schon wäscht, dann muss man sich vollständig waschen. Und du
kannst dich nur dann vollständig waschen, wenn du es ganz und gar
schaffst, dir richtig und normal einzugestehen, dass du unrein bist. 104.
Also, Reue setzt gerade so ein aufrichtiges, meisterhaftes, richtiges,
sachkundiges Annehmen der eigenen Krankheit, der Unreinheit, voraus. 105.
Aber die eigene Unreinheit annehmen – ist noch nicht die eigentliche
Tatsache des Wegwaschens des Unreinen. Im weiteren muss man schon die
Bemühung unternehmen, sich zu waschen, richtig, meisterhaft, sachgemäß
sich zu waschen. Und dann bist du rein. 106. Aber diese ganze Reinigung beginnt gerade mit der Reue. 107.
Das war´s, jetzt machen wir Schluss, solange ihr euch bei der Kälte
noch rühren könnt. Ich wünsche euch Glück! Bis zum nächsten Treffen“, -
lächelte der Lehrer.
Kapitel 32
001. Am neunzehnten November flogen der Lehrer, Sonja und Vadim von Moskau aus nach Wien. 002.
Der Lehrer hatte die Einladung von Harold und Vera, den Organisatoren
eines esoterischen Seminars im Süd-Westen von Österreich, der Umgebung
des Kurortes Villach, angenommen. In dieses Städtchen kamen regelmäßig
Teilnehmer aus Österreich, der Schweiz, Deutschland, Italien und
Moldawien, um miteinander und mit geistigen Lehren verschiedener Länder
der Welt zusammenzukommen, Gäste, die von Harold und Vera eingeladen
wurden, wobei Harold und Vera ihrem Spürsinn folgten. 003. Unter den
ständigen Teilnehmern dieser Seminare war auch Iwan aus Moldawien, ein
Nachfolger der Vollziehung, der durch seine Fähigkeiten als
Heilpraktiker und Manual-Therapeut den Menschen, die zum Seminar kamen,
half, ihre gute Form aufrechtzuerhalten. 004. Die Bekannten von Iwan
– der Kreis derer wurde nach jedem nächstfolgenden Seminar breiter –
wussten, dass Iwan Vissarion für seinen geistigen Lehrer hält, dass
Vissarion die geistige führende Person aus Sibirien und der Begründer
einer der größten geistigen Gemeinschaften der Welt ist. 005. Das
Bildnis von Vissarion war während der Seminare immer im Zimmer Iwans
an einer auffallenden Stelle deponiert und zog stets die
Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Es wurden immer mehr Fragen über
Vissarion an Iwan gestellt. Und da war die Zeit reif, wo der Wunsch
Iwans, den Lehrer nach Österreich einzuladen, mit dem Gespür, den
Gedanken und Plänen Harolds und Veras zusammenkam, und der Lehrer
reiste nach Österreich. 006. Im Flughafen von Wien empfing man den
Lehrer gemäß der Tradition mit Brot und Salz und Blumen. Vom Flughafen
aus fuhren die Reisenden mit Autos sofort nach Villach an den Ort des
Seminars, der einige Kilometer entfernt von der italienischen Grenze
liegt. Die Fahrt durch das beinahe ganze Österreich, vom Osten nach
Westen, dauerte nicht mehr als dreieinhalb Stunden. 007. Am späten
Abend des neunzehnten Novembers empfingen Harold und Vera den Lehrer
und seine Begleiter warm und herzlich an der Einfahrt zu einer
malerischen alpenländischen Dorfgaststätte. Bei einigen der
Gebäudeteile der Gaststätte waren hölzerne Wände aus dem Mittelalter
erhalten geblieben. 008. Harold war nicht nur Koordinator und
Organisator solcher Seminare, sondern auch Träger einer bestimmten
esoterischen Information seitens Quellen, von denen er wusste. Also, er
war in einem bestimmten Maße ein Meister im Kreise der Menschen, die
solche Seminare regelmäßig besuchten. 009. Darum war es für den
Lehrer umso angenehmer, die aufrichtige Gastfreundschaft seitens Harold
zu spüren und auch, dass der Raum für das Erklingen des Wortes, von
Harold zur Verfügung gestellt, offen war, ohne von dessen
Informationsfeld begrenzt zu sein. 010. Das Thema des derzeitigen Seminars lautete in etwa so: `Liebe als Fürsorge für sich und andere´. 011.
Am Morgen des neuen Tages im noch warmen alpinischen Herbst trafen sich
Harold und der Lehrer nach dem Frühstück. Dieses Treffen fand
entsprechend der Bitte von Harold vor dem Treffen mit allen Teilnehmern
des Seminars statt. 012. Am Ende der nicht langen Begrüßung sagte
Harold dem Lehrer: „Danke dafür, dass Sie unseren Ruf wahrgenommen
haben und unsere Einladung angenommen haben. Jetzt ist eine
ungewöhnliche Zeit – wo sich Energien beginnen zu vermischen… Mit
meinen Seminaren kann ich nur Weniges geben im Vergleich zu dem, was
Sie den Menschen geben können. Ich fühle eine wunderbare Energie, es
ist einfach sehr angenehm, neben Ihnen zu sein, und man möchte nicht
weggehen.“ 013. Danach folgte das Gespräch mit der deutschen Frau,
die einen russischen Namen hatte, aber die russische Sprache nicht
kannte. Vera war die tätige Organisatorin dieses Seminars, sie hatte
die ständigen Teilnehmer der Seminare, die in verschiedenen
europäischen Ländern lebten und deutsch sprachen, über die Ankunft
Vissarions benachrichtigt. Durch das Bemühen dieser Frau und
unter Mithilfe der Teilnehmer dieses Seminares waren auch die
Reisekosten für den Lehrer und seine Mitreisenden aus Sibirien
eingesammelt worden. 014. So, wie viele Teilnehmer dieses Seminars,
war Vera mehrmals in Indien gewesen, hatte sich mit bekannten Lehrern
der verschiedenen Traditionen getroffen, und geistige Richtungen dieser
alten Traditionen waren ihr nahe. Und sie wartete sehr auf das Treffen
mit Vissarion. 015. Im ersten Gespräch mit dem Lehrer berührte sie
Besonderheiten ihres Schicksals und die Frage über Karma und seine
Reinigung, eine Frage, die unter den Teilnehmern des Seminars oft
erklang. 016. Während verschiedener Momente des Gesprächs erklärte
der Lehrer, dass, abhängig von dem, was ein Mensch in seiner Seele
ansammelt, die Notwendigkeit entsteht, ihn in solche Umstände zu
stellen, in denen seine Korrektur verlaufen wird, eine Korrektur seiner
nicht normalen, unharmonischen Neigungen. 017. Der Lehrer erklärte,
dass Prüfungen der Sippenlinie an den Körper weitergegeben werden und
dementsprechend wird für diese Prüfungen die Seele ausgewählt; das ist
keine Bestrafung, sondern die Reinigung in den Prüfungen, und sie
werden so lange geschaffen werden, solange es etwas gibt,, was
gereinigt werden muss, Prüfungen werden dem Menschen seine anormalen
Neigungen abgewöhnen. 018. Und dass deshalb der Versuch, Karma durch
irgendwelche Übungen zu reinigen, ein anormaler Wunsch ist. Wichtig ist
die Bereitschaft, für alles, was das Leben bringt, dankbar zu sein, die
Bereitschaft, alle seine Schwierigkeiten dankbar zu ertragen… 019.
Drei Tage lang beantwortete Vissarion bei den gemeinsamen Treffen die
Fragen der Teilnehmer des Seminars, etwa hundert Menschen. Es handelte
sich bei ihnen um Menschen mit Erfahrung in verschiedenen geistigen
Praktiken, hauptsächlich Meditationen. Es gab unter ihnen Führende
kleiner esoterischer Gruppen, einen Leiter des Zentrums für Diagnostik
der Aura von Menschen, es gab Heiler und auch Nachfolger Sai Babas und
anderer indischer Lehrer… 020. Insgesamt beantwortete der Lehrer die Fragen über den Zeitraum von zirka sechzehn Stunden. 021.
Das Wort vom Lehrer wurde ins Deutsche und die Fragen der Zuhörerschaft
wurden von Irina Albrecht ins Russische übersetzt, Irina, die schon
zwanzig Jahre in Wien lebt, wohin sie einst aus Petersburg gekommen war. 022.
Irina vertiefte sich interessiert in den Übersetzungsprozess, stimmte
sich gefühlsbetont auf das Wort des Lehrers ein, sie verstand und
konnte sich das, wovon der Lehrer sprach, vorstellen. Sie wurde im
Verlauf des Gesprächs zu einer Gleichgesinnten und schaffte deswegen
die gar nicht einfache Aufgabe – das Erklingen des lebendigen Wortes
der Wahrheit im mehrstündigen Miteinander zu übersetzen. 023. Zu
Beginn dieser Kommunikation in der geräumigen Halle schenkte man dem
Lehrer viele Blumen, und eine der Teilnehmerinnen des Seminars spielte
für den Lehrer eine packende Improvisation eines russischen Volksliedes
auf dem Akkordeon.
024. Hier einige Antworten des Lehrers aus diesen drei Tage andauernden Treffen. 025. „Was denkt der Lehrer Vissarion über die Probleme der Existenz der Erde und der Existenz der Menschheit auf der Erde?“ 026. „Und welche Art von Problem ist gemeint?“ 027. „Wird die Erde weiterexistieren? Oder wird es irgendwelche Katastrophen geben, die alles vernichten können?“ 028.
„Es werden ernste Veränderungen auf der Erde stattfinden. Diese
natürliche Wahrscheinlichkeit war ab dem Moment bekannt, als der Mensch
das erste Mal auf der Erde geschaffen wurde. 029. Und seit jener
fernen Zeit wurde diese Wahrscheinlichkeit auf eine gewisse Weise
berücksichtigt, um eine bestimmte Linie zu ziehen, die nur die
reifesten Vertreter der menschlichen Zivilisation überschreiten können,
um jene Grundlage der perfekteren Entwicklung dieser Gesellschaft zu
bilden. 030. Also hat sich so ein Umstand ergeben, dass der
Zeitabschnitt, in dem der Mensch das nötige Niveau der Entwicklung
durch selbstständige Schritte (bzw. er hatte die Möglichkeit, seine
naturgemäße Möglichkeit) erreichen sollte, nicht ausreichte, - dafür
ist ein viel größerer Zeitraum erforderlich, als derjenige, der die
Neigung des Menschen zu nicht richtigen Schritten, sowie zum
technischen Fortschritt, der fähig ist, für das Leben des Menschen
selbst sehr gefährliche Bedingungen zu schaffen, heraufbeschwört. 031.
Und dieser Umstand von äußerster Gefahr, welche die menschliche
Gesellschaft heraufbeschwören konnte und die Entstehung dieses
äußersten Punktes war auf solche Weise berechnet, wenn auf der Erde in
ihren natürlichen Rhythmen globale Veränderungen einsetzen. 032.
Gott kann die Menschen nicht bestrafen, das ist für Ihn unmöglich. Und
gefährliche Abweichungen, die der Mensch unternimmt, müssen
erzwungenermaßen aufgehalten werden. Und darum war der natürliche
Entwicklungsrhythmus der Gesellschaft gerade für die Bedingungen der
globalen Veränderungen auf der Erde berechnet. 033. Und das werden
die günstigsten Umstände sein, wo die anormale Entwicklung, die fähig
ist, die Gesellschaft der Menschen zur Selbstzerstörung zu führen, sie
kann sehr leicht dazu führen, aufgehalten werden kann. Und dafür werden
die natürlichen Erscheinungen der Rhythmen der Erde selbst genutzt. 034.
Dabei handelt es sich gerade um das `Jüngste Gericht´, von dem viel
gesprochen wird. Nur ereignet es sich dennoch nicht deshalb, weil dies
Gott sozusagen gewünscht hat. Er kann so etwas nicht wünschen.“
035.
„Etwas früher haben Sie davon gesprochen, dass man eine bestimmte Art
Mut brauche, um sich zu formen, um seine Talente zu entfalten, damit
man diese Talente zum Leben bringt. Was kann dem Menschen auf diesem
nicht immer leichten Weg helfen?“ 036. „Bei jedem wird dies
unterschiedlich sein. Jemandem reicht es, sein Glück im Leben etwas zu
verbessern, zu vergrößern – und dann eröffnet sich der Impuls zum
Schaffen. Und für einen anderen reicht es aus, in gar nicht einfache
Verhältnisse zu geraten, um sehr seriöse Schlussfolgerungen zu ziehen
und mit dem sich eröffnenden neuen Eifer in Richtung Schaffen zu
streben. 037. Aber die Hauptbasis im schöpferischen Schaffen ist die
zulängliche geistige Reife. Sie macht den Menschen fähig für das
Schöpferische, wo er sich selbst vergisst. Das heißt, ein Mensch kann
nicht ein guter Maler, ein Schöpfer sein, solange er sich nur um sich
selbst kümmert. 038. Und eine junge Seele zwingt den Menschen, sehr
stark von den egoistischen Seiten seines Lebens abhängig zu sein. Ein
Mensch mit einer jungen Seele wird mehr von der erhöhten Aufmerksamkeit
sich selbst gegenüber gekennzeichnet, hinsichtlich der Freude an sich
selbst. Und Seelenreife bringt dazu, dass ein Mensch anfängt, sich
selbst gegenüber immer weniger Aufmerksamkeit zu schenken und er
mehr vom schöpferischen Verlauf hingerissen ist. 039. Und
letztendlich werden sich alle Menschen im Schöpferischen bekunden. Also
ist es nicht richtig zu denken, dass Gott jemandem die Gabe verleiht,
Maler oder Dichter zu sein, und einem anderen gibt er dieses Talent aus
irgendeinem Grunde nicht. In jede Seele wird die Veranlagung und die
Bereitschaft, sich durch das Schöpferische zu verwirklichen,
gleichermaßen eingelegt. 040. Und dass man jetzt talentierte und
nicht talentierte Menschen beobachten kann, darin seht ihr nur das
Ergebnis dessen, wo sich bei jemandem die größere geistige Reife zeigt,
bei einem anderen ist seine Seele noch jung, sie hat wenig Erfahrung. 041.
Und der Mensch wird sich letztendlich bei normaler Entwicklung in allen
Bereichen der Kunst verwirklichen. Weil die hauptsächliche Besonderheit
des Menschen, weswegen er auf der Erde geboren wurde, - darin liegt,
dass er danach streben wird, die Welt, in die er geboren wurde, und in
der er lebt, poetisch gefühlsbetont zu lobpreisen. 042. Durch solche
Verwirklichung beginnt er, mittels seiner psychischen Besonderheiten
das Informationsfeld der Welt der Materie zu verändern, er verändert
die Materie auf die Weise, wie dies außer dem Menschen keiner tun
können wird. Denn als die Seele zum ersten Mal mit der Naturbasis des
biologischen Organismus vereinigt wurde, vergrößerten sich die
gefühlsbetonten Seiten dieses Naturorganismus um das Mehrfache und
übertrafen die Normen, die vonseiten der Natur selbst vorgesehen waren.“ 043.
„Wenn sich ein Mensch nicht sicher ist, wo seine echten Talente liegen,
wie kann er sich dann selbst helfen, diese Talente zu entdecken und
beginnen, sie zu entwickeln?“ 044. „Wenn er danach strebt, nützlich
zu sein, muss er es schaffen, seine Möglichkeiten vernünftig
einzuschätzen und zu versuchen, alles zu tun, was als günstig gesehen
wird. 045. Und in diesem Moment wird sich seine geistige Erfahrung
weiter anhäufen, werden Kräfte angesammelt, seine Psyche wird sich
ändern, und bei ihm wird eine Einstimmung zum Schaffen vonstattengehen.
Also sind günstige Eigenschaften nötig, um ein Schöpfer zu werden. 046.
Und diese Bewegung in die notwendige Richtung zu beschleunigen ist nur
dann möglich, wenn es in der Gesellschaft ideologisch betont wird, dass
der Mensch Meister seiner Hände sein soll.“
047. „Wie heilen Sie die Menschen?“ 048.
„Ich brauche die Menschen nicht zu heilen. Sie genesen selbst dadurch,
dass sie das Notwendige annehmen und auf gebührende Weise an sich
arbeiten. 049. Krankheit ist für den Menschen sehr nützlich, und nur
der Mensch selbst soll die Krankheit loswerden. Das sind seine Schulden
gegenüber dem Leben. Darum, wenn er aufrichtig das annimmt, was ihm
Gott gibt und sich bemüht, dies alles richtig zu erfüllen, so
verschwinden seine Krankheiten. Also sie sollen darin nur eine eigene
Notwendigkeit sehen, daran zu arbeiten. 050. Die Menschen sehen in
der Heilung ihres Körpers einen bei weitem größeren Wert, als in dem
Bestreben, ihre Seele zu ändern, sie zu verbessern. 051. Darum, wenn
der Lehrer erst zeigt, dass Er bereit ist, den Körper der Menschen zu
heilen, dann kommt zu Ihm eine riesige Menschenmenge, und sie kommt gar
nicht deswegen, um Wahrheiten wahrzunehmen. Sie können in diesem Moment
sagen, dass sie bereit sind zu glauben, aber das wird eher Heuchelei
sein. 052. Und darum soll, um sie nicht zu verführen, wo jemandem
Heilung durch eine besondere Bemühung des Lehrers gegeben werden kann,
und den anderen dies abgesagt wird, dies lieber keinem gegeben werden.
Weil sie sich dies tatsächlich selbst zukommen lassen können. Und dann
wird gerade derjenige heile, der dies echt gewollt und richtig danach
gestrebt hat. 053. Obgleich Ich dies natürlich in irgendeinem Ausnahmefall tun kann. Aber dies wird ein Ausnahmefall sein, keine Regel.“
054.
„Wie kann man größeren Glauben erreichen, wie kann man Vertrauen auf
diesem Weg erreichen, damit man, sich selbst vertrauend, Schritte
macht?“ 055. „Vor allem soll man keine kurzen Wege suchen. Jeder Tag
bietet gerade jene Lektionen an, wo bei richtiger Überwindung dieser
Lektion unvermeidlich die notwendige Entwicklung vonstattengeht. 056.
Das Geistige kann man nicht durch Übungen entwickeln. Ich habe schon
gesagt, dass das Gesetz der Entwicklung des Menschen vor allem mit den
zwischenmenschlichen Verhältnissen verbunden ist, und damit, wie ein
Mensch lernt, die sich ereignende Realität anzunehmen, und wie er sich
ihr gegenüber verhält. 057. Das heißt, das Geistige wird sich
dadurch entwickeln, wie ein Mensch zu anderen Menschen hingehen und
ihnen dienen wird, sich bemühen wird, ihnen nützlich zu sein. Nicht
aber , wenn er sich irgendwo verschließt, zurückzieht und nur im Gebet
verweilt. So wird sich das Geistige bei ihm nicht entwickeln. 058.
Natürlich, wenn sich ein Mensch entfernt, von vielen Anhänglichkeiten
weggeht, so ist dies auch eine bestimmte Arbeit. Aber es geht keine
vollwertige Entwicklung vonstatten. Also, alles ist damit verbunden,
wie sie miteinander leben werden. 059. Und jeden Tag, während sie
miteinander reden, sehen sie Aufgaben, die sie verwirren. Wo man dem
gegenüber sehr aufmerksam sein muss, warum eine Unzufriedenheit mit
irgendwelchen Bekundungen des Lebens entsteht, um diesen Fehler zu
begreifen und zu versuchen, sich anders zu benehmen, nicht so, wie es
einem die Unzufriedenheit rät. 060. Das heißt, jeder Mensch ist für
sein ganzes Leben mit allen notwendigen Lektionen versorgt, für jeden
Tag. Kann man etwa zulassen, dass der Vater irgendwo etwas nicht
bemerken und euch etwas nicht zukommen lassen kann? 061. Darum seid
jeden Tag aufmerksam, und ihr werdet alles haben. Wenn ihr eure
Nächsten `wecken´ geht, schafft ihr euch genug Lehrstunden, die euch
euren Wert zeigen.“ 062. „Wie kann man Vertrauen erlangen und Vertrauen erkennen?“ 063. „Je weniger Ängste es gibt, umso größer wird das Vertrauen sein. Sich weniger fürchten, mutiger vorwärtsgehen… 064.
Wenn der Wunsch entsteht, sich etwas, das als etwas Gutes bestimmt
wird, anzuvertrauen, muss man versuchen, dies mutiger zu tun, man
muss keine Angst haben, sich die Finger zu verbrennen, keine Angst
haben, sich zu verschließen, weil dies sehr wichtige Erkenntnisse sind,
die den Menschen entwickeln. Darum wird sich ein Mensch genau in dem
Maße seine Finger verbrennen, wie dies für seine günstige Formung nötig
ist. 065. Aber nur eben durch sein mutiges Bestreben, sich
anzuvertrauen, entsteht bei ihm die einzige Möglichkeit, sich daran
festzuhalten, was wirklich das Wichtigste in seinem Leben sein wird.
Denn so eine Möglichkeit kann, was nicht selten vorkommt, nur einmal im
Leben gegeben werden. 066. Darum, wenn ein Mensch – hat er
sich vormals die Finger verbrannt und ist enttäuscht – im Nachhinein
vorsichtig wird und nicht so schnell einer weiteren Erscheinung in
seinem Leben vertraut, so kann er diese einzige Möglichkeit verlieren.
Darum muss man wegen dieser einzigen Möglichkeit lernen, seine Angst zu
besiegen.“ 067. „Auf welche Weise sieht, erfährt oder fühlt ein
Mensch, ob er die richtige Entscheidung getroffen hat und auf dem
richtigen Weg ist?“ 068. „Das braucht er nicht zu wissen. Er muss dem vertrauen, was er wählt und mutig weitergehen. 069.
Denn der Wunsch zu wissen basiert wiederum auf Angst. Man muss keine
Angst haben. Der Mensch wird sowieso dorthin gehen, wohin er gehen
muss. Und das, was er braucht, das Günstigste für ihn, wird ihm immer
gegeben werden. 070. Also, man muss keine Angst haben, irgendeinen
tragischen, nicht korrigierbaren Fehler zu machen. Solange sich der
Mensch bemüht, alles möglichst besser zu machen, wird er sich immer
entwickeln und seine Seele wird niemals sterben. Und ob dies irgendwo
schneller oder woanders langsamer geht, das ist auf dem Weg der
Ewigkeit nicht so wichtig.“
071. „Die Frage bezieht sich auf die
Tradition der Kirche, Vergebung der Sünden und das Letzte Abendmahl.
Wie verhalten Sie sich diesen Sakramenten gegenüber?“ 072. „Das hat
sich der Egoismus des Menschen ausgedacht. Das Sündigen wird durch die
innere Neigung gekennzeichnet, etwas falsch zu machen. Man kann nicht
durch Segnen die Neigung wegschaffen. Nämlich gefährlich ist die
eigentliche Neigung des Menschen. 073. Es ist dasselbe, wie zum
Beispiel einer hat Sachen gestohlen hat, und nun will er sich reinigen;
wird er etwa reiner, wenn wir die von ihm gestohlenen Gegenstände
nehmen und sie den Menschen zurückgeben, bei denen er sie gestohlen
hat? Wenn er zum Stehlen neigt, wird er auch weiterhin stehlen. Dem
gegenüber muss man sich richtig verhalten. 074. Man soll nicht unter
einer Sünde irgendwelche Taten, die früher begangen wurden, verstehen.
Wenn etwas schon gemacht wurde, so ist es schon geschehen, es ist schon
sinnlos, dies zu ändern. Es handelt sich schon um Vergangenes, das
schon vorbei ist, es braucht keine Veränderung. 075. Und der heutige
Tag, und besonders der von morgen, hängt gerade davon ab, was der
Mensch selbst mit seiner Neigung zu stehlen tun wird. Dies ist eben das
Sündige – die eigentliche Neigung. 076. Und damit man mit der Heilung seiner krankhaften Neigung anfängt, ist es sehr wichtig, richtig zu bereuen. 077.
Die Reue selbst bedeutet keine Reinigung des Menschen. Das ist die
Möglichkeit, aufrichtig, offen das Sünd- und Fehlerhafte seiner
Handlung zu bekennen. 078. Wenn ein Mensch seine Fehler aufrichtig
bekennen kann, entstehen bei ihm die besten Bedingungen dafür, mit der
Heilung und Veränderung dieser Fehler anzufangen. Und wenn ein Mensch
seine Fehler nicht zugibt, kann er auf keine Weise mit seiner Heilung
richtig beginnen. Darum muss sogar der eigentliche Begriff `Reue ´ auch
richtig verstanden werden. 079. Es ist so, wie wenn sie sich ein
Gefäß vorstellen, das mit einem Deckelchen verschlossen ist,
zugeschraubt, und im Innern ist das Gefäß schmutzig, so ist die Reue –
eine Möglichkeit, das Deckelchen abzuschrauben und Bedingungen für die
Reinigung des Gefäßes zu schaffen. Aber die Reue ist keine eigentliche
Reinigung des Gefäßes. 080. Und das Letzte Abendmahl ist das
Abschiednehmen von den Schülern. Ja, das war es. Wo ihnen das Bild
gegeben wurde, dass das Wort Gottes in einem Körper zu ihnen kam, im
Körper aus Fleisch und Blut, und er ist jenen Kostbarkeiten ähnlich,
die zu jener Zeit für den Menschen wichtig waren, wo er jeden Tag Brot
aß und Wein trank, und dass diejenigen, die das Wort Gottes erfüllen,
das Wort Gottes in sich wahrhaftig aufnehmen, ebenso wie sie Brot essen
und Wein trinken. 081. Aber es ist das zu erfüllen, was das Wort
Gottes wahrt. Und wenn dies nur in eine Konvention umgewandelt wird –
wenn man das gesegnete Brot isst und den Wein trinkt und der Mensch
damit sozusagen Christus, den Geist Christi, in sich aufnimmt, das ist
nicht die Wahrheit. Dies ist mehr zu einer Konvention geworden, die die
Illusion erzeugt, dass der Mensch dadurch seinen Glauben stärkt. Der
Glaube wird durch die Taten des Menschen bestimmt.“
082. „Wenn
ein kleines Kind der Prüfung durch Krankheit, durch Schmerz unterzogen
wird, wie soll man so eine Prüfung verstehen? Handelt es sich dabei um
eine Prüfung für das Kind, oder um eine Prüfung für seine Eltern? Wie
soll man diese Situation verstehen?“ 083. „Es kommt vor, dass es für
die Reinigung reicht, bloß den Schmerz zu erleben, wobei man keine
Möglichkeit hat, etwas in seinem Leben durch Bewusstseins- und
Willensanstrengungen zu ändern. Dann kann so etwas das Kind erleben. Wo
es selbst keine Möglichkeit haben wird, etwas zu ändern, aber es wird
diesen Schmerz durchleben müssen, der Schmerz an sich wird seine
anormalen, negativen Ansammlungen seines Inneren reinigen. 084.
Gleichzeitig ist der Schmerz dieses Kindes noch mit der negativen
Ansammlung von Sippenfehlern, die von den Eltern gemacht wurden,
verbunden. Sie haben das Leben diesem Körper gegeben, was seinerseits
noch Prüfungen für die Eltern schafft, damit sie ihre Wahrnehmung des
Lebens aktiver ändern. 085. Die Eltern müssen dem Kind helfen. Aber
dies wird ihnen genau in so einem Maße gelingen, wie es für das Kind
günstig sein wird, richtiger gesagt, für seine Seele, die sich im
Kinderkörper befindet, und auch für die Eltern. Es wird ihnen nicht
gelingen, die Schmerzperiode zu verkürzen, wenn dies nicht günstig sein
wird. 086. Aber ich denke, sie verstehen: in diesem Fall ist es
sogar besser für den Menschen, dass er nicht weiß, wie lange das
andauern kann. Der Mensch muss mit dem Glauben vorwärts gehen, indem er
sich bemüht, so zu helfen, soweit er daran glauben und dies erfüllen
kann. Jeden neuen Tag soll er daran glauben, dass es ihm gelingt, dies
zu besiegen. Das ist für die geistige Erziehung sehr günstig.“
087.
„Die Frage bezieht sich auf Lebensgrundsätze, die schon zum Teil
erwähnt wurden. Und einer der Lebensgrundsätze lautet – stell dir jeden
Tag die Frage: was kannst du Gutes für diejenigen tun, die neben dir
sind. Welche Grundsätze sind neben diesem wichtigen Grundsatz außerdem
grundlegend und wichtig?“ 088. „Man kann viele Regeln, die
Grundsätze genannt werden können, anführen. Hier ist es wichtig, dass
der Mensch keine Angst hat, einen Fehler zu machen, wenn er einen
selbstständigen Schritt unternimmt. 089. Die bestehende
traditionelle Lehre über das Sündigen entspricht nicht der Wahrheit.
Die Menschen haben einen großen Fehler begangen, indem sie dort
Erklärungen geben, wo der Lehrer nichts gesagt hat, und man hat
einander sehr stark eingeschüchtert. Der Mensch hat ohnedies auch so
schon einen großen Mangel an Selbstbewusstsein, und die falschen Dogmen
haben diese Ängste verstärkt. 090. Wenn ein Mensch eine Handlung,
die er in diesem Moment als positiv einschätzt, aufrichtig vollzieht,
dabei aber einen Fehler machen kann und seinen Nächsten sogar große
Unannehmlichkeiten bereiten kann, so ist dies kein sündiger Schritt. Es
handelt sich um einen sehr wichtigen Schritt beim Erkennen von Weisheit
für diesen Menschen, es handelt sich um einen schöpferischen Fehler. So
ein Fehler ist niemals sündhaft. 091. Darum ist beim Menschen der
große Mangel an Vertrauen seinen eigenen selbstständigen Entscheidungen
gegenüber ein globales Problem auf der Erde. Die Menschen sind sehr
stark davon abhängig, was ihnen die anderen Menschen sagen. Das hindert
die Entwicklung sehr stark. Darum muss man vor allem lernen, keine
Angst zu haben, das zu tun, was sie heute als das Richtige verstehen. 092.
Zudem, wenn sie daran glauben, dass Gott existiert, muss man sich Ihm
anvertrauen. Weil das Leben auf solche Weise gestaltet ist, wo sie
unbedingt nur das tun können, was sehr wichtig und nötig für diejenigen
ist, denen sie dies antun. Und umgekehrt – wenn etwas nicht getan
werden soll, so können sie dies nicht tun. 093. Das ist ein sehr
ernstes Gesetz, dank dem, das kann sogar gesagt werden, sich der Mensch
ungeachtet seiner Bestrebungen entwickelt. 094. Der Vater wusste,
dass der Mensch eine große Veranlagung hat, falsche Schritte zu
unternehmen, die tragische Folgen nach sich ziehen können. Darum wurde
ursprünglich bei der Geburt des Menschen in sein Leben ein System
eingelegt, dank dem die Menschen, indem sie sich miteinander
verflechten, immer in die notwendige Richtung gehen und einander
helfen, sogar ohne dies zu verstehen. 095. Wodurch man auch sagen
kann, dass alles, was sie auf dem Lebensweg antreffen, kein Zufall ist.
Darum verurteilt nie das, was sich ereignet. Es ereignet sich für
etwas, für jemanden ist es nützlich, wie unangenehm dies auch aussehen
kann. 096. Es erschreckt nämlich vor allem das, was ihrem Körper
droht, aber das Hauptsächliche ist das Geistige. Die Hauptgrundlage des
Menschen bildet die Seele. 097. Das Weltall ist von denjenigen
bewohnt, die dem Körper der Menschen sehr ähnlich sind. Aber eine Seele
hat nur der Mensch auf der Erde, und sie bildet seinen Hauptwert. Und
viele Unannehmlichkeiten, die man im Leben erfahren muss, - ereignen
sich nur zum Wohle der Seele. 098. Und diese Probleme werden nicht
von Gott gegeben, diese Probleme werden von den Händen des Menschen
erschaffen. Der Wille des Vaters besteht nur darin, den Menschen in
jene Probleme geraten zu lassen, die ihm Weisheit bringen werden,
Weisheit, die ihm fehlt. 099. Der Vater kann nicht mehr geben, als
die Hände des Menschen auf der Erde vollbringen können. Ebenso kann Er
nicht die Unannehmlichkeiten begrenzen, die der Mensch selbst bestrebt
ist zu gestalten. 100. Darum ist es nicht richtig, die Hilfe Gottes
darin zu suchen, dass Probleme auf irgendeine wundersame Weise
weggeschafft werden. Das sind primitive, kindliche Gedanken. Wenn ein
Mensch keine Probleme haben will, dann soll er sie nicht erschaffen.
Wenn ein Mensch Liebe für sich wünscht, so soll er die anderen lieben.“ 101. „Es kommen solche Situationen vor, wo ein Kind im Mutterleib stirbt. Was kann das bedeuten?“ 102.
„Wenn ein Kind im Mutterleib oder während seiner ersten Lebenstage
stirbt, besitzt es noch keine Seele. Es geht mehr um eine Prüfung für
seine Eltern. Das ist ein Zeichen der Notwendigkeit, sehr vieles in
ihrem Leben zu ändern. 103. Und diese Gegebenheit muss man auch
weise verstehen. Zumindest von dem Standpunkt aus, dass, wenn das Kind
zur Welt käme, so könnten bei ihm tragische Situationen entstehen, die
nicht wünschenswert und unvermeidlich wären.“
104. „Die Frage
lautet folgendermaßen: eine Frau hat irgendwelche Situationen in ihrem
Leben erlebt, aufgrund derer sie eine sehr große psychische, seelische
Verletzung erlitten hat. Vor ihren Augen entsteht immerzu das
Schreckliche, das sie erleben musste, sie hat andauernd den Schmerz in
ihrer Brust, den sie erleben musste, sie kann keine Ruhe in ihrem Leben
finden, ungeachtet dessen, dass es sie sehr danach verlangt, ein neues
Leben ohne diese schrecklichen Bilder zu beginnen, die vor ihr ständig
aus der Vergangenheit auftauchen. Sie kann dieses Problem leider aus
eigener Kraft nicht überwinden, ihr helfen weder Medikamente noch ihr
starker Wunsch, diese erlebten Ereignisse zu bewältigen. Sie kann nicht
normal leben, sie lebt wie im Nebel, sie kann nicht zu sich selbst
zurückkommen, zu so einer, wie sie sein möchte und wie sie ist.“ 105.
„Sie soll nicht nach einer Möglichkeit suchen, die schwierigen
Emotionen loszuwerden. Dabei handelt es sich um eine nicht richtige
Suche. Die Aufgabe besteht darin, dass, solange diese schwierigen
Emotionen vorhanden sind, eine Rechtfertigung dieser Umstände durch
Willenskraft in sich zu formen ist. In jenen Minuten, wo sie sich an
die Situation erinnert, muss sie sich unbedingt bemühen, allen zu
verzeihen, die in der Situation die Schuldigen zu sein scheinen. Und
diese Bemühung muss man lange anwenden. 106. Was auch im Leben
geschehen mag, man muss es schaffen, Gott gegenüber seine Dankbarkeit
für die Möglichkeit zu äußern, etwas neues für sich zu erfahren, etwas,
das sehr gefehlt hat. 107. Es gibt nichts Ungerechtes. Und es ist
sehr gut, dass ihr euch nicht daran erinnern könnt, was diese Prüfungen
verursacht hat. Sonst wäre es noch schwieriger. Darum ist es sehr
wichtig, ohne dies zu wissen, an Gerechtigkeit zu glauben. Und bei den
Gelegenheiten, wo die Versuchung entsteht, nicht gut zu denken, muss
man an das Gute denken. 108. Viele Erinnerungen, die ein Mensch im
Laufe seines Lebens im Körper erworben hat, werden nur bei seiner
weiteren Verkörperung endgültig verschwinden. Man muss geduldig dort
hinkommen.“
109. „Die Frage betrifft Vergebung. Wenn ein Mensch
eine Situation erlebt hat, wo er zum Opfer von Gewalt und Verbrechen
wurde, wie soll er weiter damit leben? Und, kann man alles verzeihen?“ 110.
„Man muss sich bemühen, alles zu verzeihen. Die Hauptaufgabe besteht
darin, sich zu bemühen, alles zu vergeben. Also gleich, wenn die
Versuchung entsteht, aufs neue jemanden zu verurteilen, muss man durch
Willensanstrengung seine Neigung ändern und versuchen, im Innern
gedanklich sein Wohlwollen, das heißt, seine Zustimmung zu äußern: es
hat sich ereignet, nun, dann hat das auch so sein sollen. 111. Das
bedeutet nicht, dass durch solche Bemühungen sich ein Mensch in den
Zustand bringt, wo er sich darüber freuen wird, dass sich vormals etwas
Unangenehmes ereignet hat. Solange er in diesem Körper, den er im
Moment der Fixierung irgendeines Schmerzes hatte, leben wird, wird er
Gemütsbewegungen verursachen. Das ist natürlich. Die Hauptsache ist,
wenn die Situation heranrollt, wenn man sich erinnert, dass keine
Verurteilungen vonstattengehen. 112. Der Mensch äußert seine
Unzufriedenheit darüber, dass er nur sehr kurz lebt. Doch dies ist so
wichtig, damit mit dem Moment des Todes des Körpers die Information
gelöscht wird, die den Schmerz so lange hervorrufen konnte, solange sie
erinnert wurde. Solche Informationen gab es und gibt es sehr viele,
darum ist es wichtig, sich nicht an die Vergangenheit zu erinnern. 113.
Wenn ein Mensch erfahren will, wer er war, so ist dies sein falscher
Wunsch. Denn wenn er auch sogar irgendwelche positiven Erfahrungen
hatte, so wird er sich daran zusammen mit den negativen Erfahrungen
erinnern, die viel größer waren. Und dann wird der Schmerz, der
zusammen mit vorherigen Fehlern auftauchen wird, ihn sehr stark zur
Erde drücken. 114. Darum ist die Möglichkeit des Menschen, für seine
Seele einen neuen Körper zu bekommen, gerade die Möglichkeit, sich von
sehr schwierigen Gemütsbewegungen zu befreien und die Welt sozusagen
mit den Augen eines Kindes aufs Neue anzuschauen. 115. Dabei handelt
es sich um eine bessere Bedingung, um aufs Neue voranzugehen, indem man
seine Fehler berichtigt. Es ist falsch zu denken, dass, wenn ihr
gewusst hättet, welche Fehler gemacht wurden, dann könnten sie
sozusagen besser berichtigt werden. 116. Daher, im Laufe der Zeit,
wenn der Mensch aufhört, sündige Handlungen zu unternehmen, kann die
Lebenstätigkeit des Körpers bis auf Zehntausend und Hunderttausend
Jahre verlängert werden. Die Notwendigkeit des Verweilens außerhalb des
Menschenkörpers und des Daseins im Raum wird hinfällig werden. Aber
dies wird die Zeit sein, wo beim Menschen die Möglichkeit eröffnet
wird, das Weltall zu besiedeln. 117. Da der Menschenkörper nicht
endlos existieren kann, wird er natürlich unbedingt sterben. Und die
Einzigartigkeit eben des Menschen besteht darin, dass die angesammelte
wunderbare Erfahrung leicht in einen neuen Körper übergehen, sich
leicht manifestieren wird. Das ist etwas, was keinem Vertreter des
Verstandes im Weltall eigen ist.“
118. „Kann sich ein
schwerkranker Mensch mit seinen eigenen Kräften, durch seine eigenen
Reserven heilen? Und wenn es möglich ist, wie kann man es denn
erreichen?“ 119. „Zunächst muss er die besondere Aufmerksamkeit
darauf lenken, in welchem psychischen Zustand er ist, wie er die Welt
wahrnimmt, inwieweit freudig, inwieweit dankbar er diese Realität
wahrnimmt. 120. Er muss lernen, mehr zu lächeln. Sogar, wenn es ihm
traurig zumute ist, soll er sich bemühen, dass ein Lächeln erscheint.
Bestimmte gefühlsbetonte Gemütsbewegungen führen dazu, dass sich das
Lächeln beim Menschen auf natürliche Weise ausbreitet, und wenn ihr
durch eine Willensanstrengung euer Lächeln selbst erzeugt, obwohl es
einem traurig zumute ist, so wird dies eine Gegenreaktion einschalten
und jene Emotionen hervorrufen, die mit Lächeln verbunden sind. 121.
Habt keine Angst, wenn euer Lächeln in so einem Fall unheilverkündend
aussehen sollte. Seht euch Komödien an, kommt mit dem Humor in
Tuchfühlung, das heißt, freut euch möglichst häufiger. Und schon allein
das wird euch helfen, den Verlauf der Krankheit sehr stark zu verändern. 122.
Und im weiteren kommt schon alles darauf an, was für eine Eigenart die
Krankheit hat. Dabei wird schon noch irgendwelche Hilfe erforderlich.
Aber die Hauptsache betrifft den Zustand des Menschen selbst.“
123.
„Meinen Sie, dass der Zustand von Trauer, von Traurigkeit, das
Empfinden des Tragischen des Lebens den Teufel ebenfalls nähren kann?“ 124.
„Dies ist eine zulässige Gemütsbewegung. Wenn eine gefühlsbetonte
Anhänglichkeit abreisst, so ist dies schmerzhaft. Und da dem Menschen
als sein Hauptwesen gefühlsbetonte Gemütsbewegungen und gefühlsbetonte
Anhänglichkeiten eigen sind, werden schmerzliche Emotionen
unvermeidlich dort erscheinen, wo solche Anhänglichkeiten zerrissen
werden. 125. Aber diese Energien beziehen sich nicht auf den Virus
des Bösen. Auf den Virus des Bösen bezieht sich mehr die Kränkung. Wenn
jemand durch euch beschuldigt wird, wenn ihr entweder an jemanden oder
überhaupt an alles gleichzeitig einen Anspruch äußert, wobei es im
Denken des Menschen unbedingt einen Schuldigen geben muss. 126. Wenn
ihr aber einen Verlust erlebt und Anhänglichkeiten zerrissen werden,
entsteht eine Versuchung, eine vergrößerte Versuchung in Richtung der
Bekundung dessen, was sich auf den Virus des Bösen beziehen kann. Und
hier muss man schon aufmerksam sein.“
127. „Die Frage betrifft
die weisesten Männer, die in Indien leben, und die Frage betrifft eine
Bibliothek, die aus Handschriften auf Palmblättern besteht. Es
existiert die Meinung, dass der Besuch dieser Bibliothek dem Menschen
helfen kann, seine Probleme und Lebensaufgaben auf kürzeste Weise zu
lösen. Da wir schon heute darüber gesprochen haben, dass der Weg kurz
sein kann, und er kann auch sehr lang sein, wie soll man sich gegenüber
der Möglichkeit verhalten, diese Bibliothek zu besuchen?“ 128. „Wenn
ein Mensch an etwas Gutes glaubt, was aber offensichtlich nicht
schädlich ist, möchte Ich ihn nicht bremsen und davon abhalten. 129. Aber wenn ihr etwas sucht, dann müsst ihr natürlich verstehen, was ihr gerade in Wirklichkeit versucht zu finden. 130.
Die Schwäche des Menschen besteht nämlich darin, dass er eine starke
gefühlsmäßige Neigung hat, einen nicht richtigen Schritt zu machen. Und
wenn sich diese gefühlsmäßige Versuchung manifestiert, ist es für den
Menschen schwierig, sich davon zurückzuhalten, weil ihm dies in diesem
Moment am richtigsten zu sein scheint – so ein erwünschter Schritt. 131.
Und stellt euch nun vor: ihr habt etwas gelesen – wird dieser Wunsch
etwa verschwinden? Derselbe Wunsch bleibt, und dieselbe Versuchung
bleibt. 132. Die Entwicklung besteht darin, dass der Mensch sich
bemüht, sich durch seine Willensanstrengung von nicht richtigen
Schritten abzuhalten. 133. Kann denn jemand unter den Menschen heute
sagen, dass er überhaupt nicht versteht, was er noch richtig zu machen
hat? Ich denke, dass ihr heute versteht, was bei euch noch nicht
erledigt ist. Wenigstens eine Schwäche von euch kennt ihr doch. Daran
muss man arbeiten. 134. Sobald ihr diese Schwäche besiegt, nehmt ihr
noch weitere Schwächen wahr, solche, die ihr früher nicht sehen
konntet. Also, ihr entwickelt euch vom Groben hin zum Vollkommeneren. 135.
Nachdem ihr euren Wunsch besiegt habt, einen Stein zu nehmen und euren
Nächsten damit zu schlagen, so seht ihr danach, dass man dem Nächsten
keine schlechten Worte sagen soll. Nachdem ihr diesem Wunsch entsagt,
dem Nächsten schlechte Worte zu sagen, beginnt ihr schon, den
eigentlich nicht guten Gedanken über jemanden in eurem Kopf als
Schwäche wahrzunehmen. 136. Ein Mensch braucht nicht sofort alles zu
erfahren, was bei ihm nicht richtig ist. Wenn euch dies alles
offengelegt würde, würdet ihr euch erschrecken. Denn Ich kann sagen:
alles, was ihr tut, - das ist noch nicht richtig. Aber wenn man das
betonen würde, würdet ihr Angst haben zu leben. Darum muss man damit
beginnen, was heute schon als nicht richtig erkannt wird. 137. Und
jeder neue Sieg ermöglicht dem Menschen, sehend zu werden, lässt ihn
subtiler, feinfühliger werden. Und je feinfühliger ihr werdet, umso
leichter werdet ihr andere Mängel bemerken. 138. Aber man muss schon
das erledigen, was es heute gibt. Das reicht. Alles für den Menschen
Notwendige wird allen unter gleichen Bedingungen gegeben. Das für den
Menschen sehr Notwendige kann nicht irgendwo abgesondert in einem
geheimen Zimmer aufbewahrt werden.“
139. „Könnten Sie denn
irgendwelche Ratschläge geben, worauf man unbedingt seine
Aufmerksamkeit bezüglich der heutigen Erziehung und Kommunikation mit
den heutigen Kindern richten soll?“ 140. „Kinder richtig verstehen
und mit Kindern richtig kommunizieren kann nur derjenige, der sich
anstrengt oder weiterhin für sich die Fähigkeit bewahrt, Kind zu sein.
Dafür muss man nicht vorschnell erwachsen werden. 141. Man muss sich
miteinander befreunden, es ist notwendig, dass das Kind fühlt, dass ihr
euch bemüht, das Kind zu verstehen und auf der Ebene seines
Verständnisses zu sprechen. Das Kind selbst soll eure Autorität fühlen,
es soll sie selbst einschätzen, man soll ihm seine Autorität nicht
aufzwingen. 142. Das heißt, es ist ein großer Fehler, wenn die
Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder sich zu sehr von Beweisen ihrer
Autorität mitreißen lassen. Das Kind beginnt leicht wahrzunehmen, dass
seine Eltern es nicht verstehen. Und dann ist der Mensch, der das
nötige Verständnis bekundet, für das Kind bei weitem teurer, als seine
Eltern. Das Kind wird diesen Menschen mehr schätzen, nicht aber seine
Eltern. 143. Also, man muss zu Kindern auch streng sein, aber man muss ihnen auch erlauben, etwas nicht richtig zu machen. 144.
Aber das ist ein gar nicht einfaches Thema… Und hier hängt alles von
der Weisheit der Eltern ab. Hier ist eine individuelle Herangehensweise
nötig und eine gemeinsame, für alle einheitliche Regel kann nicht
genannt werden.“
145. Am einundzwanzigsten November, dem zweiten
Tag der Gespräche mit dem Lehrer, hat man zum gemeinsamen Treffen mit
Ihm einen Mann mittlerer Jahre aus Wien gebracht, der schwer an Krebs
litt. Der Mann bewegte sich schon beinahe nicht mehr selbstständig, er
saß in einem speziellen Sessel in halb liegender Position. 146.
Seine Verwandten brachten ihn auf einem Platz in der ersten Reihe der
Zuhörerschaft unter, in die Nähe des Lehrers. Man konnte annehmen, dass
der Kranke selbst als auch seine Verwandte und seine Freunde auf eine
Wunderheilung mittels der Kommunikation mit dem Lehrer hofften. 147.
An diesem Tag gab es einige Fragen über Krankheiten, über die Ursachen
bei der Entstehung schwerer Krankheiten, über Schmerz durch Krankheit.
Und natürlich, indem der Lehrer für alle antwortete, sagte Er vieles
für den schwerkranken Österreicher, der dem Lehrer sehr aufmerksam
zuhörte und Sein Licht einzuatmen schien. 148. Und der Lehrer sprach
davon, dass eine schwere Krankheit – dasselbe ist, wie eine Türe zu
schließen und die Seele nicht herauszulassen, damit sie sich keinen
größeren Schaden antut, das heißt, dass das Feld der Manifestierung des
menschlichen Willens begrenzt wird. Und wenn diese Tür geöffnet würde –
die Krankheit künstlich weggenommen würde und der Mensch sein Leben
noch nicht zur richtigen Seite geändert habe, dass er dann
unvermeidlich Schritte unternehme, die seiner Seele Schaden bringen. 149.
Darum ist Krankheit in vielem nützlich. Und man soll nicht vorschnell
den Körper sofort von außen heilen, sondern dem Menschen die Bewegung
in die wahre Richtung anbieten, in Richtung Veränderung es Verhaltens
gegenüber der sich ereignenden Realität. 150. Krankheit – ist eine
Herausforderung, ist eine Prüfung, wo der Mensch berufen ist, seine
wahren Eigenschaften zu bekunden, sie lässt den Menschen sich tiefer
begreifen. 151. Es ist wichtig, alle negativen Gemütsbewegungen und
Gedanken während der Krankheit nachzuspüren (worauf sich natürlich
Kränkungen, Verurteilungen, das Nicht-Verzeihen, unterschiedliche
Forderungen und ähnliches beziehen) und Bemühungen zur eigenen
Veränderung aktiv anzuwenden. Sich wohlwollend dem gegenüber
verhaltend, dass man eventuell nicht zurechtkommt sich zu heilen, dabei
den Willen Gottes annehmend… Wie kann man dem widerstreben, was für die
Seele günstig sein kann? Der Mensch muss verstehen, dass das sich
Ereignende begründet ist… 152. In der Antwort auf die Frage über
Schmerz bei Krankheit sagte der Lehrer, dass Schmerz dazu veranlasst,
Unzufriedenheit und Entrüstung zu zeigen; es handelt sich dabei um eine
markante Prüfung, die den Menschen sehen lässt, was er sich erlaubt in
Erscheinung zu bringen; das ist eine Prüfung, um sein Geistiges zu
erziehen; gleichzeitig ist dies eine Möglichkeit, unreine Ansammlungen
in seiner Seele zu reinigen, die damit verbunden sind, dass der Mensch
vormals einem anderen Menschen Schmerz zugefügt hat…
153. Aus
der Schweiz kam zu diesem Treffen mit dem Lehrer der Franzose Jacomo.
Jacomo hatte sein Heilungszentrum in der Schweiz, welches anhand des
Zustandes der Aura die Diagnose stellte. 154. Jacomo war, wie auch
viele in diesen Tagen, durch die Begegnung mit dem Lehrer gefühlsmäßig
sehr gerührt. Nachdem er durch das Internet und durch Reproduktionen
seitens Vadim Bilder von Vissarion kennengelernt hatte, war er Feuer
und Flamme für die Idee, eine Ausstellung der Bilder von Vissarion in
der Schweiz zu organisieren. 155. Und am letzten Tag der Treffen mit
dem Lehrer bat Jacomo um das Wort und teilte allen, die dem Lehrer
zuhörten, mit, was bei ihm in der vorangegangenen Nacht vonstatten ging. 156.
Jacomo hatte ab und zu Nasenbluten, was ihm nicht wenige
Unannehmlichkeiten und Sorgen bereitete. In der Nacht wachte er mit der
üblichen Wahrnehmung von Blutung auf. 157. Im Badezimmer sah er sein
erschrecktes und mit Blut verschmiertes Gesicht im Spiegel und
erinnerte sich an die Worte Vissarions, die am Vorabend gesagt wurden:
„Wenn es jemandem schlecht gehen wird und er Meine Hilfe benötigt, soll
er an Mich denken und Mich mit Meinem Namen rufen, und Ich werde in der
Nähe sein, man wird Mich sogar sehen können.“ 158. Nachdem er aus
dem Badezimmer kam, sah Jacomo, dass sein Hotelzimmer mit Licht
angefüllt war und Vissarion anwesend war. Die Blutung hörte auf, die
Emotionen beruhigten sich, und es entstand das Gefühl, dass diese
Unannehmlichkeiten und diese Krankheit in seinem Leben nicht mehr
vorkommen werden, dass der Lehrer ihm durch seine Anwesenheit Kräfte
verleiht, die diese Krankheit nicht mehr zur Erscheinung bringen werden. 159.
Nachdem der kurze Bericht beendet war, lächelte Jacomo den Lehrer an
und machte eine leichte Verbeugung. Und die anderen Menschen klatschten
freudig Beifall, wodurch sie dem Lehrer und Jacomo ihren Applaus
bekundeten.
160. „Warum sind Sie hierher gekommen? Wofür?“ – lautete eine Frage an den Lehrer am ersten Tag der Treffen. 161.
„Das bedeutet, jemandem von euch ist das, was Ich in diesen Tagen
erzählen werde, sehr wichtig, und er wird seine Wahl treffen müssen,
welche sein Leben bestimmen wird… 162. So ein Besuch von Mir ist günstig, selbst wenn dies sogar nur ein Mensch benötigt“, - lächelte der Lehrer.
163.
