Kapitel
11
1.
Aus dem Sonntagstreffen mit dem Lehrer am ersten September im Tal der
Verschmelzung.
2.
„Guten Tag, Lehrer. Im Mai des nächsten Jahres wird die Schule der
Gemeinschaft überprüft werden, die Kenntnisse der Absolventen werden
geprüft. Meine Klasse wird die Abgangsklasse sein (die elfte). Wenn ich
die Schule verlasse, dann werden die übrig gebliebenen Schüler es eher
nicht schaffen, und die Schule wird das Recht verlieren, Kinder zu
unterrichten. Ist es richtig, wenn ich weiterhin in der Schule bleibe,
obwohl ich sie verlassen möchte, um mehr Zeit für Handarbeiten und für
die Weiterbildung im Musikbereich zu haben?“
3. „Ich habe die Frage nicht ganz verstanden.“
4.
„Ich möchte von der Schule gehen, um mich mit Handarbeit und Musik zu
beschäftigen. Aber wenn ich die Schule verlasse, kann es sein, dass die
Schule geschlossen wird.“
5. „Und warum?“
6. „Weil die Kenntnisse überprüft werden müssen, aber in der Schule
gibt es sehr wenige Schüler mit guten Kenntnissen.“
7. „Aber Ich verstehe nicht, warum deinetwegen der Schulbetrieb
geschlossen wird?“
8.
„Weil die Pädagogen meinen, dass ich gute Kenntnisse habe. Man rechnet
mit mir, damit die Überprüfung gut über die Bühne geht.“
9. „Die
Überprüfung ist eine Formalität, ist keine ernste Angelegenheit. Denn
in Wirklichkeit ist alles, was ringsum besteht, so, wie es ist. Und dir
schlägt man eine Bedingung vor – an etwas teilzunehmen, wo man den
Anschein dessen schafft, was es nicht gibt. Aber dies ist schon ein
Spiel, das keinen Bezug zur Wahrheit hat.
10. Deine eigene Wahl
bestimmt dein Leben. Dein Leben hängt davon ab. Nicht irgend etwas
Bequemes, irgendetwas Kollektives, sondern dein Leben. Das ist bei
weitem wertvoller, als einfach irgendeine Bequemlichkeit, selbst wenn
es eine Million Menschen betrifft. Wenn sich aber ihr Leben beginnt zu
entscheiden, dann ist das schon eine andere Sache. Aber in diesem Fall
geht es um das Bequeme. Und in diesem Fall überwiegt dein Leben.
11.
„Also wähle so, wie du es selber fühlst, wie du es siehst. Damit dies
nicht deinem inneren Elan, deiner Entscheidung, den Werten, die du im
Innern hast und die du schätzt, widerspricht. Vor allem muss man sich
davon leiten lassen.“
12. „Seit der ersten Klasse lerne ich
Klavier spielen. Der Pädagoge hat mich gefragt, ob ich vorhabe, in die
Musikschule einzutreten. Ich verstehe es so, dass es in der
Gemeinschaft Menschen geben soll, die fähig sind, Kindern Musik
beizubringen, aber mich verwirrt dabei etwas: ist es richtig für ein
Mädchen, einen schöpferischen Beruf zu erlernen, wo es doch die
Vorbestimmung der Frau ist, dem Mann zu dienen?“
13. Mit dem
Schöpferischen kann man sich beschäftigen, umso mehr, wenn du es als
wahrscheinlich einschätzt, Kindern etwas beibringen zu können, dass du
so etwas kannst.
14. Also, es stellt sich nicht so eine Aufgabe,
dass nur Männer Kinder unterrichten können. So stellt sich die Frage
nicht. Wenn eine Frau irgendein künstlerisches Gebiet beherrscht und
dies Kindern beibringen kann, dann gut, dies kann durchaus stattfinden.
Also dies ist möglich.
15. Eine andere Sache ist es, dass dies mit
einigen Schwierigkeiten, die sich letztendlich in deinem Familienleben
zeigen können, verbunden sein kann. Hier muss man einfach zu einigen
Schwierigkeiten in diesem Bereich bereit sein. Die Kunst verlangt sehr
viel Aufmerksamkeit, und, indem sich die Frau von der Kunst mitreißen
lässt, widmet sie dem Bereich weniger ihre Aufmerksamkeit, zu dem sie
vor allem berufen ist – zu betreuen, mit ihrem Wesen zu veredeln.
16.
Darum ist eine kreative Frau für eine Familie etwas sehr Spezifisches.
Und hier hängt schon alles davon ab, was für ein Mann an ihrer Seite
erscheint, wie er eben diese Eigenschaft der Frau wertschätzt, und ob
er einverstanden ist, sie im Haushalt, im Haus, in der Familie – in dem
Moment, wo sie begeistert musiziert und daraufhin Kinder
unterrichten geht – gewissermaßen zu ersetzen.
17. Also diese
Wahrscheinlichkeit an Schwierigkeiten erhöht sich. Die Männer... sie
sind ja auch nicht gerade kleine Egoisten. Sie wünschen
Aufmerksamkeit... wünschen, dass alles für sie da ist, dass ihnen alles
rechtzeitig geboten wird. Und wie kann man hier, Musik spielend, noch
rechtzeitig etwas anbieten? Dies kann Schwierigkeiten ergeben.
18.
Wenn er verständnisvoll ist und ein auf normale Weise Liebender ist,
dann dürfte sich solch eine Schwierigkeit sozusagen nicht ergeben. Aber
nur dann, wenn er ein normal Liebender ist. Aber das ist schon ein
nicht kleines Problem. Das können bei weitem nicht alle.“
19.
„Lehrer, was soll ich tun, wenn ich in einer schwierigen Situation so
einen egoistischen Zustand habe, dass ich mir weder Gott, noch Dich
vorstellen kann, obwohl ich das möchte?“
20. „Dich bemühen. Die Hauptsache ist, sich zu bemühen.
21.
Doch wenn du fällst, ist es wichtig, dich zu bemühen zu erheben. Nicht
unbedingt sofort auf den Beinen zu sein: erst dachtest du – sofort
stehst du wieder. Nein, du beginnst, dich zu bemühen aufzustehen. Das
heißt, du stützt dich mit den Händen, du bemühst dich irgendwie, dich
zu erheben. Aber du bist nicht sofort auf den Beinen. Und dieser
Verlauf des Bemühens ist sehr wichtig.
22. Man kann ein anderes
Beispiel anführen. Wenn du stark sein willst und du probierst an der
Reckstange dich hochzuziehen, so wirst du dich doch nicht sofort viele
Male hochziehen können. Aber wenn du dich anstrengst (sei es ein wenig,
aber du bemühst dich; mag es dir nicht gelingen, aber du bemühst dich
weiterhin, du strengst deine Kräfte an), dann kannst du dies Stück für
Stück überwinden und kannst jedes Mal immer mehr Klimmzüge schaffen. So
gerade verläuft das Trainieren. Und der Mensch wird stärker.
23. So
muss man das auch hier verstehen – die Bemühung. Du musst dich bemühen,
es richtig zu machen. Mag es dir nicht sofort gelingen, aber bemühe
dich beständig. Und es wird dir allmählich immer mehr gelingen. Die
Hauptsache – du bemühst dich, gerade darin selbst besteht der Hauptwert.
24. Also erschrecke dich nicht, wenn etwas nicht sofort klappt.
Versuche es.“
25.
„Die Frage ist von einem fünfzehnjährigen Mädchen. „Nach Deiner Antwort
über das feinere Verhalten der Jungs gegenüber Mädchen habe ich
angefangen zu bemerken, dass einige Witze, die ich sonst als normal
wahrgenommen hatte, anfingen, mir etwas grob vorzukommen. Handelt es
sich in diesem Fall um die Verfeinerung, dass ich mich auf die
entstandene Vorstellung stütze, nicht aber auf die Empfindung?“
26.
„Wenn dir die Witze schon etwas grob vorkommen, so sollst du deine
Aufmerksamkeit darauf richten und darum bitten, nicht mehr solche Witze
zu machen.“
27. „Danke. Hier die Frage von einem
vierzehnjährigen Mädchen: „Meine Freunde bitten mich oft, dass ich
ihnen helfe, mit ihren Problemen klarzukommen. Ich spüre, dass ich
richtige Handlungen fühle. Kann ich meinen Gefühlen trauen und den
Freunden Hinweise geben? Ist nicht meine Zuversicht in die
Fehlerlosigkeit meines Verständnisses eine Erscheinung unangemessener
Selbstsicherheit?“
28. „Hinweise kann man in diesem Fall geben.
Wichtig ist in diesem Fall, dass sie nicht vergisst, dass sie sich
natürlich irren kann. Aber sie würde das in diesem Moment so fühlen.
Vielleicht kann sie das irgendwie nicht begründen, worauf sie hinweist,
aber sie teilt mit ihnen ihr momentanes Verständnis davon, ihre
Empfindungen.
29. Das heißt, sie darf nicht die Rolle des Lehrers
einnehmen, sondern die Rolle eines Kameraden, der in diesem Moment
seine Meinung äußert. Das ist normal.
30. Darum sollen diejenigen,
die ihr zuhören, auch begreifen, dass alles, auf was sie hinweist, ihre
persönliche innere Erfahrung ist, die richtig als auch irgendwie
fehlerhaft sein kann. Aber sie sieht das in diesem Moment als richtig
an. Und hier entscheiden sie selbst, ob sie diesem Hinweis folgen oder
nicht. Das heißt, sie dürfen von dem Hinweis nicht abhängig sein.“
31.
„Danke. Noch eine Frage von einem vierzehnjährigen Mädchen: „Wenn bei
der Liturgie Psalmen erklingen, die wir beim Abschied von Verstorbenen
gesungen haben, so sinke ich in Emotionen und Schmerz, was mit den
Ereignissen jenes Tages verbunden ist, Tränen kommen, ich kann mich
nicht auf die Bilder der Psalmen konzentrieren, obwohl mir die Psalmen
selbst gefallen. Ist es richtig, mit Überwindung weiterzusingen? Was
soll ich tun, um nicht in diese Gemütsbewegungen einzutauchen?“
32.
„Das eigene Verhalten umgestalten. Psalmen sind nicht dazu da, um die
Seele, die sich vom Körper trennt, irgendwie, irgendwohin in eine
andere Welt zu begleiten. Alle Psalmen sind doch darauf gestimmt, Gott
zu preisen. Oder beinhaltet der Psalm bei euch andere Worte?“
33. „Das Preisen Gottes.“
34.
„Und wenn es sich um die Lobpreisung Gottes handelt, dann ist es nicht
wichtig, wo die Psalmen gesungen werden, an welcher Stelle. Das heißt,
sie sind immer der Lobpreis an Gott. Und dies ist in diesem Fall
einfach eine psychologische Bedingtheit, die sich bei dem Menschen
festgesetzt hat, und die vorläufig noch nicht weggeschafft wurde. Aber
man muss sie beseitigen. Vor allem ist dies der Lobpreis Gott
gegenüber, nicht aber ein Abschiednehmen von irgendwem irgendwohin.“
35.
„Danke. Noch eine Frage von einem dreizehnjährigen Mädchen: Meine Liebe
ist einseitig. Ich weiß, dass sie dafür da ist, um zu lernen, nicht für
sich zu lieben. Aber ich kann diese Situation nicht annehmen.
Vergröbert dieses Nicht-Annehmen meine Gefühlswelt?“
36. „Man muss
sich bemühen, dem Negativen, das sich im Innern formt, der
Unzufriedenheit mit sich selbst, mit den eigenen Gefühlen, keine
Aufmerksamkeit zu schenken. Darauf braucht man keine Aufmerksamkeit
richten und zudem noch zusätzliche Gedanken drumherum flechten.
37.
Es ist notwendig, dies achten zu lernen. Wenn man schon dieses
Verständnis hat, so muss man dem gegenüber schon Achtung bewahren, das
heißt, irgendein positives Verhalten, das man imstande ist zu
bestimmen, es ist notwendig, sich zu bemühen, sich daran zu halten.
38.
Wiederum ist hier das Wort “sich bemühen“ wichtig. Also versuchen, alle
Kräfte anzustrengen, damit sich gerade ein positives Verhalten dazu
einstellt, nicht aber ein negatives und nicht diese Erscheinung der
einseitigen Liebe in sich verurteilen.
39. Und so wird allmählich
die geistige Kraft erworben, und die inneren Eigenschaften werden sich
ändern. Dann kann die Notwendigkeit dieser Prüfung auch verschwinden.
Oder, wenn sie noch nicht verschwindet, und wenn sie sich noch einmal
zeigt, wird sie irgendwelche neue Schattierungen enthalten, die das
Mädchen wiederum sehen können muss und durch ihre Bemühung ändern muss.
Aber das Negative muss man besiegen. Damit es auf keinen Fall vorhanden
bleibt.“
40. „Lehrer, die Frage ist von einem Bruder: „War es
zulässig, die Bitte meiner Frau, den Fernseher auszuschalten, nicht zu
erfüllen (sie wollte schlafen), da ich in diesem Moment krank war und
fühlte, dass, wenn ich mir meinen Lieblingsfilm ansehe, so wird sich
dies auf meinen allgemeinen Zustand wohltuend auswirken?“
41. „ Ein
kranker Mensch braucht, einfach gesagt, überhaupt nicht fernsehen. Das
ist kein richtiges Empfinden. Fernsehen – bedeutet Anspannung.
Irgendein Leben, irgendwelche Erscheinungen zu beobachten, bringt
zusätzliche Gemütsbewegungen mit sich. Dass der Mensch fernsieht,
schafft für die Wahrnehmung eine zusätzliche Belastung, für sein
Sehvermögen, sein Gehirn. Das heißt, dies ist in Wirklichkeit eine
zusätzliche Belastung, sie entspannt nicht.
42. Fernzusehen – ist
immer eine Belastung. Dies kann einfach unterschiedliche Emotionen
verschaffen, irgendwelche Interessen befriedigen (abhängig davon, was
ein Mensch finden will), aber in jedem Fall ist es eine Belastung, das
gehört nicht zu irgendeinem Relaxen oder zur Entspannung.
43. Darum
ist seine Meinung nicht richtig. Und andererseits gibt es –
die
Fürsorge für einen anderen Menschen (selbst wenn du krank bist). Wenn
der Nächste Hilfe braucht, muss man sich bemühen, sie dem anderen
gegenüber zu leisten, ohne dabei an sich zu denken (dass du deines
sozusagen mehr brauchst). Also, zwei Fehler von seiner Seite.“
44.
„Handle ich richtig, wenn ich - ungeachtet dessen, dass die
schwere Körperarbeit für mich ungesund ist – mich mit Holzbeschaffung
beschäftige, wobei ich denke, dass dies eine notwendige und wichtige
Arbeit für die Einige-Familie ist, sodass ich dies für wichtiger halte,
als meine eigene Gesundheit?“
45. „Hier muss man schon individuell
auf die Umstände achten, inwieweit groß die Not bei den anderen ist,
damit der Mensch seine Gesundheit zum Wohle der Mitmenschen opfert. Wie
groß die Not in diesem Fall ist, damit gerade er dies übernimmt, wo
kein anderer dieses Problem lösen kann.
46. Das muss man schon
umfassend, tiefer betrachten. Wenn dies seine Gesundheit
beeinträchtigt, muss die Familie die Verantwortung für ihn weiter
tragen. Das heißt, gewissermaßen ist es auch gut, dass er opfert, aber
gleichzeitig trägt er zu der Wahrscheinlichkeit bei, dass ihn dann die
ganze Einige-Familie betreuen muss und ihm Aufmerksamkeit schenken muss.
47.
Das ist normal, aber jedoch die Herangehensweise... Man muss schon
sehen, inwieweit dies in diesem Fall als das Günstigste und wirklich
Gerechtfertigte anzusehen ist. Das heißt, hier muss man mehr als eine
einzige Frage stellen.“
48. „Lehrer, als ich zugestimmt habe,
Liturgie-Gewänder für den Kindergarten zu stricken, und dies meiner
Meinung nach den Haushalt nicht beeinträchtigt, meinte mein Mann aber,
dass ich auch ohnedies viel zu tun habe. War es dann richtig, ihm zu
antworten: „Würdest du dich vielleicht lieber nicht in die
Angelegenheiten von uns Frauen einmischen, wir werden schon selber
damit klarkommen. Für dich schickt sich das nicht.“? Das ist mir so
entschlüpft.“
49. „Nun, das ist nicht grob. Man kann es so sagen“, - lächelte der
Lehrer.
50.
„Handle ich richtig, wenn ich in der Kirche vermeide, von einem der
Brüder, die das Brot verteilen – der aber nicht in der Einigen-Familie
ist – das Brot anzunehmen und auf ein Mitglied der Familie oder den
Priester zukomme, um von ihm das Brot zu empfangen?“
51. „Und wenn
er die Einige-Familie verlassen hat, warum verteilt er Brot? Das darf
entweder der Priester, oder irgendein begrenzter Kreis an Menschen tun,
denen alle vertrauen.“
52. „Bei uns lädt der Priester Brüder zur Brotverteilung ein, und es
kommen diejenigen, die es wünschen.“
53. „So ist es nicht richtig.“
54. „Das heißt, wenn dies ein Mann verteilt, der nicht Mitglied der
Einigen-Familie ist, so habe ich mich richtig verhalten?“
55. „Du hast jetzt gefragt – und Ich denke, alles wird schnell
berichtigt werden.“
56.
„Ist es zulässig, dass ich einen Bruder, der auf dem “Stuhl der
Weisheit“ sitzt, nach dem Motiv seiner Handlung befrage, wenn dies in
einem anderen Fall nicht gelungen ist?“
57. „Wenn es nicht gelungen ist, dann kann man das natürlich fragen.“
58.
„Guten Tag, Lehrer. Dies ist eine Frage einer Schwester, die mich
gebeten hat, für sie zu fragen: Ist es für ein Mitglied der
Einigen-Familie indiskret, im Badeanzug durch das Dorf zum Fluss zu
gehen? Oder ist es besser, sich erst am Ufer umzuziehen? Dabei
irritieren einige Umstände: dass es im Dorf nicht üblich ist,
im
Badeanzug zum Strand zu laufen, und dass dies für hiesige angetrunkene
Männer die Versuchung bringt, sich aggressiv zu benehmen.“
59. „Ja,
einfach so: kann dies irgendeine Aggression hervorrufen? Kann sie. Dann
eine weitere Frage – hat es Sinn, so etwas hervorzurufen? Nein, hat
keinen Sinn. Na, dann ist auch sofort die Antwort klar.“
60.
„Einfach so, da ist es einmal vorgekommen, dass die Schwester im
Badeanzug durchs Dorf gelaufen ist, und es ist ein betrunkener Mann auf
sie zugekommen.“
61. „Nun ja, natürlich werden sie darauf zukommen,
- sie werden unbedingt auf sie zukommen. Sie werden entweder scherzen,
oder noch etwas anderes machen... Das ist eine sehr ernste Provokation.“
62.
„Und ist es als richtig zu verstehen, dass es für eine ältere Frau
nicht ästhetisch ist, so herumzulaufen, sich so zu entblößen?“
63.
„Sie wird dadurch eine große Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wenn ein
Mensch dies möchte, heißt das, dass bei ihm der Wunsch vorhanden ist,
diese Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen? Oder will die Frau das nicht?
Wenn sie das nicht will, so soll sie dies nicht tun. Wenn sie große
Aufmerksamkeit auf sich ziehen will, so spricht dies schon von einer
gewissen Störung in ihrer inneren Welt.
64. Ihr lebt in
Verhältnissen, wo schon viele verschiedene Richtlinien geschaffen
wurden, und wenn ihr sie verletzt, so ruft ihr bei anderen, die damit
in Berührung kommen, eine bestimmte emotionale Unruhe hervor.
65.
Wenn wir von irgendwelchen primitiven Stämmen sprechen, dann ist dies
kein Problem, denn dort laufen alle so herum. Gleich von Kindheit an
befinden sich alle in der Situation, wo die Mitmenschen, Nachbarn nackt
oder halbnackt herumlaufen, alle. Das heißt, dort gibt es keine
Richtlinie zu diesem Thema, die eine scharfe emotionale Unruhe von
irgendwem hervorrufen würde.
66. Hier aber habt ihr andere
Richtlinien, und man muss sie gewissermaßen berücksichtigen. Viele
davon kann man als unangebracht bezeichnen, man kann sie als
überflüssig bezeichnen, aber man kann sie nicht sofort beseitigen. Man
muss daran denken und im weiteren schon die Frage stellen: und was
wollt ihr in diesem Fall tun, was wollt ihr erreichen und dabei
verstehen, dass, wenn ihr einen bestimmten Schritt unternehmt, wird das
bestimmte Folgen haben?
67. Natürlich werden Folgen entstehen. Und
ihr fragt euch einfach weiter: meint ihr wirklich, dass dies günstig
ist? Ist es notwendig, dass solche Folgen entstehen? Wofür sollen sie
entstehen? Denkt ein wenig über dieses Thema nach.
68. Daher, wenn
es mitunter sogar irgendeine überflüssige Richtlinie gibt, so ist es
auch nicht immer nötig, sie irgendwie scharf zu ändern. Wenn sie
überflüssig ist, verschwindet sie. Aber sie wird milder, auf natürliche
Weise verschwinden.“
69. „Lehrer, war es für einen Trainer im
Alter von dreiundvierzig (ledig, keine Kinder, seit vier Jahren leitet
er Geräteturnen) zulässig, während eines zweitägigen Ausfluges in
seinem Drei-Personen-Zelt mit zwei dreizehnjährigen Mädchen zu
übernachten – alle schliefen in individuellen Schlafsäcken? Verursacht
wurde es dadurch, dass die Jungen nicht einverstanden waren, ihr Zelt
den Mädchen zur Verfügung zu stellen, aber der Trainer hielt es für
unpädagogisch, darauf zu bestehen. Oder hätte er neben dem Lagerfeuer
übernachten sollen?“
70. „Worauf konnte er nicht bestehen?“
71.
„Darauf bestehen, dass die Jungen ihr Zelt den Mädchen zur Verfügung
stellten. Für die Mädchen gab es keine andere Übernachtungsmöglichkeit.“
72.
„Er muss darauf bestehen. Wie denn anders? Es geht hier doch um
Erziehung. Wenn er nicht in der Lage ist, dies zu regeln, dann darf er
sich nicht mit dieser Tätigkeit beschäftigen. Und wie soll man denn
sonst bei den Jungen das richtige Verhalten zu Frauen, zu Mädchen, mit
denen sie beginnen, Umgang zu haben, erziehen, die Bereitschaft
erziehen, alles zu überlassen, was sie haben? Sie geraten vielleicht in
eine sehr unbequeme Situation, aber sie stellen den Platz zur
Verfügung, indem sie ihre edlen Eigenschaften zeigen (wenn auch mit
Widerwillen).“
73. „Und ist die eigentliche Tatsache seiner
Übernachtung unter diesen Umständen eine ernste Verletzung, wenn er,
angenommen, meinte, dass es unpädagogisch war, darauf bei den Jungen zu
bestehen?“
74. „Es wäre besser gewesen, einzeln zu schlafen. Das
heißt, so, wie er es von den Jungen gerne gesehen hätte... nun, dafür
selbst ein Vorbild zu sein. Sonst, wie kann man es denn von ihnen
fordern, wenn er selbst kein Beispiel zeigen konnte?“
75.
„Lehrer, habe ich einen Fehler gemacht, wenn ich auf den Hinweis eines
Bruders hin, den Wasserkocher nicht voll mit Wasser aufzufüllen, ihm
erwidert habe, es wäre so für mich günstiger (die Thermosflasche würde
damit auch sofort zu füllen sein)? Und weiter setzte er hinzu: „Was,
sogar meinetwegen würdest du das nicht machen?“ Ich spürte eine
Forderung in den Worten des Bruders und erwiderte sofort scharf: „Sogar
dir zuliebe mach ich es nicht“. Habe ich in diesem Gespräch mit dem
Bruder einen groben Fehler begangen?“
76. „Hier kommt alles darauf
an, womit dieses “meinetwegen“ verbunden ist. Das heißt zum Beispiel,
es war für ihn sehr dringend, dass das Wasser aufkochte, weil seine
Gesundheit davon abhing (er musste schnell die Kräuterchen aufbrühen
und trinken, weil er schreckliche Kopfschmerzen hatte), du aber sagst:
„Nein! Mag es lange dauern, bis es kocht, mir ist es wichtig, auch die
Thermoskanne damit füllen zu können. Was hat dies mit deinem
schmerzenden Kopf zu tun?“ Wenn dies deine Sichtweise war, dann hast du
nicht richtig gehandelt.
77. Wenn dies überhaupt mit nichts
verbunden war, der Mensch wollte einfach, dass du wenigstens etwas
seinetwegen tust (obwohl ihm dies gar nicht wichtig ist), dann liegt
hier wahrscheinlich keine Grobheit vor.“
78. „Und noch eine
Frage betreffend meines Umgangs mit einer Schwester. Die Schwester
klagte, weil sie krank wurde, und ich, ohne lange zu überlegen und um
meine Teilnahme irgendwie auszudrücken, platzte heraus: „Bete, bereue
und versuch, den Grund der Krankheit zu finden“. Die Schwester
hatte aufgrund meiner Worte einen emotionalen Ausbruch. Hat
sich
in diesem Fall im Umgang mit der Schwester Grobheit gezeigt?“
79.
„Es handelt sich dabei um so eine eigenartige Unkorrektheit, so eine
allgemeine Anweisung über nichts. Es ist nicht richtig, so zu handeln.“
80. „Nicht richtig? Und wie dann?“
81.
„Wenn ein Mensch erkrankt ist, schau, ob du irgendeine Hilfe leisten
kannst, kümmere dich, frage, was weh tut. Vielleicht kannst du dich an
irgendwelche einfache Sachen erinnern, was man besser machen kann,
damit es vergeht.
82. Und du beginnst sofort mit einer Belehrung:
„Erinnere dich, lies die Schrift, bete“. Das macht sie ja
wahrscheinlich auch. Du musst sofort annehmen, dass sie dies macht,
aber vorläufig gelingt es ihr irgendwie noch nicht.
Irgendwelche
Übertreibungen werden zugelassen, und dies ruft irgendwelche
natürlichen Krankheiten hervor.
83. Aber sogar wenn ein Mensch gut
betet und alles liest und die Schrift erfüllt, - was denn, kann er
jetzt nicht mehr krank werden? Er kann.“
84. „Lehrer, habe ich
das Recht, aufgrund verschiedener Versuche, eine freundschaftliche
Beziehung mit einem Mann aufzubauen, müde zu werden? Vor beinahe einem
Jahr gab er meinem Vorschlag, eine freundschaftliche Beziehung
aufzubauen, seine Zusage, und er begann, sich dementsprechend aktiv zu
zeigen. Danach aber wandte er sich scharf ab. So geschah es einige Male
im Laufe des Jahres, und jedes Mal gelang es immer wieder nicht, die
Ursache zu erfahren, warum er sich so abrupt abgewendet hatte. Wobei
wir das letzte Mal im April dieses Jahres sozusagen endgültig alle
Verwirrungen abklären konnten, uns auf Freundschaft einstimmten und
sogar besprachen, was für Nuancen unsere Freundschaft haben kann
(hauptsächlich im Hinblick auf seine Einwilligung bezüglich dessen, was
er als zulässig ansieht). Und plötzlich...“
85. „Dabei handelt es
sich nicht um Freundschaft. Du hast schon viele Nuancen erwähnt, die zu
Freundschaft grundsätzlich keinen Bezug haben. Es handelt sich um einen
Versuch das Verhältnis zu beiderseitigem Nutzen wie ein
Handelsverhältnis festzusetzen. Aber zu einer Freundschaft gehört das
nicht.
86. Freundschaft setzt völlige Offenheit, völliges Vertrauen
voraus und das Streben, bei erstbester Möglichkeit, sofort, wenn sie
erscheint, zu helfen. Und wenn ihr Bedingungen besprecht – was zulässig
ist und was nicht – so ist aus dem was du sagst, klar, dass dies zur
Wahrheit keinerlei Bezug hat...“
87. „Nein, er hat gerade dies alles mit der Schrift verglichen.“
88. „Verglichen, wo man Freundschaft pflegen kann, aber wo nicht?“
89. „Ja.“
90. „Nun, so etwas gibt es, denke Ich, in der Schrift nicht.“
91.
„Nein, ich habe ihn gefragt, ob man sich so oder anders zeigen kann,
und er erinnerte sich daran, dass dies gemäß der Schrift zulässig ist.
So ein Dialog war... Zum Beispiel habe ich ihn konkret gefragt: „Darf
ich dir eine SMS schreiben darüber, dass ich dich vermisse?“ Er
überlegte und sagte...“
92. „Dies gehört schon nicht zur
Freundschaft. Wenn er über dieses Thema anfing nachzudenken, so kannst
du dich abwenden und in eine andere Richtung gehen, irgendwohin, weiter
weg von ihm. Du sprichst schon von einem sehr seltsamen Verständnis
über das generelle gegenseitige Verhältnis, über den Umgang zwischen
Mann und Frau.“
93. „Gut. Und darf ich Dich über sozusagen den
Anfang des gegenseitigen Verhältnisses fragen? Ist es normal, dass ich
spürte, dass der Mann sein Interesse mir gegenüber nicht einfach wie
ein Interesse zu einem anderen Menschen zeigte, sondern auch eine
natürliche Sympathie, als sich der Mann auf folgende Art zeigte? Als
ich bei ihnen lebte und arbeitete, saß er jeden Abend mit mir
eineinhalb – zwei Stunden (meistens unter vier Augen) zusammen, und als
er schlafen ging, fragte er jedes Mal, ob er mich umarmen dürfe, und
ich bemerkte, dass die Umarmungen jedes Mal zärtlicher wurden. Er bat
mich, ihn zu massieren, nannte aber seine Bitte, warum auch immer,
unbescheiden. Draußen umfasste er mich oft an den Schultern und hob
mich etwas auf seine Arme. Einmal streichelte er meinen Kopf und sagte:
„Wie schön dein Kopf ist“. Ein anderes Mal sagte er, dass er – warum
auch immer – jedes Mal, wenn er mich sieht, lächeln möchte. Nun, und
noch eine Menge von allerlei kleinen Bekundungen...“
94. „Nun ja. Und was?“
95.
„Ist bei mir so eine Illusion entstanden über eine Natur-Sympathie,
oder kann man dies wirklich als natürliche Sympathie annehmen?“
96. „Nein, das ist keine Illusion.“
97.
„Keine Illusion, ja?“ Ich habe hier nur die eine Hälfte der Bekundungen
aufgezählt. Verstehst Du, einfach, damit begann alles bei uns... Danach
aber sagte er, dass zwischen uns nichts gewesen sei, dass ich eine
Schwester für ihn sei. Und daher begannen wir, uns so über Freundschaft
und Eintracht zu verabreden. Und es wurde kompliziert. Ich habe das ein
halbes Jahr ertragen, und ich wurde müde...“
98. „Das tut Mir leid, Ich bedauere es sehr.“
99. „Das heißt, konnte ich wegen diesem Verhältnis müde werden, ja?“
100. „Ja.“
101. „Nun, das ist alles. Danke. Dann werde ich mich erholen.“
102. „Bitteschön“, - antwortete der Lehrer unter Lachen der Zuhörer.
103.
„Die Frage einer Großmutter wegen ihrer Enkelkinder. Das Kind ist
eineinhalb Jahre alt, darf man ihm kein zusätzliches Essen geben (damit
sich sein Magen nicht überdehnt), nachdem es soviel gegessen hatte, wie
in seine zwei Händchen voll hineinpasst, und es um noch mehr Nahrung
bittet? Seine Mama will ihm nicht mehr geben. Ich frage warum. Sie
argumentiert so: „Der Lehrer hat gesagt, dass man etwa so viel geben
müsse...“.“
104. „Ich habe nicht gesagt, dass man so viel geben solle.“
105. „Nun, sie hat es so verstanden.“
106. „So eine Festlegung gibt es nicht.“
107. „Man kann dem Kind noch etwas geben, wenn es noch etwas will,
stimmt´s?“
108.
„ Möge es essen. Aber es kann noch so eine Nuance geben: abhängig
davon, wie die Psyche des Kindes gestört ist, kann bei ihm einfach ein
ständiges Bedürfnis entstehen zu essen.
109. Das heißt, es kann
sein, dass es auch keine besondere Notwendigkeit gibt, dass es isst,
aber wenn es mit Lebensmitteln in Berührung kommt, so kann es wiederum
essen wollen. Was für seinen Organismus schon nicht mehr günstig ist.
110.
Hier muss man schon aufmerksam sein, die Situation analysieren, wie es
sich grundsätzlich zu Lebensmitteln verhält. Je besser die Psyche des
Kindes ist, umso einfacher kann es sich der Ernährung gegenüber
verhalten, es wird sich nicht darum kümmern, dass ihm das Essen
vielleicht nicht reicht.
111. Es kommt vor, dass so eine Störung bei
Kindern entsteht. Das ist schon damit verbunden, wie die Eltern leben,
was für psychische Abstürze vorkommen. Das kann eine Störung
verursachen.“
112. „Noch eine Nuance. Ist es zulässig, dem Kind von
drei – vier Jahren etwas anderes zu essen zu geben, wenn es schon vor
zehn Minuten Brei gegessen hat? Das Argument der Mama: nichts geben, um
nicht alles zu vermischen. Es geht darum, dass beide meiner
Enkeltöchterchen von Geburt an Probleme mit der Verdauung haben, es
kommt vor, dass sie zwei Tage keinen Stuhlgang haben. Und bei der
älteren (vier Jahre alt) ist dies mit so einem starken Schmerz
verbunden, sodass sie Angst hat, sich auf den Topf zu setzen. Aber sie
isst sehr wenig. Aber manchmal will sie keine Suppe und bittet nur um
Brot.“
113. „Dies muss man ärztlich behandeln lassen, die Gesundheit
verbessern. Ihr fragt über eine Situation nach, wo die Gesundheit
beeinträchtigt ist, wo eine Störung der Physiologie vorliegt. Man muss
physiologische Störungen korrigieren, jedoch nicht über die Ernährung
nachfragen.“
114. „Und wie soll man physiologische Abweichungen korrigieren?“
115.
„Ich bin kein Arzt. Ich sage nun, dass du Nuancen bezeichnet hast, die
mit physiologischen Abweichungen verbunden sind. Ich bin kein Doktor,
um zu sagen, wie dies zu behandeln ist.“
116. „Ich denke, dass dies
weniger damit verbunden ist, was das Kind isst, sondern mit dem Zustand
der Mama. Irre ich mich?“, fragte die Großmutter weiter.
117. „Du willst ihr einen Hinweis geben, die Schrift zu lesen, dann
wird sich vielleicht alles bessern, stimmt´s?“
118.
„Aber nein. Wahrscheinlich muss man zum Arzt... Und welche geistigen
Gründe können bei Kindern solche Störungen verursachen?“
119. „Du
sprichst wieder über die Schrift. Um ihr einen Hinweis zu geben, was
die Mama zu tun hat. Wie man sich ändern soll, dem Letzten Testament
folgen soll, damit sich danach etwas bei den Kindern ändert. Willst du
darauf hinweisen?“
120. „ Nein, ich bin wirklich wegen der Kinder in Sorge.“
121.
„Ich sage dir: den Kindern muss die Physiologie berichtigt werden. Sie
ist schon beeinträchtigt, die Störungen setzen schon ein. Das ist
alles.“
122. „Danke. Und sage bitte, was Bestrafung angeht... Ist es
zulässig, ein Mädchen von drei – vier Jahren so am Öhrchen zu greifen,
dass es vor Schmerz zu schreien beginnt? Ich verstehe es so, dass man
es so am Öhrchen nehmen darf, dass es ihm unangenehm ist, nicht aber
so, dass das Kind anfängt, scharf zu schreien.“
123. „Fragt Mich
lieber solche Sachen nicht, dafür bin Ich ein schlechter Ratgeber.
Beginnt ihr, auf Mich zu hören – so könnt ihr überhaupt niemanden
bestrafen und überhaupt keine Strenge anwenden. Ich kann alles
verderben.“
Kapitel
12
1. Sonntagstreffen mit dem Lehrer am achten
September. An diesem Tag gab es keine Fragen, die schon auf den
Versammlungen der Einigen-Familie einzelner Dörfer abgestimmt
wurden. Der Lehrer ließ die Gläubigen nicht abgestimmte Fragen stellen.
2.
„Lehrer, war es mein Fehler, dass ich mir bei folgender Situation so
etwas eingebildet habe?“ Ein Bruder, dem ich vorgeschlagen hatte, mein
Freund zu werden, begann mich schon am dritten Tag anzurufen und
schickte mir derartige SMS: „Guten Morgen, meine Schöne“, „Guten
Morgen, meine Sonne“. Dann sprachen wir täglich ein oder zwei Stunden
miteinander. Er sagte: „Es gefällt mir, mich mit dir zu unterhalten. Du
gefällst mir sehr als Mensch.“ Und so geschah es, dass er in dieser
Woche vom Berg nach Petropawlowka für eine Weile herunterkam, und da
ich dort auch etwas zu erledigen hatte, dachte ich, dass ich ihn sehen
könnte, und er werde mich auch sehen wollen... Und war das denn eine
Einbildung (nach all diesen Worten und Bekundungen), dass er auch mit
mir zusammen sein wollte?“
3. „Und weshalb fragst du?“
4. „Ich
möchte einfach nach dieser ganzen Geschichte Schlussfolgerungen ziehen,
an welcher Stelle ich angefangen habe, mich zu täuschen.“
5. „Du
fragst über das, was deiner Natur entspricht, was du schon seit
Kindheit hattest, und was du immer bis ins hohe Alter haben wirst. Alle
beliebigen Gedanken von dir, Überlegungen über etwas, was du nicht
siehst und nicht kennst – dies alles ist Einbildung. Warum fragst du,
ob es sich um Einbildung handelt, wenn dies grundsätzlich
eine
Form deiner Überlegung ist, die dir immer eigen sein wird? Weshalb
fragst du dies dann?“
6. „War dies vielleicht irgendeine nicht zulässige Einbildung? War dies
ein Fehler? „
7.
„Was siehst du Negatives daran? Worin besteht hier deiner Meinung nach
das Negative? Wenn du dies nicht siehst, so hast du keine Frage.“
8.
„Ich sehe es nicht, er sieht es. Er sieht darin meinen Fehler. Ich habe
ihn gefragt: „Welchen Fehler siehst du in meinem Verhalten? Warum ist
unser gegenseitiges Verhältnis schief gelaufen?“
9. „Und was hat er gesagt?“
10. „Er hat mir gesagt, dass ich die Tendenz habe, mir etwas
einzubilden.“
11.
„Hast du generell die Tendenz, dir einfach etwas einzubilden, stimmt
das? Ja. Ich habe doch schon geantwortet: du wirst dies immer
haben (eigentlich wird dies bei ihm ebenso sein). Und was?“
12. „ Jetzt weiß ich nicht mehr, was los ist.“
13. „Ich verstehe auch nicht, was du jetzt fragen willst. Versuche,
sofort eine Frage zu stellen.“
14. „Wir waren eigentlich seit mehr als zwei Wochen miteinander
bekannt...“
15. „Und was? Weiter.“
16.
„Aufgrund seines Charakters habe ich nicht erwartet, dass er sich so
aktiv zeigen würde. Und können seine aktiven Bekundungen auf meine
Gefühle so wirken, dass sie sich auch schnell entwickeln?“
17. „Möglich. Und was?“
18. „Und dann haben wir uns getroffen, und er wollte keinen Umgang mit
mir haben.“
19. „Nun gut, er will nicht – muss er auch nicht. Und was willst du
klären?“
20. „Das hat mich stark verwirrt.“
21. „Dass er einfach mit dir nicht sprechen wollte?“
22. „Ja.“
23. „Nun, auch gut. Natürlich verwirrt das. Nun, er wollte nicht, muss
er auch nicht, und was ?“
24. „Er wollte einfach nur nicht, er hat mich gefragt: „Und warum
willst du unbedingt so mit mir kommunizieren“? .“
25.
„Nicht wichtig. Wenn du keinen Fehler bei dir siehst, dann ist nichts
zu machen, wenn er nicht will. Du lernst den Menschen kennen: er hat
solche Besonderheiten und was?“
26. „ Deswegen ergaben sich einfach bei uns irgendwelche
Unstimmigkeiten.“
27.
„Denk richtig nach, lerne, einen Fehler, einen wahrscheinlichen Fehler
auszusondern, wo deine konkrete Handlung möglicherweise das Gesetz
verletzt hat. Gerade dies betrachte. Verheddere dich nicht in
Emotionen, dies ist immer gewesen und wird immer sein. Wo du von einem
Fehler ausgehst – das betrachte.
28. Siehst du keinen, so heißt
dies, es gibt keine Frage, lebe weiter und mache dich mit dem bekannt,
was um dich herum vorhanden ist. Du erkennst die Welt. Wenn du so eine
Frage stellst, spricht das davon, dass du noch wenig davon angetroffen
hast, daher ist dies für dich so etwas Verwirrendes, sozusagen etwas
Neues. Das kannst du noch tausende Male antreffen. Und was?
29. Dann
wird sich diese Aufgabe vereinfachen, dann wirst du deine
Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenken, wiederum wird sich dir
irgendeine neue Erscheinung zuwenden, mit irgendwelchen neuen
Überraschungen. Nun, du wirst neue Überraschungen kennenlernen, die du
früher nicht bemerkt hast. Und so haben alle irgendwelche eigene
Besonderheiten.
30. Natürlich wird dich alles in Bedrängnis
versetzen, was nicht mit deinen Wünschen zusammenfällt. Das gehört zur
Bedrängnis. Du hast das gesehen, was nicht mit deinen Wünschen
zusammenfällt, es hat deinen Gedankengang gestört, deine Idee, deine
Träume und Phantasien. Das ist eine Bedrängnis.
31. Ja, dies
bedrängt, weil es nicht so ist, wie du angenommen hast. Und was? Du
kennst es nun, du weißt jetzt: ja, es gibt so eine Erscheinung. Und was
weiter?
32. Entsprechend dieser Erkenntnis wählst du, wie du dich
verhalten sollst, schon mit dem Wissen, dass dies brennen kann.
Folglich muss man vorsichtiger mit diesem Feuerchen umgehen, man muss
es nicht in alle Ecken schieben. Auf diese Weise erkennst du das Leben.
33.
Hier gibt es keine Frage, das ist einfach das Leben und das Erkennen
der umgebenden Realität. Das ist kein Anlass für irgendeine innere
Panik, du erkennst einfach. Nun kennst du diese Erscheinung – das ist
alles, sei nun aufmerksam, berücksichtige so eine Wahrscheinlichkeit.
34.
Aber wenn du an irgendeinem deiner Schritte zweifelst, so versuche dann
zu bestimmen, ob du richtig gehandelt hast, ob du nicht das Gesetz
verletzt hast. Versuche, dich auf irgendeine konkrete Handlung zu
konzentrieren, die deiner Meinung nach (anscheinend hast du irgendwo im
Testament schon davon gelesen), dem Letzten Testament widerspricht.
Nicht einfach so fragen, wie es dir einfällt, sondern wo du schon
wirklich zu vermuten anfängst, dass hier in deinen Handlungen
ein
Widerspruch zum Gesetz zu entstehen beginn. Dann wird bei dir schon
eine Frage entstehen.“
35. „Voriges Mal habe ich Dich einfach gefragt, ob bei mir nicht die
Illusion der natürlichen Sympathie entstanden ist...“
36.
„Na und? Ob sie entstand oder nicht – das ist absolut unwichtig. Und
was? Schau du auf Verstöße der Gesetze, nicht aber, warum bei dir die
eine oder andere Phantasie entsteht. Dabei handelt es sich um deine
innere Erscheinung, die sich bei dir irgendwie als charakteristisch
zeigt.
37. Aber das ist das gleiche, was alle Menschen haben. Das
heißt, sie alle sind mit diesen Eigenschaften ausgestattet:
phantasieren, träumen, Bilder schaffen. Das hat jeder Mensch. Es
geschieht dies allen einfach unterschiedlich. Du willst wieder über so
etwas nachfragen, was keiner Frage bedarf, nicht irgendeiner Erklärung
bedarf.“
38. „Kann ich dann etwas über Bekundungen fragen? Also, nachdem sich
dieser Mensch so aktiv gezeigt hatte...“
39.
„Frage über einen Fehler nach, einen wahrscheinlichen Fehler. Alles
übrige... lerne es kennen und erkenne. Und indem du erkennst,
berichtige deine Handlungen. Und nichts anderes. Frage nur, wenn du
einen Fehler vermutest. Nicht aber über irgendwelche einfachen
Lebenserscheinungen bei dir. Es ist nicht nötig, so etwas zu fragen.“
40.
„Nun gut, ich frage dann wegen was anderem, aber das selbe Thema
betreffend. Wie soll man mit seinen Gefühlen zurechtkommen? Du hast mir
beim vorigen Mal gesagt, dass ich von diesem Menschen davonlaufen
soll...“
41. „Warte mal, warte... Mit den Gefühlen kann man nicht zurechtkommen.“
42. „Und wie soll ich dies mit der Äußerung vereinbaren - “von diesem
Mann weglaufen“?“
43.
„Mit Handlungen kann man zurechtkommen: soll man etwas machen, oder
soll man sich zurückhalten und versuchen, etwas Konkretes nicht zu
machen? Nicht aber “soll man etwas mit den Gefühlen unternehmen, gegen
sie ankämpfen“. Sie zum Kampf aufrufen, bekämpfen, sie irgendwie so
interessant herumwerfen, damit sie zur Besinnung kommen.
44. Du
kannst mit ihnen nichts machen. Du kannst nur mit Handlungen etwas
machen, Handlungen, zu denen dich deine Gefühle bewegen. Darum musst du
schon selbst in der Frage richtig darauf schauen, ansonsten wirst du
wieder über das plaudern, was zu betrachten nicht nötig ist, das wird
nicht ernsthaft aussehen.“
45. „Nun, bei Psychologen gibt es
konkrete Ratschläge, die wirklich helfen. Zum Beispiel den Namen des
Menschen an eine Wand schreiben und alle seine negativen Eigenschaften
und das jeden Tag lesen und neue dazuschreiben. Hilft sehr schnell, die
Gefühle verschwinden. Ich verstehe, dass dies nicht unsere Methode
ist...“
46. „Ja, andere versuchen vorzuschlagen, das Gesicht des
Menschen auf einen Sandsack zu malen und dann zuzuschlagen, zu prügeln,
seinen Ärger einfach an dem Sandsack auszulassen, wobei jener Mensch
sozusagen nicht berührt wird.
47. Es gibt so eine Episode in
“Jeralasch“ (in Russland, schon aus Sowjetzeiten, sehr bekannte
Kinderserie, Anm.d.Ü.), erinnerst du dich nicht? Vielleicht hast du den
gesehen (Ich weiß das noch aus Meiner früheren Schulzeit, wo ein
verärgerter Junge – man hatte ihn verprügelt – nach Hause kam und sich
diesen Rowdy auf einem Kissen vorstellte. Wie er dieses Kissen zu
zerreißen, zu schlagen anfing... da sind Federn... mit dem Fuß dieses
Kissen... Und es klingelte an der Tür. Er machte auf – der Freund kam
herein, bedeckt mit blauen Flecken, sein Haar zerzaust und sagt: „Hör
mal, aber mit dem Fuß habe ich dich doch nicht getreten“. (Gemeinsames
Lachen.)
48. In der Tat, selbst wenn du das auf so eine Weise machst, tust du
Böses.“
49. „Ich verstehe. Ich werde das nicht tun. Ich habe einfach nur von so
einem Rezept gehört.“
50. „Und was willst du suchen? Etwas Ähnliches in Meinem Hinweis?“
51. „Nein. Nun, nehmen wir an...“
52. „ „Schreib nun all seine positiven Eigenschaften auf.“
53. „Davon gibt es genug. Ich habe sie aufgeschrieben.“
54. „Und was, das ist Mein Hinweis für dich, und du beginnst, dich
schon zu widersetzen?“
55. „Nein, warum, zuhause liegen bei mir ganze Listen mit seinen
positiven Eigenschaften.“
56. „Genau. Aber wenn du anfängst, deine Aufmerksamkeit darauf zu
konzentrieren, beginnen deine Gefühle wieder aufzuflammen.“
57. „Aufflammen... darum geht es mir ja auch. Und wofür brauche ich
das?“
58. „Und was willst du denn fragen?“
59.
„Darf ich zum Beispiel, damit sich meine Anhänglichkeit nicht
vergrößert, mir selbst wenigstens sagen, dass mir dieser Mensch fremd
ist? Und mich selbst daran erinnern, dass mir der Lehrer gesagt hat, in
eine andere Richtung weg von ihm zu laufen? Wird dies da kein
Widerspruch sein?“
60. „Man darf nichts Negatives tun.“
61. „Und ist das schon etwas Negatives?“
62. „Natürlich, dies alles ist negativ.“
63. „Und warum sagst Du mir dann die Worte - “in eine andere Richtung
weg von ihm zu laufen“ ?“
64.
„Das kann man doch mit einem Lächeln anschauen. Und was, bist du
losgerannt? Hast dir den Jogginganzug übergezogen und bist gelaufen, so
etwa? Ich habe dir doch ein Bild gezeigt. Und was verstehst du
darunter?“
65. „Ich weiß eben auch nicht, was darunter zu verstehen ist, deshalb
frage ich auch.“
66. „Kehren wir noch einmal zum Einfachen zurück: wegen welcher
Handlung willst du nachfragen?“
67. „Ob ich eine Initiative zum weiteren Umgang mit ihm äußern soll?“
68.