Am ersten Tag der gemeinsamen Treffen mit dem Lehrer stand unter den
Zuhörern ein Mädchen mit dem Namen Iren auf und wandte sich aufgeregt
an den Lehrer: „Ich bin jetzt in einem eigenartigen Zustand. Als Sie
die Halle betreten haben und mit dem Treffen begonnen haben, kam in mir
eine starke Freude hoch, so als wie bei einem Treffen mit Jesus, in mir
war das Gefühl, dass der Geist von Jesus zugegen ist. Danach verspürte
ich während der Gespräche Angst… Was ist mit mir geschehen? Können Sie
mir das erklären?“ 164. Der Lehrer antwortete, dass, wenn diese Frage gegen Ende dieser Treffen noch bestehe, dann kann man darauf zurückkommen. 165.
Und am Ende des mehrstündigen Kommunizierens am zweiten Tag wandte sich
Iren mit Tränen in den Augen an den Lehrer und all die anderen und
sagte: „Zu irgendeinem Moment gestern bekam ich nach der großen Freude
Angst… Es entstand eine Angst vor dem Neuen, dem Unbekannten: womit ist
der Lehrer gekommen? Was steht mir bevor?... 166. Das, was Sie mit
sich bringen, ist das Gefühl von Mitleid und Liebe, das bedeutet eine
große Arbeit für uns, aber es handelt sich dabei keinesfalls um eine
Manipulation. Ich fühle sehr viel Liebe, die in jede Körperzelle
eindringt, und alles im Innern kommt auf seinen Platz…“
167. Am
dreiundzwanzigsten November, nach der rührenden Verabschiedung der
Organisatoren und der Teilnehmer des Seminars, fuhren der Lehrer und
Seine Mitreisenden nach Wien, wo sie sich zwei Tage bis zum geplanten
Datum des Abfluges nach Moskau aufhielten, die Flugtickets waren schon
im voraus gekauft worden. 168. Zwei Tage lang haben zusammen mit dem
Lehrer Sonja und Vadim, sowie ihre Freunde aus dem Baltikum: Normund
und Lilia, Wladimir und Wanda, Sandis und Ilse, die Zeit in Wien
verbracht. 169. Dem Lehrer gefiel der Abendspaziergang durch Wien,
durch den historischen Teil der Stadt. Durch den Willen der Vollziehung
war der Lehrer in vielen Städten und Hauptstädten der Welt gewesen,
aber nachdem Er das abendliche Wien sah, sagte Er, es sei eine der
schönsten Städte, in deren Atmosphäre es Ihm beschieden war zu
verweilen. 170. Auf dem Rückweg ins Hotel, das sich im Zentrum Wiens
befand, blieben der gutgelaunte Lehrer und Vadim für einen Augenblick
an einer Bronzebüste irgendeines Mannes mit einem eindrucksvollen
Schnurrbart stehen. Allem Anschein nach bildete die Bronzefigur einen
der größten österreichischen Komponisten ab – Strauss. 171. Aber die
Reisenden meinten mit Übermut, warum auch immer, dem Schnurrbart nach
zu urteilen sei mit der Büste der mutige Tschörs dargestellt, ein
ruhmvoller Soldat der Budjonyiarmee (ein Held einer der Bürgerkriege in
der Geschichte Russlands, von dem natürlich keiner in Wien etwas
wusste). Und schon bei dem Gedanken, dass im alten Wien ein Denkmal des
Maschinengewehrschützen Tschörs, warum auch immer, stehen würde, wurden
die Reisenden noch lustiger. 172. Weiter entwickelte sich die
Phantasie mit zunehmender Geschwindigkeit, Ereignisse aus dem
heldenhaften Leben Tschörs wurden vom Lehrer und Vadim eines nach dem
anderen ausgedacht: Tschörs wurde nicht nur zum heldenhaften
Maschinengewehrschützen und Granatenwerfer, sondern auch zu einem
bekannten Kämpfer gegen Basmatschi (Krieger an der südl. Grenze Russl.
zu vorsowjetischer und frühsowj. Zeit, Anm.d.Übers.) und zum Befreier
Wiens von irgendwelchen von der Geschichte unbemerkt gebliebenen
Eroberern… 173. Das Lachen erschallte in der schon ausgestorbenen
Straße, und die alten Wände der Häuser fixierten bestimmt zum ersten
Mal, dass so ein nicht besonders bekanntes und eindrucksvolles Denkmal,
das zur Verkörperung eines in Wien unbekannten Tschörs wurde, Anlass
für solch aufrichtiges, kindliches Lachen und Amüsieren wurde. Die
Straße, ja auch das ganze Wien erfüllten sich mit der fröhlichen Laune
des Lehrers
Kapitel 33
001. Nach seiner Rückkehr aus Österreich
antwortete der Lehrer weiter auf Fragen im Rahmen des Forums der
Gemeinschaft im Internet. 002. Frage: In Fortsetzung über das Thema
Verleumdung. Hier eine konkrete Beschreibung der erwähnten Situation.
Im Rahmen eines Forums im Internet findet mein Dialog mit Menschen
statt, die ein Interesse an für sie unbekannten geistigen Bewegungen
äußern und, wie sie zumindest sagen, dass sie bereit sind zu bekennen,
dass es eine `Vielfalt´ von Formen des Dienens hinsichtlich der `Pläne
Gottes´ gibt (in dem Sinne natürlich, wie sie es verstehen). Und als
Hauptkriterium gilt bei ihnen das Gebot `urteilt nach den Früchten´.
Aber dabei vertrauen sehr viele vorschnell beliebigen Informationen,
selbst von fragwürdigen Quellen, von solchen Gruppen, die
wechselseitige Kontakte mit `unsichtbaren Kräften des Lichtes´
beanspruchen (ich verwende die Begriffe der Esoteriker, mit denen ich
mich austausche). 003. Im Rahmen des erwähnten Forums gibt es eine
Rubrik, wo gerade auch vorgeschlagen wird, andere geistige Bewegungen
(nicht aber die eigenen) zu betrachten. Somit habe ich die Möglichkeit,
zum Beispiel meine Ansicht über die Vollziehung zu äußern, die in Ihrer
Gemeinschaft vonstatten geht. Und als Antwort wird Verleumdung
ausgegossen. Ich meine, dies gibt mir das Recht, Argumente anzuführen,
die die Lüge und Verleumdung entlarven. Und auf diese Weise erscheint
die Möglichkeit, einen Dialog zu führen, anstelle meines Monologs über
das Positive, das ich im Laufe meiner Beschäftigung mit dem Letzten
Testament entdeckt habe und das ich während meines Aufenthaltes in der
Gemeinschaft für einen Videofilm aufgenommen habe (mehr als dreißig
Fragmente dieses Films habe ich auf meine Webseite ins Internet
gestellt). In Wirklichkeit ist es für mich sogar vorteilhaft, dass
diejenigen, die verleumden, versuchen, den Lehrer Vissarion in Verruf
zu bringen. Denn damit ergibt sich das Recht auf Antwort. Da
Verleumdung normalerweise viel stärker die Aufmerksamkeit auf sich
zieht, als die Schilderung über etwas Positives (fast immer wird von
Zombi-Propaganda gesprochen), werden dabei auch die entlarvenden
Mitteilungen einer größeren Anzahl von Teilnehmern auf diesem Forum
zugänglich. 004. Verhalte ich mich richtig dabei, dass ich die
Aktivität derjenigen, die verleumden, in konstruktiver Richtung nutze?
Warum soll man schweigen, wenn sie einen Anlass geben, über das Gute zu
berichten? 005. Antwort: Wenn es eine gemeinsame Vereinbarung gibt,
irgendein Thema zu besprechen, wo die Verwendung irgendwelcher
Argumente bezüglich des Berührten zugelassen wird, so ist so eine Art
Austausch natürlich durchaus normal. 006. Unter solchen Umständen
ist jeder Versuch, eine negative Information durch eine positive
vernünftig zu ersetzen, wen dies auch betreffen mag, immer wertvoller,
als wenn dies umgekehrt gehandhabt wird.
007. Frage:
Indigo-Kinder… Vissarion, kennst Du dieses Phänomen? Handelt es sich
dabei um eine neue Rasse, die die heutige Zivilisation ersetzen wird?
Gibt es in der Gemeinschaft viele Kinder mit paranormalen Fähigkeiten?
Vielleicht sind alle so? 008. Antwort: Ich verstehe es so, dass die
Frage die Menschen mit ungewöhnlichen verstandesmäßig - psychischen
Fähigkeiten meint. 009. Solche Fähigkeiten haben in weit größerem
Maße alle außerirdischen Zivilisationen des Verstandes, wovon es, wie
ich schon erwähnt habe, eine große Menge gibt. Und wofür? 010.
Retten kann sich die Menschheit nicht durch paranormale Fähigkeiten des
Verstandes und der Psyche, sondern durch die (mit deinen Worten)
`paranormale´ Manifestierung von Güte und Geduld. 011. Obwohl die
erhöhten Fähigkeiten des Verstandes und der Psyche für die
Weiterentwicklung der gesamten menschlichen Zivilisation nötig sind.
012.
Frage: Lieber Lehrer! Heute wurde in der Versammlung folgende Frage zum
Thema gemacht, ob Frauen medizinische Mittel zur Verhütung verwenden
dürfen (das heißt Mittel zur mechanischen und hormonellen Verhütung)
wegen nicht erwünschter Schwangerschaft aus durchaus berechtigten
Gründen: zum Beispiel wegen Gesundheit oder der vernünftigen
Einschätzung eigener Kräfte, wo es schon Kinder gibt, wenn der Mann
sich noch keine Tao-Techniken angeeignet hat, und es keine Garantie
gibt, dass er mit dieser Situation zurechtkommt. In der Schrift
(gemeint: LT) wird nur etwas über die natürliche Verhütung ausgesagt. 013. Ist für eine gläubige Frau so ein Verhalten möglich? 014.
Antwort: Sie haben geschrieben: „…ob Frauen medizinische Mittel zur
Verhütung verwenden dürfen, das heißt Mittel zur mechanischen und
hormonellen Verhütung, wegen nicht erwünschter Schwangerschaft aus
durchaus berechtigten Gründen: zum Beispiel wegen Gesundheit…“ 015.
Auf so eine Frage kann man gerade von der geistigen Seite her allein
darauf hinweisen, dass so etwas für die Frau erlaubt werden kann. 016.
Aber dies ist nur von der Position aus möglich, dass es ein
grundsätzliches Verbot in solch erwähnter Situation nicht geben kann. 017.
Was denn die Methoden der praktischen Herangehensweise zur Lösung des
erwähnten Problems angeht, so gehört das schon zur vernünftigen Ebene. 018.
Eure vernünftigen Fähigkeiten sind berufen festzustellen, ob
irgendwelche Bemühungen logischerweise angebracht sind, weil dies die
Gesundheit eures Körpers betrifft. 019. Sie kennen meine Hinweise über die Priorität der natürlichen Möglichkeiten.
020.
Frage: Guten Tag, lieber Lehrer! Die Situation ist die, dass meine
Tochter (sie ist ungefähr zwei Jahre alt) ihren Vater noch nie gesehen
hat. Das ist damit verbunden, dass mein Mann und ich uns sofort nach
der Geburt der Tochter haben scheiden lassen, er wollte nicht einmal
zur Geburt kommen. Er und seine Verwandten konnten es nicht
akzeptieren, dass es in meinem Herzen den Lehrer gibt. Wir leben in
verschiedenen Gegenden. Er fühlt sich gekränkt, will von mir nichts
wissen, wollte nicht einmal die Fotos des Kindes anschauen, obwohl er
sehr darauf gewartet hat, dass das Kind zur Welt kommt; er bezahlt die
vom Gericht zugesprochenen Alimente nicht, obwohl er in gutem
finanziellen Wohlstand lebt. Jedoch hat er neulich geschrieben, dass er
sie eventuell bezahlen werde, wenn ich ihm die Tochter bringe, und er
sie in seinen Armen halten könne (ich habe weder den Wunsch, noch die
physische und finanzielle Möglichkeit, dies zu tun). Mich beunruhigt
das Thema des Vaters im Leben meiner Tochter, bald wird sie wissen
wollen, wer er ist, was er ist und so weiter. Soll man irgendein
schönes Märchen über den `Papa´ ausdenken (obwohl mir das schwer fallen
würde, das zu tun, wo ich doch die Wahrheit kenne)? Was soll ich dem
Kind sagen? 021. Antwort: In diesem Fall kannst du es machen, wie du es für günstig hältst. Das ist normal.
022.
Frage: Lehrer, viele stellen mir die Frage: wofür werden große
Produktionsanlagen in Petropawlowka gebaut? Ich selbst arbeite in
Wosroschdenije. Grundsätzlich ist mir eine ungefähre Antwort klar, aber
ich möchte gerne erfahren, wie Du diese schon recht umfangreiche Frage
verstehst. 023. Antwort: Vor allem dafür, dass man all jene immer
mehr zutage tretenden erheblichen Probleme materiellen Charakters lösen
kann, die die in der Gemeinschaft lebenden Gläubigen selbst
offensichtlich nicht imstande sind zu lösen, ohne Gebrauch nicht
weniger materieller Werte im Sinne von Geld, als auch im Sinne von
Technik. 024. Ausführlicher brauche ich zu dieser Frage nicht
sprechen. Das ist nicht mein Thema, obwohl die dafür Verantwortlichen
sich mit mir regelmäßig beraten.
025. Frage: Es ist durchaus
offensichtlich, dass, wenn es eine Möglichkeit gibt, Geld zu verdienen,
die für den weltlichen Zustand normalen Probleme anfangen zu entstehen.
Business ist nicht möglich ohne das Streben, mehr und mehr zu
verdienen, und dies führt zu Schläue/Verschmitztheit und anderen
Erscheinungen, die einen Menschen von innen spalten. Und danach spalten
sie auch die Gesellschaft, da die mehr oder weniger Erfolgreichen und
Reichen erscheinen. Wie soll man mit diesem Problem in seinem Innern
umgehen? Und wie soll man sich dem gegenüber von außen verhalten? 026. Antwort: Ihr habt geschrieben: „Wie soll man mit diesem Problem in seinem Innern umgehen?“ 027.
Das genannte Problem hat einen zu umfangreichen Charakter, der sehr
viele konkrete Umstände meint, auf welche verschiedene Antworten nötig
sind. 028. Es ist eine konkretere Frage notwendig und lieber bezüglich eigener Bemühungen. 029. Ihr habt geschrieben: „Und wie soll man sich dem gegenüber von außen verhalten?“ 030. Sich immer geduldig mit dem nötigen Verständnis dazu verhalten.
031. Frage: Wie soll man eigene Ängste bewältigen? 032.
Erstens – Angst (Unruhe) bezüglich der Schicksale und der Gesundheit
der für mich nahestehenden Menschen, wobei sie nach einem tragischen
Vorfall seitens einer nahen Verwandten stärker geworden ist. 033.
Ich versuche und bemühe mich zu verstehen, dass das alles nicht
zufällig ist, aber der Schmerz ist noch nicht vorbei, und es ist nicht
leicht, mich entsprechend zu verhalten. Die Verwandte war ein sehr
lichter Mensch, sie war mir geistig nahe, sie schenkte ihren Nächsten
Freude und Wärme, ungeachtet eigener Probleme und eigenem
Gesundheitszustand. Dank ihrem Vorbild – ihrer Demut und Geduld, ihrem
aufrichtigen Glauben – habe ich mich auch geändert. 034. Das Zweite
ist die Unruhe (Angst) wegen der materiellen Seite des Lebens.Obwohl
ich verstehe, dass dies nicht Ihr Thema ist und ich das nicht fragen
sollte. 035. Antwort: Sich mit der Frage zu beschäftigen – wie soll man Angst und Unruhe loswerden? – ist nicht richtig. 036. Vor allem muss man verstehen, dass Unruhe und Ängste verschiedener Art zu irgendwelchen Handlungen stimulieren. 037. Eben darin muss man Weisheit bekunden, indem man sich von unwürdigen und überhaupt falschen Handlungen abhält. 038.
Nur durch diese konkrete Praxis wird die innere Welt, von welcher die
qualitative Bekundung der Ängste und Beunruhigungen ebenfalls abhängt,
auf die notwendige Weise geformt werden.
039. Frage: Sie sagen,
dass in den Fällen, wenn Flugzeuge abstürzen, jeder der einzelnen
Fluggäste gespürt hat, dass er sich nicht in dieses Flugzeug setzen
soll. Ist es so, dass Gott jedem ein Signal geschickt hat und sie
gespürt haben, dass sie sich nicht in dieses Flugzeug setzen sollen,
oder sendet das Universum solch ein Signal? 040. Antwort: Der Himmlische Vater sendet kein solches Signal. 041. Das Vorhandensein von Gefahr auf eurem Weg könnt ihr immer spüren. 042.
Die Zukunft existiert in einem bestimmten Dichtegrad. Je weiter die
Zukunft von der Gegenwart entfernt ist, umso weniger verdichtet ist
diese bedingte Realität. 043. Je dichter sie ist, umso deutlicher
kann der Mensch sie spüren, wobei er sich mit seinem Wesen in jene
Richtung bewegt, wo sich die eventuelle Realität informationsgemäß
schon manifestiert. 044. Frage: Und wenn ein Mensch ertrinkt und
Gott ihn retten will, und ich weiß nicht, dass er am ertrinken ist, bin
aber nicht weit von ihm entfernt, wird mir dann Gott ein Signal senden,
um dort hinzueilen, und erreiche ich den Ertrinkenden, indem ich
solchen Signalen folge? 045. Oder wird Er mir nur dann so ein Signal zur notwendigen Rettung senden, wenn ich schon Hilfeschreie zu hören bekommen habe? 046.
Oder sendet Gott überhaupt keine Signale, sondern die Seele schickt
selbstständig ein Signal, weil sie so geschaffen ist, dass, wenn ein
Mensch ruft, so muss man ihm helfen? 047. Antwort: Man soll sich
nicht so aktiv zur Suche nach Erklärungen über Sakramente hinreißen
lassen, durch die an den Menschen diese oder andere Signale gerichtet
werden. Ansonsten geschieht es leicht, dass man bei so einer nicht
abklingenden Beunruhigung die Aufmerksamkeit nicht auf das dir schon
gesendete lebenswichtige Signal richtet, und du bist nicht imstande,
das Notwendige zu erfüllen. 048. Gleich, wenn du die Notwendigkeit
verspürst und dir bewusst ist, irgendeinen gerechten Schritt zu machen,
so bemühe dich, ihn sofort zu tun.
049. Frage: Ich wollte fragen, ob sich die Seele des Menschen während des Schlafes vom Körper löst? 050.
Antwort: Grundsätzlich ja. Aber dann endet der Schlaf in diesem Moment
und es setzt eine ganz andere Qualität der Existenz des Menschenwesens
ein. 051. An dieses Thema muss man vor allem mit so einem
Verständnis herangehen, dass das vollständige Trennen der Seele vom
Körper immer das Ende der Lebenstätigkeit dieses Körpers bedeutet.
052.
Frage: Das Letzte Testament (LT), Band I, Zusammenkünfte, Frage 128 :
„Hören Sie eine Stimme von oben?“ – „Auf keinen Fall. Erkennt würdig
das, was Ich euch vor dieser Frage mitgeteilt habe. Eine Stimme zu
hören und das Gehörte weiterzugeben ist das Los von Propheten und
falschen Propheten. Wobei der Unterschied darin besteht, dass einer die
Stimme des Vaters hört, und die anderen sind die Unglücklichen, die von
Stimmen anderer Quellen verführt werden.“ 053. Christus, erkläre das bitte… 054.
Antwort: Die Stimme Gottes, so, wie es sich das Bewusstsein des
Menschen vorstellen kann, kann deswegen keiner hören, weil so eine
Stimme grundsätzlich nicht existiert. 055. Alles, was vom
Bewusstsein des Menschen wahrgenommen werden kann, kann nur aufgrund
der dem menschlichen Bewusstsein ähnlichen charakteristischen
Schwingungsbesonderheiten übermittelt werden. 056. Solche Quellen,
aus denen die ein oder andere Information herrühren kann, können sowohl
diejenigen sein, die in ihrem Wesen Brüder des Menschen sind, da von
Gott geschaffen, als auch diejenigen, die sich nach anderen Gesetzen,
nicht denen des Menschen, entwickeln. 057. Einige Menschen, indem
sie geistige Heldentaten vollbringen, verändern ihr geistiges Niveau
derart, dass, wenn sie ihren Körper verlassen, wobei ihnen viele
hindernde Momente des psycho-physischen Charakters nicht mehr eigen
sind, imstande sind, den Willen Gottes mittels ihrer Gefühle am
günstigsten wahrzunehmen. Weshalb sie für die in ihren Körpern Lebenden
als Hilfe in dem Zustand belassen werden, der für normalsichtige
Menschen nicht sichtbar ist, aber dank dieser Möglichkeit werden sie
aber fähig sein, sich, wenn auch begrenzt, doch immerhin real in das
Leben einzelner Menschen einzumischen. 058. Gerade seitens dieser
Bereitgestellten, bedingt gesagt, Heiligen, kann ein im Körper Lebender
irgendeine an ihn gerichtete Heilige Zuwendung vollständig wahrnehmen. 059.
Aber hier sei der Hinweis gegeben, wie man das von solchen Heiligen
Wahrgenommene von dem einer anderen Quelle, die nicht Göttliche Ziele
verfolgt, unterscheiden kann: auf der Bewusstseinsebene wird es nicht
möglich sein. 060. Frage: Also Sie nennen die Stimme von `bedingt
Heiligen´ die Stimme Gottes? Dabei hören diese bedingt Heiligen auch
keine Stimme, weder gefühlsmäßig, noch durch das Bewusstsein, oder wie? 061. Antwort: Ihr habt geschrieben: „Also Sie nennen die Stimme von `bedingt Heiligen´ die Stimme Gottes?“ 062. Ich benenne das so nicht. Aber ein Mensch, den so ein Sakrament berührt, kann dies durchaus so identifizieren. 063. Ihr habt geschrieben: „Dabei hören diese bedingt Heiligen auch keine Stimme…“ 064. Das stimmt. Aber gerade eine Stimme oder eine Zuwendung in dem Sinne, wie sich dies der Mensch vorstellen kann.
065.
Frage: Im Gespräch wurde ein Thema berührt – `durch Fehler lernen´. Ich
bin sicher, dass man hauptsächlich durch eigene Fehler lernen muss, ein
Opponent behauptet das Gegenteil – dass man die sündige Erfahrung
anderer studieren solle, um keine ähnlichen Fehler zu machen. Soll man
von den Sünden anderer lernen (was die Tugenden angeht, denke ich, soll
man davon lernen), damit man in Zukunft keine Fehler macht? 066.
Antwort: In Anbetracht der Formulierung der Frage, einschließlich der
Klammer, wird es sofort als nötig befunden, den Begriff `lernen´ zu
konkretisieren. 067. Also, wenn in der Frage der Begriff `lernen´ erwähnt wird, was wird gerade darunter verstanden? 068.
Zum Beispiel: sich auf die bloß gehörte oder gesehene Information mit
darauffolgendem Nachdenken darüber stützen, oder sich bewusst erlauben,
an sich selbst einen eigentlich fehlerhaften Schritt praktisch zu
erleben mit einer tieferen Analyse aller damit verbundenen
Gemütsbewegungen und Folgen? 069. Dies als auch jenes gehört zur Methode des Lernens. 070.
Natürlich soll man von fremder Erfahrung als auch von der eigenen
lernen. Aber nur aufgrund der eigenen Erfahrung verläuft die Erkenntnis
bezüglich der Handlung am wertvollsten. 071. Deshalb wäre es
natürlich vernünftiger, unter Berücksichtigung der zwei von mir oben
erwähnten Varianten der Erkenntnis, bei sich selbst nur die Versuche in
praktischer Überprüfung zu erlauben, die für einen selbst irgendwelche
neue positive Schritte bedeuten, und die negativen Schritte anderer
lieber versuchen, theoretisch zu durchdenken. 072. Wenn euch
wirklich die Praxis fehlen wird, werdet ihr unvermeidlich in die dafür
notwendigen Umstände geraten. Aber möge dies nicht durch euren
bewussten Willen geschehen. 073. Frage: Vielen Dank, aber ich möchte mit einer eingehenden Erläuterung der Situation ein bisschen präzisieren. 074.
Ich verstehe das Lernen an sündhafter Erfahrung anderer auf solche
Weise: man muss hier nicht speziell, weder bewusst theoretisch, erst
recht nicht auf praktische Weise, lernen. Das heißt, sich hinsetzen und
Literatur zu diesem Thema lesen, ohne konkrete Situation, die zu diesem
Schritt – an einer sündhaften Erfahrung anderer zu lernen – bewegen
könnte, dies sehe ich nicht als notwendig an, ebenso auch – mit
Menschen Gespräche über Sündhaftes zu führen (vielleicht lieber über
die Tugenden anderer). Es sei denn, sie thematisieren selbst diese
Frage und Fragen zu Sünden anderer. 075. Was ihr unbedingt erfahren
sollt – das kommt, und das wirst du erfahren, ob du willst oder nicht.
Aber wenn irgendeine Prüfung erscheint und es dir schlecht geht, dann
soll man über diese Erfahrung seitens anderer Menschen lesen und mit
einem Priester über dieses Thema sprechen. Ist das richtig? 076. So,
wie ich meinen Gesprächspartner verstanden habe, sprach er auch nicht
über die praktische Seite der Frage. Er meint aufrichtig (so sagt er),
man solle speziell eine größere Menge der menschlichen Sünden nach
einer von ihm selbst aufgestellten Liste studieren, die eine sehr große
Anzahl von Punkten, einige Hunderte, enthält. Warum? Damit man sie
daraufhin nicht begehe. 077. Er sucht Literatur darüber, befragt
Menschen mit dem Ziel, gerechte Menschen in unserer Welt zu finden
(darunter auch eine gerechte Frau, eine Braut für sich selbst).
Inwieweit ist seine Herangehensweise richtig? 078. Antwort: Dein Verständnis ist richtig. 079. Über das Verständnis anderer sollte man besser nicht nachfragen.
080.
Frage: Unserer Gruppe wurde gesagt, dass wir einen Ältesten wählen
sollen (Verantwortlicher, der z.B. eine Arbeitsgruppe leitet und die
entsprechend größte Verantwortung trägt, Anm.d.Übers.), ansonsten würde
man einen beliebigen wählen, einen, der besser lernen würde. Jemand (es
schienen mir zwei oder drei Menschen zu sein) nannte meinen Namen. Wie
hätte ich reagieren sollen? Sollte ich schweigen oder sagen: „Wieso
denn, ich bin so klein, ich bin dessen nicht würdig, ich werde das
nicht schaffen!“ Oder wie? 081. Und ich soll nun vielleicht denken,
dass man mich natürlich nicht als Ältesten wählen wird? Und wenn man
mich wählt, soll ich nur dann einwilligen, wenn man sehr darauf
bestehen wird und mich nach meiner Weigerung bitten wird, dass ich
Ältester werde? 082. Antwort: Du denkst so darüber nach, als ob eine
Streiterei wegen der Verleihung einer Medaille für jemanden `Für
Heldenmut´ anstünde. Verhalte dich einfacher dazu. Es ist nämlich ein
Streit darüber entstanden, wem von euch man mehr Arbeit aufbürdet. 083. Wenn du einsiehst, dass du offensichtlich dafür nicht geeignet bist, dann musst du das unbedingt genau sagen. 084.
Wenn du einen anderen Kandidaten dafür als geeignet ansiehst, der
deiner Meinung nach mehr passend wäre, dann sag wiederum einfach deine
Meinung.
085. Frage: Wie soll ein gläubiger Mensch an das Schaffen irgendeines Kunstwerkes herangehen? 086.
Soll man sich vor Beginn der Arbeit an den Himmlischen Vater wenden mit
der Gebetsbitte, dass Hilfe für dieses Schaffen herabkomme, mit der
Bitte um Seinen Segen für diese Arbeit? Denn der Vater kennt doch all
unsere Nöte. Oder genügt es, dass der Künstler selbst positiv und gut
auf das Erschaffen des Werkes eingestimmt ist und wünscht, seine Freude
mit den Nächsten zu teilen? 087. Antwort: Sie haben geschrieben:
„Oder genügt es, dass der Künstler selbst positiv und gut auf das
Erschaffen des Werkes eingestimmt ist und wünscht, seine Freude mit den
Nächsten zu teilen?“ 088. Eben dies, was durch das Zitat betont wird, genügt durchaus.
089.
Frage: Guten Abend, Lehrer! Ich wage es, mich mit einer Frage an Sie zu
wenden, die ich hier schon mal gestellt habe, aber vorläufig noch keine
Antwort bekommen habe. 090. Aus dem `Wort von Vissarion´
(Zusammenkünfte, Kap.7) führe ich ein Zitat an: „Jedes der drei
Testamente, welche Gott dem Menschenvolk gegeben hat, hat seine
Entsprechung: Das Alte Testament ist die Hoffnung, das Neue Testament –
der Glaube und das Letzte Testament, das euch jetzt gegeben ist, ist
die Liebe“. 091. Aber (wie ich Ihre Worte aus dem LT verstehe) war
das Alte Testament den Menschen als Hilfe nicht vom Himmlischen Vater
gegeben worden, sondern von den Vertretern der Außerirdischen Welt. Und
das Neue Testament und das Letzte Testament – vom Himmlischen Vater.
Wie sind dann diese Worte zu verstehen: „Jedes der drei Testamente,
welche Gott dem Menschenvolk gegeben hat…“? 092. Also ist auch das
Alte Testament vom Himmlischen Vater? Also alle drei sind als
harmonisches einheitliches Ganzes vom Vater? Erklären Sie es, wenn es
möglich ist. 093. Antwort: Natürlich hat das eigentliche Alte
Testament seinem Wesen nach keinen Bezug zum Himmlischen Vater. Aber
dies bedeutet doch nicht, dass der Himmlische Vater an diesem ganzen
Ereignis überhaupt nicht teilnahm. Dabei wäre es angebracht zu
erwähnen, dass der Himmlische Vater, wobei Er wusste, was dem
israelischen Volk geschah, diese bestimmte Unvermeidlichkeit derartig
weise genutzt hat, damit all dies für die gesamte Menschheit maximal
nützlich wurde. 094. Und natürlich muss man verstehen, dass, auch
selbst wenn wir über die direkte Nichtbeteiligung des Himmlischen
Vaters an der manifestierten Grundlage des Alten Testamentes sprechen,
so heißt das überhaupt nicht, dass die Wahrheit in dieser Lehre völlig
fehlt. 095. Mit eurer Frage habt ihr ein sehr ernstes Thema berührt,
in welches ich mich nicht durch zahl- und wortreiche Erklärungen
vertiefen möchte, weil dies das Thema einer ganzen Vorlesung ist und
auf diesem Forum nicht angebracht ist. 096. Seid weise und versteht
richtig, dass, wenn etwas erwähnt werden muss, was zum Heiligen Glauben
von irgendjemandem gehört, so wäre es nach Möglichkeit günstig, in den
Erwähnungen auch die Achtung vor dem Glauben der Gläubigen zu bekunden. 097.
Frage: Lieber Lehrer, danke für Ihre Antwort! Ich will mich bei Ihnen
auch für die `Lektion´ bedanken. Als ich meine Frage gestellt habe,
dachte ich nur daran, was mir im Letzten Testament nicht klar war und
konnte nicht die nötige Achtung vor dem Heiligen Glauben in meiner
Frage bekunden, - das bedaure ich wirklich und schäme mich. 098.
Verzeihen Sie mir bitte! Ich aber dachte, dass mein Herz mit Achtung
vor dem Glauben erfüllt sei. Ich werde mich sehr bemühen, weiser zu
werden. 099. Danke Ihnen für all das, was Sie für uns alle tun! Meine tiefe Verbeugung! 100.
Antwort: Sie haben geschrieben: „Verzeihen Sie mir bitte! Ich aber
dachte, dass mein Herz mit Achtung vor dem Glauben erfüllt sei.“ 101. Ich sehe es für nötig an, etwas hinzuzufügen. 102.
In dem Teil meiner Antwort, wo ich die Achtung vor dem Glauben eines
Gläubigen erwähne, meinte ich nicht eure Bekundung, sondern vor allem,
dass, wenn ich selbst etwas zu diesem Thema erwähnen muss, dann kann
sich in meinen Aussagen die oben erwähnte Schattierung durchaus
auswirken. Was sich seinerseits in der Gestaltung der Sätze eigenartig
widerspiegelt. 103. Wodurch solche Sätze jemanden von euch leicht
verwirren können und ein Bedürfnis bei euch hervorruft, Nachfragen zu
stellen.
104. Frage: Ich möchte eine Frage stellen, die ich
schon einmal Priestern der Russisch-Orthodoxen Kirche gestellt habe,
wobei mich ihre Antwort verwundert hatte. 105. Ich sage es sofort:
ich gehöre nicht zu den Nachfolgern Ihrer Lehre, ebenso auch nicht zu
den Nachfolgern der Orthodoxen Kirche. 106. Und mich interessiert
folgendes: wie verstehen Sie den religiösen Begriff `Glaube´? Meinen
Sie nicht, dass das Wort `Vertrauen´ bei weitem genauer dieses Gefühl
beschreibt? 107. Es handelt sich natürlich nur um meine Meinung,
aber der Glaube führt den Menschen, wie mir scheint, fort, hin zum
rituellen Bereich und zur Suche nach Beweisen, während das Vertrauen
das eigentliche Wesen widerspiegelt. Vertrauen nämlich –
heißt auch Demut, und nicht deswegen, weil es so sein soll,
sondern weil man vertraut. Mit Glauben kann ein Mensch am Kreuzzug
teilnehmen, um anderen und durch sie auch sich selbst zu beweisen, dass
sein Glaube der richtigste ist, aber mit Vertrauen wird so etwas
niemals sein. 108. Antwort: In meiner Wahrnehmung gehören die
Begriffe `Glaube´ und `Vertrauen´ zum selben Umstand, sie geben bloß
etwas unterschiedliche Schattierungen wieder, die russische Sprache
selbst ist besonders wegen ihres Reichtums an Schattierungen berühmt. 109.
Das Gesetz der Harmonie besteht außerhalb jeglicher Abhängigkeit von
der Existenz von lautbildenden Wortkombinationen in den verschiedenen
Sprachen der menschlichen Gesellschaft. 110. Während man das
Göttliche zu begreifen versucht, soll man nicht so eingehend die
Umstände betrachten, wo Menschen irgendwelche Wortverbindungen
benutzen. Lieber soll man versuchen zu verstehen, was diese Menschen
mit Hilfe von solchen in Wirklichkeit primitiven Möglichkeiten bei der
Benutzung von tönenden Wortkombinationen versuchen nahezubringen. 111. Frage: Ich versuche dann, die Frage anders zu stellen. 112.
Es gibt so einen Begriff: `sensorische Wahrnehmung´. Das ist alles das,
was der Mensch durch seine Sinnesorgane wahrnimmt, also alles, was wir
sehen, fühlen, empfinden, riechen und so weiter. Diese Information ist
sehr eingängig, aber der Mensch nutzt sie ausgesprochen selten direkt,
weil das für den Menschen äußerst unbequem ist, diese Information
direkt zu benutzen. 113. Für die bequemere Nutzung wird diese
Information strukturiert und verdichtet. Es wird das Wichtigste aus der
`sensorischen´ Information ausgewählt und Gedanken und
Schlussfolgerungen hinzugefügt. Das ist die Art von Information, die
der Mensch ständig benutzt. 114. Aber es gibt auch eine dritte Ebene
– die `verbale´. Diese Ebene wird für die zwischenmenschliche
Kommunikation genutzt. Dabei handelt es sich um eine noch mehr
verdichtete Information, die auf der Grundlage der zweiten Ebene
aufgebaut wird. Sie ist bis zum Wort hin verdichtet. 115. Nun
stellen wir uns zwei Menschen vor: der eine hat seine sensorische
Erfahrung mit dem Allerhöchsten, der andere hat sie nicht. 116. Die
sensorische Erfahrung ist nicht unbedingt mittels jener Sinnesorgane
erworben, die ich aufgezählt habe, die Art und Weise des Erwerbens ist
eigentlich nicht grundlegend, Hauptsache, man hat die Erfahrung
erworben. Und so ein Mensch mit der Erfahrung (wollen wir ihn einen
Seelenhirten nennen) versucht, den Menschen, die diese Erfahrung nicht
haben (der Gemeinde) zu erklären, was das ist – die Begegnung mit dem
Allerhöchsten. Eben in diesem Moment wird er eigentlich zum
Seelenhirten. Nachdem sich beim Seelenhirten die sensorische Erfahrung
vollzogen hatte, hat er sie strukturiert und färbte sie mit seinem
Verhältnis dazu. Danach, bei der Wiedergabe an die Gemeinde, gestaltete
der Seelenhirte die strukturierte Erfahrung in Worte um. Was geht nun
in den Köpfen der Gemeindemitglieder vor sich? Die Menschen der
Gemeinde versuchen die Worte des Seelenhirten zuerst in eine
strukturierte Erfahrung umzuformen. Gerade hier setzen die Probleme
ein: Worte, die einen bestimmten Sinn für den Seelenhirten haben, haben
eine ganz andere Bedeutung für die Zuhörer. Und wenn die Sache hin zur
Umformung (Modellierung der Umformung) der Worte des Seelenhirten durch
die strukturierte Ebene in die sensorische übergeht – dann vollzieht
sich das weit entfernt von der Wahrheit. 117. Natürlich ist alles
oben Beschriebene nur ein Modell der Bearbeitung von Information durch
den Menschen. Wollen wir zu meiner ursprünglichen Frage zurückkehren -
`über das Wort´. Bei der Verwendung des Wortes `Glaube´ setzt der
Priester bei seinen Schützlingen den Verlauf der Umformung dieses
Wortes in die strukturierte Erfahrung in Gang. Und was für eine
strukturierte Erfahrung im Glauben konnte sich bei einem Menschen
ansammeln, der in unserem Land lebt, nicht in einem Kloster, sondern
einem Menschen mit einem normalen weltlichen Leben? 118. Dies
besonders in Bezug auf das Wort `Glaube´ ? Der Glaube an die lichte
kommunistische Zukunft? Der Glaube an den Kapitalismus, der gesiegt hat
und an die Demokratie? An die Russisch-Orthodoxe Kirche? Wenn wir so
weiter betrachten – landen wir bei der Inquisition und den Kreuzzügen.
Eine andere Sache ist das mit dem `Vertrauen´. Ich denke, dass
jedermann, wenn er sich eine Frage über diese zwei Begriffe stellt,
versteht, was ihm näher ist. Ich stütze mich natürlich auf meine
Erfahrung und die Erfahrung der Menschen, die ich im Leben angetroffen
habe (selbstverständlich verallgemeinernd). 119. Mich interessiert
Ihre Meinung: welches der zwei Wörter ist Ihrer Meinung nach richtiger
zu benutzen bei der Wiedergabe von Erfahrung an andere Menschen? 120. Antwort: Vor allem bleibt meine Antwort dieselbe, die ich schon gegeben habe. 121. Über dieses Thema nachzudenken ist sogar sinnlos. 122.
Wenn wirklich die Kommunikation zwischen dem gemeint ist, der sich als
`Seelenhirte´ versteht und dem, der wirklich danach dürstet, die
Erfahrung dieses `Seelenhirten´ zu übernehmen, dann ereignet sich ihr
Dialog, bei jedem für sich, unvermeidlich in dem Flussbett, das für
ausschließlich jeden von ihnen am günstigsten ist. Und nicht anders. 123.
Dabei kann man nur hinzufügen, dass der `Seelenhirte´, wenn er schon
begonnen hat, mit jemandem von denen zu kommunizieren, die danach
dürsten, gerade bei ihm die geistige Erfahrung zu übernehmen, so soll
er mit so einem Dürstenden vor allem auf der Verstandesebene dieses
Dürstenden sprechen, ohne irgendwelche Konventionen.
124. Frage:
Die Seelen der Menschen sind Teilchen des Allerhöchsten. Jede Seele ist
ein kleiner Gott. Die Teilchen streben danach, sich zu vereinigen. Wenn
die Menschen sich mit ihren Seelen vereinigen, werden sie tausendfach
größer und stärker. Sie sind nicht mehr einfach nur Menschen. Aber wenn
sie, indem sie sich vereinigt haben, nicht nach dem höchsten Geist
streben und nicht anfangen, geistig zu wachsen, sondern so bleiben wie
sie sind, selbst sozusagen zu kleinen Gottheiten werden, bedeutet dies,
dass sie sich Ihm entgegenstellen? Verletzen sie die Gesetze des
Universums? Wird es gegen sie kämpfen? Selbst wenn sich zwei Menschen
vereinigen, ohne dabei an Gott zu denken, säen sie damit Tod, oder
gehen selbst zugrunde? Wie Romeo und Julia, wie die `Beatles´? Lehrer,
ist das so? 125. Antwort: Sie haben geschrieben: „Aber wenn sie,
indem sie sich vereinigt haben, nicht nach dem höchsten Geist streben
und nicht anfangen, geistig zu wachsen, sondern so bleiben wie sie
sind, selbst sozusagen zu kleinen Gottheiten werden, bedeutet dies,
dass sie sich Ihm entgegenstellen? Verletzen sie die Gesetze des
Universums?“ 126. Das so eindeutig einzuschätzen ist falsch. Die
eigentliche Tatsache der Entgegenstellung basiert nämlich vor allem auf
bewusster Bemühung. Und Menschen vereinigen sich dank ihrer
möglicherweise recht wenigen Fähigkeiten. Daher, wenn ein Mensch es
auch sogar selbst wünscht, jemandem näher zu kommen, so können die
dafür nicht ausreichenden Fähigkeiten die erwünschte Annäherung
vereiteln. 127. Für eine bestmögliche richtige Einschätzung dessen,
ob jemand das Gesetz der Harmonie verletzt, wäre es äußerst wichtig,
sehr gut die eigentliche Tatsache eines bestimmten Grades von
Bewusstheit, Bemühungen und Fähigkeiten des einen oder anderen Menschen
zu verstehen. 128. So eine Einschätzung kann der Mensch ausschließlich nur in Bezug auf sich selbst mehr oder weniger günstig geben. 129.
Die disharmonische Lebenstätigkeit zeitigt auf jeden Fall ihre
negativen Folgen, aber eben vom Grad des Begreifens der unternommenen
Bemühungen hängt der Umfang der Verantwortung ab, die ein Mensch im
weiteren zu tragen beginnt und auch der Charakter der Folgen, die damit
verbunden sind. 130. Sie haben geschrieben: „Selbst wenn sich zwei
Menschen vereinigen, ohne dabei an Gott zu denken, säen sie damit Tod,
oder gehen selbst zugrunde? Wie Romeo und Julia, wie die `Beatles´? 131. Es ist wiederum falsch, so eine Einschätzung zu treffen. 132.
Und auch in diesem Fall wird alles von den Fähigkeiten des Menschen
abhängen, das Richtige der erforderlichen Bemühungen zu begreifen.
133.
Frage: Guten Tag, verehrter Vissarion! Meine Frage. Jetzt gebären
Frauen ihre Kinder unter Qualen. Alle Frauen natürlich unterschiedlich:
die einen – sehr schwer, andere – leichter, dritte sterben daran. 134.
Wie wird es in Zukunft sein? Und wovon hängt das ab? Wofür wird der
Mutter diese Prüfung gegeben? Damit sie ihre Kinder mehr schätzt, liebt
und sich mehr um sie kümmert? 135. Wenn es so ist, dann werden in
Zukunft laut Letztem Testament alle Menschen einander lieben, und dann
wird es keine Notwendigkeit geben, ein Kind (durch Schmerz) an sich zu
binden. Eine Entbindung unter Qualen schwächt sowohl Mutter als auch
das Neugeborene. 136. In der Natur verläuft nämlich bei den Tieren
alles anders. Handelt es sich wirklich um die Bestrafung der Frau wegen
der Sünde Evas? 137. Antwort: Mit einer gewissen Sünde seitens einer gewissen Eva haben solche Qualen nichts zu tun. 138. Aber das ist mit der disharmonischen Entwicklung der Physiologie und der Psyche der Frau direkt verbunden. 139. Sünde und fehlerhaft unternommene Bemühungen eindeutig miteinander zu verbinden, ist nicht richtig! 140.
Bei diesem Umstand ist es sinnlos zu versuchen, etwas Weniges zu
beachten, wohin Frauen ihre Aufmerksamkeit sozusagen in erster Linie
richten sollen. Die von ihnen erwähnte unangenehme Besonderheit ist
direkt mit allen Gesetzen der Harmonie verbunden. 141. Und dahinter
verbirgt sich ein sehr großer Kreis von problematischen Fragen. Wobei
all diese Fragen zu lösen nur in einer bestimmten Reihenfolge, die von
der Realität vor euch aufgestellt wird, möglich ist. 142. Hier kann
die Schlussfolgerung gezogen werden, dass es für euch nicht notwendig
ist, alle problematischen Nuancen, die mit jedem von euch
unterschiedlich verbunden sind, im voraus zu klären, sondern man soll
die schon aufgetauchten psychischen Probleme an jedem neuen Tag eures
Lebens genügend aufmerksam einschätzen. 143. Alles, was heute
gegeben wird, ist für jeden Menschen streng individuell ausgewählt als
das Günstigste zur Formung seiner seelischen Eigenschaften.
144.
Frage: Lieber Lehrer! Großen Dank dafür, dass Du da bist und dass Deine
Lehre uns im Leben wirklich hilft, alle Lebensschwierigkeiten zu
bewältigen, auch die Augen für Vieles zu öffnen (besonders bezüglich
religiöser Themen). Dank Dir kann man in dieser schwierigen Zeit mutig
durchs Leben gehen! 145. Lehrer, ich möchte Deine Antwort auf
folgende Frage erfahren. Viele Menschen in dieser Welt (in der
Gesellschaft) wissen von der sich ereignenden Vollziehung in Sibirien,
von der Kirche des Letzten Testaments und von Dir als der zweiten
Erscheinung von Christus. Einige dieser Menschen nehmen nicht nur die
Vollziehung nicht an, sondern sind auch ziemlich aggressiv gegen alles
gestimmt, was sich im Gelobten Land in Sibirien ereignet. Frage: Werden
nach dem Verlassen des Körpers (nach ihrem Tod) die Seelen dieser
Menschen wissen, dass sie nicht recht hatten und dass sie wirklich zur
Zeit des Zweiten Erscheinens von Christus gelebt haben? 146. Antwort:Ja. Vieles werden sie anders sehen können, als sie dies während des Lebens im Körper zu sehen bestrebt waren.
147.
Frage: Lehrer! Für mich ist Ihr Rat zu einer Frage wichtig. Ab dem
Moment, wo ich zur Teilnehmerin des Forums wurde, werde ich
buchstäblich `bombardiert´ mit Mitteilungen eines gewissen Sergej, er
bittet (nein, er fordert vielmehr), dass man ihm eine dringende
finanzielle Hilfe für die Behandlung seiner Erkrankung leistet. Aber es
scheint mir, dass meine nicht große finanzielle Hilfe seine Probleme
mit der Gesundheit nicht lösen würden. Besonders verwirrt mich seine
sehr fordernde und sogar in bestimmtem Maße aggressive Ausdrucksweise,
mit der er seine Bitte äußert. Wie soll ich ihm, ohne ihn zu kränken,
antworten, dass man seine Probleme auf so eine Weise, womit immer sie
auch verbunden sein könnten, nicht lösen darf. Und soll man überhaupt
antworten? Und habe ich in dieser Situation das Recht abzusagen? 148.
Übrigens, seine Krankheit ist durchaus heilbar, sogar in einem höheren
Alter (ich habe mich mit Ärzten beraten). Meiner Meinung nach muss
Sergej nicht seinem physischen `Selbst´ mehr Aufmerksamkeit widmen,
sondern sein Verhalten den Menschen und der Welt gegenüber ändern. Ist
es nicht so? Ich werde dankbar sein für einen Rat in so einem delikaten
Bereich wie dem zwischenmenschlichen. 149. Antwort: Leider beachtet
der erwähnte Serioscha weder all die von mir noch von denjenigen, denen
ich die Kommunikation mit ihm anvertraut habe, notwendigen Hinweise und
Erklärungen zu diesem Problem, das er beharrlich mit allen, deren
Internet-Adresse ihm bekannt wurden, berührt. Bezüglich seiner
Krankheit stellt er seine eindeutigen Forderungen schon einige Jahre
per Telefon, und als das Forum eröffnet wurde, begann er dasselbe auch
auf diesen Seiten zu bekunden. Weswegen eine ähnliche Frage schon
mehrmals gestellt wurde. 150. Deine Gedanken zu diesem Sachverhalt
sind richtig. Gefühlsmäßig so eine Situation nicht annehmen zu können,
bedeutet absolut richtig, dass sie nicht normal ist. 151. Seine
Krankheit ist mit Hilfe von Geld nicht zu heilen, solange er sein
Verhalten gegenüber dem, was mit ihm geschieht, nicht genügend
ernsthaft ändert.
152. Frage: Ich war in der Charismatischen
Kirche beim Bibelunterricht. Das Thema behandelte die Frage über den
Heiligen Geist. Der Pastor bat den Heiligen Geist zu erscheinen, und
nach dem gemeinsamen Gebet lachte man hysterisch in der Halle auf. Es
war mir unheimlich zumute. Wenn mir die Frage gestellt worden wäre, ob
es mir gefallen hat, würde ich gesagt haben, dass der Heilige Geist
sich auf diese Weise nicht manifestiert, dass dies eine normale
Naturenergie war, die sich bei Extrasensitiven vollzieht? In welchem
Maße können Besuche solcher Veranstaltungen schädlich sein (man nennt
sie Dienste der Heilung, oder Zerstörung von Sippenverwünschungen)?
Handelt es sich dabei um eine Art von Okkultismus? 153. Antwort: Sie
haben geschrieben: „In welchem Maße können Besuche solcher
Veranstaltungen schädlich sein (man nennt sie Dienste der Heilung, oder
Zerstörung von Sippenverwünschungen)? 154. In solch einem Maße, in welchem du dem vertraust und dich öffnest. 155.
Dies hat zur Zerstörung von gewissen Sippenverwünschungen keinen Bezug
und ist ausschließlich auf des Menschen primitive Ängste und Einbildung
berechnet. 156. Dies alles basiert auf demselben, wie ebenfalls dem
aktiven Phänomen der massenhaften Verbreitung einer großen Menge aller
möglichen, und zudem noch zu alten Adelsgeschlechtern zugehörigen
falschen Heilern dieser Zeitperiode. 157. Sie haben geschrieben: „Handelt es sich dabei um eine Art von Okkultismus?“ 158. Allgemeine philosophische Begriffe in solchen Fällen zu benutzen, ist nicht richtig. 159. Hinter allen bestehenden Begriffen solcher Art verbirgt sich unvermeidlich ein bestimmter Teil von Wahrheit. 160. Werdet den Unwissenden nicht ähnlich!
161.
Frage: Lehrer! Mich interessierte immer schon so eine Art Frage zur
Taufe durch den Heiligen Geist. Was ist gemeint mit dem Geboren-Werden
durch Wasser und Geist, und wie bezieht sich diese Einweihung
(Initiation) auf die Seele? Ich meine die Worte: „Wahrlich, wahrlich,
ich sage dir: wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so
kann er nicht eingehen in das Reich Gottes“ (Johannes 3:5). Warum kann
man nicht ohne das in das Reich Gottes eingehen? Im Neuen Testament
wird gesagt, dass, nachdem Jesus auferstanden war, hauchte er auf die
Apostel und sagte: „Nehmt den Heiligen Geist in euch auf“. Geben Sie
eine ähnliche Einweihung? Warum wird das Wort `Geist´ in allen
ursprünglichen indoeuropäischen Sprachen mit `Hauch´ übersetzt, und ist
dies mit realen Empfindungen (Schwingungen) verbunden? Kann man den
Heiligen Geist spüren? 162. Antwort: Liebe Freunde, es wäre äußerst
nützlich, die eigene Aufmerksamkeit nicht auf dieses Thema zu
konzentrieren, um eine garantierte Wirrnis und die Auswirkung von nicht
wenigen falschen Bildern zu vermeiden. 163. Der geistige Weg ist gerade und hat keine komplizierten Labyrinthe. Wahre geistige Werte sind einfach. 164.
Denn nur die Unreife der menschlichen Natur, die nach Bedeutsamkeit und
ungewöhnlichem grellen Geheimnisvollen dürstet, neigt
charakteristischerweise ständig zur Suche des Göttlichen mittels
komplizierter Pfade. 165. Die Aufgabe des wahrhaft Gläubigen läuft
vor allem darauf hinaus zu lernen, gütig und bescheiden zu sein, nicht
aber mit einer großen Unruhe danach zu streben, für sich eine gewisse
besondere Einweihung zu suchen mittels Erkennen von dem, was viele
vorläufig angeblich noch nicht sehen. 166. Seid in dieser Hinsicht aufmerksam und weise! 167. In das Reich Gottes können natürlich ausschließlich nur die vom Himmlischen Vater Geborenen eingehen. 168.
In diesem Fall ist der Mensch – nicht nur ein biologischer Organismus,
der, genauer gesagt, aus Wasser geboren ist, sondern auch die Seele als
sein Hauptanteil, der gerade vom geistigen Grund geboren ist, dem Wesen
des Himmlischen Vaters. 169. Wenn der Begriff `Geist´ bei jemandem
als ein gewisses Hauchen wahrgenommen wird, nun, meinetwegen. Natürlich
ist es nicht richtig, den Begriff hauchen eindeutig mit dem zu
vergleichen, was im Bewusstsein des Menschen schon eine ganz konkrete
Assoziation hervorruft, aber irgendwie grob gesehen widerspricht
dies auch nicht dem wahren Begriff. 170. Das Reich Gottes soll sich auf Erden vor allem durch das rechte Tun der Gotteskinder erweisen. 171.