„Das Äußern ist keine Handlung, dies ist ein Bild von einem Komplex an
Handlungen, wo tausenderlei Handlungen möglich sind, die zulässig, aber
auch völlig unzulässig sein können. Das heißt, man darf in einer Frage
kein Bild äußern, das entgegengesetzte, sich gegenseitig ausschließende
Tatsachen beinhaltet.“
69. „Interessant.“
70. „Wegen einer Handlung frage Ich dich. Was hast du vor zu tun, und
du stellst dir die Frage: „Soll ich dies machen?“ .“
71. „Soll ich zum Beispiel auf ihn zukommen und versuchen, mit ihm zu
sprechen?“
72. „Wenn er das nicht will? Oder was? Das “Wenn“ musst du hinzufügen.
73.
Du hast doch eine Frage, folglich zweifelst du an etwas. Dann also
solltest du jetzt fragen: „Kann man auf ihn zugehen und mit ihm über
etwas reden, wenn...“ Und nenne, was dich in diesem Fall verwirrt.“
74. „Ich verstehe nicht, ob er will oder nicht. Gestern kam er zum
Beispiel von selbst auf mich zu...“
75.
„Das heißt, wenn du nicht weißt, ob er sprechen will oder nicht –
kannst du dann auf ihn zugehen und ihn ansprechen? Ja, bitte.“
76.
„Und wenn er zum Beispiel von selbst auf mich zukam, mich grüßte und
fragte, wie es mir geht? Und erst danach habe ich angefangen zu reden.
Und er hat mich an Deine Worte erinnert und sagte: „Du weißt doch, was
der Lehrer dir gesagt hat“ .“
77. „Und was habe Ich dir gesagt?“
78. „Du hast gesagt: „Lauf in eine andere Richtung weg von ihm“ .“
79.
„Frag ihn einfach: „Kommst du deshalb auf mich zu, damit ich jetzt
irgendwohin losrenne?“ Frag bei ihm nach. Warum fragst du denn Mich?
Frage ihn, was er von dir will.“
80. „Nun, so ein nicht zu begreifender Mensch! Darum versuche ich auch,
ihn durch andere Menschen zu verstehen.“
81.
„Schon zwanzig Jahre lang versuche Ich euch zu erklären: fragt
konkreter, was der andere meint, wenn er etwas äußert und es euch nicht
klar ist. Nun, geht auf ihn zu und fragt. Was hindert euch?“
82. „Auf diese Weise habe ich auch gefragt. Und er hat mir so
geantwortet.“
83.
„Frage bei ihm nach: „Was denn, soll ich gleich wegrennen? Meinst du
das? Dass ich sofort in Startposition gehe und irgendwo anders hin
losrenne, ja? Und bist du deshalb auf mich zugekommen, damit ich gerade
dies mache?“ Frage bei ihm über diese einfache, primitive Sache nach,
die in diesem Fall sozusagen gemeint sein kann (und du bist verwirrt,
ob du rennen sollst oder nicht).
84. Was willst du Mich in diesem
Fall fragen? Du hast dich in Bilder vertieft, in Emotionen, du bist zu
keiner konkreten Entscheidung gekommen. Daher, wenn du jetzt die Frage
in der Einheitlichen-Familie besprechen würdest, könntest du sie nicht
einmal stellen.
85. Deshalb ist es auch notwendig, seine eigenen
Fragen dort abzuklären, damit Ich nicht versuchen muss, bei dem ganzen
Treffen nur mit einem Menschen zu kommunizieren, ihn irgendwie zu etwas
hinzuführen, zu dem, was er sozusagen zu fragen versucht (aber in
seinem Kopf ist nur Chaos)“
86. „Ich habe seinerzeit diese Frage in der Familie besprochen...“
87.
„Stopp, stopp, lass dich nicht von dieser leeren Aussage hinreißen, so,
wie du jetzt begonnen hast, wirst du nicht in der Lage sein, etwas zu
fragen. Wenn dich irgendeine konkrete Handlung verwirrt, dann fragst du
gerade wegen ihr nach. Aber wegen der Handlung, nicht wegen eines
Bildes.“
88. „Wenn bei mir der Eindruck entstanden ist, dass der Mensch mit mir
nicht kommunizieren will...“
89.
„Wenn du nicht genau weißt, ob er mit dir sprechen will oder nicht,
gehe auf ihn zu und frage: „Verstehe ich es richtig, dass du jetzt mit
mir keinen Umgang haben möchtest?“ Und nur das. Stell ihm eine einfache
Frage.“
90. „Gut, mach ich.“
91. „Wenn er sagt: „Ich will“ -
sprich mit ihm. Wenn er sagt: „Ich will nicht“ - dann sprich nicht mit
ihm. Das ist alles, das ist die Lösung, eine einfache Lösung.“
92. „Danke.“
93.
„Auf vorherigen Treffen hast Du gesagt, dass es grundsätzlich möglich
sei, dass sich eine Frau mit dem Schöpferischen beschäftigt, besonders
dann, wenn das im Bezug zu Kindern geschieht. Und bei mir entstand eine
Frage in eigener Sache. Es gibt den Wunsch und das Bedürfnis von
Menschen meiner Umgebung, dass ich mich mit den Kindern beschäftige (es
geht um Choreographie), aber ich habe gesehen, dass, wenn man sich mit
den Kindern vollwertig beschäftigt, so nimmt dies dann sehr viel Zeit
in Anspruch, und das beginnt, sich auf den Haushalt nicht gut
auszuwirken. Das heißt, es gelingt mir dann nicht mehr, meine Energie
vollwertig – so, wie es die Frau machen soll – in den Haushalt
einzubringen. Und dann bin ich besorgt, weil in mir ein Vergleich
vonstatten geht (ich sehe, wie wunderbar meine Nachbarn mit ihrem
Garten zurechtkommen). Und so gibt es in meinem Innern eine Bedrängnis,
ich denke: was soll ich denn machen? Sich mit Kindern zu beschäftigen,
scheint wichtig zu sein, und den Haushalt zu führen...“
94. „Wichtig
ist das eine wie auch das andere. Doch diese Komplikation ist
natürlich. Die Gesellschaft ist noch nicht harmonisch aufgebaut. Dies
alles wird später einmal gestaltet werden, wird allmählich berichtigt
werden, und jedermann wird richtig seinen Platz einnehmen können. Wenn
sich alle Zellen gänzlich füllen werden, ihren Platz einnehmen werden
und unter ihnen der notwendige wechselseitige Zusammenhang entstehen
wird, dann wird es diese Komplikationen nicht mehr geben. Jetzt aber
gibt es eine große Menge an Komplikationen.
95. Daher ist das, was
zu tun wünschenswert wäre, nicht immer zu realisieren. Weil eine ganze
Reihe von Gründen entsteht, wo es in keiner Weise möglich ist, das zu
bewerkstelligen, Gründe, die auch beachtet werden müssen. Aber dies ist
das Ergebnis davon, was noch vorläufig vonstatten geht.“
96. „Und
heute steht vor mir die Wahl: lieber ein ideales Beet schaffen, oder
lieber Tanzstunden mit Kindern durchführen? Ich weiß nicht, wie ich
wählen soll.“
97. „Ein ideales Beet bedeutet vor allem, dass der
Mensch satt wird. Was ist das, ein ideales Beet? Einfach, dass das gut
heranwachsen soll, was dann benötigt wird.
98. Nicht nur, um sich
selbst zu ernähren, sondern auch, so wie es aussieht, denjenigen, dem
das nicht gelungen ist, oder dem aus irgendwelchen Gründen alles
verdorben ist. Denn es gibt ja auch nicht wenige Naturkatastrophen.
Jemand hat Setzlinge herangezogen und herangezogen und dann, hopp – ist
alles hin, hopp – unerwarteter Frost, oder sonst etwas, und viele
Menschen könnten hungern. Und wenn ihr etwas aus eurem Garten entnehmen
konntet, so auch mit der Möglichkeit, dies mit jemandem zu teilen. Das
heißt, dies ist so sehr eine Grundlage des Lebens...
99. Das
Schöpferische – ist das Zusätzliche, ist sozusagen die Bühne des
Lebens. Aber die Basis des Lebens ist vorläufig die Ernährung, das sind
solche einfachen, primitiven Sachen, und natürlich müssen sie bei euch
in Ordnung sein.
100. Und dies wird jetzt besonders anfangen, sich
immer mehr zu zeigen. Und davon, wie ihr gelernt habt anzubauen, wird
nun schon – das kann man sagen – direkt euer Leben abhängen. Und für
viele wird dies ein großes Problem werden.“
101. „Danke. Und
noch eine lustige Frage aus dem Alltag. Mein Mann kommt immer aus der
Banja, nur mit einem Handtuch um die Hüften geschlungen, und manchmal,
wenn Gäste kommen, kann er sich so, wie er aus der Banja gekommen ist,
zum Teetrinken dazusetzen. Und bei mir ist eine kleine Verwirrung
entstanden, genauer gesagt, ein Dazudenken, dass das die Frauen
irritiert, die manchmal kommen. Gut, wenn dies nahe Freunde sind. Und
wenn dies ein Mensch ist, der uns nicht so nahe ist... Handelt es sich
dabei um meine Unreinheit?“
102. „Meinst du, dass die anderen deshalb verlegen sein könnten?“
103. „Ja.“
104. „Nimmst du an, dass sie verlegen werden, oder bemerkst du, dass
sie verlegen sind?“
105. „Es kommt mir so vor.“
106. „Sie könnten verlegen werden, ja?“
107.
„Heißt das, dass ich meinem Mann einen Hinweis geben kann, dass er sich
vielleicht nicht sofort nach der Banja zum Tee hinsetzen möge, sondern
es besser wäre, sich erst etwas anzuziehen?“
108. „Nun, natürlich kannst du das.“
109.
„Man hat mir einfach gesagt, dass ich vielleicht hinzudenken würde,
dass aber alles ausgezeichnet sei, und die Menschen sich nur freuen.“
110. „Freuen, ja? - lächelte der Lehrer. - Nun, in gewissem Maße sind
sie vielleicht auch erfreut...
111.
„Jetzt die Aufmerksamkeit auf das Wort “erfreut“ zu richten, das ist
auch sehr eigenartig. Wenn dem Menschen alles gegeben würde, worüber er
sich freut, und was er haben möchte, so ist dies ein eindeutiger Weg
zur Vernichtung des Menschen.
112. Der Mensch neigt dazu, Fehler zu
machen (wir gehen von einer anderen Seite an dieses Thema heran), es
werden nämlich Fehler von solchem Charakter gemacht, die gerade mit den
Wünschen des Menschen verbunden sind. Das heißt, er macht vor allem
das, was er wünscht.
113. Bei ihm entsteht irgendein inneres
Bedürfnis, das heißt, dies entspricht seiner Gefühlswelt, und er macht
aufrichtig das, was ihm in diesem Fall entspricht. Und – hoppla – ein
Fehler ergibt sich: jemand wird traurig, ein anderer leidet dadurch und
so weiter und so fort.
114. Also ist in erster Linie das, was
der Mensch als einen Fehler unternimmt, - das, was ihm gefällt, alles
gründet sich darauf. Deshalb schon darüber zu sprechen, dass etwas
gefällt, ist nicht genug.
115. Das Letzte Testament gibt in Vielem
das, was nicht gefällt. Ich sage: „Dies muss getan werden“, ihr aber
runzelt die Stirn, fangt an, nach Varianten zu suchen, um dies nicht zu
machen, oder nur minimal zu tun.
116. Berühren wir etwas, zum
Beispiel das Thema Dreiecksbeziehung, - so steht überhaupt alles bei
euch in Flammen, dies anzuschauen ist sogar schwer, man muss die
Schutzbrille eines Stahlarbeiters aufsetzen, damit sich die Augen
beruhigen können.
117. Wenn wir über das Letzte Testament sprechen,
so ist dies in Vielem das, was nicht gefällt. Alles, was euch an diesem
Testament gefällt und was ihr davon vollzieht, ist das, wozu ihr
gewissermaßen schon selbst herangereift seid. Deshalb braucht man da
auch nichts zu ändern. Es entspricht euch einfach: ja, hier müsst ihr
überhaupt nichts ändern, alles ist gut bei euch.
118. Aber das
ergibt keinen Sinn, das zu betrachten, was gut ist. Wir schauen doch
das an, was zu ändern ist. Aber dieses ganze Gebiet, wo etwas geändert
werden muss, ist eindeutig unbedingt damit verbunden, was euch nicht
gefällt.
119. Also, wenn gesagt wird: „Aber den Menschen gefällt das
doch“, so ist dies überhaupt kein Kriterium, das bedeuten würde, dass
eure Handlung richtig ist. Es bedeutet dies ganz und gar nicht. Und
sogar umgekehrt – man muss zu zweifeln beginnen: wenn es allen gefällt,
so macht ihr vielleicht wirklich etwas nicht richtig, - lächelte der
Lehrer. - Hier muss man schon anders herangehen.
120. Aber wenn dem
Menschen zumindest ein kleiner Hinweis gegeben wird, der mit einer
Bedrängnis hinsichtlich seiner Handlungen verbunden ist, so muss dies
für einen Gläubigen ein sehr markantes Zeichen sein, um sich aufmerksam
dieser seiner Handlung klar zu werden.
121. Das heißt, wie ein
Glöckchen. Möge es nicht wie ein Glöckchen – sondern wie eine Glocke
sein. Damit sie sofort ausposaunt: jemand ist wegen eurer Handlung in
Verlegenheit geraten. Für euch ist das sofort ein Zeichen: vielleicht
macht ihr wirklich etwas nicht richtig.
122. Sofort muss man darüber
nachdenken, nicht aber einfach geradewegs überwechseln zu dem anderen:
„Schau in dein Auge, da sind schon genug Balken, schon ein ganzes Floß,
du aber siehst auf meinen Splitter.“ Dass sich nicht so ein Gezänk
daraus ergibt.
123. Wenn jemand etwas wegen eure Handlung sagt (ihn
bedrängt etwas bei eurer Tätigkeit), dann muss man sofort darüber
nachdenken, sofort sich die Frage stellen – vielleicht mache
ich
wirklich etwas nicht richtig? Und mit demjenigen, der die
Verwirrung geäußert hat, müsst ihr das Gespräch fortsetzen,
versuchen zu präzisieren, was ihn bedrängt hat, warum gerade diese
Handlung ihm als ein Verstoß gegen das Gesetz vorkommt. Also versuchen,
mit ihm zusammen tiefer nachzudenken.
124. Nicht sich einfach
abwenden, sich mit irgendeiner primitiven Äußerung wehren, und das ist
alles. Ihr wollt doch die Fehler verstehen. Nur dann kann der Mensch
lernen, wenn er danach strebt, seinen Fehler zu begreifen.
125. Wenn
er nicht danach strebt, kann die Entwicklung bei ihm sehr träge vor
sich gehen, wo er – ob er dies will oder nicht – indem er sich bewegt,
im Laufe des Lebens zu neuen Erkenntnissen kommt: er erwirbt sie
sozusagen irgendwie auf schlappe Weise.
126. Ihn trägt der Strom, er
– hoppla – biegt irgendwohin ab: Wau! Ein Geschenk! Nimmt er dies an –
gut, er bereichert sich. Obwohl man dazu hätte schon viel früher kommen
können. Aber dafür hätte man sich entsprechende Fragen stellen müssen,
irgendwelche seiner Bewegungen schnell korrigieren müssen und zu diesem
Geschenk einige Tage, einige Monate, einige Jahre früher kommen können.
127.
Und dies ist wie ein Ausgangspunkt: nehmt ihr das Geschenk an – habt
ihr im weiteren einen neuen Weg eingeschlagen, nachdem ihr es
angenommen habt. Dieser neue Weg ist wieder mit dem Erkennen eigener
Fehler verbunden. Und es gibt ebenso einen neuen Weg, aber er ist nicht
mit so einem aktiven Erkennen des Lebens verbunden, er ist wiederum wie
ein Strom eurer natürlichen Möglichkeiten.
128. Wenn ihr beginnt, in
euch zu graben, indem ihr euch zwingt zu betrachten – was ihr immerhin
nicht richtig macht, so beginnt ihr, die nicht-natürlichen Bemühungen
zu unternehmen – ihr beginnt, euch künstlich zu verändern. Das ist
gerade die beschleunigte Variante der Entwicklung.
129. Wenn ihr
euch dem Strom hingebt, so wie “später wird es klar werden“, vorläufig
aber haltet ihr euch daran, was gefällt, - so werdet ihr euch natürlich
Weisheit aneignen, aber auf einem längeren Weg.
130. Und in dieser
Zeit können irgendwelche Verluste vorkommen, irgendwelche gute
Eigenschaften, die ihr hattet, sie können verloren gehen, es kann etwas
weniger werden. Und dann erscheint eine nächstfolgende Prüfung – und
eure Kräfte werden euch nicht reichen. Obwohl ihr die Prüfung richtig
hättet überwinden können, wenn ihr die richtigen Bemühungen aufgebracht
hättet.
131. Die Gläubigen – das sind solche Menschen, die aktiv
danach streben, sich zu verändern, und folglich bemühen sie sich aktiv
zu schauen, was sie denn nicht richtig machen, wenn zumindest jemand
durch ihre Handlungen verlegen wurde.
132. Darum darf man auf keinen
Fall an einem anderen herumnörgeln, sondern muss die ganze
Aufmerksamkeit sofort auf sich selbst richten: was habt ihr denn nicht
richtig gemacht? Versucht es mit ihm zu präzisieren. Seid ihr durch ihn
nicht klug geworden – so beruhigt euch nicht, fragt bei einem anderen
nach. Vielleicht gelingt es diesem ersten Menschen nicht, der euch den
Hinweis gegeben hat, seine Gedanken irgendwie richtig zu formulieren,
und er hat seine Bedrängnis nicht klar geäußert.
133. Versucht,
diese Situation im Gedächtnis zu behalten (über welche Handlung von
euch jemand etwas gesagt hat), und fragt einen anderen. Vielleicht
hatte er seine Aufmerksamkeit auch schon auf dieselbe Handlung
gerichtet, hatte ihr aber irgendwie keine Bedeutung beigemessen. Und
fragt bei ihm nach, versucht, ihn um Weisheit für euch zu bitten, damit
er keine Bedrängnis fühlt, keine Angst hat, alles sagt, was er irgendwo
in sich fühlt, weil dies für euch sehr wichtig ist.
134. Und
letztendlich kann dies dazu führen, dass entweder ihr euren Fehler
sofort begreift, oder ihr stellt hier eine Frage, aber ihr nennt schon
etwas sehr Konkretes von euch. Gerade dann gibt es die Chance, sich
sehr schnell aktiv zu formen.
135. Wenn ihr dies vermeiden werdet,
wird dies einen langsamen Verlauf nehmen. Er ist natürlich sehr
schwierig. Weil dort, wo etwas schon reif werden musste, wir vorläufig
noch die ersten durchbrechenden Sprösslinge sehen. Es scheint angenehm
zu sein, immerhin begannen sich schon irgendwelche Sprösslinge einen
Weg zu bahnen, aber dort müsste eigentlich schon alles heftig blühen.
Aber da ist keine Blüte, es bricht einfach etwas durch.
136. Nun, da
bleibt nur, sich zu freuen, dass sie wenigstens durchbrechen, das ist
schon prima. Aber man kann das sich hier Ereignende noch nicht als
“ideales Beet“ bezeichnen. Ihr seid viele, aber ihr bringt eine sehr
unterschiedliche Aktivität in Erscheinung, und die ist oft sehr flau.
137.
Viele Ängste, viele Komplexe, viel Furcht habt ihr um euch, und zwar
insofern, wie ihr in den Augen eurer Nächsten ausseht, ob man nicht
beginnt, euch zu verurteilen, euch zu beschimpfen, euch zu schlagen,
ihr habt Angst vor irgendwelchen negativen Folgen. Dies ist alles wild,
alt, ist eine überflüssige Bedingtheit, sie stört euch.
138. In
diesem Fall kann man nicht fallen. Euch kann keiner erniedrigen, wenn
ihr danach strebt, euren Fehler zu verstehen, und wenn ihr keine Angst
davor habt, wie ihr dastehen werdet. Ihr begeht doch eure Fehler auf
natürliche Weise. Aber ihr macht sie neben eurem Nächsten deswegen,
dass, wenn ihr sie nicht selbst wahrnehmt, eure Nächsten sie sehen
können. Das ist doch wunderbar.
139.
Eure Mitmenschen sehen es – sie geben einen Hinweis. Und ihr schafft
immer die nötigen Bedingungen dafür, damit sie, wenn ihr
aufeinanderstoßt, nicht verwirrt sind, damit sie begreifen, dass, wenn
sie an euch etwas nicht Richtiges bemerkt haben, so werden sie euch das
mutig mitteilen, sodass ihr nicht gekränkt seid, euch nicht zu
verteidigen beginnt ( erst recht nicht anfangt anzugreifen beim
Reagieren).
140. Wenn man in der Weise richtig veranlagt ist, werden
sie euch das immer gerne mitteilen, so, wie verwandte Menschen, die
sich lieben und sich um euch kümmern. Dies ist ein normaler Versuch,
dies mit euch zu teilen, einander einen Hinweis zu geben.
141. Aber
dies muss geformt werden, diese gegenseitigen Verhältnisse, damit dies
euch sofort hilft, sich mutiger aufeinander zuzubewegen. Aktiv muss man
sich analysieren, sehr aktiv... jedes Detail, jede Kleinigkeit.
142.
Daher müssen die Minuten des Erwerbs von Weisheit bei euch ständig
aktiviert sein. Das heißt, bei jedem Treffen mit euren Mitmenschen
(manchmal einfach an dessen Grimassen, an den Emotionen des Menschen)
kann man sehen, dass ihr ihn durch etwas sozusagen in Bedrängnis
gebracht habt.
143. Der Mensch sagt vielleicht nichts, aber ihr
werdet sowieso nachfragen. Ihr könnt sofort um Entschuldigung bitten,
dass ihr ihn vielleicht durch etwas bedrängt habt, durch irgendeine
eurer Grobheiten, und ihr bittet sofort: „Gib mir bitte einen
Hinweis... wahrscheinlich habe ich hier etwas nicht richtig gemacht.
Ich möchte sehr gerne deinen Hinweis hören. Ich möchte so sehr besser
werden!“ Kann der Nächste einen Hinweis geben, so gibt er ihn, kann er
es nicht – das war´s, ihr geht weiter. Folglich gibt es vorläufig noch
kein Thema für eine tiefere Überlegung. Interessiert euch in der Weise
für eure gegenseitige Meinung.“
144. „Lieber Lehrer, ist
mein Wunsch, noch ein Kind zu bekommen, richtig (ich habe
drei
Kinder), wenn ich im Laufe des letzten Jahres innerhalb kurzer Frist
dreimal eine Fehlgeburt hatte, und ich beginne darüber nachzudenken,
dass dies vielleicht ein Zeichen der Harmonie ist, dass ich keine
weiteren Kinder haben soll. Oder handle ich einfach bei irgend etwas
unwürdig, und daher geschieht es mir so?“
145. „Ich weiß nicht, was du machst.“
146.
„Es gibt einige Situationen, die ich nicht mit meinem Mann bearbeite.
Und nach einer gewissen Zeit geschieht der natürliche
Schwangerschaftsabbruch.“
147. „Und was?“
148. „Darf ich sowieso weiter von einem Kind träumen und noch einmal
versuchen, es auszutragen?“
149.
„Träume nicht von einem Kind wie von einem Spielzeug. Es handelt sich
dabei um eine sehr ernste Erscheinung, auf die man sich sehr ernsthaft
vorbereiten muss. Man darf nicht einfach so quantitativ darauf schauen:
damit es mehr und noch mehr Kinder gibt. Es sollten gute Bedingungen
für die Erziehung herrschen, für alles... Man muss die Kinder gut,
richtig großziehen. Inwieweit sind diese Bedingungen vorhanden? Das ist
eine sehr gewichtige Frage.
150. So, wie du sie stellst... bedrängt
sie einen schon. Als ob du danach strebst, möglichst viele Kinder zu
gebären, und das ist alles. So etwas kann man anscheinend in deinem
Bestreben bemerken. Aber so etwas ist schon nicht richtig.“
151.
„Ich spüre einfach, dass ich noch ein Kind auf die Welt bringen könnte,
und damit wäre dann Schluss. Und mein Mann will es auch. Mich bedrängt,
dass es nicht klappt.“
152. „Wenn in der Familie alles bei der
Erziehung der Kinder in Ordnung ist, und man noch Kinder haben will,
und der Mann es will, ob man es dann noch versuchen kann?“
153. „Mich bedrängt, dass es mir vielleicht weiter so ergeht. Ich bin
einfach besorgt.“
154. „Kann sein. Dann, was willst du Mich fragen? Ob deine Physis in
Ordnung ist?“
155. „Nun, vielleicht sollte ich eine Zeit lang warten?“
156. „Das heißt, dass Ich es als Arzt sehen, raten sollte, so, wie ein
erfahrener Frauenarzt?“
157. „Ich will fragen... wenn ich mich im geistigen Sinne bemühen
werde...“
158.
„Wenn du dich geistig bemühen wirst, ob du dabei alles richtig machen
wirst? Ihr alle hier bemüht euch geistig, alle. Wen immer du auch
fragst: „Bemüht ihr euch, euch geistig zu entwickeln?“ - ihr bemüht
euch alle. Aber ihr stellt die Fragen, die einer, der sich bemüht,
sozusagen schon nicht mehr stellen sollte. Dieses “Sich-Bemühen“!...
159.
Daher, wenn du dich bemühen wirst..., na, wunderbar, dass du dich
bemühst. Aber du kannst dabei sowieso alles nicht richtig machen,
selbst wenn du dich bemühen wirst.
160. Und der Natur ist es nicht
wichtig, wie du dich bemühst. Dort ist die Hauptsache – inwieweit
richtig du deinen Schritt vollziehst. Je richtiger du deinen Schritt
machst, umso richtiger formt sich alles bei dir. Nicht wichtig, welche
Motive du hast. Alles kommt darauf an, wie richtig du handelst.
161.
Es geht dabei um die Gesetze der Natur, sie sind auf ihre eigene Art
kalt. Aber sie sind konkret, sie sind im Weltall klar bezeichnet.
Alles, was ihnen entspricht, lebt, was ihnen nicht entspricht, stirbt.
Nicht wichtig, mit welchen Emotionen und Motiven dieses sterbende Wesen
sich verhält. Verletzt es die Gesetze – so muss es vergehen.
162.
Daher wird dort nicht berücksichtigt, wie man sich bemüht. Wir sind es,
die das anders sehen. Das Sich-Bemühen setzt voraus, dass ihr etwas
immer besser machen werdet. Stolpert ihr – so steht ihr auf, wiederum
bemüht ihr euch, etwas noch besser zu machen; wiederum stolpert ihr –
so bemüht ihr euch, es noch besser zu machen; ihr stolpert wiederum...
163.
Je schwieriger die Aufgabe ist, umso mehr werdet ihr wegen ihr
stolpern. Ihr könnt euer Leben lang stolpern, aber wenn ihr euch bemüht
(und ihr bemüht euch ständig), wird dies immer besser gemacht werden.
Aber dies bedeutet nicht, das es sofort richtig gelingt.
164. Und
vorläufig verletzt ihr das Gesetz der Harmonie. Jedoch in eurem
Sich-Bemühen verletzt ihr es immer milder, immer weniger, aber ihr
verletzt es. Für die Natur zählt es, dass ihr das Gesetz verletzt,
nicht aber, dass euch etwas immer besser gelingt. Die Natur sieht nicht
wie der Mensch, sie hat nicht solche Emotionen und irgendein Bedauern.
165.
Wir sind es, die dies von einem anderen Standpunkt aus betrachten: ja,
in diesem Fall ist es dir schon gelungen, weniger zu verletzen... siehe
da, so etwa in neunzig Jahren wird es dir gelingen, du kannst dich
weiterhin bemühen.
166. Aber die Verstöße geschehen doch. Verletzung
jedoch ruft den Nachhall der Natur hervor. Es gibt einen Verstoß –
folglich wird irgendeine Unannehmlichkeit zu dir zurückkehren: du
verletzt die Gesetze der Natur.
167. Darum wäre es gut, das
Sich-Bemühen hier in einem wenig anderen Aspekt zu betrachten. Aber du
verbindest dies mit der Natur (die Physiologie – das ist die Natur),
und wenn es dort irgendwelche Fehler gibt, werden sie sich unbedingt
auswirken.“
168. „Lehrer, sag bitte, ist es nötig, danach zu
streben, dort weiter zu helfen, wo man mit meiner Hilfe unzufrieden
ist? Obwohl durch diese Arbeit die Aufgabe erledigt wird.“
169.
„Wenn man dort unzufrieden ist, so soll man dort natürlich nicht sein.
Wenn du keine Möglichkeit siehst, es anders zu machen, dann soll man
nicht das tun, was Unzufriedenheit hervorruft.
170. Es ergibt sich
so, dass jemand durch dich unzufrieden wird, und du fragst: soll ich
weiterhin jemanden unzufrieden machen, oder ist es richtiger, dies
nicht zu machen?“
171. „Aber wenn dies eine verantwortungsvolle Arbeit ist...“
172.
„Stopp! Du machst jemanden unzufrieden. Du hast von einer Situation
gesprochen, wo die Menschen unzufrieden sind, folglich hast du
Unzufriedenheit hervorgerufen.“
173. „Ja.“
174. „Nun, und du fragst, ob es richtig ist, auch weiterhin
Unzufriedenheit hervorzurufen?“
175.
„Heißt das, ich soll sofort diesen Arbeitsplatz verlassen, sogar, wenn
es dort keinen anderen gibt und mich keiner ersetzen kann?“
176.
„Deine Variante ist so: entweder machst du es so, wie man dich bittet,
damit man zufrieden ist; oder, wenn du nicht siehst, wie es zu machen
ist, dann machst du es nicht.
177. Es handelt sich doch um Hilfe,
nicht um eine Pflicht von dir – etwas zu tun, ungeachtet dessen, wie
sich dem gegenüber die anderen verhalten. Also, wovon sprichst du?“
178. „Von einer Arbeit, die nicht gemäß meinen Kräften ist. Ich mache
das, aber ich mache es langsam.“
179.
„Ist es möglich, das nicht zu tun, was nicht in deinen Kräften steht?
Ist es möglich, das nicht zu tun, was nicht deinen Kräften entspricht?
Die Worte “nicht gemäß meinen Kräften“ sprechen sofort eindeutig davon,
dass du dies nicht machen kannst. Nun, wenn du nicht kannst, mach es
nicht. Worin besteht die Frage?
180. Eine Sache ist – ihr erzeugt
etwas, ihr erschafft irgendwelche Gegenstände. Jemandem gefallen sie ,
einem anderen nicht. Nun, mögen diejenigen sie nehmen, denen sie
gefallen. Ihr könnt sie einfach so herstellen, und ihr beschäftigt euch
damit, unabhängig davon, dass es diejenigen gibt, denen diese nicht
gefallen. Und eine andere Sache ist es – ihr seid zu jemandem gekommen,
um zu helfen, konkret, zu irgendeinem Menschen, oder einer
Menschengruppe.
181. Sie wollen, dass ihr ihnen helft, sie bitten
euch, etwas zu machen, aber das, wie ihr es machen könnt, ruft bei
ihnen Unzufriedenheit hervor. Ihr fragt nach: „Und was gefällt euch
nicht? Wie soll ich es besser machen?“ Sie erklären euch dann: „Man
soll es so machen“.
182. Und weiter seht ihr: könnt ihr es denn
wirklich so machen, oder nicht so, wie man euch bittet? Wenn ihr es
nicht könnt, entschuldigt ihr euch und sagt: „Nun, verzeiht bitte, dies
gelingt mir so wirklich nicht“. Und ihr geht woanders hin, dorthin, wo
ihr etwas machen könnt, was euren Kräften entspricht.
183. Oder ihr
könnt dies alles ändern, weil man euch wirklich dazu aufrufen kann,
etwas qualitätsvoller zu machen. Wenn ihr das macht, wird es
interessanter sein, und es wird mehr Freude geben, und es gelingt euch
wirklich, eine gute Hilfe abzugeben. Nun, das ist ein einfaches Schema,
um diese Hilfe zu betrachten.
184. Wenn es aber nicht gelingt, es so
zu machen, wie man euch darum bittet, dann geht beiseite, entschuldigt
euch für eure Unzulänglichkeit und sagt: „Entschuldigt mich bitte, aber
ich kann es so nicht machen. Ich wäre froh, helfen zu können, aber es
gerade so zu machen, wie ihr es vorschlagt, reichen meine Kräfte nicht
aus.“ Und das ist alles, euch wird diese Aufgabe abgenommen, ihr geht
woanders hin.
185. Genug. Ich wünsche euch Glück. Bis zum nächsten Treffen.“
Kapitel
13
1. Sonntag. Der fünfzehnte September. Das Treffen mit dem Lehrer im Tal
der Verschmelzung.
2.
„Lehrer, ist es zulässig, dass ich meine Mama bitte, mich nur
entsprechend meiner Bitte zu besuchen, damit meine kleinen Kinder nicht
meine Abstürze und die emotionale Anspannung ihr gegenüber miterleben
müssen, da ich dies nur dann bewältigen kann, wenn ich sie selten sehe?“
3.
„In diesem Fall sind die Kinder wichtiger. Wenn die Frage aktuell wird,
wie man das Kind schützen kann und ob man ihm irgendwelche überflüssige
Szenen mit Ausbrüchen von Ärger ersparen kann, dann kann man einem
jeden den Besuch absagen. Wenn du dich schwer kontrollieren kannst.“
4.
„Die Frage kommt von einer Schwester: „Darf ich mich aufgrund meiner
Initiative von einem ungläubigen Mann scheiden lassen, also die Ehe
durch das Standesamt oder Gericht scheiden lassen (es gibt keine
gemeinsamen Kinder), und zwar aus folgenden Gründen: die Naturliebe zum
Mann war niemals vorhanden, zehn Jahre zuvor habe ich ohne Liebe
geheiratet und wusste damals nicht, dass so eine Ehe nicht wohlbringend
ist. Es ist unmöglich, mit dem ungläubigen Menschen eine
Bruder-Schwester-Beziehung aufzubauen, er fordert Intimität (wenn ich
sie verweigere, dann wird die Atmosphäre zu Hause unerträglich, und
wenn ich ihm nachgebe, wird mir schlecht)? Der Mann sagt, dass er mich
liebe und dass der Sinn seines Lebens mit mir verbunden sei. Aber für
mich wird solch ein Verhältnis psychisch schwierig“. “
5. „Die
natürlichen Folgen eines nicht richtig gemachten Schrittes. Ihr wisst
schon gut (diejenigen, die es geschafft haben, weiser zu werden), dass
man für alles bezahlen muss. Nicht mit Geld bezahlen ist gemeint,
sondern wenn ihr den einen oder anderen Schritt macht, eure Wahl
trefft, so werdet ihr im weiteren die Früchte einsammeln müssen.
6.
Und man soll sie schon auf würdige Weise einsammeln können, ohne zu
schimpfen, ohne zu verurteilen. Denn die Wahl wurde von euch selbst
getroffen, keiner hat euch gezwungen, dorthin zu gehen. Normalerweise
wählt ihr alles selbst.
7. Indem sie so einen Schritt vollzogen hat,
trägt sie vor allem die Verantwortung für diesen Menschen. Und hier
kann es nicht die Rechtfertigung geben, dass damals keine Gefühle
vorhanden waren. Das ist keine Rechtfertigung. Dies ist von einer Seite
aus betrachtet.
8. Andererseits soll man natürlich die
Intimbeziehung nicht beginnen, wenn man psychologisch gesehen dazu
nicht richtig bereit ist. Sonst wird dadurch die Physis ernsthaft
beeinträchtigt, und letztendlich wird das unvermeidlich zur Schädigung
der Gesundheit und zum Ende der Beziehung führen, die sich in diesem
Fall nicht richtig aufbaut.
9. Das heißt, die Sackgasse ist in
diesem Fall unvermeidlich, es wird sie unbedingt geben. Und wenn man
dies nicht von Anfang an richtig löst, dann ist sie nicht zu vermeiden.
Und darum ist es besser, diesen Weg in die Sackgasse früher zu
verlassen, als erst dann, wenn der Moment eintritt, wo man sowieso
beiseite treten muss, aber mit bei weitem schwierigeren Folgen. Aber
dies wird unvermeidlich geschehen.
10. Deshalb muss sie natürlich
versuchen, mit dem Mann zu sprechen (zur Beruhigung des eigenen
Gewissens, dass alles mögliche getan wurde). Das heißt, sie sollen
versuchen, richtig miteinander sprechen zu können, um die Nuancen zu
betrachten, die ihr normales gegenseitiges Verhältnis stören.
11.
Denn wenn es keine freundschaftliche Beziehung gibt, wenn nicht einfach
eine freundschaftliche Beziehung aufgebaut wurde, dann ist natürlich in
jedem Fall, selbst wenn man sich sogar aus Liebe miteinander vereinigt
hat, eine Trennung unvermeidlich.
12. Aber wenn die Vereinigung
sogar ohne Gefühle geschah, dann wird die richtige freundschaftliche
Beziehung zu einer so dichten Annäherung, zu einem Vertrauen zueinander
führen, wo es schon sinnlos wird zu betrachten, ob es ein Gefühl gab
oder nicht. Ihr werdet füreinander schon wertvolle Menschen sein, und,
indem ihr einander vertraut, werdet ihr voreinander völlig offen sein.
Dies ist gerade das, was in solchen Beziehungen notwendig ist.
13.
Erst recht, das haben wir schon gesagt, dass die Liebe ursprünglich das
Günstigste vonseiten der Harmonie vereint. Nicht von der Seite
irgendwelcher egoistischen Wünsche, Ideale von euch, sondern von der
Seite der Harmonie (nicht als ein vernünftiges Phänomen, aber ein sehr
harmonisches und genaues), wo sehr genau das für ein gemeinsames
Verweilen Notwendige vereint wird.
14. Darum muss man lernen, das richtig wahrzunehmen, was zwischen euch
vor sich geht und alles unbedingt richtig aufbauen.
15.
Die Liebe hat vereint, aber sie wird nicht lange durchhalten, wenn es
kein richtig aufgebautes, gegenseitiges Verhältnis gibt, keine
Freundschaft zwischen euch herrscht. Aber dies müsst ihr von Anfang an
versuchen aufzubauen.
16. Wie immer die Liebe euch auch vereint
haben mag, so könnt ihr ursprünglich keine Freunde sein. Es ist
unmöglich – Freunde zu sein, wenn ihr euch nicht kennt.
17. Ihr
könnt es wollen, Freund zu sein, aber Freunde werden ist nur bei den
richtigen Bemühungen in der Praxis möglich, wo ihr wirklich beginnt,
einander zu vertrauen, irgendwelche Schwierigkeiten zu überwinden, die
ihr euch bereitet und auf sie richtig zu reagieren beginnt. Das heißt,
nur im Laufe der Zeit könnt ihr echte Freunde werden.
18. Wenn dies
von Anfang an richtig gemacht wird, könnt ihr lange und glücklich
leben. Wird dies nicht getan – was für eine Liebe euch auch vereinigt
haben mag, es wird bei euch alles zerfallen.
19. Und wenn ihr sogar
bis zum Ende zusammenbleibt, dann, wenn keine richtig aufgebaute
Freundschaft vorhanden ist, ist euer gegenseitiges Verhältnis nicht als
harmonisch zu bezeichnen. Dies wird ein Verhältnis/Konvention sein, das
ihr aus irgendeinem Grund zu bewahren versucht (indem ihr euch
vielleicht bemüht, irgendwelche überflüssigen Konflikte zu vermeiden;
vielleicht bemüht ihr euch, dass ihr in den Augen der anderen irgendwie
nicht anormal ausseht).
20. Das heißt, irgendwelche schon
nebensächlichen Bedingungen werden euch sozusagen nötigen, euch
stimulieren, die Beziehung der Bekanntschaft miteinander zu
unterstützen. Aber eure Familie besteht schon nicht mehr, selbst wenn
ihr eure gemeinsamen Handlungen unter einem Dach weiterhin ausübt.
21.
Deshalb ist in diesem Fall nicht die Formalität der Familienbeziehung
nötig, sondern die reale Familienbeziehung, die echte. Und das, wovon
du nun sprichst, gehört natürlich schon nicht mehr zu einer normalen
Familienbeziehung zwischen Mann und Frau.
22. Man kann noch zu sagen
versuchen, dass, wenn zwischen ihnen nicht jene Details an
Lebensumständen, die bedrängen, gelöst werden und es keine nötige
Reaktion gibt, um diese von beiden Seiten richtig zu lösen, dann hat es
natürlich keinen Sinn mehr, diese Bedingungen aufrecht zu erhalten, es
ist schon keine Familie mehr vorhanden, und man kann auch nicht
vermuten, dass es sie geben wird.
23. Wenn es aber einen Nachhall
gibt, dann muss man versuchen, dies zu realisieren. Das ist die
Verantwortung für den Nächsten, die dann übernommen wurde, als ihr
begonnen habt, zusammen zu leben. Daher, wenn es auch nur irgendeine
Hoffnung gibt, so muss man versuchen, sie zu realisieren. Und weiter...
weiter wird alles von selbst unvermeidlich an seinen Platz kommen.
24.
Hauptsache aber, dass eben der gläubige Mensch von seiner Seite aus
alles tut, was von ihm abhängt, dass er alles richtig macht.
25.
Deshalb muss man versuchen, miteinander zu sprechen. Die Aufmerksamkeit
des Menschen wecken und versuchen, ihm zu erklären, dass, wenn er nicht
die richtigen Bemühungen unternimmt, sein Gegenüber zu verstehen (um
irgendwelche Umstände zu berücksichtigen, die mit ihr verbunden sind,
irgend etwas anzunehmen, was sich ihrerseits vorläufig noch zeigen
kann, was vorläufig irgendeine vollwertige Beziehung miteinander
stört), wenn er dem nicht entgegenkommen und sich nicht mit Verständnis
dazu verhalten kann, dann verliert es den Sinn, die Beziehung aufrecht
zu erhalten.
26. Weil das gegenseitige Verhältnis, das auch
weiterhin so sein wird, gehört nicht zu Familienbeziehungen.
Das
ist eine Beziehung, die einfach zwischen einzelnen, miteinander
bekannten Menschen entsteht, und das ist alles. Aber die einzelnen
miteinander bekannten Menschen sind weder Ehemann noch Ehefrau, sie
sind einfach Bekannte, die miteinander sprechen können; sie können aber
auch nicht miteinander sprechen, können sich auch nicht miteinander
treffen. Das ist dann schon so, wie ihr es für günstig haltet.
27.
Aber in diesem Fall tragt ihr keine Verantwortung füreinander. Darum
kann man diese Bedingtheit natürlich schon aufgeben. Denn in
Wirklichkeit ist dies eine Abmachung, die irgendwo beim Standesamt
fixiert ist.
28. Man muss lernen, richtige Beziehungen aufzubauen,
nicht aber denken, dass, wenn jemand dort irgendwo einen Stempel auf
ein Papierchen gedrückt hat, dann ist das schon alles – also sind sie
schon im Himmel vereint. Das ist völliger Unsinn.“
29. „Lehrer,
wenn meine siebenjährige Tochter mit mir auf dem Berg in meiner Familie
weiterhin leben will, aber die Mutter des Kindes (meine ehemalige Frau)
will, dass das Kind mit ihr im Dorf lebt, darf ich es dann vermeiden,
das Kind darauf einzustimmen, vermeiden, es zu überreden, zur Mama zu
fahren, wenn ich sehe, das dort die Wohnverhältnisse für das Kind
schlechter sind (Ernährung, Schule, Erziehung, materielle Versorgung)?“
30.
„Wenn du wirklich siehst, dass es dort für sie schlechter sein kann,
dann kann man hier diesbezüglich irgendwelche Willensanstrengungen
unternehmen. Aber dann musst du der Mama alle Punkte, die du für
günstig und ungünstig ansiehst, erklären (warum du in diesem Fall so
eine Bemühung unternimmst).
31. Aber Ich kann jetzt über diesen
Umstand nur so verallgemeinernd sprechen. Irgendwelche zusätzlichen
Details können im Benehmen, in den Bekundungen von irgendjemandem
auftauchen, die auch schon bedeutend sein können und die berücksichtigt
werden müssen, und folglich sollte man irgendwelche eigenen Handlungen
entsprechend korrigieren.
32. Aber versuchen, etwas zum Wohl des
Kindes besser zu machen (du siehst, dass es wirklich besser sein wird)
– das kannst du natürlich machen.“
33. „Lehrer, ist die
Anwesenheit eines Kindes von neun Jahren auf moral-ethischen
Versammlungen zulässig? Besonders auf jenen, wo Fragen über die
Gründung von Natur-Familien und Probleme in der Intimbeziehung der
Erwachsenen thematisiert werden? Das Kind ist vorläufig bei der Oma in
Ferien, und zu Hause gibt es niemanden, bei dem es bleiben könnte.“
34.
„Ja, als auch nein. Kategorisch ist hier nichts zu sagen. Alles kommt
darauf an, wie ihr all diese Fragen besprecht, wie bei dem Kind selbst
die Wahrnehmung stattfindet, wie es selbst denkt.
35. Die Gläubigen
überhaupt, während sie in der Versammlung anwesend sind, verfolgen ein
Ziel – weiser zu werden, klüger zu werden, besser das verstehen zu
lernen, was mit ihnen geschieht, aufgrund des Beispiels, wie es anderen
ergeht. Bei den offenen Besprechungen lernt ihr, Weisheit anzusammeln,
ihr lernt, ein und denselben Umstand von verschiedenen Seiten
anzuschauen, und dadurch werdet ihr natürlich klüger.
36. Und so muss die Anwesenheit des Kindes auch dazu führen, dass es
klüger wird, wenn es schon anwesend ist.
37.
Deshalb, je nachdem, wie ihr die Versammlung führt, was vor sich geht,
wie das Kind selbst dies wahrnimmt, wie es sich gegenüber all dem
verhält, - davon schon hängt ab, ob es klüger werden wird, oder sich
bei ihm irgendwelche zusätzlichen Ängste, Komplexe, bilden werden, und
dies könnte in seinem weiteren Leben eine negative Rolle spielen.
Deshalb kommt alles darauf an, wie man etwas macht und wie man es
wahrnimmt.“
38. „Üblicherweise schläft es auf dem Schoß seiner Oma.“
39.
„Wenn es schläft, dann ist dies nicht schlimm. Wenn man auf dieser
Versammlung viel schimpft und alle emotional erhitzt sind, dann ist
dies für das Kind gewissermaßen ungünstig. Aber wenn es
schläft,
dann ist es vielleicht auch in Ordnung. Die Oma erschafft
wahrscheinlich ein gutes Energiefeld und ist fähig, das Kind zu
schützen, so ist es in Ordnung.
40. Ich hoffe, dass bei euch in den
Versammlungen nicht etwas Außerordentliches geschieht, wenn das Kind
schläft und jede Sekunde ständig zusammenzuckt.“
41. In der
Siedlung auf dem Berg (genannt: Stadt, A.d.Ü.) gibt es einige Bewohner,
die andere nicht ihre Betonmischmaschine zur Benutzung ausleihen. Sie
argumentieren dabei so, dass sie große Baustellen haben und dass, wenn
die Betonmischmaschine von Hand zu Hand gehe und dabei schadhaft werde,
dann stoppe der Bauprozess. Kann man sie verpflichten, ihre Maschinen
denjenigen zur Benutzung zu geben, die keine eigene haben, dann, wenn
sie von ihrem Besitzer nicht benutzt werden? Man möchte, dass die
Belastung für die Betonmischmaschinen in der Stadt gleichmäßig
vonstattengeht.“
42. „Es wäre gut, wenn ihr diesbezüglich Wege
sucht, wie ihr die Maschinen, die ihr habt, auf die Weise einsetzen
könnt, dass sie nicht so schnell unbrauchbar werden.
43. Natürlich
ist so eine Beunruhigung bei demjenigen gewissermaßen normal, der für
irgendwelche Maschinen verantwortlich ist, dass, wenn eine von Hand zu
Hand geht (einer wird sie behutsam benutzen, ein anderer – nicht), dann
wird die Maschine einfach ziemlich schnell unbrauchbar sein und
erfordert einen erneuten Kauf. Und statt dessen, wo sie wirklich große
Hilfe leisten kann, wird sie in diesem Fall weniger Hilfe bringen, weil
sie schon schnell bei jemandem, der an der Reihe ist, unbrauchbar wird.
44.
Grundsätzlich ist es nicht richtig, den Betonmischer dort nicht
hinzugeben, wo er in der Stadt gebraucht wird. Aber dann muss man
jemanden anstellen, der den Gebrauch und die Pflege der Maschine am
würdigsten kontrollieren kann.
45. Also, dann muss man so einen
Menschen auf so eine Weise anstellen, damit er nicht darunter leidet,
dass er für diese Maschine zuständig ist und man ihm diejenige Arbeit
kompensiert, die er in diesem Moment in seinem Haushalt zu leisten
hätte. Und dann ist er ein Verantwortlicher.
46. Denn alles, was ihr
in der Stadt habt, alle Maschinen, sollen dem Wohl der ganzen Stadt
dienen, nicht aber einer einzelnen Familie. Ihr seid ja eine Familie.
Deshalb ist alles, was ihr habt, zum Wohle aller zu gebrauchen. Aber
einen Verantwortlichen für diese Maschinen muss es natürlich geben.
47.
Es soll nicht so sein, wie man im Volksmund zu sagen pflegt: alles um
mich herum gehört der Kolchose – alles um mich herum ist meins. So soll
es nicht sein. Weil dies sehr schnell dazu führt, dass alles Kostbare,
was ihr in euren Händen habt, sehr schnell unbrauchbar sein wird.
48.
Sehr schnell wird dies so enden. Aber auch so versucht ihr mit den
letzten Kräften zumindest etwas zu erwerben, um wenigstens irgendwelche
Tätigkeiten in eurem Alltag zu beschleunigen. Aber dies alles kostet
viel. Daher muss man dies einfach alles richtig beaufsichtigen.
49.