Und dies kann, wie ihr vielleicht schon verstanden habt, unvermeidlich
nur durch das Geborenwerden als ein fester biologischer Organismus, den
alle auf der Erde Lebenden auch haben, möglich sein. 172. Es hat keinen Wert, nach dem Heiligen Geist zu suchen, ohne Bestreben, die eigenen rechten Absichten zu realisieren. 173.
Gerade in diesen euren Bestrebungen könnt ihr eure einzige reale
Möglichkeit haben, das am meisten zu nutzen, was der Heilige Geist
beinhaltet, der ausschließlich immer bei denjenigen verweilt, die vom
Himmlischen Vater geboren sind! 174. Und grundsätzlich sind dies
alle Menschen auf der Erde: so wie diejenigen, die bewusst die
Verherrlichung ihres Vaters anstreben, als auch diejenigen, die
aufgrund ihrer Blindheit noch versuchen, auf Ihn zu schimpfen. 175. Bei allen ist der Heilige Geist anwesend, und das in gleichem Maße! 176.
Vergesst nicht das Bild, dass der Himmlische Vater gleichermaßen Seine
Sonne auf einen Rechtschaffenen, als auch auf einen Sündigen scheinen
lässt!
177. Frage: Lehrer! Danke für Ihre Antworten! Viele
meinen, es genüge, nur ein gütiger und anständiger Mensch zu sein, das
Gute zu schaffen, um sich zu retten. Meine Freunde und ich halten Ihre
Worte für sehr richtig und vernünftig, aber diese Einfachheit der
Wahrheit ist sozusagen offensichtlich, eben darum können wir dies als
das Richtige und Wahre einschätzen. Wenn wir ursprünglich den Heiligen
Geist innehaben und Er uns lehrt, dann entsteht ein durchaus logischer
Gedanke, dass man den Weg seines Herzens gehen soll, sein Inneres
beobachtet, die Wahrheit in sich sieht, alles Falsche und
Oberflächliche ablehnt, damit das reine Licht des Geistes in uns
leuchte. Worin besteht dann die Notwendigkeit des Messias? 178.
Johannes hat geschrieben: „Die Salbung aber, die ihr durch Ihn erhalten
habt, ist in euch, und ihr braucht keinen, der euch belehrt; aber diese
Salbung bringt euch alles bei, und sie ist wahrhaftig und nicht
falsch…“ (1 Johannes, 2:27). 179. Was ist das für eine Salbung/Taufe
durch den Heiligen Geist, und ist dies etwa jetzt wirklich nicht nötig?
Und was bedeutet diese Metapher: „Und plötzlich erhob sich aus dem
Himmel ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher und erfüllte
das ganze Haus, wo sie saßen. Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen
wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen. Und
sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt…“ (Apostelgeschichte
2:3-4)? 180. P.S. Verzeihen Sie mir bitte meine eventuell
unangebrachte Wissbegierde und das Streben, alles zu erkennen.
Wahrscheinlich stört das auf dem geistigen Weg, aber von Kindheit an
überwältigt mich der Durst, die Wahrheit zu erkennen. Ich war bestimmt
in allen mir zugänglichen Konfessionen und Sekten auf der Suche nach
Ihr, habe aber begonnen, immer mehr dazu zu neigen, dass die Wahrheit
in unserem Innern ist, und dass wir hinter der Widerspiegelung des
Lichtes, das in uns leuchtet, hinterherlaufen, ohne zu bemerken, dass
sich die Quelle im Innern befindet. 181. Antwort: „…entsteht ein
durchaus logischer Gedanke, dass man den Weg seines Herzens gehen soll,
sein Inneres beobachtet, die Wahrheit in sich sieht, alles Falsche und
Oberflächliche ablehnt, damit das reine Licht des Geistes in uns
leuchtet. Worin besteht dann die Notwendigkeit des Messias?“ 182.
Durch diese Frage wird ein sehr großes Thema berührt, zu dem ich, wie
ich sehe, nicht wenige Erklärungen werde geben müssen. 183. Ich bitte um Verzeihung, wenn ich sie mit vielen Worten ermüde. 184.
Ihre Schlussfolgerungen zu dieser Themenfrage sind gut. Es ist wirklich
von nicht geringer Bedeutung zu lernen, wie dies in so einem Fall zu
sagen üblich ist, seinem Herzen zu vertrauen, weil die geistige
Grundlage, die die Hauptbesonderheit des Menschen ausmacht, vom
Himmlischen Vater auf so eine Weise beschaffen ist, wo schon
ursprünglich die lebensnotwendige Veranlagung in sie eingelegt ist, das
Göttliche zu suchen und zu bestimmen. 185. Und so musste der Mensch
einst vom Start an suchen und zu bestimmen versuchen, wo aus
natürlichen Gründen beliebige Informationen über das Göttliche völlig
fehlten.
186. Denn dem Menschen stand bevor, alle Ereignisse mit dem
Bewusstsein, in dessen Wurzel die Gesetze der Natur der Welt der
Materie liegen, zu fixieren und zu begreifen, nicht aber die Gesetze
des Himmlischen Vaters. 187. Diesbezüglich musste der Mensch seine
geistige Erfahrung, wie es hier angebracht ist auszudrücken,
ausschließlich blind zu erwerben beginnen. 188. Diese große
Schwierigkeit bei der Entstehung des Menschen war unvermeidlich, und
deswegen begannen alle Lebensumstände durch den Willen Gottes auf
solche Weise zu entstehen, wo diese Schwierigkeiten einst unvermeidlich
zu einem vorherbestimmten Resultat würden führen können. 189. Ein
langer und durchaus schwieriger Weg erwartete die junge
Menschengesellschaft der einst zum ersten Mal im Weltall auf der
Mutter-Erde erschienenen Kinder Gottes. 190. Aber dieser äußerst
schwierige Abschnitt auf dem Weg des Ewigen Erschaffens einer
besonderen Art, dessentwegen der Mensch zweckmäßig auch geboren wurde,
soll nun schon bald enden. 191. Also, auf ganz natürliche Weise
versteht die oben erwähnte eigenartige Methode des Ansammelns geistiger
Erfahrung darunter unvermeidlich das Vergleichen jener
Lebenserscheinungen, die sich in der Realität der Menschenleben
aufgrund verschiedener kleiner Gesellschaftsformungen manifestieren
konnten. 192. Der Mensch fing an, im Laufe der Zeit immer mehr jene
Erscheinungen, die Finsternis in seine Gefühlswelt bringen, zu
unterscheiden von denen, die sie (d.Gefühlswelt, Anm.d.Ü.) mit einem
gewissen erwünschten wohligen Licht erfüllen. 193. Ich schlage für
ein weiteres klares Begreifen vor, zum Beispiel ein normales Lineal zu
benutzen, wo wir bei `Null´ die äußerst negativen Manifestationen des
Menschenlebens annehmen, aber bei Vergrößerung der Menge kleiner
Striche in Richtung der bedingten Ziffer `Hundert´ die richtigeren
Manifestierungen des Menschen. 194. In diesem Zusammenhang ist es
leicht zu verstehen, dass, bedingt gesagt, bei `Null´, beziehungsweise
dort in ihrer Nähe, das Berühren der Lebenserscheinungen beginnt, was
bei jedem neuen oben erwähnten Strichlein weg von der `Null´ vom
leidenden Menschen ausschließlich immer als ein Erleben von etwas eben
dem Schönsten, was er bisher erfahren konnte, wahrgenommen wird. 195.
Auf ganz natürliche Weise wird der Mensch, da er von Gott erfährt, jede
Erscheinung, die dem Menschen eine gewisse sozusagen erhabene Freude
bereitet, unbedingt als das der Göttlichen Manifestierung völlig
Entsprechende wahrnehmen, obwohl zum Beispiel in jenem Moment diese
positiven Erscheinungen vorläufig noch, bedingt gesagt, der Ziffer
`Zehn´ entsprechen werden, und es wird bis zur völligen Entsprechung
mit dem Göttlichen auf der Ebene der Ziffer `Einhundert´ noch ziemlich
weit sein. 196. Der Mensch muss sich unvermeidlich in seiner
Erfahrung ständig an jener positiven Erfahrung im Menschenleben, die
sich real bekunden konnte, orientieren, aber diese relativ positive
Erfahrung kann dem Niveau, das für einen konkreten Umstand wirklich
nötig ist, durchaus noch nicht genügend und vollständig entsprechen. 197.
Um seine innere Welt von allem Falschen zu reinigen, braucht man
unbedingt eine charakteristische Arbeit des Bewusstseins, welches
seinerseits nur auf Grund wirklich bestehender entsprechender
Information normal arbeiten kann. 198. Jede neue in Erscheinung
tretende Information richtig einzuschätzen, ist für den Menschen gar
nicht einfach. Darum braucht man in der Regel Zeit für das Erkennen
solcher Information, wo diese Information ihren wahren Wert mittels
vielfältiger Lebensbekundungen aufzeigen wird. 199. Früchte charakterisieren den Wert einer Pflanze. 200.
Gerade auf diese Weise war der Mensch berufen, vor allem selbstständig
die Welt, in die er geboren wurde, allmählich zu erkennen. 201. Das Göttliche kann man dem Menschen nicht beibringen! 202. Das Göttliche kann sich der Mensch nur aneignen! 203. Aber in der Lebenstätigkeit der gesamten Menschheit gibt es einen äußerst wichtigen Umstand. 204.
Damit die Menschheit mittels ihrer eigenen Erfahrung zu einem nötigen
lebensnotwendigen, vollwertigen Erkennen wahrer geistiger Werte
gelangen kann, braucht man eine bei weitem größere Zeitperiode als
diejenige, im Laufe von welcher diese Menschheit aus einer bestimmten
geistigen Unreif und besonderer Veranlagung zum Erkennen des
wissenschaftlich-technischen Fortschritts heraus fähig wurde, einen
äußersten Grad von Schädlichkeit zu erwerben. 205. Die
Wahrscheinlichkeit so eines Endergebnisses der selbstständigen
Entwicklung der menschlichen Gesellschaft stellte sich bald nach dem
Beginn der Lebenstätigkeit der Kinder Gottes auf der Erde heraus. 206.
Diesbezüglich entstand auch das offensichtliche Bedürfnis zur Geburt
Desjenigen, der ab und zu, wenn eine Ausnahmenotwendigkeit entsteht, in
der Menschengesellschaft zur Einlegung von Grundlagen erscheint, dank
welcher sich später die notwendigen grundsätzlichen und umfangreichen
Korrekturen in der Bewegung der Menschengesellschaft auf dem Weg der
wiederum selbstständigen Entwicklung ereignen werden. 207. Für eine
bessere Klarheit können wir wieder gut verständliche Bilder benutzen
und uns die Bewegung der Gesellschaft in der Art der Bewegung eines
Zuges vorstellen, dessen Gleisführung in vielfältig verschiedenen
Abzweigungen verläuft, abhängig von der Tätigkeit verschiedener
politischer Führer und Völker. 208. Die größte Wahrscheinlichkeit
dessen, dass der Weg weit verzweigt sein wird, ist ausschließlich immer
im voraus zu sehen, abhängig schon wegen der Tatsache der Geburt des
ein oder anderen Menschen mit bekannter Veranlagung, die ihn zu der
einen oder anderen Wahl führen wird. 209. Dieses ganze, auf
natürliche Weise entstehende Abzweigen mit all seinen mannigfaltigen
Biegungen besteht in einem absehbaren Feld ein und desselben Raumes,
der ein und dieselbe allgemeine Orientierung dieser Gleisführung in
eine unschöne Richtung charakterisiert, welche ich oben schon erwähnt
habe. 210. Also, um die Bewegung des Zuges, der beharrlich in eine
gefährliche Richtung rennt, zu verändern, braucht man Einen, Der als
ein eigenartiger Weichensteller auf eine besondere Weise das einlegen
kann, was im Laufe der Zeit diesen Zug unvermeidlich immer mehr in eine
andere, schon nicht gefährliche Richtung reißen wird. 211. Dieser
Eine ist gerade Derjenige, Den man unter den Menschen als den Messias
oder sonst noch wie nennen kann, was im Grunde genommen nicht wichtig
ist, weil nämlich Seine wahre Besonderheit darin besteht, die lebendige
Manifestation des Wortes Gottes zu sein, durch welches der Himmlische
Vater die einzige reale Möglichkeit hat, sich kurzfristig aktiv in die
Besonderheiten der notwendigen selbstständigen Entwicklung der
Menschengesellschaft einzumischen. 212. Natürlich braucht man
allerdings, damit sich die lebensnotwendige, und das muss man betonen,
rettende Wende der Bewegung der Menschengesellschaft dennoch ereignet,
unbedingt diejenigen, die imstande sein werden, auf die notwendige
Weise diesem Weichensteller zu vertrauen, indem sie das, was Er ihnen
sagt, aufrichtig und sehr fleißig verwirklichen. 213. Diejenigen,
die fähig sein werden, daran zu glauben, was Er während seines
kurzfristigen Erscheinens auf die Erde bringt, müssen so viele sein,
wie für das günstigste Erfüllen des Vorherbestimmten absolut notwendig
ist. 214. Durch diesen Herabgesandten (wrtl. Gekommenen) können die
Gläubigen die einzige Möglichkeit haben, eine genaue Vorstellung über
geistige Werte zu bekommen, die der oben erwähnten bildlichen
Markierung von `Hundert´ entsprechen und eine gerade Entwicklungslinie
in der Bewegung zum Erreichen dieser Werte erwerben. 215. Unter
solchen Umständen können viele geistige Errungenschaften, die sich auf
natürliche Weise in der Menschengesellschaft gebildet haben, keine
Stütze in der Bewegung für diejenigen sein, die den Herabgesandten
getroffen haben und Ihm vertrauen, es steht ihnen nämlich bevor, viel
mehr zu erfahren, als das, was der Mensch bisher selbst zu bestimmen
und richtig zu begreifen imstande war. 216. Was das übrige betrifft,
das in der Frage als Zitat aus dem Neuen Testament angeführt ist, so
möchte ich vor allem einige einfache Erklärungen geben. 217. Ich
denke, es ist ihnen bekannt, dass die Schrift `Neues Testament´ in der
Form, in der es nun allen bekannt ist, durchaus nicht von den Jüngern
(wrtl.Schülern) geschaffen wurde, sondern nach vielen Jahren seitens
anderer Menschen, die sich aktiv und in Anwesenheit von Menschen als
Sünder zu erkennen gaben. 218. Etwas vom Falschen hielten sie für
die Wahrheit, und etwas vom Richtigen lehnten sie ab. Dies war
angesichts ihrer mangelhaften geistigen Reife natürlich. 219. In den
Überlegungen über den Inhalt des Neuen Testamentes müssen sie sich
unbedingt auf die völlig angebrachte Frage von nicht geringer Bedeutung
stützen: warum wurde in der Periode der Vollziehung in jener fernen
Zeit unter den Bedingungen, wo man alles Notwendige dazu hatte, um all
das vom Lehrer Gesagte genau zu fixieren, dies nicht gemacht? 220.
Dies wurde deshalb nicht gemacht, weil es noch nicht an der Zeit war,
für die umfangreiche einheitliche Lehre den Grundstein zu legen, wo
nämlich bei entsprechender Möglichkeit die allergrößte Genauigkeit
gefordert ist! 221. Notwendig war nur die Frohe Botschaft! 222.
Aber die Schüler mit ihrem andächtigen Wunsch, nichts von dem , was sie
wussten, zu verlieren, begannen nach einigen Jahren mit der Initiative,
zumindest etwas, was noch in ihrem Gedächtnis geblieben war,
niederzuschreiben. 223. Und es ist ihnen gelungen, von diesen
Erinnerungen einiges ziemlich richtig zu fixieren, und einiges wurde
von ihnen auf ganz natürliche Weise und ohne böse Absicht nicht genau
formuliert, weil sie vieles auch selbst nicht richtig verstehen konnten. 224.
Außerdem waren auch die eigentlichen Belehrungen, die von den Schülern
ausgingen und die durch ein auf natürliche Weise nicht geringes
ungenaues Verstehen von dem ausgedrückt waren, was sie früher von ihrem
Lehrer gehört hatten, nach der Initiative der oben erwähnten Sünder in
die Bücher des Neuen Testamentes als angeblich genaue Widerspiegelung
der Bedeutung von dem, was das Wort Gottes einst gesagt hatte,
eingeführt worden. 225. Daraus folgt auch, dass das Neue Testament
nicht eine Lehre ist, die berufen ist, Anweisungen für konkrete
Handlungen zu geben. 226. Das Neue Testament ist das, wo jedermann,
dem das dort erwähnte Geistige teuer ist, völlig das Recht hat,
selbstständig den Sinn zu begreifen und seine eigenen Schritte
ausschließlich entsprechend dem zu unternehmen, was er selbst von dem,
was er in dieser Schrift liest, verstehen kann! 227. Unter der dem
Neuen Testament zugeschriebenen Formulierung, das Neue Testament sei
vom Geiste Gottes durchtränkt, was in bestimmten Maße tatsächlich
angebracht ist, soll überhaupt keine absolute Fehlerlosigkeit dessen
vorausgesetzt werden, was in dieses Buch eingeprägt wurde. 228. Der Geist Gottes verweilt wirklich in dieser Schrift, in den Buchstaben jedoch gibt es bei weitem nicht wenig Menschliches.
Kapitel 34
01. Im November gab der Lehrer für die
Zeitschrift `Gorodskoi Format´ (Krasnojarsk) ein Internet-Interview.
Die Redaktion der Zeitschrift schickte die Fragen an den Lehrer per
E-Mail an Vadim, und der Lehrer gab Seine Zustimmung, diese Fragen zu
beantworten. 02. In der Neujahrsausgabe der Zeitschrift wurde das Interview veröffentlicht. 03. „Hat sich in dieser Welt im Laufe von sechzehn Jahren etwas geändert?“ 04. „Natürlich. Anders kann es nicht sein. Eine andere Sache – was nämlich und in welchem Maße. 05.
Unter Berücksichtigung dessen, dass das Leben des Menschen auf
materiellem und geistigem Wohlstand basiert, ist es gerade für mich
richtiger, gerade nur das Letztere zu erwähnen. 06. Um diese Frage
kurz und genau zu beantworten, muss ich sagen, dass diejenigen, die
danach streben, dem zu folgen, was den Gesetzen der geistigen
Entwicklung widerspricht, in ihren inneren Eigenschaften schlechter
wurden. Alle anderen wurden besser.“ 07. „Welche Hauptaufgaben stehen jetzt vor der Gemeinschaft?“ 08.
„Die Hauptaufgabe war und wird noch lange dieselbe sein – zu lernen,
den geistigen Forderungen zu entsprechen, die berufen sind, dem
Menschen zu helfen, sich in der Eigenschaft zu entwickeln, die eine
normale Menschengesellschaft auf der Erde entstehen lässt.“ 09. „Kannst Du geistige Errungenschaften der Gemeinschaft im Ganzen einschätzen?“ 10. „ Eine Antwort auf diese Frage ist bei der ersten Frage erfolgt.“ 11.
„Kann man persönliche geistige Errungenschaften von jemandem
einschätzen? Kann man von jemandem sagen, er gehe anderen voran oder
besser als andere?“ 12. „Solche Fragen sollte man lieber nicht
betonen, weil gerade so eine Ansicht vom geistigen Standpunkt aus
gesehen nicht normal ist. 13. Vergleichende Charakterisierungen wie
´bessere´ oder `schlechtere Errungenschaften´ sind nur unter
Verhältnissen von Wettbewerb angebracht, aber gerade das ist in der
Welt der geistigen Werte absolut nicht angebracht. 14. Wünsche,
besser oder schlechter als die anderen zu sein, sind nur aufgrund der
ungesunden Erscheinungsformen der egoistischen Seiten der
Persönlichkeit möglich.“ 15. „Was kann man über das Wirtschaftsleben
der Gemeinschaft sagen? Ist es für die Mitglieder wichtig, materiellen
Wohlstand zu haben, oder ist dies nicht von Bedeutung?“ 16. „Zu
sagen, dies habe keine Bedeutung, ist nicht richtig, aber auch die
Aufmerksamkeit in Richtung des materiellen Wohlstandes zu richten, so,
wie es unter der großen Mehrheit in der sogenannten zivilisierten
Gesellschaft verwirklicht wird, ist auch nicht normal. 17. Das
Wichtige bei der Lösung dieser Frage basiert darauf, was Menschenhände
unter Verhältnissen, wo die von euch erwähnte Gemeinsamkeit der
Strebenden geformt wird, zu machen imstande sind. Und dies setzt
natürlich die starke und vielseitige Entwicklung des Handwerks voraus. 18.
Aus natürlichen Gründen wird dies alles äußerst ungenügend realisiert,
und die Qualität des materiellen Wohlstandes von jedermann hängt von
den individuellen Eigenschaften der Persönlichkeit ab, und besonders
von der Qualität der Werte, nach denen er strebt.“ 19. „Wie
verhältst Du Dich zu `neuen´ christlichen Bewegungen mit
protestantischem Charakter, Bewegungen, die Liebe und Güte predigen,
den Invaliden, Obdachlosen und Verwahrlosten helfen, Drogenabhängigen
aufhelfen. Sind Kontakte und Zusammenarbeit möglich?“ 20. „Mit
großer Freude. So, wie auch ähnlichen Taten anderer Gruppen von
Menschen gegenüber, die bei dem Bestreben, wirklich rechtschaffene
Handlungen zu vollziehen, vereinigt sind. 21. Für eine Zusammenarbeit mit auf diese Weise Strebenden hat die Gemeinschaft immer offene Türen. 22.
Neulich nahmen einige Mitglieder der Gemeinschaft am Bau eines
Gotteshauses der Russisch-Orthodoxen Kirche in Podmoskowje teil (Nähe
Moskau, Anm.d.Ü.), das später eingeweiht wurde. Aber als eine Person
der oberen Geistlichkeit von dieser Tatsache erfahren hat, wurde dieser
Mensch dadurch ziemlich traurig. Obwohl der Auftraggeber mit der
Qualität der erfüllten Arbeiten sehr zufrieden war.“ 23. „Im vorigen
Winter gab es in Krasnojarsk keinen einzigen frostigen Tag. Was ist
das, handelt es sich dabei um eine globale Klimaerwärmung?“ 24. „Ich
denke, dass diese Tatsache allein nicht dazu bringen soll, dass man die
oben erwähnte Parallele eindeutig ziehen kann. Aber wenn schon viele
Ereignisse solcher Art auf der ganzen Erde berücksichtigt werden, warum
soll man dann auch diese, besonders für die Sibirer allem Anschein nach
angenehme Wahrscheinlichkeit nicht zulassen? 25. Es ist nämlich bisweilen nicht nur eine Erwärmung bei zwischenmenschlichen Beziehungen erwünscht.“ 26. „Wenn es so ist, wie wird es sich dann weiterentwickeln? Wird es dann auch Klimaflüchtlinge und Migranten geben?“ 27. „Was den Charakter der Entwicklung angeht, so ist es für viele nützlicher, dies anzuschauen, als darüber im voraus zu hören. 28. Soweit ich weiß, gibt es bereits Flüchtlinge dieser Art, und ihre Zahl vergrößert sich im Laufe der Zeit.“ 29. „Hängt dies nicht zumindest auch etwas von einem Menschen ab?“ 30.
„Eine sehr komische Frage. Alles hängt vor allem von den Möglichkeiten
eines konkreten Menschen und des Charakters der Aufgabe, die vor ihn
gestellt wird, ab. 31. Aber dennoch kann man ziemlich genau sagen, dass von dem auf der Erde lebenden Menschen unbedingt etwas abhängig ist.“ 32.
„Kann ein einziger Mensch die Evolutionsentwicklung der ganzen
Menschheit bremsen? Soll er `sterben´, oder werden `wie alle´, oder
`selbst durchgehen´?“ 33. „Keiner von den Menschen ist imstande dies zu tun, wenn, natürlich, so der wahre Sinn der Evolutionsentwicklung gemeint ist. 34.
Die Entwicklung des Menschen setzt die Vervollkommnung der Fähigkeiten
des Menschen, die ihn umgebende Realität wahrzunehmen und sich ihr
gegenüber richtig zu verhalten, voraus, nicht aber das chaotische
Verbreiten seiner Kenntnisse und technischen Fähigkeiten auf dem Gebiet
der Welt der Materie, die zur normalen Entwicklung des Menschen keinen
Bezug haben. 35. Gerade beim ersteren kann keiner von all den
möglichen `Duremars´(negative Gestalt aus einem bekannten Kinderbuch,
Anm.d.Übers.) denjenigen stören, der seine eigene innere Welt
vervollkommnen will. Dies hängt ausschließlich vom Menschen selbst ab.“ 36.
„Worin besteht die Entwicklung des Menschen? Wenn er zu viel von allem
bekommt, dann wird er dumm und faul, wenn er wenig bekommt – wird er
böse und aggressiv, wenn er noch weniger bekommt – stirbt er an Hunger.
Irgendwo in der Mitte stehenzubleiben gelingt praktisch nie. Also,
worin besteht seine Entwicklung, wenn der wissenschaftlich-technische
Fortschritt immer mehr und mehr ermöglichen (wrtl.geben) wird und der
Fortschritt nicht aufzuhalten ist?“ 37. „ Im Grunde genommen habe
ich diese Frage schon beantwortet, als ich die vorherige beantwortet
habe. Da aber konkrete Aspekte erwähnt werden, füge ich mit Rücksicht
auf diese Aspekte noch ein wenig hinzu. 38. Die erforderliche
Entwicklung des Menschen kann auf keine Weise von der Tatsache der ihm
gegebenen materiellen Werte abhängen, vom Umfang des Gegebenen und
davon, ob dies überhaupt gewährt wird. 39. Die Entwicklung hängt
ausschließlich davon ab, wie sich der Mensch gerade dazu verhält, was
ihm gegeben wird. Dadurch wird der Charakter der Lebensbestrebungen des
Menschen und sein wahrer Wert bestimmt.“ 40. „Kann das Geistige des Menschen gemessen werden?“ 41. „Es sei denn nur mittels eines `Geist-Messgerätes´, anders ist es kaum möglich.“ 42.
„Du bist immer gut gekleidet, man sieht, Handarbeit: Nähst Du selbst,
oder ist dies die Arbeit Deiner Meister? Gibst Du Deinen Meistern den
Kleidungsstil und dessen Design vor, oder handelt es sich völlig um
deren Ideen?“ 43. „Selbst zu nähen habe ich keine Zeit, daher
vertraue ich der Hilfe, die man mir anbietet. Aber die hauptsächlichen
Wünsche bezüglich des Stils gehen in der Regel von mir aus.“ 44. „Hattest Du irgendwann den Wunsch gehabt, die Kleidung bei irgendeinem bekannten europäischen Designer nähen zu lassen?“ 45.
„Mir kommen solche Wünsche, milde gesagt, seltsam vor. Wenn keiner
unter den mir Nahestehenden für mich das, was ich brauche, nähen
könnte, so würde ich dies selber machen. Selbst wenn, was am ehesten
wahrscheinlich ist, dieses Werk meiner Hände zuerst nicht besonders gut
wäre, so würde mich dies durchaus befriedigen.“ 46. „Die Marken von
Uhren, Handies, Hausgeräten und anderem Technischen…Hast Du da
irgendwelche Bevorzugungen? Zum Beispiel, dass es besser so eine Uhr
sei, die in der Schweiz gefertigt wurde, bei Telefonen – die `Nokias´,
bei Technik sei die japanische besser. Wie schätzt Du dies ein?“ 47.
„Bevorzugungen eben von solchem Maße interessieren mich nicht, aber ich
werde der Qualität Aufmerksamkeit schenken und, wie zugänglich sie ist.“ 48.
„Was wird sich Deiner Meinung nach ereignen: das Eindringen des Lebens
der Gemeinschaft in das Leben der Gesellschaft, oder umgekehrt – der
Gesellschaft in das Leben der Gemeinschaft? Oder entwickeln sie sich
unabhängig voneinander?“ 49. „Alle Formen des erwähnten Eindringens
sind in verschiedenem Maße unvermeidlich, weil das Leben der
Gemeinschaft nicht das Ziel verfolgt, sich völlig von der um sie herum
bestehenden Gesellschaft abzusondern. Sie ist berufen, lebenswichtige
geistige und materielle Möglichkeiten zu erwerben, welche diese
Gemeinschaft weiter günstig sich entwickeln lassen können, unabhängig
von Unannehmlichkeiten, die sich ringsum in großer Menge ereignen
werden und die für alle auf der Erde Lebenden unvermeidlich sind.“ 50.
„Die Kultur der Schwulen und ihre Shows auf dem ganzen Planeten – was
ist das? Man darf die Modemarke der Kleidung nicht präsentieren,
solange man die eigene Homosexualität nicht öffentlich eingestanden
hat. Sie sind schon in der Politik, im Modebereich, im Machtbereich.
Sie wollen schon predigen und in der Schule unterrichten. Sollte man
dagegen irgendwie kämpfen, oder überhaupt irgendetwas tun?“ 51.
„Kämpfen soll man gegen die Folgen einer Krankheit nicht, sondern gegen
die Krankheit selbst, die auf dem falschen Verständnis vom Sinn des
Entstehens des Menschen und der Gesetze seiner wahren Entwicklung
basiert. 52. Für das Begreifen ihrer Krankheit ist die bestehende
Gesellschaft vorläufig noch nicht im notwendigen Maße reif, darum steht
es noch bevor, die Folgen solcher Art, jedoch aber in markanter Weise,
ausreichend zu sehen.“ 53. „Wie verhältst Du Dich zu Sportwettbewerben?“ 54.
„Vor allem wie gegenüber einer gefährlichen Versuchung, die nicht ohne
Erfolg klinische Abweichungen in der psychischen Wahrnehmung des
Menschen bezüglich der wahren Werte des menschlichen Lebens provoziert.“ 55.
„Welchen Eindruck hat bei Dir die Nachricht über den Sieg der Stadt
Sotschi bezüglich des Rechts, die Olympiade 2014 durchzuführen,
hinterlassen?“ 56. „Gar keinen Eindruck, so, wie auch ein beliebiger sinnloser Laut.“ 57. „Wird man es in Sotschi schaffen, Olympia-Objekte zu bauen und sich auf die Durchführung von Wettbewerben vorzubereiten?“ 58.
„Mögen sie es versuchen. Jedes beliebige Resultat wird günstig sein,
denn alles, was damit verbunden sein wird, wird einer großen Menge von
Menschen für die normale geistige Entwicklung angesichts sonst nicht
ausreichender Prüfung unbedingt nützlich sein.“
Kapitel 35
001. Am neunundzwanzigsten November
kamen Schüler des indischen Lehrers Schri Schri Ravi Schankar, des in
der Welt bekannten Gründers der Organisation `Kunst des Lebens´ in die
Himmlische Wohnstätte. 002. Das Ziel des Besuches seitens
Konstantin, Jewgeni und Sergej war nicht nur der Wunsch, die Augen der
Nachfolger von Vissarion zu sehen und deren Leben kennenzulernen,
sondern auch, dem Lehrer eine persönliche Einladung seitens Ravi
Schankar zu übermitteln, um Indien zu besuchen, den Aschram `Kunst des
Lebens´ Nähe Bangalore und um mit ihm wegen eines persönlichen
Gesprächs zusammenzutreffen. 003. Vissarion empfing die
Krasnojarsker Schüler des indischen Meisters in seiner Werkstatt,
beantwortete ihre Fragen und nahm die Einladung von Schri Schri Ravi
Schankar dankend an und sagte, dass so eine Reise wahrscheinlich
stattfinden werde…
004. Am neunten Dezember antwortete der Lehrer im Farntal nach der Verschmelzung auf Fragen der Gläubigen. 005. Hier einige Antworten des Lehrers von diesem Treffen. 006.
„Ein gläubiger Mensch darf nicht einmal schlecht über jemanden denken.
Aber wenn ein Mann einschätzt, dass eine ihn liebende Frau wegen
irgendwelcher Eigenschaften für die Bildung einer Familie nicht passend
ist, heißt das dann, dass er schlecht über sie denkt?“ 007. „Nein.
Das ist dasselbe wie wenn du hergehst, um dir einen Anzug anzupassen,
und am Anzug – hängen die Ärmel bis zum Fußboden. Wenn du ihn nicht
nimmst, denkst du dann, dass dies ein schlechter Anzug sei? Nein, du
sagst einfach, dass er dir wegen der Größe nicht passt. Er sei sehr
gut, aber er passe nicht der Größe wegen. 008. Dies ist dem in etwa
ähnlich. Nicht in so direktem Sinne, aber ähnlich. Das heißt nicht,
dass der Mensch schlecht ist und für dich nicht geeignet ist. Man kann
ebenso sagen, du wärest schlecht und für sie nicht geeignet, darum auch
habest du in ihr nichts Besonderes gesehen. Du solltest auch nichts
sehen, weil du so einen guten Menschen nicht verdienst. Das kann man
auch auf diese Weise betrachten. Darum gehört dies in Wirklichkeit
nicht zum Schlechten. 009. Die Wahl eines Lebensgefährten vollzieht
sich nach ein wenig anderen Kriterien. Dazu ist notwendig, dass eine
bestimmte Vereinbarkeit gegeben ist: seelisch, geistig, intellektuell
und psychologisch. Das Günstige soll vielfältig sein.“
010.
„Lehrer! Vielleicht stört mich mein Kopf, oder verstehe ich das
vielleicht nicht richtig…Ich vertiefe mich in letzter Zeit sehr in
Überlegungen über unseren Himmlischen Vater, über Seine Existenz, wie
Er dort in Einsamkeit verweilte, wie Er sich entwickelte…Und die
Gedanken gehen in diese Richtung. Ich habe `Die Letzte Hoffnung´
studiert. Du sagst, dass Er hier auf der Erde durch die Verschmelzung
der Ströme der Mutter-Erde und des Alleinigen erschienen ist. Aber mein
Kopf brachte mich zu so einem Gedanken, dass Er hier sozusagen
überhaupt nicht geboren wurde, sondern außerhalb der Grenzen des
Weltalls entstand, das heißt, Seine Quelle wäre nicht innerhalb der
Grenzen der Materie des Alleinigen geboren, sondern als ob Er aus
irgendeinem Nicht-Sein gekommen wäre.“ 011. „Nein, so eine Frage ist
jetzt nicht erforderlich zu berühren. Du kannst es so beurteilen, wie
es dir vorläufig gelingt, wobei du bei jedem nächsten Mal deine
Ansichten änderst.“ 012. „Das heißt, dass ich mich damit nicht aufhalte, ja?“ 013.
„Nein, das ist nicht das Thema, das jetzt behandelt werden sollte. Das
, was du liest, das reicht. Sinniere weiter. Denk darüber vielleicht
noch viele Jahre nach. Vorläufig ist Meinerseits noch keine
Präzisierung erforderlich.“ 014. „Aber dies ruft bei mir Zweifel hervor.“ 015.
„Folglich musst du verstehen: das, was du zur Zeit begreifst, das alles
kann bei weitem nicht richtig sein. Und somit wirst du es das nächste
Mal noch irgendwie anders betrachten. Wiederum werden Jahre vergehen –
und wieder wirst du es anders sehen. 016. Also, du brauchst dich
nicht auf das, was du dir ausdenkst, zu was du gedanklich gelangt bist,
zu stützen. Das ist nicht jene Grundlage, auf welche man sich stützen
soll. Dies ist einfach ein Gedanke, der bei dir zeitbedingt entstanden
ist. Wenn er dich verwirrt, dann ist er folglich ungenau. Du brauchst
ihm keine ernsthafte Aufmerksamkeit schenken.“
017. „Möge es einen Weihnachtsmann geben, ja?“ 018. „Was?“ 019. „Ich meine, dass Lüge um des Wohles willen – Weisheit ist. Ja? Möge es den Weihnachtsmann geben.“ 020. „Was für eine Lüge zum Wohl?“ 021. „Nun, bei Dir gibt es so etwas.“ 022. „Ich habe nichts verstanden.“ 023. „Es gibt bei Dir so eine Äußerung.“ 024. „Ich weiß, dass es sie gibt. Ich verstehe nur nicht, wie du sie verwendest.“ 025. „Angenommen, Er ist nicht hier entstanden.“ 026.
„Das, was Ich geschrieben habe – das ist das, wovon du ausgehen kannst,
nicht aber Zweifel anmelden an dem Meinigen, an dem, was Ich gesagt
habe.“ 027. „Es ist so schwer, daran zu glauben, weil der Kopf…“ 028.
„Und Ich bitte Dich auch nicht, daran zu glauben. Du wirst dies auch
nicht in deinen Kopf aufnehmen können. Das kann noch Tausende von
Jahren nicht in deinen Kopf hineingehen. Das ist für dich auch nicht
erforderlich. 029. Du schaust durch deine Wünsche sehr eng auf die
Ewigkeit. Du hast deine stereotypen Wünsche, die dir heute eigen sind.
Und du betrachtest die Ewigkeit durch einen Wunsch. Nicht vernünftig,
nicht logisch, sondern durch den Wunsch. Und darum willst du entweder
daran glauben, oder willst es nicht. Aber verbunden ist dies mit einem
Wunsch, nicht aber mit logischen Schlussfolgerungen. 030. Die
Ewigkeit kann nur logisch erkannt werden. Das sind Gesetze der Materie,
da ist ein Wunsch nicht zu verwenden. Du kannst die Ewigkeit mit einem
Wunsch irgendwie verschönern, ihr irgendeine Färbung geben, aber die
Grundlage der Ewigkeit erkennt man nicht durch einen Wunsch.“
031.
„Lehrer, gib bitte einen Hinweis. Meine Frau hat erfahren, dass ein
Kind in einer der Familien etwas braucht. Und sie möchte für diese
Sache Geld geben, aber folgendes besprechen, dass, wenn sie dasjenige
nicht mehr brauchen, es an uns zurückgeht.“ 032. „Wenn ihr etwas
gegeben habt, dann sollt ihr keine Bedingungen bezüglich der Gabe
stellen. Ihr habt gegeben – das ist alles, vergesst es. Was damit im
weiteren geschieht – das soll schon nicht mehr eure Sorge sein. 033.
Ansonsten geht ihr in Verhältnisse hinein, in denen sich momentan die
Welt aufhält. Wo eine Handlung vollzogen wird und die Bedingungen zum
beiderseitigen Nutzen besprochen werden. Aber das ist schon nicht mehr
normal. Für die geistige Entwicklung ist gerade das nicht normal. 034.
Wenn ihr teilweise (sogar nicht nur teilweise, sondern beinahe völlig)
in den Gesetzen der existierenden Welt weiterhin verweilt, in Gesetzen,
auf denen die Gesellschaft basiert, werden bei euch alle jene
Veranlagungen aufbrechen, die im Laufe von vielen Jahrhunderten geformt
wurden. Und jetzt werden dann bei euch diese Besonderheiten auftauchen. 035.
Ihr werdet die Neigung verspüren, irgendeine Handlung zu unternehmen,
die diesen Verhältnissen, die sich auf dieser Erde in dieser
bestehenden Menschengesellschaft schon mehrmals manifestiert haben,
entspricht. 036. Und gerade das ist der Fehler – das, was du jetzt sagst. Man muss in seinen Handlungen ein wachsames Auge auf ihn haben.“
037.
„Guten Tag. Du hast einmal gesagt, dass der Himmlische Vater jede Seele
unendlich wärmt, soviel, wie diese Seele fähig ist aufzunehmen. Wir
versuchen manchmal, unsere Wärme irgendwohin auf irgendeine Weise zu
richten, oder für jemanden zu beten. Aber wenn der Himmlische Vater
dies ständig macht, braucht das Unsrige dann jemand?“ 038. „Ihr legt
die menschliche Grundlage in eure Wünsche ein – das, was der Himmlische
Vater nicht geben kann. Ihr braucht nicht selten gerade diese
psychologische, gemeinsame Teilnahme am Leben miteinander, wo ihr, wenn
ihr euch um jemanden sorgt, ihm Gutes wünscht, Gesundheit wünscht, euch
gegenseitig viel Kraft wünscht, hebt ihr seine Stimmung durch eure gut
Stimmung an, verbessert sie. Dies ist das, was von der geistigen Welt
nicht gegeben wird, denn es handelt sich um Gesetze der Materie. 039.
Dies sind Gesetze eurer naturgegebenen gefühlsmäßigen Umsorgungen. Das,
was der Vater nicht hat. Und daher, indem ihr durch Seine Kraft
inspiriert werdet, euch erfüllt, euch entwickelt, entwickelt ihr gerade
diese eure psychologischen menschlichen Besonderheiten, die ihr
beginnt, einander zu schenken. Und sie spielen eine sehr wichtige
Rolle.“ 040. „Verstanden. Und um für jemanden zu beten, soll man
unbedingt ein Bild formen? Oder genügt es, an jemanden zu denken, wenn
der Kopf nicht imstande ist…“ 041. „Wenn du für jemanden betest,
musst du ihn dir wenigstens vorstellen. Sodass nicht nur einfach ein
Name vorhanden ist und keine Vorstellung von dem Menschen, der dir
unbekannt ist. 042. Es ergibt einen größeren Effekt, wenn du den
Menschen kennst und deine Wünsche dem, den du kennst, schickst. Denn
wenn du anfängst, deine Gedanken auf ihn zu konzentrieren, so baust du
eine gegenseitige Verbindung mit ihm gerade auf der Ebene der
Energie-Informationsfelder auf. Weiter beginnt sich das Ausrichten
deiner Wünsche auf ihn auszuwirken. 043. Da du aber im Gebetszustand
bist, entfalten sich deine Möglichkeiten maximal günstig. Das heißt,
all das, was in deinen Eigenschaften als etwas Wohlbringendes besteht,
kannst du äußern – mehr nicht.“
044. „Die Situation ist so… Mein
Freund hat mich gebeten, ihm einen Ofen zu bauen. Ich habe beschlossen,
ihn für ihn einfach so zu machen, kostenlos. Es wurde dabei aber die
ergänzende Bemerkung gemacht, dass ich als der Meister arbeite, er aber
erledigt die Hilfsarbeiten. In Wirklichkeit hat es sich so ergeben,
dass ich das eine als auch das andere machen musste. Er aber erledigte
seine Arbeit am Haus. War es richtig, dass ich ihm gesagt habe: „Jetzt
bringe ich die Arbeit bis zu irgendeinem passenden Ende, ich beende die
erste Etage, und, wenn es weiterhin so verläuft, gehe ich einfach bis
zu dem Zeitpunkt weg, wo du entweder einen Hilfsarbeiter anheuerst,
oder selber anfängst, normal mitzuarbeiten.“? War es richtig, dass ich
ihm gegenüber so eine Aussage gemacht habe? Oder handelt es sich dabei
um eine Forderung meinerseits?“ 045. „Es ist so möglich. Aber es
handelt sich sowieso um eine Forderung. Abhängig davon, was in
Wirklichkeit vor sich geht, kann man eine Forderung stellen, sie kann
angebracht sein, wenn irgendein Unsinn im Benehmen des Nächsten, der
mit dir zusammen die Arbeit organisiert, wirklich zu sehen ist. 046.
Wenn man das Fehlerhafte in seinen Handlungen sieht, so kann die
Notwendigkeit, etwas zu verbessern, so ein Verhalten erforderlich
machen. Aber inwieweit du es richtig angewandt hast, das kann Ich jetzt
nicht einschätzen. Ich kann sagen, dass dies grundsätzlich möglich ist.“ 047.
„Sieh nun weiter: die Situation ergab sich so, dass er sagte „gut“, und
er fing schon an, die Arbeit fortzuführen. Die Stimmung war ein
bisschen anders, na gut. Wir beendeten die zweite Etage, und nach
Beendigung der gesamten Arbeit sitzen wir am Abend und unterhalten uns.
Und um die Spannung aufzuheben (denn sie war ja spürbar), sagte ich es
so: „Freund, ich verstehe es einfach nicht. Beim nächsten Mal würde ich
einfach so eine Arbeit nicht mehr machen. Weil ich das für dich
sozusagen einfach so, kostenlos, gemacht habe, und gesehen habe…“.“ 048. „Das sagst du, um die Spannung zu lösen, ja?“ 049.
„Nach meinem Verständnis – ja. Ich hatte so ein Bild, dass ich ihm
helfe, und er hilft mir, diese Arbeit zu bewerkstelligen. Und mich
beunruhigt der Umstand (diesbezüglich bekam ich einen Hinweis), dass
diese Verabredung der Hilfe sie geradezu in ein Pfand umgestaltet habe.
Entspricht das dem?“ 050. „Und welcher Hilfe?“ 051. „Ich habe ihm geholfen, in das Haus einzuziehen, ich habe ihm diesen Ofen gebaut.“ 052. „Damit er dir helfe, das zu tun, was für ihn selbst nötig ist, ja?“ 053. „Ja, man sagte mir: „Wozu hast du das gesagt? Du hast es gesagt, und jetzt wurde die Hilfe zum Pfand“.“ 054.
„Nein, das ist kein Pfand. In diesem Fall gehört das nicht ganz zum
Pfand. Das ist doch nicht für dich: du erwähnst Hilfe, die er dir
leisten soll, um gerade ihm helfen zu können. Das heißt, er muss dir
helfen, die Arbeit zu organisieren. Ist es so gemeint? Oder was? Oder
muss er dich mit Essen versorgen, mit Kleidung, dir ein Auto kaufen?“ 055.
„Nein, gerade nur soweit, dass ich ihm normal, vollwertig helfen kann.
Gerade ihm helfen. Also, die Arbeit organisieren – gerade das.“ 056.
„Das kann auch dazu gehören – dir ein Auto zu kaufen. Du kannst dann
leichter zu ihm kommen, um zu arbeiten, und der Ofen wird schneller
fertig sein.“ 057. „Nein, es wurde natürlich gemeint, eben
irgendwelche Kleinigkeiten zu organisieren: die Ziegel, den Mörtel
hochzureichen (ich werde doch nicht hin- und herlaufen müssen)…“ 058.
„Aber hier muss man schon überlegen, inwieweit es wirklich angebracht
ist, dass gerade er das macht und nicht weggeht, um etwas anderes zu
machen. Also, dies ist dasselbe, wie wenn man einen Maler bitten würde,
ein Bild zu malen, und er würde anfangen zu sagen: „Weißt du, bring mir
die Farben, wasch den Pinsel aus… sonst, warum werde ich dann hin- und
herlaufen!“ “ 059. „Bei einem Maler ist mir das klar. Dort mach er alles selbst.“ 060.
„Das ist doch so: der Künstler baut einen Ofen, oder macht sonst noch
etwas. Ein Meister nimmt irgendeine Handlung in Angriff, er setzt
voraus, dass er alles selbst macht.“ 061. „Nicht ganz so. Es gibt Arbeit, wo man zu zweit arbeitet.“ 062.
„Dann also, bevor du beginnst, besprichst du zuerst diese Umstände:
„Dann werde ich hier nichts machen können. Kannst du mir helfen?““ 063. „Ja, dies wurde besprochen.“ 064.
„Und hat er gesagt: „Ja, natürlich, ich werde alles hinreichen, hierher
werde ich etwas aufhängen, von dort aus werde ich es dann entnehmen,
ich werde alles machen“, aber als die Arbeit begann, hat er dies nicht
gemacht?“ 065. „Darum eben sage ich…“ 066. „Dann schau, inwieweit
es angebracht war, dies von ihm im weiteren zu fordern. Oder vielleicht
das, was er an einem anderen Platz machen wollte, - das war auch in
Ordnung, und das musste man ihn machen lassen. Und dann musst du selbst
hin- und herlaufen. Also, damit du nicht zu trocken an solche Umstände
herangehst.“ 067. „So hat man es mir gesagt, dies sei zu trocken.“ 068.
„Um Trockenheit zu bestimmen, muss man schauen, wofür er versucht hat,
die Zeit zu verwenden, und bei welcher Arbeit hast du wegen Hilfe für
dich versucht, ihn abzulenken.“ 069. „Er hat Arbeiten am Bau seines
Hauses verrichtet. Mich hat einfach die Tatsache verwirrt, dass ich
alleine arbeite, obwohl unbedingt zwei Menschen gemeint sind, nämlich
allein hat es der Meister sehr schwer.“ 070. „Es fällt Mir jetzt
schwer einzuschätzen, inwieweit richtig du diese Forderung angewendet
hast. Ich habe die Situation nicht gesehen, sie ist mir nicht bekannt. 071.
Es wäre natürlich besser, wenn ihr weniger solche Forderungen
ausdrückt. In was für unangenehme Umstände ihr auch geraten mögt, wenn
ihr jemandem beginnt zu helfen, - wenn ihr schon begonnen habt, so
helft schon bis zum Schluss, ohne etwas zu fordern.“ 072. „Aber es gibt doch andere Situationen, andere Menschen, die Hilfe brauchen, die grundsätzlich bereit sind…“ 073. „Aber ihr habt angefangen, ihr habt angefangen zu helfen – so helft auch.“ 074. „Aber sieh: wenn man beginnt zu helfen, so ist man zu etwas bereit, das heißt, du opferst etwas…“ 075.
„So musst du zuerst auch weise abwägen. Du lernst die Situation kennen,
du wirst schon weiter irgendwelche Umstände berücksichtigen und sie
schon im voraus besprechen. Wenn du vormals irgendeinen Fehler gemacht
hast, seine Ungenauigkeit bemerkt hast, so wirst du ihn beim nächsten
Mal berücksichtigen, du wirst versuchen, ihn zu vermeiden.“ 076.
„Habe ich Dich richtig verstanden, dass, wenn bei mir das nächste Mal
so eine ähnliche Situation entsteht, so bespreche ich es am Anfang in
der Art: „Du hilfst mir, oder du engagierst einen Helfer. Und wenn sich
dies nicht ergibt, dann habe ich einfach keine Möglichkeit, das hier zu
machen“?“ 077. „Und hast du wirklich keine Möglichkeit, es zu machen?“ 078. „Es ist sehr schwierig.“ 079. „Oder hast du die Wahl – zu jemandem hinzugehen, der für dich einen Helfer anstellen kann?“ 080. „Einer, der entweder selbst helfen, oder einen Hilfsarbeiter besorgen kann. Ein Helfer ist unbedingt nötig.“ 081.
„Folglich, wenn der Mensch dir nicht selbst helfen kann und keinen
Hilfsarbeiter anstellen kann, dann soll man ihm auch nicht helfen?
Obwohl du es machen könntest?“ 082. „Dabei gibt es so ein Moment: wenn er es sofort sagt, dass er keine Möglichkeit hat…“ 083.
„Aber er kann es nicht wissen. Und plötzlich ist diese Möglichkeit
verschwunden. Er dachte, dass er es können würde, aber es hat sich
erwiesen, dass er es nicht kann.“ 084. „Dann muss ich gleich am
Anfang bestimmt diesen Umstand besprechen, dass, wenn diese Möglichkeit
aufhört, dann soll er es im voraus sagen.“ 085. „Und dann gehst du
einfach weg, ja? Du lässt die Arbeit liegen und gehst weg? Und was wird
dadurch anders sein, wenn er in irgendeinem Moment sagt: „Weißt du, ich
habe keine Möglichkeit mehr“? Und was dann?“ 086. Das wird den
Umstand ändern, dass, wenn ich etwas mache, so muss ich meine
Bedürfnisse sowieso irgendwie abdecken: ich muss irgendwo essen, ich
muss irgendwo wohnen… ich muss meine Probleme sowieso irgendwie lösen.“ 087.
„So auch gehe jeden Tag aus dieser Situation flexibel heraus. Heute hat
er keine Möglichkeit gehabt, dir zu helfen, und du siehst: war keine
Möglichkeit, die Aufgabe so zu lösen, wie sie gestern gelöst werden
konnte, heute war es nötig, sie irgendwie auf andere Weise zu lösen –
so löse sie auch anders. Und so wirst du jeden Tag die Aufgabe lösen,
indem du von der Situation ausgehst, die bei dir entsteht. 088. Man
soll jeden Tag vernünftig, flexibel einschätzen. Nicht irgendwelchen
trockenen Grundsätzen, Einstellungen, Bedingungen folgen, sondern
flexibel abwägen, einschätzen, begreifen. Und aufs Neue irgendeine neue
Entscheidung treffen, die früher gar nicht vorhergesehen werden konnte,
aber es kann eine Notwendigkeit entstehen, dies zu tun. Bitte – mach es
auf neue Art. Besprich das, zeig es auf, warum du es anders machen
musst. 89. Stell aber keine Ansprüche: „Du hilfst mir gar nicht!“
Dass so ein Anspruch nicht entsteht. Man muss eine andere Form der
Erklärung finden, die eine wirkliche Notwendigkeit, diese Handlung
anders zu gestalten, aufzeigt. Nicht, weil er schuld ist.“ 090. „Nun ja, bei mir hatte es sich so ergeben, dass er schuld war. Ja, das stimmt. Danke.“
091. „Lehrer, verstehe ich es richtig, dass das Wort des Ältesten beim Lernprozess kein Gesetz ist, sondern ein Vorschlag?“ 092. „Nicht klar. Frage einfacher. Beschreibe sofort die Situation.“ 093.