Und diese Beunruhigung ist angebracht, weil jemand die Maschine
wirklich auf interessante Weise nutzen kann, ein anderer aber – mag er
es vielleicht sogar wünschen, es richtig zu machen, er hat nicht die
notwendigen Eigenschaften, sodass dies nicht normal funktioniert. Er
kann es einfach, selbst bei bestem Willen, nicht schaffen, die Maschine
richtig am Laufen zu halten und wird deren Bruch beschleunigen.“
50. „Wenn bei einem konkreten Menschen, der sie nutzen möchte, nichts
auszusetzen ist, dann ergibt es sich...“
51.
„Ja, dann ist es nicht nötig, sie zu verweigern. Alles, was ihr habt,
sollt ihr zum Wohl aller nutzen. Alles, was ihr habt, das gehört eurer
Familie. Folglich schaut ihr auch, wo dies in diesem Fall am
günstigsten einzusetzen ist.
52. Aber das bedeutet nicht, dass
derjenige, der den Betonmischer braucht, zum Geld-Verdienen wegfährt,
ihn kauft, und ihr seht sofort – nein, woanders ist dieser Mischer
wichtiger. So ist es nicht richtig.
53. Dies ist schon eine sehr
große Ausnahme. Vielleicht ist sie dort auch wichtiger, aber das
erfordert schon eine eigene Betrachtung. Daher benutzt sie in erster
Linie derjenige, der selbst versucht hat, dafür das Geld zu verdienen.
54.
Lasst ihn diesen Betonmischer benutzen, und danach, je nachdem, wenn
sie frei ist, lasst sie bei allen übrigen Notwendigkeiten, die ihr noch
in der Stadt habt, einsetzen.“
55. „Kann der Besitzer seinen
Betonmischer zurückhalten, wenn er sieht, dass er schnell kaputt gehen
kann? Er selbst benutzt ihn dabei. Oder ist es besser, ihn
weiterzugeben, weil er selbst diese defekte Technik doch noch nutzt?“
56.
„Wenn er aber selbst etwas mit Beton zu füllen hat, warum soll man sie
ihm dann wegnehmen? Er füllt bei sich ebenfalls mit Beton, solange
keine Pause auftritt.“
57. „Er benutzt aber die nicht intakte Technik...“
58.
„Das macht nichts, dass er sie benutzt. Er hat sie gekauft – er kann
sie benutzen, solange er sie braucht. Wenn sie schon ohne Benutzung
dasteht, wenn er sie vorläufig in diesem Moment nicht benötigt, dann
betrachtet schon die Wahrscheinlichkeit, sie irgendwo anders
einzusetzen.“
59. „Er argumentiert damit, dass er sie sozusagen
reparieren würde, selbst aber benutzt er sie. Aber es gibt Pausen, wo
er sie nicht im Einsatz hat. Ich frage gerade wegen dieses Umstandes –
wo sie bei ihm unbenutzt steht.“
60. Wenn sie steht, dann muss man
dies anschauen. Wenn er sagt, sie sei in Reparatur, dann müsst ihr alle
zusammen schauen: was ist da defekt, woran kann man teilnehmen. Weil ja
auch ihr an all dem teilnehmt.
61. Erst recht, wenn ihr wollt, dass
sie überall benutzt wird, dann sind alle daran interessiert, dass sie
gut arbeitet. Folglich kümmern sich alle: ist dort vielleicht etwas
defekt? Vielleicht wird dort irgendeine Hilfe beim Reparieren
gebraucht? Ihr kommt alle hergelaufen und fragt.
62. Darum, wenn er
sagt, sie sei in Reparatur, schlagt ihr sofort vor,: „Lasst uns sofort
schnell... Was fehlt da?“ Ihr schaltet euch ein und repariert.“
63. „Ist dies ein Argument dafür, sie einem anderen vorzuenthalten?“
64. „Dass sie in Reparatur befindlich ist?“
65. „Ja, dass sie in Reparatur ist, er aber benutzt sie.“
66.
„Dann spricht hier jemand nicht die Wahrheit. Wenn sie in Reparatur
ist, so arbeitet sie folglich auch nicht. Oder ist sie noch nicht
vollständig lackiert? Sie funktioniert, aber sie ist noch nicht
angestrichen. Er gibt sie nicht her, weil sie weiter angestrichen
werden soll. Worum geht es da?
67. Oder der Mechanismus funktioniert
nicht, aber der Mensch füllt, warum auch immer, weiter mit Beton und
sagt: „Sie ist in Reparatur.“ Was ist denn das – der Reparaturverlauf
geht in dem Moment vor sich, wo er sie einschaltet? Dann werden auch
die anderen sie einschalten – sie wird repariert werden. Das heißt,
hier sagt jemand von etwas nicht alles, irgend etwas nicht Ehrliches
beginnt sich zu zeigen.
68. Darum könnt ihr etwas genauer
nachfragen. Wenn ihr kein klares Bild habt, so präzisiert es. Und wenn
irgendwer anfängt, etwas irgendwie heikel zu vermeiden, so wird so ein
Mangel schnell aufdeckt werden, man wird sehr schnell sehen können, wo
der Stolperstein ist.“
69. „Es ergibt sich dann, dass, wenn die
Betonmischmaschine selbst bei ihrem Besitzer defekt ist, so kann er
doch mutig eine bei einem anderen ausleihen, wenn sein Bauprozess bei
ihm stoppt?“
70. „Natürlich.“
71. „Und wenn wir untereinander nicht ausleihen...“
72.
„Stimmt, stimmt. Ihr seid eine Familie. Wenn eine Maschine stillsteht,
man sie aber woanders braucht, so überlegt, wie ihr sie woanders
richtig einsetzen könnt. Sie nicht einfach, so wie es einem einfällt,
von allen benutzen lassen, sondern überlegt, wie ihr das sachkundig
regeln könnt, damit bei der Zustimmung beider Seiten zu sehen ist, dass
man in so einem Fall vertrauen kann. Aber nur mit Vertrauen...
73.
Nicht einfach so – ob man sie jemandem gibt, ob jemand das Fundament
mit Beton füllen kann oder nicht, sondern die Frage wird so gestellt,
in welche Hände man das Teil mit Vertrauen geben kann. Denn gefüllt
werden muss überall. Wenn dies benötigt wird, dann gibt es da keine
Fragen.“
74. „Das ist alles, danke.“
75. „Lehrer, meine Frau
hat mir mitgeteilt, dass jemand in der Einigen-Familie wegen meiner
Handlungen, die vor zwei Monaten stattgefunden haben, bedrängt ist.
Womit soll ich bei meinem Gespräch mit diesem Menschen anfangen, der
aus irgendwelchen Gründen mit mir nicht rechtzeitig darüber sprechen
konnte? Mich verwirrt, dass er mich so lange nicht daraufhin
angesprochen hat. Aber andererseits weiß ich, dass man sich darum
kümmern soll, Bedrängnisse zu beseitigen und den ersten Schritt selbst
machen. Womit soll ich anfangen? Die Situation berühren, oder mit
meiner Verwirrung beginnen?“
76. „Ja, frag einfach, was ihn an deinen Handlungen bedrängt hat.“
77. „Also, als erstes frage ich, was ihn damals bedrängt hat?“
78.
„Ja. Dich hat eine Information erreicht, die Meinung, dass, wie sich
herausgestellt hat, er dir gegenüber angeblich irgendeine Bedrängnis
empfindet, das heißt, er sei wegen irgendwelcher Handlungen deinerseits
in Bedrängnis geraten, und da du das erfahren hast und siehst, dass er
nicht selber auf dich zukommt, kümmerst du dich selbst darum.
79.
Vor allem sogar nicht nur seinetwegen, sondern deshalb, dass du selbst
nicht wieder Schritte machst, die andere bedrängen können und angeblich
nicht richtig sein können. Du kümmerst dich doch um die Reinheit deiner
Schritte, deshalb bittest du ihn auch um Weisheit für dich (was ist
seiner Meinung nach nicht richtig bei dir gelaufen, was hast du nicht
richtig gemacht), um etwas zu bedenken und in dir zu ändern.
80. Du
bittest ja um diese Weisheit für dich. Nicht mit so einem Impuls: „Frag
du, das ist doch für dich der richtige Schritt, du musst ihn ja
machen“, wobei du ihn sozusagen antreibst zu lernen. Nicht von dieser
Position aus.
81. Die Schattierung muss ein wenig anders sein – dass
du in diesem Fall von dem Sachverhalt erfahren hast, nämlich dass du
angeblich etwas nicht Richtiges gemacht hast und dein Mitmensch dies
bemerkt hat und irritiert war. So beeilst du dich auch, um für dich
Weisheit zu bekommen (was du gerade nicht richtig gemacht hast), weil
du es sehr wünschst, dich zu ändern, und um irgendwelche deiner
Schritte zu berichtigen, falls sie wirklich nicht richtig sind. Lass
ihn dir helfen, deine nicht richtigen Handlungen zu verstehen (die
vielleicht nicht richtigen).“
82. „Und ist es in dieser Situation
nicht richtig, ihn darauf aufmerksam zu machen, dass er diese Situation
irgendwie nicht rechtzeitig geklärt hat?“
83. „Dies wird mehr eine
Belehrung sein. Dies ist in einer Versammlung schon möglich, wo jemand
sagen kann: „Warum äußerst du denn erst jetzt diese Bedrängnis,
sprichst über Handlungen, die schon lange her sind? Das ist schon eine
Verletzung des Gesetzes, weil ein gläubiger Mensch sofort versuchen
muss, dies zu lösen“.
84. Wenn ihr nämlich bemerkt habt, dass euer
Nächster etwas nicht richtig macht (was wahrscheinlich bedeutet, dass
er fällt, indem er etwas nicht richtig macht, was sein Leben erschweren
wird), so zeigt sich gerade darin eure Sorge, wenn ihr versucht, dies
Thema zu berühren, das euch bedrängt hat.
85. Vor allem seid ihr
wegen der Handlungen eines anderen von dem Standpunkt aus beunruhigt,
dass ihr vielleicht selbst die Handlungen dieses Menschen nicht richtig
wahrnehmt; vielleicht macht er alles ganz richtig, aber ihr nehmt dies
nicht richtig wahr. Und schon in diesem Fall versucht ihr, für euch
Weisheit zu erlangen.
86. Nicht dem anderen einen Hinweis geben,
sondern für sich klären, inwieweit ihr das selbst richtig wahrnehmt,
was dort vor sich ging. Etwas hat euch bedrängt, und ihr wollt
nachfragen: „Und verstehe ich es richtig, dass du dies deswegen gemacht
hast, weil es so und so war?... Erkläre es mir bitte, sonst sitzt da
irgendeine “Kakerlake“ in meinem Kopf. Mich verwirrt das, ich verstehe
nicht, worin meine Unreinheit in der Wahrnehmung deiner Handlung
besteht.?“
87. Das heißt, jeder von euch muss diese Situation von
seiner Position her betrachten – Weisheit für sich finden, nicht aber
deshalb, um den Nächsten dazu anzutreiben, dass er besser werde.“
88.
„Kann man zu den Verschmelzungen eine nicht raschelnde, neue
Plastiktüte verwenden, in der ich mein Kissen trage? Man hat mir
gesagt, dass dafür eine Tasche nötig ist, die extra für dieses Kissen
genäht wurde. Ich aber habe keine Frau, so musste ich eine Tüte
besorgen...“
89. „In der Verschmelzung? Es ist nicht klar, was denn
die anderen Menschen genau bedrängt? Dass während der Verschmelzung, wo
alle still werden, du beginnst, dein Kissen herauszuholen?“
90.
„Nein, nein. Die Dienenden, die die Regeln der Zeltstadt (bestimmter
Bereich in der Bergsiedlung, A.d.Ü.) mitteilen, haben uns ziemlich klar
gesagt, dass wir das Recht haben, eine Tüte mitzunehmen, in der wir das
Nötige für das Sakrament mitnehmen (ein Kissen zum Beispiel). Daraus
folgt, dass man irgendeine Tüte mitnehmen kann, dort hinein sein Kissen
steckt und mitbringt, um sich während der Verschmelzung darauf zu
setzen.“
91. „Alle diese Regeln sollen mit irgendeiner rationalen
Herangehensweise verbunden sein. Wenn man vorschlägt, eine nicht
raschelnde Plastiktüte zu verwenden, so heißt das, dass dies mit
irgendeinem konkreten Problem verbunden sein muss.
92. Wenn die
Menschen in dem Moment, wo alle sich bemühen, still zu sein, ab und zu
ihre Kissen herausholen müssen, dann ist es schon angebracht, es so zu
betrachten, dass es natürlich nicht richtig ist, mit dieser Tüte in
diesem Moment zu hantieren.
93. Lieber dann irgendwie anders
darangehen. Oder die Kissen schon im Voraus herausnehmen, wenn schon
Tüten verwendet werden. Aber wenn ihr in dem Moment der Verschmelzung
das Kissen benutzt, schon ohne mit der Tüte zu rascheln, dann ist es
doch egal, worin es transportiert wurde?
94. Das heißt, hier muss
man schon rational betrachten, wo eine Störung einsetzt. Wenn
irgendwelche Regeln eingeführt werden, so sollen sie durchdacht sein.
Das heißt, sie sollen vernünftig und angebracht sein und mit
irgendwelchen konkreten Tatsachen verbunden sein. Nicht dass es so ist:
es fällt euch plötzlich etwas ein, und – zack – führt ihr irgendeine
Regel ein, und es ist nicht klar, warum. Ihr lernt doch nachzudenken,
Ich rufe euch dazu auf, und darum, indem ihr darüber nachdenkt, werdet
ihr immer zu der Frage gelangen – und warum darf man das nicht?“
95.
„Darf ich noch eine Frage stellen? Darf man beim Zuhören der Aufnahmen
Des Wortes Tee trinken, oder essen, wenn man es nicht geschafft hat,
das vor dem Termin zu tun? In unserer Zeltstadt ist es so , dass man im
Küchensaal zuhört.“
96. „Wenn dies in einem Kollektiv geschieht, dann ist es nicht
erwünscht.“
97.
„Mir ist klar, dass dies unerwünscht ist. Aber wenn man zufällig etwas
spät dran ist, man kommt, aber die anderen hören schon zu, aber man ist
hungrig, wie kann man dann besser handeln?“
98. „Dann sollst du vielleicht nicht zuhören? Nimm das Essen mit, geh
hinaus, iss woanders.“
99. „Das heißt, ich kann das Essen dorthin mitnehmen, wo ich übernachte
und dort essen?“
100.
„Nun, so wahrscheinlich. Nun weiß Ich schon nicht, was für Regeln ihr
dort noch eingeführt habt. Es ist schwer für Mich, sofort etwas zu
sagen. Sonst sage Ich “du kannst“, ihr aber habt dort ganz und gar
alles verboten.“
101. „Das ist alles, vielen Dank. Und so eine
Situation noch... Am Morgen hat es geregnet (wenn es stark regnet,
arbeiten wir nicht), und eine halbe Stunde – solange hat es geregnet –
haben wir nicht gearbeitet. Und danach habe ich den Kumpels
vorgeschlagen: wollen wir diese halbe Stunde in der Mittagspause
abarbeiten...“
102. „An sich ist das ein guter Vorschlag.“
103.
„Klar. Noch eine Frage. Ich hatte so eine Arbeit, wo ich zwei
Verantwortlichen untergeordnet war: der eine in Bezug auf den
technischen Bereich, der andere aber, bedingt gesagt, wie ein
Stratege, der einen Plan zeichnet. Es geschieht so, dass der
Hauptverantwortliche irgendeine Arbeit bezeichnet, und der andere sagt
schon unmittelbar daraufhin, was zu tun ist, er plant und richtet, was
und wie es vor sich gehen soll (zum Beispiel einen Eimer nehmen, ihn
dort hinbringen, dort einen Nagel einklopfen, die Bretter sägen). Nun
ist es klar, was für ein Bild das ist, ja? Und es ergibt sich so, dass
die Arbeit, die von jenem Menschen bezeichnet wurde, der das
unmittelbar verteilt, was jeder Mensch am heutigen Tag machen soll,
verschoben wird.“
104. „So sag dies auch. Wenn man das nächste Mal
beginnt, dir den “genialen“ Plan der Handlungen auf strategische Weise
zu zeichnen, so sage: „Dies zu machen, wird nicht gelingen, weil ich
einen Verantwortlichen habe, und die Situation in der Praxis gezeigt
hat, dass diese Arbeit verschoben wird, mir wird vorgeschlagen, etwas
anderes zu tun. Und ich werde gezwungen sein, dies zu machen, weil es
unmittelbar derjenige ist, der sich direkt neben mir befindet.“ Lass
sie dann irgendwie unter sich einig werden.“
105. „Vielleicht werden sie sich auch einig werden. Aber ich frage
wegen mir.“
106. „Du hörst auf denjenigen, der neben dir steht, den
Verantwortlichen, und das ist alles. Und was willst du fragen?“
107. „Und wenn bald einer auf mich zukommt, bald ein anderer...“
108.
„Wenn du eine Störung siehst, so sage: „Ich kann dies nicht machen,
weil nun jener Mensch mir sagt, das andere zu tun. Werdet unter euch
einig, auf wen ich eigentlich hören soll.“
109. Und so... mach
alles. Dieser sagt: „Bring den Eimer“ - du nimmst ihn, trägst ihn hin.
Der andere steht da: „Was machst du, du sollst doch dorthin gehen“ - du
stellst den Eimer ab und gehst dorthin. Und du wirst es
richtig
machen. Der eine wie der andere sind die Verantwortlichen, du machst
dies, als auch das. Und dort sehen sie schon die Störung: „Komisch,
warum hast du das nicht gemacht?“ Sage: „Ich habe nach dem Willen des
Verantwortlichen gehandelt.“
110. „Klar. Die Frage läuft einfach
darauf hinaus: „Kann ich – wenn ich sehe, dass ich nicht verstehe, was
ich tun soll – einfach auf die Arbeit verzichten? Gibt es hier dann
keinen geistigen Verlust für mich?“
111. „Ich erzähle, erzähle, wie
es richtig zu machen ist, und du führst Mich zu einer ganz anderen
Frage: „Kann ich in dem Fall, wenn ich gar nichts verstehe, überhaupt
nichts machen?“.“
112. „Kann man weggehen, ablehnen und sagen:
“Leute, ich verstehe nicht, was ich machen soll“? Oder einfach ohne
jedwede Begründung weggehen und sagen, dass ich dies nicht machen
werde, dass ich dies nicht will...“
113. „Aber Ich habe dir doch schon den Hinweis gegeben, wie du dies
richtig machen kannst.“
114.
„Klar. Aber es gibt irgendwelche zusätzliche Details... Na, sieh mal...
kann ich irgendeine unmittelbare Arbeit ablehnen, wenn ich komme,
schaue, und ich weiß nicht, wie ich es machen soll?“
115. „Du fragst einfach: „Ich weiß nicht, wie ich es machen soll.
Erklärt es mir ausführlicher“.“
116. „Man zeigt es mir sozusagen.“
117.
„Solange du nicht verstehst, was du machen sollst, frage noch einmal
nach: „Und wie soll ich dies hier nehmen – ich habe es nicht
verstanden; und wohin soll ich dies da schieben – ich habe es nicht
verstanden; mit welchem Finger soll ich drücken – ich verstehe
nicht...“ Lass sie es dir ausführlich erklären, bis sie sagen: „Hör
mal, geh schon, du kapierst ja gar nichts.“
118. Dann brauchst du
nicht zur Arbeit gehen, wenn du siehst, dass du nichts, was man dir
hier sagt, verstehen kannst. Aber du hast alles dafür getan, um zu
verstehen. Aber wenn du ganz und gar nichts verstanden hast, und sie
halten dies schon nicht mehr aus...“
119. „So sage ich einfach: „Leute, ich gehe vielleicht besser. Bittet
irgendeinen anderen“?“
120. „Solange du das nicht präzisierst, was man aber tun muss, darfst
du nicht weggehen.“
121.
„Die reale Situation ist die – du fragst fünfzehn, zwanzig Mal
dasselbe... dem einen, dem anderen erzählst du das, was der eine gesagt
hat, was der andere, was der dritte... solch ein Trubel... so zehn Mal
ein und dasselbe muss man wiederholen, dem einen, dem zweiten, dem
dritten...“
122. „Na, normal. Ihr lernt doch kommunizieren.Das ist
Die Schule, vergiss das nicht. Alles, was ihr hier macht, das gehört
zur Schule, zu den Lektionen.
123. Ihr lehnt viele Erscheinungen,
warum auch immer, ab, mit der Meinung, sie seien nicht wichtig, sie
seien ein Hindernis, das eure normale geistige Entwicklung stören
würde. Dies ist ein riesengroßer Fehler. Ich habe schon mehrmals
gesagt: alles, was hier unter euch vor sich geht, - dies alles sind
Lektionen der Schule, ihr lernt kommunizieren.
124. Wenn es nötig
ist, so wird jemand hundert Mal bitten, ihm zu helfen, zu erklären –
erklärt ihm dann hundert Mal ein und dasselbe, sucht, wie ihr das
machen werdet, geht schöpferisch da heran. Eure Aufgabe ist es, dem
Menschen etwas nahezubringen, damit es ihm klar wird. Vielleicht kann
er es wirklich nicht verstehen. Folglich liegt die Schuld nicht bei
ihm, die Schuld resultiert daher, dass ihr nicht richtig erklären könnt.
125.
Und ihr lernt, Varianten zu suchen, ihr tretet da schöpferisch heran.
Nicht einfach – aufstampfen: ach du, du Dummer, verstehst
aber
auch gar nichts! - und geht ärgerlich davon. Das ist nicht richtig,
dabei handelt es sich schon um eine ungelöste Aufgabe, eine nicht
richtig absolvierte Unterrichtsstunde.“
126. „Es verhält sich also
so, dass, wenn ich einem anderen Menschen, der fähiger ist, vorschlage,
diese Frage zu lösen und weggehe, dann ist dies schon mein Verlust?“
127. „Natürlich. Du gehst weg – und was? Nun bist du weggegangen,
stehst abseits, wartest...“
128. „Doch nicht so. Es gibt viel anderes zu tun. Ich gehe einfach an
eine andere Arbeit.“
129. „Wie denn, eine andere? Du bist doch dafür nicht vorgeschlagen
worden, dort wartet keiner auf dich.“
130. „Man hat mir dies und auch das aufgetragen zu machen.“
131.
„Wenn man dich eine Wahl hat treffen lassen, dann kannst du natürlich
selbst das wählen, was am günstigsten ist, wo es für dich geklärt ist
und deinen Kräften entspricht.“
132. „Es gibt dort einen Haufen Arbeit...“
133.
„Dann entscheide selbst, dann wähle selbst. Aber renne nicht vorschnell
von der Stelle weg, wo es notwendig ist, es richtiger zu machen, beeile
dich nicht, schnell etwas abzulehnen, versuche zu klären.
134. Du
kommunizierst doch, du lernst, mit deinen Mitmenschen den
Kontakt
zu verbessern. Du hilfst auch ihm, tiefer und besser zu verstehen , und
bemühst dich auch, etwas für dich selbst zu verstehen, was er versucht,
dir nahezubringen.
135. Wenn du ihm jedoch mehr präzisierende Fragen
stellst, so lernt er auch, genauer nachzudenken. Er beginnt zu
begreifen, dass er etwas nicht bis zu Ende ausgesprochen hat, er
berücksichtigt deine Meinungen, irgendwelche Ansichten von dir, er
versucht, irgendeine bestimmte Idee von sich genauer zu beschreiben.
Das heißt, er lernt schon zu denken. So verläuft doch der Prozess der
Entwicklung, darum soll man nicht voreilig wegrennen.“
136. „Gut,
danke. Also soll man sich sozusagen maximal bemühen es zu machen, allen
alles mitteilen, alles sogar umfassend erklären.“
137. „Ja, stimmt.
Und dann, wenn du wirklich siehst, dass die Situation etwas an eine
Sackgasse erinnert, so entschuldige dich dann und sage: „Na,
entschuldige. Ich bin einfach so dumm, dass ich überhaupt nicht
kapieren kann, was du versuchst, mir aufzutragen. Ich gehe schon lieber
Brennholz hacken, da braucht man sowieso Hilfe, und hier kapiere ich
nichts“.
138. Aber beschuldige ihn nicht, dass er dumm sei und dir
nicht den Gedanken nahezubringen vermag. Wichtig ist, dass du diesen
Fehler nicht machst. Du gehst ausschließlich nur deswegen beiseite,
weil du der Dumme bist.“
139. „Lehrer, ist es normal, ein Buch
des Letzten Testaments als Glaubenssymbol auf den Altar in der Kapelle
zu legen und es nicht dafür zu verwenden, um darin zu lesen?“
140. „Nicht dafür verwenden?“
141. „Ja, das vom Altar.“
142.
„Möglich. Auch das ist möglich so. Wenn ihr so eine Regel aufstellt,
dann kann man es so machen, so ein Schritt ist zulässig. Wenn dies das
einzige Buch ist und man es nicht woanders zum Lesen entnehmen kann,
dann wäre dieser Schritt nicht richtig.
143. Es handelt sich dabei
um ein eigenartiges psychologisches Spiel, das in diesem Fall zulässig
ist. Aber, wie Ich schon berichtigt habe, so muss es auch mit
irgendeiner vernünftigen Herangehensweise verbunden sein. Damit es
nicht zu einer zusätzlichen Einschränkung für die Gläubigen selbst
kommt, wo sie irgendein Symbol schaffen und es für sie selbst dadurch
ungünstig wird: man kann Es jetzt nicht lesen.“
144. „Und wenn der
Mensch so ein Verständnis hat, dass er das Letzte Testament an einer
beliebigen Stelle und zu beliebiger Zeit nehmen und lesen kann, bringen
wir dann keinem die Versuchung, die Altarordnung zu verletzen?“
145.
„Nun, an einem beliebigen Platz – das ist auch so eigenartig... Es gibt
bei euch viele unterschiedliche Bedingungen. Der Mensch geht einfach so
daher, schaut bei irgendwem ins Haus, nimmt Das Buch und geht lesen.
Und das gehört auch zu der Formulierung “beliebiger Platz“.
146. Das
heißt, man hat vorbeigeschaut, einfach so, ohne im voraus zu fragen,
ohne Bescheid zu geben, er nimmt Das Buch (er sah das Letzte Testament,
oder er wühlte da herum, suchte – aha, da ist Es ja) und er geht
woanders hin, um Es zu lesen. Dies gehört auch zu der Formulierung
“beliebige Stelle“. Daher, wenn die Frage so gestellt wird, so ist sie
an sich nicht richtig.
147. Dann soll er für sich präzisieren, was
man unter “beliebigem Platz“ versteht. Oder dann einfach
konkretisieren: darf man in der Kirche vorbeischauen, um Das Buch zu
nehmen, das da einfach nur als ein eigenartiges Symbol hingelegt wurde.
Dann darf man es nicht. Wenn die Regel so festgesetzt wurde, darf man
es nicht. Wenn ihr abgemacht habt, irgendeine Bedingung bestimmt habt,
die tatsächlich zu keiner Schwierigkeit bei den Gläubigen führt, sie
nicht stört, sie nicht hindert, das Letzte Testament zu erkennen, -
nun, das ist normal, so eine Regel ist zulässig.“
148. „Gut. Noch
eine Frage. Ist es normal zu erlauben, sich vor dem Hintergrund des
Altarteiles in der Kirche fotografieren zu lassen?“
149. „Besser ist
es, dies nicht zu tun. Das hat einen gewissen negativen Charakter für
den Menschen selbst. Sein Wunsch, sich vor dem Hintergrund des Altares
fotografieren zu lassen, hat in Wirklichkeit keinen positiven
Charakter. Dieser Wunsch hat eine Schattierung, die nicht wohltuend ist.
150.
Ihr bedenkt doch ebenfalls viele Handlungen: wofür und warum ihr etwas
macht. Und wenn ihr beginnt, dies zu erklären, dann werdet ihr keine
positive Schlussfolgerung finden.
151. Wenn dies unvermeidlich
geschehen ist, ihr wusstet es nicht einmal, ihr habt euch fotografieren
lassen (ihr wolltet plötzlich an dieser Stelle ein Bild haben, und
unerwartet entdeckt ihr selbst – oh!, es hat sich mit dem Altar im
Hintergrund ergeben), - das ist eine andere Sache. Darunter, dass ihr
euch am Altar fotografieren lassen wollt, werdet ihr keine positive
Erklärung finden.“
Kapitel
14
1. Der sechste Oktober. Das Treffen mit dem Lehrer im Tal der
Verschmelzung.
2.
„Haben wir es richtig gemacht: Wir haben einen Bruder aus der
Einigen-Familie ausgeschlossen, als er selbstständig entschieden hat,
nicht die 20% seines Verdienstes für die Fonds abzugeben, und einige
Male kam er nicht in die Versammlung, ungeachtet der Einladung, wo
seine Verstöße thematisiert werden sollten, und er nicht die
Entscheidung des Wirtschaftsrates erfüllte (gemäß dem Hinweis eines
Priesters), die allwöchentliche Rechenschaft über die erarbeiteten
Finanzmittel abzulegen?“
3. „Richtig. Ein beliebiges Mitglied der
Einigen-Familie soll automatisch die Einige-Familie verlassen, wenn das
nicht erfüllt wird, was von der Familie festgesetzt wurde. Wenn es
keine Entschuldigungsgründe gibt, das heißt, Gründe, die ihn nicht das
tun ließen, worum man ihn gebeten hat, dann ist es in diesem Fall schon
nicht richtig, in der Einigen-Familie zu bleiben.
4. In der
Einigen-Familie müssen sich alle den inneren Einstellungen, die dort
festgesetzt werden, unterordnen. Das betrifft doch die Organisation
irgendeiner gemeinsamen Tätigkeit.
5. Man kann nicht eine gemeinsame
Tätigkeit erfolgreich durchführen, wenn jedermann seine Bemühungen so
anwendet, wie es ihm einfällt. Dann ist es unmöglich, eine gemeinsame
Bemühung erfolgreich durchzuführen. Die ist dann ursprünglich zu einem
Misserfolg verurteilt, weil jeder von euch seine eigene Sicht auf die
sich ereignende Realität hat, seine Empfindungen, Sorgen, und ihr alle
seht dieselbe Wirklichkeit unterschiedlich.
6. Darum, wenn jedermann
sich nur so bemüht, wie er es in diesem Moment sieht, werdet ihr in der
Regel nicht in eine Richtung handeln. Wenn wir über Einheit sprechen,
so verstehen wir darunter gemeinsame, einheitliche Bemühungen. Und dies
sind vereint festgelegte Bedingungen, die zu erfüllen sind, und ihr
bemüht euch, sie gehorsam zu erfüllen.
7. Eine andere Sache ist es,
wenn es zu einer Störung kommt. Aber ihr werdet diese Störung
besprechen, von verschiedenen Seiten betrachten und sie nach euren
Möglichkeiten lösen, damit sie bei euch ausgeschaltet wird. Aber dies
alles soll mit der Zeit auf natürliche Weise gemacht werden.
8. Aber
sich bemühen, das zu erfüllen, was in der Einigen-Familie festgesetzt
wird, soll jedes Mitglied der Familie. Wenn er davon weggeht, sich
bemüht, diese Regeln zu umgehen, dann hört er schon auf, ein Mitglied
der Einigen-Familie zu sein. Das heißt, er ist innerlich, psychologisch
gesehen, schon nicht mehr in der Familie.
9. Das ähnelt beinahe dem,
wie wir über das gemeinsame Leben von Mann und Frau sprechen. Wo ihre
Ehe anscheinend fixiert ist, es sozusagen auch eine Familie gibt, es
Dokumente gibt, die bestätigen, dass sie eine Familie sind, aber
hinsichtlich ihrer gegenseitigen Beziehung kann man schon sagen – sie
haben aufgehört, eine Familie zu sein, diese Familie existiert nur
formal auf dem Papier, aber in der Tat gibt es sie faktisch, gemäß
ihren tatsächlichen Bekundungen, nicht.
10. So auch hier. Er schien
auch in der Einigen-Familie zu sein, zeigte aber mit seinem Benehmen ,
dass er in Wirklichkeit nicht in der Einigen-Familie ist. Und es bleibt
euch nur, diese Formalität einfach zu beseitigen. Dies soll auf ganz
natürliche Weise geschehen.
11. Darum, wenn es so ist, wie die Frage
gestellt wurde, soll ein beliebiges Mitglied der Einigen-Familie, wenn
es als Mitglied der Familie galt, natürlich aus dieser formellen Liste
ausgeschlossen werden, weil es psychologisch gesehen nicht mehr in der
Familie ist.“
12. „Ein zehnjähriger Junge bittet ab und zu, dass
man ihm die Audio-Aufnahmen von den Treffen des Lehrers einschaltet, um
sie zu hören. Das Letzte Testament liest er selbst nicht. Wie ist es
besser: ihm beliebige Treffen nacheinander einzuschalten, oder zum
Beispiel die Treffen mit den Halbwüchsigen und die Fest-Treffen zu
wählen?“
13. „Nun, diejenigen, die für sein Begreifen am
zugänglichsten sind. Schauen kann man eigentlich, was gerade besser
einzuschalten ist.
14. Man kann ab und zu nachfragen, was er aus all
dem verstehen konnte, was er während des Zuhörens begreifen konnte. Man
kann sozusagen beiläufig versuchen nachzufragen, um zu sehen, was von
ihm verstanden wurde... oder es handelt sich dabei um ein anderes
formelles Ding.“
15. „Seine Mama ist insofern besorgt, dass man dem Kind die negativen
Seiten unseres Lebens wird erklären müssen.“
16.
„Das ist Mir nicht klar. Eine Menge an Negativem gibt es in ihm, gibt
es jetzt und wird es geben. Und man muss lernen, dies alles zu
verstehen. Er muss auch sehen, was die Mitmenschen machen und darauf
richtig reagieren können.
17. Hier wird er unvermeidlich die Fehler
derjenigen antreffen, die sich sozusagen für Mitglieder der
Einigen-Familie halten, sich sozusagen als Gläubige bezeichnen. Er kann
elementare Fehler sehen, die dieser Mensch zulässt, und das Kind wird
natürlich in diesem Fall richtig reagieren müssen, nicht aber
irgendwelche globale Beschuldigungen hervorbringen.
18. Das Kind
muss begreifen, dass dieser Mensch in diesem Fall nicht fähig war,
etwas zu erfüllen, er strebt danach, aber natürlich kann es vorkommen,
dass nicht alles gelingt.“
19. „Eine Frage von der
Einigen-Familie. Wenn es in der Einigen-Familie unterschiedliche
Meinungen über einen groben Verstoß gab, ist dann der
Versammlungsleiter verpflichtet, einen Menschen zu bezeichnen, der die
Frage (weitergeleitet zum Berg, A.d.Ü.) stellen wird, weil in der
Versammlung keine Freiwilligen erschienen sind, um dies zu tun? Wenn
der Leiter diese Handlung nicht veranlasst hat, ist das dann dessen
Verstoß?“
20. „Das heißt, die Einige-Familie selbst stellt keine Frage, aber die
Meinungen sind unterschiedlich?“
21.
„Zum Beispiel gibt es erhobene Hände bei der Abstimmung dafür, dass
dies ein grober Verstoß sei, und es gibt erhobene Hände dafür, dass
dies ein einfacher Verstoß sei. Wenn es sich um einen groben Verstoß
handelt, so folgt daraufhin schon der Ausschluss aus der
Einigen-Familie. Und darum schweigen die Menschen, keiner entscheidet
sich dafür, eine Frage zu bilden. Der Leiter schweigt auch.“
22. „Und wer hat diese Frage überhaupt thematisiert? Jemanden hat doch
dieses Thema beunruhigt?“
23. „Ja, das ist ja auch die Frage.“
24. „Und derjenige, den das beunruhigt hat, will auch keine Frage
formulieren?“
25. „Man schweigt.“
26.
„Das ist eine negative Seite der Einigen-Familie. Dies spricht von noch
geringer psychologischer Reife. Einer sehr geringen. So wird es schwer
sein, Disziplin und erfolgreiches Zusammenwirken zu organisieren, sehr
schwer.
27. Nun, was kann Ich hier sagen? Wenn man die Frage nicht
aufstellen will , dann kann man das Problem auch nicht lösen. Aber wenn
zu bemerken ist, dass das Problem nicht gelöst wird und es weiterhin
besteht, dann kann die Familie durchaus annulliert werden. Das heißt,
diese Formalität aufzuheben, dass es dort sozusagen eine Einige-Familie
gibt.
28. Wir überführen sie einfach aus dieser Kategorie
“vorhanden“ in die Kategorie “nicht vorhanden“. Wir werden sie
ausschließen und werden dieser Ortschaft keine Aufmerksamkeit mehr
schenken, wenn es um die Anwesenheit einer Einigen-Familie in dieser
Ortschaft geht. Dort gibt es keine Einige-Familie. Es gibt einfach eine
Gruppe von Menschen, die sozusagen danach streben, etwas Richtiges zu
machen, aber das Vorhandensein der Familie wird dort nicht betrachtet .
So kann es auch durchaus sein.
29. Und auf was kann dann hier noch
hingewiesen werden... Die Initiative muss nur bei euch vorhanden sein.
Wenn es diese Initiative nicht gibt, dann sind eure Orientierungen
nicht richtig. Und wenn ihr eine nicht richtige Orientierung habt, so
geratet ihr unbedingt in eine Sackgasse, unbedingt. Dann kann es für
einen schon zu spät sein.“
30. „Eine Frau, die kein Mitglied der
Einigen-Familie ist, beschuldigt uns, Sachen gestohlen zu haben, die
wir nicht gesehen und auch nicht weggenommen haben, mit der Begründung,
dass wir in ihrem Haus gewohnt haben, und sie fordert, dass wir ihr
diese Sachen bringen. Wäre es unter diesen Umständen richtig, dass wir
ihr unsere Sachen abgeben, oder neue für sie kaufen? Sie fordert unsere
Sachen anstelle der ihren.“
31. „Will sie, dass ihr anstelle ihrer Sachen eure Sachen abgebt?“
32. „Ja, das ist unsere Frage.“
33.
„Nein, das ist nicht richtig, sie auf diese Weise zurückzugeben. Ihr
habt das Recht, so zu handeln, wie ihr es seht. In diesem Fall, wenn
ihr aufrichtig seht, dass der Mensch in Wirklichkeit Unwahres spricht,
und von euch das fordert, was ihr nicht genommen habt, so müsst ihr
dies nicht erstatten und vergüten, worum der Mensch da bittet.“
34.
„Aber der moral-ethische Rat der Einigen-Familie gibt uns den Hinweis,
dass wir bei dem Menschen eine Anspannung verursachen, folglich sollen
wir die Einige-Familie verlassen.“
35. „Das ist ein nicht richtiger
Hinweis, ein nicht fachkundiger Hinweis. Und was ist denn mit all dem
zu machen, was Ich euch bis jetzt mehrmals gesagt habe? Rechtschaffene
Handlungen können bei einem anderen Menschen leicht eine Anspannung
hervorrufen. Gerade rechtschaffene Handlungen.
36. Wenn diese
richtigen Handlungen neben einem Menschen vollzogen werden, der nicht
danach strebt, richtig zu leben, dann beginnt ihr damit, sein nicht
Rechtschaffenes zu betonen, er wird dies verspüren. Dies wird ihn
beunruhigen, er wird ernsthaft verwirrt sein. Das kann sogar
Aggressionen hervorrufen. Aber das bedeutet doch nicht, dass ihr
aufhören sollt, richtig zu handeln. Überhaupt nicht.
37. Weshalb das
eigentliche Vorhandensein von Unzufriedenheit bei einem Menschen – wenn
neben ihm jemand richtig handelt, überhaupt keine Ursache für eine
Befriedigung des Wunsches des Menschen darstellt, um damit dessen
Unzufriedenheit abzustellen, den anderen zu erfreuen. Darum ist der
Hinweis in diesem Fall nicht fachkundig.“
38. „Lehrer, war es
ein Fehler des Mannes (in seiner Naturfamilie gibt es fünf nicht
volljährige Kinder), dass er die Verantwortung für eine weitere Frau
übernommen hat (er hat ein Dreiecksverhältnis gegründet), einer Frau,
die nicht in der Einigen-Familie ist und fünf nicht volljährige Kinder
großzieht? Der Mann und seine Ehefrau haben einen großen Haushalt (eine
Kuh, ein Pferd, Ziegen), und die Einige-Familie meint, dass sie sich
kaum selbst versorgen können (die Einige-Familie hilft und auch die
Verwandten). Sie haben sich nicht im voraus mit der Einigen-Familie
beraten, wo seine Ehefrau, als sie von den beidseitigen Gefühlen des
Mannes und dieser anderen Frau erfuhr, ihn völlig frei hat handeln
lassen.“
39. „Zu viele überflüssige Details, was hat das mit Kühen
zu tun, wenn das Übernehmen von Verantwortung für eine andere Frau
betrachtet wird?“
40. „Die Einige-Familie sieht einfach eine große Schwierigkeit...“
41.
„Was für eine Schwierigkeit? Das Vorhandensein von Kühen haben wir
nicht betrachtet, als wir über die Möglichkeit gesprochen haben,
Verantwortung für eine Frau zu übernehmen. Eine Schwierigkeit
kann nur in der Verletzung des Gesetzes liegen.
42. Das Richtige
beim Erfüllen dieses Schrittes liegt nicht daran, ob irgendwelche
wirtschaftlichen Objekte vorhanden sind, sondern daran, wie man diesen
Schritt von einem Menschen zum anderen überhaupt richtig
vollziehen muss. Nur dort kann ein Fehler betrachtet werden,
keinesfalls aber wegen dieser oder jener Objekte, die vorhanden sind.“
43.
„Gut. Versteht man es richtig so, dass es dadurch bestimmt sein wird,
ob diese Naturfamilie in der Einigen-Familie sein wird, sodass...“
44. „Mir ist vorläufig das Problem noch nicht klar, wo ein fehlerhafter
Schritt des Menschen betrachtet wird.“
45. „Nun, man meint, dass er seine fünf Kinder habe...“
46. „Selbst diesen Teil soll man nicht betrachten.“
47.
„Die Einige-Familie hat keinen groben Fehler gesehen. Es wurde als ein
schöpferischer Fehler betrachtet, dass er die Einige-Familie nicht im
voraus hat wissen lassen, dass sie beabsichtigt hatten, die
Verantwortung füreinander zu übernehmen.“
48. „ Die Einige-Familie? Und hat er seine Naturfamilie das auch nicht
wissen lassen?“
49. „Seine Frau hat ihm diese Handlungen gestattet.“
50.
„In diesem Fall darf die Einige-Familie dies nicht entscheiden. Das
wird individuell entschieden. Das Gründen einer Familie solchen
Charakters wird nur durch die Naturfamilie selbst bestimmt. Dies
entscheidet nicht die Einige-Familie.
51. Das heißt, ihr entscheidet
euch für diesen Schritt, und im weiteren kann schon die Einige-Familie
betrachten, inwieweit sie Kräfte hat, die größer gewordene Familie zu
betreuen. Aber sogar in diesem Fall bedeutet das nicht, dass man die
Einige-Familie verlassen soll.
52. Das Einzige, was sein kann, wenn
die Einige-Familie nicht imstande ist, etwas zu machen, wobei sie sagt,
dass sie in diesem Fall keine Möglichkeiten findet, noch einen weiteren
Menschen zu versorgen. Dann muss einfach der Mensch, der diese
Verantwortung übernommen hat, irgendwelche seiner Unternehmungen
aktivieren, um schon den Bedarf des neuen Menschen zu decken.“
53. „Das heißt, wenn die Einige-Familie die Möglichkeit nicht sieht,
aufzunehmen...“
54. „...diese ganze Familie, die größer wurde...“
55. „Dann verlassen sie sie, so findet das statt...“
56.
„Ich habe schon gesagt, dass, wenn sie in der Einigen-Familie waren und
eine Vergrößerung eingetreten ist, so bedeutet das überhaupt nicht,
dass sie die Einige-Familie verlassen sollen, selbst dann nicht, wenn
die Einige-Familie sie nicht betreuen kann. Das bedeutet das überhaupt
nicht. Dieser Teil wird einfach beraten.
57. Viele treten nämlich in
die Einige-Familie ein, wenn zum Beispiel eines der Mitglieder ihrer
Naturfamilie nicht in der Einigen-Familie ist, der Mensch aber will
aufrichtig an allem in der Einigen-Familie teilnehmen. Er wird
aufgenommen, er hört sich die Treffen an, mit allen nimmt er an allem
teil, arbeitet...
58. Aber in diesem Fall gibt es so ein Detail –
seitens der Einigen-Familie kommt keine Hilfe für diesen Hof, weil es
dort einen Menschen gibt, der nicht in die Einige-Familie eintreten
will, und folglich löst er dieses Problem selbstständig. Nur durch
dieses Detail unterscheidet er sich von den Mitgliedern der
Einigen-Familie. In allem anderen ist er ein Mitglied der
Einigen-Familie.
59. So ist es auch hier. Worin besteht die
Schwierigkeit? Warum soll man unbedingt die Einige-Familie verlassen?
Wenn die Einige-Familie die neue Frau nicht ernähren kann (die
Lebensmittel wurden für alle verteilt, es reicht gerade so aus, aber
für eine weitere Person nicht), so bedeutet das überhaupt nicht, dass
man die Einige-Familie verlassen muss. Dann soll einfach der Mann, der
die Verantwortung übernommen hat – wie Ich schon sagte – seine
Unternehmungen aktivieren, und diese nicht abgedeckte Lücke mit
Lebensmitteln auffüllen.“
60. „Es ist einfach so, diese Frau hat noch fünf Kinder.“
61.
„Die Einige-Familie der gläubigen Menschen soll immer danach streben,
all denen zu helfen, die bereit sind, mit ganzem Herzen in diese
Einige-Familie einzutreten und mit allen zusammen diesem wahren Weg zu
folgen. Das heißt, ihr sollt dieses Streben unbedingt haben,
es
soll erstrangig sein. Und weiter seht schon, was gelingt.
62. Umso
mehr, wenn es um Kinder geht. Ihr müsst euch bemühen, überhaupt alle
Kinder zu versorgen, überhaupt, ohne Frage, ob unerwartet Tausend
Kinder erscheinen – ihr sollt sie aufnehmen, wie schwer es euch auch
sein mag. Wem werdet ihr sonst ähneln, wenn ihr sagt: „Oh, so viele
Kinder nehmen wir nicht, spaziert weiter im Wald herum“? Prächtig, das
werden wundervolle Gläubige sein!... - lächelte der Lehrer.
63.
Darum, wenn wir von Kindern reden, vergesst sowieso das Thema, wie
schwer sie auch zu versorgen sind. Versorgt sie. Macht es so, dass ihr
sie versorgt bekommt.“
64. „Ist so ein Verständnis richtig, dass
Männer, die mit der Verantwortung für die Ehefrau und die Kinder
belastet sind, sich erst mit einem Priester oder dem Lehrer beraten
sollten, bevor sie den Schritt zu einer zusätzlichen Verantwortung
vollziehen (gemeint: Dreiecksbeziehung eingehen)?“
65. „Das Dreieck
betrachten wir nicht als irgendeine nutzbringende Notwendigkeit, eine
rationale, wo wir technische Seiten abwägen: „Ja, dieser Mensch hat
solche Kräfte, und wir haben hier dies nötig, hier ist ein Bau nötig,
hier muss man Essen zubereiten... Also, wer kann kochen? Ich brauche
ein “Dreieck“. Ihr sucht es doch nicht so.
66. Wir sprechen vor
allem von Gefühlen. Das Dreieck – das ist mit Gefühlen verbunden. Wenn
es mit Gefühlen verbunden ist, wenn man Freunde sein kann, wenn die
Fähigkeit besteht, dass man zusammenziehen kann, füreinander die
Verantwortung übernehmen kann, friedlich sein kann und noch zu mehr
wohlbringenden Handlungen fähig ist, - worüber soll man sich in so
einem Fall noch beraten? Ein Rat wird hier schon unangebracht sein, das
muss gerade die Familie selbst bestimmen.
67. Ihr nehmt nämlich noch
einen Menschen mit in eure Familie auf, folglich müsst ihr auch die
Verantwortung für denjenigen tragen. Es handelt sich nicht um einen
Teddybären, wo ihr, nachdem ihr mit ihm gespielt habt und es langweilig
wurde, ihn beiseite legt. Nein, es handelt sich um einen Menschen. Wenn
ihr ihn aufgenommen habt, dann dürft ihr daraufhin nicht zu schreien
beginnen: „Nein, das gefällt uns nicht, so geht das aber nicht!“ So
etwas darf man schon nicht sagen.
68. Wenn ihr die Verantwortung
übernehmt, müsst ihr euch bemühen, sie bis zu irgendwelchen Grenzen hin
zu erfüllen, Grenzen, die wir vormals schon als Ausnahme betrachten
konnten, wo in so einem Fall schon eine Übertreibung stattfindet und
dazu auch noch eine ernsthafte.
69. Von daher wägt das die Familie
selbst ab. Und sie lässt die anderen einfach wissen: „Leute, wir haben
eine solche Freude!“ Und alle rufen: „Hurra!“
70. Nicht aber in der
Weise: „Und wie denn so? Was ist das denn? Jetzt gibt es da noch einen.
Und ich möchte nicht mit jemandem etwas teilen... Muss ich dorthin noch
arbeiten gehen, ja“. Wenn ihr so darüber nachdenkt, was ist das dann
für eine Einige-Familie? Ihr könnt lediglich rufen: „Hurra! Prima! Wir
wünschen euch Glück. Wir werden euch bei allem helfen, womit wir auch
immer helfen können.“ Wo ist eure positive Herangehensweise, eine
solche, die den Menschen helfen will?
71. Ihr seid doch schon eine
Einige-Familie, ihr müsst euch eigentlich über die Vergrößerung eurer
Einigen-Familie freuen. Je größer sie ist, umso stärker ist sie, umso
besser ist sie; vielleicht kann sie mehr Positives erfüllen. Wenn alles
richtig gemacht wird, kann sich dies nur in die bessere Richtung
ändern, nicht aber in die schlechtere.“
72. „Ist es richtig,
dass einer, der wegen der Handlungen eines anderen bedrängt ist, bei
diesem anderen persönlich nachfragt? Oder kann dies aufgrund eigener
Initiative eine dritte Person tun, wobei sie die schwierige
zwischenmenschliche Beziehung und den bestimmten Grad voreingenommenen
Verhaltens dieser beiden berücksichtigt? Also, zwei Personen bedrängen
einander und können nicht ruhig miteinander sprechen. Kann eine dritte
Person ihnen helfen, die Situation zu klären?“
73. „Natürlich, natürlich. So soll es auch sein – dass eine dritte
Person dabei ist.“
74. „Eben anwesend?“
75. „In diesem Fall soll diese Rolle vor allem ein Priester spielen.“
76. „Und bei uns in Guljaewka gibt es keinen Priester.“
77.
„Vertraut dann dies so einem Menschen an, der sich schon in der Praxis
mehr oder weniger als einer gezeigt hat, der fähig ist, irgendeinen
Dialog zu führen, zu helfen, zu raten, der Die Schrift gut kennt.“
78.
„Handelt es sich um einen gewichtigen Grund, einen Bruder vorläufig
nicht in die Einige-Familie aufzunehmen (so, wie dies die Mehrheit
entschieden hat), weil der Bruder die Regeln der Leitung der
Versammlungen regelmäßig verletzt, indem er emotional fordert, die
angenommenen Entscheidungen zu erklären?“
79. „Wenn der Mensch die Regeln verletzt, so darf er nicht in der
Einigen-Familie sein.
80.
Einige Ausnahmen sind zulässig für denjenigen, der psychisch wirklich
nicht genug ausgeglichen ist. Er darf die Versammlungen nicht besuchen.
Es wird ihm einfach nicht erlaubt, in die Umstände zu geraten, die ihn
leicht aus dem Gleichgewicht bringen.
81. Er muss dies auch selbst
gut verstehen, nicht an dem Platz hochzugehen, wo er von den
notwendigen Orientierungen schnell „abspringt“ und beginnt, ernste
Fehler zu machen. Er muss sich doch auch um dieses Thema kümmern. Wenn
er sich kaum zurückhalten kann, dann soll er solche Umstände lieber
vermeiden.
82. Darum ist so etwas möglich. Aber dies kann als
Ausnahme betrachtet werden, für irgendwelche einzelne Personen. Und nun
arbeitet der Mensch, er nimmt an allem teil, lebt mit ganzem Herzen mit
der Einigen-Familie, aber es ist dann für ihn wünschenswert, nicht an
diesen Versammlungen teilzunehmen, wenn er seine Emotionen
nicht
bewältigen kann.
83. Aber Ich betone: das soll als eine Ausnahme
betrachtet werden. Weil dies ja die Arbeit an sich selbst ist, der
Mensch muss lernen, sich zu beherrschen. Und ihr alle seid
gewissermaßen emotional. Wenn ihr nun von jenen
Blockierungen,
die ihr euch selbst während des Lebens angeeignet habt, befreit wäret,
dann würdet ihr natürlich erst recht “ohne Zügel“ sein, so ein Lärm
könnte dann losgehen!... Indem ihr die Freiheit gespürt habt und alles,
was ihr habt, äußern wollt, werdet ihr einander überhaupt nicht
zuhören, ihr werdet euch nur bemühen zu reden. Aber so wird sich eine
große Unannehmlichkeit ergeben.
84. Daher gelingt es euch noch,
Versammlungen zu führen, weil ihr Komplexe habt, und jemand von euch
einfach Angst hat, sich zu zeigen, er bemüht sich zu schweigen, und
wenn sogar er zu reden versucht, dann irgendwie zurückhaltend, mit
Angst, irgendwie gehemmt. Dies ist gewissermaßen sogar günstig. Und in
erster Linie muss man schon mit denjenigen ins Klare kommen, die doch
mutig wurden...
85. Ja, und bei wem soll man anfangen? Natürlich
muss man bei den Mutigen anfangen. Daher möchte Ich, dass die Mutigen
keine Angst haben, sondern sich bemühen, ihre Schritte zu machen.
86.
Aber nicht gleichzeitig hartnäckig ist wie ein Bock. Dass sie, indem
sie ihre Schritte machen, gleichzeitig objektiv verstehen können, dass
beim Aufzeigen irgendeiner Initiative auch durchaus Fehler vorkommen
können. Und wenn sie durchaus auch Fehler machen können, dann warten
sie auch auf einen Hinweis.
87. Wenn einer es zulässt, dass er
Fehler macht, so ist er bereit zu lernen. Und wenn er dies nicht
zulässt, ist es sinnlos, ihn auf etwas hinzuweisen, er ist noch nicht
bereit zu lernen, er kann nur sich selbst anhören...
88. Und so,
wenn der Mensch doch fähig ist, an sich zu arbeiten, es aber zulässt,
nicht zurückhaltend zu sein und die Regeln der Einigen-Familie
verletzt, dann soll man ihn nicht in die Einige-Familie aufnehmen.
89.
Wenn es schon irgendwie bemerkt wurde, dass jemand sich in diese
Richtung irgendwie äußert, so könnt ihr ihn dann für eine Probezeit in
die Einige-Familie aufnehmen. Um eben zu sehen, inwieweit der Mensch
wirklich begonnen hat, sich zu beherrschen, oder zumindest die
Aufmerksamkeit darauf zu richten, inwieweit eine Tendenz zu seiner
Veränderung vorhanden ist.
90. Das heißt, ihr seht, dass er bereit
ist und er auch diese Bereitschaft äußert: „Ich bin bereit zu lernen.
Gebt mir nur rechtzeitig Hinweise, wo ich mich halten soll“, und ihr
könnt ihm so eine Möglichkeit bieten.
91. Ihr wisst, dass er
impulsiv ist, er kann emotional sein, aber er hat sozusagen die
Bereitschaft gezeigt, sich dann zu beherrschen, wenn ihr anfangen
werdet, ihm rechtzeitig Hinweise zu geben, - das ist alles, ihr setzt
für ihn einen Helfenden ein, der bei den Versammlungen neben ihm sitzt
und rechtzeitig sagen kann: „Stopp, stopp, leise. Hier musst du dich
schon beherrschen.“
92. Und weiter wird schon die Tendenz zu sehen
sein – bemüht er sich wirklich, sich zu halten oder nicht (wenn er
schon begonnen hat, schon Ende, er hört schon nicht mehr, wer da was
sagt). Das heißt, wenn sich bei ihm alles automatisch abschaltet und
der Mensch schon “zügellos“ ist, dann wird es natürlich keine Tendenz
geben.
93. Dann wird er, indem er in der Versammlung ist, die
Menschen in der Versammlung nur stören. Ihr werdet nur mit einem
Menschen zurechtkommen und letztendlich vielleicht sogar auch
versuchen, ihn irgendwie zurückzuhalten, weil er beginnen kann, sehr
stark zu gestikulieren und laut zu schreien. Aber so etwas wird schon
keine Versammlung sein.
94. Ihr könnt natürlich in diesem Moment
leise weggehen, er aber wird weiter reden. Ihr versammelt euch woanders
und führt euer Treffen weiter, er aber fährt fort, seine Gedanken in
den leeren Raum zu Ende zu bringen. Man kann so eine Möglichkeit
bieten, aber man muss schnell weggehen, solange er den Gedanken noch
nicht beendet hat. Und wenn der Mensch von seinem Gedanken so
mitgerissen ist, kann er nicht einmal bemerken, dass alle weg sind, -
lächelte der Lehrer. -
95. Nun, natürlich ist so eine Anwesenheit
auf der Versammlung nicht angebracht. Ihr habt viele verschiedene
Probleme, verschiedene Themen zu lösen, und wenn sich so eine nicht
zurückhaltende Nuance äußert, stört sie alles, eure Versammlung dehnt
sich dann auf Stunden aus, und letztendlich könnt ihr nichts lösen.
96.
Daher ist dies zulässig, aber in irgendwelchen einzelnen Fällen, wo es
ein oder zwei Menschen (dies ist an irgendwelchen zusätzlichen
Umständen zu sehen) erlaubt sein kann, auf solche Weise in der
Einigen-Familie zu sein. Aber alle anderen müssen lernen, an sich zu
arbeiten, ihre Emotionen zurückzuhalten, sich zu beherrschen, lernen,
ihre Nächsten anzuhören. Das muss sein, das ist die Basis Des Gesetzes.“
97.
„Ist es zulässig, einen Bruder zeitweilig (solange, bis sein Haus
fertig gebaut ist) nicht in die Einige-Familie aufzunehmen, wenn es
dort momentan schon so viele gibt, die bauen und für die schon kaum
Hilfe geleistet werden kann?“
98. „Wenn ihr diesem Menschen kaum
Hilfe leisten könnt und, da er an seinem Bau arbeitet, so wird er
tatsächlich auch nicht am Leben der Einigen-Familie teilnehmen, warum
soll man ihn dann formal in die Familie aufnehmen? Er wird dort sowieso
nicht sein, er wird sich mit seinem Bau beschäftigen. Natürlich ist es
so möglich.
99. Oder ihr habt Kräfte und könnt seinen Bau
beschleunigen, gleichzeitig wird er auf irgendeine Weise auch am Leben
der Einigen-Familie teilnehmen. Dann kann man ihn auch aufnehmen, dann
kann man sehen, dass er auch an eurem Leben teilnimmt, und ihr könnt
ihm auch noch helfen. Dann führt ihr schon eine gemeinsame Tätigkeit
aus, ihr werdet schon zu einem einheitlichen Ganzen. Dann ist es
normal, dies ist vernünftig.
100. Aber wenn er nur in der Liste
stehen wird und weder ihr noch er am Leben der Familie teilnehmen
könnt, warum soll man ihn dann in die Einige-Familie aufnehmen? Wofür?
Um irgendwo in der Liste zu erscheinen? Nun, das wird eine Dummheit
sein.
101. Daher muss man das hier rational anschauen. Betrachtet
alles aufmerksam, logisch, rational, damit es sich hierbei wirklich um
irgendeine Tätigkeit handelt, nicht aber um irgendeine Fiktion,
irgendeine formale Erwähnung.“
102. „Ist sexuelle Befriedigung
in jungen Jahren zulässig, wo der Halbwüchsige beginnt, seinen Körper
kennenzulernen? Schadet dies der Seele oder dem Körper?“
103. „Das
schadet der Seele nicht, was den Körper angeht – abhängig davon,
inwieweit der Mensch mitgerissen ist und welche Handlungen vorgenommen
werden. Der Seele schadet dies nicht. Das Erkennen seiner selbst ist
kein Verstoß gegen das Gesetz.
104. Das Gesetz kann dann verletzt
werden, wenn ihr beginnt, dieser Richtung zu folgen und anfangt,
verschiedene Methoden zu benutzen, wo schon etwas einsetzen kann, was
auch gefährlich werden kann, was entweder zu irgendwelchen Störungen in
der Physiologie führen, oder noch jemandem Schaden bringen kann. Das
heißt, dort können gefährliche Folgen auftauchen. Aber in der Frage
selbst, so, wie du es ausgedrückt hast, gibt es keine Beeinträchtigung
der Seele, das soll man nicht als damit gleichbedeutend
ansehen.“
105. „Und gibt es irgendeine Periode oder Etappe im Leben, wo dies
schon nicht mehr angebracht ist?“
106.
„Das hängt von verschiedenen Umständen ab. Man kann nicht eindeutig so
etwas sagen, so eine Periode lässt sich nicht bezeichnen. Es gibt keine
eindeutige Phase, kein Alter, keine Zahlen, bei welchen man sagen kann:
„Bitte, das wär´s, das ist alles, hier ist die Grenze, jetzt nicht
mehr“. Alles hängt von sehr verschiedenen Umständen ab.
107. Das
ist der Natur-Teil des Menschen, gegen den man nicht kämpfen soll. Er
soll organisiert werden, aber kämpfen, um ihn zu verriegeln,
abzuschalten, das darf man nicht. So werden schon gerade dadurch die
eigentlichen Grundlagen der Natur verletzt, was unvermeidlich eine
psychische Abweichung verursachen wird, was seine Folgen haben wird.
108.
Also, dies ist von der Natur gegeben, und das darf nicht ausgegrenzt
werden. Aber dies zu organisieren, in Ordnung zu bringen, zu
irgendeiner Kultur zu bringen - das gerade ist eine wichtige
Aufgabe für den Menschen.
109. Weil ihr ja keine Tiere seid, ihr
seid Menschen, das heißt, euch ist das Schöpferische eigen, euch ist
der Kulturanteil eigen, welcher euch zu einer Verbesserung von dem
führt, was euch gegeben ist. Ihr kommt zu etwas, was interessanter ist,
schöner ist, was interessante Früchte gibt, positive Früchte gibt. Dies
ist das, womit ihr euch beschäftigt, wovon ihr euch mitgerissen fühlt,
aber zuweilen begeht ihr ernsthafte Fehler. Aber dies ist nicht zu
vermeiden.
110. Ohne Fehler zu machen, könnt ihr nicht verstehen,
was euch fehlt. Indem ihr euch von Fehlern mitreißen lasst,
kommt
ihr manchmal unvermeidlich zu irgendeiner Sackgasse, die euch zwingt,
etwas zu durchdenken, was ihr früher für richtig gehalten habt. Das ist
auch die Erkenntnis, das ist der Weg der Weisheit. Daher ist es
unmöglich, euch sofort eindeutig in irgendeine Richtung zu führen und
irgendwie zu zwingen, keine Fehler zu machen. Das ist unmöglich so zu
machen.
111. Und vor allem muss denjenigen etwas erklärt werden und
Hinweise gegeben werden, die reif geworden sind, ihre eigenen Fehler zu
begreifen. Und der Mensch ist nur dann bereit, sie zu erkennen, wenn er
selbst vermutet, dass er scheint´s etwas nicht richtig macht.
112.
Gleich, nachdem der Mensch selbst in seinem Innern diese
Schlussfolgerung getroffen hat, dass er anscheinend einen Fehler
begeht, setzt bei ihm die Suche nach einer Lösung ein. Dann kann man
mit ihm sprechen. Solange er sicher ist, dass er es richtig macht, ist
es sinnlos, mit ihm zu reden. Er kann das Gehörte irgendwohin
einspeichern, aber er wird dies nicht nutzen.“
113. „Soll man
bei der Einigen-Familie um Erlaubnis fragen, wenn ein Mensch, der kein
Mitglied der Familie ist, bittet, während seiner Abwesenheit den Ofen
in seinem Haus zu heizen? Einige Mitglieder der Einigen-Familie
befürchten, dass der Besitzer des Hauses materielle Beschwerden
anmelden wird.“
114. „So eine Situation kommt leider vor, wo jemand
etwas aufrichtig äußert, und es gibt den Nachhall, einen gemäß der
Wahrheit richtigen Nachhall, und man beginnt, dem Menschen zu helfen,
ihm entgegenzukommen, aber in irgendeinem Moment geschieht etwas mit
seiner Stimmung, er wird unerwartet töricht und beginnt, irgendwelche
Forderungen zu stellen.
115. Und da solche Situationen hin und
wieder geschehen, führt dies zur Entstehung eines Komplexes und dazu,
dass ihr doch anfangt, vom richtigen Weg abzuweichen. “Und was, wenn
der Mensch irgendwelche Beschwerden äußern wird?“ - denkt ihr. Und was
dann, sollt ihr ihm auf irgendeine Weise seine Bitte abschlagen, wird
es sich so darstellen? Zu sagen: „Und wenn du dann Anforderungen
stellst...“?
116. Aber in diesem Moment hat er gar keine solche
Gedanken, er glaubt doch, dass alles normal verlaufen wird, er wendet
sich im Guten an euch, er wartet auf Hilfe. Ihr aber sagt ihm: „Und was
wenn sich herausstellt, dass du zu einem Schuft wirst, mich verklagen
wirst?“ Und das wird irgendeine Dummheit sein, wenn ihr anfangt, so
etwas zu sagen. Wie werdet ihr euch dann gegenseitig vertrauen können?
117.
Natürlich muss man es machen. Wenn alles mit den Gesetzen der Wahrheit
im Einklang steht, soll man entgegenkommen. Und dann schon, je nachdem
wie es sein wird... nun, dann werden wir die Situation betrachten.
118.
In gewisser Weise habe Ich heute schon die Antwort gegeben: wenn ein
Mensch bei euch um das, was ihr nicht weggenommen habt, bittet, und ihr
erinnert euch wirklich gut daran, so braucht ihr dem nicht
nachzukommen. Weil das bei jedem von euch auf dem Gewissen liegen wird.
119.
Aber die Folgen (im negativen Sinne) werden sich vor allem bei
demjenigen einstellen, der lügt. Diejenigen, die in rechter Weise
handeln, werden nichts davon abbekommen (in dem Sinne von etwas
Schlimmem), sie werden etwas anderes bekommen, eine kleine Pastete,
oder einen Lebkuchen. Aber es wird für sie keine Peitsche geben, sie
werden sie nicht bekommen. Habt also keine Angst...“
120. „Guten
Tag, Lehrer. Meine Berufung führt mich dazu, eine “Stadt des Glücks“
und eine Vernetzung der “Städte des Glücks“ in Russland zu gründen. Ist
diese Richtung richtig? Wie sehen Sie das?“
121. „Ist es richtig, danach zu streben, “Städte des Glücks“ zu
gründen?“
122. „Ja.“
123. „Nun, die Worte sind gut. Wenn dort wirklich Glück sein wird,
warum dann nicht gründen?
124.
Also das Streben selbst ist das eine. Das gehört zu so einer
Bedingtheit wie eine Losung. Die Menschen können eine gute Losung
vertreten, aber wie man sie erreicht, die Methoden...
125. Dies ist
wie beim Kommunismus: es wird allen gut gehen, alle werden alles in
Unmengen haben!...Ein wunderbarer Aufruf... Und nun erfahren sie: sieh
mal! Auch dort gibt es Schurken, und da haben die Schurken etwas
angerichtet... Nun, die Losung war eigentlich wirklich wunderbar.
126.
Daher kommt alles darauf an, wie dies erreicht werden wird. Aber wenn
wirklich etwas Gutes geschaffen wird, und die Menschen wirklich etwas
im Leben machen, was wenigstens einen Schritt besser ist (mag es auch
nicht ganz der Wahrheit entsprechen, jedoch in Bezug auf sich selbst),
so ist dies wichtig.
127. Man kann nicht alle gleichzeitig zwingen,
das Richtige zu tun. Die Menschen machen das Richtige allmählich, indem
sie beginnen, sich diesem Richtigsten Schritt für Schritt anzunähern.
Aber wenn der Mensch am heutigen Tag irgendeinen Schritt macht, aber am
nächsten Tag begeistert ihn etwas und er etwas besser macht, - so ist
dies prima, es ist das, was dem Göttlichen Vorhaben entspricht: der
Mensch entwickelt sich. Daher, wenn dies durch Handlungen wirklich zum
Besseren führen wird (mag dies den Menschen einen Schritt besser
machen), prima, natürlich soll man dies machen.“
128. „Danke,
Lehrer. Und die zweite Frage. Mein Herz und die Zeichen sagen mir,
warum auch immer, dass dies irgendwelche Jugend-Städte sein sollen, wo
es die Menschen mit offenem, reinen Herzen geben wird (obwohl das Alter
auch unterschiedlich sein kann). Und ich benötige einen Hinweis, welche
Grundlagen ich für die Gründung dieser Städte verwenden soll.“
129.
„Und gerade dies ist das Wichtigste. Weil alles sein Gesetz hat, bei
allem, was in Wirklichkeit, im Dasein, geschieht, gibt es Ein Gesetz.
Diejenigen, die Ihm genau folgen, können maximal harmonisch leben.
Alle, die Es weniger genau erfüllen, leben in so einem Maße
unharmonisch, in dem die Ungenauigkeit geschieht.
130. Daher kommt
alles darauf an, wer dieses Gesetz in seinem idealen Sinne geben kann,
so, wie Es sein soll. Bei allem Übrigen... handelt es sich schon um
eine Abweichung von Der Wahrheit.
131. Daher wird alles dadurch
bestimmt, was die Menschen in ihrem Leben finden, welche Idee sie für
sich als Gesetz annehmen, woran sie als das Richtigste zu glauben
beginnen.
132. Dabei handelt es sich schon um die Psychologie des
Menschen. Er wird dem folgen, was er heute für sich als das Richtigste
hält, das ist für ihn der Rahmen. Er kann nicht etwas befolgen, wenn er
weiß, dass er dort, in jener Richtung Die Wahrheit erfüllt, hier aber
erfüllt er sie nicht, aber irgend etwas Interessantes gibt es doch. In
diesem Fall ist es für ihn schwer, in jene Richtung zu gehen, wo er
dies nicht endgültig für die ideale Wahrheit hält. Er wird es sowieso
hereinlassen, dass dies ein Fehler ist.
133. Ihm ist die Vorstellung
wichtig, dass er das Richtigste annimmt, dann kann dies den Menschen
sehr stark begeistern. Man kann dem Menschen unter solchen Umständen
nicht Die Wahrheit geben und sagen: „Das ist die Wahrheit, ihr sollt an
Sie zu glauben beginnen“: Wenn er selbst nicht bereit ist, an Sie zu
glauben, kann er Sie nicht annehmen. Sie soll ihm auch nicht gegeben
werden. Das heißt, er muss sowieso selbst wählen.
134. Daher, wenn
du so eine Idee erklärst, so steht dir dann bevor, schon diejenigen zu
suchen, denen alles gefallen wird, was du beginnen wirst zu erzählen.
Nur sie kann man mitreißen, diese Menschen, denen alles gefallen wird,
was du ihnen erzählst.
135. Aber im weiteren wird eine natürliche
Frage auftauchen – sie werden in Wechselwirkung mehr untereinander
handeln müssen. Und hier muss man das mitteilen, was beginnen wird,
alle Probleme zu lösen, die während der Kontakte der Menschen
untereinander entstehen.
136. Hier muss es irgendein System an
Erklärungen geben, das all diese Probleme harmonisch beseitigen wird.
Wo unter jedem so einem Zusammenstoß eines Menschen mit einem anderen
eine Basis gestellt sein muss, die erklärt, warum dieser Zusammenstoß,
diese Spannung, vor sich geht und erklärt, wie man handeln soll, dass
dies nicht geschieht.
137. Und sie müssen glauben, dass dem wirklich
so ist und dem folgen. Dann kann man ein friedliches Existieren
miteinander aufbauen.
138. Wenn es so eine Basis nicht geben wird,
so wird dies nur eine Losung sein, sie werden nichts aufbauen können.
Schon die ersten Versuche, sich in der Arbeit zu vereinigen, irgendein
neues Haus zu bauen – das wird sofort ein Problem. Sie werden
beginnen zu streiten: „Und warum bestimmst du hier alles? Und
vielleicht weiß ich es aber besser“. Das war´s dann, Ende, man kann
aufhören. Lächeln, einander die Hand schütteln, sagen: „Prachtkerle
seid ihr, Leute, habt einen guten Wunsch, aber gehen wir lieber nach
Hause, da bringen wir mehr fertig“. “
139. „Verstanden. Danke.“
140. „Das ist alles. Ich wünsche euch Glück. Bis zum nächsten Treffen.“
Kapitel
15
1. Der dreizehnte Oktober. Das Treffen mit dem Lehrer im Tal der
Verschmelzung.
2.
„Hat es die Einige-Familie richtig gemacht, als sie durch mehrheitliche
Abstimmung so eine Äußerung für zulässig eingeschätzt hat: „Auf der
Versammlung wird stets nach dem Negativen gesucht“? Wobei der Mensch,
der das gesagt hat, das Thematisieren grober Verstöße meinte und nicht
gesagt hat, aufgrund welcher konkreten Worte er das Negative sah.“
3.
„Dabei handelt es sich um eine unzulässige Äußerung. Sie ist mehr mit
einer Verurteilung verbunden. Konstruktiv ist so ein Vorschlag nur,
wenn in der Aussage klar wird, worum es konkret geht, um welche
vermutlich nicht richtige Handlung, aber konkrete Handlung.
4. Und
wenn man auf der Versammlung “immer“ sagt, so setzt das voraus, um
wörtlich daran heranzutreten, dass, was immer ihr auch machen würdet,
sich daraus ergibt, dass all eure Handlungen ausgesprochen negativen
Charakter haben und kein einziges positives Verhalten vorgekommen ist.
So geschieht es bei euch doch aber wohl kaum. Von daher ergibt sich,
dass dies mehr zum Verurteilen gehört. Die Aussage wurde nicht richtig
aufgebaut.“
5. „War bei einem Bruder dies ein Grund für eine
Entschuldigung, nicht zur verpflichtenden Versammlung gekommen zu sein:
er hat eine schwache Gesundheit und hat sich beeilt, die Kartoffeln vor
dem Dauerregen auszugraben.“
6. „Nein, dies ist kein
Entschuldigungsgrund. Erstens, wenn der Mensch nicht dorthin kommen
kann, wohin in der Einigen-Familie er zu kommen verpflichtet ist, so
soll er Der Familie schon im voraus mitteilen, dass dies für
ihn
wegen dem oder dem schwer ist zu schaffen.
7. Und wenn in diesem
Fall die Möglichkeit erwähnt wird, die Kartoffeln auszugraben, und es
wäre wirklich wünschenswert, sie zu einem bestimmten Zeitpunkt zu
ernten, denn dies ist mit eurem Hauptprogramm der Selbstversorgung
verbunden, so sollte sich hier dann einfach die Einige-Familie
einmischen. Dies wird im voraus besprochen, Die Familie findet Kräfte
und hilft dem Menschen, diese Kartoffeln in der nötigen Frist
auszugraben, um die Ernte zu retten. Und das ist alles, so wird das
Problem gelöst.“
8. „Die Mehrheit der Einigen-Familie hat bei
der Abstimmung gezeigt, dass sie nicht die Aufrichtigkeit der Reue
eines Bruders gesehen hat. Ist es dabei richtig, der Bitte des Bruders
nachzukommen und ihm zu erlauben, ein zweites Mal die Reue zu äußern
und die Abstimmung bezüglich Aufrichtigkeit der Reue wiederholt
durchzuführen?“
9. „Nicht ganz klar wegen der Wiederholung. Also
hier ist die Situation nicht ganz konkret. Es ging so vonstatten, dass
er gesagt hat: „Vergebt mir, ich werde es nicht mehr so machen“, alle
haben so abgestimmt: „Nein, nicht aufrichtig“, er sagte: „Erlaubt es
mir dann bitte noch einmal“ - „Bitte, noch einmal“. Und er hat versucht
zu weinen: „Und, hat es jetzt so geklappt“? “
10. „So ungefähr.“
11.
„Also, so ähnlich? Sofort eine wiederholte Reue? Oder sind Jahre
vergangen, er kam noch einmal und sagte: „Darf ich noch einmal kommen?
Ich habe schon Vieles neu bedacht und versuche noch einmal, meine Reue
zu äußern“? Das ist schon eine ganz andere Situation.“
12. „Die Reue erfolgt sofort danach, er kniete...“
13. „In Wiederholung?“
14. „Ja.“
15.
„Das war schon nicht richtig. Wenn sofort nach einigen Minuten der
Versuch gemacht wurde, die Reue zu wiederholen, so ist dies nicht
richtig. Es handelt sich um irgendein Spiel.
16. Wenn die Reue
aufrichtig ist, dann ist es unmöglich, sie aus irgendeinem zufälligen
Versehen unaufrichtig zu äußern, um dann schon aus neue zu spielen und
seine wahre Reue dann schon normal zu zeigen. Wenn sie vorhanden ist,
dann ist sie vorhanden. Sonst setzt dies irgendein komisches
psychologisches Spiel voraus.
17. Oder es waren irgendwelche Details
nicht erwähnt worden, die in diesem Fall für diese Frage wichtig waren.
Aber so, wie es mitgeteilt wurde, sieht das unsinnig aus.“
18.
„Ich bin verantwortlich für den Bereich “Information“. Zufällig erhielt
ich eine genaue Information darüber, dass der Priester und seine Frau
sich nicht mehr als Naturfamilie bezeichnen. War es richtig, dass ich
in der Einigen-Familie nicht öffentlich darüber berichtet habe? Die
Bedrängnis wurde dadurch verursacht, dass es die Meinung gibt, dass
ich, da ich keine genaue Information dazu gegeben habe, die Verbreitung
von Gerüchten gefördert habe.“
19. „Eine offizielle Information soll
der Mensch geben, der dafür zuständig ist. Er präzisiert etwas dort, wo
die Information aufzugreifen ist, und wenn die Menschen, die diese
Information geben, nach einer Präzisierung sehen, dass er sie wirklich
richtig verstanden hat, kann er die Information weitergeben.
20.
Nicht einfach so – er ging vorbei, hörte etwas und dachte, er könne
dies mitteilen. Dann kann durchaus eine große Ungenauigkeit entstehen,
die aufgrund natürlicher psychologischer Besonderheiten der Menschen
von einem zum anderen schnell weitergegeben wird, wobei sie sehr
schnell so verzerrt wird, dass darin nicht mehr die ursprüngliche
Information zu erkennen ist. Auf diese Weise kann man natürlich
untereinander ernsthaft Verwirrung erzeugen.
21. Wenn jemand aber
vorhat, etwas zu verkünden und vorhat, sozusagen bedingt über etwas
offiziell zu sprechen, irgendeine Tatsache fixieren will, dann ist es
wünschenswert, dass dieser Mensch sich diesbezüglich verantwortungsvoll
verhält und dieses Thema maximal präzisiert und vorausgehend sagt, dass
er dies erst dann bekanntgeben möchte, wenn die Erklärung
äußerst
klar, äußerst genau sein wird.“
22. „Es ist sowieso nicht ganz klar.
Ich habe es zufällig gehört und maximal präzisiert, Fragen gestellt,
ausführlich beantwortet bekommen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass
ich dies unbedingt allen mitteilen sollte, denn mir wurde ja auch nicht
aufgetragen: „Geh hin und berichte“. Also, wie eben beschrieben, habe
ich es gemacht, wobei ich meinte, dass die Situation kritisch sein
könnte, und ich wollte, wenn man mich schon fragen würde, eine genaue
Information geben. Mir wurde aber gesagt: „Warum hast du das nicht
offiziell mitgeteilt?“ Hätte ich in dieser Situation hingehen und sagen
sollen: „Leute, es gibt eine Information“? Ich bin nicht gebeten
worden, sie zu verbreiten oder zurückzuhalten.“
23. „Wie du willst.
Weshalb hast du es nicht gesagt? Weil du nicht wusstest, ob du es
darfst, ob du es sollst oder nicht, deswegen hast du auch nichts
gesagt. Dies gehört nicht zu so einer Information, wo jemand etwas
unbedingt tun soll (insbesondere derjenige, der vorbeigelaufen kam und
etwas gehört hat). Dies gehört nicht zu so einer Information.
24.
Wenn ein Mensch etwas für sich präzisiert hat, so hat er dies für sich
gemacht. Und wenn die Situation entsteht, erzählt er das, was er für
sich schon klären konnte, den anderen, die sich dafür irgendwie
interessieren. So etwas ist auch möglich.
25. Aber es ist besser,
wenn ihr die Fragen, die bei euch auf Resonanz treffen können, maximal
genau fixiert (die Information über diese Situation) und sie all euren
Mitmenschen nahebringt, es erzählt, um falsche Vermutungen und
Deutungen auszuschließen.
26. Es wäre besser, es so zu machen. Aber
hier muss man schon speziell Bemühungen dafür aufwenden. Nicht
zufällige Bemühungen, wo jemand vorbeiläuft (das ist schon zufällig),
sondern es ist möglich, speziell dafür Bemühungen aufzuwenden.“
27.
„Frage der Verantwortlichen für den Arbeitseinsatz für Frauen. War es
zulässig, dass ich eine Schwester vom Jäten an den gemeinsamen
Kartoffeln der Einigen-Familie befreit habe, es waren wenige Frauen vor
Ort? Die Arbeit war für eine Stunde geplant. Die Schwester rief an und
sagte, sie habe keine psychischen Kräfte, sie müsse ihren Hafer ernten,
und morgen müsse sie in die Kollektiv-Wirtschaft zur Arbeit gehen, sie
habe dort einen offiziellen Job.“
28. „Ich habe nichts verstanden.
Mir ist nicht klar, welchen geistigen Sinn das hat. Irgend etwas
Rationelles wird in Bezug auf die Kolchose und auf die Kartoffeln
betrachtet...
29. Was du sagst, das scheint überhaupt nicht zum
Geistigen zu gehören. Also, Ich kann an dem, was du sagst, kein Problem
geistigen Charakters sehen.“
30. „Es kommt mir so vor, dass das
Problem darin besteht, dass die Schwester mich anrief und anfing,
Gründe aufzuzählen, warum sie nicht zum gemeinsamen Arbeitseinsatz
kommen könne, zum Jäten an den Kartoffeln...“
31. „Siehst du, du
hast nun schon begonnen, ein Schlüsselwort zu erwähnen –
“Arbeitseinsatz“. Endlich. Sonst aber... es werden irgendwelche
Probleme aufgezählt, die zum Geistigen in Wirklichkeit keinen Bezug
haben.
32. Aber wenn du das berührst, was mit der Einigen-Familie
verbunden ist (es gibt bei euch den Arbeitseinsatz, wo ihr alle vereint
zum Arbeiten geht, - jemand aber sagt wegen irgend etwas ab zu kommen,
und ihr bezweifelt, dass dies ein guter Grund sei, der den Menschen
hindern kann, zu dem Einsatz zu kommen), - dies ist schon ein wenig
eine andere Frage, hier beginnt schon das Geistige spürbar zu werden.
Weil dann die Wahl des Menschen zu sehen ist – mit allen zusammen zu
sein, oder aber allein zu bleiben und etwas zu tun.
33. Dies ist so
ähnlich dem, was Ich vorher schon beantwortet habe. Erstens wisst ihr
immer im voraus, dass ihr morgen oder übermorgen irgendeine gemeinsame
Handlung unternehmen werdet. Wenn der Mensch es sieht, dass seine
Umstände in diesem Moment so sind, dass er nicht dorthin kommen kann,
so bespricht er dies im voraus.
34. Er lässt es die anderen nicht
dann wissen, wenn der Einsatz schon stattfindet, sondern er muss im
voraus besprechen, dass es die Wahrscheinlichkeit gibt, dass er aus
diesem oder jenem Grund nicht kommen kann, dass bei ihm dann
Schwierigkeiten entstehen, wenn etwas Bestimmtes nicht gemacht wird,
und es verderben könnte, und dass er bei seinen Mitmenschen um Rat
bittet, wie er handeln soll.
35. Und dann sagt die Einige-Familie:
„Gut, wir können dir dabei wirklich nicht helfen, es muss aber gemacht
werden. Dann sind wir einverstanden, dass du wegbleibst und deine
Sachen machst“. Oder sie sagen: „Gut, zwei oder drei Menschen haben wir
noch frei, sie können dir helfen. Wir helfen dir – und du kommst schon
ruhig, ohne Gewissensbisse, zur gemeinsamen Arbeit“.
36. Also, ihr
löst das dann schöpferisch. Aber dies wird im voraus besprochen. Wenn
so etwas an dem Tag gesagt wird, der für die gemeinsame Tätigkeit
bestimmt wurde, dann gibt es für dies alles keinen bedeutenden Grund.
Keinen schwerwiegenden.
37. Ein gewichtiger Grund – man hat sein
Bein gebrochen, oder man wurde so krank, dass man sich nicht vom Bett
erheben konnte. Das kann unerwartet passieren, und natürlich kann der
Mensch nicht zum Treffen kommen. Er hat das nicht im voraus geplant. Er
hatte weder vor, sein Bein zu brechen, noch krank zu werden. Aber es
geschah so, dass er wach wurde und nicht aufstehen konnte: er hat
Kopfschmerzen, und alles tut schrecklich weh. Das ist eine andere
Sache, da handelt es sich um einen gewichtigen Grund.
38. Wenn aber
ein Mensch direkt vor dem Arbeitseinsatz sagt, dass bei ihm etwas nicht
geerntet wurde, zudem das und das nicht erledigt wurde und jenes nicht
aufgeräumt ist, so gehört das nicht zu einem gewichtigen Grund. Selbst
wenn diese ganze Arbeit sogar irgendeine wichtige Rolle spielt in der
Hauswirtschaft, aber eben deswegen, weil dies erst am Tag des Einsatzes
besprochen wird, ist dies kein schwerwiegender Grund. Das müsste man
früher ansprechen und zusammen mit der Einigen-Familie zu irgendeiner
Lösung kommen.“
39. „Und spielen hier die psychischen Kräfte eine
Rolle oder nicht? Der Mensch sagt, er habe nicht die psychischen
Kräfte, er könne nur seinen Hafer ernten, aber zum gemeinsamen
Arbeitseinsatz könne er nicht kommen...“
40. „Für einen Gläubigen
spielt das keine Rolle. Für alle anderen – spielt es eine Rolle. Der
Gläubige ist so einer, der alle seine Kräfte zur Überwindung seiner
selbst aufwendet. Alle Kräfte. Und hier werden nicht alle Kräfte
eingesetzt. Wenn der Mensch immerhin noch etwas tun kann, so hat er
noch Kräfte.
41. Was ist das: “man habe keine psychischen Kräfte“?
Für was konkret gibt es sie nicht? Um mit den Menschen zu
kommunizieren? Man muss nun im weiteren ein Detail aussondern, warum
man Kräfte für eine Arbeit haben würde, für die andere aber nicht (und
dies wird eben mit der psychologischen Seite in Zusammenhang gebracht).
42.
Was genau? Ist der Kontakt mit den Menschen unangenehm, kompliziert?
Kann man nicht kommen, weil man durch irgendwelche komplizierten Fragen
überfordert sein wird, und man wird es einfach nicht aushalten, man
wird belastet werden und nicht arbeiten können, und man wird überhaupt
kraftlos werden? Also, was ist das für ein Problem? Für was konkret
reichen die Kräfte nicht? Hier ist es notwendig, schon einen
charakteristischen Fehler zu betrachten, den der Mensch begehen kann.
43.
Aber für einen Gläubigen muss das kein Problem sein. Er strebt stets
danach, sich zu vervollkommnen. Folglich nimmt er an allem teil, woran
er wenigstens irgendwie teilnehmen kann, um mit seinen Mitmenschen
zusammen zu sein, um das, was um ihn herum vor sich geht, besser zu
sehen, um besser zu begreifen, was er im Innern ändern muss.
44. Je
aktiver ihr miteinander in Kontakt seid, umso breiter und tiefer
beginnt ihr, alle eure Besonderheiten, die euch heute eigen sind, zu
begreifen.
45. Und je besser ihr eure Besonderheiten seht, umso
leichter könnt ihr irgendwelche Probleme, die mit euch verbunden sind,
lösen. Das heißt, ihr habt mehr Möglichkeiten, etwas in euch aufs Neue
zu durchdenken.
46. Also, einfach so eine Ausrede, man habe keine
psychischen Kräfte, - das reicht nicht aus. Es wäre gut, tiefer zu
betrachten, was denn in Wirklichkeit nicht stimmt. Hier wird in diesem
Fall irgendein ernster Fehler zugelassen.
47. Es kommt vor (soweit
Ich das zu hören bekomme), dass einige von euch die Einige-Familie
verlassen, müde werden von der Erfüllung der Gesetze, der Forderungen,
die es im Innern der Einigen-Familie gibt, wobei sie sich weiterhin
sozusagen für diejenigen halten, die noch den Weg Der Wahrheit gehen.
Aber dies ist nicht so.
48. Wenn ihr wegen irgendwelcher Regeln, die
innerhalb der Einigen-Familie existieren, ermüdet, so muss man dringend
in sich das Problem suchen, das euch zwingt, dadurch zu ermüden. Ihr
legt ein falsches Verhalten an den Tag. Das ist ein markantes
Kennzeichen.
49. Ihr selbst stellt irgendwelche übermäßige
Forderungen, die ihr in euch zulasst, was euch daher unvermeidlich zur
Müdigkeit führt. Euch bedrängen die Forderungen eurer Mitmenschen,
irgendwelche Gesetze, die etwas von euch fordern, aber eure Schwäche
zeigt sich darin, dass ihr selbst dazu neigt zu fordern. Und eure
gegenseitigen Forderungen prallen aufeinander, was eure Müdigkeit
verursacht.
50. Und die Regeln der Familie – das sind natürlich
gewissermaßen Forderungen. Wenn ihr irgendwelche Regeln festsetzt, so
müsst ihr sie erfüllen. Also, das ist so eine bedingte Forderung, aber
dies führt zu organisiertem Handeln, sie ist notwendig.
51. Viele
von euch fühlen sich bedrängt, wenn man von euch etwas fordert, wenn
man euch zwingt, etwas zu machen, was ihr heute nicht tun möchtet.
Etwas in eurem Innern will das nicht, widersetzt sich – da ist ein
Gesetz, na, so etwas! das muss man auch noch erfüllen. Und irgendwelche
egoistischen Dummheiten, die eine Empörung im Innern des Menschen
auslösen, schalten sich ein. Und dann beginnt er schon im weiteren,
indem er dieser inneren Rebellion nachgibt, ernste Fehler, die für
einen Gläubigen unzulässig sind, zu begehen.
52. Daher (wir
wiederholen noch einmal), je aktiver ihr miteinander in Kontakt seid,
umso besser könnt ihr eure Mängel sehen. Besonders innerhalb der
Einigen-Familie, wo ihr versucht, euch zu organisieren, wo die dafür
Verantwortlichen erscheinen, die anfangen, etwas “mir nichts, dir
nichts“ zu übertreiben.
53. So etwas kommt vor und das nicht wenig,
aber das ist nicht auszuschließen. Es gibt ein Sprichwort: Willst du
einen Menschen erkennen – gib ihm Macht. Selbst wenn ihr nur ein wenig
Macht besitzt (ihr werdet für etwas verantwortlich, und jemand muss
sich euch unterordnen), tauchen bei euch schnell irgendwelche Macken
auf, die es in Unmengen im Innern gibt, und nicht selten beginnt ihr,
irgendwelche Dünkel zu zeigen, ihr beginnt dort leicht zu übertreiben,
wo dies gar nicht gemacht werden müsste. Das ist wirklich dumm, vom
vernünftigen Standpunkt aus gesehen. Aber ihr werdet mitunter einfach
zügellos: Ihr seid doch verantwortlich – und das ist alles.
54. So
etwas geschieht sehr häufig in kleinen Dingen. Und gerade da muss man
aufmerksam sein. Wenn der Versuch da ist, etwas zu organisieren (und
folglich wird jemand zum Verantwortlichen erklärt, wo jemand das letzte
Wort haben wird), müsst ihr lernen, auf ihn zu hören. Gehorsam sein, um
zu lernen, sich zu entwickeln.
55. Man wird keine Dummheiten von
euch fordern. Obwohl, man kann euch auch bitten, etwas Unsinniges zu
machen. Aber wenn dies nicht den Gesetzen Der Wahrheit widerspricht, so
erledigt es dann mit Lächeln. Bittet der Verantwortliche euch, so etwas
zu tun – gut, lächelt, findet im Innern Frieden.
56. Es handelt sich
ja um Lektionen, elementare Schulstunden. Und wenn ihr darüber
stolpert, euer Hochmut euch erhitzt, - so heißt das, euer Hochmut ist
vorläufig noch größer als die zulässigen Normen, und ihr stolpert
seinetwegen, er, so eine “Kröte“, setzt euch zu.
57. So orientiert
euch, verliert keine Zeit. Während ihr miteinander umgeht, schaut
aufmerksam auf euch selbst. Es zerreißt euch mitunter unsinnig, ihr
verliert leicht die Formen von Anmut, ihr werdet wie Kröten, ihr bläht
euch auf.“
58. „Also sollte ich als Verantwortliche sie nicht von
der Arbeit befreien, als ich diese Gründe erfuhr, oder sie doch wieder
gehen lassen?“
59. „So, wie du das machst, so machst du es. Aber wir
sprechen von so einer Situation, die sich nicht wiederholen soll. Ich
sagte schon, habe die Antwort schon gegeben, die so eine
Wahrscheinlichkeit grundsätzlich im weiteren überhaupt ausschließen
soll.
60. Das heißt, du als diejenige, die das organisiert, sollte
so etwas im weiteren überhaupt nicht mehr erleben. Wenn die Gläubigen
das hören, was der Lehrer sagt, so wird das keiner mehr am Tag der
gemeinsamen Arbeit so machen.
61. Und wenn er im voraus anfragt,
dann entscheidet nicht der Verantwortliche, sondern der Wirtschaftsrat,
der kann betrachten, ob es möglich ist, dem Menschen bei seinem
wirtschaftlichen Problem zu helfen, damit er mit allen zusammen
arbeiten kann, er nämlich, als Gläubiger, will unbedingt mit allen an
der vereinten Arbeit teilnehmen. Zusammen kommuniziert man besser,
hilft man sich gegenseitig besser. Er als der Gläubige will das sehr,
es juckt ihn ja alles, so sehr will er beim gemeinsamen Arbeitseinsatz
dabei sein. Und wenn es nicht juckt, stellt euch die Frage: Was macht
ihr hier? Wohin strebt ihr?“
62. „Guten Tag. Hat es in der
folgenden Handlung meinerseits einen Fehler gegeben, als ich eine
Schwester an die Regel erinnert habe, dass man bei der Arbeit bleiben
soll und erst danach, wenn sie mit etwas nicht einverstanden ist, diese
Frage thematisiert? Sie wollte vom gemeinsamen Arbeitseinsatz weggehen,
um in ihrem Garten zu arbeiten, ohne auf die Verantwortliche zu hören,
wobei sie das auf ihre psychische Müdigkeit zurückführte.“
63. „Das
gehört zum Gleichen. Was ist das denn, psychische Müdigkeit? Das ist
eine Frage an die Gläubigen. Also, bevor einer einfach so “psychische
Müdigkeit“ dahersagt, wäre es gut zu schauen, woran er sich stößt, was
ihn so schwer belastet, dass er anfängt, müde zu werden.
64. Dies
ist gerade die Arbeit für ihn. Das ist dasselbe, als ob er eine Aufgabe
in der Mathematikstunde lösen müsste, es ihm aber nicht gelingt, und er
sagt. „Ich gehe nach Hause“.
65. Stellt euch eine Schule vor, die
euch sehr bekannt ist... Die erste Aufgabe wird immer wieder nicht
gelöst – der Schüler steht auf, geht nach Hause. Der Lehrer
sagt:
„Wo gehst du denn hin! Du musst noch weiter versuchen, die Aufgabe zu
lösen. Arbeite weiter daran, lass uns die Lösung suchen“. - „Ich bin
schon müde, das ist alles, ich kann nicht mehr. Ich kann sie nicht
lösen. Ich gehe“. Wie soll man euch in so einem Fall etwas beibringen?
Das heißt, ihr müsst lernen, ihr müsst eine Lösung suchen.
66.
Gleichzeitig, das füge Ich natürlich noch hinzu, kann so eine
psychische Müdigkeit vorkommen, wo der Mensch letztendlich an
irgendeine innere Grenze gelangt, wo, wenn man noch ein wenig mehr
belastet, er einfach abstürzt, er wird irgendeinen ernsten
psychologischen Absturz erleben. Und er wird sich für gar nichts eignen
und wird sehr traurig werden, wird zudem auch noch seine Mitmenschen
traurig stimmen. Natürlich ist es dann besser wegzugehen und sich zu
entspannen. Das ist möglich.
67. Aber das ist eine Aufgabe, die man
schon an dieser Stelle konkret betrachten muss, und jedermann muss sie
betrachten. Diejenigen, die die Situation von außen beobachten, als
auch derjenige, der das Epizentrum dieser Situation darstellt, der, bei
dem irgendein Absturz sich zu formen beginnt.
68. Er muss schon
selbst anfangen, daran zu denken, was ihn bedrängt: warum ist er müde
geworden, als er gekommen ist? Womit ist seine Müdigkeit verbunden? Was
hat ihm nicht gefallen? Hat ihm der Ton desjenigen nicht gefallen, der
die Arbeit organisiert, - und er sagt: „Wie denn so? Wie sprichst du
mit mir?!“? So kann all dies im Innern aufsprudeln.
69. Wenn ein
Mensch davon müde wird, so muss er deswegen nicht weggehen. Er muss
sich besiegen, hingehen und machen. Und ein weiteres Mal darum bitten,
dass der Verantwortliche ihm noch einmal etwas auf diese Art befehle,
und noch einmal versuchen, hinzuschauen, zu lächeln und leichten
Herzens hinzugehen und die Arbeit zu machen, die der Verantwortliche
aufgetragen hat.
70. Obwohl er ihn vielleicht angebrüllt hat, die
Stirn gerunzelt hat und euch so angesehen hat, wie wenn ihr ein
Schwächling wäret, - ihr lächelt und erfüllt es friedlich. Und ihr
bittet noch einmal darum, sagt: „Mach´s noch einmal so, Stirne runzeln,
los. Schrei mich noch einmal so an, sodass ich zusammenzucke“. Und
lächelst noch einmal: danke, prima. Du gehst hin und machst, alles ist
wunderbar.
71. Findet die Lösung in euch selbst, eilt nicht, die
Lektion zu versäumen. Es handelt sich nämlich um eine Lektion, in
diesem Moment gibt euch die Aufgabe so eine Art bedingter Lehrer. Das
heißt, einer, der in eurer Nähe ist, euer Mitmensch. Und er erscheint
in dieser Rolle, wo er euch etwas geben soll, euch etwas bestimmen
soll, die Richtung irgendeiner Bewegung.
72. Also, er wurde in
diesem Fall zu so einem Mikro-Lehrer. Und er verschafft euch auch in
diesem Fall noch einen psychologischen Anteil, der euch irgendwie
anspannt. Aber dies ist doch eine Lektion, euch wurde einfach eine
Lektion gegeben. Ihr seid doch gekommen, um zu lernen, da ist eure
Lehrstunde. Wo lauft ihr denn hin? Und wofür seid ihr dann gekommen?