„Ich unterrichte die Jungen in Werken und sehe die Möglichkeit, ihnen
Selbstständigkeit zu gewähren, sie nicht in Bezug auf Arbeitsschutz,
auf irgendwelche Normen, die jemand ausgedacht hat, zu kontrollieren.“ 094. „`Jemand ausgedacht hat´ - ist das in dem Sinne gemeint, dass sie unsinnig sind?“ 095.
„In dem Sinne, dass ich einsehe, dass diese Normen des Arbeitsschutzes
(dass sie sich an etwas schneiden können usw.) nicht unbedingt erfüllt
werden müssen. Handelt es sich vielleicht um übermäßiges Vertrauen Gott
gegenüber, dass ich dies in irgendwelchem Sinne sozusagen dem
Selbstlauf überlasse, wenn ich dies als möglich beurteile?“ 096.
„Das ist dasselbe, wie Säuglingen ein Rasiermesser zu geben und zu
sagen: „Was sein soll, wird auch sein.“ Ist das nicht dasselbe?“ 097.
„Aber sie sind doch keine Säuglinge. Ich sehe: sie arbeiten schon
normal mit dem Werkzeug. Wenn ich mir sicher bin, bin ich ruhig…“ 098.
„Ihr seid wohl gleichsam alle erwachsen. Aber bisweilen trifft man
Situationen an, wo ihr elementare Fehler im Arbeitsschutz zulasst und
euch wirklich verletzt, ernsthaft verletzt. Obwohl, wenn ihr alles
richtig getan hättet, gäbe es keine Verletzungen. Aber in der Realität
gibt es doch solche Situationen. 099. Darum, um dies nun so
eindeutig zu bestimmen: „Darf ich dem Arbeitsschutz überhaupt keine
Aufmerksamkeit schenken, weil ich einfach das erwähnt habe, wo alles
mögliche gemeint sein kann, und wie es klappt, so klappt es?“ – nein,
so heranzugehen wäre nicht richtig.“ 100. „Verstehe ich das richtig, dass es nicht prinzipiell heißt – ihnen auf die Finger zu schauen?“ 101.
„Es wäre zu wünschen. Wenn dir Menschen vertrauen, und das bedeutet,
sie vertrauen darauf, dass du als einer mit mehr Erfahrung rechtzeitig
irgendeine eventuelle Gefahr siehst und mahnst, das aufzeigst, - das
ist schon deine Verantwortung. Also, es ist besser, auf diese Umstände
zu achten.“
102. „Guten Tag, Du Lieber! Durch Deinen Namen wurde
einst mein Leben gerettet. Jetzt ist ein achtjähriges Mädchen ungefähr
in ähnlichen folgenden Umständen: man taucht es im Schwimmbecken unter,
man prügelt es bis hin zur Gehirnerschütterung in der Schule, seine
Mama beschimpft es zu Hause und schlägt es. Hat dies möglicherweise mit
meinem Nicht-Erfüllen der Wahrheit zu tun bezüglich meiner Sippe? Oder
wie? Es tut einfach so weh, das mitanzusehen.“ 103. „Sucht nicht nach kurzen Wegen. Was heißt das – ist dies vielleicht irgendeine Verletzung meinerseits? 104.
Ihr alle verletzt die Wahrheit in solch einem Umfang, der sogar
irgendetwas Konkretes zu sagen sinnlos macht, weil alle Verletzungen
gegenseitig miteinander verbunden sind, die eine fließt aus der anderen
heraus. Und es ist unmöglich, irgendein Detail zu nehmen und es nur zu
korrigieren, und sich nur darauf zu konzentrieren. Alles ist
wechselseitig miteinander verbunden. 105. Darum soll man nicht
irgendeinen schnellen Mechanismus suchen, bei dem es bloß genügt -
`zack´ - und alles beginnt sich ringsum zu verbessern. Nein, man muss
sich im Ganzen ändern. Und so ändern, wie jeder neue Tag es von euch
fordert. Nämlich jeder neue Tag bereitet eine Aufgabe, die man richtig
lösen muss. 106. So auch seht, was ihr falsch löst, was euch an
diesem neuen Tag nicht zu lösen gelingt, wo es euch nicht gelingt,
irgendwelche Emotionen zu bewältigen, wo ihr überhaupt nicht bestimmen
könnt – wie ihr es in dem ein oder anderen Fall richtig machen müsst,
aber einem konkreten Fall. Bezeichnet diese Besonderheit jeden Tag und
korrigiert sie. Dies ist das, was von euch gefordert wird. 107. Von
euch wird nicht so eine Teilnahme gefordert, wo ihr eine Vorschrift
lesen sollt, irgendwohin gehen und euch in einem Zimmer verschließen
sollt, um euch zu konzentrieren und euer Bewusstsein und eure geistige
Welt zu korrigieren – und schon kommt ihr, die Erneuerten, aus dem
Zimmer heraus. Das sind alles Dummheiten. All das klappt nicht. So
etwas gibt es nicht. 108. Wenn das möglich wäre, so wäre diese
Vorschrift schon längst in euren Händen und würde in jedem eurer Häuser
hängen. Und ihr würdet euch schnell bessern, und es gäbe keine Probleme
mehr, ihr würdet sie nicht mehr brauchen. Alles ist nicht so leicht. 109.
Darum verhaltet euch dankbar, bezogen auf jeden Tag. Jeder Tag stellt
vor euch genau so viele und solche Prüfungen, die genau ihr heute
braucht. Und ihr braucht keine größeren Prüfungen. Sucht nicht nach dem
Größeren.“ 110. „Also heißt das dann, dass das Kind es erduldet, was für es notwendig ist?“ 111.
„Das ist, natürlich, auch notwendig. Wenn ihr diese Situation nicht
berichtigen könnt, wenn sie nach euren Kräften nicht zu korrigieren
ist, dann bleibt sie als eine Gegebenheit bestehen, die auch eine
notwendige günstige Rolle spielen wird. Obwohl ihr sie traurig
beobachten müsst, aber sie wird wirklich eine günstige Rolle spielen. 112.
Ihr müsst nur sehen, was ihr wirklich Einfaches machen könnt, irgendwie
berichtigen könnt: kann man dort hingehen, um etwas zu besprechen? Kann
man die Situation irgendwie begleiten, etwas sagen? Dies ist das, was
man betrachten kann, das, was ihr wirklich begreifen und sehen müsst,
wie ihr irgendeiner unangenehmen Situation vorbeugen könnt. 113.
Aber nicht durch irgendwelche innere Umschalter, die das Auge nicht
sehen kann. Der innere Umschalter ist eure ganze innere Welt. Und nicht
nur eure persönliche Welt, sondern die persönliche Welt des Menschen,
der neben euch ist, die persönliche Welt von denjenigen, die überhaupt
in eurer Umgebung sind. Weil all dies wie ein einheitlicher Organismus
ist. 114. Und eine innere Korrektur von jemandem von euch bedeutet
überhaupt nicht, dass diese Korrektur auch sofort bei allen anderen
einsetzen wird. Das müssen sie nach ihrem Willen und Bestreben
verwirklichen. Nun, dann wird allmählich das allgemeine Milieu, das
Schmerz und Kummer bringt, beginnen sich zu ändern. Das ist keine
einfache Aufgabe.“ 115. „Dieses Kind, von dem eben gesprochen wurde,
befindet sich jetzt in der Welt, und man lässt nicht zu, es hierher zu
bringen. Und wenn eine Frau fährt und neben dem Kind sein wird (das
wird ihr vorgeschlagen), ist dann dieser Schritt für die Rettung des
Kindes günstig?“ 116. „Entscheidet selbstständig. Irgendwohin zu
fahren – bedeutet nicht, dass man es schon so betrachten kann, als ob
dies günstig sei. Das Wohlbringende besteht darin, was ihr jeden Tag
unter irgendwelchen Umständen, die an diesem Tag gegeben sind, tun
werdet. Nicht aber einfach so – ob es günstig sein wird zu fahren? 117.
Wenn es den Wunsch gibt zu fahren, dann muss man fahren. Bitte. Dann
seht ihr alles an Ort und Stelle. Wenn ihr schon da seid und seht, dass
es nicht möglich ist, das Wohlbringende zu unternehmen, dann muss man
den Platz wechseln, dahin gehen, wo es als günstig gesehen wird. 118.
Also, jeden weiteren Tag muss man die Situation aufs Neue abwägen. Weil
dieses Wohlbringende vielleicht nur darin besteht, dass ihr dorthin
fahrt und wieder zurückkommt. Dabei kann auch das Günstige möglich
sein, das vor allem damit verbunden sein wird, wie ihr lernt, euren
inneren Empfindungen zu folgen, denn darin vervollkommnet ihr euch. Ihr
lernt, dem zu vertrauen, was in eurem Innern anklingt. Das ist von
nicht geringer Bedeutung. 119. Aber klingt dies wirklich derartig,
dass dies getan werden muss, oder klingt es irgendwie anders, worauf
man keine Aufmerksamkeit richten sollte? Im Nachhinein werdet ihr eine
Schlussfolgerung ziehen, ihr werdet noch weiser geworden sein. 120.
Also, dies ist ein ganz anderer Komplex von Aufgaben, wo man
natürlich einfach verallgemeinern kann: alles, was ihr machen werdet,
wird günstig sein. Unvermeidlich wird dies günstig sein. 121. Jede
eurer Handlungen wird günstig sein. Sie bringt jene Weisheit, die ihr
braucht. Weil, wenn es eine negative Handlung ist, so braucht ihr die
Weisheit, so eine Dummheit nicht mehr zuzulassen. Wenn es sich um eine
gute Handlung handelt, braucht ihr die Weisheit, um aufgrund dieser
Handlung stärker zu werden und nicht mehr an dieser Handlung zu
zweifeln. 122. Aber was ihr auch tun mögt – alles wird günstig sein. Darum soll man besser keine allgemeine Frage stellen. 123.
Wenn ihr so fragt, meint ihr folglich eine schon im voraus bekannte
Reihe von Handlungen, die sich unbedingt ereignen werden, und bei
welchen man schon im voraus sagen kann, ob dies günstig sein wird. So,
als ob diese Abfolge an Handlungen, die genau gemacht werden müssen,
sozusagen schon bekannt sind. Es so anzuschauen ist nicht richtig, weil
ihr immer an jedem neuen Tag die Freiheit der Wahl habt. 124. Und
wenn ihr zu irgendwelchen Taten, Verhaltensweisen, veranlagt seid, so
bedeutet das gar nicht, dass ihr es eben so machen werdet. Ihr könnt es
anders machen. Das heißt, ihr habt die Wahl. 125. Etwas wird
beginnen, euch zu verlocken. Wenn ihr euch bemüht, eine gute Handlung
zu vollziehen, wenn ihr eine große Neigung habt, einen richtigen
Schritt zu tun, dann wird irgendeine Herausforderung entstehen, die
euch verlocken wird, diese Handlung nicht zu unternehmen. 126. Und
abhängig davon, wie ihr handeln werdet, was ihr spüren werdet, in
welchem Maße ihr die psychische Müdigkeit spüren werdet, könnt
ihr doch der Verlockung nachgeben und den notwendigen Schritt nicht
tun. Dann werden sich viele Ereignisse, abhängig von euren Fehlern,
ändern. 127. Aber jeder Tag ist flexibel. Er trägt keine so
festgelegte Unvermeidlichkeit in sich. Wie ihr leben werdet – dadurch
gerade wird irgendwelches Wohl bestimmt werden. 128. Habt aber keine
Angst. Hauptsache, euer aufrichtiger Schritt, er ist nötig. Der
aufrichtige Schritt und euer persönliches Verständnis, dass ihr diesen
Schritt vorläufig als den richtigsten Schritt einschätzt. Vollzieht
diesen Schritt mutig, in jedem Fall wird dies günstig sein. Aber diese
eure Aufrichtigkeit ist notwendig. 129. Damit nicht eure Angst zur
Hauptsache wird: und auf einmal mache ich es nicht richtig? So soll man
nicht auf die Welt schauen. Wenn ihr euch nämlich so ängstigt, macht
ihr unbedingt große Fehler. 130. Also, habt keine Angst. Schätzt
aufrichtig das Richtige an diesem Schritt ein und versucht, ihn
vorsichtig zu tun. Und seid aufmerksam, wenn ihr euren Zorn über
jemanden bekunden wollt. Hier muss man äußerst vorsichtig sein. Drückt
ihn lieber nicht bei jeder Gelegenheit aus. Das wird besser sein.“
Kapitel 36
001. Im Monat Dezember fuhr der Lehrer fort, weiterhin auf
Fragen, die Ihm auf dem Internet-Forum der Gemeinschaft unter der
Rubrik `Der Lehrer Vissarion antwortet´ gestellt wurden. 002. Frage:
Lehrer! Vergrößert sich im Laufe der Zeit die Zahl der heiligen Brüder,
die in der Nähe der Erde als Hilfe für die Menschen verbleiben? Wovon
hängt das ab? Gibt es heilige Schwestern, weibliche Personen (gemäß
ihrer irdischen Vergangenheit) in dieser Bruderschaft? 003. Antwort:
Ihre Zahl kann größer als auch kleiner werden. All dies hängt
ausschließlich von der offensichtlichen Notwendigkeit ab. 004. Frauen gibt es auch unter ihnen, selbstverständlich.
005.
Frage: Lieber Vissarion, guten Tag. Es ist folgendes geschehen: eines
Abends kam meine Frau in sehr traurige Stimmung. Ich bat sie zu
erzählen, was los sei, und unter Tränen erzählte sie mir folgendes:
ihre Verwandten bezichtigen sie des Diebstahls eines goldenen Ringes
und setzten darüber bei allen Verwandten ein Gerücht in Umlauf. Es
handelt sich um einen Ring, den ich ihr geschenkt habe. Es gab seitens
meiner Frau viele negative Aussagen, und sie äußerte viele ungute
Emotionen in Richtung der Personen, die sie `beleidigt´ hatten. 006.
Ich setzte all meine Kräfte ein, um meiner Frau zu erklären, dass es
gar nicht wichtig sei, was jemand über sie sagt; das Wichtigste sei,
dass wir wissen, wie sich alles in Wirklichkeit verhält; und sie müsse
sich beruhigen, und sie müsse keinem etwas beweisen. Meine Frau konnte
sich aber nicht beruhigen – ihre Eigenliebe war stark betroffen. Bis zu
Tränen gekränkt bat sie mich, sie zu umarmen und zu bemitleiden. Ich
hielt es nicht für notwendig, ihre Kränkung zu unterstützen, - sie tat
mir zwar sehr leid, aber ich umarmte sie nicht. Sie sagte mir, ich sei
ihr fremd, da ich sie nicht einmal in dieser schwierigen Minute
unterstützen könne. Nach dieser Situation blieben bei mir Zweifel, ob
es richtig war, dass ich sie nicht umarmt habe. Wäre es vielleicht
richtig gewesen, sie zu liebkosen und wäre es ihr dadurch leichter
geworden? Lieber Vissarion, wie hätte ich in dieser Situation handeln
sollen? Vielen Dank für die Möglichkeit, die Frage zu stellen. 007.
Antwort: Wenn wir von deiner Beschreibung ausgehen, so wäre es
richtiger gewesen, deine Frau zu umarmen, sie zu liebkosen, und nachdem
sie sich schon beruhigt und deine seelische Unterstützung verspürt
hatte, hättest du eine günstige Möglichkeit bekommen zu versuchen,
etwas Notwendiges zu erklären. 008. Sie haben geschrieben: „Ich
hielt es nicht für notwendig, ihre Kränkung zu unterstützen, - sie tat
mir zwar sehr leid, aber ich umarmte sie nicht.“ Wenn du angenommen
hast, dass du ihre Kränkung unterstützen würdest, indem du sie umarmst,
dann ist das nicht richtig. 009. Eine Kränkung zu unterstützen
heißt, an der Beschuldigung derjenigen teilzunehmen, an denen sich ihre
Kränkung festmacht, wo du deine Unzufriedenheit in jene Richtung auf
ähnliche Weise äußerst.
010. Frage: Sagen Sie bitte, Vissarion,
indem Sie Lehrer für Ihre Schüler und Nachfolger sind, verspüren Sie
eine gewisse Verantwortung für deren Leben, das sich, nachdem sie Ihre
Lehre angenommen haben, stark verändert hat? Ich verstehe, dass
einerseits ein Mensch für seine Schritte selbst die Verantwortung
trägt, andererseits – wo er jetzt glaubt, dem Wort des Lehrers folgt.
Ich möchte das verstehen. 011. Antwort: Lieber Arthur, und wie kann denn dies anders sein? 012. Ich möchte darauf hinweisen, dass es besser wäre, Fragen solcher Art nicht zu stellen, weil sie mir sehr seltsam vorkommen. 013.
Die gestellte Frage meint zwei dem Sinn nach gerade entgegengesetzte
Antworten, eine, die, wenn ich sage „ich verspüre sie nicht“ sinnlos
ist, und die andere meint eine Aussage über mich, die eher zu Führern
politischer Parteien passt.
014. Frage: Guten Tag, Lehrer! Sag
bitte, tragen Kinder Verantwortung für die Sünden ihrer Eltern,
Großeltern? Wird ihr Leben dadurch auf eigenartige Weise geprägt? 015.
Gibt es den Begriff Sippenverwünschung? Stimmt es, dass jedermann nur
für seine persönlichen Handlungen Verantwortung trägt? 016. Antwort: Indem du sozusagen über Verschiedenes sprichst, redest du über dasselbe. 017.
Natürlich wird jeder Mensch so geboren und geht ausschließlich so einen
Weg, der für seine geistige lebenswichtige Selbsterziehung am
günstigsten sein wird. 018. Dadurch werden auch alle
Schwierigkeiten, was als Bestrafung zu bezeichnen unvernünftig wäre,
gemäß dem vorherbestimmt, was ein konkreter Mensch braucht. 019.
Irgendwelche Abweichungen im psycho-physiologischen Bereich, die sich
im biologischen Organismus gemäß dem Charakter einer nicht normalen
Tätigkeit eines konkreten Menschen manifestieren, können auch seinen
Kindern ganz natürlich weitergegeben werden, so, wie auch aufgrund
derselben Ursachen, den Kindern seiner Kinder. 020. Aber die Hauptgrundlage des Wesens des Menschen ist seine Seele, nicht aber der eigentliche biologische Organismus. 021.
Der Mensch kann nicht die Seele gebären. Der Mensch bringt nur den
biologischen Organismus zur Welt, der abhängig davon, welche
Eigenschaften er von seinen Eltern bekommt, dafür benutzt werden wird,
damit irgendeine konkrete Seele bei der Verkörperung durch jene
charakteristischen Eigenschaften alle Lebensprüfungen, die für die
geistige Reifung notwendig sind, unbedingt erhält. 022. So ergibt es
sich auch, dass jeder Mensch nur für seine persönlichen Handlungen die
Verantwortung trägt, aufgrund der Folgen der Handlungen seiner Eltern,
Großmütter und Großväter.
023. Frage: Warum braucht die Welt
eine Vakuum-Bombe und eine neue Interkontinental-Rakete, die unlängst
in Russland gebaut wurden? Entschuldige so eine in gewissem Sinne
global aggressive Herangehensweise. 024. Antwort: Gerade die sich normal entwickelnde Welt braucht die von dir genannten Gegenstände überhaupt nicht. 025.
Und wenn diese Gegenstände jedoch produziert wurden, dann kann man
allem Anschein nach von keiner normalen Entwicklung der menschlichen
Gesellschaft sprechen. 026. In diesem Fall muss man verstehen, dass
alles, was in der Gesellschaft als Regel aufgestellt wird, dasjenige
ist, was diese Gesellschaft verdient.
027. Frage: Wie verhalten
Sie sich zu dem Begriff `Heimat´? (Heimat hier u.i. weiteren auch im
Sinne von Vaterland, Anm.d.Übers.). Zu so einem Begriff, der seit
vielen Jahrhunderten neben solchen Wörtern wie `Ehre´, `Heldenmut´,
`Treue´, `Ruhm´ und so weiter in die Menschen hineingelegt wird. Unsere
Großväter kämpften im Zweiten Weltkrieg. Ich verstehe, dass Krieg ein
Übel ist, das bei `sich richtig entwickelnden Menschen´ nicht bestehen
kann. Aber nichts desto trotz, Treue gegenüber dem Vaterland, seinem
Volk und die Vereinigung in Treue und Selbstaufopferung – wie kann man
dies alles vom Gesichtspunkt der Lehre aus verstehen? Wie sehen Sie in
Bezug auf Ihre Gläubigen das Vermeiden der Pflicht, Russland in
Kriegszeiten zu verteidigen? 28. Antwort: Die gestellte Frage
berührt ein ziemlich großes Thema, das für diejenigen, welche sehr
ernsthaft die ursprünglichen, festgelegten Traditionen und die in der
Frage erwähnten Kategorien weiterhin betrachten, nicht einfach zu
erklären ist. 029. Vor allem muss erwähnt werden, dass der Begriff
`Heimat´ vormals ausschließlich aufgrund anormaler Absonderung
irgendwelcher gesellschaftlicher Formierungen von anderen Formierungen
entstanden ist und ausschließlich einen egoistischen, nicht
vernünftigen und erst recht keinen geistigen Charakter hat. 030. Der
Begriff `Heimat´ ist berufen, eine gewisse bedingte Ausnahme nur für
die eigene gesellschaftliche Entstehung besonders zu betonen, was schon
an sich in keiner Weise als vernünftig bezeichnet werden kann, denn es
können ausschließlich nur die richtig bezeichneten allgemein
menschlichen Werte die gesamte Gesellschaft der Menschen sich richtig
entwickeln lassen, nicht aber individuelle Bedingtheiten einer
getrennten Menschengruppe, die fiktiv als Staat oder sonst etwas
bezeichnet ist. 031. Natürlich, von den Positionen der
verschiedenartigen Aggressionen her, die andere, sich anders nennende
gesellschaftliche Gruppen ständig in Erscheinung gebracht haben, war
eine bestimmte psychologische List notwendig, die besonders dafür
interessieren konnte, eine egoistische Bereitschaft zu bekunden, nur
die Interessen der eigenen Gesellschaft zu verteidigen, ohne
Möglichkeit, richtig daran zu denken, ob diese Interessen wirklich
vernünftig und überhaupt normal sind. 032. Auf dieser
psychologischen Grundlage mussten die Begriffe wie `Ehre,
Heldenmut,Treue´ auf natürliche Weise geformt werden, Begriffe, denen
damit künstlich ein schöner Schein verliehen wurde, damit der sich
entwickelnde Mensch, der noch nicht über eine ausreichende
Lebenserfahrung verfügt, garantiert auf die nötige Weise tief
beeindruckt wird. Und von solchen Menschen gibt es eine gewisse Menge
in jeder beliebigen Gesellschaft. 033. Ein Mensch, der anormal von
den eigenen egoistischen Besonderheiten abhängt, wird immer mit großem
Interesse und sogar der Bereitschaft der Selbstaufopferung nur das
behaupten, was bedingt als das bezeichnet wird, was ihm gehört und auch
das, was sozusagen nicht nur das Aufrechterhalten dieses seines
bedingten Eigentums garantieren kann, sondern auch die Möglichkeit, es
zu vermehren. 034. Ausschließlich auf dieser Grundlage ereignen sich
immer alle Kriege und alle möglichen umfangreichen Dummheiten mit
undenkbaren tragischen Folgen! 035. Und wenn man sich schon aus
derartigen Gründe einsetzt, dann sollte man sich auch logischerweise,
und nicht entsprechend einem unvernünftigen Kind, gegenüber den Folgen
dieser Gründe wohlwollend verhalten. 036. Wie unvernünftig ist
derjenige, der, indem er krankheitsfördernde Gründe bewahrt, über die
dadurch entstehenden Krankheiten heftig ungehalten ist! 037. Solange
die Lebensgestaltung der Menschengesellschaft auf so einer
ausschließlich egoistischen Grundlage basieren wird, wird keine
Menschengesellschaft einen normalen Frieden und ein normales Gedeihen
verdienen und soll dies auch nicht erleben! 038. So eine Gesellschaft ist gemäß dem Gesetz der Harmonie unbedingt zur Selbstvernichtung verurteilt! 039.
Das richtige Annehmen der Realität, welches beim Menschen geformt
werden muss, ist nicht mit der in allen Gesellschaften traditionell
gefestigten Ansicht gegenüber der sich ereignenden Realität zu
vereinen. Und darum, im Zusammenhang damit, dass im Laufe der Zeit in
der Gesellschaft die Menge der Menschen immer größer wird, die
anfangen, die Realität auf der nächsthöheren Stufe wahrzunehmen, als
dies im Laufe von Jahrtausenden vorher geschah, wird sich auch
unausweichlich das Unverständnis der Mehrheit bezüglich jener Ansichten
äußern, die in natürlicher Weise der Evolution die immer größer
werdende Minderheit erwirbt. 040. Diese Menschen, so kann man
berechtigterweise sagen, haben die psychische Veranlagung verloren,
beliebige Kriegshandlungen zu vollführen. 041. Und es muss besonders
betont werden, dies geschieht überhaupt nicht aufgrund des Prozesses
von Degenerierung, sondern eben aufgrund der notwendigen Entwicklung.
Was logischerweise bedeutet: wenn man versucht, diese Menschen sich
daran gewöhnen zu lassen, dass sie das tun, worüber sie durch ihre
Weisheit schon hinausgewachsen sind, dann bedeuten diese Bemühungen
eindeutig den Versuch, diese Menschen zu verdummen. 042. Ich denke,
dass ihr mir zustimmt, dass ausschließlich nur ein (milde gesagt) nicht
genügend kluger Mensch versuchen kann, aus etwas Vollkommenem etwas
Primitives zu machen! 043. Doch meine Mission setzt die
Notwendigkeit voraus, vor allem gerade diejenigen zusammen zu bringen
(soweit das möglich ist), die schon reif genug sind, weiter ihre innere
Welt am günstigsten aktiv zu formen, und zwar auf einer qualitativ
höheren Ebene im Vergleich zu dem, was sich vorläufig noch weiterhin
auf charakteristische Weise in der bestehenden Welt der ganzen
Menschengesellschaft manifestiert. 044. Das ist lebensnotwendig für
die Aufrechterhaltung der Menschengattung mit den wahren, nur ihr
eigenen besonderen Werten, weil (wie ich schon oben erwähnt habe) die
Zivilisation der Menschen es weiterhin fortsetzt, sich aufgrund
falscher Orientierungen – die endlos das Manifestieren von Aggression
aller Art unvermeidlich provozieren – zu formen und damit kein Recht
auf Existenz in der Welt der Harmonie hat. 045. Die Frage über das
Ende der Lebenstätigkeit der Zivilisation, die auf in nicht normalem
Maße gefährlich gefestigten Orientierungen basiert, stellt sich
überhaupt nicht. Die Frage berührt nur die günstigste Länge der Zeit,
welche dafür gegeben werden muss, damit alles Mögliche für die
Bewahrung der wirklich wertvollen Menschenbasis getan werden kann, dank
welcher im Nachhinein eine normale Gesellschaft neu beginnend auf der
ganzen Erde geformt werden kann. 046. Die einheitliche Gesellschaft als eine einige Familie der Kinder eines Vaters! 047. Denn im Grunde genommen ist dies alles genau so! 048.
Von vernünftigen Positionen her gesehen ist es nicht normal, das
`eigene Volk´ und das `fremde Volk´ im Milieu derer zu bestimmen, die
von einer Quelle geboren wurden! 049. Und wenn sich so eine Einheit
vollziehen wird, dann wird man durchaus vernünftig und angebracht als
Vaterland für den Menschen die Mutter-Erde bezeichnen können! 050.
Frage: Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist der Vater – der
Schöpfer von allem Existierenden, der Sohn – der Himmlische Vater, der
Schöpfer der Menschenseelen und der Heilige Geist – das, was jeden
Menschen mit dem Himmlischen Vater vereint. Ist es so? Diese Frage zu
klären, haben mir zwei Bücher geholfen: `Philosophie der Zukunft´ und
`Anthologie der Seele´, die von meinen Landsleuten verfasst wurden als
ein philosophischer Versuch, den Sinn Ihrer Lehre zu verstehen. 051.
Antwort: Absolut richtig. Aber eine besondere Betonung des Begriffes
`Dreieinigkeit´ soll nicht gemacht werden. Eine besondere Betonung
dieses Begriffes haben die Menschen selbst unternommen, angeregt vom
egoistischen Bedürfnis, die Bedeutung von Kategorien aus ihrer Sicht
festzulegen. 052. Den selben Begriff kann man in Bezug auf den
Himmlischen Vater anwenden, der Sein Lebendiges Wort `geboren´ hat,
sowie auch den Heiligen Geist, welcher vor allem vom Vater ausströmt
und durch das Lebendige Wort von denjenigen am wertvollsten
wahrgenommen wird, die Seinem Wort mit ihrem ganzen Herzen vertrauen.
053.
Frage: Guten Tag, Lehrer! Ich verstehe Deine Worte über die
schöpferische Tätigkeit der Frau als Deine Meinung darüber, dass sich
die Frau immerhin in ihrer Familie ausdrücken soll. Und was sollen dann
jene viele Tausend Mädchen tun, die in verschiedenen Kulturzentren,
Kunstschulen, Handwerksstätten und ähnlichen Anstalten lernen?
Mädchen, die sehr markante Fähigkeiten für eine bestimmte Art von
Tätigkeit zeigen und sich schon im Kindesalter ihr Leben ohne die
Realisierung dieser Fähigkeiten nicht vorstellen können. 054. Antwort: In diesem Fall ist es nicht richtig, so weitreichend in diese Richtung zu schauen. 055.
Charakteristische Züge seiner Lebenstätigkeit zu verändern, ist nur
dann günstiger, wenn man beginnt, diesbezüglich eine Notwendigkeit zu
verspüren. Wo Früchte der vorherigen Tätigkeit anfangen, eine immer
größere Unzufriedenheit mit sich zu bringen. 056. In anderen Fällen
jedoch bleibt nur übrig, allen Erfolg zu wünschen, die danach streben,
sich, wenn auch nur ein wenig, im kreativem Schöpfertum zu äußern. 057.
Eine sehr große Anzahl von Menschen, die die eine oder andere
Gesellschaft ausmachen, ordnen sich aktiv den charakteristischen
Bedingungen, die als sogenannte Tradition geformt und bewahrt werden,
unter. 058. Wo nicht selten eine normale Art der schöpferischen
Äußerung des Menschen durch diese Bedingungen in Richtung einer nicht
normalen Form von Äußerung stimuliert wird. 059. Wenn eine Frau den
Wunsch hat, schön tanzen zu lernen, warum dann besser als alle anderen
und auch noch dafür, dass sie von einer möglichst größeren Menge von
Zuschauern gesehen wird? 060. Denn zum Erreichen dieses nicht
normalen Zieles wird sie sich dem völlig widmen müssen, wobei sie in
sich alle anderen ihr eigenen, lebenswichtigen Naturbesonderheiten
unterdrücken wird. 061. Aber wofür? Dafür, dass man seine
außergewöhnliche Bedeutsamkeit demonstriert? Solch ein Ziel mit den ihm
eigenen Schattierungen basiert ausschließlich auf psychischer und
geistiger Unreife! 062. Eine Frau, die besessen nach solchen Zielen
strebt, kann grundsätzlich keine gute Mama in dem Maße sein, in dem es
für eine normale, ausgezeichnete Entwicklung der menschlichen
Gesellschaft lebenswichtig ist. 063. Und solche problematischen
psychologischen Abweichungen in kreativer Betätigung gibt es in großer
Menge bei gefährlich vielen Vertretern der bis jetzt existierenden
Menschengesellschaft. 064. In vielen Gesellschaften haben sich nicht
wenige falsche Prioritäten behauptet, die noch dazu ideologisch in
übermäßig krassen Farben gefärbt sind. All dies kann auf ganz
natürliche Weise auf junge Köpfe genügend stark einwirken, weil das
Naturbedürfnis des biologischen Organismus, seine Bedeutsamkeit mit dem
Ziel des Überlebens in seinem Lebensraum zu behaupten, berufen ist,
sich eben in der Zeit der Jugend am stärksten zu manifestieren. 065.
Darum – besonders in den Verhältnissen der sich vorläufig noch nicht
normal entwickelnden Gesellschaft – ist nicht all das weise, was von
Kindheit und Jugend an verlockend aussieht. 066. Und überhaupt, das Erkennen jeder Weisheit beginnt immer mit unreifen Schritten. 067.
Frage: Also, wenn mich meine Tochter fragt: „Mama, habe ich besser als
all die anderen im Kindergarten getanzt (oder gemalt)?“ - was soll ich
ihr dann antworten, wenn sie es wirklich besser als die anderen gemacht
hat (rein technisch gesehen)? Es ergibt sich so, dass wenn man sie
loben wird, dann wird sie immer die Erste sein wollen, auch später,
auch in ihrem Leben als Erwachsene. 068. Antwort: So eine Tatsache
des `Besser-Seins´ darf man bestätigen. Aber weiter braucht man
unbedingt ein sachkundiges psychologisches Gespräch, das für eine
notwendige Korrektur der Wahrnehmung der Früchte von Menschenhänden
seitens der Kinder notwendig ist. 069. Ein äußerlich gelungenes Werk
zu machen und ein wirklich guter und wertvoller Mensch zu sein – das
muss längst nicht immer miteinander einhergehen. 070. Ein technisch
sehr sympathisches Werk zu schaffen vermag auch derjenige, in dessen
Nähe zu verweilen äußerst schwierig ist, und das Kommunizieren mit ihm
kann eine extreme Feindseligkeit hervorrufen. 071. Darum ist es vor allem wertvoller, ein wirklich guter Mensch zu sein!
072.
Frage: Lehrer, ich habe in der letzten Zeit bemerkt, dass, wenn ich
arbeite, bei mir ein unangenehmes Gefühl entsteht: die Kinder stören
mich, ich schaffe immer nichts, irgendwelche Hektik ist vorhanden. Und
selten kommen Tage vor, besonders nach meinen Besuchen zum Berg
(Bergsiedlung), an denen ich mehr mit meinen Töchtern kommunizieren
möchte, sie kommen mir so interessant vor, so unerkannt; aufs neue
möchte ich unser Zimmerchen gemütlicher gestalten, etwas für die
Kinderchen stricken oder nähen. Aber ich muss mich wieder in die Arbeit
einschalten, für den Unterhalt verdienen, und das Gefühl, dass ich die
Mama bin, eine gute Hausfrau bin, verschwindet wieder; die formale
Erfüllung meiner Pflicht bleibt: Essen bereiten, zu Bett bringen,
Hausaufgaben überprüfen... Womit ist das verbunden? 073. Antwort: Mit der nicht normalen Form der Lebenstätigkeit persönlich von dir, als auch mit der dich umgebenden Gesellschaft. 074. Inwieweit es deine Möglichkeiten zulassen, versuche unbedingt die von dir erwähnte mütterliche Fürsorge zu bekunden!
075.
Frage: Ich suche eine Sängerin für die Aufnahme meiner Lieder
(Wiegenlieder zum Beispiel). Ich verstehe, dass von ihr Vieles abhängt
und sie ihre innere Welt dorthin einbringen wird. Daher, wenn ich
irgendwelche unwürdigen Verhaltensweisen bei ihr sehe (das Mädchen
trinkt Alkohol, raucht, ist impulsiv, aggressiv), fange ich an zu
zweifeln, ob ich das gemeinsame Schaffen fortsetzen soll. Kann das ein
Grund sein, das gemeinsame Schaffen aufzugeben? Oder genügt es, einfach
berufliche Eigenschaften einzuschätzen? 076. Antwort: Ja, dieser
Umstand kann ein Grund sein, die gemeinsame schöpferische Tätigkeit in
eben dem von dir erwähnten Projekt zu beenden.
077. Frage: Ist
es kein geistiger innerer Fehler, wenn ein Mensch meint, dass jedes
kleinste Ziel für Dich oder im Namen der Vollziehung beliebige, sogar
offensichtlich nicht normale Mittel zum Erreichen des Zieles heiligt?
Kann man Menschen, die nach diesen Grundsätzen leben, Fanatiker nennen? 078. Antwort: Wenn es eben so ist, dann ist es natürlich nicht normal. 079.
Nicht wenige Schwierigkeiten und Wirren erwarten ihn selbst, als auch
diejenigen, welchen es bevorsteht, mit seinen Handlungen in
Berührung zu kommen. 080. Sie haben geschrieben: „Kann man Menschen, die nach diesen Grundsätzen leben, Fanatiker nennen?“ 081. Es lohnt sich nicht, vorschnell an jede einzeln genommene Erscheinung irgend welche allgemeine Formulierungen anzupassen. 082. Das ist das Los der Besserwisser, nicht aber der Klugen!
083.
Frage: Warum unternimmt ein Mensch doch etwas dem Sinn nach
Gesetzwidriges, nachdem er im Gebet seine Schwäche vor Gott und der
Wahrheit aufgedeckt hat? Was ist das? Ist das etwa Heuchelei? 084.
Antwort: Den von dir genannten Umstand kann man nicht eindeutig als
Heuchelei bezeichnen. So etwas kann sich vor allem durch zwei Varianten
entwickeln. 085. Einerseits kann ein Mensch Gesetzwidriges
unternehmen deshalb, weil er nicht imstande ist, die entstandene
Versuchung zu bewältigen; und andererseits – indem sich ein Mensch
nicht bemüht, die Versuchung zu bewältigen, erlaubt er sich vorsätzlich
Gesetzwidriges, wobei er nach irgend einem bestimmten Vorteil strebt,
der damit verbunden ist. 086. Gerade das Letztere bedeutet Heuchelei.
087. Frage: Wir wollen doch glücklich sein auf dieser Erde, stimmt das? Warum sehe ich dann nur Kummer und menschliche Dummheit? 088.
Antwort: Du musst dich immer daran erinnern, dass ausschließlich alles,
was der Mensch sucht, ihn erfüllt und ihn auf entsprechende Weise
unvermeidlich charakterisiert! 089. Dazu muss man hinzufügen, dass
ein bestimmter Zustand des Menschen immer einen für diesen Zustand
charakteristischen Drang nach der Suche dessen schafft, was diesem
Zustand am meisten entspricht und ihn unterstützen kann. 090. Ein
psychisch nicht gesunder Mensch ist grundsätzlich eben derjenige, der
den Hang zu allem verspürt, was nicht dem Gesetz der geistigen
Entwicklung entspricht, wo, je schwächer diese eigenen geistigen Kräfte
des Menschen sind, umso aktiver wird er auf der Suche nach gerade
negativer Information streben. 091. Denn jede negative Information,
mag sie richtig sein oder nicht, ist ihrem Wesen nach berufen, das
lebenswichtige psychische Gleichgewicht zu stören, welches die einzige
Stütze ist, nur aufgrund derer der Mensch die Möglichkeit erwerben
kann, die sich ereignende Realität am vernünftigsten einzuschätzen. 092.
Eine Sache ist es, wo die eigentlichen sich wirklich ereignenden
Tatsachen dich zwingen, das Negative zu sehen, wobei du dich selbst auf
alle mögliche Weise bemühst, nur das Positive zu sehen; eine andere
Sache ist es, wenn du interessiert das Negative suchst, indem du dich
nicht einmal bemühst, darin wenigstens etwas Positives zu finden. 093. Gerade das Letztere charakterisiert nämlich einen wirklich nicht gesunden, Schaden bringenden Menschen! 094.
Der einzige Weg zu der in diesem Fall notwendigen Genesung liegt in der
Willensbemühung dieses Kranken durch sein zielstrebiges Bemühen in der
ganzen sich ereignenden Wirklichkeit nur die positive Information zu
finden, wobei er seine ganze Aufmerksamkeit auf sie konzentriert. Dabei
ist es absolut unwichtig, inwieweit genau diese Information dem eigenen
positiven Bild darüber entsprechen wird. 095. Hab´ keine Angst, einen Fehler zu machen, indem du das Positive hinzudenkst! 096.
Am schlimmsten sind die Folgen einer falschen negativen Vermutung! Eine
riesige Menge an Unglück und aller möglichen Tragödien im Leben des
Menschen ereigneten sich und ereignen sich immer ausschließlich
aufgrund negativer Mutmaßungen. 097. Durch positives Hinzudenken ist noch kein einziger Mensch in all diesen Jahrhunderten zugrunde gegangen! 098. Deshalb denke immer daran: dein wahrer Wert zeigt sich immer darin, was gerade du interessiert suchst! 099. Willst du gesund sein, so bemühe dich auf die entsprechende Weise und sei gesund!
100. Frage: Lieber Lehrer! Ich bedanke mich bei Ihnen für die vorherigen Antworten auf meine Fragen! 101.
Ich verspüre wieder die Notwendigkeit, eine weitere Frage an Sie zu
stellen. Seit einigen Jahren bin ich einseitig in ein Mädchen verliebt.
Sie ist ein sehr guter Mensch. Ich bemühe mich, ihr meine Gefühle nicht
aufzuzwingen und fordere nie etwas. Aber ich spüre in der letzten Zeit,
dass es psychologisch unerträglich schwierig wird. Ich spüre, dass ich
beginne, die gegenseitige Liebe zu fordern (vorläufig äußert sich diese
Forderung in meinem inneren Zustand, nicht aber durch Worte oder
Handlungen). Ich kann die entstandene Situation nicht dankbar annehmen.
Wenn alles so bleibt wie es ist, befürchte ich, dass durch solch eine
`Liebe´ bald alles Lebendige (und auch ich dabei) ringsum verwelken
wird. Einerseits verstehe ich, dass das Schicksal mir eine schöne
Möglichkeit gegeben hat zu lernen, auf schöne Weise zu lieben (damit
mein Gefühl die Nächsten beflügelt , nicht aber belastet), aber ich
kann nun diese Möglichkeit wegen meiner Schwäche nicht nutzen.
Andererseits, der Mensch, den ich so liebe, verdient kaum so eine
belastende `Liebe´. 102. Lieber Lehrer, ich kann das entstandene
Dilemma auf keine Weise lösen: soll ich entweder das Liebesobjekt in
Ruhe lassen und vorläufig den Kontakt auf ein Minimum reduzieren (es
ist interessant: es scheint mir nämlich, dass gleich, nachdem ich zu
dieser Variante zu neigen beginne, so entsteht sofort eine Reihe von
Umständen – irgend welche gemeinsame Handlungen, Fahrten, Fragen – die
dies stören), oder soll ich `mir auf meinen Hals treten´ und
Erscheinungen des Egoismus in mir weiter ausräumen (aber wo soll ich
nur die Kraft hernehmen – es tut nämlich heftig weh, und die Geduld
geht zu Ende)? 103. Antwort: Kraft entwickelt man nicht dadurch,
dass man sich einfach auf einem Sportplatz befindet, sondern dadurch,
dass man auf irgend einem Trainingsgerät hart trainiert. 104. Etwas
Schönes schmieden kann man nicht dadurch, dass man sich in der Schmiede
befindet, die nämlich die umgebende Welt darstellt, sondern durch die
harte Arbeit mit dem Hammer eben am Rohling, der durch die Wirkung des
Feuers rot wurde! 105. Zähle nicht die Kräfte, die du angeblich im
Vorrat hast, - das ist eine sinnlose Beschäftigung, bei welcher du
unvermeidlich Fehler machst. Bemühe dich einfach mit allen Kräften, und
du wirst einst unbedingt sehen, dass alles wunderbar gelungen ist. 106. Die Hauptsache, konzentriere dich nie auf die Wahrscheinlichkeit eines schnellen Sieges. 107.
Je schwieriger die Aufgabe ist – und da der von dir erwähnte Umstand
einer der schwierigsten ist – umso mehr Zeit an mühsamer Arbeit braucht
man für dessen erfolgreiche Lösung. 108. Frage: Guten Tag, Lehrer!
Ich bin wahrscheinlich in einer ähnlichen Situation. Nur mein Verhalten
gegenüber dem Mädchen belastet mich nicht. Die ganze Energie realisiere
ich dadurch, dass ich ihr bei irgend etwas Hilfe leiste, sogar mehr
materielle Hilfe als psychologische, weil ich zur psychologischen Hilfe
vorläufig noch nicht fähig bin. Bisweilen überkamen mich allerlei
depressive Stimmungen, aber später sind sie im wesentlichen
verschwunden. Ich fing an, dadurch Vergnügen zu verspüren, dass ich
fähig bin, mich um jemanden wenigstens ein bisschen zu kümmern. Ich
habe verstanden, dass schwierige Zustände entstehen durch mein
Gekränkt-Sein ihr gegenüber. Ich fing an, sie zu entschuldigen, so, wie
auch einige Frauen, die mich einseitig geliebt haben oder jetzt noch
lieben, mich entschuldigt haben. Durch all dies ist meine
Lebensqualität nur angewachsen, und einige Mädchen fingen an, mir ihre
Freundschaft anzubieten. 109. Und so richten sie auf mich ihre
Energie der Wärme und Aufmerksamkeit, die ich von denjenigen, die ich
liebe, nicht erhalte. Es fällt mir schwer, dieser Energie nicht
nachzugeben, wenn sie von selbst in meine Arme strömt. Und am Ende kann
ich unfähig werden zu widerstehen und ein mich liebendes Mädchen zur
Frau nehmen. Dabei werde ich das andere Mädchen noch weiterhin lieben.
Ob das nicht Verrat ist gegenüber dem Mädchen, das mich liebt? Denn da
ich sie nicht liebe, könnte ich ihr irgendwann Schmerz zufügen? 110.
Antwort: Damit es zu keinem Verrat kommt, musst du unbedingt, bevor du
die Situation endgültig zulässt, wo ihr füreinander Verantwortung
übernehmt (gemeint ist: euch sexuell vereinigt), das von dir gewählte
Mädchen wissen lassen, dass du in diesem Moment immer noch Gefühle
gegenüber einem anderen Mädchen hast. 111. Wenn sie aber dieser
Umstand nicht verwirrt und sie glaubt, dass sie dank ihrer Liebe alle
entstehenden Schwierigkeiten lösen kann, die mit so einem Sachverhalt
verbunden sind, dann kann so ein Bund von euch durchaus angebracht sein. 112.
Aber wenn du selbst dich schon dafür entscheidest, eine Familie mit
einem Mädchen zu gründen, dem gegenüber du keine Liebe verspürst, dann
sei wachsam, weil du dann bewusst nicht solche Umstände zulassen
sollst, wo du sie daran erinnerst. 113. Die notwendige Liebe kann
unter solchen Umständen durchaus bei dir Einzug halten. Das wird von
dir selbst, als auch natürlich von den Bekundungen der von dir
Gewählten abhängen. 114. Aber in jedem Fall werdet ihr aneinander das finden, was jedem von euch beiden gefehlt hat.
115.
Frage: Guten Tag, Lehrer! Ich denke nicht, dass ich originell mit
meiner Frage bin, aber dennoch... Das Thema – die Geldverhältnisse in
der Gemeinschaft. Wie kam es denn dazu, dass während der letzten zwei
Jahre der billige Rubelrost rapide das zerfrisst, was während des
vorherigen Jahrzehnts geschaffen wurde? Ich stelle nicht die Frage:
warum sind wir zu ziemlich festen Geldverhältnissen gekommen? In den
acht Jahren meines Lebens hier habe ich gesehen, wie sich die Menschen
hier Mühe gegeben haben, habe gesehen, wie das alles nicht einfach war,
verstehe auch die Ursachen, die zum Geldverdienen drängen. Aber so, wie
es jetzt ist, war es noch nie. Wie ein Bruder gesagt hat: „Alles wird
durch Ziele und Aufgaben bestimmt.“ Was ist das bei uns – haben sich
unsere Ziele und Aufgaben geändert? 116. Ich persönlich habe mein
Geschäft in der Welt gehabt und gutes Geld verdient, aber nun will mein
Bewusstsein, das sich durch das Letzte Testament geändert hat, nicht
verstehen, warum plötzlich die Stabilität des kommenden Tages hier in
der Gemeinschaft in eine direkte Abhängigkeit von der Menge der
Geldscheine in der Tasche übergegangen ist, und in der Seele `stellt
sich etwas auf die Hinterbeine´, wenn man beim Nächsten Geld für seine
Arbeit verlangen muss. Was das Allertraurigste ist – dem hat man eine
schöne Verpackung von Wortgebilden gegeben, wobei dies die Menschen
tun, die mit Dir direkt kommunizieren. 117. Viele Menschen fühlen
und denken eben so, wie ich es jetzt ausgedrückt habe. Aber die
Realität zwingt dazu, sich an dem bestehenden Geldsystem zu beteiligen
und zwingt nicht nur diejenigen, die aufgrund von Faulheit oder
Trägheit etwas nicht erfüllt haben. Zum Verdienen fahren auch
diejenigen weg, die während dieser Jahre nach allen Kräften gearbeitet
haben. Und das bei dem riesigen Potential, das wir haben. Doch wir
können gerade jetzt schon hier sehr viel produzieren, einschließlich
Autos und Flugzeuge (zwei Flugzeuge sind schon beinahe fertig). Warum
denn gewinnt das bestehende System stabil die Oberhand über die neuen
Vorhaben, die unter der Führung von Christus selbst verwirklicht werden? 118.
Und ist es überhaupt möglich, eine neue Gesellschaft aufzubauen,
während die immer noch starke alte Gesellschaft existiert, mag sie auch
verfault sein? Sie zwingt denn hartnäckig ihr Gesetze auf, während das
Umgehen der meisten Gesetze, darunter die administrativen, manchmal
auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Aber die Teilnahme
daran bringt der Seele einen durchaus spürbaren Schaden. Was wird im
weiteren sein? Wovon soll man leben? Eine große psychologische
Müdigkeit hat sich angesammelt, und im Gebet und in der Verschmelzung
Kräfte zu schöpfen, gelingt nicht, weil ich äußerst wenig religiös bin
(Folgen der atheistischen Erziehung). Entschuldige meine vielen Worte.
Ich danke Dir im voraus. 119. Antwort: Du machst dir Sorgen darüber, was auch ich traurig beobachte. 120.
Es wird nützlicher sein, wenn du nicht das allgemeine problematische
Thema abhandeln wirst, sondern vor allem für dich selbst jene konkreten
konstruktiven Fragen stellen wirst, wobei ich beim Beantworten die
Möglichkeit haben werde, die Stellen schneller zu beleuchten, auf die
geschickt der Schatten gefallen ist. 121. Kläre deine Unruhe, und ebenso wird eine Klärung bei denjenigen einsetzen, die dich umgeben. 122.
Ziele und Aufgaben haben sich für diejenigen, die hier in dem Streben
zusammen gekommen sind, notwendige gerechte Bemühungen in ein und die
selbe Richtung gemeinsam zu unternehmen, nicht geändert und sie können
nicht anders werden. Aber die Versuchungen können sich sehr stark
ändern! 123. Vor allem möchte ich darauf hinweisen, dass die sich
ereignenden Schwierigkeiten gesetzmäßig sind und es unmöglich war, sie
zu vermeiden. 124. Die Fehler der Menschen beruhen immer auf irgend
einer geformten falschen Veranlagung und Anhänglichkeit. Die
eigentliche Tatsache dessen, dass man Fehler macht, ist eine
eigenartige Möglichkeit dafür, dass der Mensch eine günstige Fülle an
Weisheit erwirbt. 125. Und gerade in Bezug auf das Anhängen an
materiellen Werten, insbesondere an Geldscheinen, hat sich beim
Menschen im Laufe von Jahrhunderten eine der gefährlichsten Formen von
Anhänglichkeit geformt. Erst recht dadurch, dass ausschließlich das
ganze System der Lebensgestaltung der Menschengesellschaft auf dem
falschen Verständnis beruht, nämlich wie günstig es sei, geldliche
finanzielle Bezahlung in den gegenseitigen Beziehungen der Menschen
untereinander zu benutzen. 126. Solange dieser `Koloss´ euch, die
ihr hier auf der Neuen Gelobten Erde im Streben nach Erfüllung des
Großen Vorherbestimmten zusammen gekommen seid, mindestens ein wenig
beeinflussen wird, werdet ihr unvermeidlich unter dem Einfluss der
Versuchungen sein, die diesem eigen sind. 127. Dieser Prüfung, die
mit diesem Einfluss verbunden ist, solltet ihr unvermeidlich unterzogen
werden, um jenen Teil eurer Wesenheit heilsam zu ändern, der im Laufe
von sehr langer Zeit falsch erzogen wurde. 128. Ich wiederhole noch
einmal das Bild, das ich in einer Antwort auf eine andere Frage im
Rahmen dieses Forums schon erwähnt habe: etwas Schönes und der Achtung
Würdiges schmieden kannst du nur aufgrund eines Rohlings, der durch die
Wirkung des Feuers ordentlich rot wurde. 129. Es lohnt sich nicht,
sich zu beeilen, sich durch die entstandene charakteristische Rötung
des Rohlings an vielen Stellen verwirren zu lassen. 130. Gefahr
verbirgt sich nicht in dieser Rötung selbst, sondern darin, was zu
schmieden sich derjenige bemühen wird, in dessen Händen der Rohling auf
die notwendige Weise rot wurde. Ob seine Hände eine Sichel oder doch
ein Schwert schmieden?