Das sind alles Lehrstunden.
73. Darum kann man hier nicht eine
einzige Antwort auf diese Frage geben. Also, so scheint´s, kann man
euch auch befreien, wenn es dort eine Schwierigkeit gibt und der Mensch
wirklich abstürzen kann (in diesem Fall ist es ihm natürlich leichter,
sich zu entfernen und sich zu entspannen), aber andererseits wäre es
gut, dass ihr euch selber darüber klar werdet, nicht vorschnell
unbedacht des öfteren sagt: „Ich gehe, ich bin psychisch müde“. Wurde
denn alles getan, damit man psychisch nicht müde wurde? Wodurch begann
sich diese Müdigkeit anzusammeln?“
74. „Durch die Versammlungen.“
75.
„Wenn er zur Versammlung gekommen ist, zur Arbeit in normalem Zustand
gekommen ist, so begann sich die Müdigkeit folglich im Verlauf
irgendeiner Handlung zu formen. Da muss man gerade hier schauen, was
angefangen hat, euch zu zwingen, sich so anzuspannen.
76. Und im
Prozess, solange dies alles heiß ist (wie in der Schmiede, solange das
Metall heiß ist...), beginnt ihr daran zu arbeiten. Sonst, wenn ihr
weggeht, kühlt dieses “Metall“ ab, es wird sinnlos sein,
damit zu
arbeiten. Mit ihm muss man arbeiten, solange es heiß ist.
77. Wenn
dieser ganze Wirrwarr bei euch einsetzt, muss man lernen, mit all dem
ins Klare zu kommen und letztendlich jenen friedlichen Zustand finden,
der euch helfen soll.
78. Die Nächsten bemühen sich doch auch, alles
richtig zu machen, aber sie können das nicht immer. So muss man es
schaffen, sich gegenüber irgendwelchen Fehlern wohlwollend zu
verhalten, gegenüber Übertreibungen, die ein Mensch in irgendeiner
Stimmung äußern kann.
79. Ihr könnt nämlich mitunter auf den
Versammlungen wirklich eure Stirn runzeln. Ihr seid sozusagen berufen
zu lächeln, aber ihr sitzt dort sauer, streng. Und wird auf irgend
jemanden gezeigt: „Hier hat es einen Fehler gegeben“, so drehen sofort
alle ihre Köpfe, runzeln die Stirn und werden denjenigen durchdringend
betrachten, so, wie einen Lumpen.
80. So werdet ihr es schwer haben,
die Aufgaben zu lösen. Sowieso ist dies eure schwächste Stelle – wenn
man euch so anschauen mag, euch ausschimpfen mag, euch irgendwie tadelt
und sagt, dass ihr nicht gut seid. Und bei euch beginnen sich schnell
die Komplexe einzuschalten und euch zu hemmen.
81. In Wirklichkeit
müsst ihr euch noch gegenseitig helfen, all diese Komplexe und Fehler
zu überwinden. Das heißt, man muss irgendwo lächeln, irgendwo einen
Witz machen, man muss unterstützen können.
82. Das heißt, man muss
so eine psychologische Atmosphäre gestalten, die euch mutiger
miteinander kommunizieren und irgendwelche von euren inneren
Geheimnissen aufdecken lässt, solche, die es gerade brauchen,
aufgedeckt zu werden und die einer gemeinsamen Ansicht bedürfen, damit
eure Nächsten euch helfen, sich darüber klar zu werden, was
wahrscheinlich nicht richtig gemacht wurde. Dann müsst ihr ehrlich in
euch etwas aufdecken und die Nächsten um einen Rat bitten.
83. Nötig
ist eine vertrauliche Atmosphäre, und insofern müsst ihr diese
gegenseitige argwöhnische Sicht maximal wegschaffen. Das heißt, man
muss sich mutiger öffnen, freundlicher anlächeln, so eine Atmosphäre
schaffen. Und dann ist dies alles einfacher zu erledigen.
84.
Natürlich ist es sehr schwer, diese Atmosphäre sofort zu bilden. Und
folglich kann es bei einem irgendwo durchaus zu einer Übertreibung
kommen.
85. Und wenn die Übertreibung eine Grenze erreicht hat, wenn
es wirklich besser ist, dass der Mensch sich entfernt und entspannt, so
kann man dies erlauben. Aber das sage Ich dem, der dieses Thema von
außen regeln kann ( einen gehen oder nicht gehen lassen).
86. Aber
gleichzeitig wird der Hinweis auch demjenigen gegeben, der an eine
Grenze gekommen zu sein scheint. Und hat er alles dafür getan, um nicht
überfordert zu sein? Damit er selbst aufmerksam das einschätzt, was bei
ihm im Innern vor sich geht, wie er diese Aufgabe löst.
87. Weil er
nun vielleicht wirklich besser weggehen sollte, um Atem zu holen, wobei
er irgendwelche Dinge fixiert, die er nicht richtig wahrnimmt und die
ihn überfordern.
88. Damit er danach, nachdem er sich erholt hat,
dieses Thema aufs Neue aktivieren kann. Aber schon mit jemandem
zusammen. Und für sich um Weisheit und Rat bittet, wie er diesen
Umstand, der für ihn nicht aufzuklären war, lösen kann. Ihr
konntet keine richtige Lösung finden – und bittet um Rat.“
89. „Also
war mein Hinweis nicht angebracht? Und wenn ich sehe, dass ihr
psychischer Zustand etwas schwierig ist, kann man sie auf fürsorgliche
Weise an die Regel erinnern, sodass es keinen Verstoß dagegen gibt?“
90.
„Erinnern kann man daran, dass dies ein Verstoß sein könnte. Aber der
Verstoß ist in so einem Fall gegeben, wenn der Mensch wirklich noch
anwesend bleiben könnte. Dabei beeilt er sich aber zu sehr, seinen
Charakter zu zeigen und wegzugehen. Dies ist ein Verstoß.
91. War
der Mensch aber wirklich an seiner Grenze und jeden Moment abstürzen
könnte und weggegangen ist (eben deswegen weggegangen ist, weil er
merkt, dass, wenn nun noch ein wenig passiert – stürzt er ab und stellt
Dummheiten an), dann soll man das nicht so einschätzen, dass er ein
Gesetz verletzt hat, und man kann ihn deswegen nicht aus der
Einigen-Familie ausschließen. Er hat richtig gehandelt, als er
weggegangen ist.
92. Und dann derjenige, der versuchte, ihn zu
halten, hat die Situation unterschätzt, er war nicht fähig, sie richtig
einzuschätzen, als er von dem Menschen gefordert hat zu bleiben, dort,
wo er besser nicht bleiben sollte.
93. Also, es kommt darauf an, was
in Wirklichkeit vor sich gegangen ist. Wahrscheinlich stimmt auch, dass
es so einen Hinweis gibt, aber man muss schauen, inwieweit es
angebracht war, die Situation von der einen oder von der anderen Seite
zu betrachten.“
94. „Guten Tag, Lehrer. Wenn es vom Lehrer
bestimmt wurde, dass es günstig ist, Babys an ihrem siebten Lebenstag
für das Leben zu segnen, ist es dann zulässig, Kinder später zu segnen,
wenn man es zum Beispiel nicht geschafft hat, bis zum siebten Tag das
Entbindungsheim zu verlassen? Oder die Mama und das Kind sind nicht
gesund, und der Arzt empfiehlt ihnen, das Haus zu hüten. Und eine
dritte Variante: angenommen, das Kind wurde in der Stadt geboren, und
die Eltern sind im Nachhinein gekommen und bitten darum, das Kind zu
segnen.“
95. „Ja, natürlich. Gründe, die man berücksichtigen soll,
sind solche, die es offensichtlich nicht ermöglichen, dieses Sakrament
rechtzeitig zu vollziehen. Eben sie lassen es offensichtlich nicht zu.
Das heißt, der Mensch bemüht sich, er ist bereit, dies zu machen, aber
etwas Äußeres lässt dies einfach nicht zu. Dann ist so ein Grund
zulässig, er wird so betrachtet.
96. Aber wenn der Mensch es
wirklich in die Wege leiten könnte, jedoch irgendwelche Gründe nennt,
die ihn nicht offensichtlich gehindert haben, dann ist dies
schon
ein nicht richtiger Grund, man kann ihn schon nicht anführen.“
97. „Und wenn er sagt: „Ich wusste nicht, dass man dies am siebten Tag
vollziehen soll“, gilt dies als triftiger Grund?“
98. „Nun, wenn man es nicht gewusst hat... Und wie kann man von einem
Menschen etwas fordern, was er nicht weiß?“
99. „Und gibt es irgendeine obere Grenze für dieses Sakrament? Zum
Beispiel ein Jahr, zwei Jahre, ein Monat, drei Monate...“
100.
„Es gibt keine Grenze. Wenn ihr das Kind segnet, so bedeutet dies
nicht, dass irgendein besonderes Sakrament in den ersten Lebenstagen
des Neugeborenen verläuft. So eine Genauigkeit des Bestimmens gibt es
nicht bei diesem Sakrament. Ihr segnet das Kind für das Leben. Einfach
ist dieser Moment des Wohltuenden wichtig, spielt seine Rolle, in
dieser frühen Periode geht eine bestimmte Informationskorrektur
vonstatten.
101. Beim Erwachsenen findet auch eine Korrektur statt,
aber der Mensch hat schon Vieles angesammelt, und die Korrektur kann
sich nicht so aktiv auswirken, so, wie gerade im ganz jungen Alter.
Diese Periode ist einfach, wie gesagt, am günstigsten. Nicht
verpflichtend, sondern am günstigsten.
102. Alles übrige wird
weniger günstig sein. Sie ist angebracht, aber je mehr die Frist
verschoben wird, umso wenig günstiger ist es gerade vom Standpunkt der
Informationskorrektur her gesehen. Weil es dort schon eine andere Rolle
spielt. Aber sowieso ist das Segnen immer normal für den Menschen.“
103.
„Ist klar. Und wenn das Kind im Winter zur Welt kommt, wo es sehr
frostig ist, muss man dann das Ritual des Segnens für das Leben zum
Beispiel im Zentrum der Stadt der Morgendämmerung durchführen, oder in
der kalten Kirche in Petropawlowka, oder ist es besser, dieses
Sakrament zu Hause zu vollziehen?“
104. „Es wurde wieder nicht
richtig gefragt. Alles kommt darauf an, inwieweit in diesem Fall etwas
Nicht-Normales oder etwas Nicht-Annehmbares zu sehen ist.
105. Zum
Beispiel ist berücksichtigt worden, dass das Kind in ein Wässerchen
eintauchen sollte... Ist es normal, dass es dort eintaucht, wo man
vorher das Eis aufbrechen musste? Oder ist es immerhin woanders
möglich, da, wo es warm ist, damit man dann nicht das zitternde Kind
bei Kälte herausnehmen muss (sofort bilden sich Eiszapfen an ihm)? Ja,
natürlich, in diesem Fall ist es dann besser, dies im Warmen zu tun.
106.
Und was eine “kalte Kirche“ bedeutet – scheint sozusagen nicht klar zu
sein. Was, zieht man dem Baby den Schneeanzug aus, um es zu segnen,
oder behält es den Schneeanzug an, in dem es sowieso draußen im Winter
schläft? Es kommt vor, dass die Kinderchen in ihren Schneeanzügen ruhig
in ihrem Kinderwagen schlafen. Und was, wenn es dort zwei, drei Stunden
schlafen kann, und hier mag es für einige Minuten in die kalte Kirche
gebracht werden... Oder ist die Kirche ein Froster, wo es noch kälter
ist als draußen?
107. Das heißt, hier muss eine Nuance vorhanden
sein, die für das Kind gefährlich sein könnte, wo sich irgendeine
seltsame Komplikation zeigen könnte. Dann betrachten wir sie. Nicht so,
dass wir es einfach so bezeichnen, dass es sich um einen kalten Raum
handelt.“
108. „Eines der Elemente dieses Sakramentes ist einfach das Waschen des
Kindes. Und wenn es kalt ist...“
109.
„Wenn ihr es wascht, wenn dies mit Wasser verbunden ist, dann ist dies
natürlich besser in einem warmen Raum zu machen. Dann ist es besser,
ja. Oder dann dies während der kalten Periode vermeiden.“
110. „Braucht man das Kind dann nicht waschen?“
111.
„Nein. Dies ist nicht so eine Handlung, die traditionell werden soll.
Jede Nuance, die ihr in den rituellen Teil aufnehmen könnt, kann irgend
einen zusätzlichen günstigen Effekt haben. Einen zusätzlichen, aber sie
ist nicht obligatorisch. Und aufgrund irgendwelcher sich ändernden
Bedingungen braucht ihr sie nicht durchführen. Sie ist eine
zusätzliche, aber nicht eine hauptsächliche Nuance.
112. Darum, wenn
sich der Winter lange hinauszieht und es bei euch irgendeine Kammer
gibt, wo ihr diese Handlung durchführt, die Kirche aber steht leer und
kalt (ihr aber vollzieht es dort nicht, weil man doch mit dem
Wässerchen benetzen soll, doch das geht nicht, alles friert dort ein),
dann ist es natürlich besser, dies alles in der Kirche zu veranstalten
(da ist immerhin eine andere Atmosphäre, eine mit Gebet erfüllte
Atmosphäre), besser, als dies in einer Werkzeugkammer zu unternehmen,
in der man Geräte repariert oder sonst etwas (dort ist es sozusagen
warm, und man kann das Kind befeuchten und segnen).
113. Oder aber
ihr organisiert dann einen separaten Raum, der gerade mit dem Segnen
von kleinen Kinderchen verbunden wird, der geheizt, auf seine Weise
ausgerüstet und schön gestaltet werden kann. Auch wie ein kleines
Kapellchen, gemütlich und warm, wo sich aber nicht eine Menge von
Leuten versammeln muss. Auch so etwas ist möglich.
114. Aber besser
ist, es dort zu vollziehen, wo der Raum mit Gebet erfüllt ist, wohin
die Menschen in gehobenem Zustand hinkommen, mit dem Streben, Gott zu
preisen. Diese Atmosphäre und der Platz selbst werden auch nicht von
geringer Bedeutung, dies ist wie so eine Informationskorrektur für das
kleine Kind.“
115. „Gut. Und wenn es zum Beispiel keine Kirche gibt,
aber es gibt einen Raum, wo der Gottesdienst durchgeführt wird, aber
dort werden auch Versammlungen abgehalten – kann dann dort dieses
Sakrament vollzogen werden?“
116. „Wenn es sich um eine
Unvermeidlichkeit handelt, dann ist es eine Unvermeidlichkeit. Die
Versammlungen sind von ein wenig anderem, emotionalen Charakter, nicht
selten von aggressivem Charakter, was nicht mit der Kirche verbunden
ist.“
117. „Oder dies zu Hause machen?“
118. „Zu Hause können
auch emotionale und aggressive Manifestierungen vorhanden sein,
dieselbe Atmosphäre. Wenn ihr einen Raum habt, wo Versammlungen und
Liturgien durchgeführt werden, so kann es dort sogar besser sein. Denn
zu Hause finden normalerweise Versammlungen statt, aber es wird keine
Liturgie durchgeführt. Also dann ist es dort schon wenigstens irgendwie
besser, da, wo die Liturgie abgehalten wird: es wird zumindest etwas
gereinigt.“
119. „Und wie steht es mit den Menschen, die beim Ritual
des Segnens für das Leben anwesend sein möchten? Ist es besser, dass
die Eltern ihnen irgendwie vertrauen? Das Kind ist doch an seinem
siebten Lebenstag noch klein, man bemüht sich in dieser Zeit, es
überhaupt nirgendwohin weit hinauszutragen, nicht den Menschen zu
zeigen, um nicht irgendeine Infektion einzufangen.“
120. „Nun, eine
Infektion... das ist natürlich so eine heikle Sache. Wie kommen die
Menschen bei euch zusammen, auf welche Weise? Ich kann hier nicht
irgendwelche Bedingungen festsetzen. Es gibt keine Bestimmung, dass
dies nur die Eltern sein sollen, nur diejenigen, denen sie vertrauen,
sonst findet irgendeine übermäßige Korrektur in eine nicht notwendig
Richtung statt.
121. Ich kann nicht sagen, dass dies festgelegt
werden muss, weil die anderen Menschen wirklich die Grippe, Tuberkulose
und sonst noch etwas mitbringen können, und dann überträgt sich dies
alles auf das Kind. So können wir das nicht festlegen.
122.
Natürlich setzt diese Atmosphäre an sich einen Kreis gläubiger Menschen
voraus. Ihr segnet doch. Das ist ein Kreis von Gläubigen, in dem sich
alle behutsam und wohlwollend in Bezug zu einem Sakrament verhalten.
Und dabei ist es schon nicht wichtig, wie viele Menschen anwesend sein
können. Ein normaler Zustand – das ist immer gut, das ist immer ein
heilender Zustand.
123. Und wenn dort jedermann hinkommt (man ist
einfach vorbeigekommen, wischte sich das Schmieröl ab – was ist hier
los? – hat vorbeigeschaut, kam dazu, zupfte an etwas herum), wenn alle
auf diese Weise zusammenkommen werden, dann kann man natürlich wer weiß
was anrichten.“
124. „Eine andere Frage. In Der Schrift haben
wir so ein Bild gefunden, dass wir jedes Mal den Segen erhalten, wenn
wir das Lebendige Wort berühren, wenn auch nur in Gedanken. Und wenn
Christus weggeht, vertraut er die Erfüllung dieses Sakramentes den
Priestern an. Wie ist es richtig, um den Segen bei der Erfüllung der
Liturgie zu erbitten? Den Lehrer darum bitten? Gott bitten? Gott bitten
und danach Den Lehrer?“
125. „Immer Gott bitten, immer Gott bitten.
Ihr wendet euch an Gott, ihr preist Gott. Aber solange Ich hier mit
euch bin, ist Meine Anwesenheit in diesem Fall gewissermaßen
unvermeidlich, weil wir alle in Einem verbunden sind. Uns verbindet das
eine Sakrament, und die Naturkräfte verbinden.
126. Darum, indem ihr
glaubt, indem ihr lernt, Gott zu glauben, so glaubt ihr schon Dem, Der
gekommen ist, über Gott zu verkünden, Gesetze nahezubringen. Also bei
euch ist dies wie ein Ganzes, ein Erscheinen.
127. Indem ihr Gott
preist, lasst ihr Mich unvermeidlich neben euch sein und an all dem im
notwendigen Maße teilnehmen. Das ist unvermeidlich, und man muss sich
nicht speziell an Mich wenden, das ist überhaupt nicht notwendig.“
128.
„Wenn ein Mensch lange krank ist, ist es dann günstig, für ihn zu
beten, für seine Gesundheit Gebetshilfe im Kreis mit anderen während
des gesamten Krankheitsverlaufes zu geben, oder nur im Laufe von
vierzig Tagen? Es existiert die Meinung, dass, wenn der Mensch während
dieser Periode nicht die Gebetshilfe nutzen konnte, so ist es dann
sinnlos, ihm weiter auf so eine Weise helfen zu wollen.“
129. „Es
ist nicht wichtig, wann ihr helft und wie lange ihr helft. Wenn ihr für
jemanden betet und möchtet, dass sich die Gesundheit des Menschen
verbessert, er sich besser fühlt, und dass etwas bei ihm korrigiert
wird, - solange ihr betet, läuft dieser Segen zu ihm, er wirkt. Hört
ihr auf – läuft er nicht.
130. Alles kommt darauf an, wie er sich
selbst zum Göttlichen verhält, inwieweit er selbst vor Gott offen ist.
Aber dieser Segen wird immer mit ihm sein. Ihr könnt das verstärken
oder nicht verstärken.
131. Aber so eine Regel gibt es nicht, dass
ihr bis zu einem bestimmten Zeitpunkt geben sollt, doch ab irgendeinem
Zeitraum wird es schon nicht mehr gelingen zu geben. Nein, das sind
Dummheiten.“
132. „Und dieser Zeitraum – vierzig Tage – was ist das überhaupt?“
133. „Vierzig Tage... Was, ist er denn gestorben?“
134. „Irgendein bestimmter Zyklus...“
135.
„Keine Zyklen. Wie soll das gehen! Ihr helft – das heißt, ihr helft.
Wird etwa euer Segen irgendwie transformiert, wo ihr beim Beten für
jemanden denkt, dass der Segen im Laufe irgendeiner Zeit effektiv wird,
und danach wird er irgendwie seltsam, wie ein leeres Gebet? Da findet
so ein Unsinn statt.
136. Nein, solange ihr betet, helft ihr. Denkt
ihr gut an diesen Menschen – helft ihr, das heißt, der Segen läuft
währenddessen ständig von euch zu ihm.
137. Nun, und noch zusätzlich
dazu – in was für einem Zustand ihr seid. Denn wenn ihr in einem
schwierigen Zustand seid und dabei an den Menschen denkt, dann läuft
gewissermaßen auch eure Schwere zu ihm hin. Das kann auch sein.
138.
Darum, wenn ein Mensch an seine Mitmenschen, Verwandte, an gut bekannte
Menschen denkt , und es ist schwer in ihm in diesem Moment, so können
diese Menschen anfangen, sein Bild zu sehen und können beginnen, etwas
Unruhiges zu spüren. Also, wenn sie das Bild in irgendeinem Moment
erregt in sich wahrnehmen, dann können sie davon ausgehen, dass es
diesem Menschen jetzt schlecht geht. So wird so eine Informationswelle
weitergegeben.
139. Darum, wenn ihr jemandem helfen wollt, bemüht
euch, dies in eurem günstigsten Zustand zu tun. Dann ja, dann wird dies
eurerseits maximal günstig sein.“
140. „Noch eine Frage. Ist die
Aussage von mir grob und erniedrigend gegenüber einem Bruder, als ich
gesagt habe: „Das Bewusstsein des Bruders ist wie das eines Kindes,
naiv und einfach“? Dies wurde deshalb gesagt, um wenigstens irgendwie
den Bruder zu rechtfertigen, der das Glockenläuten versäumt, oder sich
verspätet hatte.“
141. „Das ist doch ein Lob, dies ist doch ein
ausgezeichnetes Kompliment! Das Bewusstsein ist nicht verhärtet, es ist
so frei, kindlich, leicht, rein, nicht verdorben. Er hat einfach ein
Kompliment ausgesprochen. Der andere lächelt, verbeugt sich: „Danke,
ich wusste es nicht einmal. Ich dachte ja, dass ich es geschafft habe,
schon etwas von dem Unrat abbekommen zu haben. Es zeigt sich, dass ihr
mich noch als einen Kleinen wahrnehmt. Wunderbar!“
142. Man muss
über all diese Dinge lächeln können, natürlich. Aber andererseits muss
man vorsichtig damit sein, Einschätzungen vorzunehmen. Hier muss man
sofort schauen, was ihr damit betonen wolltet: dass sein Denkvermögen
dem eines Kindchens entspricht?, dass er nicht fähig sei, vernünftig zu
denken? Dies gehört aber schon zu einer Verurteilung.
143. Es ergibt
sich so, dass all dies in diesem Bild widergespiegelt wird, dass man
alles, was man will, voraussetzen kann. “Das kindliche Bewusstsein“ -
Ich habe das Bild gezeichnet – als ein günstiges Bild. Aber im
gegebenen Fall hat er doch kein günstiges Bild gemeint, er wollte doch
den Menschen irgendwie rügen... Es ergibt sich so, dass er in
Wirklichkeit gerade durch dieses Bild angefangen hat zu verurteilen.
144.
Man muss das Motiv anschauen – was war gewollt? Betonen, dass der
Mensch vorläufig noch nicht genügend entwickelt ist, sich nicht normal
entwickelt hat? Das ist doch grob, dabei handelt es sich um eine
Verurteilung.
145. In dieses Bild wurde gerade etwas Ähnliches
eingelegt. Und folglich trägt schon das Bild selbst die Verurteilung in
sich, die Energie dieses Menschen, der versucht, seine Empörung zu
äußern, die aus seinem Innern kommt.
146. Er sucht, anderen
irgendwelche wohltuende Bilder aufzuzeigen. Aber die Energie vermittelt
er schon, er äußert seine Unzufriedenheit. Darum muss man diesen
Verlauf im Innern bremsen, seine Unzufriedenheit nicht vorschnell
äußern.
147. Wenn zu sehen ist, dass ein Mensch unter irgendwelchen
Umständen mit etwas nicht zurechtkommt, so muss man dies einfach
berücksichtigen. Man muss versuchen, es so zu lösen, sodass ihm dies
gelingt.
148. Sieht man, dass dieses Thema bei ihm überhaupt nicht
vorankommt, - so kann es einfach so sein, dass gerade für diesen
Menschen so ein Problem vorläufig wirklich nicht lösbar ist. Es kann
sein, dass es auch bis ans Ende seines Lebens nicht gelöst werden wird.
149.
Also, es gibt vorläufig irgendeine Besonderheit in ihm, die nicht von
der Stelle zu rücken ist, solange er eine Reihe anderer Besonderheiten,
die damit verbunden sind, noch nicht von der Stelle rücken wird. Und
solange er diese nicht vorher löst, ändert sich diese Besonderheit
nicht.
150. Darum kann es sinnlos sein, diese Besonderheit separat
anzustoßen. Ihr könnt es versuchen: vielleicht mangelt es ihm da
wirklich an etwas. An Aufmerksamkeit, Konzentration, es mangelt ihm
vielleicht an Gefühl für irgendeine Verantwortung, und ihr versucht
dann, ihm irgendwo einen Hinweis zu geben, ihn rechtzeitig zu erinnern,
an Details zu erkennen, ob dieses Problem beginnt, gelöst zu werden
oder nicht.
151. Wenn ihr seht, während ihr versucht, das Problem in
Bewegung zu bringen, dass es nicht gelöst wird, so nehmt ihm diese
Verantwortung ab. Einfach so reicht es aus. Gebt ihm etwas anderes,
wofür er die Verantwortung tragen kann, aber übertragt ihm diese
überhöhte Verantwortung nicht.
152. Das heißt, ihr berücksichtigt
die Nuance, die mit diesem Menschen verbunden ist (dass bei ihm in
diesem Fall eine Schwierigkeit vorhanden sein kann). Dann, was soll´s,
wenn nicht, dann nicht, bitteschön. „Mach dann vorläufig das da. Und
mit diesem Sakrament kommst du zur Zeit nicht in Berührung, weil es dir
vorläufig noch nicht gelingt“.
153. Er ist nicht schlecht, aber es
gelingt ihm vorläufig nicht. Weil irgendwelche innere, nicht gelöste
Aufgaben vorhanden sind, die noch gelöst und gelöst werden müssen.
154.
Man muss sich wohlwollender verhalten. Man darf nicht sofort betonen,
dass er irgendeine unterentwickelte Erscheinung sei, so ein Invalide
unter euch sei, der immer noch nicht die Glocke läuten könne. Warum
muss man das so betonen?
155. Er ist in einer Sache ein Invalide,
ihr in einer anderen. Na und, ihr seid alle hier zusammengekommen und
tretet einander mit den Füßen: „Dein Bein ist krumm“. - „Und wo willst
du denn mit deiner Hand hinlangen?!“
156. „Die Frage einer Frau
der Einigen-Familie. Kann man im Rahmen eines eigentümlichen Klubs den
Gottesdienst durchführen, das Einige-Verständnis formen, die Schrift
mit anderen Frauen studieren, wenn sie und die Organisatoren des Klubs
nicht in der Einigen-Familie sind, und wenn die Schwester entsprechend
nicht vollwertig mit ihnen vereint ist?“
157. „Und warum sind sie nicht in der Einigen-Familie?“
158. „ Nun ja, sie gehen nicht in Die Familie.“
159.
„Sie wollen nicht in Die Familie gehen – wofür dann dorthin gehen? Sie
wollen es also nicht, sie verweigern es, das zu erfüllen, was mit den
Gesetzen des Letzten Testaments verbunden ist. Und ihr wollt dorthin
gehen und etwas mit denjenigen zusammen machen, die es nicht wünschen,
die sich weigern, das Letzte Testament aktiv zu erfüllen?
160.
Dann zeigt sich hier irgendein interessantes Spiel, um den Schein zu
erwecken, dass alle immerhin irgendwie im Prozess sind, alle zusammen
Schritt halten (nun, mag es nicht in der Einigen-Familie sein, aber
immerhin hält man Schritt). Aber dies wird eine Äußerlichkeit sein, sie
halten schon nicht mehr Schritt. Indem der Mensch verweigert hat, ein
aktives Erfüllen jener Aufgaben, die für die Einigen-Familien gestellt
sind, bewusst auf sich zu nehmen, hat er dadurch schon seit dem
eigentlichen Beginn darauf verzichtet, mit allen Schritt zu halten.“
161.
„Aber bei dieser Frau gibt es so eine Schattierung, dass es ihr dort
gelingt, sich zu öffnen, dort hört man ihr zu, verhält man sich ihr
gegenüber verständnisvoll, man rät ihr zu etwas. In der Einigen-Familie
jedoch, wenn sie kommt, um sich zu öffnen, kann man sie zurechtweisen
und sagen: „Das ist doch aber ein Verstoß“.“
162. „Und vorher habe
Ich es lange für denjenigen, der lernen will, erklärt. Was – möchte er
(derjenige, der lernen will) einfach allen von all seinen Fehlern
erzählen? Alle lächeln so traurig, unterstützen ihn, klopfen ihm auf
die Schulter: „Macht nichts, macht nichts, alles ist in Ordnung“, und
damit endet alles. Alle sagen: „Wir haben die selben Probleme“.
163.
Es ist ebenso, als ob Alkoholiker kommen... „Ja, ich bin ein
Alkoholiker“. Alle reden so, nehmen es an... Keiner verurteilt einen,
man führt ein Gespräch darüber, dass man Alkoholiker ist, - normal, man
geht weg, ruhig, alle haben einander verstanden. Und was? Und wie kann
man da eine Lösung finden?
164. Man kann nämlich irgendeine Handlung
nur in dem Fall anraten, wo eine vorherige Handlung als eine nicht
richtige bezeichnet wird. Dann wird darauf hingewiesen, wie es
richtiger zu machen ist. Wenn nicht bezeichnet wird, dass diese
Handlung nicht richtig ist, auf was kann dann hingewiesen werden? Dann
gibt es keine Suche nach einer Lösung.
165. Wenn die Versammlung
durchgeführt wird, wo man nach einer Lösung sucht, nach der richtigen
Handlungsweise sucht, dann muss man im voraus bezeichnen, was nicht
richtig gemacht wurde: „Nun, du machst es da doch wirklich nicht
richtig. Also, vielleicht besser so... Hier muss man versuchen, es so
zu lösen. Lasst uns sehen, welche Variante es sonst noch gibt, was
wissen wir aus dem Letzten Testament, oder aus der Lebenserfahrung,
wenn dies im Letzten Testament noch nicht erfasst ist“.
166. Also,
ihr sucht nach diesen Lösungen. Aber man sucht diese Lösungen da, wo
vorher eingestanden wurde, dass die eigene Handlung nicht richtig war.
Man darf keine Angst davor haben, das ist ein erster Schritt dahin, um
zu beginnen, etwas in sich zu verändern.
167. Der erste Schritt
ist verbunden mit dem Anerkennen des eigenen Fehlers, irgendeiner,
bedingt gesagt, Sündhaftigkeit, anerkennend, dass man noch irgendwelche
sündhaften Erscheinungen zulässt, und nun sucht man nach einer Lösung.
Aber dann musst du doch gestehen, dass du etwas nicht richtig machst.
Und die anderen werden das natürlich ebenfalls sehen und sagen.
168.
Aber eine andere Sache ist es, wo alle in so einer behaglichen
Versammlung sagen: „Ja, das ist ein Fehler. Ja, das ist nicht richtig.
Macht nichts, ist normal. Ich begehe auch diese Fehler. Lasst uns
überlegen, wie man das richtig lösen kann“. So eine behagliche
Atmosphäre ermöglicht es, irgendwelche richtige Lösungen zu suchen.
169.
Und da findet eine offizielle Versammlung statt... Alle setzen sich,
jemand sagt: „Du hast etwas nicht richtig gemacht!“ - und alle: „Oh –
oh! Du hast etwas nicht richtig gemacht. Wie hast du nur so etwas tun
können! Warum bist du hierher gekommen?...“ Alle haben ihre Meinung
geäußert, und da weint er natürlich schon beinahe. Er wollte ja mit
seinen Nächsten etwas lösen, aber sie haben ihn “mit einem Brett
heruntergedrückt“.
170. Dann ist das natürlich schon so ein Problem
der Einigen-Familie. Wo ist denn ihre Liebe? Wo ihr gütiges Verhalten?
Wo ihr Wohlwollen? Wo ist ihr Streben, zusammen zu sein, eine Stütze
für den Mitmenschen zu werden, ihn im notwendigen Moment zu beruhigen,
um ihm miteinander zu helfen, dieses Problem zu lösen? Wo ist dies denn
alles? Wenn es dies alles nicht gibt, dann handelt es sich um das
Problem der Einigen-Familie.
171. Dann ist es wirklich besser, dies
alles in dieser kleineren Gruppe zu lösen, weil es einfacher ist, dies
dort zu lösen. Dort wird einer beruhigt, unterstützt ihn und findet
eine Lösung, wenn man doch wirklich nach einer Lösung sucht und
versucht, sich auf die Gesetze zu stützen. Dann ist dort die Atmosphäre
besser, sie ist richtig.
172. Die Einige-Familie muss umgekehrt,
dadurch ausgezeichnet sein, dass man dort jemanden unterstützen,
anlächeln kann, scherzen, beruhigen kann. Denn sie sind zusammen. Diese
ganze Atmosphäre fühlt sich wie Eine-Familie an.
173. Wirklich Die
Familie, nicht aber irgendeine Gesellschaft, wo die Menschen durch
irgendwelche Regeln, irgendwelche Eide, irgendwelche Gesetze verbunden
sind, aber sie sind alle verschieden.
174. Ihr müsst wie ein
einheitliches Ganzes sein. Ihr seid durch die Gesetze verbunden, ihr
seid natürlich durch viele Regeln verbunden, ihr seid durch den
allgemeinen Geist verbunden, aber ihr müsst euch auch im Vertrauen
vereinen.
175. Und im Vertrauen vereinen kann man sich dann, wenn
ihr keine Angst voreinander habt. Und um keine Angst voreinander zu
haben, muss man sehr aufmerksam dem gegenüber sein, wie man seine
Strenge ausdrückt. Sie kann sehr unangebracht sein. Obwohl sie auch
irgendwo geäußert werden muss.
176. Dies ist ja das gleiche wie die
Fähigkeit zu scherzen. Man soll dort scherzen, wo man dich wirklich
verstehen und lächeln kann.
177. Ein Scherz setzt ein Lächeln
voraus, nicht aber irgendetwas Unklares, wo der Mensch nicht versteht,
was los ist, es kommt ihm so vor, als ob er beleidigt wurde. Das ist
schon kein Scherz mehr, obwohl die anderen sagen: „Wir scherzen doch“.
Aber es handelt sich schon um keinen Scherz mehr.
178. Ihr habt den
Menschen beleidigt, ihr habt ihm einen Schlag versetzt. Aber indem
ihr euch so ungeschickt verhaltet, redet ihr euch damit
heraus,
dass ihr nur gescherzt habt. Dabei geht es einfach um eine
ungeschickte, nicht fachkundige Handlung.
179.
Und so muss man dazu fähig sein, dort richtig zu scherzen, wo die
Menschen aufgrund eurer Worte wirklich lächeln, nicht aber sich
anspannen und ihre Stirn runzeln werden.
180. So auch hier: wenn ihr
Strenge ausdrückt, so zeigt sie dann dort, wo der Mensch sich wirklich
anfangs ein wenig anspannen mag, aber er wird euch verstehen. Er wird
verstehen, was diese Strenge verursacht hat und wird euch dankbar sein,
dass ihr ihn in diesem Fall in die notwendige Richtung streng angeregt
habt. Er wird das verstehen, wird dies schnell kapieren.
181. Aber
vorschnell mit Strenge um sich werfen... damit muss man sehr vorsichtig
sein. Weil dort, wo man euch nicht verstehen kann, dies nur eine
zusätzliche Anspannung erzeugt, ein zusätzliches Verspüren einer kalten
Atmosphäre. Und es ist schwer, sich in einer kalten Atmosphäre zu
öffnen.
182. Schaut man ringsum – die Menschen bezeichnen sich als
Einige-Familie, aber in der Tat sind sie psychologisch gesehen keine
Familie. Sie sind alle unterschiedlich, und ehe man sich versieht,
bringen sie es fertig, einander zu schlagen, wobei es so scheint, als
ob man in Bezug auf das Gesetz irgendwie eifrig sei. Aber in der Tat
bemüht man sich einfach, seine Aggression, die man noch nicht
bewältigen kann, an den Tag zu legen. Sie können ihre Verurteilung,
ihre Forderung, die heftig aus dem Innern hochkommt, nicht bewältigen.
183.
Und auf dieser Welle der Forderungen und Verurteilungen kommt es leicht
zu dieser Strenge. Und sie beginnt, mehr dieser groben, primitiven
Aggression zu ähneln, nicht aber einer sorgsamen Strenge (der
väterlichen, oder einer brüderlichen Strenge, der Strenge eines
Freundes). Es handelt sich um eine nicht ganz freundschaftliche
Strenge, darum muss man mit ihr sehr vorsichtig umgehen.
184. Beeilt
euch vor allem zu unterstützen, zu lächeln, den Menschen zu beruhigen
und weiter darauf hinzuweisen, wie es richtig ist. Dann wird dies einen
auf der Versammlung dazu bringen, aufrichtiger zu sein, sich mehr zu
öffnen, keine Angst vor den anderen zu haben. Dies wird das Kostbarste
sein. Dabei handelt es sich gerade um das Werden der Einigen-Familie,
des einigen Ganzen.
185. Je mehr gegenseitiges Vertrauen ihr habt,
umso mehr formt sich das einige Feld eures Bewusstseins. Es beginnt
sich in diesem Fall zu verdichten. Man muss es formen. Worüber wir
ständig reden.“
186. „Wenn wir auf einer gemeinsamen Versammlung
gesehen haben, dass eine Schwester einen vermutlich groben Verstoß
begangen hatte, sie aber am nächsten Tag nur beim Morgenkreis der
Männer bereut hat, konnten dann die Männer mit Mehrheit die
Aufrichtigkeit der Reue bestimmen? Oder sollte man der Schwester
vorschlagen, auf einer gemeinsamen Versammlung zu bereuen, damit die
Aufrichtigkeit der Reue die ganze Familie bestimmt?“
187. „Je nach
dem, womit dies verbunden ist. Wenn irgendwie gegenüber Männern nicht
richtig gehandelt wurde, dann kann man vor den Männern bereuen. Wenn
die Handlung alle betroffen hat, dann ist es besser, dies auf der
Versammlung zu tun, damit alle es hören können, nicht aber nur eine
Gruppe von Menschen.“
188. „Ist es richtig, dass ein Ehepaar in
der Einigen-Familie ist, wenn die beiden im Laufe von zehn
Jahren
ständig mit gegenseitigen Anforderungen und Provokationen zu tun haben?
Während der Abstürze flucht der Mann, schreit, die Frau verhält sich
grob. Die Einige-Familie hat auf drei Versammlungen die Situationen
dieser Naturfamilie angeschaut. Danach gab es wiederum einen Absturz,
wiederum hat der Mann sein Geschimpfe und das unzensierte
Fluchen
bereut. Der Mann gesteht seine Fehler ein und bereut nach seinen
Abstürzen. Die Einige-Familie hat immerhin eine Tendenz zur Besserung
des Verhältnisses gesehen.“
189. „Wenn es eine Tendenz gibt, dann kann man weiter helfen.
190.
Aber dann muss man diese Tendenz wirklich feststellen, damit dies an
irgend etwas offensichtlich bemerkbar ist: zuerst hat er jeden Tag
geschimpft – jetzt aber jeden zweiten Tag; ein bisschen später –
schimpft er nur noch zweimal wöchentlich. Ja, man sieht – etwas bewegt
sich.
191. Oder aber werden bei der Schimpferei nun andere Ausdrücke
verwendet – und die Tendenz zeigt sozusagen Änderungen. Die selbe
Schimpferei, aber wiederum haben sich die Ausdrücke geändert
–
schau, der Mensch ändert sich! Aber er schimpft ebenso intensiv. Dann
ist das zwar eine Tendenz, geht aber nicht in die bessere Richtung. Er
schimpft einfach auf vielfältigere Weise.“
192. „Eine Schattierung
der Tendenz ist daran zu erkennen, dass sie dies früher selten zum
Thema gemacht haben, und nun tun sie dies ziemlich aktiv.“
193. „Wenn sie dies thematisieren und ebenso weiter schimpfen, dann
gibt es hier keine Tendenz.“
194. „Immerhin begreifen sie.“
195.
„Tendenz – bedeutet Verringerung: er hat bereut, dass er etwas
Schlechtes gemacht hat und hat damit aufgehört; oder es gelingt ihm
schon, dies bedeutend weniger zu tun. Aber dass es ihm gelingt, dies
weniger oft zu machen, muss auffallen.
196. Schaut, was sind die
Gründe, warum dies getan wird. Vielleicht wird er mehr von außen
provoziert, er stolpert dabei, konnte es einfach aufgrund seiner
Eigenart nicht anders. Dann muss schon derjenige bereuen, der ihm ein
Bein stellt, und danach sieht man, ob er schon seltener ein Bein stellt.
197.
Wenn ein Mensch etwas bereut hat, so heißt das, dass er etwas nicht
mehr machen wird. Gerade das nicht mehr tun wird, was er bereut hat.
198.
Oder wenn er es doch tut, dann muss erkennbar sein, dass – er sehr
schwach ist, wirklich schwach ist, und wenn er sein ganzes Leben lang
nur mit nicht normalen Handlungen gelebt hat – es ihm schwer fallen
kann, sie sofort wegzuschaffen. Er kann das nicht sofort aufgeben,
vorläufig gibt es nichts, wodurch er Seines ersetzen kann, er hat noch
nichts anderes in seiner Erfahrung angesammelt.
199. Und dann
bemerkt man aufgrund seiner Bemühungen das Erscheinen von etwas Neuem
und die Verminderung dessen, was er lassen wollte. Das muss zu bemerken
sein. Kein Schönreden passt so, wie ob es da vielleicht etwas gibt,
oder eventuell nicht, worüber man nichts Konkretes sagen kann. So etwas
zeigt keine Tendenz.
200. Tendenz heißt, wenn man es bemerkt. Der
Mensch beherrscht sich wirklich und gebraucht schon weniger von diesen
Ausdrücken, überhaupt stürzt er seltener ab, er strengt sich stark an,
und die Nächsten fangen an, das zu bemerken. Dann ist es sinnvoll,
weiter in diese Richtung zu gehen. Hier wird sich schon unbedingt der
Sieg einstellen. Aber diese Bewegung muss bemerkbar sein.
201. Und
dass dies thematisiert wird... na, das ist gut, dass man dies
thematisiert. Aber so etwas zum Thema machen, das sollt ihr überhaupt
schon von Beginn an bei Gründung aller Familien. Darüber haben wir
schon längst gesprochen.“
202. „Aber sie besprechen sich, sie versuchen zu klären, manchmal
gestehen sie schon ihre Fehler ein...“
203.
„Es wäre gut, wenn sogleich, nachdem ein Mensch seinen Fehler begriffen
hat, er ihn nicht mehr macht. Er hat doch verstanden, also macht er ihn
nicht mehr.
204. Oder ihm ist etwas noch nicht endgültig bewusst
geworden, und er hat unvermeidlich wiederum den Fehler begangen, aber
diesmal mit irgendeiner anderen Schattierung, weil etwas noch nicht
völlig begriffen war. Das kann man verzeihen.
205. Aber
normalerweise, wenn ein Mensch seinen Fehler begriffen hat, soll er ihn
nicht wiederholen. Wiederholt er ihn, so wird schon extra betrachtet,
warum er ihn wiederum gemacht hat, was für ein Ausnahmemoment sich in
diesem Fall ergeben hat, was wirklich als Grund zählen könnte, wo man
sich dem gegenüber, was er aufs neue getan hat, nachsichtig verhalten
kann.
206. Aber was war das für ein Grund? Wenn man ihn als einen
Ausnahmegrund einschätzt, - nun gut, man verhält sich dem gegenüber
nachsichtig, man verzeiht. Wenn es sich nicht um einen Ausnahmegrund
handelt und er, nachdem er dies bereut hatte, das selbe wiederum
gemacht hat und keine notwendigen Bemühungen unternommen hat, so heißt
das, es gibt keine Tendenz, er hat den Fehler schon bewusst vollzogen.
207.
Eine Sache ist es – wenn er anfangs, ohne sich dessen bewusst zu sein,
einen Fehler zulassen konnte; eine andere Sache ist es – wenn er den
Fehler schon eingestanden hat und ihn wiederholt, ihn bewusst macht,
das ist schlimmer.
208. Deshalb muss man hier an sich arbeiten.
Worüber wir auch gesprochen haben. Es handelt sich um eine Heldentat,
sich zu besiegen. So muss man sich für die Heldentat dementsprechend
anstrengen, das kann man nicht so nebenbei machen.“
209.
„Lehrer, habe ich mich richtig entschieden, dass ich nicht zum
Geburtstag eines Kameraden gegangen bin, weil es dort für die
Ortsansässigen Alkohol gab und mich das gestört hat? Und handelt es
sich ihm gegenüber bei den Worten „Entschuldige, dann kann ich an der
Feier nicht teilnehmen“ um eine Selbsterhöhung?“
210. „Nein, es ist nicht nötig, so streng zu sein. Man kann auf den
Geburtstag gehen. Kannst du.“
211.
„Danke. Die zweite Frage. Ich fahre einen Minibus und musste einmal die
Plätze unter den Fahrgästen verteilen. Eine Mama war kategorisch nicht
damit einverstanden, dass ihre elfjährige Tochter auf einem Rucksack
zwischen den Sitzen Platz nahm. Deswegen setzten sich vier Erwachsene
auf drei Sitze. Um nicht die psychologische Atmosphäre vor der
schwierigen Fahrt zu erhitzen, fuhr ich ab, wobei ich wusste, dass ich
gegen die Verkehrsregeln verstieß. Habe ich es richtig gemacht, dass
ich gefahren bin, oder hätte ich doch abwarten sollen, bis meine
Entscheidung als Verantwortlicher erfüllt wurde?“
212.
„Verkehrsregeln sollen nicht nur als eine “trockene“ Bedingung
betrachtet werden, sondern wirklich von dem Standpunkt aus, dass etwas
gefährlich sein kann. Die Regeln existieren nämlich zur Sicherheit im
Verkehr.
213. Aber da gibt es Regeln, die in irgend einem Moment
unter bestimmten Bedingungen sinnlos erscheinen können. Zum Beispiel
wäre es gut, den Sicherheitsgurt anzulegen, wenn man mit hoher
Geschwindigkeit fährt; fährt man langsam, so braucht dies überhaupt
keine Rolle spielen, es kann hier sowieso kein Unfall geschehen, dem
braucht man keine Beachtung schenken. So versuche Ich auf die Schnelle
einen gewissen Unterschied zu bezeichnen.
214. Deshalb muss man in
diesem Fall von dem Standpunkt ausgehen, was wirklich gefährlich sein
kann. Zum Beispiel sieht man, dass da drei oder vier Menschen so
sitzen, dass einer, wenn es irgendwie rüttelt, sich nicht festhalten
kann, er fällt und kann sich verletzen. Eine gefährliche Situation. Er
kann es schaffen, sich festzuhalten oder auch nicht, es kann sich ein
Unfall ereignen. Dann muss man so etwas berücksichtigen.
215. Wenn
es mehr mit Komfort verbunden ist und tatsächlich nicht gefährlich ist,
so kann man sich dazu nachsichtiger verhalten (eben mit Rücksicht
darauf, die psychologische Atmosphäre nicht zu erhitzen). Nun beharrt
die Person auf dem Ihren, gut, wir können es anders machen. Es wird
nicht bequem sein, aber macht nichts. Dann soll man sich hier
nachsichtiger verhalten.“
216. „Mich hat gerade das gestört, weil
kurz vorher in den TV-Nachrichten und im Rundfunk erzählt wurde, dass
gerade mit Minibussen Unfälle geschehen, und einer der Gründe sei die
Überladung. Und in meinem Fall, wenn man mich angehalten hätte, so
hätte das mindestens ein Bußgeld gekostet, oder den Entzug des
Führerscheins.“
217. „Und wurdet ihr im Wald angehalten?“
218. „Nein, nein. Zweihundert Kilometer musste ich bis Tajata fahren.“
219. „Und fährt man denn auf der normalen Straße?“
220. „Ja.“
221.
„Nun, dann muss man den Verkehrsregeln folgen. Dort, wo kontrolliert
werden kann, wo es gerade damit verbunden ist, dort ist der Fahrer –
der Herr. Dann muss schon der Fahrer auf dem bestehen, was er für
richtig hält. Hauptsache, dass es sich nicht um ein trockenes Nörgeln
handelt.
222. Wenn du dir in deinem Innern dessen fest bewusst bist,
dass dies wirklich mit irgendeinem Verstoß verbunden ist, der leicht
ernste Folgen haben kann, so darfst du in diesem Fall auf dem Deinen
bestehen.“
223. „Und hätte ich damals einfach nicht fahren und darauf warten
sollen, bis dies erfüllt wurde?“
224.
„Ja, ja. Zu bitten, dieses Problem zu lösen, und wenn es nicht gelöst
wird, fährst du nicht, du hältst es nicht für richtig zu fahren.“
225.
„Ein Bruder hat auf der Männerversammlung gesagt, dass er die
Einige-Familie verlassen wolle, um seine wirtschaftlichen Fragen zu
lösen und dass er die Antwort des Lehrers nicht abwarten werde, ob
seine Handlung richtig sei, wobei er verstehen würde, dass dies
seinerseits ein Verstoß sei. Am nächsten Tag kam er zur Versammlung und
bereute sein Verhalten...“
226. „Schluss, ab diesem Moment Beginnt ein Jahr Probezeit. Ab dem
Moment der Reue beginnt das Jahr der Probezeit.“
227.