131. Frage: Im Neuen Testament wurde der
Grundsatz eingeprägt, dass derjenige, der Christi würdig sei, seine ihm
Nahestehenden hassen und sie um Seinetwillen verlassen solle. Wie ist
dies auf vernünftige Weise mit der Alles-Vergebenden-Liebe den Nächsten
gegenüber zu vereinen? 132. Antwort: In diesem Fall ist die
angeführte Äußerung aus dem Neuen Testament ein Beispiel für die
ungenaue Wiedergabe der einst gehörten Belehrung darüber, dass ein
wahrhaft Gläubiger in dem Fall, - wobei das vom Lehrer Gegebene und
das, worum die Nahestehenden bitten, einander entgegengesetzt sind, -
immer die Erfüllung dessen, was der Lehrer gibt, bevorzugen wird, nicht
aber die Erfüllung von dem, worum ihn seine ihm Nahestehenden bitten
werden. Wo der Gläubige es schaffen soll, allen ihm von seinen Nächsten
aufgezwungenen Werten zu entrinnen, wenn diese Werte den Werten, die
der Lehrer gibt, widersprechen. 133. Und auch wenn man wegen der
Erfüllung des Göttlichen die Notwendigkeit einsieht, die Verwandten zu
verlassen und dort hinzugehen, wo eine rechtschaffene Tätigkeit
notwendig ist, so wird eben der wahrhaft Gläubige die Wahl immer vor
allem in Richtung der Erfüllung des Göttlichen treffen.
134.
Frage: Jesus sagte: „Ich bin das Leben, die Wahrheit und der Weg, und
keiner kommt zum Vater anders denn durch Mich.“ Vielleicht ist das
nicht genau wörtlich, aber dem Sinn nach heißt es so. Und Du sagst,
dass der Mensch in Wirklichkeit niemals von Gott weggegangen ist, er
sei immer in einem nahen Kontakt mit Gott. Kannst Du das erklären? 135.
Antwort: Es ist nicht richtig, in der angeführten Äußerung das Wort
`kommt´ als ein Erwähnen der Notwendigkeit einzuschätzen, sich räumlich
von einem zum anderen Platz zu begeben. 136. Der aus dem Neuen
Testament angeführte bildhafte Gedanke meint das Bedürfnis, die für den
Menschen notwendigen Göttlichen Wahrheiten am genauesten und in der
größten Fülle zu erkennen. 137. Und wer kann denn am genauesten und
in der größten Fülle über die Wahrheiten des Himmlischen Vaters
erzählen, wenn nicht Sein Wort selbst?
138. Frage: Lehrer, macht
es die Frau richtig, die ihrem Mann alles verzeiht: Schimpfen,
Saufgelage, Handgreiflichkeit, wobei sie sich bemüht, ihn vor den
Kinder in jedem Fall zu rechtfertigen (Papa sei müde, deswegen schimpfe
er auch; sie sagt den Kindern, dass der Papa seine Verwandte nach Hause
gebracht habe, selber weiß sie aber, dass es sich um seine Geliebte
handelt und so weiter)? Sie unternimmt den Versuch, die Familie mit
allen Wahrheiten und Unwahrheiten aufrecht zu erhalten, indem sie ihn
vor allen verteidigt und sich selbst gegenüber an erster Stelle.
Erweist es sich in diesem Fall als Rechtfertigung, dass sie ihn
wirklich liebt? Kann so ein Vergeben für ihre Kinder nützlich sein, für
ihren Mann, ist sie für die geistige Entwicklung dieser Menschen
nützlich? 139. Antwort: Vieles hängt davon ab, ob die Frau auch
weiterhin ihre Lebensbemühungen auf diese Art machen will und ob sie
die Kräfte dafür hat. 140. Wenn sich die negativen Bekundungen ihres
Mannes nur auf sie selbst auswirken, dann wird ihre Liebe ihre
Bemühungen natürlich rechtfertigen. 141. Und wenn diese anormalen
Handlungen seinerseits die psychische und physische Gesundheit der
Kinder bedrohen, dann ist ihre Liebe in diesem Fall schon keine
Rechtfertigung mehr.
142. Frage: Lehrer, ich fühle es so, dass
meine Mama in den letzten Jahren deswegen ein schlechteres Gehör hat,
weil sie keine Hinweise über sich hören will und darüber, dass die
Nächsten auch recht haben können, nicht aber nur sie. Das ist meiner
Meinung nach ihre Hauptschwäche bei ihren zwischenmenschlichen
Verhältnissen, die sich auf ihre Gesundheit so auswirkt. 143. Ist
für einen Gläubigen so eine Bemühung zulässig, wo er versucht, auf den
Grund der Krankheit hinzuweisen? Oder ist es besser zu warten, bis der
Mensch (kein Gläubiger) mich selbst um Hilfe bittet? Ist es in
Wirklichkeit zulässig, ihren Zustand einzuschätzen (sie ist doch meine
Mama)? Außerdem erwartet sie von mir, dass ich ihr bei der Behandlung
helfe, dass ich sie zu Ärzten begleite, sie pflege und so weiter, aber
ich sehe ein, dass es sinnlos ist, dies zu machen, ohne dass sie sich
im Innern ändert. Ist dieses mein Verhalten bezüglich ihrer Heilung
richtig? 144. Antwort: In der angeführten Beschreibung der Lebenssituation ist enthalten, dass du sie richtig verstehst. 145.
Natürlich ist es notwendig zu versuchen, auf den Hauptgrund
hinzuweisen, von welchem das Entstehen der Krankheit und die
Wahrscheinlichkeit der Genesung bedeutend abhängt. 146. Aber das
muss man richtig tun, ohne es aufzuzwingen, weil man leicht einen
Ausbruch von Aggression hervorrufen kann, der den auch ohnedies nicht
einfachen Sachverhalt verkomplizieren würde. 147. Eben in Bezug auf
Hinweise solcher Art braucht man eine gewisse Flexibilität, aber auf
keine Weise einen zielgerichteten Druck.
148. Frage: Lehrer,
hilf mir zu verstehen... Ich habe sehr oft in den Predigten gehört,
dass Du hier für uns eine Welt baust. Inzwischen sagst Du auch, dass
wir dort hingekommen sind, wo es nichts gibt, und dass wir selber alles
bauen sollen. Kannst Du bitte erklären, was Du meinst, als Du gesagt
hast, dass Du für uns eine Welt baust? Worum handelt es sich? Und worum
geht es, wenn Du sagst, dass wir alles selbst bauen sollen? Kann man
sagen, dass der Lehrer hier statt uns alles baut, wir aber sollen
einfach das, was Er sagt, passiv erfüllen, und alles wird von selbst
gebaut? 149. Antwort: Du verstehst die von dir erwähnten bildhaften Äußerungen nicht genug richtig. 150.
Meine Äußerungen darauf zu beziehen, dass ich euch angeblich die Häuser
baue, Werkstätten für euch gründe, oder sonst etwas ähnliches, das ist
nicht richtig. 151. Wenn der Lehrer kommt, dann können notwendige
Veränderungen, weswegen Er kommt, sich auf die notwendige Weise
ausschließlich nur bei gemeinsamen Bemühungen ereignen: bei diesen
Bemühungen, die gerade Er unternehmen muss, sowie auch bei jenen,
welche Seine Nachfolger unternehmen müssen. 152. Die Aufgabe des
Lehrers besteht nicht nur darin, alles am genauesten zu erklären,
worauf sich der Mensch schon beim Anwenden von den notwendigen
Bemühungen seinerseits stützen muss, sondern auch darin, ein
psychologisches und geistiges Milieu zu schaffen, das auf diejenigen
Menschen, die Ihm vertrauen, unsichtbar und aktiv günstig einwirken
wird. 153. Dies Letztere ist auch diese Welt, die der Lehrer durch
seine Gedanken, Gefühlswünsche und Gemütsbewegungen, die unvermeidlich
mit Äußerungen von bestimmten Forderungen als der aktivsten Form von
Energie-Informationseinwirkung verbunden sind, erschafft.
154.
Frage: Mir gelingt es nicht, mein Baby/Säugling meinen mir
Nahestehenden anzuvertrauen, die, wie es mir scheint, seine
Individualität und seinen Zustand nicht in jedem Moment
berücksichtigen, weil sie sich sicher sind, dass sie besser wissen, was
das Kind braucht. Zum Beispiel: sie meinen, den Körper samt Ärmchen
müsse man ganz einwickeln, bei Koliken meinen sie, es möge weinen, das
gehe vorbei, das könne bei jedem Kind vorkommen... Was ist das für eine
Unzufriedenheit in mir? Wie muss ich mich diesbezüglich verhalten?
Vielen Dank für eine Antwort! 155. Antwort: Du sollst gerade so handeln, wie du es selbst fühlst und als richtig ansiehst! 156.
Natürlich bedeutet das nicht, dass du Ratschläge seitens deiner
Nächsten überhaupt nicht anhören sollst. Ratschläge anhören und
bedenken sollst du, aber so handeln, wie nur du es selbst entscheidest. 157. Für dein Kind hast vor allem gerade du die Verantwortung! 158. Viele schon lang existierende Vorstellungen, die mit Erziehung und Pflege von Kindern verbunden sind, sind überflüssig. 159. Lerne, eine gute Mama zu sein!
160.
Frage: Ich möchte wissen, ob sich der Wille des Himmlischen Vaters
darin manifestiert hat, dass die Tempel/Kirchen aller Religionen nach
den Himmelsrichtungen ausgerichtet wurden (christliche, moslemische,
jüdische, buddhistische, hinduistische Tempel, ägyptische Pyramiden,
die der Maja, Azteken, megalithische Bauten wie Stonehedge usw.)?
Stimmt es, dass der Altarteil des Tempels der Kirche Des Letzten
Testaments nicht nach Osten ausgerichtet ist? 161. Den Willen des
Himmlischen Vaters, dass Heilige Tempel, die von Menschenhänden
geschaffen sind, irgendwie besonders an den Himmelsrichtungen
orientiert werden sollen, hat es nicht gegeben. 162. Auf geistige
Erscheinungen bezieht sich ein solches Ausrichten in keiner Weise und
hat auf solche Erscheinungen keinerlei Auswirkung. 163. Die
Orientierung an Himmelsrichtungen basiert eher auf psychologischen
Besonderheiten, die mit irgendwelchen menschlichen Festsetzungen von
etwas, was der Mensch für sehr wichtig hält, verbunden sind. Aber
gerade zum Göttlichen gehört das nicht. 164. Die Ausrichtung des Altarteils in den Tempeln der Kirche Des Letzten Testamentes ist nicht irgendwie speziell festgelegt.
165.
Frage: Mein Freund und ich kamen auf einen Bankautomaten zu und sahen,
dass jemand dort seine Geldkarte hatte stecken lassen, dabei brauchte
man schon keinen Pin-Code mehr anzugeben, man konnte das Geld einfach
so bekommen (das Geld desjenigen, der die Karte im Automaten stecken
gelassen hatte). Ich nahm die Karte schnell heraus und gab sie
daraufhin am Bankschalter ab. Mein Freund aber sagte zu mir, dass man
das Geld nehmen dürfe, es sei das selbe, wie wenn man es auf der Straße
fände. Verstehe ich es richtig, dass das Geld zu nehmen in diesem Fall
ein Diebstahl gewesen wäre, - dadurch, dass ich nämlich die Karte
abgegeben habe, habe ich sozusagen das Geld an den Besitzer
zurückgegeben? Ist das Verständnis richtig, dass man Geld, das auf der
Straße gefunden wird, nehmen darf, weil der Besitzer sowieso kaum zu
finden ist? 166. Antwort: Alles stimmt, du denkst richtig!
167.
Frage: Guten Tag, Lehrer! Ist es wirklich so, dass, wenn man über dem
Essen oder dem Wasser ein Kreuz zieht, oder ein Gebet spricht, so
verändert sich seine Struktur? Ihr Feld wird günstiger. Und welches
Gebet passt da am besten? Danke. 168. Antwort: Das stimmt, gerade die Strukturveränderung vollzieht sich dabei. 169.
Aber für das Segnen des Essens braucht man kein besonderes Gebet. Nötig
ist nur die eigentliche Aufrichtigkeit des Menschen, der sich durch
einfache Worte mit der Bitte um Segen an den Himmlischen Vater wendet. 170.
Die Qualität des Segnens hängt immer vor allem von der Qualität des
Bekundens des Heiligen Glaubens ab und von persönlichen geistigen
Eigenschaften desjenigen, der um den Segen bittet. 171. Frage: Es
ist bekannt, dass Wasser besondere Eigenschaften hat und `Information
in sich aufnehmen´ kann. Darf man während des Einheitlichen Gebetes ein
Gefäß mit Trinkwasser zum Zweck einer Verbesserung seiner energetischen
Eigenschaften aufstellen? Ich bitte um Entschuldigung, wenn meine Frage
naiv ist. 172. Antwort: Ja, eine wohlbringende Veränderung der Struktur des Wassers vollzieht sich. 173.
Noch besser wird dies vor sich gehen, wenn im Verlauf des Gebets das
Kännchen mit Wasser über eurem Kopf positioniert ist. Trinkt auf eure
Gesundheit! 174. Aber vergesst nur nicht, Gebet ist nicht gleich Gebet. 175.
Vieles hängt davon ab, wie ihr betet und in welchem Zustand ihr seid,
worauf ihr in Wirklichkeit eure Aufmerksamkeit während des Betens
konzentriert.
176. Frage: Guten Tag, Lehrer! Was ist Intuition?
Ist es richtig zu denken, dass es sich dabei um eine unterbewusste
Erfahrung früherer Leben handelt? Warum gibt es den Begriff der
weiblichen Intuition, der männlichen aber – nicht? Ist ihre Basis die
der Natur? 177. Antwort: Einen grundsätzlichen Unterschied zwischen
der Intuition von Männern und der von Frauen gibt es nicht. Die
Intuition selbst fundiert ausschließlich auf der Naturbasis, das heißt,
auf jenem Informationsfeld, das jedem selbstständig manifestierten
Objekt der Welt der Materie eigen ist. 178. Jedes solch eines
Feldes, das jedem konkreten Objekt eigen ist, verbreitet sich um so ein
Objekt herum in einer für seine Eigenschaften charakteristischen
Größenordnung /Entfernung. 179. Eben mittels solcher Felder ereignet
sich der gegenseitige Informationsaustausch zwischen allen ähnlichen
Feldern, die einander berühren. Ihr fühlt immer das, was euch umgibt! 180.
Ihr aber nehmt einen sehr großen Umfang so einer Information wahr, die
zu euch von überall her kommt, aber jener Teil des Bewusstseins,
welcher für Überlegungen verantwortlich ist, lässt euch (wegen seiner
sich unterscheidenden charakteristischen Besonderheiten) nicht jede
ankommende Information auf natürliche und für euch günstige Weise
identifizieren. 181. Abhängig vom Niveau der Entwicklung des
Organismus und seiner Fähigkeiten, die Information solcher Feldebenen
günstig wahrzunehmen und zu nutzen, wird auch der Umfang verschiedener
Information abhängen, welche dieser Organismus identifizieren wird. 182.
Vorläufig ist für eure Identifizierung vor allem die Feldinformation am
besten zugänglich, die zur Instinktbasis der Selbsterhaltung gehört. 183.
Obwohl, in dem Maße wie ihr euch entwickelt, werdet ihr fähig, immer
breiter das wahrzunehmen, was euch gleich einem Windhauch berührt hat. 184.
Eure Lebenserfahrung eines vorherigen Lebens, wenn es das gab, sowie
des jetzigen, ist vor allem berufen zu helfen, darauf richtiger zu
reagieren, was ihr intuitiv ahnen werdet. 185. Dabei, abhängig vom
Charakter des Lebensinteresses, der sich bei Männern von dem der Frauen
unterscheiden kann, entsteht auch eine erhöhte Empfänglichkeit für
irgendwelche charakteristische Information.
Kapitel 37
001. Auszüge aus der Kommunikation des Lehrers auf dem Internet-Forum der Gemeinschaft von Vissarion zur Winterzeit. 002.
Frage: Guten Tag, Lehrer! Geht jetzt unsere Erde wirklich in eine
andere Dimension über? Werden dadurch solche rapide Veränderungen des
Wetters verursacht und wachen dadurch Vulkane auf? Es gibt sogar
Botschaften von außerirdischen Zivilisationen, die sagen, dass wir bald
unsere Autos mit Pferden ziehen werden, weil kein Erdöl mehr gefördert
werden kann. Ich denke, dass viele damit einverstanden sind, dass wir
den Planeten so verschmutzt haben, schlimmer geht es nicht. Geschieht
diese Reinigung durch die Erde selbst oder durch den Himmlischen Vater? 003. Antwort: An dem, was mit der Natur der Erde vor sich geht, kann der Himmlische Vater grundsätzlich nicht beteiligt sein. 004. Und was soeben vor sich geht – so ist das Nützlichste, zu versuchen, selbstständig darüber nachzudenken. 005.
Die Hauptsache ist, sich auf die Einsicht zu stützen, dass die Erde ein
lebendiger Organismus ist, und wenn Veränderungen der Rhythmen ihrer
Lebenstätigkeit bis zu einem bestimmten kritischen Punkt vor sich
gehen, so muss sich unbedingt irgend eine globale Veränderung in ihrer
geophysischen Struktur ereignen. 006. Die momentanen Vorgänge in der
Natur der Mutter-Erde sind gesetzmäßig und mehr als das, dies wurde
zielgerichtet im Zusammenhang mit der Entstehung des Menschen auf
dieser Erde berücksichtigt.
007. Frage: Unser Denken ist mit
unserer Gesundheit verbunden. Davon beginnen sogar schon unsere
Mediziner zu sprechen. Warum gibt es jetzt in der Welt so viele
Krebskranke, womit ist diese Krankheit verbunden? In der letzten Zeit
höre ich immer wieder in meinem Umkreis: man ist an Krebs gestorben.
Ist dies vielleicht mit dem Egoismus verbunden? 008. Antwort: Ich
halte es nicht für günstig, die Ursachen für das Entstehen von
Krebserkrankungen maximal zu konkretisieren, weil dies wirklich nicht
nötig ist. Du aber hast richtig den Zusammenhang dieser und aller
anderen Formen von Krankheiten mit den egoistischen Erscheinungen des
Menschen angesprochen. 009. Genauer gesagt, gerade mit jenen egoistischen Bekundungen, die die von der Harmonie zugelassene Norm übersteigen. 010. Zu viele Unzufriedenheiten und Forderungen stellt der Mensch an das, was ihn umgibt und was ihm gegeben wird! 011.
Ungeachtet seines `Schreckens´ ist Krebs durchaus ziemlich schnell vom
Kranken selbst zu heilen und zwar dadurch, dass er alle seine
Willensbemühungen unternimmt hinsichtlich der Bekundung seines
richtigen Verhaltens gegenüber der Realität, die sich ihm zeigt und
sich um ihn herum ereignet und ihn unmittelbar angeht. 012. So könnt
sachkundig eben – ihr, die ihr das Letzte Testament schon angenommen
habt, schon durchaus etwas wissen, etwas, was einige von euch schon
wegen so einer entstandenen Krankheit erfolgreich nutzen konnten.
013.
Frage: Ist etwa Eifersucht seitens der Frau das emotionale Ergebnis
ihrer unterbewussten Berechnung dessen, dass der Vertreter der Natur,
der die Nachkommenschaft – ihr Hauptziel des Lebens – verteidigt und
versorgt, aufgrund seiner Fähigkeiten nicht mehrere als nur eine Frau
verteidigen, befriedigen und versorgen kann? Kann die Eifersucht
verschwinden, wenn in dem männlichen Teil des Volkes von Generation zu
Generation Männer geboren und erzogen werden, welche fähig sind, die
Welt mehrerer Frauen zu befriedigen, indem sie ihr Leben in Wohlstand
und die Entwicklung von allen Kindern gewährleisten. Ist das
Verschwinden von Eifersucht die Aufgabe der Frauen, oder doch die der
Männer? 014. Antwort: Besonderheiten der Erscheinung von Eifersucht
muss man mit dem Verständnis dessen, dass sie auf den Instinkten der
Selbsterhaltung und Fortpflanzung basiert, betrachten. 015. Ausgehen
muss man von drei Urgründen, die grundsätzlich beim Menschen sowie bei
jedem Vertreter der tierischen Welt gleich sind.. 016. Das
Hauptprinzip dieses Instinktes ist vor allem damit verbunden, dass der
Organismus (abhängig vom Grad der Kompliziertheit seiner Struktur)
unbedingt danach streben muss, seinen charakteristischen
Paarteil/Partner für das Entstehen der Nachkommenschaft zu finden, was
die nötigen Bedingungen des Überlebens sichert. 017. Dementsprechend
, wenn der Organismus die nötige Reife erreicht, sollen sich bei ihm
diesbezüglich jene Gefühlsbesonderheiten einschalten, welche diesen
Organismus zur notwendigen Suche bewegen werden. 018. Eine beliebige
Gefühlsinteressiertheit ist immer mit dem Vorhandensein von Unruhe oder
Angst diesbezüglich verbunden, dass das Interesse nicht verwirklicht
und das Ziel nicht erreicht werden kann. 019. Bei den Vertretern der
Tierwelt manifestiert sich so eine Unruhe in einem gemäßigten Verlauf,
welcher durch einfache Gesetze der Natur bedingt ist. 020. Aber im Falle des Menschen manifestiert sich dieses ganze Thema viel komplizierter. 021.
Nicht nur dadurch, dass der biologische Organismus des Menschen
komplexer ist als bei beliebigen Vertretern der Tierwelt, sondern vor
allem auch dadurch, dass die Gefühlswelt eben des Menschen kraft
charakteristischer Besonderheiten der Seele eine außerordentliche
Intensität der Bekundungen aufweist. 022. Wodurch sich die oben
erwähnte Unruhe oder Angst sehr stark zeigen kann, indem sie sich
leicht das Bewusstsein wegen des Findens aller möglichen Wege, die zur
Beruhigung dieser Instinktbedürfnisse führen könnten, unterordnet, sie
dabei gefühlsbetont als die hauptsächlichsten Lebensziele hervorhebt. 026.
Ein Mensch, der keine richtige geistige Erziehung genossen hat – und
das bedeutet auch, dass er nicht den notwendigen Umfang an geistigen
Kräften besitzt – ist auf ganz natürliche Weise unfähig, dem Einfluss
seines eigenen Instinktes richtig zu widerstehen. 024. Was ihn unvermeidlich zu der Notwendigkeit veranlasst, das Hauptziel des Lebens nur in diesem Instinktbereich zu sehen. 025.
Beim Menschen, im Gegensatz zum Tier, liegt der Eifersucht die
Notwendigkeit zugrunde, gerade jenen Auserwählten hoch einzuschätzen,
mit dessen Vereinigung es am günstigsten sein wird, was, wie ich schon
bemerkt habe, mit der Beunruhigung, ihn zu verlieren, unvermeidlich
verbunden ist. 026. Und da die besondere Gefühlswelt des Menschen
fähig ist, ihn zu zwingen, sich vollends an irgend ein einziges Objekt,
an seinen Paarteil, zu binden, wird diese Beunruhigung völlig
angebracht sein, weil das Gefühl der Liebe, aufgrund derer auch die
stärkste Anhänglichkeit des Menschen entsteht, nicht im Zusammenhang
mit der Fähigkeit des Menschen, vernünftig zu denken, erscheint und
unerwartet einsetzen kann. 027. Wonach euer Auserwählter, der seine
neuen Gemütsbewegungen nicht bewältigen kann, euch ohne weiteres
verlassen und zu einem anderen Menschen gehen kann, wobei er euch mit
den Emotionen von nicht realisiertem Interesse zurücklässt. 028. Je
geistig schwächer ein Mensch ist, umso stärker zeigt sich bei ihm
Unsicherheit hinsichtlich seiner Kräfte, bezogen auf die
Wahrscheinlichkeit, in den bestehenden Lebensverhältnissen überleben zu
können, und umso mehr wird sich bei ihm Angst zeigen, die mit der
Erscheinung der betrachteten Instinktseiten verbunden ist. 029.
Wobei, je größer die Angst ist, was nur der geistig schwächere Mensch
erleben kann, umso wilder und verdrehter wird sich seine Eifersucht
zeigen. 030. Dementsprechend, je geistig stärker ein Mensch ist,
umso gemäßigter werden seine Gefühlsbewegungen zutage treten, die eben
mit dem Erscheinen seiner Eifersucht verbunden sind. 031. Aber
diese charakteristischen Beunruhigungen selbst, die in ihrem Grunde
egoistisch sind, können nicht verschwinden, weil sich die Wahrnehmung
der sich ereignenden Realität in der Lebenstätigkeit des Menschen
ausschließlich durch seine Gefühlswelt bekunden wird. 032. Bloß bei
einem geistig starken Menschen kann der Verlust des Menschen, den er
liebt, eine bestimmte Bitterkeit hervorrufen, die wie ein Schatten auf
seine weiter bestehenden Bestrebungen, die Hauptziele des Lebens zu
verwirklichen, fällt, und bei einem geistig unreifen – ist er aber dem
Verlust des Lebenssinnes gleich.
033. Frage: Guten Tag, Lehrer!
Ich erziehe mein Enkelkind, seine Eltern übergaben es mir, als es erst
ein Jahr alt war. Jetzt ist es schon 5, und sie haben es wieder an sich
genommen, und es besucht einen Kindergarten. Seine Eltern sind
ungläubig und verneinen aktiv Gott. 034. Darf ich ihm irgendwie ein
ganz klein wenig über den Vater, über Schutzengel erzählen, wenn seine
Eltern mir verbieten, dies zu tun, der Junge aber fragt? Vor einiger
Zeit hatte er Angst vor dem Einschlafen, ihn quälten Albträume. Aber
danach erzählte ich ihm, dass Gott ihn immer beschützt und ihm hilft,
darum könne ihm nichts geschehen. Die Ängste fingen an zu vergehen. Da
aber nicht nur ich ihn pflege, wird ihm somit auch ein anderes
Verständnis vermittelt. Die Ängste sind bei ihm wiedergekommen. 035.
Soll ich dem Jungen über andere Götter erzählen (altgriechische,
heidnische, Allah, Jehova usw.), das heißt, darüber reden, woran ich
selbst nicht glaube (im Grunde genommen lügen), wenn seine Eltern dies
fordern? 036. Wird meine Entscheidung richtig sein, seinen Eltern
eine Absage zu erteilen bezüglich weiterer Hilfe, wenn sie von mir
fordern, meine Überzeugungen zu ändern oder zu verheimlichen? 037.
Der Junge lernt selbstständig zu denken. Neulich sprach er in meiner
Abwesenheit wegen irgend einer Frage gegenüber seiner Mama ein
mangelndes Vertrauen aus, indem er dies dadurch erklärte, dass sie
nicht an Gott glaube. Und hat laut gesagt, dass er mich fragen werde.
Dies `erhitzte´ den Konflikt mit seinen Eltern zusätzlich. Soll ich ihm
beibringen, seine Überzeugungen sogar vor seinen Eltern zu
verheimlichen? 038. Antwort: Sie haben geschrieben: „Darf ich ihm
irgendwie ein ganz klein wenig über den Vater, über Schutzengel
erzählen, wenn seine Eltern mir verbieten, dies zu tun, der Junge aber
fragt?“ 039. In diesem Fall kannst du so viel erzählen, wie viel du für günstig hältst. 040.
Sie haben geschrieben: „Soll ich dem Jungen über andere Götter erzählen
(altgriechische, heidnische, Allah, Jehova usw.), das heißt, darüber
reden, woran ich selbst nicht glaube (im Grunde genommen lügen), wenn
seine Eltern dies fordern?“ 041. Natürlich darfst du das, aber nur
das, was du selber diesbezüglich meinst. Er kann nämlich später vieles
über all dies aus verschiedenen Quellen hören. 042. Eine nicht
geringe Rolle wird aber das spielen, was er als erstes zu hören
bekommt. Alles andere, was von anderen Quellen ausgehen wird, wird er
schon durch das Prisma seiner ersten Gefühlseindrücke des früher
Gehörten wahrnehmen. 043. Sie haben geschrieben: „Wird meine
Entscheidung richtig sein, seinen Eltern eine Absage zu erteilen
bezüglich weiterer Hilfe, wenn sie von mir fordern, meine Überzeugungen
zu ändern oder zu verheimlichen?“ 044. Ja. 045. Sie haben geschrieben: „Soll ich ihm beibringen, seine Überzeugungen sogar vor seinen Eltern zu verheimlichen?“ 046. Nein.
047.
Frage: Guten Tag! Ich lebe mit meiner Frau mehr als dreizehn Jahre
zusammen. Bin ich einer, der `unter dem Pantoffel steht´, wenn ich
Vergnügen verspüre, meine Frau zu wecken, indem ich ihr eine Tasse
Kaffee ans Bett bringe? 048. Antwort: Eben bei dieser erwähnten
Variante nicht. Bringe sie ruhig mutig weiterhin. Aber wenn deine Frau
zum Beispiel dabei stets Forderungen äußert, dass entweder der Kaffee
nicht süß genug sei, oder nicht stark genug, oder sonst noch irgend
etwas derartiges und du dabei, indem du dich bemühst, die sich stetig
verändernden Launen zu befriedigen und weiterhin Kaffee bringst, dann
kann man schon das von dir erwähnte Problem anfangen zu bedenken.
049.
Frage: Ich wollte fragen: ist es für den menschlichen Organismus
ungesund, wenn man Alkohol oder etwas Alkoholhaltiges anderer Ar in
geringer Dosierung zu sich nimmt? Die Menschen in der Welt, sogar
Ärzte, behaupten, Alkohol in geringer Dosierung sei sogar wegen des
Abtötens von allerlei Bazillen und Mikroben im Organismus sozusagen
gesund. Viele Menschen trinken von daher 50 g Alkohol täglich. Wie
wirkt Alkohol in Wirklichkeit auf den Organismus im physischen Sinne
ein? 050. Antwort: Es wird besser sein, wenn ihr jegliche Art
speziell hergestellter Alkoholika grundsätzlich nicht verwenden werdet.
051.
Frage: Egoismus – ist er immer schlecht? Es wird nämlich sehr viel
Gutes aufgrund von Egoismus getan. Zum Beispiel ein Mann, der sich auf
die Fahrbahn stürzt, um ein Kind zu retten und rettet es, er macht dies
auch aus einem egoistischen Grundsatz heraus. Er ist so erzogen – er
kann nicht anders, er wird sich sonst mit sich selbst unwohl fühlen.
Dabei blieb aber ein anderer Passant aus Angst um seinen Körper wie
angewurzelt stehen – das ist auch Egoismus... Also, ist der Egoismus
immer mit einem negativen Zustand und mit Folgen verbunden, die die
geistige Welt zerstören? 052. Antwort: Alle egoistischen Manifestationen basieren auf naturgegebenen Gefühlsbesonderheiten. 053.
Und da diese Gefühlsbesonderheiten der Lebenstätigkeit des
Menschenkörpers immer eigen sein werden, so werden die Manifestationen
des Egoismus auch angebracht sein. 054. Eine andere Sache ist es, wie der Mensch sich erlaubt, egoistische Verlockungen zu verwirklichen. 055.
Alle egoistischen Erscheinungen ohne Ausnahme zu beschimpfen und zu
kritisieren kann nur ein nicht genügend weiser Mensch. Um so mehr, als
gerade der Egoismus an der unwiederholbaren Formung der Persönlichkeit
aktiv teilnimmt. 056. Aber in dieser Zeitperiode wurde es
lebensnotwendig, die Mannigfaltigkeit der Verwirklichung des
egoistischen Drängens sehr sorgfältig zu durchleuchten, weil außer der
normalen Bekundungen von Egoismus in der Lebenstätigkeit des Menschen
auch eine große Menge anormaler Erscheinungen vonstatten geht, welche
fähig sind, die Qualität des Menschenwesens negativ zu verändern. 057.
Zum Beispiel können wir den in der Frage erwähnten Gedanken ein wenig
betrachten. Sie haben geschrieben: „...ein Mann, der sich auf die
Fahrbahn stürzt, um ein Kind zu retten und rettet es, er macht dies
auch aus einem egoistischen Grundsatz heraus. Er ist so erzogen – er
kann nicht anders, er wird sich sonst mit sich selbst unwohl fühlen.“ 058.
Indem man die Aufmerksamkeit auf den betonten Teil des Zitates richtet,
kann man sicher zwei unterschiedliche Eigenschaften, die die
unternommene Handlung charakterisieren, vermuten. 059. Einerseits
stürzt sich der Mensch auf die Straße, ohne nachzudenken, um das Kind
oder sonst wen zu retten, nur aus dem bloßen inneren Beweggrund heraus,
um zu retten, oder andererseits – er stürzt hinzu, um das zu tun, wobei
er es schafft, im Vorhinein zu überlegen, dass im umgekehrten Fall er
sich unbehaglich fühlen würde, oder man könne dann über ihn nichts
Gutes sagen oder denken. 060. Das ist ein Beispiel von zwei
verschiedenen Beweggründen einer Handlung: ein uneigennütziges Motiv
und eines, das auf Eigennutz beruht. 061. Die Handlung, die auf dem
oben erwähnten Eigennutz beruht, wo der Mensch sie nur aufgrund des
Bestrebens vollzogen hat, um sich von überflüssigen Beunruhigungen frei
zu halten und um die erwünschte Meinung über sich seitens anderer
Menschen zu schaffen, erweist sich nicht als normal. 062. Sogar,
wenn diese Handlung die Rettung des Lebens des Kindes erbrachte, so war
für den Rettenden selbst seine Tat nicht positiv. 063. Die Rettung
des Kindes milderte nur das Negative, welches sich bei so einem Retter
gezeigt hat, blieb aber unvermeidlich negativ. 064. Nur durch
Göttliche Weisheit waren die Ereignisse im Voraus auf solche Art
berücksichtigt worden, dass sie jedem zum Nutzen waren: dem Kind wurde
das Leben gerettet, und demjenigen, der seine anormalen egoistischen
Interessen hoch einschätzt, wurde eine Möglichkeit gegeben, zumindest
etwas Nützliches zu tun, indem dies die Bekundungen seines Anormalen
gemildert hat.
065. Frage: Mein Mann ist gläubig, er hat den
sehr großen Wunsch, richtig zu leben, sagt aber, das sei in Moskau
unrealistisch und würde keinem gelingen. Obwohl, er versuche es jeden
Tag, aber täglich stürze er ab. Er sagt, in der Gemeinschaft werde er
Hilfe bekommen, ringsum würden Gläubige sein, von ihnen käme
Unterstützung. Der Lehrer werde nahe sein, man könne ihn fühlen. Kurz
gesagt, er hat vor wegzufahren, aber erst später, wenn er hier einiges
erledigt hat. Meine Frage ist folgende: Wie muss man jetzt leben,
solange die Sachen noch nicht erledigt sind (er ärgert sich jeden Tag,
schreit herum, kann mich beleidigen und leidet selbst darunter)? Wie
soll ich mich richtig verhalten, um ihm zu helfen, nämlich von mir
hängt auch vieles ab? Ich bin keine Gläubige, darum habe ich es noch
schwerer. 066. Antwort: Natürlich, von jedem Menschen, der neben
einem anderen lebt, hängt der Charakter der Entwicklung der
Lebensumstände desjenigen ab, mit dem er zusammen lebt. 067. Damit
ich irgend einen konkreten Hinweis geben kann, ist es äußerst
notwendig, die Fragen nicht als ein allgemeines Problemthema zu
stellen, sondern indem man durch sie bestimmte, genau beschriebene
konkrete Umstände aufzeigt. 068. Allgemeine Probleme in
zwischenmenschlichen Beziehungen bestehen in der Regel aus einer nicht
kleinen Reihe konkreter problematischer Details, wobei das Lösen dieses
allgemeinen Problems nur durch das richtige Lösen jeder solcher
separaten Probleme möglich ist. 069. Darum wäre es günstig, wenn
möglich, vor allem mindestens ein oder zwei Umstände auszusondern, wo
du nicht weißt, wie da richtiger zu handeln wäre. 070. Wenn man aber
die allgemeine Form der geäußerten Frage berücksichtigt, so kann man
auf eine solche Frage nur eine allgemeine Antwort geben: demütig sein
und auf verschiedenste Weise versuchen, durch das Verhalten des
Ehemannes nicht mit Gekränkt-Sein zu reagieren. 071. Dies ist jener
Ausgangspunkt, von dem jeder Mensch beginnen soll, richtige Schritte
zur Lösung der entstehenden Lebensaufgaben zu unternehmen.
072.
Frage: Lehrer, nicht selten kommt es bei mir vor, dass ich eine
Situation des vorangegangenen Tages im Schlaf weiter durcharbeite, ich
sage dabei dem Menschen Worte, die ich tagsüber nicht geschafft habe zu
sagen. In Wirklichkeit bin ich in der Nacht eher im Halbschlaf, nicht
aber im Zustand eines tiefen Schlafes (das Kind weckt mich oft). 073.
Kommen meine Worte gegenüber diesem Menschen in Wirklichkeit in einem
gewissen Maße an, in seinem Bewusstsein oder Unbewussten, oder geht da
einfach das Modellieren auf diese Weise in meinem Verstand vonstatten?
Darf ich mich im Lichte der Wahrheit darauf verlassen, dass der Mensch
meine Gespräche mit ihm wahrgenommen hat, oder soll ich mit ihm in
Wirklichkeit sprechen? Danke! 074. Antwort: Unter diesen Umständen spielt die Hauptrolle nur das, was in Wirklichkeit vor sich geht.
075.
Frage: Ist die Meinung richtig, dass der Mann als das Wesen, welches
weniger emotional ist und mehr in sein Schaffen vertieft ist als in
Gespräche, durch lange und emotionale Erzählungen der Frau über ihre
Gefühle (oder die anderer Menschen) und Gemütsbewegungen (sogar auch
positive) müde wird – darüber, was für Kleidung man nun trage – oder
durch das Besprechen anderer sogenannter Frauenthemen? Soll eine
gläubige Frau, die nicht den Mann belästigen will, ähnliche Themen mit
ihren Freundinnen besprechen, sich aber bei dem Mann bemühen, kurz das
Wesentliche zu sagen und das möglichst ohne heftige Emotionen? 076.
Antwort: Man muss an das Begreifen dieser Frage individuell herangehen,
unter Berücksichtigung der charakteristischen Besonderheiten des einen
oder anderen Mannes, weil sie verschieden sind. 077. Männer können
sowohl emotional und redselig, als auch schweigsam sein. Es gibt auch
Männer, die an Gesprächen über `Frauenthemen´ gerne teilnehmen. 078.
Es lohnt sich nicht, sich in allen Fällen auf ein gewisses
einheitliches, eben für alle Männer kennzeichnendes Kriterium zu
stützen.
079. Frage: Lieber Lehrer, guten Tag! Ich habe eine
Frage über Kränkungen und Unterstützung. Mein Mann unterstützt mich
nicht in schwierigen Situationen. Manchmal habe ich nicht recht, das
andere Mal ein anderer. Situationen können verschieden sein, besonders
auf der Arbeit. Ich komme nach Hause, bin natürlich traurig, erkenne
meine Fehler. Manchmal denke ich darüber nach, dass ich einfach nicht
hätte reagieren sollen... Aber es geht nicht darum, sondern dass zu
Hause mein Mann sich im Gespräch über dies und das äußert, er belehrt
mich. Natürlich hat er recht, er beleuchtet alles, aber mir ist so
zumute, dass ich einfach so etwas hören möchte: „Sönnchen, du bist ein
Schatz, verzeih und vergiss, alles wird gut sein.“ Aber nein. Ich habe
versucht, mit ihm über dieses Thema zu sprechen – warum er das auf so
eine Weise macht, ob er kein Mitleid mit mir empfinde, er sagte, er
könne es nicht anders. Aber ich habe es dadurch sehr schwer, weil ich
keine Stütze an meiner Seite habe, ich spüre nicht, dass ich geliebt
werde, ungeachtet dessen, was immer ich auch angerichtet habe, deswegen
gibt es auch keine Einigung meinerseits, so, wie bei Gleichgesinnten. 080.
Ratet mir bitte, was soll ich tun: einfach annehmen, dass mein Mann
eben so ist? Soll ich vielleicht noch einmal mit ihm sprechen? So soll
es nämlich nicht sein! 081. Vielleicht nehme ich deswegen seine
Position so schmerzhaft wahr, weil ich selbst immer allen meine
Unterstützung zukommen lasse, der Mensch wird früher oder später
sowieso verstehen, warum sich etwas so oder so verhält, aber in der
schwierigen Minute braucht er von jemandem Bestätigung, dass alles gut
wird. 082. Antwort: Sie haben geschrieben: „... ich habe es dadurch
sehr schwer, weil ich keine Stütze an meiner Seite habe, ich spüre
nicht, dass ich geliebt werde, ungeachtet dessen, was immer ich auch
angerichtet habe... was soll ich tun: einfach annehmen, dass mein Mann
eben so ist? Soll ich vielleicht noch einmal mit ihm sprechen? So soll
es nämlich nicht sein! 083. Und wie konntest du zu dieser Schlussfolgerung kommen, die ich im angeführten Zitat betont habe?! 084. Sei vorsichtig mit solchen Behauptungen. 085.
Gerade das Vorhandensein von Behauptungen dieser Art in deinem Kopf
schafft nicht wenige psychologische Schwierigkeiten in deinem Leben! 086. Die Welt der Harmonie beruht nicht auf menschlichen Wünschen und Vorstellungen! 087.
In den von dir geäußerten Gedanken kann man eine standardisierte,
weiblich spezifische Wahrnehmung sehen, was sozusagen zur Bekundung von
Liebe gehören muss. 088. Solche Meinungen sind unter Frauen sehr
verbreitet, was, das muss betont werden, zur Entstehung der
Alltagsprobleme bei den gegenseitigen Beziehungen mit Männern aktiv
beiträgt. 089. In Beziehung zu Liebe gibt es bei den Männern
und den Frauen gewisse charakteristische Unterscheidungen, wenn diese
dem Mann nicht richtig bewusst sind, so kann er fälschlicherweise
seitens der Frau Liebesäußerungen erwarten, die den Männern eigen sind,
auch die Frau – erwartet von den Männern das, was vor allem den Frauen
eigen ist. 090. Worauf auch in der Regel zahlreiche
Missverständnisse bei den gegenseitigen Beziehungen von Männern und
Frauen beruhen, was zu ernsthaften negativen Folgen führt. 091. Natürlich musst du den Mann so annehmen, wie er ist! 092.
Reden kann man mit ihm, was du auch getan hast, und lerne im weiteren
die Gegebenheit, die nicht zufällig und gerade nach den Gesetzen der
Harmonie an deine Seite geraten ist, richtig wahrzunehmen. 093. Vor
allem ist es äußerst günstig, nicht jene Manifestierungen von Liebe zu
suchen, die den Besonderheiten der Liebe angeblich eindeutig eigen sein
sollen und die sich die Menschen selbst ausdenken und wünschen können. 094.
Besonders die Wünsche, die im Zustand von Erschöpfung entstehen, wo
beim Egoismus ein ziemlich großes Bedürfnis entsteht, seine Rechte
geltend zu machen. 095. Aber zum Sieg kommt man schließlich durch den Sieg! 096.
Und packt nicht etwa gerade derjenige an, seine Schwächen gegenüber
vielen egoistischen Anforderungen zu besiegen, der nach der Suche nach
den wahren geistigen Werten strebt? 097. Und bekommt nicht gerade der Mensch im Zustand von Erschöpfung die Möglichkeit, unverhüllt seine Mängel zu sehen? 098.
Hauptfehler des Menschen sind seine Erwartungen harmonischer Äußerungen
vonseiten der Nächsten, da, wo er selbst noch nicht gelernt hat, seine
eigene Lebenstätigkeit in völlige Übereinstimmung mit den Anforderungen
der Harmonie zu bringen. 099. Die Welt der Harmonie – ist die
Ordnung, die auf dem Gesetz beruht, wo durch Veränderung stetig alles
das entfernt wird, was seine strukturelle Konfliktbesonderheit
zeitweilig bekundet. 100. Die Konfliktbesonderheit ist mit unangenehmen Gefühlen, die beim Menschen entstehen, nahe verbunden. 101.
Aber gerade für den Menschen wäre es günstiger, nach dem Erwerb der
wahren geistigen Werte wirklich zu streben, gesetzt den Fall, er
wünscht dies, sich zu bemühen, beim Verspüren solcher unangenehmen
Aufregungen während des Kontaktes mit jemandem, den Grund dieser
Gefühle vor allem nur in den eigenen, wahrscheinlich falschen
konflikthaften Erscheinungen zu suchen. 102. Wobei man sich nicht erlaubt, den Nächsten zu verurteilen! 103.
Wisse immer, dass in der Welt der Harmonie für dich all das
schwierig/eng sein wird, in das du einzudringen suchst und dir dabei
etwas Übermäßiges erlaubst! 104. Und je mehr sich dieses
übermäßige Erlauben zeigt, umso schmerzhafter wird sich die erwähnte
Schwierigkeit/Enge auswirken, wobei sie deine Zuversicht deinen Kräften
gegenüber und das Interesse am Leben, die du falsch nutzt, unterdrücken
wird. 105. Der wahre Wert des Menschen liegt in seinem Streben,
nützlich zu sein, nicht aber in dem Streben, für sich Nützliches zu
finden! 106. Du bekommst immer ausschließlich nur solche Hilfe und
wirst ewig nur eine solche bekommen, die für dich aus dem Gegebenen,
das dich in der Wirklichkeit umgibt, am nützlichsten sein wird! 107. Anders kann es grundsätzlich nicht sein. 108. Eine andere Hilfe kann man nur aufgrund eines ausgemachten Unwissens erwarten.
109.
Frage: Lieber Lehrer! Man sagt, man solle unbedingt Nachkommenschaft
hinterlassen. Ist dies so richtig, und ist dies unbedingt notwendig? 110. Antwort: Dies ist nur bei der Lebenstätigkeit der Vertreter der Tierwelt unbedingt wichtig. 111. Im Leben des Menschen so eine Unbedingtheit anzunehmen, ist nicht richtig. 112.
Orientiere dich vor allem auf das Streben, harmonische gegenseitige
Verhältnisse mit den dich umgebenden Menschen und der Welt aufzubauen. 113.
Dabei ist aber nicht zu vergessen, dass du dich am vollwertigsten nur
in den Beziehungen entwickeln kannst, wo das Männliche und Weibliche
Eins werden.
114. Frage: Wie verhalten Sie sich zur Chiromantie (Hand-/Fußlinien `lesen´)? 115. Antwort: Gleichgültig. Was kann denn daran interessant sein? 116.
Ermöglicht das etwa nur, über seine eigene Veranlagung, oder die von
sonst wem bezüglich irgendwelcher Erscheinungen zu wissen? Aber eben
solch ein Wissen kann nichts ändern und ist bloß sinnlose Befriedigung
einer unvernünftigen Neugier. 117. Frage: Warum hat dann Gott diese Hand- und Fußlinien den Menschen aufgeprägt? 118. Antwort: Der Himmlische Vater hat dies oder etwas Ähnliches niemals aufgeprägt, oder gar zielgerichtet! 119.
Mehr noch als das, der Himmlische Vater ist an der Entstehung des
biologischen Organismus des Menschen überhaupt nicht beteiligt. 120.
Aber selbst Derjenige, der damit gewissermaßen zu tun hat, hat an der
Erschaffung des dir bekannten menschlichen Aussehens auch nicht
unmittelbar teilgenommen. 121. Das, was du in der sich ereignenden
Realität zu beobachten hast, ist vor allem die Frucht der Welt der
Materie, die sich auf natürliche Weise auf jenem besonderen
Energie-Informationsgrund entwickelt, welchen der Erschaffer der Welt
der Materie ursprünglich eingegeben hat. 122. Diese Grundlage hat in
ihrem Wesen die Eigenschaften, dank welcher im Laufe der Zeit in der
sich entwickelnden Welt der Materie unbedingt das entstehen soll, was
an der Verbesserung der charakteristischen Besonderheiten der
Entwicklung dieser Welt der Materie effektiv teilnehmen wird. 123.
Es lohnt sich nicht zu versuchen, im Sakrament des Entstehens von allem
Neuen in der sich entwickelnden Welt der Materie irgend eine
unvermeidliche unmittelbare Teilnahme des Erschaffers selbst zu sehen! 124. Dies ist kindlich naiv und unsinnig! 125.
Es ist ein Fehler des Menschen, auf natürliche Weise zu versuchen, beim
Begreifen des Seins dem Himmlischen Vater oder aber dem Erschaffer der
Welt der Materie, Gott jene Eigenschaften zuzuschreiben, die vor allem
nur dem Menschen selbst eigen sind.
126. Frage: Guten Tag! Zum
ersten Mal habe ich von Ihnen vor 12 Jahren erfahren. Mein bester
Freund ist Ihr Nachfolger und glaubt heilig an Ihre Lehre. Was ich aber
von mir nicht sagen kann. Leider oder zum Glück, entschuldigen Sie,
aber ich glaube nicht an Sie und an Ihre Lehre. Ebenso eigentlich auch
nicht an alle Weltreligionen. Obwohl ich mich gegenüber solchen
Kenntnissen oder Lehren mit großer Achtung verhalte, weil wahre
gläubige Menschen wahrhaft rein sind. Ich habe eine Frage, auf die ich
immer noch keine Antwort finden konnte. Wenn ich einen gläubigen
Menschen treffe, entstehen bei mir sofort Tausende von Beweisen für die
Nichtexistenz Gottes, und ich bemühe mich maximal, um ihm dies
auszureden. Und all dies dauert so lange, bis der Mensch wirklich
überzeugt ist, es gebe keinen Gott. Das selbe ereignet sich im
umgekehrten Fall. Also, meine Frage ist so. Warum bringe ich einen
Gläubigen von seinem Glauben ab und überrede einen Ungläubigen zu
glauben? 127. Ich habe viele Religionen/Religionslehren kennen
gelernt und habe für ein besseres Verständnis im Milieu der Gläubigen
gelebt, wobei ich bei allem mitgemacht habe, was auch sie gemacht
haben. Ich denke, dass man nur auf solche Weise das, was seinem Wesen
fremd ist, verstehen kann – nämlich sich darin auflösen. Daraus folgt
meine zweite Frage. Ich möchte auch Ihre Religion/Religionslehre
erlernen. Die Bücher habe ich gelesen, auch Ihre Interviews, aber für
eine umfangreichere Information und das Begreifen Ihrer Welt ist dies
wenig. Darf man für einige Tage zu Ihnen (gemeint: Gemeinschaft)
kommen, um ein besseres Bild zu erhalten? 128. Danke auf alle Fälle. Es ist sehr ungewöhnlich, einem Menschen zu schreiben, der Gott sein kann. 129.
Antwort: Sie haben geschrieben: „Warum bringe ich einen Gläubigen von
seinem Glauben ab und überrede einen Ungläubigen zu glauben?“ 130.
Wenn dich die Seite interessiert, warum es gerade dir gelingt, das zu
tun, so sage ich: all das hängt ausschließlich von den Eigenschaften
der inneren Welt des Menschen ab, von seiner Denkfähigkeit und von
seinem Vermögen, sich an seine Überzeugungen zu halten. 131. In
jeder Gesellschaft war immer und ist auch jetzt, als natürliches
Resultat der falschen geistigen Erziehung des Menschen, eine sehr große
Menge von denjenigen, die man von allem möglichen sehr leicht
überzeugen kann. 132. Es verhält sich so, wie im Kindergarten oder
überhaupt wie im Miteinander von Gleichaltrigen dieses Alters. Falls du
dies bemerkt hast und dich erinnerst: - gerade bei Kindern treten
leicht Umstände zutage, wo etwas mit einem bestimmten Anteil an Emotion
und Überzeugung Gesagtes von den Gleichaltrigen leicht als Wahrheit
aufgenommen wird. 133. Unabhängig davon, inwieweit unwahrscheinlich diese Erzählung auch sein mag. 134. Nach dem selben Prinzip ereignet sich das auch bei Erwachsenen. 135.
Hinter all dem steckt eine lebenswichtige Gesetzmäßigkeit, die einen
untrennbaren Anteil des eigenartigen Wesens des Menschen ausmacht. 136.
Diese Gesetzmäßigkeit erschafft nicht nur eine besondere Würde des
Menschen, sondern auch eine erhöhte Verletzbarkeit, was bis auf den
heutigen Tag viele, die damit Unfug treiben, reichlich ausnutzen
konnten, sowie jene mit einem historisch bekannten Namen, als auch eine
Unmenge von anderen. 137. Das hat immer nur die ohnehin große
Unwissenheit über das Verhältnis des Menschen gegenüber den wahren
Werten seines Wesens verstärkt, Werte, auf denen eigentlich beim
Menschen sein Wahrnehmen seiner Nützlichkeit basieren soll. 138. Es ist immer leicht, den Menschen dahingehend zu überzeugen, woran zu glauben er tief im Innern gefühlsmäßig neigt! 139.
Wenn dich aber eine andere Seite interessiert, und zwar – warum du das
machst, so beruhen diesbezügliche Handlungen von dir wiederum auf der
oben erwähnten nicht sachkundigen Auffassung deiner wahren Werte. 140.
Aufgrund dessen entsteht in der Regel immer das Bedürfnis, Schritte zu
unternehmen, wo unbedingt der Versuch vorhanden ist, seine eigene
Bedeutsamkeit aufzuzeigen, was auf ganz natürliche Weise ziemlich
primitiv vor sich geht. 141. Natürlich war diese Neigung von dir im
voraus berücksichtigt worden, damit Bedingungen geschaffen werden
konnten, wo es dir durch solche in Wirklichkeit unvernünftige
Handlungen immerhin gelungen ist, wenigstens irgend etwas Günstiges zu
bewirken. 142. Du kannst nämlich ausschließlich nur denjenigen vom
Glauben abbringen, für den die Zeit gekommen ist, damit anzufangen,
über das Göttliche bei weitem richtiger zu denken, als er sich bisher
zu denken erlaubt hat, und überzeugen zu glauben aber konntest du nur
so einen, für den die Zeit schon da war zu beginnen, an das Erhabene
aktiver zu denken. 143. Unter anderen Bedingungen würde dir das, worüber du nachfragst, nicht gelingen. 144.
Sie haben geschrieben: „Ich denke, dass man nur auf solche Weise das,
was seinem Wesen fremd ist, verstehen kann – nämlich sich darin
auflösen.“ 145. Dieser Grundsatz kann nicht den Erwerb des richtigen Begreifens gewährleisten. 146.
Wenn der Begriff das `Fremde´ benutzt wird, so kann das entweder
wirklich etwas Fremdartiges bedeuten, oder etwas, worüber man schon
hinausgewachsen ist , oder das, zu was man sich noch nicht hat
hinziehen lassen können, aber man wird sich im Laufe der Entwicklung
hinziehen lassen müssen. 147. Einzigartige Besonderheiten des
Menschen tragen dazu bei, dass der Mensch die ganze sich ereignende
Realität auf eigenartige Weise wahrnimmt und begreift. 148. Was in beträchtlichem Maße nicht den charakteristischen Besonderheiten der Erscheinung des Verstandes entspricht! 149.
Gerade dem Menschen wird ausschließlich immer eigen sein, die ihn
umgebende Realität nur gefühlsbetont voreingenommen wahrzunehmen. 150.
Es ist nur aus dem Grunde möglich, dass der Mensch etwas Neues nicht
annimmt, wenn sich dieses Neue von der beim Menschen schon vorhandenen
Überzeugung, die er schätzt und von der er sich noch nicht trennen
möchte, was das Niveau seiner geistigen Reife und Weisheit
kennzeichnet, unterscheidet. 151. Und solange dieser Mensch
in seiner geistigen Entwicklung nicht zu etwas Größerem heranreift, wie
viel auch immer er das, was sich von seinen eigenen Überzeugungen
unterscheiden mag, berührt haben sollte, gelingt es ihm in keiner
Weise, eben sich normal zu öffnen und wahre Werte dessen, was berührt
wird, zu begreifen. 152. Der Mensch kann nur das in aller Fülle
begreifen, was für die Gesellschaft des Menschen schon wirklich das
ist, wo sie durchgegangen ist und was bereits überholt ist. 153.
Wofür es genügt, dass der Mensch es vermag, seine analytischen
Fähigkeiten richtig zu nutzen, weil die Gefühlswelt in ihrer Tiefe die
notwendigen Einprägungen der Übereinstimmung schon besitzt. 154. Was
jedoch das Kommende angeht, so ist es in diesem Fall überhaupt nicht
ausreichend, nur diese Fähigkeiten zu besitzen, Fähigkeiten, die ersten
Merkmale dieses immer mehr sich manifestierenden Kommenden richtig zu
analysieren. 155. Gerade in diesem Fall ist es äußerst wichtig, dass
die Gefühlswelt des Menschen genügend reif ist, damit sie die nötige
Gefühlsorientiertheit für das normale konkrete Begreifen schaffen kann. 156.
Wofür der Grad der Entwicklung von energetischen
Informationsbesonderheiten der Gefühlswelt beim Menschen mehr den
feineren und komplizierten ähnlichen Besonderheiten dessen, was mit den
Forderungen des Kommenden verbunden ist, nahe sein muss. 157.
Außerhalb dieser Bedingungen, wie sehr ein Mensch auch vor Klugheit
glänzen mag, wird er nicht fähig sein, die nötige Vollwertigkeit im
Begreifen zu erreichen. 158. Dabei bekundet sich das Verhältnis des
Menschen zum Neuen, womit er vorläufig noch nicht einverstanden sein
kann, durch zwei charakteristische Varianten: die eine ist sehr
verbreitet, sie beruht auf dem primitiven Ausdruck des Egoismus, und
die zweite seltenere basiert auf der richtigen Anwendung von Weisheit. 159.
Die egoistische Bekundung ist zu kennzeichnen durch das Streben des
Menschen, das, womit er vorläufig noch nicht einverstanden ist, als
etwas eindeutig nicht Richtiges einzuschätzen, wobei er nicht einmal
vernünftige Argumente zur Untermauerung seiner Verneinung aufzuweisen
hat. 160. Mehr noch, die Primitivität zeigt sich in diesem Fall
aktiver durch negative Emotionen, mittels derer der unwissende Mensch
nicht einfach nur verneint, sondern versucht zu schimpfen, wobei er
unsinnige Beschuldigungen und Kritik von sich gibt. 161. Dagegen zeichnet sich aber die weise Äußerung ein wenig anders aus. 162.
Ein normal reifer Mensch kann immer voraussetzen, dass in allem, womit
er noch nicht einverstanden sein kann, die vermutliche Bekundung einer
Wahrheit ist, die er wegen seiner dafür wahrscheinlich noch nicht
ausreichenden Entwicklung nicht gebührend zu durchleuchten vermag. 163. Was ihn weiterhin friedlich das erkennen lässt, dem er wirklich am meisten entspricht. 164. Sie haben geschrieben: „Es ist sehr ungewöhnlich, einem Menschen zu schreiben, der Gott sein kann.“ 165. Ich bin nicht Gott, jedoch vollzieht sich so ein Briefwechsel auf der Erde wirklich zum ersten Mal.
166.
Frage: Lehrer, Du hast gesagt, Du bist nicht Gott... Aber warum wurden
denn dann die Menschenseelen nicht nach Deinem Bilde geschaffen? Man
müsste dann nicht so viele Leiden und Wirren auf der Erde erdulden,
wenn die Menschen mit solchen Qualitäten, die Du verkörperst, geboren
würden. Und sie würden sofort beginnen, die Liebe auf die Erde und ins
Weltall zu bringen! 167. Antwort: Wenn dies möglich wäre, so wäre das auch getan worden. 168.
Aber bei der Entstehung meiner und eurer Wesen war ein lebenswichtiger
Umstand unvermeidlich, den maximal präzise auszudrücken mir
schwerfällt, weil ein Verständnisniveau des Menschen existiert, bei dem
ich nur die einfachsten Definitionen benutzen kann. 169. Damit der
Mensch die von Gott vorherbestimmte Veränderung der energetischen
Informationsstruktur der Welt der Materie erfüllen konnte, war es
notwendig, dass das Göttliche, worauf die Menschenseele beruht, sich
auf eine bestimmte Weise mit dem irdischen, das heißt, mit dem
biologischen Organismus, vereinigte. 170. Dabei muss die
Wechselwirkung des Göttlichen und des Irdischen streng gleichmäßig
ausgewogen sein, wovon die Bekundung der lebensbejahenden
Interessiertheit des Menschen abhängen wird. 171. Dies ist äußerst
wichtig, weil, verbunden mit der grundsätzlichen Unmöglichkeit seitens
des Himmlischen Vaters, die lebenswichtigen Bemühungen eines jeden
Menschen unmittelbar zu lenken, der Mensch selbstständig lernen muss,
dasjenige richtig zu finden und diesem zu folgen, was die aktive
Entwicklung seiner geistigen Eigenschaften wirklich fördern wird. 172.
Die hauptsächliche Hilfe soll dem Menschen dabei seine Seele leisten,
indem sie die notwendigen charakteristischen Empfindungen bei
irgendwelchen Vorkommnissen, die der Mensch unmittelbar erleben wird,
ins Leben ruft. 173. Und da sich im Wesen des Menschen zwei
verschiedene Strukturgrundlagen streng gleich ausgewogen befinden, das
Göttliche und das Irdische, so ist der Mensch, wenn das Irdische über
ein bestimmtes Maß vorherrschen wird, nicht fähig, den mächtigen
irdischen Ego-Gefühlseinfluss, der durch die Wirkung der Besonderheiten
der Seele um ein Vielfaches verstärkt ist, selbstständig zu beherrschen. 174.
Wenn aber das Göttliche über die Maßen vorherrschen wird, dann wird im
Menschen das Bedürfnis, die irdische Lebenstätigkeit zu verlassen,
unüberwindlich vorherrschen. 175. Für ein wohlbringendes Erfüllen
des dem Menschen vorherbestimmten Vorhabens Gottes muss der Mensch die
Welt der Materie recht lieben können, wobei er gleichzeitig die
Ego-Gefühlsbesonderheiten in sich nicht über das für diese Mission
günstige Maß in Erscheinung bringt. 176. Bis zur heutigen Zeit soll
in der Lebenstätigkeit des Menschen nur das Interesse für das
vollwertige Finden des Göttlichen vorherrschen, das berufen ist, die
Abhängigkeit des geistigen Teils des Menschen von seinen eigenen
naturgegebenen Ego-Gefühlserscheinungen zu regulieren. 177. Wonach,
wenn der Mensch sich auf der notwendigen Basis der Göttlichen Gesetze
richtig behaupten und in die Welt der Materie harmonisch eintreten
wird, sich dann vor dem Menschen in all seiner Breite das Hauptziel
ausbreiten soll, wofür gerade der Mensch gezielt geboren wurde. 178.
Und gerade in meinem Wesen besteht das Gleichgewicht des Göttlichen und
des Irdischen auf so eine Weise, dass dies mein Verweilen auf der Erde
so, wie dies euch eigen ist, nicht möglich macht. 179. Mein Ziel, um dessentwillen ich auch geboren wurde – ist euer geistiger Zustand! 180.
Alles übrige Irdische interessiert mich absolut nicht auf so eine
Weise, wie euch dies interessieren soll. Das Irdische kann mich nur in
dem Maße interessieren, insoweit es mir all das Nötige ausschließlich
nur dafür geben kann, dass ich das verstehen kann, was mit euch
geschieht und ich Vieles für euer Bewusstsein zugänglich aufdecken und
erklären kann. 181. Bei der Vereinigung meines geistigen Wesens mit
dem irdischen Körper kann mein Körper irdische Interessen bekunden nur
dank eines besonderen dosierten Absperrens und Zurückhaltens der
Eigenschaften dieses meines Wesens. 182. Was nur aufgrund des Willens meines Vaters möglich ist! 183.
Das menschliche Leben auf eine möglichst ähnliche Weise leben kann ich
ausschließlich nur, wenn mein geistiges Wesen, bedingt ausgedrückt,
sehr fest schläft. Aber dies wird schon sinnlos sein. 184. Darum kann mein Erscheinen unter euch nur selten und in außergewöhnlichen Fällen angebracht sein! 185.
Frage: Vissarion hat geschrieben: „Wenn aber das Göttliche über die
Maßen vorherrschen wird, dann wird im Menschen das Bedürfnis, die
irdische Lebenstätigkeit zu verlassen, unüberwindlich vorherrschen.“ 186.
Lehrer, kommentiere bitte diese Aussage. Gehört es zum übermäßigen
Vorherrschen des Göttlichen, wenn ein Mensch Mönch oder Einsiedler
wird, wenn für ihn das normale `weltliche´ Leben nicht mehr interessant
ist? Gab es in der menschlichen Geschichte solche Fälle, wo das
Göttliche übermäßig vorzuherrschen begann? 187. Und in Deinem Fall ergibt es sich so, dass das Göttliche, im Vergleich mit einem normalen Menschen, vorherrscht? 188.
Antwort: Sie haben geschrieben: „Gehört es zum übermäßigen Vorherrschen
des Göttlichen, wenn ein Mensch Mönch oder Einsiedler wird, wenn für
ihn das normale `weltliche´ Leben nicht mehr interessant ist?“ 189. Nein, das bezieht sich nicht auf den von mir erwähnten Umstand. 190. So eine Bekundung im Leben des Menschen beruht ausschließlich auf der nicht richtigen Erziehung der eigenen Weltanschauung! 191.
Sie haben geschrieben: „Gab es in der menschlichen Geschichte solche
Fälle, wo das Göttliche übermäßig vorzuherrschen begann?“ 192. In der Lebenstätigkeit des Menschen ist so etwas grundsätzlich ausgeschlossen. 193.
Besonderheiten solcher gleichmäßigen Ausgewogenheit werden ursprünglich
unter der unvermeidlichen Berücksichtigung der charakteristischen
Besonderheiten der bevorstehenden nötigen günstigen Entwicklung in das
eigentliche Wesen der Seele eingelegt. 194. Damit der Mensch das für
ihn Vorherbestimmte würdig erfüllen kann, ist für ihn unbedingt seine
vollwertige geistige Entwicklung notwendig, die natürlich beim Menschen
auf keine Weise derartige Bedingungen schaffen soll, dass der Mensch
das gefühlsbetonte Bedürfnis, dieses Vorherbestimmte mittels des
physischen Körpers ewig zu erfüllen, völlig verliert. 195. In meinem Fall aber ist kein Bedürfnis vorhanden, im physischen Körper ewig zu verweilen. 196.
Mich interessiert nur dann etwas, was dem Menschen eigen ist, wenn es
notwendig ist, dadurch etwas äußerst Wichtiges für diejenigen, die zu
etwas Größerem reif wurden, zu beleuchten und zu erklären. 197.
Meine gefühlsbetonte Interessiertheit, unter den Menschen zu verweilen,
hängt vor allem von ihrer reifen Bereitschaft ab, das wahrzunehmen, was
ich ihnen bringen muss und hauptsächlich von der Qualität der
Bereitschaft, die sie aufweisen.
198. Frage: Guten Tag! Ich
möchte erfahren, wie das Schicksal des Menschen bestimmt wird:
wird es durch die Bereitschaft des Menschen für eine neue Lektion
bestimmt, oder geschehen Ereignisse in einem konkreten bestimmten
Moment unabhängig davon, ob der Mensch die vorherigen Stufen bewältigt
hat? 199. Antwort: Die Kette von Ereignissen im Leben, die das
Schicksal des Menschen kennzeichnet, passieren nicht zufällig und nicht
unabhängig voneinander. 200. Ausgehend von der gestellten Frage kann
noch genauer gesagt werden, dass das Schicksal noch vor dem Moment der
Verkörperung der Seele bestimmt wird. 201. So eine Vorherbestimmung
gründet unbedingt auf der Berücksichtigung der Eigenschaften jeder
konkreten Seele, damit die wahrscheinliche Entwicklung der
charakteristischen Lebenstätigkeit, - durch die Kombination der
Eigenschaften dieser Seele mit den Eigenschaften dieses konkreten
Körpers in bestimmte psychologische Bedingungen geboren, - für das
Ansammeln der notwendigen Lebenserfahrung und Weisheit gerade seitens
dieser konkreten Seele maximal günstig ausfällt. 202. Frage: Und wie
verhält es sich mit Selbstmördern? Ist dieses Schicksal auch
vorherbestimmt, oder handelt es sich bei dieser Handlung – um eine
Abweichung vom `Kontrakt´ ? Was für eine Verantwortung trägt in diesem
Fall der Selbstmörder? 203. Antwort: Wenn wir sagen können, dass das
Schicksal als die größte Wahrscheinlichkeit charakteristischer
Lebensbedingungen, die für einen konkreten Menschen nötig sind,
zielgerichtet vorherbestimmt wird, so hängen die menschlichen
Handlungen selbst nur von ihm selbst ab. 204. Natürlich kann die
Wahrscheinlichkeit des in der Frage erwähnten tragischen Schrittes im
Vorhinein sichtbar sein, was auf der Grundlage der vom Menschen
angesammelten sehr negativen Lebenserfahrung, die diesem konkreten
Menschen eigen ist, möglich wird. Von gerade dieser Erfahrung hängt das
Entstehen der charakteristischen Veranlagung zu irgendwelchen
Handlungen im Wesen des Menschen ab. 205. Aber erstens ist unter
Berücksichtigung der vorhandenen Veranlagung zu tragischen Handlungen
für die Seele jene Verkörperung vorherbestimmt, die am günstigsten ist,
ausgehend von der Gegebenheit, die die Menschen selbst auf natürliche
Weise formen. 206. Zweitens werden, gemäß den für den Menschen mit
so einer Veranlagung zugänglichen Möglichkeiten, bestimmte zusätzliche
Erziehungsbedingungen geschaffen, durch die es möglich ist, die
Wahrscheinlichkeit des tragischen Fehlers zu vermindern. 207. Jedoch der eigentliche Schritt muss ausgesprochen vom Menschen selbst unternommen werden! 208. Die Wahl wird ihm unbedingt gegeben werden!. 209.
In diesem Zusammenhang muss man verstehen, dass, solange in den
seelischen Eigenschaften mindestens eine winzige Wahrscheinlichkeit für
das Erfüllen eines richtigen Schrittes besteht, wird dieser Seele
unbedingt die Möglichkeit der Verkörperung gegeben! 210. Was für eine große negative Erfahrung sie auch in sich hätte! 211. Sie haben geschrieben: „Was für eine Verantwortung trägt in diesem Fall der Selbstmörder?“ 212. Natürlich wird kein Selbstmörder nur aufgrund der Tatsache eines solch tragischen Fehlers von Gott abgelehnt werden. 213.
Das Hauptproblem besteht nur darin, dass der Selbstmörder, nachdem er
seinen Körper verlassen hat, die schwersten gefühlsbetonten
Gedankenbilder in seinem Gedächtnis aufbewahrt, was unvermeidlich die
schwierigsten Bedingungen der Existenz der Seele außerhalb des Körpers
bis zur nächsten Verkörperung hin erschafft. 214. Und diese Zeitperiode des Erwartens einer weiteren Verkörperung kann lange dauern. 215.
Es ist nämlich erforderlich, auf ein natürliches Entstehen von wirklich
wohlbringenden Bedingungen für das Verkörpern in eben jenen
aufgetauchten Körper und auf jene begleitende psychologische
Erziehungsverhältnisse zu warten, die eine wirklich wirksame Hilfe in
der Entwicklung der Seele mit so einer schwierigen Lebenserfahrung
leisten könnten. 216. Frage: Gleich danach noch eine Frage dazu. Und
wie steht es mit denen, die getötet wurden und den Mördern? Was ist zum
Beispiel mit Soldaten, oder denen, die durch Verbrecher ums Leben
kamen, oder solchen, die hingerichtet wurden? Ist die Meinung richtig,
dass ein Mörder das gesamte Karma des von ihm Getöteten auf sich nimmt?
Dass die Seele des Menschen, dem sein Leben gewaltsam genommen wurde,
völlig gereinigt wird und innerhalb sehr kurzer Zeit in einem neuen
Körper wiedergeboren wird? 217. Besonders interessiert mich die
Frage bezüglich der Soldaten, welche im Krieg waren und mehrmals
gezwungen waren, ihren Gegnern das Leben zu nehmen, denn sie mussten
sich verteidigen und Befehle erfüllen. 218. Antwort: Bei all solchen
Versuchen, über Handlungen anderer und über die möglichen Folgen dieser
ihrer Taten, die sich auf ihr Schicksal irgendwie auswirken können,
nachzudenken, muss man immer verstehen, dass das Maß an Verantwortung
ausschließlich immer abhängig ist von der Fähigkeit des konkreten
Menschen, die Tiefe dessen zu begreifen, was auf das Göttliche bezogen
werden kann und was nicht dazu gehört. 219. Der Grad eines solchen
tiefgreifenden Erfassens ist immer sehr nah verbunden mit einem
bestimmten Grad an markanten entsprechenden Empfindungen. 220. Je
ausgeprägter Gefühle auftreten hinsichtlich dessen, dass die
bevorstehende Tat nicht richtig ist, umso verderblicher sind die Folgen
für die geistige Welt und das Schicksal des Menschen, der diesen
Schritt, der gemäß seinen Gefühlen unzulässig ist, doch unternimmt. 221.
Auch umgekehrt: je weniger ein Mensch so etwas als das Nicht-Richtige
verspüren kann, umso weniger gibt es negative Folgen, die sich auf ihn
auswirken werden. 222. Befehl und Eid sind auf jeden Fall keine
Rechtfertigung für Militärpersonen, die sich dazu entschieden haben,
das zu tun, was dem, was sie verstehen und verspüren, zuwider ist! 223.
Sie haben geschrieben: „...ist die Meinung richtig, dass ein Mörder das
gesamte Karma des von ihm Getöteten auf sich nimmt? Dass die Seele des
Menschen, dem sein Leben gewaltsam genommen wurde, völlig gereinigt
wird und innerhalb sehr kurzer Zeit in einem neuen Körper wiedergeboren
wird?“ 224. Ein Mörder kann natürlich grundsätzlich nicht das
sogenannte Karma des von ihm getöteten Menschen auf sich nehmen. Erst
recht, wo so eine tragische Tatsache nicht zufällig sein kann, sondern
zum Wohl vorherbestimmt war. 225. Wie befremdend dies auf dem Niveau der vorläufig existierenden menschlichen Wahrnehmung auch sein mag. 226.
Ebenso ist auch die Meinung nicht richtig, dass die Seele des Getöteten
sozusagen völlig gereinigt wird und angeblich innerhalb sehr kurzer
Zeit einen neuen Körper erwirbt.
227. Frage: Guten Tag, Lehrer!
Kann sich die von der Seele gesammelte Erfahrung der bisherigen Leben
im neuen Körper, also in der neuen Hülle, irgendwie zeigen? Insofern,
als diese Erfahrung faktisch als unsichtbarer Fundus neben ihr anwesend
ist? 228. Antwort: Ja, unbedingt! 229. Dies zeigt sich in der Veranlagung und in der gefühlsbetonten Neigung zu irgendwelchen Handlungen und Bekundungen.
Kapitel 38
001. Vom fünften bis neunzehnten
Dezember fand in der Galerie der modernen Künste der Stadt Ekaterinburg
die Wanderausstellung `Der geistige Weg und die Kunst´ mit den Werken
des Lehrers, Igor Gantschorows und Nikolai Onitschenkos statt. 002. Der Lehrer war bei dieser Ausstellung, wie auch bei den zwei vorherigen, nicht anwesend. 003.
Im ersten Wintermonat erhielt der Lehrer einen Brief vom Leiter der
Londoner Abteilung der Zeitung `Washington Post´, Kevin Sallyvan, mit
der Bitte um einen Vorschlag seitens Vissarion, seine Ansicht
darzulegen von der heutigen Welt am Vorabend des Weihnachtsfestes, und
zwar auf der Webseite der `WashingtonPost´ in der Rubrik `Über den
Glauben´ , die den globalen Problemen der Religion und des Geistigen
gewidmet ist, wo bekannte Denker vor einer Millionen großen Leserschaft
über diese Themen reflektieren. 004. Schon vorher, im Sommer dieses
Jahres, war Kevin mit dem Flugzeug aus London gekommen und hatte einen
langen Weg durch die Taiga voller Mücken bis hin zur Himmlischen
Wohnstätte zurückgelegt, wo er immerhin ein Treffen mit dem Lehrer
hatte. 005. An jenem Tag hatte sich der Lehrer nicht sofort mit
Kevin und seiner Übersetzerin Anna getroffen, weil Er nicht geneigt
war, mit Journalisten zu kommunizieren. 006. Kevin hatte sich mit
einer flehentlichen Bitte an den Lehrer gewandt, ihn mindestens für
eine Minute zu empfangen, er sei nämlich absichtlich aus London
angeflogen und habe alle Schwierigkeiten des Taiga-Weges bewältigt und
wolle sehr die Augen des Lehrers sehen und Ihn fühlen. Er hatte auch
gesagt, er sei bereit, so lange zu warten wie nötig... 007.
Innerhalb weniger Stunden nach so einer aufrichtigen Bitte hatte das
Treffen stattgefunden und hatte mit einem einstündigen Interview mit
dem Lehrer geendet. Und bald danach war auf den Seiten der
`Washington Post´ ein großer objektiver und sogar wohlwollender Artikel
Kevins über die sibirische Gemeinschaft und über das Treffen mit dem
Lehrer erschienen. 008. Und jetzt, zu Beginn des Winters, wandte
sich Kevin mittels Internet an den Lehrer wie an einen guten alten
Bekannten mit der Bitte, seine Sicht auf das sich in der Welt
Ereignende mitzuteilen. 009. Der Lehrer stimmte zu, schlug aber vor, dass der Journalist die Fragen stellt, für die sich die Zeitung interessiert. 010. Bald danach kamen per E-Mail die Fragen der Redakteurin Sally Queen, zuständig für die Rubrik `Über den Glauben´.
011. Bis zum vierzehnten Dezember hatte der Lehrer die angebotenen Fragen beantwortet. Hier der gesamte Text dieses Interviews: 012.
„Bist Du Jesus von Nazareth? Wenn ja, kann man dann sagen, dass Dein
Verweilen auf der Erde - das Zweite Kommen ist, wo dann dem
traditionellen Verständnis nach das Ende der Welt bevorsteht? Wenn
nicht, wenn Du nicht deshalb hier bist, um den Anfang des Reiches
Gottes zu bereiten, wofür bist Du dann hier?“ 013. „Liebe Freunde,
ihr beginnt, ein überhaupt nicht einfaches Thema zu berühren, zu dem
ich natürlich bereit bin zu antworten, aber jede meiner Antworten wird
bei euch unvermeidlich neue, tiefere Fragen erzeugen. Nämlich das, was
in der Vorstellung des Menschen traditionsgemäß zu dem Thema, welches
Sie mit Ihrer Frage berühren, aufgebaut wurde, entspricht sehr wenig
der Wahrheit und existiert in einer äußerst primitiven und
unvernünftigen Form. So eine Vorstellung war zu Zeiten des Mittelalters
zulässig, jetzt aber ist es schon notwendig, viel Bekanntes bei
weitem genauer zu betrachten. 014. In dieser für die ganze
menschliche Gesellschaft schicksalhaften Periode ist es für viele von
Ihnen äußerst wichtig, eine vernünftige Anschauung eines normal
denkenden Menschen aufzubauen. 015. Ja, ich habe wirklich einst auf der Erde Israels das erfüllt, wofür ich von meinem Himmlischen Vater gezielt geboren wurde. 016.
Nur aber sollte meine Vollziehung nicht jenem Erwarten des Messias beim
israelischen Volk entsprechen, worauf sie gemäß ihrer bestehenden
prophetischen Deutungen hofften. Wodurch auch nicht wenige
Schwierigkeiten mit dem euch bekannten tragischen Ende entstanden. 017.
Das, was mir damals zu tun bevorstand, betraf die ganze Menschheit,
nicht aber nur jenes alttestamentarische Volk, aber ich sollte meine
Vollziehung genau dort wegen der dort entstandenen günstigen
Bedingungen der religiösen Wahrnehmung der sich ereignenden Realität
beginnen. 018. Die Hoffnungslosigkeit der gesamten Menschheit war
wegen der falschen Orientierung im selbstständigen Bestimmen des Weges
ihrer Entwicklung schon zu Beginn des gezielten Erschaffens des
Menschen vorherzusehen. 019. Und der Himmlische Vater begann, die
Ihm zugänglichen Bemühungen anzuwenden, um Seine Kinder zu retten,
obwohl Seine Kinder selbst, aufgrund von Unkenntnis der Wahrheit, dem
hartnäckig würden im Wege stehen. 020. Der erste besondere Schritt,
um dieses die Menschheit rettende Ziel zu erreichen, sollte die
Vollziehung sein, wo es nötig war, nur die Frohe Botschaft über Gott
zugrunde zu legen, der alle ohne Ausnahme gleichermaßen liebt,
Rechtschaffene als auch Sünder. 021. Über Gott, der keinen richtet
und darüber, dass es ausschließlich nur durch Sein Lebendiges Wort für
Seine Kinder möglich sein wird, die Einige Familie auf der Erde zu
bilden, durch die gerade das Reich Gottes entstehen soll. 022. Denn alle Menschen auf Erden sind Kinder des einen und einzigen Vaters! 023.
Und Er hatte niemals ein auserwähltes, besonders geliebtes Volk unter
den zahlreichen anderen Völkern und kann es niemals haben! 024. Die
Entfaltung der Besonderheiten der Frohen Botschaft setzte nicht das
Formen der Lehre unter Seinen ersten Schülern/Jüngern voraus, was eine
nicht geringe Zeit, die es aus natürlichen Gründen damals nicht gab,
erfordert hätte. 025. Gerade deshalb brauchten die Schüler nicht
speziell für dieses Ziel etwas genau aufschreiben, obwohl es alles
Notwendige dafür gab. 026. Die Frohe Botschaft war nur berufen, dem
Erscheinen der Lehre selbst voranzugehen, welche ausschließlich nur
unter den Bedingungen zu überbringen notwendig ist, wo nicht nur die
das Schicksal der ganzen Menschheit entscheidende Periode einsetzt,
sondern wo auch gleichzeitig damit die günstigsten Verhältnisse dafür
geschaffen werden, dass Vertreter verschiedener Völker die Lehre
berühren können. 027. Diese für die gesamte Menschheit schicksalhafte Periode ist gekommen! 028.
Das Wesen der Lehre ist berufen, die ganze notwendige Genauigkeit des
Verstehens des Gesetzes der geistigen Entwicklung zu eröffnen und
ebenso alle notwendigen Erklärungen diesbezüglich zu geben, weshalb
sich alle Gläubigen auf der Erde getrennt haben. 029. Ihr alle
werdet jetzt den Sinn eurer Geburt erkennen, weil der Mensch gezielt
für die vorherbestimmte Tätigkeit in der ganzen Welt der Materie
geboren wurde.“ 030. „Kannst Du Dich daran erinnern – so, wie
normale Menschen sich daran erinnern können, was ihnen geschah –
erinnern an die Leiden und an die Auferstehung?“ 031. „Vor allem ist
es wichtig zu verstehen, dass der biologische Organismus, welcher der
Körper des Menschen ist, gar nicht die Hauptwesenheit sowie die
konkrete Individualität des einen oder anderen Menschen, als auch
meines Wesens, ist. 032. Das Hauptsächliche liegt in der Seele, wo
sich die schöpferische Erfahrung aller Gotteskinder ansammelt, ebenso
wie in meiner Seele. 033. Der Körper, welcher auf den Gesetzen der
Materie beruht, ist berufen, die Rolle eines Werkzeugs zu spielen, dank
welchem das Vorhaben Gottes bezüglich einer besonderen
Strukturveränderung dieser Materie verwirklicht werden soll. 034.Bei
der offensichtlichen Notwendigkeit kann die Seele des Menschen so einen
Körper verlassen und wohlbehalten aufs Neue verkörpert werden. 035. Und so eine Notwendigkeit besteht, besonders vorläufig noch aus vielen lebenswichtigen Gründen. 036.
Eine dieser Ursachen ist berufen zu helfen, den Menschen bei der neuen
Verkörperung von der Last äußerst großer/schwieriger Gefühlsbewegungen
und negativen Information zu befreien, welche in der Regel in großer
Menge unter Verhältnissen des primitiven Lebens, das der Mensch zu
führen neigt, angesammelt wurde. 037. So eine einst angesammelte
Information kann nicht nur übermäßig und sogar gefährlich die Psyche
des neu geborenen Körpers belasten, sondern ist auch auf ganz
natürliche Weise beträchtlich veraltet, weil, nachdem die konkrete
Seele ihren Körper verlassen hatte, die neue Verkörperung viele Jahre
später stattfinden kann. 038. Der selbe Grundsatz bezieht sich auch auf mich. 039.
Ich denke, ich muss nicht besonders erklären, dass Erinnerungen für
mich an die Vergangenheit mit allen Emotionen jener Zeit für das
Erfüllen des Vorherbestimmten im Hier und Jetzt überhaupt nicht nötig
sind, und mehr als dies, jene Erinnerungen werden unvermeidlich nur zum
Hindernis und zur übermäßigen Last. Erkenntnisse der Besonderheiten
jener Menschen des Altertums, auf deren Bewusstseinsniveau ich Die
Wahrheit für sie zugänglich ein wenig zu eröffnen hatte, sind zur
jetzigen Zeit schon nutzlos. 040. Dieses Mal brauche ich die
Erkenntnis der Besonderheiten des modernen Niveaus des Bewusstseins der
Menschen um mich herum, um schon auf diesem qualitätsmäßig neuen Niveau
das Lebensnotwendige nahe zu bringen. 041. Und dies ist nur dann
möglich, wenn meine Seele den in den heute bestehenden psychologischen
Verhältnissen geborenen neuen Körper benutzen kann, mit einem neuen
Bewusstsein, in dem es ab dem Moment der Geburt keine überflüssige
Information gibt. 042. Wo bis zu einer bestimmten Zeit das
Bewusstsein meines neuen Körpers auf charakteristische Besonderheiten
des Bewusstseins der umgebenden Menschen abgestimmt werden muss. 043.
Dies ist äußerst notwendig, damit ich , indem ich ziemlich deutlich die
dem Menschen eigene zeitweilige, krankmachende Inkonsequenz erkenne,
das Lebensnotwendige auf genauere Weise geben kann. 044. Darum auch sollte ich einen neuen Körper und einen neuen Namen haben. 045.
Obwohl, in einer bestimmten Zeitperiode, als dazu eine Notwendigkeit
entstand, mein Himmlischer Vater einen kurzen Augenblick von
bedeutungsvollen Erinnerungen in meinem heutigen Bewusstsein zuließ,
wonach ich auch dabei gefühlsmäßig erkannt habe, dass es sehr gut ist,
wenn man keine vollständigen Erinnerungen an die Vergangenheit hat.“ 046. „Im Neuen Testament spricht Jesus darüber, dass man nicht direkt zum Vater kommt, sondern nur durch Ihn. Stimmt das?“ 047. „Das ist richtig. Keiner außer dem Sohn kennt den Vater. 048.
Und wenn das Wesen des Sohnes in sich das Wesen des Wortes Gottes
beinhaltet, dann kann auf ganz natürliche Weise keiner sonst, außer
diesem Lebendigen Wort, grundsätzlich die Wahrheit der Gesetze der
geistigen Entwicklung, die vom Himmlischen Vater für seine Kinder
vorherbestimmt sind, äußerst genau wiedergeben. 049. Natürlich müsst
ihr vor allem bewusst verstehen, dass zu Gott eintreten, so, wie ihr
zueinander zu Besuch kommt, nicht erforderlich ist. 050. Ihr seid von Ihm auch niemals weggegangen, weil das grundsätzlich nicht möglich ist. 051.
Der Himmlische Vater hat die reale Möglichkeit, immer nahe bei jedem
Menschen zu sein, unabhängig davon, wo sich jeder von euch befindet. 052.
Deshalb, wenn die in der Frage erwähnte Wahrheit vollständiger und
genauer ausgedrückt wird, so kann man sagen, dass die Aufgabe des
Menschen die Notwendigkeit bedeutet, das Gesetz seiner geistigen
Entwicklung richtig zu verstehen und seine Lebenstätigkeit im völligen
Einklang mit diesem Gesetz äußerst genau leben zu lernen. 053. Und diese äußerste Genauigkeit kann ausschließlich nur das Lebendige Wort Gottes selbst geben. 054.
Jede andere Behauptung diesbezüglich, die nicht unmittelbar aus dem
Munde des auf der Erde manifestierten Lebendigen Wortes Gottes kommt,
soll nicht als Gesetz wahrgenommen werden und kann nur schöpferisch und
gemäß den individuellen Fähigkeiten eines jeden Menschen begriffen und
wahrgenommen werden.“ 055. „Wenn Menschen Dir nicht glauben, kommen sie dann nicht ins Paradies?“ 056. „Solche Schlussfolgerungen, die leicht allerlei Ängste erzeugen können, gehören auf keine Weise zur Wahrheit. 057.
Nur aus Unkenntnis und vor allem aufgrund egoistischer Positionen
bemühen sich die Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen zu
allen Zeiten, diese Ängste zu benutzen. 058. Wo die Vertreter
verschiedener eigenartiger kirchlicher Organisationen, basierend auf
irgendwelchen eigenen Deutungen der ihnen bekannten Wahrheiten, die
sich von jenen Deutungen, worauf andere ähnliche Organisationen
basieren, unterscheiden, durch solche unvernünftigen erschreckenden
Aufrufe versucht haben und jetzt noch versuchen, die sie
umgebenden Menschen im Schoße nur `ihrer´ Kirche zu halten. 059. Der
Himmlische Vater ist überall auf der Erde anwesend, und somit auch
überall da, wo sich mindestens zwei oder drei für das Erfüllen von
Erkenntnissen versammeln, worunter wirklich rechtschaffene Handlungen
zu verstehen sind, so wird dort auf ganz natürliche Weise die wahre
Kirche Gottes entstehen können. 060. Selbst dann, wenn diese zwei
oder drei Erwähnten von der Existenz des Lebendigen Wortes Gottes
überhaupt nichts ahnen werden! 061. In welche Lebensumstände ein
Mensch auch geboren sein mag und in welche Umstände er im Nachhinein
auch geraten könnte, so geschieht dies ausschließlich nur mit dem
Wissen Gottes und aufgrund Seiner Vorherbestimmung. 062. Und folglich sind alle Lebensprüfungen, die jeden von euch berühren können, für eure Entwicklung eindeutig wohlbringend. 063.
Ihr könnt sicher sein, dass, wohin der Mensch auch gehen und was er
auch tun mag, er wird dies nicht zufällig tun, und er wird das ihm
Fehlende für seine weitere notwendige Fortsetzung der Erkenntnis des
Göttlichen unbedingt erwerben. 064. Wenn das Wort Gottes auf die
Erde kommt, so soll damit überhaupt nicht die Aufgabe gestellt
werden, dass alle Menschen es schaffen, sich Ihm während Seiner
Vollziehung im Körper anzuvertrauen, obwohl Dasjenige in vollem Maße zu
erfüllen ist, was Er den Menschen eröffnet, dies werden letztendlich
alle erfüllen müssen.
Kapitel 39
001. Hier Auszüge aus den Antworten des Lehrers auf dem Internet-Forum der Gemeinschaft. 002.
Frage: Bei mir zu Hause schauen die mir bekannten Baptisten vorbei, um
zu arbeiten, oder um sich einfach aufzuwärmen, und währenddessen
erklingen bei mir die eingeschalteten Psalmen unserer Gemeinschaft,
aber ich weiß, dass sie diese Psalmen nicht mögen, sie halten sie nicht
für geistige Musik, und sie bitten, sie auszuschalten bzw. nicht in
ihrer Anwesenheit einzuschalten. Wenn ich sie nicht ausschalte,
bedeutet dies dann eine Missachtung ihrem Glauben gegenüber? Ist es
richtig, immer das auszuschalten, was den Besuchern nicht gefällt? 003.
Antwort: In diesem von dir erwähnten Fall zeigt das Abschalten der für
dich teuren Psalmen vor allem deine eigene Missachtung gegenüber den
heiligen Werten, denen du vertraust. 004. So zu handeln ist nicht richtig! 005.
So etwas wäre angebracht, wenn du mit offen erklingenden Psalmen, die
dir teuer sind, das Haus der Menschen betreten würdest, die andere
Werte schätzen. 006. Die eigentliche Tatsache der erwähnten Bitte,
welche die Besucher, die in dein Haus kommen, geäußert haben, zeigt
markant deren Unwissen über das Bekunden wahrer Göttlicher Grundsätze. 007. Bitten solcher Art seitens der Gäste sind nicht angebracht / nicht zulässig!
008.
Frage: Guten Tag. Was können Sie von den verkörperten Engeln sagen? Wie
geschieht dies und wofür? Wodurch unterscheidet sich ihre Seele von der
Seele der anderen Menschen? 009. Antwort: Engel wurden niemals verkörpert und werden niemals verkörpert werden! 010.
Sie wurden nicht dafür geschaffen, und ihre Feldbasis taugt nicht für
die Vereinigung mit der Feldbasis eines materiellen Körpers. 011.
Sie wurden für eine sich begrenzt in Erscheinung tretende
Hilfstätigkeit geschaffen und brauchen keine Entwicklung und kein
Ansammeln von Erfahrung. 012. Frage: Hier ist wieder meine Neugier.
Und wie können denn die Engel uns in der materiellen Welt helfen, wenn
sie diese Welt auf keine Weise beeinflussen können? Was ist ihre
Aufgabe und Vorbestimmung? 013. Antwort: Sie sollen euch auch keine
Hilfe gerade in der Welt der psycho-physischen Besonderheiten leisten.
Sie wurden nicht dafür geschaffen. 014. Das Feld ihrer Hilfstätigkeit bezieht sich nur auf das Verweilen eurer Seele außerhalb des festen Körpers.
015.
Frage: Lieber Lehrer! Oft kommen solche Situationen vor, wo mir
nahestehenden (und nicht besonders nahestehende) Menschen etwas Neues
in ihrem Äußeren zeigen (Frisur, Kleidung oder etwas Ähnliches) und
fragen: „Na, wie sehe ich aus?“ Wenn ich sehe, dass der Mensch nun
besser aussieht, dann gibt es natürlich keine Probleme, ich freue mich
mit ihm zusammen: „Du siehst prima aus! Das steht dir aber gut!“ Und
wenn etwas nicht stimmt, entsteht bei mir Verwirrung: wenn ich die
Wahrheit sage, so kann er sich gekränkt fühlen (denn ihm selbst kann es
gefallen), und zu sagen, dass er gut aussieht, wo man von mir
offensichtlich ein Lob erwartet, - so fühle ich, dass ich heuchle. Was
soll ich tun? 016. Antwort: Unter den Umständen sollst du nicht heucheln. Sag´ die Wahrheit. 017.
Man muss besonders wachsam sein, wenn eine Situation entsteht, die
verbunden ist mit der Sorge, dass eventuell eine Kränkung entstehen
könnte! 018. Die bei euch erscheinende Abhängigkeit davon, dass ihr
jemanden nicht kränken wollt, zwingt euch dazu, absolut unangebrachte
Bemühungen anzustellen, die sich sowohl auf eure eigene Entwicklung
negativ auswirken, als auch besonders auf die Entwicklung desjenigen,
bezüglich dessen ihr entscheidet, eine in der Tat falsche Handlung zu
unternehmen. 019. Frage: Lehrer, ist es zulässig, in so einer
Situation der Frau (meiner Freundin) auf ihre Frage hin - „Na, wie sehe
ich aus?“ - zu sagen, dass sie meiner Meinung nach geschmacklos
angezogen sei (ich selbst würde solche Sachen niemals kaufen und
anziehen). Denn “über Geschmack lässt sich nicht streiten“, oder
handelt es sich dabei etwa um meine Überheblichkeit? Oder sollte ich
einfach sagen, dass es mir nicht gefällt, wie sie aussieht, ohne genau
zu erklären, warum? (Ich bin mir beinahe sicher, dass sie bei jeder
Variante von Antworten traurig sein wird – außer bei einer positiven.) 020.
Antwort: Sie haben geschrieben: „Lehrer, ist es zulässig, in so einer
Situation der Frau (meiner Freundin) auf ihre Frage hin - „Na, wie sehe
ich aus?“ - zu sagen, dass sie meiner Meinung nach geschmacklos
angezogen sei (ich selbst würde solche Sachen niemals kaufen und
anziehen)...“ 021. Gerade solch eine Äußerung darf man nicht machen. 022.
In so einem Fall ist es nicht richtig, sich über den anderen zu
stellen, eine Parallele zu dem mystischen Bereich herzustellen, der
sich hinter dem Wort “Geschmack“ versteckt. 023. Antworte auf eine
einfachere Art, nämlich dass gerade dich so eine Kleidung verwirrt.
Aber wahrscheinlich nur dich und nur heute. 024. Sprich hinsichtlich
des von dir erwähnten Themas ehrlich, auch sogar, wenn du genau weißt,
dass dies deine Freundin traurig macht.
025. Frage: Verehrter
Vissarion! Raten Sie mir bitte, was ich tun soll. Ich liebe einen
jungen Mann, aber seine Eltern sind grundsätzlich gegen unsere
Beziehung, und sie mögen mich nicht. Ich fühle, dass ich ohne ihn
keinen einzigen Tag leben kann! Was soll ich tun? Wie soll ich handeln?
Danke. 026. Antwort: Das Wohl des Aufbaues eures gegenseitigen
Verhältnisses hängt in diesem Fall vor allem von den Wünschen und
Bestrebungen dieses deines Mannes ab. 027. Wenn er es wirklich zu
versuchen wünscht, weiterhin mit dir ein gemeinsames Leben aufzubauen
und fähig ist, bezüglich dieser Frage nicht von der Meinung seiner
Eltern abhängig zu sein, dann ist alles normal – du kannst dich
weiterhin ruhig mit ihm treffen.
028. Frage: Guten Tag, Lehrer!
Erkläre bitte in etwa solches Rätsel: vor nicht langer Zeit waren wir
vier Milliarden Menschen, jetzt – schon mehr als sechs Milliarden.
Woher kommen die neuen Seelen? Wird der Planet nicht in Zukunft
übervölkert sein? 029. Antwort: Das Erschaffen jedweder neuen Seele
kann endlos andauern und, gemäß einer offensichtlichen Notwendigkeit,
mit einem unterschiedlichen Grad an Intensität. 030. Der Mensch mit
jenen besonderen Eigenschaften, die sein Wesen ausmachen, wurde gezielt
für die Strukturveränderung des Weltalls erschaffen. 031. Dieser vorherbestimmte Verlauf wird ewig vor sich gehen, zumal sich auch das Weltall selbst ewig erweitern wird. 032.
Für eine günstige Erfüllung dieser Vorherbestimmung ist auf ganz
natürliche Weise die bestimmte Teilnahme einer Riesenmenge gerade
solcher Kinder Gottes notwendig, die das geistiges Gewebe (Seele), das
vom Himmlischen Vater erschaffen wurde, besitzen. 033. Der Sinn der
Lebenstätigkeit des Menschen läuft überhaupt nicht auf eine begrenzte
Manifestierung im Bereich der Erde hinaus. 034. Die Erde zeigt nur
den Anfang der Gestaltung der für die normale Erfüllung der
vorherbestimmten notwendigen geistigen Eigenschaften, welche dem
sogenannten Träger des Beweglichen Verstandes unbedingt eigen sein
sollen. 035. Was aber die Überbevölkerung der Natur der Erde
betrifft, oder überhaupt die eines anderen beliebigen Planeten unter
dessen existierenden Lebensbedingungen durch die einen oder anderen
Organismen, so sollen in so einem Fall immer die primitiven
Gesetzmäßigkeiten des Gesetzes des Gleichgewichtes zugunsten einer
notwendigen Normalisierung einsetzen. Wo durch bestimmte
charakteristische Naturerscheinungen unbedingt das reduziert werden
wird, was die dafür zulässigen Normen überstiegen hat. 036. Von der
ethischen Seite gerade der menschlichen Wahrnehmung her kann dieser
Prozess durchaus extrem unschön sein, aber gemäß dem Gesetz der Welt
der Materie wird dies eine normale Erscheinung sein. 037. Frage:
Lehrer, im Zusammenhang damit, was ich oben gelesen habe, ist bei mir
die Frage aufgetaucht: wenn wir uns nicht auf
wissenschaftlich-technischem Wege entwickeln werden, sondern gemäß dem
Wort Gottes, dann sind wir bei weitem mehr als sechs Milliarden
Menschen. Wie sollen wir uns (oder soll ich mich) zu den Gedanken des
Überlebens verhalten? Und soll man vom Gesichtspunkt der Wahrheit aus
den Bereich des Baues von Weltraumschiffen entwickeln, oder können wir
uns auch ohne sie bewegen? 038. Antwort: Lieber Alexander, in deiner
Frage äußert sich vor allem deine persönliche Besonderheit, nicht aber
die Stimme der Öffentlichkeit, und darum antworte ich nur für dich. 039.
Natürlich lohnt es sich nicht, deine Aufmerksamkeit auf das
wahrscheinliche Problem des von dir erwähnten Umstandes sonderlich
zuzuspitzen, weil die Lösung des Problems im Moment seines
offensichtlichen Auftretens deutlich gesehen werden wird. 040. Zum
gegenwärtigen Zeitpunkt kannst du, falls du dies sehr wünschst, dir
erlauben, dich für alle möglichen Konstruktionen, deren Bilder auf
deinen eigenen Vorstellungen beruhen, zu interessieren, Das ist normal. 041. Vorläufig ist die Zeit noch nicht da, genaue Information zu dem von dir erwähnten Thema zu berühren. 042.
Ich kann nur ein wenig darauf anspielen, nämlich dass die Verlagerung
des geistigen Gewebes, einschließlich seiner angesammelten günstigen
Lebenserfahrung, auf nach irdischen Maßstäben riesige Strecken, die dir
bekannten Flug-Konstruktionen gar nicht nötig sind.
043.Frage:
Guten Tag! Arkadi Petrow und Wjatscheslaw Bronnikow sagen, dass jeder
Mensch dank bestimmter Übungen seine Energie-Informationsstruktur bis
zur funktionellen Norm wieder herstellen kann. Nachdem die Zellen des
Organismus die notwendige Bioenergie erhalten haben, regenerieren sie
sich. Die Funkionen der betroffenen Organe und dann auch des gesamten
Organismus normalisieren sich. Das Syndrom ständiger Müdigkeit
verschwindet, Alterungsprozesse verlangsamen sich und gestalten sich
sogar rückgängig. Unheilbare Erkrankungen gehen zurück. Spezielle
Übungen aktivieren die Gehirnzentren, die für Bio-Chemieprozesse
verantwortlich sind und normalisieren die betroffenen Funktionen der
Lebenstätigkeit. Bronikow erwähnt das alternative Sehen, welches er
“Bio-Computer“ nennt, Petrow nennt es “Hellsichtigkeit“. Im wirklichen
Leben funktioniert das alles. Aber... Früher arbeiteten sie zusammen,
danach begannen sie aber getrennt zu arbeiten (merkwürdige Umstände)...
Sagen Sie bitte, wer sind diejenigen? Wer ist wer? Kann man ihnen
vertrauen? Wer kommt vom “Licht“, wer kommt von der “Finsternis“? 044. Antwort: Es hat sich bisher für mich noch nicht ergeben, mit diesen Menschen zusammenzutreffen. 045. Solche Fragen bezüglich ihrer Persönlichkeit sollte man lieber überhaupt keinem stellen. 046. Sie mit “Licht“ oder “Finsternis“ in Zusammenhang zu bringen, ist prinzipiell nicht richtig. 047.
Das, was sie bezüglich Veränderungen in der Physiologie des Menschen
ansprechen, ist durchaus möglich. Jedoch die Methoden, dies zu
erreichen... 048. Ich kann nur darauf hinweisen, dass ihr in der
heutigen Zeitperiode lieber eure ganze Aufmerksamkeit der Veränderung
eurer Wahrnehmung hinsichtlich der gesamten sich ereignenden Realität
und eurem Verhalten ihr gegenüber widmen solltet. 049. Besonders der
Realität gegenüber, die eure Nächsten angeht und alle, die mit euch auf
irgendeine euch bewusste Weise verbunden sind.
050. Frage:
Vissarion hat geschrieben: „... eben für die Frau ist die Liebe, die
seitens ihres Mannes ihr gegenüber geäußert wird, ein bei weitem
wichtigerer Umstand, als das Entsprechende für den Mann“. 051.
Lehrer, erkläre mir bitte, ob meine Gedanken in Bezug auf den Sinn
Deiner Äußerung richtig sind. Kann man es so sagen, dass diese Äußerung
nur ein Konstatieren der Tatsache ist, dass eine Frau bei weitem
stärker davon abhängig ist, wie ihr Mann seine Liebe ihr gegenüber in
der Tat ausdrückt (ob er zu ihr über seine Liebe spricht, wie oft er
dies tut, ob er ihr Geschenke macht, inwieweit er sich ihren
Bitten gegenüber aufmerksam verhält usw.); dabei bedeutet dies für die
Frau keine Anleitung zum Handeln, um den Mann um Worte oder Handlungen,
die sozusagen seine Liebe bestätigen könnten, zu bitten, sie zu
erwarten, oder, noch schlimmer, sie zu fordern? Keine äußeren
Bekundungen seitens des Mannes können der Frau eindeutig sagen, dass er
sie echt liebt, und folglich ist es für die Frau sinnlos, auf äußere
Handlungen des Mannes zu schauen. Sie soll selbst lieben und sich
bemühen, ihre Liebe genau in solch einem Maße äußerlich zu bekunden,
wie der Mann selbst dies auf sich hin zulässt (damit sie nicht
aufdringlich erscheint). Habe ich Dich richtig verstanden? Danke im
Voraus für die Antwort. 052. Antwort: Prachtkerl! Du hast alles richtig verstanden! 053.
Ich möchte nur ein wenig betonen, dass diese Anhänglichkeit für eine
Frau auch weiterhin wichtiger bleibt, als für einen Mann, aber die Frau
soll sich lieber nicht erlauben, sich so zu benehmen, so, wie du
richtig beschrieben hast. 054. Sonst wird dies nur zur Abkühlung der Gefühle des Mannes beitragen.
055.
Frage: Bedeutet folgender Umstand eine Erfüllung des Gesetzes
hinsichtlich des Themas “Offen-Sein“ : Der Mann sagt zu seiner Frau:
„Mir ist es schwer, wenn du mich anschreist“, wobei die Frau um keinen
Hinweis für sich gebeten hat? Oder soll ich zur Frau sagen, es wäre mir
leichter mit ihr umzugehen, wenn sie ihre Stimme nicht erheben würde?
Oder soll ich ihr lieber nichts sagen, indem ich davon ausgehe, dass
eine gläubige Frau selber ihre negativen Äußerungen bedauert und wenn
sie solche zulässt, so kann sie es folglich trotz all ihrer Bemühungen
nicht anders? 056. Antwort: Das Gesetz des Offen-Seins beim Aufbau
der wahren zwischen -menschlichen Verhältnisse meint das Berühren
eigener negativer Eigenschaften, die versteckt waren, nicht aber die
Schwächen eines anderen Menschen. 057. Den von dir erwähnten Umstand
berücksichtigend, wäre es richtiger für dich, deiner Frau wegen
der Art des Kommunizierens mit dir nichts zu sagen. 058. Hab´ Geduld, lieber Freund!