„In der Einigen-Familie gab es eine Versammlung zum Einigen-Verständnis
hinsichtlich der Frage über die verpflichtende Teilnahme an den
Versammlungen zum Einigen-Verständnis, wobei sich zwei Gesichtspunkte
zeigten. Welchen soll man als den richtigen nutzen? Der erste – die
Versammlungen zum Einigen-Verständnis sind Pflicht für alle
Verantwortlichen der Arbeitsbereiche, für Direktoren der Schule der
Gemeinschaft, für Versammlungsleiter, für Mitglieder des
Moral-Ethischen-Rates, also für alle, die Schlüsselposten in der
Lebensgestaltung der Einigen-Familie inne haben. Der zweite
Gesichtspunkt – es besteht keine Pflicht für alle, an solchen
Versammlungen teilzunehmen, aber im Fall systematischer Abwesenheit der
oben genannten Personen bei den Versammlungen zum Einigen-Verständnis
können diese Posten anderen Personen anvertraut werden, solchen, die am
Einigen-Verständnis teilnehmen.“
228. „Dies ist eine Frage, auf die
man nicht antworten möchte. Weil das Streben, zu einem Einigen
Verständnis zu kommen, eins der Hauptrichtungen der Bemühungen der
Gläubigen ist. Wenn die Gläubigen daran zweifeln, ob sie dort
teilnehmen müssen, oder richtiger gesagt, irgend einen Widerstand
(wrtl. Unwunsch) äußern, teilzunehmen an dem, was für einen Gläubigen
mit ein Hauptgrund beim Bestreben ist, sich geistig zu vervollkommnen,
wie kann man ihnen dann Hinweise geben?
229. Ich möchte nicht
diejenigen in das Geistige hineinjagen, die dafür nicht reif sind und
dies in ihrem Innern nicht wollen. Ja, meinetwegen mag man seinen Weg
gehen, Ich möchte so jemanden nicht anspornen.
230. Es gibt Sachen,
an welchen leicht festzustellen ist, wer ihr seid. Einfach euch etwas
geben und danach beobachten... Ihr werdet sofort zeigen, wer ihr seid,
ob ihr reif seid, oder nicht.
231. Wenn Ich erklären muss: „Wisst
ihr, dies da ist Pflicht... und das da muss man... dies da führt zu
dem, und dahin, und zu diesem...“ und ihr habt es gehört: “Gut“, und
ihr habt entschieden wegzugehen, - so seid ihr kein gläubiger Mensch,
wenn es Meinerseits erforderlich war, es euch so lange erklären zu
müssen.
232. Für einen Gläubigen reicht es, wenn Ich sage: „Man muss
dorthin gehen, es wäre wünschenswert mit so einer Eile, mit so einer
Bemühung,“ und ihr fragt nicht warum, wofür, ihr ruft einfach: „Hurra!“
Dorthin? Wunderbar“, ihr lauft, ihr stürzt los. Ihr seid allein wegen
des Vorschlags, irgendwohin zu gehen, begeistert. Für einen Gläubigen
ist das die Norm.
233. Wenn ihr stehen bleibt, zu denken anfangt,
euch zu bremsen erlaubt, so spricht das schon von Unreife. Das heißt,
etwas in euch beginnt, dem normalen Voranschreiten zu widerstreben. Und
ihr fangt an, dem nachzugeben, ihr erlaubt euch, etwas zu bremsen.
Dabei handelt es sich schon um einen Mangel.
234. Deshalb sieht so
eine Frage natürlich sehr spezifisch aus. Man könnte hier eigentlich
etwas dazu sagen, aber gleichzeitig möchte Ich es nicht. Wenn es bei
euch diejenigen gibt, die nicht auf die Versammlung gehen wollen, wie
soll Ich ihnen dann sagen: „Es ist doch notwendig, was denn, das ist
doch ausgezeichnet! Das ist euch von Nutzen“.
235. Das wird schon
kindisch sein. Wo man ein Kind bittet: „So iss doch bitte, sonst wirst
du nicht wachsen. Du musst essen, du brauchst solche und jene
Vitamine...“, die Eltern überreden das Kind zu essen, aber es ist
launisch: „Ich will nicht, lieber doch eine Praline“. - „Warum denn
eine Praline! Du wirst deine Zähne verlieren“, und sie beginnen aufs
neue zu argumentieren...
236. Das heißt, das Kind wählt, was es
möchte, das, was ihm schon früher geschmeckt hat. Es geht sofort auf
das Angenehme zu, es denkt nicht besonders darüber nach, womit dies
verbunden ist. Aber die Erwachsenen beginnen hinzuzufügen, womit das
denn verbunden ist. Und hier etwas Ähnliches. Hier passt der Begriff
“Kinderbewusstsein“, wo einem Erwachsenen erklärt werden muss, wozu
dies gemacht werden soll.
237. Reicht es euch nicht, dass euch dies
für eine wohlbringende Entwicklung gegeben wurde? Ich habe euch einst
gesagt: „Und jetzt müsst ihr lernen, zu einem einigen Verständnis zu
kommen, das heißt, Ich gebe euch etwas, aber ihr beginnt dann
nachzudenken, ob ihr alle daran teilnehmen müsst?
238. Jetzt haben
wir's! Ich gebe den Gläubigen, aber die Gläubigen fangen an
nachzudenken, ob sie alle daran teilnehmen sollen: „Mögen vielleicht
die “Schlüsselpositionen“ dorthin laufen und sich damit beschäftigen?
Auch so haben wir schon genug Geistiges im Garten zu tun“. Irgendein
seltsames Bild hat sich da ergeben.
239. Ein kleiner Hinweis kann
hier noch gegeben werden. Ein kleiner Hinweis. Wenn man auf der
Versammlung zu einem einigen Verständnis kommt, zu irgendeinem
Entschluss und etwas als das Richtige bestimmt und am nächsten Tag
derjenige, der auf der Versammlung nicht anwesend war, dies nicht
macht, was auf der Versammlung beschlossen wurde, - so heißt das, dass
er bewusst Das Gesetz gebrochen hat, er muss die Einige-Familie
verlassen.
240. Du kannst es unterlassen dort hinzugehen, aber du
musst alles erfüllen, was auf dieser Versammlung bestimmt wurde. Wie du
dies erfährst – ist deine Sache. Wenn du dich bemühst, es zu erfahren,
wirst du es erfahren, wirst in der Nacht gehen, egal wann, wirst
diejenigen Verantwortlichen finden und alles das für dich erfragen, was
da beschlossen wurde, um dich nicht von den Nächsten abzusondern, um
nicht vom Weg abzuweichen, den sie gemeinsam zu gehen beschlossen
haben. (und du bist sozusagen mit ihnen zusammen).
241. Darum... man
braucht nicht unbedingt hinzugehen, aber dann gilt ein Nichterfüllen
wie ein bewusster Verstoß. Also, es ist eine einfache Klassifizierung
anzuführen: wenn einer das Gesetz nicht kennt, so befreit ihn dies
nicht von der Verantwortung. Du müsstest hier schon wissen. In diesem
Fall gibt es keinen Grund, es nicht zu wissen.
242. Eine Sache ist
es, man wurde krank, man hat sich etwas gebrochen, konnte nicht kommen,
es gelang offensichtlich nicht. Dann kommen die Nächsten, kümmern sich
um ihn und sagen: „Weißt du, wir sind zu dem Verständnis gekommen, wir
müssen so, so und so handeln“. Und er: „Wunderbar, jetzt weiß ich es.
Danke euch, dass ihr mir Bescheid gegeben habt“. Und er beginnt schon
sofort, sobald er gesund ist, so zu handeln, wie es die Nächsten für
sich beschlossen haben.
243. Aber sie brauchen denjenigen kein
Bescheid zu geben, die zur Versammlung hätten kommen können, aber nicht
gekommen sind. Ihr müsst sie nicht benachrichtigen. Es wurde etwas
beschlossen – fertig, ab morgen beginnt ihr gemäß dem Beschluss des
einigen Verständnisses zu handeln.
244. Wenn jemand am nächsten Tag
mit euch nicht Schritt hält, weil er in seinem Garten umgegraben hat
(er hat verstanden, dass er keine “Schlüsselstelle“ inne hat und er
deswegen nicht unbedingt dort sein muss), - fertig, er bricht damit
bewusst das Gesetz, das von der Einigen-Familie eingeführt wurde und
verlässt die Einige-Familie wie einer, der einen Verstoß begangen hat.“
245.
„Ja, so, wenn es um Wirtschaftsfragen geht. Aber das Bilden eines
einigen Verständnisses, bezogen auf die Schrift, setzt irgendwelche
moral-ethische Fragen voraus.“
246. „In Bezug auf das Benehmen könnt
ihr irgendwelche Nuancen betrachten... Zum Beispiel seid ihr in der
Einige-Familie zu der einigen Meinung gekommen, dass sich Männer doch
so und so verhalten müssen (ihr habt das präzisiert, seid euch darüber
klar geworden), derjenige aber, der nicht auf der Versammlung war und
diesen Fehler in seiner Familie begangen hat, also es nicht so gemacht
hat, wie ihr beim Bilden des einigen Verständnisses bestimmt hattet, -
fertig, es handelt sich um einen bewussten Verstoß. Also ergibt es
sich, dass er bewusst darauf verzichtet hat, das zu erfüllen, was von
der Einigen-Familie als das Richtigste bestimmt wurde...
247. Es
entsteht so eine Frage – wie kann man einen am Ohr ziehen, der sich als
Schelm erweist? Aber das ist schon eine primitive Herangehensweise.
Überhaupt sollte so eine Frage bei einem Gläubigen nicht entstehen. Bei
denen, die danach streben, alles zu erfüllen, immer zusammen zu sein,
um das einige Verständnis zu gestalten, damit es beim Begreifen
keinerlei Unterschiede gibt.
248. Ihr kommt doch zu so einer
Versammlung, um mit den anderen eure Überlegungen zu teilen. Ihr lernt
zu überlegen, einander zu helfen, Tuchfühlung zu erleben. Also, ihr
seid zusammen, und es ergibt sich in diesem Moment eine einheitliche
Erscheinung.
249. Das ist bei euch so eine Versammlung, in der ihr
lernt, einander zu vertrauen, wo ihr den Überlegungen der anderen
zuhört und lernt, eure Nächsten in diesem Moment nicht wegen seiner
ungeschickt gestalteten Rede zu verurteilen, wegen seiner überflüssigen
Emotionen. Ihr lernt, ihn richtig wahrzunehmen, euch nicht wegen ihm
beleidigt zu fühlen und zu verurteilen.
250. Das heißt, ihr könnt
sehr viel lernen, solange ihr zusammen seid. Hier muss man sehr weit
blicken, nicht aber in der Weise – welche Frage wird berührt (an diesem
Thema wollt ihr lieber nicht teilnehmen, weil ihr die Antwort auf diese
Frage sowieso kennt, die anderen aber mögen inzwischen das einige
Verständnis bilden).“
251. „Muss man denn das so eindeutig
verstehen, dass der Gläubige danach dürsten soll, die
Versammlung
zu besuchen, wo das einige Verständnis gebildet wird?“
252. „Ob er
dürsten soll? Wenn er überhaupt nicht dürstet, so wird er auch nicht
dürsten. Also, das ist so eine Erscheinung, bei der man sofort sehen
kann, ob es sich um einen Gläubigen handelt oder nicht.
253. Wenn
der Mensch das vermeidet, was ihm empfohlen wurde, so habe Ich nichts
weiter zu sagen. Er gehört nicht zu der Anzahl jener Menschen, denen
Ich jetzt bereit bin, das zu geben, was Ich habe. Er nimmt es nicht an.
Er ist nicht zu Mir gekommen, er steht abseits und wählt das, was ihm
bequemer ist, was auf alle in Unmengen fällt. Er schaut aufmerksam
darauf und wählt das aus, was ihm am heutigen Tag bequem ist.
254.
Gläubige ergreifen alles, was auf sie fällt, sie versuchen, es in sich
hineinzunehmen. Es überdehnt sie fast, aber sie versuchen, es zu
packen, weil sie Dürstende sind. Solange der Mensch dürstet, ergreift
er alles, es reicht ihm niemals aus.
255. Aber es gibt... einen
Nicht-Dürstenden, er beißt einfach ein wenig daran herum, er wählt. Er
scheint sozusagen zu wollen, davon etwas abzubeißen, aber ein bisschen
hier abbeißen, oder hier und da...und er wählt das Bequeme. Er ist kein
Dürstender, alles, was Ich gebe, bezieht sich nicht auf ihn. Ich kann
so einem Menschen schwerlich einen Hinweis geben.
256. Schluss,
genug, sonst werdet ihr schon “überdehnt“. Dass ihr nicht “platzt“... -
lächelte der Lehrer. - Glück euch. Bis zum nächsten Treffen.“
Kapitel
16
Der
zwanzigste Oktober. Das Sonntagstreffen mit dem Lehrer im Tal der
Verschmelzung. 2. „Ein Bruder ist nicht zu einer verpflichtenden
Versammlung gekommen. Ist es ein Entschuldigungsgrund, dass er sich
nach einem harten Arbeitstag für zehn Minuten entspannen wollte und
unbeabsichtigt eingeschlafen ist – er ist erst aufgewacht, als die
Versammlung schon beendet war.“
3. „Wenn er ungewollt eingeschlafen ist, so ist dies möglich. Wenn es
wiederum geschieht, dann muss man schon nach einer Lösung suchen. Wenn
es sich aber um einen Einzelfall handelt, nun, dann ist es möglich...
er hat es selbst nicht bemerkt.“
4. „Die Einige-Familie hat einem Bruder vorgeschlagen, dass er alle
seine angesammelten Fragen, betreffend Einige-Familie und
Wirtschaftsrat, die ihn weiterhin stören, auf einer Versammlung mit dem
Priester thematisieren soll, aber er hat selbst entschieden, die
Einige-Familie zu verlassen, ohne den Lehrer zu fragen. Er nannte
folgende Gründe: „Ich kann nicht in der Atmosphäre der Einigen-Familie
verweilen. Ich vertraue dem Wirtschaftsrat nicht. Es gibt nicht genug
Kraft und Zeit, meinen Mangel an Vertrauen anzuschauen, es muss noch
dringend ein Zimmer am Haus für die Enkelinnen fertig gebaut werden“.
Die Frage lautet: Handelt es sich bei so einer Art von Verlassen der
Einigen-Familie um einen Verstoß?“
5. „Es handelt sich nicht um einen Verstoß, der Mensch ist einfach
nicht bereit, in der Einigen-Familie zu sein. Wenn er nicht kann, dann
kann er nicht.“
6. „Und beim nächsten Mal, wenn er schon wieder eintreten will, soll
man ihm dann nicht ein Probejahr geben? Er ist einfach bereit...“
7. „Doch, das muss man, weil man sehen muss, inwieweit er während so
eines Jahres dann zeigt, dass er schon vertrauen kann. Er vertraut doch
einfach nicht. Nun, er kann es nicht, so kann er nicht in so einer
Einigen-Familie sein, so, wie sie besteht. Aber dann wird er sonst wie
zeigen, dass er es irgendwie schon kann.
8. Daher eine Probefrist – das, wo der Mensch zeigt, dass er nun schon
dazu fähig ist. Nicht aber so einfach – er hat entschieden, dass er es
jetzt schon kann, nach einer Woche aber sagt er aufs neue: „Ich will
wieder nicht“ und sonst noch etwas und begründet es.“
9. „Habe ich eine Schwester als Diebin beschuldigt, wenn ich mit
Behauptung gesagt habe: „Außer dir hat keiner das Haus betreten, und du
hast meinen Brief zufällig, aus Versehen, mitgenommen“. Der Brief wurde
im Haus dieser Schwester entdeckt.“
10. „Aber wenn jemand anderer doch ins Haus gekommen ist?“
11. „Man hat nicht gesehen, dass noch jemand das Haus betreten hat,
anscheinend ist keiner hinein gegangen. Aber der Brief wurde im Haus
jener Schwester gefunden.“
12. „Solche Umstände besser nur vermuten, behauptet sie nicht. Wenn
etwas mit einer Entlarvung eines Menschen verbunden ist, so äußert dies
nicht vorschnell auf behauptende Weise, wenn keine genaue Information
vorliegt.
13. Ihr könnt nur vermuten, dass dies vielleicht allem Anschein nach so
geschehen ist. Ihr stellt sozusagen eine Frage. Aber wenn der Mensch
beginnt, aktiv zu verneinen und ihr sowieso keine Beweise habt, so ist
es sinnlos, darauf zu bestehen.“
14. „Hat es sich denn dabei um die Beschuldigung eines Diebstahls
gehandelt, wenn es so ausgedrückt wurde?“
15. „Wenn man vermutet, dass es der Mensch unvorhergesehen mitnehmen
konnte, dann nicht. Zufällig/versehentlich – bedeutet kein Stehlen.
16. Stehlen heißt, wenn der Mensch zielbewusst hineingeht, es für nötig
hält, dass man dies stehlen muss und es macht. Es absichtlich wegnehmen
– heißt stehlen. Wenn er es für sich selbst unerwartet, ganz zufällig,
unabsichtlich tut, wobei er etwas in seine Tasche legt, noch etwas
dazulegt, was er nicht mitnehmen sollte, so ist dies kein Stehlen.“
17. „Ist es für den Menschen, der die Anwärter aufschreibt, die mit dem
Liturgie-Bus zum Berg fahren wollen, zulässig, so einer Schwester per
Telefon zu antworten: „Ich will nicht mit dir reden“ und auf diese
Weise das Gespräch zu beenden? Die Schwester bestand darauf, dass man
sie für die nächste Fahrt aufschreibt, obwohl der dafür Zuständige ihr
fünfmal gesagt hat, dass es nur bestimmte Tage gibt, an welchen die
Mitfahrer aufgeschrieben werden, so ist dies von der Einigen-Familie in
Petropawlowka festgelegt worden, und man solle sich eben an diesem Tag
diesbezüglich an ihn wenden.“
18. „Und was verwirrt euch hier?“
19. „Ist es zulässig, dass der Verantwortliche sagt: „Ich will nicht
mit dir reden“ und danach auflegt?“
20. „Nun, er will nicht reden... Wo ist da ein Verstoß zu sehen? Dass
er nicht reden will? Das ist kein Verstoß. Unter verschiedenen
Umständen kann man unterschiedlich handeln. Es gibt keine konkrete
Verordnung, dass, wenn jemand versucht, mit euch zu sprechen, ihr
unbedingt sprechen müsst.“
21. „Guten Tag, Vissarion. Bring mir bitte bei, wie ich meine Gefühle
beherrschen kann. Alkohol quält mich. Er bringt mir keine Freude, er
quält mich nur wieder und wieder. Ich kann dem allein nicht entgehen.“
22. „Ausschließlich das eigene Bemühen ist notwendig. Eine
Willensanstrengung, die man in sich erarbeiten muss. Einfach dem keinen
Lauf lassen, nicht loslassen, die Schwäche nicht zulassen. Soweit es
möglich ist, soll man sich bemühen, alle seine Kräfte anzuwenden. Man
kann die Hilfe seiner Nächsten nutzen, man kann sich an seine Nächsten
wenden. Das heißt, irgendeine schöpferische Aufgabe, eine Lösung
ausdenken. Vielleicht wird dies absurd aussehen, aber wenn dies das
Problem lösen wird, so nutze es mutig. Das heißt, es ist eine
selbstständige Entscheidung notwendig.
24. Wenn es notwendig ist, Ich wiederhole noch einmal, es mit den
Handlungen seiner Nächsten in Einklang zu bringen, damit sie so zu
einem Sieg irgendwie beitragen. Vor allem aber – ist die
Willensanstrengung, die man in sich erziehen muss, notwendig. Nur dann
wird diese Ursache aus dem Innern beseitigt.
25. Nun, die anderen Fälle... wenn einer sich gar in eine Höhle
einsperren lässt, wird dort eingemauert, man bringt ihm Essen... Dann
kann dem Menschen auf diese Weise die Abhängigkeit genommen werden.
Dabei handelt es sich aber nicht ganz um seine eigene Anstrengung.
26. Wenn ihr Hindernisse beliebiger Art überwindet, so ist der
eigentliche Moment der Überwindung für die Entwicklung sehr wichtig.
Daher, wenn einer künstlich isoliert (wrtl. abgeschnitten) wird, werden
Umstände geschaffen, wo er nichts zu überwinden braucht, er muss es
einfach erdulden, und so handelt es sich nicht um eine völlig normale
Entwicklung.
27. Wenn ihr euch aber, bei allen Möglichkeiten zu stolpern, anstrengt,
nicht zu stolpern, so ist dies die günstigste Situation für eure
allseitige innere Formung.
28. Daher ist es sehr wichtig, dass diese innere Bemühung angewendet
wird. Nicht wichtig, wie lange sich das hinzieht, -
Hauptsache, dass die Bemühung deinerseits immer vorhanden ist. Dies ist
der Prozess deiner Formung.
29. Je stärker irgendeine sündhafte Abhängigkeit vorhanden ist, umso
länger ist es natürlich nötig, sie zu überwinden. Je weniger Kräfte
vorhanden sind, umso schwieriger ist dies.
30. Aber nicht das Wichtigste vergessen – der Prozess der Überwindung.
Den Weg bewältigt der Voranschreitende. Wenn du losgehst, verkraftest
du den Weg. Wenn du gehen wirst – verkraftest du es unbedingt.
31. Nicht aber, wo du für dich im voraus bestimmst: „Das ist so ein
Weg, der hat gerade solche Besonderheiten, solche Parameter...
Wahrscheinlich schaffe ich es nicht... oder schaffe es doch,
vielleicht“. Mit diesen Überlegungen kann man auf keine Weise den Weg
durchschreiten, du wirst ihn nicht erfahren. Aber wenn du begonnen hast
zu gehen, dann wirst du ihn erkennen. Wenn du dich bemühen wirst zu
gehen, so wirst du ihn unbedingt durchschreiten. Wenn du auch langsam
gehst, aber du wirst ihn entlanggehen, du wirst auf dem Weg sein.
32. So ist es auch hier – wichtig, dass du die eigentliche Bemühung
aufbringst.
33. Was für eine Schwierigkeit von dir auch verspürt wird, vergiss
nicht: die Schwierigkeit, die dich gewissermaßen berührt, dich
psychisch niederdrückt, drückt nun in Wirklichkeit jetzt in
verschiedenem Maße (doch reichlich genug) alle nieder, das heißt, sie
ist über alle hereingebrochen. Und jedermann hat Besonderheiten, die
sich in dieser Zeitperiode auswirken. Sie wirken sich eben dadurch aus,
dass sich auf psychologischer Ebene starkes Unwohlsein bildet. Und
diesen Druck erlebst nun nicht nur du, sondern alle ringsum.
34. Einfach, dass du nicht denkst, dass es über dich hergefallen ist,
aber allen anderen scheint es leichter zu sein. Nein, sie haben ein
Unbehagen anderer Art. Und es drückt sie auch ziemlich stark, und es
wird von ihnen auch ihre eigene Bemühung gefordert.
35. So, wie sie sich bemühen werden, so werden sie das notwendige
Hindernis bewältigen. Wenn sie sich nicht bemühen werden, das zu tun,
werden sie nervös werden, abstürzen, sie werden ein unwürdiges
Verhalten zulassen; werden sie nichts überwinden, so wird das Hindernis
nur stärker werden, es wird größere Ausmaße annehmen.
36. Und letztendlich wird man schon sagen können: und tatsächlich
kannst du es hier schon nicht mehr überwinden. Natürlich kannst du auf
einer Stelle springen, aber das Hindernis ist schon so groß, die Kräfte
aber schon so gering, dass es eher schon zu einer Bedingtheit wird.
37. Aber immerhin, wenn der Mensch springen wird ( selbst wenn er sich
wie eine kleine Ameise vor einer riesigen Mauer befindet), wenn er
einfach hüpfend etwas zu tun versucht, so gehört das natürlich auch zur
Entwicklung.
38. Aber je mehr Zeit ihr verliert, umso weniger Möglichkeit gibt es,
etwas in sich zu verändern.
39. Denn es verbleiben immer weniger Kräfte, doch die Schwierigkeiten
werden anscheinend immer größer. Obwohl die Schwierigkeiten die selben
sind. Das seid einfach ihr, die ihr in eurer Größe kleiner werdet, und
wenn euch das Hindernis irgendwann nur bis zum Knie ging, so schaut ihr
irgendwann schon darauf wie eine kleine Ameise, und es kommt euch
riesig und unüberwindbar vor. Obwohl es das selbe Hindernis geblieben
ist. Ihr aber habt euch zur kleineren Seite hin verändert.
40. Deshalb diese Bemühung... Wenn du alle Kräfte anwendest, formst du
dich. Schau nicht darauf, wie schwer es ist, - das Wichtigste ist, dass
der Prozess der Formung bei dir nicht aufhört. Das ist das Wertvollste.
41. Seid nicht auf irgendeine Ruhepause aus. Weil oft eine Verlockung
entstehen kann: wie lang kann es denn noch dauern! Wie gerne würde ich
etwas ausruhen! Und ihr fangt an, wobei ihr einer richtigen Handlung
ausweicht, Varianten zu suchen, die euch sozusagen eine Möglichkeit
bieten, etwas auszuruhen. Wollt ihr euch mit etwas anderem ablenken, so
verliert ihr Zeit.
42. Und gegenüber dem Hindernis, das ihr nicht überwunden habt (es war
aber für die Überwindung reif), beginnt ihr, kleiner zu werden. Ihr
könnt etwas anderes machen – es wird euch anscheinend leichter werden,
ihr aber seid von der Hauptarbeit abgewichen. Psychologisch gesehen
wird es leichter sein, aber ihr werdet weiterhin kleiner, gerade in
Bezug auf dieses Hindernis, welches zu überwinden ihr verzichtet habt.
43. Und später, wenn ihr euch dem zuwendet, wird es euch mit der Zeit
immer größer vorkommen. Ihr werdet einfach gerade in diesem Fall immer
kleiner und kleiner.
44. Deshalb soll man besser keine Zeit verlieren. Wie schwer es auch
sein mag, sei standhaft: magst du auch Erde essen, halte stand und tu
das, was nötig ist (wie man etwas überwinden muss, wie man auf etwas
verzichten muss, wie man sich von etwas abwenden muss). Ob es Brüder
sind, die helfen, etwas zu verschließen, etwas abzuwenden, oder die
Situation irgendwie zum Besseren zu wenden, aber man muss versuchen, es
schöpferisch zu lösen.
45. Denn deine innere Bemühung hinsichtlich Überwindung – das bedeutet
deine Überwindung. Und du änderst dich in diesem Fall gerade in die
Richtung, in die du dich verändern musst. Und keiner wird dich in diese
Richtung ändern können außer du selbst. Dies gerade ist sehr wichtig.
Deshalb muss man sich einfach hartnäckig mit aller Kraft anstrengen und
“die Erde mit der Nase umgraben“.“
46. „Ich habe nämlich selber versucht, zur Klarheit zu kommen, aber ich
kann es nicht. Weißt du, ein Jahr, sogar zwei Jahre geht alles normal,
dann – zack – sitze ich mit einer Flasche Wodka am Ufer und weiß nicht
einmal mehr, wie ich sie im Geschäft gekauft habe, und die Flasche ist
schon halb leer... so, als ob das überhaupt nicht ich bin. Ich kann
nicht verstehen, wie so etwas vor sich geht.“
47. „Was ohne dein Bewusstsein geschieht, dafür trägst du keine
Verantwortung. Dir wird für all das die Verantwortung auferlegt, was du
verstehst und begreifst.
48. Und wenn etwas vorkommt, was du nicht unter deiner Kontrolle hast,
so bedeutet dies, dass die Verantwortung von dir genommen ist. Das
heißt, von dir wird in diesem Fall schon nichts gefordert, du bist
nicht fähig, dies zu kontrollieren. Kontrolliere das, wozu du imstande
bist, was du sehen kannst, fixieren, besinnen. Eben das kontrolliere.
Verliere gerade diese Nuance nicht. Daraus, das ist so, bildet sich
nämlich das Wichtigste.“
49. „Verstanden. Aber irgendwie drängen sich die Brüder nicht, sich mit
mir zu befreunden. Eine Schwester hat sogar gesagt: „Du bist ein
Verräter“.“
50. „Entweder wird sich einer von ihnen finden, der helfen kann, oder
sie verstehen nicht, was sie tun sollen, und ihr werdet euch gemeinsam
besprechen und irgendwelche Details betrachten. Vielleicht werden sie
dir etwas raten. Und ihr werdet irgendeine Lösung finden.
51. Aber wenn sich letztendlich keiner gefunden hat, so ist das auf
seine Art auch nicht zufällig. Folglich gibt es in diesem Fall keinen,
der helfen kann. Und das heißt, du brauchst sie auch nicht. Also ist
deine persönliche Bemühung erforderlich.
52. Das heißt, wichtig ist, dass du versucht hast, das Problem breiter
zu lösen, mit deinen Nächsten. Und wenn es letztendlich keine Reaktion
gibt, so verhalte dich dem gegenüber einfach: das heißt, das ist
vorläufig nicht notwendig.
53. Wichtig ist, dass es nicht zu einer Verurteilung führt: “Wieso seid
ihr denn so, ich habe mit euch gerechnet, ihr aber seid nicht
gekommen“, damit sich dieser Teil nicht einschaltet. Das wäre ein
großer Fehler. Das würde bedeuten, dass du in eine Situation geraten
bist und schon eine der Aufgaben nicht bewältigt hast.
54. Ein Gläubiger darf niemanden verurteilen. Er muss lernen, die
Realität zu verstehen, muss lernen, sie richtig einzuschätzen.
55. Und alles, was in der Realität vor sich geht... wenn sich dies so
ereignet hat, dann sollte das in diesem Moment auch so sein. Deshalb
musste alles, was daran teilgenommen hat, dem entsprechen, um diese
Folgen zu ergeben. Es konnte keine anderen Folgen geben. Es handelt
sich darum um normale Resultate mit Rücksicht auf die Wirklichkeit. Das
ist normal.
56. Betrachtet nur dasjenige Anormale, das euch persönlich angeht. In
euch selbst könnt ihr nämlich das Anormale bestimmen. Aber die
anderen... sie handeln so, wie sie können.
57. Ihr aber seht aufmerksam auf das, wo ihr etwas machen könnt und
dies – warum auch immer – nicht macht. Hier vor allem muss man
aufmerksam schauen: warum macht ihr dies nicht? Hat sich da vielleicht
Faulheit gezeigt, und es ist irgendein Grund erschienen... Und dann
müsst ihr euch die Frage stellen: ist dies wirklich eine ernsthafte
Ursache, oder soll man ihr überhaupt keine Aufmerksamkeit schenken und
sie lieber beiseite lassen? Hier kann es schon sein, dass ihr nicht
würdig handelt.
58. So müsst ihr, indem ihr all dies analysiert habt, euch bemühen, all
das zu tun, was von euch abhängt. Die übrigen aber... sie handeln so,
wie sie können, für sie ist das normal.
59. Die Lebensumstände sind jetzt überhaupt nicht einfach, und sie
betreffen alle. Sie treffen alle sehr stark.
60. Diejenigen, von denen man Vieles erwarten konnte, solche, die nicht
richtige Bemühungen aufgebracht haben, sind in eine Situation geraten,
wo schon überhaupt nichts mehr von ihnen zu erwarten ist. Das heißt,
sie haben schon das verloren, was ihnen vormals eigen war.
61. Es gibt in der Gemeinschaft solche Leute, die ein gutes Potential
hatten, aber damals keine richtige Einschätzung getroffen haben, und
allmählich sind sie in Umstände geraten, wo nur allein der Wunsch
bleibt – versuchen, irgendwohin wegzufahren, weil sie sich hier
sozusagen wie überflüssig vorkommen. Ist auch richtig: sie konnten mit
allen anderen nicht Schritt halten und stehen jetzt etwas abseits.
62. Als ihr alle über das Schöne gelärmt habt, einfach gelärmt und
vorläufig noch nichts vollbracht hattet, sondern nur einfach lärmend
und emotional etwas geäußert habt, - da wart ihr alle sozusagen etwas
Gemeinsames. Als aber das Handeln und die gemeinsame Bemühung in ein
und die selbe Richtung erforderlich wurden, da habt ihr begonnen, euch
allmählich auszusondern.
63. Und je früher einige ausgeschieden sind, umso einen größeren
Abstand begannen sie mit der Zeit zu verspüren, so, als ob sie
überflüssig wären. Sie sind auf eine Art auch mit allen
zusammen, aber gleichzeitig fühlen sie, dass sie doch schon nicht mit
allen zusammen sind.
64. Und entweder versuchen sie, ihre eigene Initiative zu ergreifen,
irgendeine persönliche Initiative und irgend etwas zu organisieren,
etwas Ausgedachtes, oder sie werden fühlen, dass es ihnen hier gar
nicht passt, sie werden versuchen zu überlegen, irgendwie wegzufahren
(aber die Situation hat sich bei euch geändert, die Häuser werden jetzt
nicht mehr so einfach verkauft werden, so, wie das früher war).
65. Also, ihr alle geratet in Verhältnisse, die ihr im Grunde genommen
selbst wählt. Ihr selbst bringt für etwas eure Bemühungen auf, und
davon, wie ihr sie aufbringt, ergibt sich ein unterschiedlicher Effekt.
Bei dem einen geht alles normal weiter, mit Mühe, aber auch mit Freude,
mit dem Gefühl, dass man sich doch weiter mitten in den Geschehnissen
bewegt, bei den übrigen – gar nicht.
66. Es geht also um die persönliche Mühe, sie darf nicht verloren
gehen. Weil es Sachen gibt, die nicht so einfach zu berichtigen sind.
Hat man etwas versäumt – das war's dann, und danach kann man dies nicht
mit einem Fingerschnippen berichtigen. Es handelt sich um eine innere
Distanz, eine innere Reife, sie fängt an, sich auszuwirken.
67. Also, es ist nicht mehr einfach so – gehst aus der Tür, stehst eine
Weile dort vor der Tür, öffnest die Tür wieder, gehst hinein (kommst
dort hinein, von wo du weggegangen bist). So wird es nicht gelingen.
68. Hinter dieser Tür ereignen sich Geschehnisse, und wenn ihr die Tür
wieder einmal öffnet und versucht, dort hineinzugehen, so ereignet sich
dort etwas ganz anderes, ihr werdet nicht zu dem zurückkehren, was
früher dort war, wovon ihr weggegangen seid. Alles ändert sich im Leben.
69. Deshalb verliert keine Zeit, man muss sich immer bemühen, sich zu
verändern und mitten in den Geschehnissen zusammen zu sein, das heißt,
sich bemühen, in einer Bewegung mit allen zu sein. Ansonsten... es wird
ein wenig Zeit vergehen – ihr fühlt, ihr seid schon sozusagen
überflüssig geworden, ihr steht irgendwo am Rande.“
70. „Ja, ja, genau so etwas passiert mir nun gerade. Schon eineinhalb
Jahre lebe ich im Wald, ich bin aus Guljaewka weggegangen. Und ich
fühle, dass alles im Dorf sozusagen bekannt ist, aber weißt Du, einige
haben nicht einmal den Wunsch zu grüßen. Ich sehe – sie versuchen, sich
irgendwie wegzudrehen und mir aus dem Weg zu gehen. Und ich verstehe
nicht, was passiert ist. Als ob ich irgendwie ein Aussätziger geworden
wäre.“
71. „Bemühe dich... Deine Nächsten haben ihre eigenen “Ameisen“ im
Kopf, “Kakerlaken“ und andere “Insekten“. Diese zwingen sie, sich in
verschiedene Richtung zu bewegen. Manchmal, wobei sie sich gut
vorstellen, wie sie es machen müssten, bewegen sie sich irgendwohin in
eine andere Richtung und tun nicht das, was man von ihnen erwarten
möchte.
72. Stolpere daher weniger darüber, was deine Nächsten tun. Es gibt
dich, und es gibt den Vater, und es gibt die Natur. Also vor allem soll
man damit anfangen. Dass du dir selbst nicht erlaubst, etwas
Überflüssiges zu tun.
73. Können die Nächsten helfen – sie werden das selbst entscheiden, das
ist ihre Aufgabe. Sie werden alles beobachten, sie werden irgendwelche
Entschlüsse treffen, sie haben ihre Wahl. Aber es gibt dich, den Vater,
die Natur, und sich in ihr harmonisch zu verhalten, das muss man
lernen. In erster Linie ist das die Grundlage.
74. Und die Übrigen... gewinnen sie hinzu – so wird es mehr, vermehren
sie nicht – so hast du dich nicht verloren, du warst in Harmonie, und
du bemühst dich, weiterhin darin zu bleiben.“
Kapitel
17
1.
Der dritte November. Das Treffen mit dem Lehrer im Tal der
Verschmelzung.
2. „Der achtjährige Sohn wurde ein zweites Mal beim Rauchen ertappt,
und nach einem Gespräch war zu sehen, dass er Angst vor Strafe hatte,
er hat sich versteckt, doch die Veranlagung ist geblieben. Lag der
Fehler des Vaters daran, dass er aus Erziehungsgründen Zigaretten
gekauft und mit dem Sohn solange geraucht hat, bis sich der Sohn ein
bisschen schlecht fühlte? Es ging um das Ziel, eine echte
Gefühlsabneigung gegen das Rauchen hervorzurufen.“
3. „Ich bin kein Fachmann auf diesem Gebiet. Dieser Bereich ist schon
mit der Physiologie verbunden. Inwieweit günstig der ein oder andere
Grad an Vergiftung ist – dabei handelt es sich schon nicht um Mein
Gebiet. Weil dies mit einer Vergiftung des Organismus und dem
Hervorrufen irgendeiner Abneigung verbunden ist ( es dabei aber sowieso
irgend einen entsprechenden Schaden geben wird). Dann schon braucht man
Mich nicht zu fragen.
4. In der Lehre gibt es keine Anhaltspunkte, die angeben, wie man einem
das Rauchen oder das Alkohol-Trinken abgewöhnen kann. Ob man mit dem
ein oder anderen Menschen zusammen rauchen oder einige Liter trinken
sollte, damit es allen schlecht wird, und danach wird einer vielleicht
das auch nicht mehr praktizieren wollen. Vielleicht. Aber vielleicht
vergeht eine Weile, und man will noch mehr davon wollen.
5. Und das ist schon eine Seite, die zur Wahrheit keinen Bezug hat.
Aber sie ist gefährlich. Die Überdosis eines beliebigen Stoffes, die
vom Organismus eingenommen wird, wird natürlich irgendwelche
Veränderungen hervorrufen.“
6. „Handelt es sich bei so einem Rauchen seitens des Vaters um einen
Verstoß, der ihn nicht in der Einigen-Familie verbleiben lässt?“
7. „Wenn es sich um ein einziges Mal gehandelt hat (dieser Versuch, es
auf diese Weise zu tun), dann nicht. So streng braucht man Sanktionen
nicht anzuwenden. Aber man sollte lieber so nicht handeln.“
8. „Guten Tag. Ist es zulässig, dass man bei der Aufstellung einer
Regel für die Einige-Familie, was während des Hörens und Besprechens
des Wortes des Lehrers vor sich geht, ein direktes Zitat aus dem vom
Lehrer Gesagten aufschreibt? Oder soll man die Regel lieber mit eigenen
Worten formulieren, da man keine Zitate festhalten soll?“
9. „Eine Regel – besser mit den eigenen Worten... Ihr lernt, Hinweise
zu verstehen, und in diesem Fall ist es zulässig, dass ihr schon eine
eigene Formulierung entsprechend dem, was ihr als Hinweis verstanden
habt, einführt.“
10. „Bei uns in der Einigen-Familie gab es in diesem Zusammenhang eine
Unstimmigkeit. Wir hatten die Regel so aufgeschrieben, wie wir sie beim
Zuhören der CD verstanden hatten. Danach sagte ein Mensch, der in die
Einige-Familie eingetreten war: „Ihr habt hier eine Regel... sie stimmt
nicht. Worauf stützt ihr euch damit?“
11. „Er muss aufzeigen, wegen was sie nicht stimmt.“
12. „Er zeigt ein Zitat aus der Schrift (gemeint: Letzte Testament)...“
13. „Und seht ihr denn, dass es dem nicht entspricht? Folglich habt ihr
die Regel nicht richtig aufgestellt. Das heißt, ihr müsst sie aufs Neue
anschauen.“
14. „Wir sehen, dass wir die Regel eingeführt hatten, nachdem wir die
CD gehört hatten, und sie ist richtig. Aber das Zitat passt hier nicht.“
15. „Dann müsst ihr eine extra Frage bilden und das präzisieren, was
euch als Unstimmigkeit vorkommt, wo ihr nicht wisst, was ihr wählen
sollt.“
16. „Alles klar. Versteht man es so richtig, dass nun jedermann, der
das Treffen mit dem Lehrer besser im Kopf behalten will,
Schlüsselwörter aufschreiben darf?“
17. „Das ist eine sehr eigenartige Frage – Schlüsselwörter... Zu den
“Schlüsselwörtern“ kann man alles mögliche zählen. Jemand wird
Schlüsselwörter als ganze Sätze verstehen und anfangen, alles kurz
zusammenzufassen. Oder ihr fixiert wirklich nur ein Wort. Ist dies
wirklich gerade ein Wort? Ist das Schlüsselwort nur – eines? Es gibt
einen Satz, es gibt eine Erklärung, aber ihr habt nur ein Wort
aufgeschrieben?“
18. „Man möchte wenigstens ein Wort von der gestellten Frage
aufschreiben, um besser zu behalten.“
19. „Aber das wird sowieso nicht behalten. Was ist das , ein
“Schlüsselwort“? Kann man etwa ein Schlüsselwort mit einer ganzen
Äußerung vergleichen? Ob euch ein Schlüsselwort wirklich reicht, um
eine ganze Äußerung auswendig zu behalten? Das stimmt doch so nicht.
20. So etwas wird nicht gelingen, selbst wenn ihr ein Wort fixieren
werdet. Daher spielt das keine besondere Rolle.
21. Die Treffen werden im Laufe der Jahre durchgeführt, ihr versucht,
etwas zu begreifen... und in erster Linie kommt bei euch von all dem
von Mir Gesagten das an, wozu ihr in diesem Moment reif geworden seid.
22. Also, das wird jene Umstände betreffen, die euch irgendwie
“anzünden“, eure Besorgnisse hervorrufen. Ihr denkt an diese Umstände,
ihr denkt über dieses Thema nach, und dann wird der gehörte Hinweis
schnell alles an seinen Platz stellen, das, was sich in eurem
Bewusstsein in einem chaotischen Zustand befindet. Dann wird schnell
das notwendige Verständnis entstehen.
23. Wenn ihr versucht, das zu behalten, was in diesem Moment nicht euer
Leben betrifft, eure Handlungen, die ihr in den letzten Tagen
ausgeführt habt und ihr nicht über dieses Thema täglich tief nachdenkt,
dann werdet ihr auch nichts Besonderes behalten. Ihr werdet dem keine
notwendige Aufmerksamkeit schenken, weil euch dies in Wirklichkeit
nicht betrifft.
24. Ihr könnt nur noch irgendeinen kleinen Anhaltspunkt im Kopf
vermerken, und wenn dieses Thema entstehen wird, wird bei euch etwas
davon auftauchen, was ihr euch aufmerksam angehört habt, was aber am
Anfang sozusagen nicht aufmerksam wahrgenommen wurde.
25. Wenn es nötig sein wird, könnt ihr bei jemandem noch nachfragen.
Oder wenn dies buchstäblich irgendwo auf den Seiten der Schrift
gedruckt wurde, so könnt ihr dort nachlesen.
26. Aber alles, was da betrachtet wird, sofort zu behalten, ist
unmöglich und auch nicht nötig. Ihr hört einfach aufmerksam zu. Und
das, was ihr schon bereit seid aufzunehmen, werdet ihr aufnehmen. Es
wird alles im Innern seinen Platz einnehmen.
27. Auf diesen Treffen berührt ihr so eine Breite an Umständen... und
das betrifft nicht alle gleichzeitig. Dies betrifft entweder einen,
oder eine weitere Menschengruppe unter ähnlichen Umständen. Aber das
bezieht sich nicht auf alle gleich.
28. Doch wir berühren dies nicht nur an einem Tag. Ab und zu berühren
wir den ein oder anderen Bereich, den ihr, wenn ihr ihn früher nicht
erlebt habt, im Nachhinein erleben könnt. Und er wird zu einem heißen
Thema für euch, ihr erkennt schnell den Hinweis. Das heißt, ihr seid
für ihn reif geworden.
29. Daher versucht nicht, alles auf einmal in euch hineinzunehmen. Hört
einfach aufmerksam zu.“
30. „Lehrer, handelt es sich hier um einen Verstoß, wenn ein Mitglied
der Einigen-Familie beim Zuhören der Antworten auf die Fragen kurz das
von ihm Verstandene aufschreibt? Er erklärt es damit, dass sich bei ihm
im Laufe des Lebens so eine Arbeitsweise mit der für sein Verständnis
wichtige Information bilde.“
31. „Lieber nicht notieren, weil das, was dem Papier übergeben wird,
letztendlich nicht selten länger lebt, als der Mensch selbst. Sodass
dies später nicht zu einem Führer für jemanden wird.
32. Wo bei einem anderen Menschen eine hohe Wahrscheinlichkeit
entstehen kann, dass er das nicht richtig durchdenkt, was von der
Wahrheit gegeben wurde. Es kann sich also um etwas Verfälschtes handeln.
33. Deshalb soll man es natürlich lieber nicht so machen. Lieber
versuchen zu lernen, die Information schon so aufzunehmen, wie sie im
gegebenen Fall angeboten wird.“
34. „Wenn man es so nicht machen soll, kann er dann, wenn er nach dem
Zuhören nach Hause kommt, das Wort, so, wie er Es verstanden hat, aus
seinem Gedächtnis hervorholen und so, wie er das Wort verstanden hat,
auf Papier niederschreiben?“
35. „Nun, so ist es möglich. Das kann man noch mehr oder minder
zulassen. Sonst wird es schon zu viel sein, es wird sonst zu ernsthaft
sein...“
36. „Seit acht Jahren kommt einmal jährlich mein Freund zu Besuch. Ich
habe ihm gegenüber Naturgefühle, er weiß davon, macht aber keine
Schritte, um mit mir eine Familie zu gründen. Ist es richtig, wenn ich
ihn bitte, nicht ein weiteres Mal zu mir zu kommen, weil seine Besuche
meine Gefühle sehr stark anheizen, diese aber nicht realisiert werden
können. Er kann sich bei anderen Freunden aufhalten.“
37. „Wenn du fühlst, dass dies bei dir wirklich eine große
Unannehmlichkeit, ein inneres Unbehagen hervorruft, dann ist so ein
Vorschlag möglich. Das ist möglich, es entsteht dabei keine Verletzung
der Wahrheit.“
38. „Wird dadurch aber nicht unsere Freundschaft leiden?“
39. „Dies hängt auch von ihm ab. Man kann nicht Freundschaft erzielen,
indem man nur von einer Seite richtige Bemühungen aufbringt. Oder wenn
man nur denkt, dass die Freundschaft dann besteht, wenn ihr danach
strebt, einander verschiedene Launen zu befriedigen. Dies wird keine
Freundschaft sein.
40. Freundschaft bedeutet richtige Handlungen, die richtig wahrgenommen
werden. Dann handelt es sich um eine echte Freundschaft.
41. Alles übrige aber – verfälscht die Freundschaft, wo ihr versucht,
dem anderen etwas zuliebe zu machen, wo ihr fürchtet, etwas zu tun, was
ihn traurig machen könnte, obwohl ihr bereit seid, richtig zu handeln,
und ihr beginnt, nicht richtig zu handeln und dabei denkt, ihr würdet
so die Freundschaft stärken. Nein, dies gehört nicht zur Freundschaft.
42. Und ihr werdet an dieser Freundschaft leicht zerbrechen. In einem
nächstfolgenden Moment werdet ihr dann einfach innerlich schon darauf
verzichten, das zu tun, was ihr wirklich für einen nicht richtigen
Schritt eurerseits haltet. Weil es zu irgendeinem Moment sehr schwer
für euch sein kann, gegen euer eigenes Gewissen zu handeln. Und da ihr
bisher Schritte gegen euer Gewissen gemacht habt und der Mensch sich
daran gewöhnt hat, so wird euer sogenannter “Freund“ beim nächsten Mal,
wenn ihr das nicht mehr macht, sehr traurig sein.
43. Bisher habt ihr so gehandelt, nun aber sagt ihr, warum auch immer,
ab. Er wird denken, dass ihr jetzt launisch seid. Und wenn er nicht
bereit ist, sich gegenüber euren Handlungen richtig zu verhalten, dann
wird eure Freundschaft schnell einen Riss bekommen. Sie wird natürlich
keine gute sein können, weil sie auch keine gute war.
44. So lernt, einfach die richtigen Schritte zu machen, ohne daran zu
denken, wie dies die anderen wahrnehmen werden. Und unter diesen
Bedingungen werdet ihr einen echten Freund finden können, der schon
günstigere Eigenschaften hat.
45. Denn wenn jemand weiterhin mit euch kommunizieren wird und euer
Freund sein wird, dann wird es schon einer sein, der gerade diese eure
richtigen Handlungen annehmen wird. Er wird damit einverstanden sein.
Und dies wird schon mehr zu einer Freundschaft passen.
46. So habt keine Angst, jemanden zu verlieren, der nicht bereit ist,
eure richtigen Handlungen anzunehmen. Dieser Mensch ist nicht bereit
für eine Freundschaft, wenn er sich euch gegenüber so verhält. Habt
keine Angst, ihn zu verlieren, handelt weiterhin richtig.“
47. „Ist so ein Zustand einer Frau richtig, dass, wenn sie Gefühle hat
und sie nicht realisieren kann, da dies den Mann bedrängen könnte...