059.
Frage: Ich habe ein Problem. Mein Mann schreit mich an und bezeichnet
mich mit sehr groben Worten. Früher hatte ich Angst vor ihm, jetzt aber
tut er mir leid, und manchmal hasse ich ihn in solchen Minuten, aber
wenn er nicht schreit, liebe ich ihn sehr. Wie kann man ihm das
Schreien abgewöhnen? 060. Antwort: Sie haben geschrieben: „Wie kann man ihm das Schreien abgewöhnen?“ 061. Unter solchen Umständen ist es nicht richtig, an die im Zitat angeführte Frage zu denken. 062. Es ist günstiger, eine andere Frage für sich zu stellen: Wie reagiert man richtig auf so ein Schreien? 063. Und sei auch aufmerksam in Bezug auf das Benutzen des Begriffes “Hass“. 064. Hass zu zeigen ist in keinem Fall zulässig! 065.
Der psychische Zustand, der mit Hass verbunden ist, gehört in der Regel
zur Kategorie äußerst gefährlicher Eintrübung des Verstandes, und kann
daher in der Lebenstätigkeit des normal vernünftigen Menschen
grundsätzlich nicht akzeptiert werden.
066. Frage: Lehrer! Wenn
meine Freundin mir etwas über ihre Kränkungen erzählt, ihre Ansprüche
an Menschen und dabei jemanden beschimpft, so halte ich sie an, wobei
ich mich bemühe, ihr in milder Form aufzuzeigen, dass der Mensch an all
seinen Problemen vor allem selber schuld ist, und dass es unvernünftig
ist, Schuldige woanders außerhalb von sich selbst zu suchen. Darauf
erwidert sie mir, dass ich sie gar nicht unterstützen würde und
dass ich sie folglich nicht lieben würde. Der letzte Fall war so: Ich
wurde unabsichtlich Zeuge eines Gespräches mit ihrem Vater, wobei ich
die Meinung des Vaters, aber nicht die ihre, unterstützt habe. Nach
diesem Vorfall gestaltet sich unser Verhältnis nur aus ihren Vorwürfen
und ständiger Unzufriedenheit mit meinen Handlungen und meinem Versuch,
dies irgendwie zu regeln und zu erdulden. Gemäß des Letzten Testamentes
habe ich kein Recht, sie zu verlassen. Frage: welche Facette beinhaltet
das Verbot in diesem Fall, denn ein Leben mit ihr so zu leben, kann ich
mir nicht vorstellen? Danke für eine Antwort. 067. Antwort: Absolut richtig! Zusammen ein normales Leben unter den erwähnten Umständen zu führen, ist absolut unmöglich. 068.
Ohne weiteres kann leicht irgendwann so ein Moment eintreten, wo aus
ganz natürlichen, dementsprechenden Gründen alle vollwertigen
Bekundungen der Ehesakramente aufhören. Und ebenso der Umstand, wo du
das psychologische Problem direkt bezeichnen und auf sichere Weise
erwähnen musst, dass nicht nur die Ehebeziehung und die damit
verbundenen bedingten Pflichten unter solchen Umständen zu bewahren,
nicht gelingen wird und sie weiterhin zu bewahren auch sinnlos sein
wird. 069. Allerdings besteht in der Form dieses Forums irgend so
eine Facette, die es nicht ermöglicht, dass all diejenigen, die meine
Antwort lesen, sie sogleich richtig nutzen können. 070. Zumal es so eine für alle gleiche Facette nicht gibt! 071. Jedermann bestimmt sie selbstständig. 072.
Hauptsache, dass ihr nicht vorschnell seid und bis zu der Zeit
aushaltet, wo eindeutig und genau das markante Bedürfnis erscheint, den
kritischen Moment direkt zu bezeichnen. 073. Dabei ist unbedingt zu
äußern, dass das weitere Zusammenleben nur dann sinnvoll ist, wenn
gemeinsame Bemühungen in eine Richtung unternommen werden.
074.
Frage: Guten Tag, Lehrer! Hat der Mensch im physischen Sinne immer so
ausgesehen, so wie der moderne Mensch, oder änderte sich dies im
Verlauf der Evolution? Und erwarten uns physische Änderungen in Zukunft? 075. Ich danke herzlich! 076. Antwort: Besser sollte man diesbezüglich selbstständig nachdenken und nicht mich fragen. 077.
Ich kann nur erwähnen, dass ihr, indem ihr einzigartige Eigenschaften
eurer Seele und deren unsterbliche Besonderheiten besitzt, die
zielgerichtet eben für die endlose Strukturumgestaltung der Welt der
Materie geschaffen wurden, Planeten mit unterschiedlichen
Lebensbedingungen in den Grenzen des sich weiter endlos erweiternden
Weltalls besiedeln werdet. 078. Unterschiedliche planetarische
Lebensbedingungen können durchaus natürlich nur feste Körper mit
bestimmten Bedingungen, charakteristisch für den ein oder anderen
Planeten und dessen Besonderheiten, dort existieren lassen. 079.
Diese Besonderheiten können sich natürlich stark von den Besonderheiten
des biologischen Organismus, die jetzt dem Menschen eigen sind,
unterscheiden. 080. Eure Seele hat die Fähigkeit, in viele
Naturorganismen verkörpert zu werden, Hauptsache, dass diese Organismen
die notwendigen kennzeichnenden Besonderheiten besitzen, welche
ausschließlich nur denjenigen eigen sind, die den sogenannten
beweglichen Verstand besitzen.
081. Frage: Ich verstehe, dass
meine Frage durch reine Neugier hervorgerufen ist und nichts Globales
ändern wird, aber ich möchte das Vorhaben des Himmlischen Vaters
immerhin verstehen... Als der Himmlische Vater begonnen hat, unsere
Seelen in die junge Zivilisation auf der Erde zu verkörpern, warum hat
Er denn den jungen beweglichen Verstand, der keine Lebenserfahrung
angesammelt hatte, ausgewählt? Es hätte eine mehr vorbereitete
Zivilisation gewählt werden können, von welchen es eine Menge im
Weltall gibt, solche, die schon die Erfahrung haben, ihren Egoismus zu
bezähmen. Und dann könnte der Menschheit und der Erde so viel Leid
erspart werden... Entschuldige bitte die Neugier. Danke. 082.
Antwort: Die Lebenserfahrung, die die entwickelten Zivilisationen des
Beweglichen Verstandes erwerben, ist wegen starker Unzulänglichkeit
nicht passend. 083. Das Geistige Gewebe, indem es sich mit den
Naturbesonderheiten des materiellen Organismus vereinigt, verstärkt
durch deren Eigenschaften unvermeidlich die Besonderheiten seiner
natürlichen Gefühlswelt um ein Mehrfaches, was die Bekundungen dieser
Gefühlswelt über die von der Natur zugelassene Norm beträchtlich
erweitert. 084. Die Gefühlswelt beginnt, sich mit weit größerer
Kraft und in bei weitem größerer Breite und einer Facettenvielfalt zu
äußern. 085. Und dies werden vor allem die Besonderheiten des
Egoismus sein, was sofort rapide seine kennzeichnenden Eigenschaften
bei der ersten Vereinigung der Strukturbesonderheiten der Seele und der
in ihr ähnlichen Felder der materiellen Welt zeigen wird. 086. Wie
hochentwickelt auch immer die Zivilisationen des Beweglichen Verstandes
wären, so scheiterte sofort die bestehende Ausgeglichenheit der
Naturgefühlswelt bei so einer ersten Vereinigung einer sich zum ersten
Mal verkörpernden Seele mit dieser sozusagen ausgeglichenen
Naturgefühlswelt der Vertreter dieser Zivilisationen. 087. Was den hochentwickelten Intellekt von den plötzlich erschienenen egoistischen Bedürfnissen sofort abhängig machen wird. 088. Dies wird so eine beseelte Zivilisation leicht an die Grenze einer Katastrophe stellen. 089.
Wissenschaftlich-technische Errungenschaften von hohem Niveau sollen
auf keinen Fall in die Hände desjenigen geraten, der sich seinem
Egoismus unterordnet! 090. Die bestehenden normal entwickelten
unbeseelten Zivilisationen des Beweglichen Verstandes besitzen schon
ein stabiles System der Lebenstätigkeit, welches genau dahin gerichtet
ist, den Normen der natürlichen Erscheinungen der sich unendlich weiter
entwickelnden Welt der Materie zu entsprechen. 091. Diese
Zivilisationen sind berufen, eine wichtige Rolle in der Entwicklung der
Welt der Materie zu spielen, aber sie entspricht überhaupt nicht so
einer Rolle, welche die Kinder Gottes zu erfüllen haben. 092. Darum wird die Lebenserfahrung, die sie erwerben und die ihr erwerbt, einen grundlegenden Unterschied aufweisen. 093.
Um dies einfacher auszudrücken, kann man sagen, dass sie berufen sind,
die technische Seite der Entwicklung der Welt der Materie zu
kontrollieren, ihr aber – die poetische Seite! 094. Der
wissenschaftlich-technische Fortschritt mit so einem Rhythmus und so
einer Eigenschaft, wie dies bei ihnen vor sich gehen soll, darf bei
euch nicht vonstatten gehen. 095. Die Bewegung in die Richtung der
aktiven vollwertigen wissenschaftlich-technischen Entwicklung ist für
die Menschheit eine Sackgasse. 096. Die Lebenserfahrung des Menschen ist einzigartig und unwiederholbar! 097. Diese Lebenserfahrung kann man nur ausschließlich vom “eigentlichen Anfang“ ab erwerben.
098. Frage: Hat Gott ursprünglich die Seele nur in Neugeborene verkörpert, oder auch in Erwachsene? 099.
Antwort: Die Verkörperung einer Seele kann sich am günstigsten nur in
einen neugeborenen Organismus vollziehen und zwar im Laufe der ersten
Tage ab dem Moment seiner Geburt.
100. Frage: Wenn es möglich
ist, so erklären Sie bitte mit menschlichen Begriffen, was der Lehrer
tut, wenn Er sich nicht im Körper befindet. Welche Ausrichtung hat
diese Tätigkeit? So eine wichtige Wesenheit kann doch nicht die meiste
Zeit sozusagen in einem ewigen Zustand / ewiger Reserve einfach
verweilen. 101. Antwort: Alles hängt von dem einen oder anderen für die Menschheit lebenswichtigen Grund ab. 102.
Eine aktive Wirkung auf das natürliche Energie-Informationsfeld des
Menschen und dessen Bewusstsein ist nur möglich dank seiner sich nach
dem Leben des festen Körpers erhaltenden feineren analogen
Energie-Information. 103. Was in jeder Zeitperiode, aber nur nach
dem Tod des festen Körpers, möglich ist, wenn dieser sich abgesonderte
feinere Körper sich von dem allgemeinen energetischen Informationsfeld
der Erde noch nicht gelöst hat. 104. Wenn es zugelassen ist, dass
sich der feinere Körper löst, so endet der enge Kontakt mit den in den
festen Körpern Lebenden, wonach das Wesen des Lehrers nur noch
“verweilt“ , so, wie es richtig erwähnt wurde. 105. Dieser Zustand des Verweilens kann eine beliebig lange Zeitspanne andauern. 106. Das ist normal und beruht auf wichtigen Gründen! 107.
Frage: Danke (dies ist mein erster gelungener Kontakt “persönlich“ mit
dem Lehrer!!!)! Habe ich es richtig aus der Antwort verstanden, dass
ich ziemlich “spezifische“ Meinungen über die Effektivität und den
Pragmatismus habe, weil ich nämlich ein Wesen bin, das nicht die
Kategorien der Ewigkeit erlebt hat? 108. Antwort: Absolut richtig! 109. Der Mensch kann sich sehr schwer die von dir erwähnten Werte und Sakramente vorstellen und sie vollwertig einschätzen.
110.
Frage: Lieber Lehrer! Die Situation ist folgendermaßen: meine Schwester
teilt mir ihr Problem mit. Ich erwidere darauf, wie es meiner Meinung
nach richtig wäre zu handeln. Daraufhin erwidert sie, dass ich kein
Mitleid hätte und kein Mitgefühl mit ihr und dass ich sie in keiner
Weise unterstützen würde. Und ich kann nicht begreifen, was dies in so
einer Situation bedeuten soll? 111. Wie soll sich ein Gläubiger in
der Situation benehmen, wo sein Nächster mit ihm sein Problem teilt?
Für mich ist dies ein Anlass, es so zu betrachten, wie vom
Gesichtspunkt des Glaubens aus gehandelt werden soll. Aber vielleicht
ist es nicht genau so richtig, wenn der Nächste eine Frau ist. Und wie
soll in diesem Fall das Mitleid geäußert werden? Meine Schwester
akzeptiert Dich und das Letzte Testament. Ich bin Gott sehr dankbar für
diese Möglichkeit, Dich direkt fragen zu können. 112. Antwort: Im
Umgang mit einer Frau ist es in der Regel nötig zu verstehen, dass es
in der Mehrzahl all dieser Fälle, wo sie mit dir ihre Probleme teilt,
bedeutet, dass sie sich von dir einfach Mitleid wünscht. Damit du sie
einfach bemitleidest und beruhigst. 113. In den meisten solcher Fälle strebt die Frau nicht danach, Belehrungen zu erhalten. 114. Dies ist heutzutage die charakteristische Besonderheit des Frauenwesens. 115. Sei darum weiser und strebe nicht danach, ihr Belehrungen anzubieten. 116.
Frage: Lehrer, und wenn der Ehemann mit Problemen gekommen ist? Soll er
in solch einer Situation auch bemitleidet und beruhigt werden? 117. Antwort: Der Hinweis, den ich zu diesem Thema dem Mann gegeben habe, kann auch der Frau gegeben werden. 118. Nur gerade das, was für eine Frau am meisten passt, braucht ein Mann in der Regel nicht. 119.
Eine Frau strebt in der für sie schwierigen Situation danach, die
Aufmerksamkeit des Mannes eben aus den Positionen einer Schwachen
betrachtet zu bekommen, ein Mann aber aus den Positionen des Menschen,
der sich für einen Starken hält. 120. Darum unterscheidet sich die
Besonderheit der psychologischen Unterstützung, die von einem Mann und
von einer Frau seitens ihres jeweiligen Lebensgefährten erwartet wird,
wesentlich. 121. Aber in jedem Fall, wer auch immer mit seinen
Problemen nach Hause kommen mag, solltet ihr nicht vorschnell
Belehrungen äußern, wenn nicht um euren Rat gebeten wurde! 122. Nur derjenige aber, der danach strebt, sich für einen Schwachen zu halten, erwartet Mitleid sich gegenüber. 123.
Seid aufmerksam: in Wirklichkeit gehört das Erwarten von Mitleid zu
einer negativen Erscheinung, und sie zu befriedigen, ist für die
geistige Entwicklung ungünstig. 124. Als ich oben auf die Frage des
Mannes zu diesem Thema geantwortet habe, habe ich ein Moment erwähnt,
wo der Mann über das Richtige eben seines Schrittes nachfragt wie ein
wahrhaft nach geistiger Vervollkommnung Strebender. Aber für die Fülle
der Erkenntnis hinsichtlich des erwähnten Umstandes ist unvermeidlich
auch die Frage seitens der Frau über die Zulässigkeit von diesen oder
anderen Forderungen gegenüber dem Mann notwendig, insofern sie nach den
selben geistigen Werten strebt.
125. Frage: Lehrer! Kann der Tod
des Menschen seine Seele vor dem Verfall retten, das heißt, von seiner
Annäherung an irgend eine Grenze?Und wie oft ist der Tod eben dafür der
Grund? 126. Antwort: In der Regel geschieht eben dies in dem ein oder anderen Maße so. 127.
Die Wahrscheinlichkeit, den Körper in einem bestimmten Moment zu
verlassen, ist nämlich für jede konkrete Seele vorhergesehen unter der
unvermeidlichen Berücksichtigung dessen, dass dieses Verlassen des
Körpers auf dem Weg des Erwerbs der notwendigen Lebenserfahrung günstig
ist.
128. Frage: Lehrer, ich grüße dich! Letzten Sonntag war auf
dem ersten Kanal des russischen Fernsehens der Film “Das Evangelium des
Judas“ zu sehen. Bestimmt weißt du, dass dieses Dokument erst im Jahr
2006 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde und viele Streitigkeiten und
Spekulationen hervorruft. Der Hauptunterschied dieses Dokumentes
gegenüber anderen Werken besteht darin, dass dort steht, dass nicht
Judas Christus verraten habe, sondern auf die direkte Bitte von Jesus
selbst hin ihn in die Hände der Römer übergeben habe. Judas wäre
angeblich der einzige der Schüler gewesen, der die Lehre
hundertprozentig begriffen und wahrgenommen und ebenso die Wahrheit
verstanden habe... 129. Sag´ bitte, ob das die Wahrheit ist, welches
Motiv hatte dann Jesus? Gerade das Motiv der vorzeitigen oder der
rechtzeitigen, einer doch so merkwürdigen Methode, um den Körper zu
verlassen? Und warum wurde gerade die Methode der Kreuzigung gewählt,
nicht aber irgendeine andere? Wenn man berücksichtigt, dass der Islam
und einige frühchristliche Bewegungen laut darüber reden, dass es gar
keine Kreuzigung gegeben habe und dies alles ein Hinzuschreiben von
Dummen sei und dass “Das Evangelium des Judas“ keine eigentliche
Hinrichtung beschreibe, so kann man annehmen, dass wirklich ein
riesiger Teil des Neuen Testamentes nicht nur deswegen fehlerhaft
ist, weil er durch die Gefühlswelt der Schreiber gegangen ist, sondern
auch, weil ein Großteil des Textes von Geistlichen jener Zeit
absichtlich hinzugeschrieben wurde, um den Ereignissen eine größere
Bedeutung zu verleihen und den einfachen Menschen Angst einzujagen? 130.
Antwort: Die ganze Fülle der Wahrheit der einst im fernen Altertum
stattgefundenen bedeutenden Geschehnisse, die mit dem Erscheinen der
Heilsbotschaft verbunden waren, zu eröffnen, ist in dieser Zeitperiode
nicht günstig. 131. Das, was jetzt vor sich geht, spielt eine
wichtige Rolle hinsichtlich einer günstigen Veränderung des
menschlichen Bewusstseins und in seinem Reifen in die nötige Richtung. 132.
Ich werde nicht die von dir erwähnte Information über ein gewisses
“Evangelium des Judas“ kommentieren, aber ich betone, dass ich das
Erscheinen so einer Information vor den Augen einer sehr großen Menge
von Menschen, und gerade in dieser Zeitperiode, für sehr günstig halte. 133. Dieses Günstige hat sich zum Teil auch in deiner Frage widergespiegelt.
134.
Frage: Lehrer, Du kennst bestimmt die Aussage, der Mann solle in seinem
Leben einen Baum pflanzen, ein Haus bauen und einen Sohn großziehen.
Meine Frage betrifft den “Sohn“, d.h. die Kinder. Auf welche Weise ist
das geistige Prinzip des Menschen mit seiner biologischen Fortpflanzung
verbunden? Inwieweit wichtig ist es für jeden Lebenden, bei
seinem Weggang Nachkommenschaft zu hinterlassen, also seine biologische
Fortsetzung, und wie, oder nach welchen Gesetzen ereignet sich die
Verteilung der Möglichkeiten dafür? 135. Antwort: Diese Frage soll
nicht als irgendeine zu erfüllende sozialistische Verpflichtung
betrachtet werden, die auf dem Territorium der ehemaligen
Sowjetrepubliken bis zur jüngsten Zeit hin aktiv erfüllt wurde. 136.
Natürlich ist das Thema, Kinder zu gebären, ein Teil des Gesetzes der
Harmonie, und folglich ist dieses Geschehen im Leben des Menschen ein
günstiger Vorgang. Noch mehr als dies, der Weg der wahren geistigen
Entwicklung ist berufen, die Lebenserscheinungen des Menschen eindeutig
dahin zu bringen, dass sie den Forderungen dieses Gesetzes der Harmonie
entsprechen. 137. Aber im Unterschied zu entsprechender Frage im
Milieu der Vertreter der tierischen Welt soll dieses Thema mit bei weit
größerer Verantwortung realisiert werden. 138. Es ist nicht richtig, danach zu streben, Kinder, koste es was es wolle, zu hinterlassen! 139.
So, wie es auch nicht richtig ist, vor sich ein bedingtes Verbot
aufzustellen, Verhältnisse einzugehen, die zur Geburt von Kindern
beitragen! 140. Dabei handelt es sich um überflüssige Extreme, die
nur im Bewusstsein des Menschen, der erst anfängt, sich zu entwickeln,
entstehen konnten. 141. Was Gott vereint hat, das möge der Mensch nicht trennen! 142.
Das Vereinigen des männlichen und weiblichen Prinzips war als eine
eindeutige Entsprechung gemäß den Forderungen der wahren geistigen
Vervollkommnung vorherbestimmt. 143. Eine andere Sache ist es – wenn
unter den Verhältnissen der fortschreitend erscheinenden anormalen
Lebensgestaltung der Menschengesellschaft eine normale Vereinigung des
Männlichen mit dem Weiblichen, aufgrund dem entsprechender, durchaus
eigener objektiver Gründe, nicht gelingt. 144. Aber dann wird es für so etwas auch keine Frage geben.
145. Frage: Guten Tag, Lehrer! Ich will eine sehr persönliche Frage stellen. Im Jahr 1996 ließ
ich im Alter von 19 Jahren eine Abtreibung vornehmen. Jetzt lebe ich in
gegenseitiger Liebe und entsprechendem Verständnis mit meinem Ehemann
(es handelt sich um einen anderen Mann). Im Jahr 2005 haben wir ein
wunderbares Söhnchen bekommen, die Geburt war im Wasser, der Sohn kam
gerade in Papas Hände. Ich verstehe, dass man nicht vorwärts gehen
kann, indem man zurückblickt, aber manchmal schaue ich meinen Kleinen
an, und mich überkommt eine Welle von Sorgen: Wie konnte ich so etwas
tun? Ich kann mich von so einer Tat immer noch nicht freisprechen, ich
habe nämlich, im Grunde betrachtet, mein erstes Kind getötet. Hilf mir
bitte, Lehrer, sage, wie kann ich mir vergeben? 146. Antwort: Wenn
du eine Antwort suchst, die dir helfen würde, die von dir erwähnte
Tragödie zu vergessen, oder dir helfen würde, keine bitteren Gefühle
bei der Erinnerung an die Tragödie zu verspüren, so kann ich dir so
eine Antwort nicht geben. 147. Für solche Fälle habe ich überhaupt keine Antworten. 148.
Diese Tragödie kannst du nur dank einer weiteren Verkörperung völlig
vergessen, einer Verkörperung, die auch dazu berufen ist, solche
Probleme zu lösen. 149. Eine würdige Äußerung deiner Reue wird
überhaupt nicht dazu beitragen, dass du hinsichtlich früherer
Handlungen gar keine negativen Gemütsbewegungen mehr hast. Und das ist
normal. 150. Die Hauptsache unter diesen Umständen ist natürlich vor
allem die Fähigkeit, aufrichtig zu gestehen, dass die Handlung nicht
normal war, falls sie nicht normal war, und weiterhin ständig danach zu
streben, mit den eigenen Schritten möglichst mehr den Gesetzen Gottes
zu entsprechen. 151. Wenn du deinen früheren fehlerhaften Schritt
richtig einschätzen konntest und den Fehler aufrichtig gestehen
konntest, dann kannst du dich jetzt bemühen, soweit möglich, nicht
zurück zu schauen. 152. Weil man sein Schicksal nicht durch
Zurückschauen auf frühere Taten gestaltet, sondern durch die heutigen
Handlungen und die Taten der kommenden Tage. 153. Und wenn die
bittere Erinnerung an deine fehlerhaften Schritte, bezüglich derer du
schon Reue gezeigt hast, irgendwie aufs neue auftaucht, dann bemühe
dich, von solchen Sorgen nicht mitgerissen zu werden, indem du deine
Aufmerksamkeit nicht auf die Details der Vergangenheit, die aus dem
Gedächtnis auftauchen, lenkst. 154. Sprich mal von neuem vor dich
hin, dass du dich bemühen wirst, solche Fehler nicht zu wiederholen,
und wende deine ganze Aufmerksamkeit wieder darauf, was dir die
Gegenwart anbietet. 155. Lerne dabei, dankbar für alles zu sein, was dir an jedem Tag gegeben wird. 156. Sich zu vergeben bedeutet, sein Kleinsein anzunehmen. 157. Alles, was du damals tun konntest und woran du dich zu erinnern schämst, hast du aus Mangel an dem getan, was du nun hast. 158. Du wächst!
159.
Frage: Ab und zu begreife ich klar, wie schwach, unfrei und unglücklich
der Mensch in unserer Gesellschaft ist, die im Laufe der Jahrhunderte
geformt wurde, die durch Dogmen und Stereotypen im Benehmen verklemmt
ist. Jedermann lebt nur so, wie es ihm seine Eltern unbewusst
“beigebracht“ haben, den Eltern haben dies deren Eltern beigebracht und
so weiter. Diese ganze Kette zieht sich durch alle Zeiten, und der
Hauptsinn solcher Lebensweise ist – zu überleben und sich zu vermehren!
Und die Mittel, um diese Ziele zu erreichen, sind zuweilen vom
eigentlichen Begriff des “Geistigen“ sehr weit entfernt. 160. Mehr
als dies, in der Routine alltäglicher Arbeit findet sich sogar für den
Gedanken an unsere falsche Lebensweise kein freier Platz. Und wenn so
ein Gedanke entsteht, so kommt danach unvermeidlich der Montag, und
alles geht seinen bisherigen Weg weiter! 161. Sogar im Umgang mit
Verwandten sind wilde Motive zu sehen, die eher der tierischen Welt
angehören, als der menschlichen. Alle solche Gedanken rufen eine sehr
traurige Stimmung hervor. Noch trauriger wird es beim Begreifen dessen,
dass morgen auch in meinem Leben der nächstfolgende Montag kommt. Und
noch trauriger wird es beim Begreifen dessen, dass solche Gedanken bei
mir immer seltener entstehen. Nämlich ich schaffe es sogar schon einige
Jahre nicht mehr, zu Dir zu kommen! Meine Fragen: Werde ich schlimmer?
Was soll ich tun? Meine besten Wünsche. Ich bitte, mich für das
Traurige all dessen, was ich geschrieben habe, zu entschuldigen. 162.
Antwort: Lieber Freund, eile nicht, traurig zu werden, obwohl die
Realität die Versuchung bringt, auch in ziemlich hohem Grade
unglücklich zu sein. 163. Deine Überlegungen entsprechen wirklich
dem, was in der gesamten Menschengesellschaft in riesig großem Maßstab
vor sich geht. 164. Aber das ist nur so bei oberflächlicher Betrachtung, die der Mensch vornehmlich anzuwenden gewohnt ist. 165.
Stütze dich zumindest darauf, dass die Geschichte der Menschheit eine
durchaus nicht geringe Menge derer kennt, die, indem sie ursprünglich
in etwa gleiche Ausgangsbedingungen für das geistige Werden vorfanden –
bei auch für die übrigen Mitmenschen selben Lebensverhältnissen –
immerhin jene Entwicklungsebene erreichen konnten, die für die
jeweilige Epoche des Werdens der Kinder Gottes die größte war. 166. Das von dir erwähnte “Graue / Farblose“ betrifft wirklich viele, aber nicht alle! 167. Und dies vor allem nicht deswegen, weil jemand von Gott angeblich mehr geliebt wird. 168. Er liebt alle ohne Ausnahme gleichermaßen! 169.
Darum hängt dein ganzes geistiges Wohl ausschließlich von dir selbst
ab, weil das, was der Himmlische Vater euch allen geben kann, Er immer
gegeben hat und es euch immerdar geben wird, unabhängig davon,
inwieweit ihr euch dessen selbst bewusst seid! 170. Natürlich, aufgrund bestimmter Ursachen sollt ihr alle in dieser Zeitperiode ernsthafte psychologische Prüfungen erleben. 171. Dabei handelt es sich nicht nur einfach um etwas Unvermeidliches, sondern auch um eine Notwendigkeit! 172. Strebe weiterhin danach, geistigen Werten, die dein Herz gewählt hat, zu folgen! 173. Das Hauptsächliche heißt jetzt – Streben und Fleiß! 174.
Lass dich nicht von Versuchen hinreißen, den Grad deiner Entwicklung zu
bewerten, weil du dabei leicht einen Fehler machen kannst. 175. Auf
dem Weg des geistigen Werdens gibt es keine dir bekannte, zu
vermessene Meilensteinchen, wie mit dem Minus oder Plus. 176. Darum wurde in sehr fernen Zeiten der Hinweis gegeben: verurteilt einander nicht!
177.
Frage: Guten Tag, Vissarion. Wenn man an die Reinkarnation glauben
kann, wofür soll man dann etwas Gutes in diesem Leben tun, wenn dies
später im anderen Leben getan werden kann? In diesem Leben kann man
nämlich etwas faulenzen... Und so von einem Leben zum anderen...
Erklären Sie bitte, welche Rolle die Reinkarnation im Universum spielt.
Was ist das mit der Reinkarnation verbundene Vorhaben des Schöpfers? 178. Antwort: Das Geheimnis der Reinkarnation ist nur mit der Lebenstätigkeit der Kinder Gottes, also der Menschen, verbunden. 179.
Den anderen Vertretern des Verstandes, von denen es im Weltall eine
nicht geringe Menge gibt, als auch den Vertretern der Tierwelt ist
dieses Sakrament absolut nicht eigen, weil sich ihr Wesen von dem des
Menschen ernsthaft unterscheidet. 180. Dieser Unterschied ist mit
der Seele verbunden, mit der nur der Mensch zweckmäßig beschert wurde,
und dank welcher das Wesen des Menschen einzigartig wurde. 181. Das
geistige Gewebe, welches das Wesen der Seele ausmacht, ist dem Gesetz
des Alterns nicht ausgesetzt, während sich jede feste materielle Form
im Laufe der Zeit stetig ändert und unvermeidlich bis zu so einem
Moment gelangt, wo die bisher existierende Form zerfallen und in eine
andere Art der Existenz wird übergehen müssen. 182. Im Weltall ist
es nur der Mensch, der sozusagen sterbend weiterhin als eine ganze,
aktive Einheit lebt, weil in der Seele die gesamte in ihr eingeprägte
Erfahrung, die der Mensch vormals erworben hat, verbleibt. 183. Die
individuelle und unwiederholbare Erfahrung, zusammen mit den vom
Himmlischen Vater in das Wesen der Seele ursprünglich eingelegten
Besonderheiten, die die individuelle aktive Einheit ausmachen, ist
berufen, sich das Bewusstsein eines beliebigen neuen festen Körpers
unterordnen zu können, der unbedingt die Besonderheiten eines Hohen
Verstandes aufweist. 184. Das ist dafür notwendig, damit der Mensch
die Mission im Weltall, die der Himmlische Vater für ihn vorbestimmt
hat, erfüllen kann. 185. Gerade von daher wird das normal
entwickelte geistige Gewebe mit der in ihm vorhandenen individuellen
Lebenserfahrung fähig sein, sich leicht im Raum des Weltalls zu bewegen
– im Unterschied zu festen Körpern – und in einen neuen Körper
verkörpert zu werden, welcher die für den Planeten seines Verweilens
günstigen charakteristischen physischen Besonderheiten aufweist. 186.
In der bildhaften Erwähnung darüber, dass der Mensch ähnlich dem Bilde
Gottes geschaffen wurde, ist die Anspielung enthalten, dass der Mensch
auch mit der potentiellen Möglichkeit beschenkt wurde, ewig zu leben –
in direktem Sinne des Wortes. 187. Und nur der Mensch selbst, der
eine anormale Beharrlichkeit in negativer Richtung an den Tag legt,
vermag seine Seele mit so einem Umfang an negativer Erfahrung
anzufüllen, wo seine neue Verkörperung sinnlos werden kann. 188.
Diese Sinnlosigkeit ist mit einer angesammelten negativen Erfahrung
verbunden, wo sich bei einer beliebigen Verkörperung der Seele ihr
angesammeltes negatives Potential das Bewusstsein des neuen Körpers
unterordnet, was die Lebenstätigkeit dieses Körpers unvermeidlich dazu
verurteilt, sich nur in die tragische Richtung zu bewegen. 189. So
eine Seele wird unbedingt eine eigenartige Feuerreinigung erleben
müssen, nach der im geistigen Gewebe keine Spur verbleibt von der sich
in ihm vormals geformten Individualität. 190. Man kann sagen, dass nur in diesem Fall der Mensch einen echten Tod erleiden kann. 191.
Also, um weiter die Notwendigkeit der Reinkarnation der Seele des
Menschen zu erklären, ist unbedingt zu erwähnen, dass die Bewegung der
Verläufe, die die Individualität des Menschen entweder in Richtung
Vervollkommnung formt, oder in Richtung Degenerierung, niemals stehen
bleibt, solange sich die Seele in der materiellen Hülle befindet. 192.
Und das bedeutet, dass sich das Wesen des Menschen ausschließlich
abhängig von den vom Menschen vollzogenen Bemühungen entwickelt,
entweder sind die Bemühungen rechtschaffen, oder abfallend, falls seine
Bemühungen nicht den Anforderungen der Gottesgesetze entsprechen. 193. Neutrale Manifestationen kommen beim Menschen nicht vor! 194.
Das heißt, die Möglichkeit, den geistigen Heldentaten in der nächsten
Verkörperung ohne Verlust für sein Wesen faulenzend zu entweichen – wie
in der Frage angesprochen – besteht grundsätzlich nicht. 195. Der
Mensch, indem er die Seele mit ihren besonderen einzigartigen
Eigenschaften erworben hat, ist in überhaupt nicht einfache
psychologische Bedingungen geraten, von denen kein einziger Vertreter
des Höheren Verstandes des Weltalls zu jener Zeit irgendeine
Vorstellung hatte. 196. Der Mensch sollte nun einen einmaligen,
notwendigen Weg gehen, einem Gesetz folgen, von dem weder er noch
jemand anderer unter den ihm Ähnlichen im Weltall etwas weiß. 197.
Noch mehr als dies, der Mensch hat aus ganz natürlichen Gründen auch
grundsätzlich keine Möglichkeit, mit seinem Himmlischen Vater direkt zu
reden, um in einem beliebigen Moment das klären zu können, was Seinem
Gesetz entspricht. 198. Spezifische Umstände, in die der Mensch
geraten ist, begannen ihm leicht beizubringen, vor allem negative
Lebenserfahrung anzusammeln – vom Standpunkt der wahren geistigen Werte
aus betrachtet. 199. Und das begann seinerseits leicht eine große
Gefahr heraufzubeschwören, die generell die Existenz des Menschen real
bedrohte. 200. Das einzige, was dem Menschen in solchen, von
niemandem vormals gesehenen Umständen des Bekundens seiner
Lebenstätigkeit rettend helfen konnte, ist die eigene Fähigkeit seiner
Seele zur weiteren Verkörperung, die absichtlich vom Himmlischen Vater
geplant wurde. 201. Dabei wird die Verkörperung für jede konkrete
Seele nach so und so einem Prinzip gestaltet, sodass jede neue
Verkörperung eine Zerstörung der früher erworbenen negativen
Anhänglichkeit bewirkt und den Erwerb bislang nicht ausreichender
Weisheit unbedingt fördert. 202. Ich habe das Recht zu sagen, dass
der Mensch ausschließlich dank diesem Sakrament der Reinkarnation bis
zur gegenwärtigen Zeit leben konnte, mit Hilfe dessen es gelungen ist,
eine unwiederholbar einzigartige Hilfe zu schaffen, die die wahre
geistige Vervollkommnung des Menschen begünstigt. 203. Frage:
Vissarion hat geschrieben: „Gerade von daher wird das normal
entwickelte geistige Gewebe mit der in ihm vorhandenen individuellen
Lebenserfahrung fähig sein, sich leicht im Raum des Weltalls zu bewegen
– im Unterschied zu festen Körpern – und in einen neuen Körper
verkörpert zu werden, welcher die für den Planeten seines Verweilens
günstigen charakteristischen physischen Besonderheiten aufweist“. 204.
Also, im weiteren werden die Menschenseelen von einem Planeten auf
einen anderen mittels Verlassen ihrer Körper auf der Erde (oder auf
einem anderen Planeten) und der Verkörperung in die schon bestehenden
Körper anderer Zivilisationen des Verstandes übersiedeln? Und einst
werden all diejenigen, die nun als “überirdischer“ Verstand bezeichnet
sind, auch zu Menschen werden, das heißt zu hoch vernünftigen Wesen mit
den für diesen Planeten kennzeichnenden Körpern, doch mit Seelen vom
Himmlischen Vater? Und werden einst im Weltall nur Menschen sein? 205.
Antwort: Die Zeit ist noch nicht da, um diese Frage eingehender zu
eröffnen, aber ich kann erwähnen, dass die unbeseelten Vertreter des
Höheren Verstandes eine wichtige aktive Erscheinung im Universum waren
und sind. 206. Das, wozu sie berufen sind zu tun, kann der Mensch niemals vollziehen! 207. Und ebenso auch umgekehrt! 208. Und der Hauptgrund des einen und anderen Unvermögens besteht gerade im Vorhandensein der Seele!
209.
Frage: Guten Tag, Lehrer! Im orthodoxen Glauben kann man oft den
Trauerzustand antreffen. Im neulich veröffentlichten sensationellen
Film “Ostrow“ (russ.Film, ostrow=Insel) wurde dies gezeigt. Und was ist
denn Trauer? Ist sie für die Kinder Gottes zulässig? Vielleicht ist
dieser Zustand ein Nicht-Annehmen der umgebenden Realität und das
Hervorheben des Eigenen gegenüber dem Göttlichen? 210. Antwort: Die
Bestrebung, künstlich, also folglich ohne offensichtliche natürliche
Gründe einen Trauerzustand zu intensivieren, ist nicht normal und kann
nur auf falschen ideologischen Bedingungen beruhen. 211. Ein
gesundes Gleichgewicht im psychisch-physiologischen Wesen des Menschen
kann man nur dank guter, im guten Sinne gehobener Stimmung erzielen. 212.
Es ist richtiger, die Geschenke Gottes normal nur mit Dankbarkeit
wahrzunehmen, was auf keine Weise einem traurigen Gesicht des
Beschenkten entsprechen kann. 213. Und generell berührt die so
gestellte Frage ein ziemlich großes Thema, das von verschiedenen
Völkern auf unterschiedliche Weise traditionsgemäß betrachtet wird, was
natürlich nicht normal ist und unbedingt ein breiteres und tieferes
Umdenken bezüglich dessen, was mit diesem lebenswichtigen Thema
verbunden ist, erfordert.
214. Frage: Lehrer, habe ich es
richtig verstanden, dass, wenn man nicht wünscht, einen Hinweis eines
anderen zu hören, dann ist es besser, von seinen Problemen nichts zu
erzählen? Und die Frage von der anderen Seite betrachtet – wenn ein
anderer einem immerhin sein Problem mitgeteilt hat, so hat er es
sozusagen vom kranken Kopf auf einen gesunden hinübergelegt
(russ.Redensart, Anm.d.Übers.), will darauf hin aber keinen Hinweis
hören, was soll man dann tun? Er hat sich doch erleichtert, indem er
alles gesagt hat , und du hast nun Kopfschmerzen von seinen Problemen. 215.
Antwort: Sie haben geschrieben: „...habe ich es richtig verstanden,
dass, wenn man nicht wünscht, einen Hinweis eines anderen zu hören,
dann ist es besser, von seinen Problemen nichts zu erzählen?“ 216.
Ja, dies wäre am richtigsten, es sei denn, natürlich, dass der andere
eine normale Neugier bekundet, die auf dem Wunsch beruht, die
problemhafte Last zu teilen. 217. Bei echten freundschaftlichen
gegenseitigen Verhältnissen ist es durchaus angebracht, dass der
Nächste den Wunsch äußert, seine Schulter für die Last, die sein Freund
trägt, bereit zu stellen. 218. Mehr noch, ich halte es für notwendig
hinzuzufügen, dass die wahre Bekundung einer echten Freundschaft sich
bei so einer Situation darin äußert, dass der Mensch, der seine
Schulter zur Verfügung stellt, nicht auf das Verhältnis der Lastanteile
schauen wird, also was auf ihn zukommt und was auf den Schultern
desjenigen verbleibt, der die Last bringt. 219. In diesem Fall ist
es nötig, richtig zu begreifen, dass das normale Streben, die Last auf
der Schulter des Nächsten zu erleichtern, nur ein Streben sein kann,
dies im größten Maße zu tun, nicht aber dosiert. 220. Dafür braucht man nur den anderen sein Herz ausschütten lassen und all dem aufmerksam zuzuhören.
221.
Frage: Kann man annehmen, dass der Tod generell dazu nötig ist, um dem
Absturz des Menschen vorzubeugen, und wenn die Wahrscheinlichkeit des
Absturzes verschwindet, so verschwindet auch der Tod? 222. Antwort:
Es ist richtiger, den von dir erwähnten Gedanken ein wenig anders zu
formulieren und zwar so: die Notwendigkeit, im biologischen Organismus
nur während kurzer Zeitstrecken zu verweilen, ist lebensnotwendig,
damit die Seele bei all den wahrscheinlichen anormalen Bestrebungen des
Menschen während der ersten Verkörperung sich immerhin nicht solch
negative Erfahrungen aneignen kann, bei denen die Fähigkeit für die
weitere Entwicklung im neuen Körper völlig verschwinden würde. 223.
Weil nur unter solchen Bedingungen, bei denen die vom Menschen
angesammelten negativen Anhänglichkeiten und die von ihm entwickelten
falschen Veranlagungen der ersten Verkörperung abgewogen werden, werden
in der zweiten Verkörperung solche Lebensbedingungen angeboten, wo
diese negativen Ansammlungen der Vergangenheit unvermeidlich vermindert
werden. 224. Und wenn die Wahrscheinlichkeit der Entstehung und der
Entwicklung von gefährlichen Veranlagungen verschwinden wird, so wird
die Lebenstätigkeit des festen Körpers bis auf eine für heutige
Begriffe unvorstellbare Frist verlängert werden. 225. Frage: Lehrer, wie viele solcher Verkörperungen kann es geben (oder gibt es)? Wovon hängt das ab? 226. Antwort: Das hängt ausschließlich von den individuellen Manifestierungen eines jeden konkreten Menschen ab. 227.
Damit man geistige Werte ansammelt, deren Vorhandensein es möglich
macht, dass die Seele schon nicht mehr von neuem in die
charakteristischen Bedingungen der immer noch bestehenden primitiven
Lebensgestaltung, welche die Menschengesellschaft hartnäckig behauptet,
zurückzukehren braucht, können einige Verkörperungen notwendig sein.
Aber auf keinen Fall sind es Dutzende, Hunderte, oder gar mehr an
endlos weiteren Verkörperungen. 228. Die am meisten entwickelten Seelen kommen in der Regel nicht für eine neue Verkörperung auf die Erde zurück. 229.
Dies ist nur in so einem Fall möglich, wenn irgendeine Teilnahme
solcher geistig starken und weisen Wesen in bestimmten
Lebensbedingungen ausnahmsweise äußerst erforderlich ist. 230.
Daraus folgt, dass auf der Erde außer diesen einzelnen Wesen bisher
ständig nur nicht genügend reife Menschen verweilen, die aus ganz
natürlichen, ihnen eigenen Gründen stets danach streben, genau solche
charakteristischen Prüfungen füreinander zu schaffen, welche für das
wohlbringende Werden derer, für die auch diese Prüfungen geschaffen
werden, wirklich sehr wichtig sind. 231. Bisher entsprechen auf der
Erde die Ereignisse in der Menschengesellschaft eher dem Begriff eines
eigenartigen erzieherischen Kampf-/Schießplatzes (russ.:poligon). 232. Aber das ist nur jetzt so.
Kapitel 40
001. Das Internet-Forum der Gemeinschaft. Antworten des Lehrers in der Sparte “Der Lehrer Vissarion antwortet“. 002.
Frage: Guten Tag, Lehrer! Im Leben ergibt es sich so, dass, wenn Du mir
bezüglich einer schwierigen Situation antwortest, so überwinde ich
sofort alles irgendwie leichter, die Reaktionen sind leichter. Bedeutet
dies, dass ich die Prüfung nicht überwunden habe, nämlich, indem Du
geantwortet hast, übernimmst Du energetisch und gefühlsmäßig anstatt
meiner einen Teil meiner Arbeit? Und wird deshalb die Harmonie wiederum
so eine Prüfung oder eine noch stärkere für mich bereithalten? 003.
Antwort: Wenn ihr aufgrund bestimmter Umstände irgendeine Information
berührt, so beginnt ihr unvermeidlich beim Äußern eures Verhaltens
diesbezüglich daran teilzunehmen, was bei euch auch unbewusst vor sich
gehen kann. 004. Das ist das selbe, wie wenn sich in eine gewisse
Kette, die sich an irgendeinem Informationsstrom entlang bewegt, ein
eigenartiger Leiter einschaltet, der, abhängig von den ihm eigenen
Charakteristiken, auf diesen pulsierenden Strom unvermeidlich auf seine
ihm eigene Weise einwirken wird. 005. Meine Teilnahme an dem ein
oder anderen Informationsstrom beruht ebenso auf dieser Gesetzmäßigkeit
und geht mit der individuellen Besonderheit vor sich, welche nur meinem
Wesen eigen ist. 006. Indem ich deine Frage beantworte, vergrößere
ich dadurch unvermeidlich das Maß der Verantwortung, das auf deinen
Schultern liegt. 007. Aber es hat keinen Sinn für dich, dich diesbezüglich zu beunruhigen, indem du tief in dieses Thema eintauchst. 008. Alles, was du berührt hast, wird unbedingt nur in dem für deine Entwicklung günstigen Flussbett vor sich gehen.
009.
Frage: Habe ich es richtig gemacht, als ich vor einigen Jahren auf den
Heiratsantrag des Mannes eingegangen bin, dem gegenüber ich in dem
Moment der Vereinigung eine sehr starke Abneigung verspürt habe; doch
während der zwei Jahre vor der Vereinigung habe ich ihn sehr geliebt,
einseitig, und hatte den sehr starken Wunsch hinsichtlich einer
Naturbeziehung? 010. Waren meine Motive, mit denen ich diesen
Schritt gemacht habe, richtig: ich hoffte, dass mein Gefühl
wiederkommen würde und ich wieder eine Naturbeziehung mit diesem Mann
haben wollen würde; ungeachtet der Naturabneigung verhielt ich mich ihm
gegenüber gut wie zu einem nahen Menschen und wollte ihm lernen helfen,
sich einer Frau gegenüber richtig zu verhalten (er sagte selbst, er
wolle dies eben in einer Naturfamilie lernen); wir hatten schon
vereinbart, dass wir eine Familie gründen, es wäre damals eine
Unschicklichkeit gewesen, dies zu verweigern und zu sagen, ich hätte
keine Gefühle mehr für ihn wie früher? 011. Wir sind nun schon lange
geschieden (apropos, der Grund dafür war die mangelnde intime
Beziehung), aber befreundet, doch die Frage bleibt in mir, ob man mit
solchen Motiven eine Naturfamilie gründen kann (es kann doch sein, dass
es genau mit diesem Mann nicht möglich war, aber mit einem anderen dann
doch). 012. Antwort: Unter solchen Umständen ist es falsch, mit einem beliebigen Mann eine Familie zu gründen.
013.
Frage: Sagen Sie bitte, haben Tiere eine Seele? Wenn nicht, dann warum?
Sie sind nämlich nicht schlechter als die Menschen? Der Mensch kann
einen zu jedem Augenblick verraten, einen verlassen, beginnen zu lügen;
der Mensch (falls man ihn vom Gesetz der großen Zahlen aus betrachtet)
ist bei weitem seelisch nicht ideal, die Tiere aber lieben dich, sie
fordern nichts, sie verraten nicht, sie sind natürlich. Und wenn die
Tiere eine Seele haben, wie ist dann dies alles organisiert? Wenn man
zum Beispiel Hunde und Katzen anschaut, dann wäre es auch logisch,
Insekten zu betrachten, wenn man aber Insekten betrachtet, dann müsste
man auch Mikroben, Parasiten betrachten und so fort... Haben sie eine
Seele, und ist ihr Leben ewig? 014. Antwort: Die Seele als neuer
Teil und neue Erscheinung in der Welt des Seins ist im Vergleich zur
Entstehung der gesamten Tierwelt in ihrer großen Mannigfaltigkeit erst
viel später entstanden. 015. Mehr noch als dies, sogar viel später
nach denjenigen Tieren, die erst viel später zu entstehen begannen,
nach dem Beginn der Entstehung der lebendigen Organismen und die auf
der höheren Ebene der Entwicklung hinsichtlich charakteristischer
Vertreter der Tierwelt verweilen. 016. Schon später danach, als die
ganze Welt des Höheren Verstandes begann, sich aktiv und umfangreich zu
entwickeln, sind einst zum ersten Mal eigenartige Fünkchen erschienen,
die der Mensch später als “Seele“ zu bezeichnen begann. 017. Das
Wesen der Seele ist ein besonderes Werk des Himmlischen Vaters und
beinhaltet eine bestimmte kennzeichnende Vorherbestimmung, die nicht
hinsichtlich der Tätigkeit des lebendigen Organismus berechnet ist, dem
die besonderen Eigenschaften des beweglichen Verstandes fehlen. 018. Was heißt, es wurde nicht auf die Tätigkeit der Vertreter der Tierwelt berechnet. 019.
Die Tätigkeit der Vertreter der Tierwelt ist durch Naturgesetze, die
für einen jeden konkreten Planeten charakteristisch sind, streng
begrenzt, was jede separate Gruppe der Tierwelt ihre Lebenstätigkeit
nur in einem bestimmten begrenzten Gebiet manifestieren lässt unter
Verhältnissen, wo die Wahrscheinlichkeit einer Entwicklung des
Bewusstseins, durch welche die Möglichkeit eröffnet werden kann, die
Grenzen des Planeten, ihrer Entstehung und des Lebens zu überschreiten,
völlig fehlt. 020. Die Eigenschaften des Beweglichen Verstandes, im
Unterschied zu ähnlichen Eigenschaften des Bewusstseins der Vertreter
der Tierwelt, lassen die Träger dieses Verstandes ihre Tätigkeit nicht
nur lokal ausüben, sondern in bei weitem höheren Maße. 021. Um seine
wohltuende schöpferische Aktivität nicht nur an beliebigen Orten des
Planeten, auf dem der Träger des Verstandes erschienen ist, zu
bekunden, sondern auch außerhalb der Grenzen dieses Planeten. 022.
Das Vorhaben des Himmlischen Vaters, welches Seine beseelten Kinder im
Laufe der Ewigkeit zu realisieren berufen sind, betrifft die gesamte
Welt des Seins. Aber für eine Realisierung braucht man ganz natürlich
auch entsprechende Möglichkeiten, dank welcher sich die Gotteskinder im
ganzen Weltall vermehren können, indem sie unbedingt diese
charakteristische Tätigkeit ausführen, die ausschließlich nur
diejenigen ausüben können, die mit den besonderen und einzigartigen
Eigenschaften der Seele beschenkt sind. 023. Du musst verstehen,
dass gerade die Anwesenheit der Seele im biologischen Organismus, der
dein Körper ist, auf besondere ihr eigene Weise die
Gefühlsmöglichkeiten – welche ein biologischer Organismus ursprünglich
entsprechend den Forderungen der Natur in einem bestimmten Maße immer
hat – sehr stark erweitert. 024. Das heißt, der menschliche
Naturorganismus hätte, so, wie auch ein Vertreter der Tierwelt,
ähnliche Erscheinungen im Bereich der Gefühlsmöglichkeiten, wenn er
keine Seele hätte. 025. Bekundungen der Naturbesonderheiten wie
Bosheit und Wohlwollen gegenüber irgendetwas würden sich mit
unbedeutendem Unterschied bezogen darauf, wie dies bei den Tieren vor
sich geht, äußern. 026. Aber als einst die Seele in einen
biologischen Organismus verkörpert wurde, wurde das Spektrum von Breite
und Stärke der Gefühlsäußerungen, die ursprünglich von Natur aus diesem
Organismus eigen waren, enorm erweitert. 027. Dabei wurden nicht nur
die Veranlagungen zu unwiederholbar starken und markanten Gefühlen von
Liebe und Begeisterung, sondern auch ganz natürlich Gefühle von Hass
und Zorn verstärkt. 028. Mit dem Erhalt einer Seele bekam der Mensch eine einzigartige starke Gefühlswelt, die er aber nicht normal nutzen konnte. 029.
Und um zu beginnen, seine vom Himmlischen Vater vorherbestimmte
Tätigkeit zu erfüllen, hat der Mensch unbedingt zunächst etwas seine
Gefühlswelt umzugestalten und zwar mit Hilfe geistiger Werte, um die
Wahrscheinlichkeit von gefährlichen Gefühlsbekundungen, die gerade
seitens des Menschen mit unvorstellbarer Kraft geäußert werden können,
auszuschließen. 030. All dieses Negative, das bis dahin im Weltall
noch nicht vorkam, kannst du jetzt nicht nur in der Lebenstätigkeit
deiner Eltern, sondern auch in der gesamten Menschengesellschaft
beobachten. 031. Alles Negative, was sich im Leben der Menschen
ereignet hat und bis auf den heutigen Tag ereignet, war unvermeidlich.