Und sie verschließt sich dahe wie in einem Kosmonauten-Anzug, es ist
ihr sogar schwer, mit diesem Menschen zu sprechen.“
48. „Versuche nun, diese Frage noch einmal etwas einfacher zu
formulieren. Du verkomplizierst die Frage. Stell sie einfacher: Ist es
normal für eine Frau, dies oder das in diesem oder einem anderen Fall
zu machen? Vereinfache die Frage zu so einer Form.“
49. „Wenn eine Frau ihre Gefühle realisieren möchte, dies aber nicht
gemacht werden darf...“
50. „Wer sagt denn, dass man das nicht darf? Warum darf man es nicht?“
51. „Weil ich sehe, dass dies den Mann bedrängt.“
52. „Warte mal, du stellst Mir die Frage und beantwortest sie selber
sofort. So frage doch: Wie soll man richtig handeln, wenn eine Frau
ihre Gefühle realisieren will? Was soll sie tun?... Weil man Gefühle
unterschiedlich realisieren kann.“
53. „Wenn die Gefühle zu intensiv sind, möchte ich ihm sagen, wie
wunderbar er ist, wie gut man sich ihm gegenüber verhält...“
54. „Man möchte dem Menschen einfach ein Kompliment machen, ja?“
55. „Man möchte bewundern, weil man es wirklich so fühlt.“
56. „Deine Bewunderung gegenüber seinen Handlungen zeigen, stimmt's? Ob
du dies tun darfst, ob dies normal ist, ja?“
57. „Dabei möchte man ihn aber auch zum Beispiel im Vorübergehen leicht
umarmen.“
58. „Umarmen ist aber eine aktivere Handlung. Hier muss man schon eine
Grenze kennen, das stimmt. Weil man dabei mehr oder weniger sicher sein
muss, dass das, was du tust, von dem Menschen wohlwollend, normal
aufgenommen wird, dass er sich dem gegenüber gut verhält.
59. Wenn ihr euch dabei nicht sicher seid, so umarmt ihn nicht
vorschnell. Denn dies kann so ein Aufzwingen sein, das wirklich eine
gewisse Empörung bei einem Menschen hervorrufen kann, es kann so etwas
hervorrufen.
60. Man sollte dies lieber nicht provozieren. Aber irgendwelche deiner
guten Worte ihm gegenüber zu äußern, ist möglich, das ist normal. Aber
du sagst: „Wenn ich versuche, sie zu äußern, beginnt er, sich dabei
verlegen zu fühlen“, dabei handelt es sich schon ein wenig um eine
andere Entwicklung der Ereignisse.
61. Aber ist dies so, war dies wirklich in deinem Leben so? Oder
vermutest du, dass dies so sein könnte?“
62. „Nun, es kommt mir so vor, dass sich der Mensch etwas bedrängt
fühlt, da er mir gegenüber doch nicht ebenso solche Gefühle hat.“
63. „Dir scheint es jedoch so. Du sagst dem Menschen einfach etwas
Gutes. Und wenn ihr jemandem gegenüber keine Gefühle habt, sagt ihr
dann überhaupt nichts Gutes?“
64. „Sagen wir.“
65. „Ihr sagt es. Woran liegt es dann? So oder anders etwas Gutes dem
Menschen zu sagen, ist eine normale Erscheinung. Sie ist nicht mit
Aufzwingen verbunden.
66. Aufzwingen heißt, wenn du anfängst, ihm nachzulaufen und alle fünf
Minuten wiederholst, wie gut er sei. Dann handelt es sich um ein
Aufzwingen.
67. Er wird beginnen, sich zu erschrecken, wird bedrängt sein, wird
sich in einer Speicherkammer verstecken, dort abwarten. Nun, dann muss
man ihm nicht nachrennen, an die Türe klopfen und dabei sagen: „Du bist
so gut“, um ihn überhaupt nicht irgendwohin zu jagen.
68. Deshalb ist es normal, einfach etwas Gutes zu äußern. Ohne daran zu
denken, er könnte sich bedrängt fühlen. Man kann dann irritiert sein,
wenn ein Aufzwingen stattfindet. Einfach gute Worte zu äußern – das ist
normal, hab keine Angst.
69. Und so kann man eine ganze Reihe irgendwelcher Momente berühren,
die du als Verschlossenheit einer verliebten Frau betrachtest, sodass
dies nicht zu einer Übertreibung führt, die negative Folgen haben kann.
70. Und hier muss man schon schauen: man möchte dies – darf man das
aber machen? Ist das normal? Und das da?... Und so kannst du eine Reihe
irgendwelcher Umstände durchaus betrachten. Beeile dich aber nicht zu
sagen, er werde sich bedrängt fühlen. Betrachte zuerst das Richtige in
deiner Handlung.
71. Wenn ihn überhaupt jeder Versuch deinerseits verwirrt, wo du ihm
gegenüber etwas Gutes äußerst, dann handelt es sich schon um seine
Komplexe, das spricht von etwas Negativem, dem man nicht folgen soll.
72. Du kannst auch weiterhin mutig etwas Gutes auf zurückhaltende Weise
bekunden, und wenn er dies nicht will, so möge er dann von dir
wegrennen. Das ist normal, möge er dann wegrennen.“
73. „Danke.“
74. „Guten Tag, Lehrer. Eine Frage der Einigen-Familie aus Tajata. Eine
Schwester war in einem psychologisch schwierigen Zustand und hat
Alkohol zu sich genommen, um von den Sorgen, die sie nicht bewältigen
konnte, abzuschalten. Dies hat sie bereut und gesagt, dass sie im Fall
psychischer Probleme die Einige-Familie um Hilfe bitten werde. Ist es
richtig, dass wir sie in der Familie gelassen haben?“
75. „Das war richtig, dass ihr sie gelassen habt. Aber ich möchte noch
einmal betonen – natürlich kann man durch Alkohol den Problemen nicht
davonlaufen. Solche Sachen sind schon der Medizin bekannt, dass Alkohol
in Wirklichkeit die Probleme nicht abschaltet, sondern er verschärft
dies alles, verschlechtert die Situation. So soll man nicht vorgehen.
76. Ihr habt schon so ein großes Vermächtnis mit etlichen
Beschreibungen einiger Besonderheiten bekommen, die mit der Zeit der
Wende verbunden sind, wo man lernen muss, sich richtig zu beherrschen.
77. Ganz, ganz am Anfang, wenn sich irgendwelche Emotionen einstellen,
die mit irgendeiner ernsten Aufregung, mit irgendwelchen ernsten
Komplikationen in eurem Leben verbunden sind, müsst ihr es sofort
schaffen, anhand irgendwelcher ersten Zeichen dessen, was euch zu
entzünden beginnt, an euch richtig zu arbeiten, euch zu beherrschen.
78. Nicht diesen Moment außer Acht lassen, weil, wenn sich das
Schwungrad dieser schwierigen Emotionen losdreht, dann ist es sehr
schwer zu versuchen, es aufzuhalten, es zu kontrollieren. Man muss
lernen, so eine Entwicklung der Ereignisse gleich am Anfang zu
kontrollieren, wo die allerersten Zeichen von dem einsetzen, das euch
sehr bedrängt.
79. Hier gerade soll man sich richtig beherrschen und lernen zu
modellieren (wir sprachen schon so viele Male über dieses Thema). Dann
ist es interessant, dann ist diese eure Arbeit mit eurer Veränderung
verbunden. Ihr arbeitet daran – ihr verändert euch.
80. Wenn ihr entfacht seid und dann einfach Alkohol getrunken habt
(dabei braucht man ja anscheinend so viel, um abzuschalten, um alles zu
vergessen, sodass dies die Gesundheit stark beeinträchtigen wird), so
ist damit aber das Problem nicht gelöst.
81. Ihr habt euch also nicht bemüht, es fachlich richtig zu überwinden,
ihr habt nicht angefangen, richtig zu arbeiten. Das heißt, bei euch
setzen keine Veränderungen zur besseren Seite ein. Wenn sich diese
notwendigen Veränderungen nicht eingestellt haben und ihr das Hindernis
nicht richtig überwunden habt, so muss es erneut wiederkehren.
82. Aber im Leben ergibt sich so ein Umstand, dass dies nicht auf
gleiche Weise wiederholt werden kann. Das ist unmöglich. Weil es sich
dabei nicht um irgendeine mathematische Größe handelt, oder so etwas,
wo ein Modell leicht konstruiert und gewählt werden kann, das einem
anderen gleicht und die selben Eigenschaften besitzt.
83. Ihr bringt einander schwierige Emotionen, und seid dabei in
Verhältnissen, wo jeder von euch einmalig ist. Das heißt, ihr beginnt
euch in jedem neuen Augenblick unwiederholbar zu zeigen, und die
Situation kann nicht wiederholt werden. Ein und der selbe Mensch kann
euch unter ein und den selben Bedingungen absolut unterschiedliche
Prüfungsbedingungen schaffen.
84. Deswegen, wenn für euch etwas wiederholt werden muss, so kann dies
in einer schwierigeren Weise wiederholt werden. Da dies nicht auf die
gleiche Weise wiederholt werden kann, wird es verstärkt werden. Aber
leichter wird es euch nicht gemacht werden. Das ist ein Gesetz.
85. Wenn ihr das Überwinden des Hindernisses verweigert – so wird es
verstärkt werden. Versucht ihr es wiederum zu umgehen, so wird es noch
mehr verstärkt werden, bis ihr euch daran so stark stoßt und versteht,
dass es nicht gelingt, ihm zu entgehen, es muss gelöst
werden.
86. Also, die Verhältnisse werden euch zwingen, diese Aufgabe zu lösen.
All eure Versuche, sie zu umgehen, werden allmählich aufgehalten
werden. Ihr werdet also umzingelt werden, von allen Seiten auf so eine
Weise umzingelt werden, bis ihr versteht, dass es nicht so weitergeht,
dass dieses Hindernis im weiteren schon nicht mehr zu umgehen ist.
87. Und diese Bedingung schafft ihr selbst, wenn ihr versucht, dem
Hindernis zu entweichen. Darum treibt euch selbst nicht in eine
Sackgasse, in die Ecke.
88. Entsteht ein Hindernis, so lernt, es sofort richtig zu lösen. Wenn
ihr euch richtig bemüht, eure ganze Kraft anwendet, um es zu lösen,
dann – sogar selbst wenn ihr es nicht löst und eine andere Prüfung
nötig sein wird – wird sie in so einem Fall leichter sein.
89. Weil ihr schon begonnen habt, es teilweise zu lösen. Dies wird
leichter sein. Werdet ihr es weiter lösen, so wird es noch leichter
sein. Und ihr werdet dies erledigen.
90. Das heißt, alles läuft auf eine einfache Formel hinaus – den Weg
bewältigt ein Gehender. Seid ihr losgegangen – so kommt ihr also an.
Nicht wichtig, wie lange ihr zu gehen habt, - Hauptsache, ihr geht. Und
ihr bewältigt es.
91. Wenn ihr anfangt zu überlegen: „Oh, wie weit man gehen muss, wie
weit das Ziel entfernt ist“, so könnt ihr stehen bleiben. Ihr werdet
dann nirgendwo hingehen, ihr werdet euch einfach erschrecken und
nirgendwo hingehen. Nun, auf diese Weise werdet ihr natürlich nichts
überwinden.
92. Geht, versucht nicht, eure Kräfte abzuwägen, bemüht euch zu gehen.
Eure Kräfte sind schon ohne euch abgewogen. Es wurde für euch so ein
Lebensweg angelegt, der eure Lebenskräfte berücksichtigt.
93. Ihr braucht diesen Lebensweg nicht so zu wählen, so, wie wenn man
in einem Geschäft etwas anprobiert, über den Preis nachdenkt, welchen
Weg man nimmt: dies kostet so viel, das da kostet so viel... ihr schaut
in eure Tasche, schätzt die Situation ein. So geht es nicht. Ihr kennt
eure Kräfte nicht.
94. Ihr sollt auch nicht eure Kräfte kennen. Ihr sollt an eure Kräfte glauben! Dann gestaltet ihr euch richtig.
95. Um seine Kräfte zu wissen, damit man sie anwendet, - das ist nicht
die nötige Formung. Dabei handelt es sich mehr um die vernunftmäßige
Ebene von Gestaltung, die dem Menschen aber nicht eigen ist. Dieses
Niveau, dieser Weg der Entwicklung, ist dem Menschen nicht eigen.
96. Euer Weg – ist der Glaube! Glaube – bedeutet Abwesenheit genauer
Kenntnisse. Dabei handelt es sich um eine etwas andere Sphäre der
Wechselwirkung mit der umgebenden Realität. Ihr kennt sie nicht, ihr
kennt euch nicht, und da beginnt die richtige Formung, wo ihr anfangt
zu glauben. Das ist sehr wichtig. Das ist sogar besser, als wenn ihr
wissend wäret. Denn wenn ihr glaubt, könnt ihr mehr leisten, als wenn
ihr wissen würdet.
97. Wenn ihr wissen würdet – würdet ihr genau das abmessen, was ihr
kennt, nicht mehr. Mehr würdet ihr nicht aufbieten. Ihr wisst: so viel
braucht man – ihr habt es gemessen und ihr macht es. Wenn ihr glaubt,
könnt ihr sogar mehr tun, als notwendig. Das ist besser, interessanter.
Es handelt sich dabei um eine Besonderheit des Menschen.
98. Darum sollt ihr an eure Kräfte glauben. Ihr seht: der Weg beginnt –
versucht nicht, in den Nebel, der vor euch ist, genauer
hineinzuschauen, um besser das Ziel zu sehen. Euer Weg, ihr steht vor
diesem Weg – und los.
99. Wendet all eure Kräfte an, strengt euch an und geht los. Eure Füße
versagen den Dienst – ihr geht trotzdem – steht, geht. Ihr geht, geht
und geht. Und ihr denkt nicht nach, wie lange es noch bis zum Ziel
braucht. Denkt ihr nach – bleibt ihr stehen, denn ihr werdet euch vor
dem Unbekannten erschrecken.
100. Der Egoismus hat Angst vor dem Unbekannten, er will es bequemer
haben. Das Geistige aber wählt nicht das Bequeme, es nimmt
dankbar das an, was ist. Gibt es einen Weg – gehen wir los. Zieht er
sich hin – wir gehen solange, bis wir ankommen. Es gibt doch den Weg,
Kräfte sind vorhanden, wir bewegen uns, wir atmen ja – nun, das ist
alles, bewegen wir uns weiter auf dem Weg.
101. Gerade das heißt Entwicklung und gerade die des Menschen. Und daran müsst ihr denken.
102. Daher, was für Schwierigkeiten es auch geben möge, versucht, dies
nicht so falsch einzuschätzen. Glaubt an eure Kräfte und bemüht euch,
alles richtig zu machen, wie schwer es auch sein möge. Eure Bemühungen
ändern euch, eure Bemühungen – das ist gerade die Bewegung auf dem Weg.
Ihr geht – folglich entwickelt ihr euch.
103. Was schwierig ist, ist für euch erforderlich: ihr entwickelt euch.
Vielleicht hat sich die Welt nicht im Nu so verändert, wie ihr dies
gern hättet, aber nicht darin besteht euer Ziel – die Welt zu
verändern. Obwohl ihr sie im Grunde ändern werdet.
104. Euer Ziel heißt – vor allem sich selbst ändern. Die Welt aber
verändern – das ist das, was nicht euer Bewusstsein berühren muss,
obwohl auch dies geschehen wird. Aber dies ist – ein Superziel, nicht
für das menschliche Bewusstsein gedacht.
105. Dieses Superziel ist mit dem Willen Gottes verbunden, mit dem Ziel
eures Erscheinens. Aber dies ist nicht euer Ziel, das heißt, ihr sollt
es nicht vor euch aufstellen.
106. Euer Ziel heißt jetzt, euch selbst zu verändern und sich zu
bemühen, richtig auf dem Weg zu gehen, der euch von Gott gegeben ist,
indem ihr alles dankbar annehmt, was euch auf diesem Weg begegnet.
107. Aber das mit der Dankbarkeit verlief mit Misserfolgen. Sehr
vielen. Daher verbleibt nur die Hoffnung, dass ihr immerhin fähig
werdet, zur Besinnung zu kommen.
108. Das gilt eher für diejenigen, die irgendwie angefangen haben zu
strampeln und mehr Negatives in ihrem Bewusstsein sammeln. Vielleicht
schaffen sie es noch, vielleicht können sie noch irgendwie zur
Besinnung kommen, indem sie an die Hauptsache denken, was der Anfang
dieses Weges war. Dies aber wird im Laufe der Zeit schon immer
problematischer.
109. Wenn früher die Hoffnung irgendwie größer war, obwohl man sie auch
noch hegen möchte, diese Hoffnung, so kann man in Wirklichkeit schon
sehen, dass es einige von euch nicht werden bewältigen können. Obwohl,
wären sie richtig gegangen, hätten sie es geschafft.
110. Nun aber formen sich schon sehr schwierige, große Hindernisse. Sie
sind doch wie eine Prüfung. Und während einer Prüfung kann man schon
kaum lernen. Man muss schon seine Kenntnisse vorweisen, nicht aber mit
seinen Fragen ankommen. Man muss schon Fähigkeiten an den Tag legen.
111. Jedoch bei vielen sind die Fähigkeiten aber nicht ausreichend. Da
noch ziemlich viele Anhänglichkeiten an falschen Orientierungen
vorhanden sind. Damit werden die Probleme nicht gelöst.
112. Doch man musste sich besser an jene Methoden und Hinweise
erinnern, die euch zu diesem Thema gegeben wurden. Mit was muss man zu
lösen beginnen, wie muss man es lösen. Gerade diesen Teil muss man sehr
aufmerksam analysieren und versuchen, dies in seinem Leben in der
Praxis anzuwenden.“
113. „Soll jemand an der Abstimmung über ein grob geführtes Gespräch
teilnehmen, wenn jener selbst an diesem Gespräch nicht teilgenommen
hat?“
114. „Das heißt, ist es richtig, über ein Thema abzustimmen, von dem man keine Ahnung hat und von dem man nichts weiß?“
115. „Zeugen haben erzählt, dass ein grobes, emotionales Gespräch vonstatten ging und die Frage wegen einer Abstimmung aufkam.“
116. „Ja, ja, ja, hier stimmen besser diejenigen ab, die das gehört
haben, die mit diesem Umstand unmittelbar zu tun hatten. Und wie wollt
ihr abstimmen, wovon ihr nichts wisst? Da geschehen wiederum “Wahlen
von Deputierten“.
117. Ihr wählt diejenigen, von denen ihr nichts wisst. Ihr wisst nur
das, was in den Zeitungen geschrieben wurde, und das ist alles.
Werbungen wurden erstellt, ihr seid auch zufrieden und wählt... Den
Menschen aber kennt keiner.
118. Und man stimmt ab. Und danach wundert man sich: was ist denn mit
ihm passiert? Warum ist er so? Es wird über ihn geschimpft. Und wer hat
ihn gewählt? In Wirklichkeit haben die Menschen diejenigen verdient,
die sie wählen. Wenn sie einen nicht guten Leiter gewählt haben, so
heißt das, sie haben nicht gut gewählt. Das heißt, es liegt nicht am
Leiter.
119. Nun, dann wählt nicht auf diese Weise. Wenn ihr schon eine
Handlung unternehmt, so vollzieht sie dann mit Verstand, sodass man
sehen kann, dass sie vernünftig ist, angebracht, wirklich richtig ist.
120. Darum ist es wichtig, über dieses Thema nachzudenken. Und wenn so
eine Frage aufgekommen ist, so spricht das davon, dass ihr immerhin
nachdenkt und bei euch der Zweifel nicht umsonst entstanden ist. Man
darf nicht bei Fragen abstimmen, von denen man keine Ahnung hat, oder
die ihr nur von Hörensagen kennt.“
121. „Eine Frage aus der Versammlung. Die “Mama-Goroda“ (zuständig für
die Einteilung der Frauen in der Bergsiedlung, A.d.Ü.) hat eine
Tanzgruppe, die in der Sporthalle als letzte im Stundenplan ihr
Training hat, gebeten, nach deren Veranstaltung dort den Fußboden zu
wischen. Daraufhin kam eine Schwester auf sie zu und sagte zu ihr:
„Warum sollen das immer diejenigen machen, die zuletzt ihr Training
haben? Das ist so nicht gerecht“.“
122. „Gut. Sie meinen, dass dies die Vorletzten machen sollen? Und
danach kann man kommen und auf dem sauberen Boden trainieren? Oder
wiederum die Vorletzten rufen, um aufzuräumen?
123. Normal. Es ist normal, dass die Letzten aufräumen. Die Letzten
waschen ab, räumen den Sportsaal auf und so weiter. Alle, die als
Letzte auf dem Fußboden herumgelaufen sind, räumen hinter sich auf. Was
irritiert euch denn?“
124. „Die Frage ist damit verbunden, dass diese Äußerung der Schwester
als Empörung eingeschätzt wurde. Die Motive wurden nicht präzisiert.“
125. „Und warum rechtfertigen? „Warum müssen wir das machen?“ - wofür wurde diese Antwort gegeben?“
126. „Angeblich wollte man die faktische Seite genauer wissen und seine eigene Variante vorschlagen.“
127. „Überhaupt nicht wischen?“
128. „Doch, andere Varianten.“
129. „Da sind sogar noch mehr? Listig. Es ist so, dass die Letzten
gekommen sind und alles gemacht haben – und die Variante: jemanden
auswählen, der dann schon darauf achtet, dass, wenn alle weg sind, er
eintritt und wischt?“
130. „Es gibt so eine Variante – einfach dies als Pflichtdienst zu
organisieren, so, wie alle anderen öffentlichen Räume aufgeräumt
werden.“
131. „Also, jemand trainiert, ein anderer wird von der Baustelle
gerufen, und möge der den Fußboden wischen gehen. Ein zusätzlicher
Pflichtdienst. Nein, es war ein guter Vorschlag: trainieren – hinter
sich aufräumen. Warum entsteht Bedrängnis?
132. Besser und harmonischer ist es, wenn jemand nach seiner
Beschäftigung hinter sich aufräumt. Das ist völlig harmonisch, normal.
133. Wenn man immer der Letzte ist, nun, warum empört man sich? Dieser
Moment von Empörung verursacht schon die Frage: und was irritiert
dabei, wenn sich eine Möglichkeit bietet, Ordnung zu machen und etwas
zu verbessern? Man möchte es nicht verbessern? Oder, warum soll immer
wieder nur er drankommen, um zu verbessern, ja?
134. Das wird sofort lustig, nicht wahr? So kleiden wir die Frage in
diese Form – und sofort wird sie lustig. Woher kommt dann die Empörung?
135. Diese eure alten Würzelchen da, die im Innern herangewachsen sind,
sich durch alles durchziehen, sie ziehen sich hoch, ziehen sich bei
euch weiter in verschiedene Situationen...
136. Könnt ihr euch erinnern, Ich gab euch einen Hinweis: es ist egal,
wie man euch gesagt hat, dass ihr etwas machen sollt. Wenn gesagt
wurde, etwas Gutes zu machen, so macht dieses Gute. Warum schaut ihr
darauf, wie man es euch gesagt hat?
137. Nun, jemand hat euch im Befehlston gesagt: „Nun, lauf und mach
schnell sauber! Zwei Minuten – dass dann alles gewischt ist“. Und ihr –
eins, zwei drei: „Hurra! Eine Möglichkeit, etwas Gutes zu tun. Und darf
ich es noch einmal machen?“ Dann könnte man interessant dabei lächeln,
na prima: so soll es sein! Nun, prima!
138. Und so möchte man einfach nur sagen: uff, was soll das denn! Was treibt euch da wieder irgendwohin!“
139. „Fragen vom Priester Dijan. Wenn ein neuer Psalm im Chor eingeübt
wird, der vom Priester vorgeschlagen wurde, und bei einem Chormitglied
schwierige Eindrücke hervorruft, kann man dann fortfahren zu üben? Wie
wäre es besser: weiter mit denjenigen üben, die einverstanden sind,
oder ihn überhaupt nicht einüben, um nicht die Gefühlswelt von jemandem
zu beeinträchtigen?“
140. „Es wäre gut zu überlegen, was einen dabei bedrängt.“
141. „Bedrängen in der Weise, dass der Psalm einen traurigen inneren
Zustand hervorrufen würde, sogar einen schmerzerfüllten, wird gesagt.“
142. „Was nämlich? Irgendeine Melodie, die Wehmut hervorruft?“
143. „Ja, die Weise löst Wehmut aus, ist traurig.“
144. „Man kann dann auch versuchen, ihn auszutauschen. Aber bemerken
dies wirklich alle? Oder findet das nur einer so, doch für die anderen
ist er heiter?“
145. „Es geschieht, dass einige Menschen dasselbe sagen. Das heißt, man
ist sich nicht einig darüber, dass dieser Psalm allen gefällt. Sollte
man ihn in diesem Fall überhaupt nicht erlernen, um die Einheit zu
erhalten, oder ihn trotzdem einüben?“
146. „Es wäre natürlich gut, wenn ihr dies nicht im Rahmen einer sehr
begrenzten Gruppe von Menschen entscheidet. Ihr könnt nämlich etwas
einüben und versuchen, dies für eure Nächsten vorzutragen. Danach, wenn
ihr eine tiefere Beurteilung wünscht, fragt nach ihrer Meinung: wie
fühlen sie sich? Wie wird er von den anderen aufgenommen? Das heißt,
ihn für eine umfassendere Beurteilung vorzustellen.“
147. „Anscheinend betrifft dies gerade die zweite Frage. Wie sollte der
Priester besser vorgehen, wenn er einen neuen Psalm für die Liturgie
vorschlägt? Soll er sich darauf stützen, was ihm gefällt, oder das Neue
mittels Mehrheit bei einer Abstimmung im Chor wählen, oder aber sogar
bei der Zusammenkunft des Rates?“
148. „Vor allem durch die mehrheitliche Wahl. Der Priester darf dabei nicht so ein Kriterium sein.
149. Der Priester kann nur die Aufmerksamkeit auf irgendwelche
Äußerungen richten, die jemand einbringt (dass etwas irgendwie
irritiert, angeblich die Wahrheit verletzen könnte, das heißt,
irgendwelchen Regeln, Gesetzen widerspricht).
150. Dann kann er darüber separat nachfragen: widerspricht solch eine
Nuance dem Gesetz, oder ist sie zulässig? Aber dies ist schon seine
gesonderte Frage.
151. Aber der Priester ist keiner, der endgültig zustimmt: „Ja, dies
ist ein guter Psalm. Das würde heißen, dass er entweder dies sagt,
oder: „Das gefällt mir nicht“. Warum aber muss der Psalm nur ihm
gefallen und warum soll nur seine Gefühlswelt das Kriterium sein?
152. Also, das ist abzulehnen. Wird gesagt: „Er ist gut“ - so heißt
das, er spricht im Namen Vieler. Aber er kann das nicht im Namen Vieler
sagen.
153. Es ergibt sich so, dass, um zu sagen, dieser Psalm sei gut oder
nicht, ist es besser, dass alle anderen damit in Berührung gekommen
sind. Und mittels irgendeiner separaten Abstimmung zu irgendeiner Zeit
(oder Befragung) wird geklärt, ob er passend ist: hat er irgendein
angenehmes Gefühl erzeugt, hebt er gut die Stimmung... oder kann die
Verwirrung, die nun oft entsteht, schon zum Zeichen werden, ihn lieber
beiseite zu lassen.“
154. „Kann es zum Beispiel solch ein Schema geben, dass, wenn ein neuer
Psalm eingeführt wird, so hört man ihn zunächst beim für Musik
zuständigen Rat an, wo die Priester und Chorleiter aller Dörfer
zusammenkommen? Es wird eingeschätzt, dass er mehrheitlich gefällt, und
man übt ihn ein.“
155. „Das ist möglich.“
156. „Danach wird er für die Liturgie vorgeschlagen...“
157. „Stimmt, so wird es besser sein.“
158. „Und wenn die Gemeinde ihn unterstützt, so wird er schon kanonisiert.“
159. „So ist es besser, ja. Ja, ja, so wird es besser sein.“
160. „Noch eine Frage. Wenn auf der Versammlung zum
Einigen-Verständnis, die im Chram (Liturgie-Haus in Scheremschanka)
durchgeführt wird, schwierige Emotionen vorkommen können, ist es dann
richtig, dass der Priester erlaubt, solche Versammlungen dort zu
veranstalten?“
161. „Wenn dort weiterhin Liturgien stattfinden, und das Haus für Liturgien vorbestimmt ist?“
162. „Ja.“
163. „Natürlich, besser, wenn man sich dort nicht erregen wird.“
164. „Dort gibt es noch so ein Moment... Als Variante wird
vorgeschlagen, dort nur die Stunden zum Studieren der Schrift (Letztes
Testament, A.d.Ü.) durchzuführen.“
165. „Das kann man dort, ja, das Wort des Lehrers dort anhören, so
etwas kann dort sein, was den Menschen so stimmt, wo er akzeptiert.
Nicht versucht zu korrigieren, sondern annimmt. Wo ihr die Treffen mit
dem Lehrer anhört, akzeptiert ihr alles. Wenn ihr aber das Gehörte
besprecht, versucht ihr schon zu berichtigen.“
166. „In diesem Fall besprechen wir es, ohne eigene Situationen zu
erwähnen, wir gestalten nur das Einige-Verständnis anhand der Schrift.
Da kann es nämlich auch ein unterschiedliches geben.“
167. „Je nach dem, wie ihr das macht. Wenn dabei Emotionen entstehen, Zorn, so sollt ihr das dort nicht tun.“
168. „Wenn der Priester, während er den morgendlichen Gottesdienst nach
der Versammlung zum Einigen-Verständnis durchführt und dabei nicht
seinen gewöhnlichen, erfüllten und erhabenen Zustand verspürt,
wie soll er dann handeln: seinen Zustand nicht beachten und den
Gottesdienst immerhin durchführen, oder den Gottesdienst lieber vor der
Versammlung gestalten?“
169. „Ja, in diesem Fall wäre es besser, ihn vor der Versammlung
stattfinden zu lassen. Wenn er an der Versammlung teilgenommen hat und
sein Zustand für die Liturgie nicht ganz passend ist, so soll er sie
dann lieber vor der Versammlung durchführen. Oder nicht zur Versammlung
gehen.“
170. „Dorthin müssen ja doch alle gehen: es geht um das Einige-Verständnis.“
171. „Dann muss man die Reihenfolge wechseln.“
172. „Klar.“
173. „Das ist alles. Gut. Ich wünsche euch Glück. Bis zum nächsten Treffen.
174. Ich hoffe, euch weiter voranschreitend zu sehen. Gehend zu sehen, nicht sitzend, redend und streitend.“
Kapitel
18
Der erste Dezember. Das Sonntagstreffen mit dem Lehrer im Tal der Verschmelzung.
2. Ist für eine Frau, die Mitglied in der Einigen-Familie ist,
folgendes zulässig? Sie besitzt eine Kreditkarte einer Bank und kauft
mittels dieser Karte Reise-Tickets und Kleidung, wobei später die
ausgegebene Summe durch ihren künftigen Lohn oder von ihren Verwandten
im Laufe von fünf oder zehn Tagen ausgeglichen wird, da es die realen
Finanzmöglichkeiten bei ihren Verwandten gibt und den Lohn seitens der
Frau.“
3. „Ja, ist zulässig.“
4. „Danke. Die nächste Frage kommt auch von einer Frau. Bedeutet die
intime Nähe mit ihrem Mann nicht eine Verletzung der Wahrheit, wenn
ihre Ehe wegen einiger Gründe nicht offiziell registriert ist? Der Mann
ist von seiner ehemaligen Frau nicht geschieden; sie hat ihn gebeten,
dass er erst das Haus als ihr Eigentum registrieren lässt, um sich dann
scheiden zu lassen. Und der zweite Grund – der Mann hält die offizielle
Registrierung der Ehe für eine Formalität.“
5. „Es irritieren die Argumente, die von seiner Seite angeführt werden.
Sie sind nicht ganz richtig. In irgendeinem Sinne sind sie zulässig,
aber sie sind eher mit Komplexen, mit Ängsten verbunden. Und das
bedeutet, dass sie nicht ausreichend rein sind.
6. Also, wenn wir die Scheidung hinsichtlich der ersten Frau
betrachten, so ist das keine Begründung – worum sie gebeten hat. Und
was? Er kann sich sowieso von ihr scheiden lassen, wenn er nicht mehr
ihr Ehemann ist.“
7. „Aber zur Zeit ist das Haus auf ihn registriert. Und sie möchte...“
8. „Aber er kann sich in jedem Fall scheiden lassen und weiter
entscheiden, ob er es abgeben wird oder nicht. Das hängt doch nicht
davon ab, ob die Ehe besteht oder nicht, der Mensch kann doch seine
Wohnung abgeben.
9. Also das ist kein unüberwindbares Hindernis. Also, er überwindet es
nicht. Und es erscheint bereits eine Schwäche. Er vermeidet, diese
Aufgabe zu lösen und eilt, eine andere Aufgabe zu lösen, die er auch
durch zusätzliche Bedingungen zu seinen Gunsten nutzt.
10. In gewisser Weise, ja, ist sie wirklich eine Formalität – die
Registrierung. Nun, und warum aber hat er Angst, sie zu veranlassen?
Wenn es sich dabei sogar um eine Formalität handelt, so soll er sie
nicht fürchten. Nun, was denn, bloß eine Formalität.
11. Aber warum bremst er ab? Eine andere Sache – wenn er gesagt hätte:
„Ja natürlich, bitte. Nur was für ein Sinn liegt darin?“ Er äußert
seinen Wunsch, seine Bestrebung und stellt sich einfach die zusätzliche
Frage – und wo liegt darin der Sinn? Ist darin irgend ein Sinn?
12. Aber wenn zuerst die Frage entsteht: „Und wofür? Das ist doch eine
Formalität“, dann fehlt die Bestrebung selbst, etwas Ernstes in der
Beziehung zum anderen Menschen zu unternehmen bei der Gründung solch
einer Einheit.“
13. „Aber in diesem Fall hält sich der Mann nicht für einen, der an das Letzte Testament glaubt...“
14. „Umso mehr.“
15. „Eher ist die Frau beunruhigt, ob sie nicht die Wahrheit verletzt, indem sie in intimer Nähe mit ihm lebt.“
16. „Und was irritiert sie?“
17. „Dass die Ehe nicht registriert ist...“
18. „Die sich auch als Vorhaben nicht der Registrierung annähert.“
19. „Ja, vorläufig ist es so...“
20. „Ist es normal, Intimität mit einem Menschen zu pflegen, der dich als seine Ehefrau nicht benötigt? Geht deine Frage darum?“
21. „Nun, vielleicht.“
22. „Wenn die Frage so gestellt wird, dann ist die Antwort bestimmt
klar. Was ist dann das Ziel? Einfach Befriedigung finden? Was sucht
sie? Das müsste sie sich vor allem fragen – was will sie finden?
23. Wenn sie hofft, dass auf diese Weise eine Familie entsteht... Das
ist aber schon eine Illusion. Der Mensch wünscht nicht, sie als seine
Ehefrau zu sehen, er strebt auch nicht danach.
24. Erst recht, wo der Mensch kein Gläubiger ist. Folglich ist die
Registrierung – das, was für so einen Menschen im Staat
selbstverständlich ist.“
25. „Die Einige-Familie hat bei einer Abstimmung mehrheitlich den
Beschluss gefasst, einmal wöchentlich eine Versammlung zum
Einigen-Verständnis durchzuführen, und eine nicht große Gruppe
Dürstender kommt täglich zusammen, um ein Einiges-Verständnis zu
bilden, weil sich die Themen ansammeln – kann das Einige-Verständnis
Regel werden für die ganze Einige-Familie?“
26. „Je nachdem, welche Frage betrachtet wird. Wenn etwas berührt wird,
was das Organisieren des Lebens im Rahmen der Einigen-Familie betrifft,
so ist dies eine Regel für alle. Wenn es um ein generelles Verständnis
irgendwelcher Wahrheiten geht, so kann dabei keine gemeinsame Regel
angenommen werden (durch Stimmenmehrheit erlangt): sie können sich
dabei auch irren.
27. Darum, je nach dem, worum es geht.“
28. „Du hast gesagt, dass das, was während der Formung des
Einigen-Verständnisses als das Richtige angenommen wird, ist für die
gesamte Einige-Familie verpflichtend.“
29. „Ja. Hier füge Ich dir nun eine Ergänzung hinzu: wenn es um das
Innenleben der Einigen-Familie geht, so ist dies eine Regel. Alles, was
gemeinsam besprochen wird, wo man das Einige-Verständnis bezüglich
irgendwelcher Handlungen im Innenleben der Einigen-Familie bildet, ist
dies eine Regel für alle.
30. Selbst wenn jemand dort nicht dabei war, muss er dies auf
irgendeine Weise erfahren. Aber die Regel, die von der Mehrheit der
Menschen angenommen wurde, gilt sofort auch für diejenigen, die dort
nicht anwesend waren. Sie tragen schon diese Verantwortung.
31. Wenn sie die Regel verletzen (sie waren beispielsweise nicht auf
der Versammlung, aber auf ihnen liegt die Verantwortung), so werden sie
dann entsprechend befragt.
32. Das heißt, wenn der Mensch aus irgendwelchen Gründen nicht gekommen
ist (hat keine Zeit, sieht keine Möglichkeit, denkt sonst noch etwas
für sich aus), so wird er aber dafür die Verantwortung tragen müssen,
was von der Versammlung mehrheitlich angenommen wurde.“
33. „Zum Einigen-Verständnis kommen sehr wenige Menschen. Von hundert
Menschen der Einigen-Familie versammeln sich etwa zehn Menschen zum
Einigen-Verständnis.“
34. „Dann kann dies als eine Regel nicht angenommen werden, wenn es sich um die Minderheit handelt.“
35. „Nur wenn sich der größte Teil der Einigen-Familie versammelt und
irgend etwas als richtig annimmt, das ist dann für alle verbindlich zu
erfüllen, ja?“
36. „Ja. Und es macht für die Minderheit keinen Sinn, das zu
betrachten, was das Innenleben der Einigen-Familie betrifft. Das ist
sinnlos.
37. Daher kann die Minderheit nur das betrachten, was die geistige
Entwicklung betrifft, irgendwelche Begriffe der Wahrheit, über die sie
nachdenken und versuchen, sie im Leben anzuwenden.
38. Und sie vergleichen ihre Gedankenbilder, die in diesem Moment in
Bezug auf etwas existieren, und sie versuchen, so eine Vorstellung zu
formen, wobei sie wiederum das Recht für sich behalten, eine falsche
Vorstellung gestaltet zu haben.
39. Und dann, wenn sie einen kleinsten Zweifel haben, können sie
zusätzlich eine Frage formulieren, um schon den Teil zu präzisieren,
den sie mittels ihrer Überlegungen herauskristallisiert haben.
40. Also, es gibt irgendeinen Begriff der Wahrheit, aber er wurde etwas
verallgemeinert, weil irgend eine Frage nicht ganz genau war und das
Thema nicht genug berührt hat. Dem entsprechend bekam man eine nicht
genügend genaue Antwort, sie hatte etwas im Allgemeinen berührt.
41. Aber danach versucht ihr, diese allgemeine Antwort auf irgend
eine individuelle konkrete Tätigkeit zu projizieren (etwas ganz
Konkretes wird gemacht, etwas sehr Genaues, Einfaches).
42. Und dabei kann eine Irritation entstehen: ist das da zulässig? ist
das mit dieser Regel verbunden? Hier können bei euch zusätzliche
Gedanken entstehen. Diese Gedanken führen zur Präzisierung von Details,
ihr benennt diese Details.
43. Und dann wird schon eine weitere, wiederholte Frage zum selben
Thema konkreter sein. Sie wird interessanter sein. Und es wird bei
solchen gemeinsamen Überlegungen von euch normal vonstatten gehen, wo
ihr auf solchen Treffen zusammenkommt.
44. Also diejenigen, die sich bemühen, über dieses Thema mehr
nachzudenken, können tiefer in das Wesen dessen hineinschauen, das sie
zu verstehen suchen. Vor ihnen eröffnet sich die Möglichkeit,
irgendwelche Momente breiter zu berühren, welche bei so einer
gemeinsamen Kommunikation die übrigen vorläufig vermeiden zu behandeln.
45. Das heißt, diejenigen, die öfter zusammenkommen, gewinnen immer
dazu, in jedem Fall gewinnen sie im Geistigen. Sie können irgendwo im
Haushalt verlieren, sie mögen es nicht schaffen, etwas zu machen, aber
im geistigen Sinne beginnen sie zu gewinnen.
46. Und hier kann man nicht die Regel einführen, dass ihr dies öfter
tun sollt, und je öfter, umso besser. Also, Ich kann euch das nicht
sagen: „Ihr sollt“. Wenn euch gesagt werden soll: „Ihr müsst“, so heißt
das, dass ihr angetrieben werden müsst, ihr dies nicht wollt, und Ich
euch antreibe.
47. Es gibt ein Merkmal, das eure Reife bestimmt. Wenn Ich euch zu
etwas sagen muss: „Ihr müsst“, so heißt das, ihr seid innerlich noch
nicht reif, dasjenige zu tun, und ihr braucht einen Antrieb.
48. Das heißt, einige Nuancen solcher Umstände tun zu wollen, müsst ihr
ganz selbstverständlich, und einfach deshalb danach streben, weil ihr
innerlich deswegen entflammt seid. So etwas spricht von Reife.
49. Und wenn wir oft von “müssen“ sprechen, so ist das keine
interessante Erscheinung. Das bin Ich zuweilen genötigt zu sagen, aber
das Wort „müssen“ möchte Ich überhaupt gar nicht sagen.
50. Sagen: „So ist es besser“ – und das ist alles. Aber nicht sagen müssen „Ihr sollt“.
51. “Besser“ - das ist für einen vernünftigen Menschen ein eindeutiges
Kommando, er wird selber mit seinem ganzen Wesen danach streben, es
besser zu machen. Das ist das normale Verständnis, das ist ein normaler
Zustand des Verstandes. Eines guten, normalen Verstandes.
52. Wenn man schon versucht, Hintertürchen zu finden, Umwege zu suchen,
zu verschieben, - alles, eine andere Seite des Menschenwesens schaltet
sich ein, welche nicht als eine normale bezeichnet werden kann. Sie
beginnt, die Entwicklung des Menschen zu bremsen. Und in der Regel
passiert das ständig in unterschiedlichem Maße. Bei einem mehr, bei
einem anderen weniger, aber das geschieht sehr oft.
53. Und derjenige, der strebsam ist, beginn sofort sich auffällig aus
dem Umfeld herauszuheben. Er wird wie ein Fanatiker aussehen, weil bei
ihm alles entflammt ist, weil er danach strebt zu handeln. Er beginnt
alle zu stören, die ruhig sind, die in irgendeiner ihrer Welten
verweilen. Er wird alle beunruhigen.
54. Dann fangt ihr an, ihm den Weg zu versperren. Wie immer. Sofort
irritiert es, stört. Aber gerade das wäre wünschenswert, dass dies bei
euch geschehen würde, gerade das.
55. Obwohl ihr noch andere Eigenschaften habt. Auch eine bestimmte
Hartnäckigkeit, aber nicht auf dem Gleis. Wo ihr sehr beharrlich seid,
so sehr Ich auch versuchen würde, euch aufzuhalten, drängt und drängt
ihr in die eine Richtung.
56. Ihr versucht, verschiedene Rechtfertigungen zu suchen, dass gerade
in diese Richtung weitergegangen werden muss, obwohl euch bisweilen
schon offen gesagt wird: „Das darf man nicht tun“. Sowieso findet ihr
eine Möglichkeit, das weiterzumachen.
57. Und das ist gerade eine unerwünschte Seite, recht unerwünscht. Was soll´s, wollen wir das nicht weiter vertiefen.
58. Also, es gibt zwei Seiten bei der Betrachtung von Fragen auf der
Versammlung. Das, was das Innenleben der Einigen-Familie, die
organisatorische Tätigkeit, betrifft, wo ihr euch beim Verstehen
irgendwelcher Nuancen einigt, die mit der internen Tätigkeit eurer
Einigen-Familie verbunden sind, - gerade hier ist eine mehrheitlich
getroffene Entscheidung wünschenswert.
59. Bezüglich allem Übrigen wird keine Regel aufgestellt (all dem, was
mit der geistigen Entwicklung verbunden ist). Aber es hilft, sich
schnell zu formen, besser eine interessante Ansicht zu finden, in sich
diese Ansicht zu formen.
60. Und folglich, wenn sie besser geformt wird, so wird schon das Ziel
klarer, und dem entsprechend bemüht man sich besser in die notwendige
Richtung.
61. Das heißt, es ist sehr gut für die geistige Entwicklung, wenn ihr
danach strebt, jede Möglichkeit für ein gemeinsames Kommunizieren zum
Thema zu suchen, das ihr studiert. Damit sich eure Ansichten
angleichen, damit ihr irgendeine einfache Situation nicht
unterschiedlich betrachtet. Weil ihr sonst unterschiedliche Bemühungen
an den Tag legt, es sollen aber gleiche Bemühungen unternommen werden.
62. Es handelt sich doch um das Gesetz. Das Gesetz fordert eine
gleichartige Erfüllung, nicht aber eine von unterschiedlicher Art, so,
wie es einem gerade einfällt.“
63. „Lehrer, wenn der Hausherr meint, Weizenbrot sei ungesund und es
selber nicht isst, ist es dann richtig, wenn die Frau, die im Haus
wohnt, das Weizenbrot für die fünfzehn und dreizehn Jahre alten Kinder
bäckt, weil sie von ihnen darum gebeten wird? Dabei meint sie auch,
dass es ungesund sei.“
64. „Aber der Hausherr ist dagegen?“
65. „Nein, er ist nicht dagegen, er verbietet es nicht.“
66. „Er isst es einfach selber nicht.“
67. „Ja, selber isst er es nicht.“
68. „Nun, wenn er selbst nichts dagegen hat...“
69. „Kann sie es machen, ja, wenn die Kinder sie darum bitten?“
70. „So ist es möglich. Aber das ist so ein Aspekt, den ihr sehr
eingehend betrachten müsst. Es gibt Nuancen, in denen man nichts
Gesundes finden kann. Es scheint sozusagen nichts dabei zu sein,
doch aber darin ist nichts Gesundes.
71. Ihr gewöhnt euch an Vieles in eurem Leben, und dann beginnt sich
dies als Wunsch zu manifestieren. Irgend ein Beharren zeigt sich, wo
ihr danach strebt, das zu essen, was zu den euch bekannten Gerichten
und Geschmacksempfindungen gehört.
72. Aber Vieles wird man ja aufs Neue bedenken müssen. Dieses Thema
haben wir ja schon mehrmals berührt, und ihr müsst euch dem gegenüber
aufmerksamer verhalten. Vielleicht ist es auch schon an der Zeit, auf
etwas zu verzichten, sich etwas strenger zu irgend etwas zu verhalten,
auch wenn man sehr danach verlangt.
73. Diesen Bereich lieber beachten. Es geht um eure Gesundheit, und die könnt ihr nicht gerade loben.
74. Obwohl dadurch, dass ihr euch bemüht, euch hier höchst richtig zu
ernähren, beginnt ihr, euch hinsichtlich Gesundheit stark von dem zu
unterscheiden, was in der Gesellschaft vor sich geht, wo man sich aus
so einer “Abfallgrube“, aus dem Supermarkt, ernährt.
75. Und ihr müsst nun schon gerade sehr vorsichtig sein, weil die
Menschen bei der Jagd nach Gewinn anfangen, das zu produzieren, was zu
verwenden ungünstig ist. Man kann sogar schon kategorisch ungünstig
sagen.
76. Obwohl dies nicht eindeutig Gift ist, wo ihr gleich auf der Stelle
umfallt, nachdem ihr das gegessen habt (obwohl auch dies nicht
ausgeschlossen ist, dass man wegen etwas umfallen kann), doch meistens
ist es schädlich. Es gibt sehr viel davon, was man nicht zu sich
nehmen soll.
77. Daher werdet ihr auch aufgerufen, auf dem Land zu leben und das zu
essen, was ihr mit euren Händen greifen könnt. Und hinsichtlich dessen,
wenn ihr wegfahren und an einem anderen Platz etwas zu euch nehmen
müsst, muss man nun schon sehr achtsam sein. Sehr achtsam!
78. Vieles von dem, was ihr woanders zu euch nehmen könnt, ist zum
Verzehr ungünstig. Es ging vielleicht noch irgendwie früher, jetzt ist
schon Vieles ungünstig.
79. Aber Ich werde euch nicht irgendeine Liste aufstellen, dies ist Mir unbekannt, und Ich werde dieses Thema nicht studieren.
80. Aber ihr habt die Möglichkeit, dieses Thema zu untersuchen. Es gibt
ausreichend Information zu beliebiger Frage. Nun schaut gründlich,
kritisch, und seid sehr aufmerksam. Es ist zu wünschen, dass ihr mehr
oder weniger gesund sein würdet.
81. Ich rufe euch nämlich auf, das zu machen, was Kraft erfordert, und
wenn ihr alle das Bett hütet, dann werde Ich ja auch niemanden aufrufen
können. Ich werde zu euch kommen, aber dort stehen lauter Rollbetten...
Und worüber soll Ich dann mit euch reden? Über Einläufe? Ihr werdet Mir
nur solche Fragen stellen.“
82. „Eine Frage vom moral-ethischen Rat aus Tscheremschanka. In welchem
Fall darf ein Mitglied der Einigen-Familie ans freie Mikrophon kommen.
Die erste Variante – man konnte seine Frage nicht vor dem
moral-ethischen Rat und vor der Versammlung der Einigen-Familie
begründen. Insgesamt gibt es drei Varianten...“
83. „Das ist nicht wichtig, das spielt keine Rolle. Wenn es denjenigen
erlaubt wird, welche die Fragen nicht vorbereitet haben, kann somit
jeder beliebige herantreten.“
84. „Lehrer, war es ein Fehler der Einigen-Familie, dass am nächsten
Tag nach dem Begräbnis eines Bruders ein gemeinsames Fest wegen einer
Trauung durchgeführt wurde, das für diesen Tag im voraus geplant war?