Und dass dies ziemlich lange dauert, beruht auf der so schwierigen
Aufgabe , die der Mensch unbedingt zu lösen hat. 032. So wird es aber nicht immer sein! 033.
Stell´ dir vor, dass man dich unerwartet ans Steuer einer sehr
mächtigen Leistungs- und Hochgeschwindigkeits-Maschine gesetzt hat, von
der du keine Ahnung hast. 034. Wobei es auch unmöglich ist, dir auf
der für dich gewohnten Ebene die für das Lenken dieser Maschine nötige
Information aufzuzeigen. 035. Vor dir steht die schwierigste Aufgabe
– durch eigene Versuche und Fehler die dir anvertraute technische
Apparatur steuern zu lernen. 036. Die Technik, deren Steuerung du in
diesem bildhaften Fall zu beherrschen versuchst, beherbergt sehr gute
Möglichkeiten, etwas zu erschaffen, aber solange du sie jedoch
ungeschickt handhabst, kannst du leicht mit ihrer Hilfe Vieles
zerstören. 037. Und jetzt überlege, ob es im Zusammenhang mit dem
oben erwähnten Bild einen grundsätzlichen Unterschied in den Äußerungen
“du bist ein schlechter Mensch“ und “du bist ein schlechter Steuermann“
gibt? 038. Beginne dein weiteres Fortschreiten im Leben damit, die Menschen nicht für schlecht zu halten! 039. Es gibt keine schlechten Menschen! 040.
Es gibt nur die Unglücklichen, die es noch nicht vermocht haben, das
auf die notwendige Weise zu beherrschen, was sie von Geburt an besitzen. 041.
Dadurch gibt es viel Schaden, den sie aus Unvermögen verursachen, nicht
aber aus grundsätzlicher Bosheit ihres Wesens heraus.
042.
Frage:Lieber Lehrer! Ich habe von früher Kindheit an Hörprobleme. Woran
soll ich auf geistigem Gebiet arbeiten, um mir zu helfen? Kann die
Tendenz einer Verschlechterung des Gehörs gestoppt werden? 043. Antwort: So an das Lösen des Problems dieser Art heranzugehen, ist nicht richtig. 044.
Zu versuchen, diese oder andere eigene negativen Erscheinungen abhängig
von der eigenen Einschätzung bezüglich ihrer Priorität stichprobenartig
wegzuschaffen, ist nicht normal. 045. Alle dem Menschen eigene
negative Manifestationen sind dicht miteinander verbunden, und um diese
vielseitige Aufgabe zu lösen, sollte man sofort an all jenen Seiten
beginnen, welche ab dem heutigen Tag schon als nicht normal erkannt
wurden. 046. Wenn der Mensch mit seiner Selbsterziehung an
offensichtlich erkennbaren eigenen Schwächen beginnt, so wird er
allmählich auch diejenigen bemerken, die er bis heute noch nicht
imstande war zu sehen. 047. Die rechtschaffene Arbeit an jeder
eigenen konkreten Schwäche zu erfüllen, ist nur dann günstig, wenn man
anfängt, sich dieser oder einer anderen seiner Bekundungen als einer
negativen bewusst zu werden. 048. Darum versuche nicht vorschnell
das zu erfahren, was du noch nicht siehst, sondern beginne daran
aktiver und beharrlicher zu arbeiten, was du schon sehen kannst, denn
gerade das ist für dich heute das Hauptsächliche.
049. Frage:
Lieber Vissarion, ich bin ein normaler Kerl: ich rauche nicht, bin kein
Trinker, kein Grobian, man kann nicht sagen, ich sei ein Dummkopf, aber
ich verletze oft die Gebote der Bibel, ich zanke mich oft mit meinen
Eltern, ich lüge oft, es kommt vor, dass ich normale Leute verrate, was
ich danach bedauere, einmal lästerte ich aus Kummer sogar Gott (nach
dem unerwarteten Tod meines besten Freundes – des jungen Hündchens
Piskas), ich schrieb oft Briefe an Gott und beklagte darin das
schwierige Leben. Werde ich etwa wirklich in die Hölle kommen? Mich
beruhigt es wenig, dass ich immerhin, relativ gesehen, nicht schlecht
bin, doch wenn man es separat betrachtet... Ich bin natürlich weit vom
Ideal entfernt, aber sich zu ändern, ist natürlich nicht einfach. Was
erwartet mich? 050. Antwort: Vor allem wird dich natürlich eine neue
Verkörperung erwarten, vor welcher du während einer gewissen Zeit
deines körperlosen Verweilens in einer bestimmten illusorischen Welt
verweilen wirst, die aufgrund der von dir angesammelten
Gemütsbewegungen gebildet sein wird. 051. Diese illusorische Welt wirst du als Realität wahrnehmen. 052.
Je nachdem, welche Gemütsbewegungen von dir in den Erinnerungen deiner
Seele überwiegen werden, so “lustig“ wird dein Verweilen in jener
illusorischen Welt auch sein. 053. Niemand wird dich in einer Pfanne braten! 054. Das wirst du selbst machen! 055.
Und in der Periode, wo gerade für dein geistiges Werden günstige
Verhältnisse entstehen werden, wirst du aufs neue verkörpert werden. 056.
Diese neuen Verhältnisse werden unbedingt unter Berücksichtigung des
Charakters der von dir angesammelten negativen Anhänglichkeiten
ausgesucht werden. 057. Wenn du selbst aus eigenem Willen darauf
verzichtet hast, mit den auf deinem Weg erscheinenden Versuchungen
richtig klar zu kommen, was sofort negative Anhänglichkeiten in dir
entwickeln wird, so werden in deiner nächsten Verkörperung solche
Lebensverhältnisse notwendig sein, aufgrund derer diese negativen
Anhänglichkeiten von dir, trotz deiner vorhandenen Veranlagung,
dieselben zu festigen, zerstört werden können. 058. Noch heute hast du die reale Möglichkeit, dich zu bemühen, um dich in eine bessere Richtung zu ändern, verliere keine Zeit. 059.
So eine rechtschaffene Veränderung der Eigenschaften des Menschen ist
wirklich das Allerschwierigste, aber du musst verstehen, dass die Last
der Verantwortung, die gerade auf deinen Schultern liegt, nur streng
deinen individuellen Möglichkeiten entspricht. 060. Und so verhält es sich mit jedem einzelnen Menschen. 061.
Darum, wenn man das vom Menschen getragene Kreuz richtig betrachtet, so
kann man mit Sicherheit sagen, dass alle Menschen ohne Ausnahme die
gleiche Last tragen! 062. Ich denke, dass du zugibst, dass es dumm
ist, vom Standpunkt einer Ameise aus einen Elefanten, der Stämme hebt,
für einen werktätigen Helden zu halten.
063. Frage: Guten Tag,
ich heiße Sascha, bin 16, ich lebe in einer ziemlich wohlhabenden
Familie. Lieber Vissarion, sag´ bitte, warum Lumpen gut leben, quasi
“im Speck sitzen“, aber (relativ gesehen) gute Menschen – in
schlimmeren Verhältnissen? Warum zum Beispiel der Popsänger Dima Bilan
überall in der Welt frei herumreist, teure Autos fährt und viel Geld
hat und so weiter? Wodurch wird das verursacht? Habe ich es nicht
verdient? Und ist ihre Blödheit und Grobheit – lediglich eine
Sichtweise? Liebt Gott sie mehr, oder haben sie einen Vertrag mit dem
Teufel geschlossen? Warum arbeiten die Guten und die Schlechten ernten? 064.
Antwort: Lieber Sascha, du hast mir eine ganze Reihe von Fragen
geschickt, die ziemlich umfangreiche Themen berühren. Aber bis
jetzt vermagst du es, diese Fragen von der Seite aus zu stellen, von
der es für einen die echte Weisheit Suchenden falsch ist zu versuchen,
die berührte Realität zu durchdenken. 065. Es ist längst nicht immer
so, dass, wenn Fragen gestellt werden, die Menschen danach streben,
sich mit echter Weisheit/Wahrheit zu bereichern. 065. Der Mensch bemüht sich vor allem, immer nur das Erwünschte zu suchen. 066.
Aber der Wunsch selbst beruht entweder auf dem Vorherrschen
egoistischer Interessen, was ausschließlich nur zur Stärkung der
egoistischen Position beiträgt, oder auf dem Vorherrschen geistiger
Interessen, die zum Erwerb wirklicher Wahrheit beitragen. 067. Sei
aufmerksam in der Situation, wenn du dich bemühst, mit einer Frage, der
eine negative Gemütsbewegung zugrunde liegt, umzugehen, in diesem Fall
aufgrund von Empörung! 068. In so einem Fall ist es sehr leicht, so
eine Frage zu stellen, die dich auf keine Weise bereichern kann, aber
deren wahrheitsgetreue Antwort deine zum Vorschein kommende Schwäche
nur festigen kann. 069. Ein psychologisches Hindernis ist dafür da,
um zur geistigen Entwicklung des Menschen beizutragen, und es ist
unbedacht, dieses Hindernis mittels Erklärungen von irgendwem
vorschnell wegzuschaffen, ohne die notwendigen richtigen Bemühungen zur
Überwindung dieses Hindernisses vorgenommen zu haben. 070. An so
einer charakteristischen Empörung, die dich beherrscht, krankt eine
große Menge von Menschen, was ein markantes Merkmal der in der
Gesellschaft bestehenden riesengroßen geistigen Unkenntnis ist,
aufgrund welcher sich das globale Problem der Formung der
Lebensgestaltung der Menschen zeigt. 071. Auf deine Frage
antwortend, werde ich bloß darauf hinweisen: sich niemals die Frage
stellen, die du zu dem Thema ansprichst! 072. Wenn ein Mensch
nörglerisch und mit Empörung einen gewissen “Wohlstand“ anderer
Menschen betrachtet, so manifestieren sich darin – wenn auch unbewusst
– Neid und Kränkung. 073. Diese Laster innerhalb der Lebenstätigkeit der Menschen gehören zu den gefährlichsten. 074.
Diese Erscheinungen in dir zu besiegen, ist nur durch eigene Bemühungen
hinsichtlich einer Veränderung des Charakters deines Verhaltens
gegenüber dem möglich, was bei dir eine entsprechende Empörung
hervorruft. 075. Das, was du über Gottesliebe und über Verträge mit
dem Teufel erwähnst, ist falsch. In deinen Überlegungen zeigt sich noch
die primitive Form des Mittelalters und deren traditionelle Meinungen,
aber alle ähnlichen bestehenden Überlegungen entsprechen nicht
der Wahrheit. 076. Mit dem Teufel konnte noch nie jemand
irgendwelche Verträge schließen und wird sie nicht schließen können,
weil das Kommunizieren mit ihm grundsätzlich unmöglich ist. 077. Und der Himmlische Vater liebt alle gleichermaßen, ohne Ausnahme. 078.
Und wenn man versucht zu denken, dass parallel mit den Erscheinungen
des Willen Gottes jemandem größere materielle Werte geschenkt werden,
dann wäre es logischer, dies vor allem nicht als Manifestierung der
großen Liebe zu verstehen, sondern als Notwendigkeit, jemanden in
Wirklichkeit vor eine durchaus nicht einfache Prüfung zu stellen. 079. Wenn man den Begriff “Ungerechtigkeit“ benutzt, so musst du verstehen, dass es überhaupt keine Ungerechtigkeit gibt. 080.
Diesen Begriff haben die Menschen selbst ersonnen, und das taten sie
ausschließlich aufgrund ihrer eigenen spirituellen und geistigen
Unkenntnis. 081. Zu bemerken ist, dass es dem Menschen in den für
ihn schwierigen Zeiten immer so vorkommt, als ob all diese
Schwierigkeiten ihm zu unrecht geschehen. 082. Und nur bei recht
weisen Menschen kannst du solche Erklärungen finden, dass alle die
ihnen gegebenen Schwierigkeiten nur zu ihrem Wohl waren, und dass sie
dafür nur dankbar sind. 083. Das ganze Weltall der Welt der Materie
beruht auf einem Gesetz, dank welchem dieses Weltall fähig ist, sich
endlos zu entwickeln und zu erweitern! 084. Der Begriff “Gesetz“ kann auf keinen Fall mit dem Begriff “Chaos“ verglichen werden. 085. Im Grunde des Gesetzes existiert kein Chaos. 086. In ihm ist alles “Logisch und Rational“! 087.
Und nur die äußerst geringe Lebenserfahrung des Menschen lässt ihn
immer noch nicht die Welt, die ihn umgibt und in welche er geboren ist,
würdig einschätzen. 088. Der Mensch ist ein winziger Teil, der im
Schoße dieses Gesetzes geboren ist, und folglich wird er auch unbedingt
die wahren Werte dieses Gesetzes richtig begreifen und ihnen folgen
müssen. Aber der Mensch ist nicht derjenige, der dazu berufen ist,
Gesetze zu erschaffen. 089. Ich versichere dir, wenn sich für die
Menschen das Gesetz der Gerechtigkeit, das der Mensch bis jetzt noch
auszudenken fähig ist, anfangen würde, sich zu manifestieren, dann
hättest du nicht nur nicht auf dieser Erde zur Welt kommen können,
sondern dann hätte auch die Menschengesellschaft schon längst ihre
Existenz aufgeben müssen. 090. Und all dies ist damit verbunden,
dass der Mensch inbrünstig wünscht, Zeuge zu werden hinsichtlich einer
umgehend zu erfolgenden, unbedingt harten Bestrafung der Handlungen
eines seiner Bekannten, Handlungen, die gerade ihm nicht gefallen. 091.
Ich schlage dir vor, mir zu glauben, dass dem Menschen alle
Schwierigkeiten, die er zum Erwerb lebenswichtiger Erkenntnisse braucht
und die ihm gerade für die Fortsetzung der normalen Entwicklung fehlen,
wirklich verdient und sie ihm unbedingt gegeben werden! 092. Aber möge dies nicht nach dem Wunsch und den Vorstellungen des gehässigen Menschen geschehen. 093. Folge der einfachen und dem Menschen längst bekannten Regel: “Erkenne dich selbst und du wirst die ganze Welt erkennen“. 094. Deswegen beginne, in erster Linie alle Probleme gerade an dir selbst zu durchdenken. 095.
Und erinnere dich daran, dass derjenige, der die Freude an seiner Hände
Arbeit erkannt hat, viel glücklicher ist als diejenigen, die das nicht
erkannt haben und die stehen geblieben sind beim Genuss der Freude, die
nur aufgrund der Früchte der Bemühungen anderer Menschen entstanden ist.
096.
Frage: Lehrer, ich bin verheiratet, und nun gibt es noch einen
Menschen, der mich liebt. Wir haben viel per Telefon miteinander
kommuniziert, und er hat mich gefragt, ob er Chancen hätte. Ich habe
ihm gesagt, dass ich, bei so einer freien Kommunikation, meinerseits
die Wahrscheinlichkeit nicht ausschließe, dass Gefühle entstehen, man
müsse befreundet sein, die Zeit werde es zeigen. Ist meine Antwort und
mein Versprechen etwa kein Verrat an meinem Mann und eine unschöne
Handlung in Bezug zu dem anderen Menschen? 097. Antwort: Stimmt,
dein Verhalten ist in dieser Situation nicht zulässig und ist in Bezug
zu deinem Ehemann als auch in Bezug zu dem anderen von dir erwähnten
Mann nicht normal. 098. Du unternimmst nicht nur einen verderblichen
Schritt hinsichtlich deines geistigen Werdens, sondern du schaffst auch
eine ernste Versuchung für einen weiteren geistigen Absturz eines
anderen Menschen. Indem du nämlich das von dir erwähnte Kommunizieren
unterstützt hast, hast du damit eine nicht normale Bekundung eines
anderen Mannes unterstützt. 099. Sei wachsam! 100. Frage: Wie
soll ich mich benehmen, wenn wir uns zufällig treffen? Muss ich
innerlich offen bleiben und äußerlich – zurückhaltend und keine langen
Gespräche beginnen? Und ihn besser auch nicht umarmen, wenn auch nur
freundschaftlich? 101. Antwort: Eben unter den von dir erwähnten
Umständen sollst du bei einem zufälligen Treffen außer einer Begrüßung
keine Initiative zu Gesprächen zeigen. 102. Wenn aber dieser Mann
anfangen wird, über euer gefühlsbetontes Verhältnis zu sprechen, so
sollst du ihm dann besser erklären, dass solche Gespräche unzulässig
seien und ihn nur erniedrigen würden.
103. Frage: Lieber
Vissarion, sag´ bitte, ob die Kriterien, nach denen man ins Paradies
kommt, mengenmäßig von der seelischen Entwicklung abhängen insofern,
als alles in seiner Relativität erkannt wird? Angenommen, dass ich kein
Ideal bin, aber gemessen an der Schar/Menge – bin ich ein Ideal. Ist
für mich die Tür ins Paradies offen? Oder sind die Kriterien, nach
welchen man ins Paradies kommt, sehr streng, und die Frage nach der
Relation ist hier nicht am Platz? Aber wer gerät dann dorthin? Die
Heiligen? 104. Antwort: Die Seelen aller Gotteskinder, welche ihren Körper verlassen haben, teilen sich in drei Kategorien: --- in diejenigen, die die Wahrscheinlichkeit einer neuen Verkörperung völlig verloren haben; ---
in diejenigen, die noch charakteristische Lebensprüfungen brauchen, die
der einen oder anderen bestehenden Gesellschaft eigen sind; --- und
in diejenigen, für die es schon keinen Sinn mehr macht, in
charakteristische Lebensumstände der noch weiterhin bestehenden Epoche
der primitiven Manifestierungen des Menschen zurückzukehren. 105.
Abhängig von den zur Zeit noch vorläufig existierenden Lebensumständen
des Menschen, die für die erwähnte Epoche kennzeichnend sind, besteht
auch ein gewisses bedingtes Minimum, bis zu welchem man sich in der
geistigen Entwicklung anheben muss, wonach die Notwendigkeit einer
nächstfolgenden Verkörperung – bis zu der Zeit, wo charakteristische
Besonderheiten der neuen, vollkommeneren Epoche beginnen, sich real zu
manifestieren – nicht mehr gegeben ist. 106. Die Seele, die in ihrer
Entwicklung das Niveau erreicht hat, welches unter diesem besagten
Minimum liegt, wird das nächstfolgende Mal aufs neue verkörpert werden. 107.
Die Kriterien dafür, unter der Anzahl derjenigen zu sein, in einem
Existenzzustand, der im Bewusstsein des Menschen bedingt als das
Verweilen im “Paradies“ bezeichnet wird, sind genau und harmonisch
vorbestimmt. 108. Durch das oben erwähnte gewisse bedingte Minimum
wird jenes Maximum an Aggression bestimmt, welches man in Bezug auf die
bestehenden Bedingungen der Lebenstätigkeit des Menschen als Äußerung
gegen die sich ereignende Realität zeitbedingt für normal wird halten
können. 109. In so ein “Paradies“ können ausschließlich nur jene
Seelen geraten, deren Entwicklung jener Grenze entspricht, die durch
Forderungen des oben erwähnten bedingten Minimums gekennzeichnet ist,
oder sie übertrifft. 110. Also, verliere keine Zeit für Dummheiten
durch aktives Äußern deiner Unzufriedenheit, und dann werden wir am
Ende deiner irdischen Existenz sehen, ob für dich die Tür in die Welt
mit der bedingten Bezeichnung “Paradies“ offen ist.
111. Frage:
Du bist das Wahrhaftig Geistige? Und was kann in meinem Leben
wahrhaftig geistig sein? In der letzten Zeit bemerke ich bei den
Nächsten Unlust, oder die Unfähigkeit (das weiß ich nicht), sich für
das Erfüllen der geistigen Gesetze der Entwicklung zu interessieren,
was mich stark ermüden und leiden lässt, gefühlsmäßig und körperlich.
Was kann ich weiter tun, um Licht zu entwickeln, um nicht an der
Belastung zu sterben? Vielleicht irre ich mich in Bezug auf mich selbst
oder irgend eine andere Realität? Stimmt das? Mir ist so schwer zumute. 112.
Antwort: Sie haben geschrieben: „In der letzten Zeit bemerke ich bei
den Nächsten Unlust, oder die Unfähigkeit... , sich für das Erfüllen
der geistigen Gesetze der Entwicklung zu interessieren, was mich stark
ermüden und leiden lässt...“ 113. Du äußerst eine unzulässige
Forderung an deine Nächsten und den Wunsch, dass sie sich auf so eine
Weise ändern, wie gerade du es dir wünschst. 114. Das ist einer der
größten Fehler derjenigen, die versuchen, sich für einen zu halten, der
richtig schreitet und versteht, obwohl die Bekundungen von Forderungen
und Wünschen dieser Art deutlich und eindeutig das Gegenteil aufzeigen. 115. Du hast zu lernen, die von dir erwähnten Bekundungen der anderen friedlich anzunehmen. 116. Was immer sie auch selbstständig wählen werden, dies wird ihnen unbedingt zum Wohle gereichen. 117.
Ihre ganze Veranlagung, etwas für sich zu wählen, war ursprünglich vom
Himmlischen Vater auf so eine Weise berücksichtigt worden, um gerade
ihnen jene konkreten wichtigen Lebensverhältnisse zu ermöglichen, nur
aufgrund derer deine Nächsten das für sie auch wirklich Notwendige
erwerben zu können. 118. Damit deine überflüssigen Leiden und die
für dich gefährliche Belastung verschwinden können, brauchst du dich
nicht zu beeilen, die schon manifestierte Fürsorge des Himmlischen
Vaters für deine Nächsten zu ersetzen.
119. Frage: Lieber
Lehrer, das gegenseitige Verhältnis zu meinem Mann und zu unseren
Eltern wurde schwierig. Es war mir psychologisch gesehen nicht mehr
möglich, weiterhin mit meinem Mann zusammen zu leben. Ich bin mit
meinem Kind zu meiner Mutter gefahren. So habe ich zwei Jahre getrennt
verbracht, und während dieser Zeit lebten wir einige Male für
jeweils eine Woche mit meinem Mann zusammen. Während dieser Periode
versorgte mein Mann mich und das Kind nicht regelmäßig, sondern nur ab
und zu. Ich verklagte ihn gerichtlich zur Zahlung von Alimenten, und
das Gericht setzte sie
fest.
120. Jetzt versuchen wir wieder zusammen zu leben, aber mein Mann
hat mir die Bedingung gestellt, dass ich diese Anfrage an das Gericht
wieder zurücknehme. Er wirft mir oft mein früheres Verhalten vor und
sagt, dass ich nicht gemäß der Wahrheit handeln würde. Ich habe
deswegen Schuldgefühle. Habe ich nicht richtig gehandelt, und soll ich
jetzt diese Anfrage zurücknehmen, obwohl ich fühle, dass ich das nicht
tun soll? 121. Antwort: Deine Handlung bezüglich der Alimente ist nicht richtig! 122.
Da ich all deine wahrscheinlichen Lebensumstände nicht absolut genau
kenne, merke ich nur an, dass ein Mensch, der nach geistiger
Vervollkommnung strebt, vor allem nicht jemanden – wer es auch immer
sein mag – dazu verpflichten soll, was dieser Mensch selbstständig
verneint zu tun. 123. Besonders dann, wenn dies Handlungen desjenigen betrifft, der einen Bezug zu euch selbst hat.
124.
Frage: Guten Tag, Vissarion. Erkläre mir bitte, wie ich mich zu dem
folgenden Ereignis aus dem Text des Neuen Testaments verhalten soll;
„... Gott aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst...“
(Apostelgeschichte 9:5). 125. Mein Verständnis vom Letzten Testament
ist so, dass dies keine Stimme Gottes sein konnte. Ich denke auch, dass
dies nicht Jesus nach seiner Auferstehung sein konnte. Wer war es dann?
Vielleicht waren es die heiligen Brüder des Himmlischen Vaters, oder
hatte diese Sache doch mit dem überirdischen Verstand zu tun, einer
unter denjenigen, die zum Beispiel zu Moses, Mohammed oder Buddha
gesprochen haben? 126. Antwort: Du verstehst es richtig. Der
Einfluss auf Paulus, den du erwähnst, ist charakteristisch für
Äußerungen seitens der Vertreter des außerirdischen Verstandes bei
ihrem eigenartigen Versuch, an der Bildung religiöser Bewegungen
teilzunehmen. 127. Von einem, der kein direkter Schüler war, sollte
nicht das, was direkte Schüler in Wirklichkeit von ihrem Lehrer nie
gehört haben, weitergegeben werden. 128. Und doch spielte die Tätigkeit von Paulus eine bestimmte positive Rolle.
129.
Frage: Guten Tag, Lehrer! Einmal hast du gesagt: „Dem Menschen scheint
es, dass derjenige, der liebt, keinen Schmerz bringen soll. Aber damit
man dem Menschen keinen Schmerz bringt, sollte man all seine
Launen befriedigen...“ Verstehe ich es richtig, dass sich dies nicht
nur auf das Verhältnis “Wahrheit – Mensch“ bezieht, sondern auch auf
die gegenseitigen Beziehungen zwischen Menschen? 130. Wenn ich zum
Beispiel bei jemandem unter meinen Nächsten schmerzhafte
Gemütsbewegungen hervorrufe, seine falschen Schritte (gemäß der Schrift
des LT) sehe, soll ich mich dann mit so einer Entscheidung
zurückhalten: „Na gut! Ich werde ihn nicht stören und beunruhigen...
Möge ihn die Realität lehren...“? Oder darf man doch schmerzhafte
Gefühle erzeugen, um dem Nächsten zu helfen, dass er anfängt
nachzudenken, um einen Fehler loszuwerden? 131. Danke! Meine herzlichen Grüße... 132.
Antwort: Dass das von dir erwähnte Zitat sich auch auf gegenseitige
Beziehungen zwischen Menschen bezieht, verstehst du richtig. 133.
Aber das , was du daraufhin erwähnst, darin drückt sich eine nicht
geringe Gefahr aus, eine Gefahr, die sich typischerweise bei einer
Menge derjenigen zeigt, die meinen, die Wahrheit zu erkennen. 134.
Gerade in diesem letzten Teil deiner Frage verbirgt sich eine riesige
Menge sogenannter Klippen, ein falsches Begreifen, das leicht zu einer
Menge ernsthafter Fehler führen kann. 135. Bezüglich dieses Teils
sind deinerseits Fragen mit bei weitem konkreterem Beschreiben der
Umstände notwendig, durch die es möglich sein wird, über die von mir
erwähnte Gefahr genauer etwas zu erfahren. 136. Vorläufig aber
erwähne ich bloß allgemein, dass sich in eurem Streben, andere zu
belehren und zu retten, eine ernste Gefahr verbirgt! 137. Gerade mit
diesem eurem Streben ist die richtige Erfüllung eurer Bemühungen nötig,
damit es sich nicht so verhält, wie es in dem bekannten Spruch heißt:
„Mit gut gemeinten Absichten ist der Weg zur Hölle gepflastert“.
138.
Frage: Lieber Lehrer! Wie kann ich selbst feststellen, ob ich meine
Wahl im Leben richtig getroffen habe, ob ich nicht einen Fehler
begangen habe? 139. Antwort: Die Fehler, die der Mensch in seinem
Leben macht, können für sein geistiges Werden sowohl verderblich,
als auch nützlich sein. 140. Es ist eher angebracht, die
verderblichen Fehler als lasterhafte Fehler zu bezeichnen, aber nicht
in dem Sinne, wie dies von den Vertretern einiger religiöse Bewegungen
betrachtet wird. 141. Es ist richtiger, nur die Handlung als eine
lasterhafte zu bezeichnen, und die, obwohl sie für einen, der sich
geistig zu vervollkommnen bestrebt ist, als falsch und unzulässig
begriffen wird, doch vollzogen wird. 142. Fürchtet deshalb, solche
Schritte zu unternehmen, die gegen das Verständnis von Richtigkeit und
Wahrhaftigkeit sprechen, dem, was sich zum heutigen Tag in eurem Herzen
behaupten konnte. 143. Doch alle anderen Fehler, die ihr aufgrund
eures aufrichtigen Strebens, gemäß eurer bestehenden Vorstellung
darüber, das Richtige und Wahrhaftige zu tun, zulassen werdet, werden
für euch ausschließlich nützlich sein. 144. Man kann sogar sagen, dass solche Fehler für euch lebensnotwendig sind! 145. Vollzieht sie zu eurem Wohl! 146.
Seid sicher: ihr werdet so einen euch eigenen Fehler als durchaus
angebracht machen, und es wird durchaus angebracht sein, dass jemand
unter euren Nächsten von diesem Fehler angestoßen wird. 147. Wenn
solche von euch unternommenen Schritte wirklich fehlerhaft waren, so
werdet ihr im Nachhinein unbedingt das finden, was euch hilft, das zu
erwerben, was für ein richtiges Begreifen des bestehenden Falschen
fehlt. 148. Und schafft es daraufhin schon, diesen Fehler nicht zu
wiederholen, denn sonst wird dies schon mehr zu einer lasterhaften
Handlung gehören. 149. Ohne Fehler gemacht zu haben, werdet ihr keine Weisheit finden!
150.
Frage: Guten Tag, lieber Lehrer! Kann man den Himmlischen Vater in
schwierigen Situationen, wo mein Schicksal grundlegend entschieden
wird, um Hilfe bitten? Darf man um Kraft, um Hinweise, um Erleuchtung
des Geistes und um Bewusstseinseingebungen bitten? Ist es richtig, nach
dem Gebet eine Veränderung der Lebensumstände als Zeichen zu erwarten? 151.
Antwort: Sie haben geschrieben: „ Kann man den Himmlischen Vater in
schwierigen Situationen... um Hilfe bitten. Darf man um Kraft, um
Hinweise, um Erleuchtung des Geistes und um Bewusstseinseingebungen
bitten?“ 152. Natürlich, besonders in solchen Minuten ist es sehr wichtig, in den Gebetszustand eingehen zu können. 153.
Aber ihr habt richtig zu begreifen, dass all die in eurem Gebet
ausgedrückten konkreten Bitten zu hören, für den Himmlische Vater
überhaupt nicht erforderlich ist. 154. Das ist nicht nur
grundsätzlich unmöglich, weil sich das Wesen des Himmlischen Vaters von
dem naturgegebenen Energie-Informationsfeld des menschlichen
Bewusstseins, dank welchem der Mensch die charakteristische Information
im umgebenden Raum verbreitet, bedeutend unterscheidet, sondern auch
sinnlos. 155. Das ist sinnlos, weil der Himmlische Vater
ausschließlich jedem Menschen ständig alles gibt, was von Seiner Seite
aus erforderlich ist, unabhängig davon, inwieweit der Mensch dies
überhaupt begreift. 156. Insofern beeinflusst der Mensch durch seine
Bitten in keiner Weise das, was er schon von Gott erhalten hat. Und
diese Gaben sind äußerst günstig. Äußerst Günstiges noch günstiger zu
machen ist unmöglich! 157. Wenn man eine Veränderung dieser Gaben voraussetzt, so ist dies nur zur schlimmeren Seite hin möglich! 158.
Die Äußerung konkreter Bitten in Gebeten beruht auf egoistischen
Besonderheiten und ist für den Betenden selbst in jenem Maße wichtig,
als gerade im Gebetszustand seine konkreten Wünsche das
Energie-Informationsfeld des umgebenden Raumes äußerst stark
beeinflussen, unabhängig von den geistigen Eigenschaften des Betenden.
Mit allen charakteristischen Folgen, die gerade diese von ihm
ausgedrückten Wünsche erzeugen können. 159. Um den angesprochenen
Umstand genauer darzustellen, kann man sagen, dass es nicht
wichtig ist, dass der Himmlische Vater eine konkrete Bitte hören kann,
die in einem Gebet oder irgendwie anders geäußert wird, sondern dass es
wichtig ist, dass der Mensch selbst sie aussprechen kann. 160.
Wonach zusätzlich zu dem, was der Himmlische Vater schon reichlich
gibt, auch das hinzugefügt wird, was ausschließlich nur der Mensch
selbst hinzufügen kann und muss, und das ist eben seine
psycho-emotionale Beeinflussung. 161. Gerade darauf basiert vor
allem auch zum Beispiel eine Genesung von jemandem, wenn jemand unter
seinen Nächsten für ihn rechtschaffen betet. 162. Das heißt, ein
Mensch ist nicht deswegen krank, weil ihm nicht irgendwelche
notwendigen Kräfte gegeben werden, sondern deshalb, weil der Mensch
selbst, bei allem ihm von Gott Gegebenem, seinerseits wegen
irgendwelcher Gründe das ihm Eigene nicht nutzt. 163. Und dann kann
der für ihn von jemandem im Gebet ausgedrückte Genesungswunsch das
gewisse Element, das eben von der naturgegebenen, dem Menschen eigenen
Seite fehlte, durchaus hinzufügen, was zur günstigen physiologischen
oder psychischen Veränderung beiträgt. 164. Aber all dies geschieht
überhaupt nicht dadurch, dass so ein Gebet es sozusagen erreichen
würde, nach langem Anklopfen von Gott gehört zu werden und ihn durch
Bitten zu bewegen, zusätzlich noch etwas dazuzugeben. 165. So ein traditionelles Verständnis vom Göttlichen ist primitiv und hat sich auf zu egoistischem Grund geformt. 166.
Zudem ist es auch noch wichtig zu verstehen, dass Menschen in ihrem
Leben nicht deshalb leiden, weil Gott ihnen sozusagen nicht das
Notwendige gegeben hat, sondern weil zusätzlich zu dem, was vom
Himmlischen Vater zu jedem konkreten Menschen reichlich fließt, die
Menschen selbst nicht das dazugeben, was gerade von ihnen verlangt wird! 167. Sie haben geschrieben: „Ist es richtig, nach dem Gebet eine Veränderung der Lebensumstände als Zeichen zu erwarten?“ 168. Das ist nicht richtig! 169.
Alles soll und wird so sein, wie es sich nach den Gesetzen der Harmonie
zum Wohle des geistigen Werdens bei ausschließlich jedem von euch
verhält, nicht aber in eindeutiger Entsprechung mit euren
Wünschen und Vorstellungen. 170. Ich denke, dass ihr zustimmt, dass
es durchaus leicht sein kann, dass die Wünsche des Menschen und die
Wünsche Gottes einander überhaupt nicht entsprechen. 171. Aber mit
eurem Gebet könnt ihr wirklich bestimmte Veränderungen in der für euch
geschehenden Realität hervorrufen, für euch sichtbar als auch
unsichtbar. Ihr werdet nämlich zum Göttlichen etwas Eigenes
hinzusetzen, und dies wird unvermeidlich zu bestimmten
charakteristischen Folgen führen. 172. Etwas sich Ereignendes kann
sich nur in dem Fall grundsätzlich ändern, wenn das sich
Ereignende dafür ausreichend reif wurde und es für den Beginn der
Veränderung nur an euren Wünschen und eurer Bereitschaft gefehlt
hat, um sie im notwendigen Maße zu bekunden. 173. Viele derartige
grundlegende Veränderungen eures Lebens werden nicht vom Himmlischen
Vater aufgrund eures Gebetes vorgenommen, sondern von euch selbst! 174.
In anderen Fällen aber könnt ihr zu dem Hauptsächlichen, das sich nach
dem Willen Gottes schon ereignet, nur etwas Eigenes hinzufügen, indem
ihr entweder irgendwelche Schattierungen der Ereignisse verstärkt, oder
sie schwächt.
175. Frage: Verstehe ich es richtig, dass der
Himmlische Vater dem Menschen nur die Kraft zu lieben gibt, nicht aber
an der Erschaffung von Umständen teilnimmt, dank derer der Mensch die
ihm notwendigen Möglichkeiten erwirbt – zum Beispiel ein technisches
Mittel, oder ein Kunstwerk zu erschaffen? Gehört das letztere nicht zum
Wohlstand, den der Himmlische Vater den Menschen gibt? Ist der Erwerb
materieller Mittel das, was “ausschließlich nur der Mensch selbst
hinzufügen kann und soll“? Das heißt, kann nur der Mensch selbst das
Mittel an sich “ziehen“ oder nicht “heranziehen“, indem er seinen
Wunsch äußert oder nicht? Kann den Himmlischen Vater nur das
interessieren, mit welcher Haltung der Mensch dies tun wird? 176.
Antwort: Es ist gut, dass du das sehr wichtige Thema weiter berührst,
ein Thema, über das sich sachkundig zu orientieren für einen gläubigen
Menschen äußerst wichtig ist. 177. Und vor allem ist es notwendig zu
verstehen, dass der Charakter und die Besonderheiten der gesamten
Realität, die persönlich dem Menschen geschieht und die um ihn herum
geschieht, völlig von den konkreten Bemühungen des Menschen selbst
abhängen, und dass sich diese Besonderheiten nur durch Bemühungen des
Menschen selbst verändern sollen. 178. Der Himmlische Vater lässt
immer allen seinen Kindern gleichermaßen ununterbrochen den Kraftstrom
zukommen, den jeder Mensch lernen soll, vollwertig zu nutzen. 179.
Die Fähigkeit, diesen Strom vollwertig zu nutzen, kann der Mensch nur
dann, wenn er seine ego-psychischen Besonderheiten, die seinem
biologischen Organismus in charakteristischer Weise eigen sind,
selbstständig und richtig/kundig organisieren wird. 180. Wofür man unbedingt bewusste Willensanstrengungen in die richtige Richtung unternehmen muss. 181.
Der Himmlische Vater lässt euch, indem Er die Besonderheiten des Wesens
eines jeden konkreten Menschen berücksichtigt, in einer streng
bestimmten Kombination unter verschiedenen gesellschaftlichen Formen
auf solche Weise verkörpern, damit im Leben eines jeden Menschen
dadurch ein günstiges Heranreifen unter jenen oder anderen
Lebensumständen für eine notwendige Veränderung stattfindet. 182.
Die eigentliche Veränderung soll aber ausschließlich nur der Mensch
selbst vollziehen, indem er eine bestimmte Schlüssel-Bemühung
unternimmt, wobei, abhängig von der Qualität dieser Bemühung, sofort
den geäußerten Bemühungen entsprechende charakteristische
Lebensveränderungen vor sich gehen werden. 183. Die psychische und
die physische Realität, die der Menschengesellschaft auf
charakteristische Weise eigen ist, erschafft nur der Mensch selbst! 184. All dies wird nicht von Gott erschaffen! 185.
Der Himmlische Vater kann nur Früchte der Tätigkeit des Menschen
nutzen, indem Er den Menschen immer wieder in ein Milieu zurückbringt,
das der Mensch selbst erschafft. 186. Dieses Milieu verändern kann
und soll nur der Mensch selbst, wo, indem er es selbst in die richtige
Richtung ändert, sich der Mensch auch selbst in der Weise ändern wird,
so, wie es für ihn auch vorherbestimmt wurde. 187. Also alles – Freud wie Leid – des Menschenlebens wird nicht von Gott geschaffen, sondern nur vom Menschen selbst. 188. Weswegen auch die Meinung, dass Gott sozusagen den einen mehr, die anderen weniger lieben könne, absolut absurd ist. 189.
Primitive egoistische Bedürfnisse können einen geistig unreifen
Menschen ständig dazu provozieren, sich zu wünschen, für irgend etwas
nicht die Verantwortung zu übernehmen. 190. Darum hat der
Mensch ursprünglich von Beginn der Formung des menschlichen Wesens an
das ihm unbewusste Bedürfnis verspürt, hinter allem Geschehen jemanden
zu suchen, von dem dieses Geschehen sozusagen vollständig abhängig ist. 191.
Woraufhin die Ereignisse aber unbedingt von jemand anderem abhängen
würden, nur nicht von ihm selbst, weil gerade nur dank solcher
Bedingungen die Möglichkeit entstehen würde, für die dem Menschen
entstehenden Unannehmlichkeiten immer jemand anderen beschuldigen zu
können. 192. So schaut der Mensch seit alten Zeiten auf das Göttliche, aus neidischer Verbraucher-Sicht. 193.
Indem er von Gott die Erfüllung seiner ungesunden Wünsche erwartet und
aus Empörung darüber explodiert, weil das von Gott Erwünschte sozusagen
unverdienterweise einem anderen zukommt.
Kapitel 41
01. Der Winter ist da. Die Tage der
Zeitlosen Zeit sind erfüllt von dem wunderbaren Sakrament, wo die
Gläubigen betont ihre Aufmerksamkeit auf das Erkennen eigener Schwächen
richten, für deren Zutage-Treten offensichtlich die Zeit gekommen ist,
nicht in das neue Jahr hinübergenommen zu werden... 02. In den
Wintertagen hat sich der See in der Himmlischen Wohnstätte schon das
zweite Jahr in eine Eisfläche zum Hockey-Spielen verwandelt. In diesem
Jahr vergrößerte sich der Platz fürs Hockey-Spielen dank der Bemühungen
seitens einiger Männer der Himmlischen Wohnstätte. 03. Der Lehrer
erschien manchmal mit den Kindern auf der Eisbahn, um an lustigen,
kindlich-leidenschaftlichen Hockeyspielen teilzunehmen. Die Spiele
dauerten bisweilen bis in die späte Dämmerung, wo die Scheibe auf dem
Glatteis schon kaum noch zu erkennen war. Bis zum Erscheinen der ersten
Sterne hallte das Lachen des Lehrers, die leidenschaftlichen Ausrufe
der Kinder, das Klacken der Hockeyschläger und das Geräusch der
Schlittschuhe auf dem Eis hinüber zur Himmlischen Wohnstätte. 04. In
diesem Jahr, es war am neunten Januar in der Stätte der
Morgendämmerung, vollzog sich die Liturgie zum Entflammen des Feuers,
das bis zum Geburtstag des Lehrers gehütet werden sollte, auf andere
Weise. Es gab dabei nicht das Feuer, das der Priester normalerweise vom
Lehrer, Der dieses Feuer im Gebetssakrament entflammte, erhielt. In
diesem Jahr vollzog nicht der Lehrer dieses Sakrament, sondern Er
schlug den Gläubigen vor, das Feuer in der Liturgie selbst zu entfachen. 05.
Die Bewohner der Wohnstätte der Morgendämmerung feierten die Liturgie
auf dem Tempel-Platz im Zentrum der Stadt. Im Gebet entfachten die
Gläubigen das Feuer, platzierten es auf dem Altarteil des Symbols und
priesen Gott mit aufrichtigem, zu Herzen gehendem Gesang und Psalmen,
während sie gute Gedanken und Wünsche in das Feuer einlegten... 06.
Nach der Liturgie kam der erste Hüter des Feuers, schon seit einigen
Jahren war dies Sergej Babuschkin, mit der Laterne in das Häuschen für
Zurückgezogenheit, wo die Dienenden der Wohnstätte abwechselnd das
Feuer bis zum Geburtstag des Lehrers hüten. 07. Entsprechend fand
das liturgische Geheimnis an diesem Tag auch in den anderen Dörfern der
Gemeinschaft statt, wo Gläubige den Wunsch äußerten, das Feuer der
guten Wünsche zu entflammen und es im Gebetszustand bis zum Festtag zu
hüten. 08. Am Vorabend des Festtages vereinigten die Kerzenträger
verschiedener Dörfer der Gemeinschaft in Petropawlowka in der
liturgischen Handlung, die vom Priester Sergej geleitet wurde, das
Feuer dieser Kerzen der guten Wünsche zu einem einzigen Festfeuer. Und
es begab sich der Festzug mit dem Feuer in der Laterne zur Wohnstätte
der Morgendämmerung... 09. An seinem siebenundvierzigsten Geburtstag
erschien der Lehrer einige Minuten vor vierzehn Uhr im Tal der
Verschmelzung. Er saß solange wartend auf dem alten Stein, bis der
Liturgie-Zug mit tausenden von Gläubigen das heimelige Tal anfüllte. 10. Um vierzehn Uhr wandte Er sich an die, die zu Ihm gekommen waren, mit dem Wort:
011.
„Ich möchte euch von ganzem Herzen Meinen Glückwunsch zum Feiertag
aussprechen, zum Tag, der euer Herz wirklich erfreuen kann. Ich
gratuliere nicht nur denjenigen zum Fest, die ihr Leben selbstlos dem
Dienst dessen, was hier errichtet wird, gewidmet haben, sondern auch
den Gästen, die das Geschehen neugierig verfolgen können. 012. Da
das Wesen des Feiertages nicht in seiner Benennung liegt, ist es für
Gott nicht wichtig, wie ihr euren Feiertag nennt. Ihn interessiert euer
gemeinsames Streben, eure Freude zu Seinem Ruhm auszudrücken. 013.
Wenn ihr gemeinsam durch euer kreatives Schaffen schöne Worte zum
Ausdruck bringen könnt, wenn noch mehr Lächeln auf euren Gesichtern
erscheint, wenn ihr eure Freude zeigen könnt. Und indem ihr euch freut,
den Namen Gottes preist, den es nur als den Einzigen für euch alle
gibt. Und wie immer ihr Ihn auch nennt, Er bleibt der Einzige. 014.
Wenn ihr Frost und Unbequemlichkeiten überwunden habt und gemeinsam
wunderschöne Worte zum Ruhme Gottes singen möchtet, so ist dies ein
Feiertag. 015. Nicht immer kann man sich so versammeln und gemeinsam
singen, aber dafür könnt ihr immer und jeden Tag Gutes tun. Dazu ist es
nicht unbedingt erforderlich, dass ihr euch in großen Mengen
versammelt, aber schon dann, wenn zwei zusammenkommen, kann einer dem
anderen große Hilfe leisten. 016. Gutes tun zu können, das ist eine große Kunst, und das müsst ihr noch gut lernen. 017.
Ich hoffe, dass ihr erneut, besonders während dieser Tage, die ihr als
die Tage der Zeitlosigkeit bezeichnet, noch mehr Aufmerksamkeit dem
schenkt, was eure grundlegenden Schwächen hervorhebt. Und Schwächen
habt ihr noch viele. 018. Euch ist der Ausdruck “alte Lieder über
das Wichtigste“ gut bekannt. Ich möchte es mit einem Lächeln ein wenig
anders ausdrücken, als den Wunsch, dass ihr euch alter Versuchungen
hinsichtlich der Hauptsache enthaltet. Alter Versuchungen, die euch
jahrhundertelang ernsthaft ein Bein stellen, die euch voneinander
absondern, die euch untereinander fremd machen und sogar zu Feinden.
Wenn ihr, ohne zu begreifen, gegeneinander kämpft und dabei, wie es
scheint, verlockende Ziele verfolgt, hinter denen man angeblich auch
etwas Positives sehen kann. 019. Es ist notwendig zu erlernen, das,
was um euch und mit euch geschieht, sachkundig zu ergründen. Kompetent.
Da es immer notwendig ist, Gesetze sachkundig zu verstehen, aber nicht
hinsichtlich dessen, was einem in den Sinn kommt. 020. Es ist
unzulässig, das Gesetz so zu deuten, wie es jemand kann, obgleich
dieses in einem bestimmten Moment unvermeidlich ist. Und ihr vertraut
auf euer eigenes Verständnis, das sich häufig noch über einen sehr
langen Zeitraum ändern muss, bis ihr zum Richtigen kommt. 021. Aber
letztendlich werdet ihr sicher alle gleichmäßig die grundlegenden
Gesetze eures Daseins erlernen und begreifen müssen, damit ihr nicht
miteinander argumentiert, sondern, indem ihr die Wahrheit gemeinsam
versteht, den rechtschaffenen Weg richtig vereint erstreben könnt und
den Vater mit euren Taten preist. 022. Ihr wisst, dass die Nachfrage das Angebot bestimmt: Alles, wonach ihr sucht, das findet ihr. Aber wonach sucht ihr? 023.
Indem ihr materielle Werte anstrebt, bezüglich derer ihr immer noch
nicht die Möglichkeit seht, euch vollständig davon trennen zu können,
spielt ihr ein gefährliches Spiel, das viele Völker zugrunde gerichtet
hat und noch zugrunde richtet. 024. Aber wann werdet ihr die wahren
Werte dieses Spiels begreifen können? Das hängt davon ab, wie ihr
bemüht sein werdet, dies zu tun, ob euch wirklich der Wunsch
interessiert zu verstehen und irgend etwas kompetent in euren
Bestrebungen und Bemühungen zu ändern. 025. Die Tatsache, dass ihr
manchmal nach bequemeren Werten sucht, nach größeren Werten, die zu
Gott keinerlei Beziehung haben, schafft unter euch ausgezeichnete
Bedingungen, um euch “Jagdhunde“ zu senden, “Jagdhunde“ des Mammons.
Ihre spezielle Eigenschaft ist, euch große Werte anzubieten. Aber seid
ihr auch wachsam genug? 026. Ihr müsst bereits verstehen, dass Gott
und der Mammon zwei diametral entgegengesetzten Richtungen entsprechen.
Es ist sehr schwierig, sie miteinander zu kombinieren. Und in der Regel
wendet ihr euch häufiger von Gott ab und wählt das, was dem Mammon
gehört. 027. Dies ist eine ernsthafte Aufgabe. Eine der
ernsthafteren auf der Erde, mit der ihr bis jetzt noch nirgendwo fertig
werdet. Die man aber bewältigen muss. Das ist der Schlüssel, mit dem
ihr das Tor in die Zukunft öffnet, in die Ewigkeit. 028. Seid
folglich wachsam, wenn ihr mit den Versuchungen von Angeboten über
große Werte in Kontakt kommt. Der größte Teil dieser Versuchungen wird
wie “dreißig Silberlinge“ definiert, das ist im Grunde ihr Preis. 029.
In diesem Bestreben werdet ihr leicht zu Verrätern, ohne manchmal
nachgedacht zu haben und ohne es zu wissen. Indem ihr nach ihnen
strebt, fangt ihr manchmal an, mit Gott zu kämpfen, wenn ihr nicht
anfangt zu denken, wenn ihr nicht anfangt, das, was mit euch geschieht,
sachkundig zu begreifen. 030. Je mehr ihr diese oder andere
Schwächen zeigt, umso mehr Bedingungen erscheinen natürlich, um euch
untereinander durch diese Schwächen aktiver auseinander zu bringen. Und
solche “Jagdhunde“, die zu euch mit “interessanten“ Angeboten kommen,
können immer mehr erscheinen. 031. Ich hoffe, dass ihr im nächsten
Jahr das Notwendige noch tiefer erkennt, und dass ihr euch noch enger
zusammenschließt, indem ihr zuerst das Ziel einer aufrichtigen,
herzlichen, ideenreichen Einheit verfolgt, damit ihr eine Familie seid.
Weil ihr nur in der Einheit das Vorbestimmte durchführen werdet. 032.
Einsame Helden auf geistigem Gebiet werden jetzt nichts Notwendiges
mehr schaffen. Eure Einheit wird gefordert, zu der diese Helden sich
vereinen. Und dann werdet ihr in der Lage sein, die Aufgabe, die euch
gegeben ist, gebührend lösen zu können. 033. Aber seid wachsam.
Jetzt muss die Lösung der Aufgabe mehr auf eurer Initiative basieren.
Wenn Ich euch nicht mit leidenschaftlichen Reden anstoßen muss – diese
Zeiten sind vorbei. 034. Es fällt Mir leichter, heiße Reden an
diejenigen zu richten, die zum ersten Mal damit in Berührung kommen,
aber nicht an euch. Diese Zeit ist für euch vorbei. Jetzt müsst ihr
heiße Taten mit euren Händen vollbringen. Darum sollt ihr
rechtschaffene Werke aktiv und selbstlos vollbringen. 035. Je mehr
ihr aus/von eurem Herzen gebt, desto wertvoller ist euer Herz. Messt
nicht das, was ihr gebt, an anderen “Werten“ - dieses ist dann nicht
mehr das Eure, und der Wert dafür wird nur der Wert sein, den ihr
verlangt. Nicht mehr. Dies sind keine geistigen Werte, und sie
bereichern euer Herz nicht. 036. Und jetzt, indem Ich euch erneut
Meinen Glückwunsch ausspreche, hoffe Ich auf eure Bestrebungen, um
deren Willen ihr euch an diesen Orten versammelt habt, die auf ihre
Weise sehr hart sind, aber derart, dass sie genau für euch notwendig
sind, am vorteilhaftesten sind, für eure Erziehung, damit ihr eure
tiefen, wahren Werte erkennt, damit ihr euer wahres Gesicht offenbart,
und, damit ihr es angemessen einschätzt und die notwendigen Bemühungen
anwendet. Richtig notwendige, ohne Vortäuschung, ohne das künstliche
Spiel von Spiritualität, wobei auf Erden der Kluge gespielt wird, aber
kluge Taten sind schwerlich zu sehen. Spielt nicht dieses Spiel, lernt,
den wahren Gesetzen entsprechend zu leben. 037. Ich gratuliere euch, Meine Freunde! Noch einmal sage Ich, dass Ich Mich sehr freue, euch zu sehen. 038.
Und in den folgenden Minuten schweigen wir bezüglich des Ewigen. Und
ihr nehmt die herrliche Last/Bürde für das nächste Jahr auf euch. 039.
Äußert eure rechtschaffenen Wünsche und unternehmt entsprechend dem
Gesagten alles Notwendige, um euch zu helfen, dies zu erfüllen. 040. Und ihr werdet dies auf eurem Weg antreffen. Und das wird das sein, was euch helfen soll. Seid dankbar.“ 041.
Und es vollzog sich die Verschmelzung mit dem Lehrer, das Sakrament des
Überganges in das neue Jahr, das vom Klang der großen Glocke begleitet
wurde.
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