Es gab eine Teerunde, Wettspiele und Kreistänze.“
85. „Der Mensch ist gegangen, um sich zu erholen, und was? Wollt ihr
weiterhin traurig sein? Dass er zur Erholung weg ist, ihr aber bleibt,
um an seiner statt zu arbeiten?“
86. „Eine Schwester ist irritiert – ob dies nicht von Gleichgültigkeit zeuge?“
87. „Nein. Gleichgültigkeit soll man im Innern suchen, bezogen darauf,
wie ihr euch etwas gegenüber verhaltet. Wo jedermann in sich
hineinschauen und gucken muss, was in seinem Innern vor sich geht.
88. Der Mensch kann sowohl selbst für sich als auch mit anderen
nachdenken: „Und in diesem Fall da, wo ich so etwas unter solchen
Umständen fühle, ist dies vielleicht etwas Falsches und Negatives in
mir, etwas nicht endgültig Verarbeitetes oder nicht genug Reifes“?
89. Also, indem ihr euch gegenseitig fragt, fangt ihr an, in eurem
Innern über irgendwelche Gefühlsprozesse nachzudenken. Ihr könnt sie
kennen lernen, aber ihr könnt sie sowieso nicht abschalten.
90. Und im weiteren seht ihr entsprechend eurer Schlussfolgerung
einfach schon, - was für Bemühungen ihr zu unternehmen habt, unabhängig
davon, ob ihr dies fühlt oder nicht.
91. Also schon durch eure eigentlichen physischen Kräfte werdet ihr das
ändern, was in eurem Innern vor sich geht. Ihr überwindet euch selbst
und beginnt, die richtigen Bemühungen zu unternehmen. Dabei handelt es
sich schon um den Entwicklungsprozess, den ihr gut kennt.
92. Nun also, im Ganzen kann man den Vorgang nicht eindeutig als
Gleichgültigkeit bezeichnen. Der Mensch ist gegangen... Und schon
aufgrund dessen, wer was für eine Anhänglichkeit an diesen Menschen
hatte, mag jeder auch schon entsprechend leiden, abhängig von der
Stärke seiner Anhänglichkeit.
93. Aber zu ihnen soll man nicht diejenigen zählen, die demjenigen
gegenüber keine Anhänglichkeit hatten. Denn in Wirklichkeit ist nichts
Schlimmes passiert. Der Mensch ist nicht verschwunden, sein Leben geht
weiter. Er geht einfach nur für eine gewisse Zeit in einen anderen
Zustand über.
94. Aber dieser Mensch hat andere Empfindungen, er leidet nicht in der
Weise, wie es ihm diejenigen zuschreiben, die auf der Erde verbleiben.
Dort gibt es so etwas nicht.
95. Worunter leidet ihr dann? Da ist es besser, sich mit dieser Frage
zu beschäftigen und tiefer über das Thema nachzudenken, damit sich euer
eigenes Gedankenbild, eure eigene Beziehung zu solchen vor sich
gehenden bekannten, herkömmlichen Geschehnissen anfängt zu ändern,
etwas, was ihr oft seht, wovon ihr hört und wisst, dass sie immer sein
werden.
96. Aber ihr müsst dem gegenüber euer Verhalten ändern. Weil das
herkömmliche Verhalten, wenn es auch tausende von Jahren so war, - so
heißt das nicht, dass es auch richtig war. Daher müsst ihr es anders
betrachten.
97. Ihr lernt, anders zu denken, folglich seht ihr auch auf alles
Bekannte irgendwie anders, versucht, nicht wie gewohnt darauf zu
schauen.
98. So auch hier... Wenn ein Mensch geht... es hängt auch noch davon ab, in welchem Alter, man kann unterschiedlich weggehen.“
99. „Er war sehr alt.“
100. „In der Regel geschieht dies nur zum Wohl des Menschen. Aber wenn
dies zum Wohl des Menschen ist, warum leidet ihr danach weiter,
verzieht wegen irgendwelcher Trauer das Gesicht? Wenn das geschehen
ist, was für ihn besser war, worüber seid ihr dann traurig?
101. In der Regel ist man nur über sich selbst traurig. Alle
Verwandten, die ihre Nächsten verlieren, sind über sich selbst traurig.
Weil sie die Anhänglichkeit haben, es macht sie traurig, sich von
jemandem zu verabschieden. Solch eine Trauer da beginnt auch, sie im
Innern zu zerreißen.
102. Aber das ist nicht abzuschalten, denn wenn eine Anhänglichkeit
besteht, so wird sie abgerissen. Und dies wird als ein schmerzhaftes
Erlebnis wahrgenommen.
103. In diesem Moment könnt ihr nicht lächeln. Wenn ihr lächelt, wird
dies ein nicht aufrichtiges Lächeln sein. Es wird nicht gelingen, so zu
lächeln, dass es lichtbringend wäre. Es ist nicht zu schaffen, dieses
Licht mit so einem Lächeln auszusenden. Es ist zu merken, dass der
Mensch traurig und schmerzerfüllt ist.“
104. „Und derjenige, der gegangen ist... ihm ist es sowieso leichter,
richtig? Er leidet doch nicht so wie wir, die wir weiter auf der Erde
verblieben sind?“
105. „Er verliert viele menschliche Emotionen, die euch in diesem
Moment eigen sind. Er befreit sich sofort von Vielem. Etwas bleibt,
aber das ist schon auf anderer Ebene. Aber es öffnet sich gleichzeitig
auch etwas von dem, was ihr nicht habt.
106. Das heißt, ihr müsst vom Einfachen ausgehen: wenn dies vonstatten
geht, so ist dies zum Wohl des Menschen. Solche Umstände ereignen sich
nicht zufällig, wo etwas in der Harmonie als unerwartet verwundert:
„Oh, warum ist er denn davongeflogen? Wir haben das doch nicht geplant.
Wie das? Haben nicht genügend aufgepasst“. Und sie beginnen, eine
Versammlung abzuhalten: „Warum... wer hat da nicht achtgegeben?“
107. Da ist ein Mensch unerwartet gestorben, die Pläne mit ihm waren so
groß, aber er ist hier einfach so weggerannt – so geht das nicht
vonstatten. Gerade aber das Aus-dem-Leben gehen – ist eine streng
fixierte Erscheinung.
108. Es kann sein, dass die Wahrscheinlichkeit für jemanden zulässig
ist, die Möglichkeit der Teilnahme zu verlängern. Dann aber, wenn diese
Möglichkeit erscheinen sollte, muss er vorangehend irgendwelche
Umstände erledigen, die aufzeigen, dass dies für ihn möglich und
günstig wurde. Dann wird er diesen Punkt einer Tragödie umgehen (so
einer bedingten Tragödie) und sich auf einen weiteren zubewegen.
109. Wenn die Möglichkeit gesehen wird, das Leben noch einmal zu
verlängern, so wird dort auch eine bestimmte Bedingung daran geknüpft
werden, bei deren Lösung er sich etwas höher erhebt. Mit der Fähigkeit
sich höher zu erheben – erhält er natürlich die Möglichkeit, ein
kleines bisschen weiter zu gehen. Hat er es nicht gekonnt – wird sein
Leben hier enden.
110. Aber diese Punkte sind streng bestimmt. Daher, wenn sie gekommen sind, ist es nicht günstig, weiter zu leben.
111. Ihr mögt denken: „Wie kann das sein! Beim Aufblühen der
Kräfte!...“, und noch so einen Unsinn fangt ihr an zusammenzutragen.
Aber dabei handelt es sich um das Äußere. Das Äußere – ja, wie könnte
man da noch leben und leben, aber im Innern – ist das Andere.
112. Im Innern sind schon die Anhänglichkeiten, die vom Menschen
erworben werden, verbunden mit dem Ansammeln seiner geistigen
Erfahrung. Wo er bis an eine Grenze gekommen ist und die Begebenheiten
nicht richtig hat erledigen können, die vor ihm in diesem Moment zu
dieser Stunde aufgestellt wurden.
113. Folglich tritt er in eine Phase ein, die ihn weiter zur
Verschlimmerung der Qualität seiner inneren geistigen Erfahrung führen
wird. Er wird nicht weiter leben sollen, das würde schlimmer für ihn
sein.
114. Nicht deshalb, weil er viele Jahre alt ist; es liegt nicht daran,
welches Alter sein Körper hat, - wichtig, was in seiner Seele ist. Was
für eine kritische Ebene in seiner Entwicklung im Innern vorhanden ist
– das könnt ihr nicht bestimmen, darum schätzt ihr vorschnell die
Situation nur aufgrund dessen ein, wie dies äußerlich vor sich geht.
Dabei handelt es sich um eine Gewohnheit. Sie ist aber in ihrem Grunde
fehlerhaft. Daher seid nicht so traurig.
115. Besonders, wenn der Mensch so sehr betagt war, das ist in der
Regel schon sehr gut für ihn. Sowieso hat er nur noch wenig Kraft, um
Vieles zu lösen. Und bisweilen ist es für ihn auch günstiger, sich mal
zu erholen. Eine Pause zu haben und sich auf eine nächste Verkörperung
vorzubereiten – das ist für ihn normal. Und dabei irgendeine Heulerei
anzufangen...
116. Könnt weinen. Wenn ihr irgendeine Anhänglichkeit hattet, so kommt
das von selbst, die Tränen kommen von selbst. Weil sich die
Anhänglichkeit zeigt, so sie besteht, - werdet ihr traurig. Und je nach
Grad der Trauer äußert sich das unterschiedlich.
117. Legt aber nicht den Schwerpunkt darauf. Weil dies nur mit der
persönlichen Anhänglichkeit verbunden ist. Nicht mit dem Menschen, der
gegangen ist, - nur mit euch.
118. Und man verabschiedet sich, gibt ihm das letzte Geleit... nun, das
ist alles, weiter könnt ihr etwas anderes feiern. Dabei handelt es sich
nicht um Gleichgültigkeit.
119. Und das wäre auch sehr seltsam – wenn man trauern müsste. Dann
werdet ihr euch die Frage stellen müssen: und wie lange muss man
trauern, damit es dem Gesetz der Wahrheit entspricht ( wo festgesetzt
werden könnte, dass ihr fünfzehn Tage lang heulend herumlaufen und alle
Schwarz tragen müsst)?
120. Aber nachdem ihr fünfzehn Tage durchgeheult habt, werden schon
eure Gesichter von selbst schwarz sein. Dann wird man schon eher auf
euch aufpassen müssen, ob es nicht an der Zeit ist, euch zu begraben.
So kann man nicht weiterleben, weil solche Gemütszustände euer
Leben verkürzen, sie beeinträchtigen die Physis.
121. Man darf dem Menschen die Gefühle nicht verbieten. Dabei handelt
es sich um seine einzigartigen Eigenschaften, sie sollen entwickelt
werden. Aber sie haben solch ein verletzendes Detail: - wenn ihr
anfangt sorgenvoll zu sein, zerstört ihr euren Körper. Und bisweilen
ist dies unvermeidbar.
122. Besonders in solch einer Welt wie jetzt zu leben, die sich über
Tausende von Jahren herausgebildet hat, die kann man nicht ohne Sorgen
durchschreiten. Sonst muss man einfach irgendwelche Übungen
einbeziehen, sich eine Verhaltensmethode aneignen und einfach in dem
Moment, wo einen gefühlsmäßig etwas mitnehmen kann, da schaltet ihr ab
und werdet innerlich zu einem Baum... oder was sonst passt.
123. So eine Methode ist zulässig, um sich vor schwierigen
Gemütsbewegungen zu schützen. Aber gerade in diesem Moment werdet ihr
vom Leben der Mitmenschen abgeschnitten. Für sie ist es so, als wäret
ihr anwesend oder auch nicht.
124. Gut, wenn ihr dort irgendwo allein seid. Aber wenn ihr bei euren
Mitmenschen seid, darf man sich nicht verschließen. Ihr müsst sie
fühlen, um ihnen rechtzeitig zu Hilfe zu kommen. Und wie kann man sie
fühlen, und wie kann man spüren, dass sie Hilfe benötigen?
125. Ihr fühlt etwas Negatives – nur dann schaltet ihr den Mechanismus
“Hilfe leisten“ ein. Wenn ihr fühlt, dass alles gut ist, habt ihr nicht
das Bedürfnis zu helfen. Das Negative müsst ihr erst spüren, um zu
Hilfe zu kommen.
126. Sich von der Gefühlswelt abzuschneiden und daraufhin nützlich sein
geht nicht. Tief in eine Meditation zu versinken, wenn ihr von allem
abschaltet, hört ihr auf, für eure Mitmenschen nützlich zu sein.
Deshalb ist dies für den Menschen nicht günstig.
127. Während ihr in einer großen Einigen-Familie lebt, müsst ihr euch
gegenseitig fühlen, das spüren, was untereinander geschieht, allen
drumherum, um rechtzeitig dorthin zu eilen, wo man euch nicht um Hilfe
gerufen hat, aber eure Hilfe gebraucht wird.
128. Nicht jeder kann “Hilfe!“ rufen. Vielleicht liegt er schon unter
dem Bett, krächzt schon, will um Hilfe rufen, hat aber nicht die Kraft.
Und ihr – schwupps – habt gefühlt: etwas stimmt da nicht, etwas zieht
euch, dorthin zu laufen, irgend etwas beunruhigt innerlich. Das ist
alles, steht auf, geht los, überprüft eure Intuition.
129. Vielleicht irrt ihr euch, aber fangt auch an, eure Intuition zu
entwickeln. Versucht dem zu folgen, was ihr spürt, überprüft euch
selbst. In Wirklichkeit könnt ihr Vieles rechtzeitig fühlen und dort
hinlaufen, wo man auf euch wartet, euch aber aus irgendwelchen
unterschiedlichen Gründen nicht rufen kann. Und ihr kommt rechtzeitig
und helft.
130. Das alles ist im Innern vorhanden, aber es muss entwickelt werden.
Daher dürft ihr euch nicht von allem abtrennen, sondern ihr müsst
fühlen. Und da ihr nun mal fühlt, dann, aufgrund, dass ihr euch gerne
Schmerzen zufügt, werdet ihr sehr viel in Sorge sein, und dadurch wird
euer Körper leiden.
131. Also, es gibt das Unvermeidliche. Vorläufig macht ihr leicht
Fehler. Und die Fehler sind bisweilen sehr schmerzhaft. Euch muss das
alles beunruhigen. Dies verursacht psychologische Müdigkeit, diese
schwächt eure Immunität. Von daher fangt ihr an, krank zu werden und
vieles, vieles mehr. Das heißt, diese Kette erscheint wie irgendeine
Unvermeidlichkeit.
132. Daher besteht eure Aufgabe nicht einfach darin, Wege zu suchen,
wie ihr dies alles abschalten könnt (dies nicht abschalten, und nicht
danach streben abzuschalten), - ihr müsst dies maximal ebnen. Und das
ist euer Gebetszustand...
133. Die richtige Konzentration von Aufmerksamkeit, der Gedanken, ist
aufgerufen, eure Gemütsbewegungen ein wenig zu ebnen, sie mehr oder
weniger akzeptabel zu machen, wodurch sie euch nicht so stark in eurem
Innern zerstören, verbrennen werden.
134. All dies wird euch ermöglichen, indem sich der Zustand
stabilisiert, sich zu bewegen und Handlungen zu vollziehen, die
festgelegt sind für solche Momente, wenn in der gemeinsamen
Kommunikation irgendein Nicht-Verstehen aufkommt. Bis jetzt werden
nämlich bisweilen Fragen wie vor einem halben Jahr gestellt (beim
Menschen bleiben jemandem gegenüber Fragen bestehen, und damit läuft er
immer noch herum).
135. So etwas soll bei den Gläubigen schon prinzipiell nicht mehr
vorkommen, weil wir dieses Thema längst abgehandelt haben, vor vielen
Jahren. Und wie oft habe Ich euch zu diesem Thema gesagt: ist eine
Frage entstanden – so geht hin und sprecht mit dem Menschen, präzisiert
dasjenige, was euch bedrängt hat.
136. Vielleicht habt ihr nämlich etwas nicht richtig aufgenommen. Fragt
bei dem Menschen genauer nach. Zwingt ihn nicht dazu, sich zu
rechtfertigen, sondern fragt einfach für euch nach. Irgend etwas in
eurem Innern hat gegrummelt, irgend etwas Unreines hat innerlich
gearbeitet – ihr versucht einfach zu präzisieren, was denn da in
Wirklichkeit vor sich geht, ob etwas wirklich so geschehen ist, so, wie
ihr meint, wie ihr es euch vorstellt.
137. Ihr, während ihr eine Handlung wahrnehmt, stellt euch zusätzlich
die Motivation dieser Handlung vor. Aber ihr kennt nicht den wahren
Beweggrund, ihr stellt ihn euch vor. Und wenn ihr in irgendeinem Moment
wegen irgendwelcher Umstände müde, traurig oder erbost seid, so bildet
ihr euch leicht selbst die Motive ein, die in der Regel in Wirklichkeit
nicht existieren.
138. Aber ihr gestaltet sie auf negative Weise in so einer Form, dass
sie anfangen, euch im Innern stärker anzuspannen. Und ihr beginnt nun
mit all dem herumzulaufen. Ihr könnt diesen Menschen nicht anschauen,
ihr könnt nicht auf ihn zugehen und euch mit ihm unterhalten. Obwohl er
euch gegenüber nichts Schlimmes getan hat.
139. Aber ihr, wobei ihr bei euch einen ganzen Haufen von allem
möglichen Unsinn aufgebaut habt, ihr vermögt es nicht, weiter mit ihm
zu kommunizieren, könnt euch ihm nicht nähern.
140. Aber so kann man nicht leben, das alles ist euer inneres Problem.
Deshalb, sofort, nachdem euch etwas angezündet hat, irgend eine
Unannehmlichkeit, euch etwas durch die Handlungen der Mitmenschen
irritiert hat, so geht auf ihn zu und fragt, ob er dies wirklich
gemeint hat. Fragt den Menschen einfach auf milde Weise, um für euch
selbst zu präzisieren, weil ihr allem Anschein nach etwas nicht richtig
verstanden habt.
141. Oder ihr habt auf etwas reagiert, was wirklich nicht richtig
vonstatten gegangen ist. Aber ihr habt bei dem Menschen nachgefragt,
habt geklärt, ihr versteht... Ihr seht nun genau, dass er in
Wirklichkeit nicht richtig gehandelt hat.
142. Aber ihr beeilt euch nicht, ihn zu belehren. Wenn er euch nicht
fragt, so belehrt ihr ihn nicht. Aber ihr verurteilt ihn auch nicht,
also, ihr runzelt nicht eure Stirn und fangt an, ihn anzugreifen: „Oh,
warum hast du das so gemacht?“ Ihr präzisiert einfach für euch, was
denn in Wirklichkeit geschehen ist, und ihr müsst euch in jedem Fall
beruhigen.
143. Wenn ihr erfahren habt, dass der Mensch es nicht richtig gemacht
hat und in eurem Innern eine Irritation wegen dieser wirklich nicht
richtigen Handlung einsetzt, so ist dies eine normale Erscheinung.
144. Aber im weiteren schaltet ihr einen anderen Mechanismus von euch
ein: ihr rechtfertigt den Menschen. Ihr lasst ihn so sein, wie er ist.
Ihr fordert von ihm keine anderen Handlungen. Wenn er es nicht anders
gemacht hat, so konnte er es folglich nicht. Warum müsst ihr euch
denn so erhitzen? Nun, er konnte es nicht, der Mensch hatte nicht die
Kraft dazu, - das ist alles. Das heißt, hier handelt es sich schon um
eine Betrachtungsweise, die dazu da ist, euch zu beruhigen.
145. Oder ihr seht, dass es sich herausstellt, dass der Mensch recht
hatte, doch irgend etwas Unreines in eurem Innern hat euch gezwungen,
Dummheiten auszudenken und euch zu beunruhigen. Ihr seht nun, was in
Wirklichkeit richtig war. Das soll euch auch beruhigen. Das heißt, ihr
habt verstanden, dass ihr euch etwas Falsches ausgedacht habt, in
Wirklichkeit ist alles anders. Das ist alles, dies soll auch beruhigen.
146. Also, dieser Kommunikationsprozess ist berufen, euch in jedem Fall
Ruhe zu bringen. Hat er euch nicht beruhigt, so heißt das, dass sich
irgendwelche eurer zusätzlichen nicht richtigen Erscheinungen
einschalten, über die man nachdenken muss, damit ihr Mir eine Frage
anbringt, wenn euch etwas nicht ausreichend klar ist.
147.Daher muss eure richtige Kommunikation euch immer helfen, eine
friedliche Atmosphäre in eurer Gesellschaft zu halten. Friede muss
immer herrschen. Man darf nicht irgend etwas Unausgesprochenes, solche
negativen Gedanken, auf später verschieben. Bemüht euch, dies so
schnell wie möglich zu klären. Friedlich, ruhig, ohne den Menschen
anzugreifen, damit er nicht anfängt, sich zu verteidigen.
148. Wenn er anfängt, sich zu verteidigen, beginnt er auch allerhand
Unsinn zu reden. Ihr redet immer etwas Nicht-Richtiges, wenn ihr
jemanden angreift, oder euch verteidigt. Man muss sich beruhigen und
objektive Sachen, die vor sich gehen, äußern und dabei begreifen, dass,
wenn eine Frage berührt wird, so soll sie lieber wirklich besser
verstanden werden.
149. Vielleicht kommt wirklich jemand zu euch und fragt etwas bezüglich
eurer Handlungen (ihr habt euch nämlich falsch verhalten können) – das
ist alles, ihr äußert ebenfalls euer Interesse daran und versucht zu
klären, was dem Menschen als nicht richtig vorgekommen ist.
150. Also, Ich gebe den Hinweis schon nicht nur demjenigen, der
irritiert ist und nachfragen geht, sondern auch jenem, der gefragt
wird, dass auch er nicht irritiert sein darf.
151. Wenn euer Verhalten jemanden bedrängt, so sollt ihr Interesse auch
ihm gegenüber zeigen und fragen, was ihn bedrängt hat. Vielleicht habt
ihr wirklich etwas nicht richtig gemacht.
152. Dies – das ist das ständige Streben eines gläubigen Menschen zu
verstehen, was er macht und was er eventuell nicht richtig macht. Dann
öffnet sich bei euch die Möglichkeit eurer Vervollkommnung.
153. Und dies geschieht bei euch jeden Tag, irgendwelche
unterschiedliche Begebenheiten, die ihr immerzu erlebt. So etwas
geschieht immer sehr häufig.
154. Daher, je mehr all die, die sich an all das angeschlossen haben,
die danach streben zu begreifen, zu irgend einem Verständnis zu kommen,
ihre Ansichten mit den anderen zu teilen, ihre Erfahrung, umso
schneller verläuft natürlich bei ihnen die innere Formung.
155. Stoff für die Formung gibt es genügend, sehr viel. Je mehr ihr arbeitet, umso schneller wachst ihr.
156. Daher, wenn ihr sagt, dass jemand mehr arbeitet, ein anderer aber
nicht mehr arbeiten wolle und das Hintertürchen sucht: „Ja, da ist so
viel, ja, schon so spät, ja, da ist noch etwas...“, traurig, so etwas
zu hören.
157. Ich verstehe, dass euch etwas wirklich hindern kann zu tun.
Irgendwelche wirklich sehr ernste Umstände können euch hindern,
rechtzeitig auf irgendeine Versammlung zu kommen, das ist möglich. Aber
wenn Empörung in diesem Bereich aufkommt (in Bezug darauf, dass man
sehr oft zusammenkommen soll, dass man ständig gerufen wird, irgendwo
zu sein), so ist das traurig.
158. Wer danach strebt, über dieses Thema öfter nachzudenken,
entwickelt sich schneller. Folglich, alle, die nicht versuchen, das zu
tun, streben nicht danach, sich schnell zu entwickeln. Das kann man auf
keine Weise rechtfertigen. Den Mangel an Strebsamkeit, sich schnell zu
entwickeln, kann man als nicht normal bezeichnen.
159. Nur die Umstände können bewirken, dass sich jemand nicht
entwickeln kann, aber das eigentliche Fehlen des Strebens, sich zu
entwickeln – das ist Negatives, eine Schwäche, eine geistige
Nicht-Reife.
160. Das heißt, der Mensch ist noch nicht bereit, sich normal zu
entwickeln. Er läuft vorläufig noch herum, es scheint ihm, dass er
gläubig sei, aber in Wirklichkeit kann er bislang Vieles noch nicht
erfüllen, er ist innerlich nicht reif dafür.
161. Das muss man auch verstehen, um nicht schon mehr von ihm zu
erwarten, als er leisten kann. Aber es handelt sich schon um ein sehr
großes Thema...
162. Das heißt, ihr müsst unbedingt lernen, auf diese Weise miteinander
zu kommunizieren und dürft dieses Negative nicht zulassen.
163. Gemütsbewegungen, die wir am Anfang der Frage berührt haben, kann
man natürlich nicht ausschließen. Aber lernen, sie zu ebnen, ist sehr
wichtig. Und alles, was man braucht, um das gemeinsame Leben maximal
friedlich aufzubauen, habt ihr schon.
164. Wenn dies irgendwie irgendwo nicht gelingt – so ist dies
ausschließlich eurer Nachlässigkeit zuzuschreiben. Wer sich vermehrt
empört, wer vermehrt im Brennen verweilt – da ist das ausschließlich
sein persönlicher Mangel, nicht aber derer, die ihn umgeben (nicht
daher, weil die anderen sich nicht richtig verhalten, eure Frage nicht
betrachten, euch nicht irgendwo hingehen lassen...). Nicht die anderen
sind schuld. Brennt ihr, so ist dies eure persönliche Schwäche, dass
ihr brennt.“
165. „Die Frage eines Mitglieds des Wirtschaftsrates. Galt meine
Äußerung als Überheblichkeit oder Grobheit: „Du wirst so lange
arbeiten, wie es dir der Wirtschaftsrat sagt.“ Man war der Ansicht,
dass in der Bergsiedlung für einen Fahrer für Transporte eine feste
Arbeitszeit nicht festgelegt wird, sondern sein Arbeitseinsatz mit dem
Wirtschaftsrat flexibel abgestimmt wird. War diese Äußerung
unangebracht?“
166. „Es so zu sagen, ist natürlich nicht richtig, ist etwas grob. „Du wirst arbeiten“ - das ist etwas ungehobelt.
167. Stellt derjenige diese Frage, dem gesagt wurde, dass er sich grob verhalten habe?“
168. „Ich habe grob gehandelt und stelle selbst die Frage.“
169. „Es ist besser zu sagen - „das muss gemacht werden“. Weil, wenn es
so entschieden wurde, so muss das gemacht werden; denn ihr habt so eine
Regel, solche Umstände, solche Bedingungen in eurem Leben, dass es
gemacht werden muss. Aber nicht einfach - „du wirst arbeiten“.
170. Das tangiert den Egoismus. Und natürlich muss auch derjenige, den
dies betroffen hat, daran arbeiten, sodass er kein inneres Brennen zu
diesem Thema aufkommen lässt. Grundsätzlich muss er dies natürlich nach
der Wahrheit, dem Wesen der Sache, tun (nicht entsprechend dem, wie das
Wesen der Umstände geäußert wurde, sondern gemäß dem Wesen selbst).
171. Er soll es so machen, wie etwas irgendwo im Innern der
Einigen-Familie durch die Regeln bestimmt wurde. Aber wir werden uns
bemühen, nicht das Wort “muss“ zu benutzen. Das muss auf natürliche
Weise im Innern begriffen werden.“
172. „Die Frage wird auch vonseiten eines Mitglieds des
Wirtschaftsrates gestellt. Auf einer Versammlung, die auf meine
Initiative hin zustande kam, sprach ein von mir eingeladener Fachmann,
der kein Mitglied der Einigen-Familie ist, und seine Rede wurde
durch zwei gehobene Hände unterbrochen. Ich sagte, ohne die Reaktion
des Versammlungsleiters abzuwarten und ohne Handzeichen: „Lasst
ihn so reden, wie er kann, zumindest einmal hören wir ihn an, bis er
alles gesagt hat, ohne ihn zu unterbrechen“. War es zulässig, so etwas
zu sagen?“
173. „Eine vernünftige Entscheidung, so ist es möglich.“
174. „Nach der Versammlung kam man auf mich zu und sagte, dass dies
meinerseits eine Überheblichkeit gewesen wäre, dass ich die Regel der
Versammlung nicht erfüllt hätte.“
175. „Wenn deinerseits die Initiative unternommen wurde, diesen
Menschen anzuhören, so versuchst du natürlich, für diese Situation
einzutreten. Das ist normal.“
176. „Dazu eine zusätzliche Präzisierung. Wenn vom Wirtschaftsrat zu
einer Versammlung aufgerufen wird, ist es dann richtiger, dass diese
Versammlung von irgendwem aus dem Wirtschaftsrat geführt wird? Oder
kann jedermann diese Versammlung leiten?“
177. „Man muss Mich hier nicht fragen, das bestimmt ihr selbst, wie ihr
das macht. Es soll derjenige führen, der die Versammlung fachkundig
führen kann, wobei er die Versammlung nicht in irgendeine Bahn, die
keinerlei Resultate in der Kommunikation bringt, abrutschen lässt.
178. Und mit dem Heben von zwei Händen muss man da auch vorsichtiger
sein. Erst recht, wenn ein Nicht-Mitglied der Einigen-Familie
eingeladen ist, muss man folglich in bestimmter Weise dem Menschen
gegenüber im Verhalten nachsichtig sein. Das heißt, für ihn ist es
zulässig, seine Gedanken nicht ganz auf die Weise zu äußern, wie es bei
euch auf der Versammlung sein soll.
179. Das Einzige, was nicht zulässig ist, dass geschimpft wird,
erniedrigt, also dass er etwas Beleidigendes tut. Das, was überhaupt
für jeden Menschen unzulässig und unerwünscht ist zu tun.“
180. „Nein, er hat nicht geschimpft.“
181. „Wenn er sachlich spricht und seinen Gedanken irgendwie eigenartig
äußert, so ist es dabei sinnlos, ihn aufzuhalten. Wenn ihr ihn
eingeladen habt, anfangt, ihm zuzuhören, - so hört dann das, was er
versucht zu sagen und wie er versucht es zu sagen. Versucht zu
verstehen.“
182. „Wenn es in der Himmlischen Wohnstätte (Bergsiedlung mit
gemeinschaftseigener Schule, A.d.Ü.) in der Mittelstufe der Schule
Kinder gibt, die noch kein bestimmtes inneres Verhalten zum Glauben
haben und nicht am Morgenkreis der Schule teilnehmen wollen, keine
Psalmen singen wollen, verhalte ich mich dann richtig, dass ich in den
Russisch-Stunden Texte aus dem Letzten Testament für Diktate und
schriftliche Nacherzählungen verwende?“
183. „Das ist möglich, so ist es möglich.“
184. „Danke.“
185. „Das ist alles. Ich wünsche euch Glück.“
Kapitel
19
1. Der fünfzehnte Dezember. Das Treffen mit dem Lehrer im Tal der Verschmelzung.
2. „Ist es zulässig, dass ich meine Facette in meinen
Problemsituationen, die mit Mitgliedern der Einigen-Familie verbunden
sind, mit meinem nicht gläubigen Mann bespreche, ohne die Namen der
Beteiligten zu nennen, wenn ich mich für seine Meinung interessiere? Er
interessiert sich nämlich für unser Leben und liest das Letzte
Testament.“
3. „So eine Möglichkeit ist zulässig, nur wenn du versuchst, die
Situation sehr relativ, sehr entfernt zu formulieren, wo nicht gemeint
werden kann, dass dies in der Einigen-Familie vor sich geht.
4. Das kann wie ein grundsätzliches Schema der Kommunikation eines Menschen mit dem anderen generell betrachtet werden.
5. Wenn die Vermutung aufkommt, dass dies mit einem der Mitglieder der
Einigen-Familie verbunden ist, so ist die große Wahrscheinlichkeit
gegeben, dass vielleicht die Versuchung negativer Gedankenbilder über
etwas entsteht, was nicht so gewesen war.
6. Wenn du deine Facette, deine Ansicht, mitteilst, so ist da die
durchaus natürliche Wahrscheinlichkeit vorhanden, dass du nicht den
Wahrheitsgehalt der Geschehnisse wieder herstellen kannst. Und
unabsichtlich, nur aufgrund dessen, dass du dies dem Menschen, der dir
nahe ist und dem du nahe bist, erzählst, kannst du so eine Seite
erwähnen, wo er den Wunsch verspüren wird, dich zu verteidigen, dich zu
rechtfertigen, das heißt, sozusagen deine Partei zu ergreifen und somit
gegen jemanden zu sein.
7. Und in ihm wird sich ein negatives Bild über jemanden aus der
Einigen-Familie formen, und weiter vielleicht auch über die ganze
Familie, was für ihn nicht sehr günstig sein wird. Das heißt, es wird
sich in diesem Fall ein nicht richtiges psychologisches Milieu bilden.
8. Daher besser so nicht berühren. Genau so, wenn irgendeine Nahrung
geformt werden kann für die Entstehung solcher Vermutungen hinsichtlich
den Vorgängen in der Einigen-Familie.
9. Weil (wir werden nochmals dieses Thema wiederholen), indem ihr euren
Gesichtspunkt über irgendwelche Geschehnisse, wo ihr teilnehmen
konntet, irgendwo äußert, könnt ihr leicht ein Bild davon schildern,
das in Wirklichkeit gar nicht so war.
10. Ihr habt immer irgendein eigenes Gefühlsverhältnis gegenüber dem,
was geschieht. Und dies ist schon eine sehr eigenartige Wahrnehmung,
sie entstellt die Wahrheit. Sie äußert euer Verhältnis zu etwas, das
vor sich geht, nicht aber das, was geschieht.
11. Und ihr alle verhaltet euch unterschiedlich zu etwas. Du schilderst
für deinen Mitmenschen ein Bild, er aber hat auch seine Vorstellung und
sein Verhältnis zu etwas, was sich von deinem unterscheidet, was das,
was du schildern wirst, noch mehr verändern wird.
12. Das heißt, es gibt eine Realität, aber du nimmst sie schon durch
dein Verhältnis ihr gegenüber wahr. In dir wird etwas anderes geformt
als die Realität. Das heißt, du denkst, dass sich in dir diese Realität
davon geformt hat, was du gesehen hast, aber dies ist nicht die
Realität in deinem Innern, es handelt sich um dein Verhältnis
gegenüber dieser Realität.
13. Wenn du deinem Nächsten dieses von dir geformte Verhältnis
mitteilst, formt sich schon bei ihm ein weiteres Verhältnis zu dem
deinigen dazu. Also noch weiter weg davon, was in Wirklichkeit
geschah.
14. Daher, wenn ihr euch gegenseitig etwas mitteilt, über etwas zu
erzählen versucht, so findet eine immer größere Abweichung der
Wahrnehmung dessen statt, was in Wirklichkeit geschah. Und daher
schafft ihr entsprechend leicht eine Versuchung für irgendwelche
negativen Einbildungen von etwas, was es überhaupt nicht gegeben hat.
Aber so etwas wird in eurem Innern geformt.
15. Je mehr ihr irgendwie müde seid in eurem Innern, die Veranlagung zu
mehr negativen Vermutungen habt, umso stärker formt dies euer negatives
Verhalten gegenüber dem, was in der Realität vor sich geht.
16. Das heißt, ihr fügt leicht negative Schattierungen dem hinzu, was
geschah. Und gleich, nachdem ihr diese Schwäche einem anderen
weitergebt, äußert der seine Schwäche noch hinzu. Er verstärkt das
negative Verhalten gegenüber dem, was irgendwo einst geschehen ist.
17. Und es beginnt sich ein dunkles Wölkchen zu formen von euren Meinungen, die nichts Gutes haben.
18. Weshalb Ich auch möchte, dass, wenn ihr ein Thema berührt, in das
die Handlung eines Menschen hinein geflochten ist, der nicht anwesend
ist, dies nur in so einem Fall sein kann, wenn ihr versucht, ihm zu
helfen, und ihr besprecht, wie man dies besser machen könnte.
19. Dann tauscht ihr natürlich untereinander Details aus und sucht nach
Varianten. Ihr denkt darüber nach, wie ihr denn in diesem Fall helfen
könnt. Aber wo ihr (all diese Leute, die die Handlungen von jemandem
besprechen) den aufrichtigen Wunsch habt, wirklich zu helfen. Das
heißt, ihr seid besorgt, ihr seid aufrichtig beunruhigt und wollt
helfen, deswegen besprecht ihr auch dieses Thema.
20. Wenn ihr so einen Wunsch nicht habt und die Umstände nicht gegeben
sind, die fördern könnten, diese Hilfe zu leisten, so wäre es besser,
sich nicht zu beeilen, solche Themen zu besprechen. Sonst werdet ihr
das negative Verhalten gegenüber etwas verstärken. Das geschieht bei
euch auf natürliche Weise sehr einfach und leicht.
21. Weil dies ist euer “Selbst“ zum heutigen Tag. Es ist mit
Kränkungen, Schmerz, vielen negativen Erscheinungen angefüllt, die im
Laufe des Lebens angesammelt wurden, erfüllt von Komplexen, einem
ganzen Haufen aller möglichen Hemmungen, die sich auf dem Lebensweg
geformt haben.
22. Denn all dies ist mit einbezogen und beteiligt bei der Formung
eures Verhältnisses gegenüber etwas. Je mehr sich solche negativen
Schattierungen auf der Palette eurer Seele befinden, umso
leichter fangt ihr an, die Realität in eurer Einbildung zu beschmieren.
Sie wird irgendwie schmutzig, unsauber.
23. Aber ihr seid doch bei diesem Thema besorgt, ihr seht dieses Bild in eurem Innern und seid deswegen traurig.
24. Das heißt, ihr entstellt leicht die Realität in eine negative
Richtung und werdet darüber noch trauriger, wobei ihr all eure
Besonderheiten einschaltet für die Erörterung dessen, was euch
verwirrt. Es ergibt sich in irgend einem Maße bis auf den heutigen Tag
so ein unvermeidlicher Prozess.
25. Und darum, indem ihr die Gesetze der Wahrheit erlernt, seid ihr
berufen, sie euch anzueignen, um gerade dies nicht zu machen. Darum
muss man stets aufmerksam, wachsam sein gegenüber dem, was in eurem
Bewusstsein vor sich geht, wo ihr euer Verhältnis äußert, egal zu was,
wenn auch gegenüber einer beliebigen Kleinigkeit.
26. Ihr müsst überall aufmerksam sein. Das negative Verhältnis der
Realität gegenüber ist in eurem Blut, es ist sehr stark in euch
ausgeprägt. Und um es zu entfernen, das alles zu reinigen, euer Blut zu
reinigen, … ist dies eine große Arbeit, groß und langwierig.
27. Und da ist es schon wichtig, was für eine Tendenz ihr zeigt: und
was habt ihr an jedem neuen Tag tun können? Habt ihr das selbe
wiederholt, was ihr vorher gemacht hattet, vor einem Monat, vor einem
Jahr, vor zehn Jahren, oder wiederholt ihr dies nicht mehr, es gelingt
euch schon besser, im Einklang mit der Wahrheit?
28. Das würde wichtig sein, darauf zu achten: geht ihr in die
notwendige Richtung, oder irrt ihr immer noch herum, ohne zumindest ein
wenig vorwärts zu kommen (aber, da ihr herumirrt, mögt ihr den Eindruck
haben, dass ihr immerhin geht).
29. Aber man kann einen geraden Weg entlang gehen, oder... ihr lauft
hin und her, dann bewegt ihr euch nicht vorwärts (ihr geht sozusagen
doch, schwitzt, verliert an Energie, geht aber in Wirklichkeit
nirgendwo hin). Das würde ja gut sein, wenn ihr euch dabei besser
klären könntet.“
30. „Und wenn ich zum Beispiel gekommen bin, und in meinem Innern ist
noch der schwierige Eindruck von irgend etwas, und ich schimpfe
sozusagen deshalb auf mich, kann ich ihm dann sagen: „Bitte lass mich
jetzt in Ruhe, weil ich innerlich arbeite und versuche, meinen Anteil
anzuschauen“? Ich sage ihm manchmal: „Ich habe mich so unschön
gezeigt“, und er weist mich auf etwas aus dem Letzten Testament hin...“
31. „Wenn ein positives Bild von jemandem gezeichnet wird, mit dem du
zu tun hattest, oder Austausch hattest (das kann ein Mensch, oder eine
Menschengruppe sein), und du über das positive Benehmen der Mitmenschen
berichtest, auf das du negativ reagiert hast, dann ist so etwas
zulässig.
32. Dann ist so etwas zulässig, weil dies mehr die Konzentration auf
irgendeinen negativen Umstand von dir hinweist. Aber dabei muss man
aufmerksam sein: was für ein Bild malst du von denen, die du in diesem
Fall unvermeidlich bei dem, was du berichten möchtest, erwähnen musst.
Also, die anderen muss man immer in so einem Fall positiv schildern.“
33. „Ist eine eventuell sogar nur vorübergehende Impotenz ein
Hindernis, um eine Naturfamilie zu gründen? Und muss der Mann sein
Problem der Frau mitteilen, die ihm vorschlägt, sich mit dem Ziel zu
befreunden, eine Familie zu gründen?“
34. „Das hängt davon ab, wie sich die Frau zu so einer Art Erscheinung
verhalten kann, was für sie die Werte des Familienlebens ausmachen, das
heißt, wie sie zu diesen Werten steht, wie sie sie sieht und wonach sie
mehr strebt.
35. Ein beliebiges körperliches Problem – ist ein Problem. Es wirkt
sich natürlich auf etwas aus. Aber etwas ist immer größer, als dieses
Problem: das ist eure Einheit, eure Fähigkeit zusammen zu sein, die
Fähigkeit, Freunde zu sein, die Fähigkeit, etwas zusammen im Leben zu
erledigen und vorwärts zu gehen, dabei Schönes zu kreieren. Das steht
immer höher, als solche Probleme.
36. Darum, wenn ihr irgend so eine Einheit betrachtet, dann hängt das
weitere Wohlergehen dieser Einheit davon ab, inwieweit richtig ihr
dieses Große, Wichtige einschätzt. Wenn man das nicht sieht oder nur
als Bedingung erwähnt, wie eine Losung, um eure wunderbaren geistigen
Besonderheiten zu demonstrieren, aber in Wirklichkeit der Akzent auf
irgend etwas Irdischem liegt, dann wird es im Zusammenleben Probleme
geben.
37. Dann werdet ihr darüber stolpern, nervös werden und im Endeffekt
unvermeidlich abrutschen bis hin zu gegenseitiger Verurteilung. Nun,
und wenn ihr verurteilt, beginnt ihr schon aktiv eure Einheit zu
zerstören.
38. Darum kommt alles darauf an, wie ihr euch all dem gegenüber verhaltet.
39. An sich ist das Problem natürlich durch das Leben des Menschen
selbst zu lösen, dadurch, wie er sich gegenüber etwas verhält, wie er
sein Leben führt.
40. Das heißt, schon viele Nuancen irdischen Charakters sind zusätzlich
damit verbunden, wie ein Mensch etwas in seinem Leben auf der Erde
handhabt. Davon kann irgend ein Problem größer werden, oder sich ändern
und sich in eine bessere Richtung ebnen. Das hängt schon von dem
Menschen selbst ab.
41. Aber hier das kann schon eine unterschiedliche Zeitspanne
erfordern, wenn es so ein Problem gibt, abhängig von der Stärke der
Abweichung, der Art der Abweichung hin zu der der Norm
entgegengesetzten Seite. Und abhängig davon, welche Kräfte der Mensch
einsetzen kann, ist schon zu sehen, wie lange Zeit es dauern wird, um
dieses Problem zu berichtigen. Das ist schon bei jedem von euch
individuell.“
42. „Habe ich mich richtig verhalten? Ich kam während der
Abendverschmelzung auf Mitglieder der Einigen-Familie zu, die die
Versammlung verlassen hatten und sich laut unterhielten, sie befanden
sich in der Nähe der Minderheit derjenigen Menschen, die im Zustand der
Verschmelzung waren, und ich sagte: „ Meine gläubigen Damen und Herren,
jetzt ist Verschmelzung mit dem Lehrer“. Ich sagte das drei Mal, jedes
Mal immer lauter.“
43. „Du hast also schon angefangen noch lauter zu schreien, ja, als diejenigen, die sich unterhielten?“
44. „Damit sie es hörten...“
45. „Nun, weißt du, dies ist so eine spezifische Anrede, als bräuchtest
du noch eine Tribüne; du bist wie ein Beamter vorgegangen. Und hättest
du es nicht einfacher sagen können, versuchen können, leise zu
flüstern, zu bitten? Aber hier kann keine Empfehlung gegeben werden.
Das alles kommt darauf an, wie ihr dies tun könnt.
46. Aber das, was du gesagt hast, - das ist irgend ein so
trockenes Schema und mehr mit Kälte. Und dazu noch “Herren“... irgend
so eine sehr seltsame Wortwahl.
47. Ihr baut sozusagen eine Familie, seid sozusagen Brüder... Herr...
Und was, sagt ihr zu Hause gegenseitig auch “Frau Gattin“, “Herr Gatte“?
48. Schlichter, wie zu Brüdern, wie zu ganz Nahestehenden, die du
liebst, wo du versuchst, leise darauf hinzuweisen, dass sie nicht
lärmen sollen. Wobei du so darauf hinweist, dass du in so einem Fall
nicht selbst die anderen störst.
49. Nun, im weiteren, wenn dies nicht wahrgenommen wird, so könnt ihr
vielleicht dieses Thema ein anderes Mal separat ansprechen. Nicht in
diesem Moment, wo die Verschmelzung stattfindet, sondern separat dieses
Thema betrachten, besprechen (das Verhalten eines Gläubigen in diesem
Moment neben denjenigen, die in diesem Sakrament verweilen).
50. Aber man muss Wege suchen, wie man dies lösen kann. Wenn es in
diesem Moment nicht gelingt, sie zu beruhigen, die Lautstärke der
Sprechenden zu senken, so muss man nicht selbst noch lauter sprechen.
Sonst bist du gar nicht anders als sie, weil du auch anfängst, die
anderen zu stören, und dann ist es insgesamt noch lauter.“
51. „Das ist bei mir nicht das erste Mal, dass ich solche Menschen
beruhige. Und ich verstehe dabei bestimmt etwas nicht richtig. Darf ich
sagen, warum ich das so
mache?“
52. „Wenn die Verschmelzung vor sich geht, so wäre zu wünschen, dass
alle still sind (auch diejenigen, die versuchen wegzugehen, oder irgend
etwas zu tun). Alle Gläubigen werden sich unvermeidlich (Ich sage nicht
– sollen), also, die Gläubigen werden sich unvermeidlich mit Achtung
und erhoben zu dem, was vor sich geht, verhalten, und sie werden sehr
korrekt, sehr aufmerksam, taktvoll sein und sich bemühen, sich sehr
leise und unauffällig zu benehmen.
53. Wenn sie sich unvermeidlich irgendwie rühren müssen, irgend wohin
bewegen müssen, so werden sie sich bemühen, dies maximal leise zu
machen, um auf keine Weise diejenigen zu beunruhigen, die die heiligen
Sakramente erfüllen. Dabei handelt es sich um das natürliche Benehmen
eines gläubigen Menschen.“
54. „Ist es richtig für die Männer der Einigen-Familie, einem Gläubigen
nicht das Sakrament des Küster-Dienstes für die Kapelle anzuvertrauen,
der es für sich nicht als richtig ansieht, das in der Kapelle
befindliche Handy bei Notfällen zu benutzen, so, wie dies unter den
Pflichten des Küsters aufgeführt ist? Er meint, es störe ihn, sich auf
die innere Welt seiner Seele zu konzentrieren. Seine gesamte Familie
benutzt prinzipiell kein Mobiltelefon.
55. Unter den schriftlich aufgeführten Pflichten des Dieners steht,
dass es in der Kapelle ein Handy gibt, das unter außerordentlichen
Umständen benutzt werden kann: bei Feuer oder Naturkatastrophen.“
56. „Und er sagt: „Ich kann es nicht benutzen“?“
57. „Er sagt: „Überhaupt ist es so, dass ich nicht nur kein Handy
benutzen kann und will, sondern die bloße Anwesenheit eines
Mobiltelefons lässt mich das Sakrament des Dienstes nicht erfüllen“.“
58. „Nun ja, dann soll er dort nicht sein, stimmt, falls es die Wahrscheinlichkeit irgendeiner extremen Situation gibt.“
59. „War es für mich zulässig, die intime Nähe mit meiner ehemaligen
Frau wieder aufzunehmen, bei der sich nach dem Zerfall unserer Familie
wieder Gefühle mir gegenüber öffneten, wenn dies auf ihre Bitte hin
geschah (um ihre schwierigen Gemütsbewegungen wegzuschaffen, die ihre
Gesundheit beeinträchtigen)?“
60. „Wenn ihr alleinstehend seid und zu irgendeinem Moment getrennt
seid, so bleibt ihr in eurem Innern sowieso weiterhin Mann und Frau.
Ihr habt vorläufig noch keine eigenständige neue Familie gegründet, ihr
seid weiterhin euch nahestehende Menschen. Ihr ward einfach zu irgend
einem Moment nicht fähig, zusammen zu leben, und vorläufig lebt ihr
nicht zusammen.“
61. „Die Frage von einem Bruder: „Als ich den Satz hörte: „Wir quälen
uns bei der Klärung von Fragen, die niemand oder die Mehrheit nicht
versteht“, ist es dann für mich richtig, die Einige-Familie zu
verlassen, wenn dies meine Fragen sind, sie sammeln sich an und meine
Unruhe verschwindet nicht?“
62. „Unklar – warum aus der Einigen-Familie austreten, und was sind das für Fragen, die keinen angehen?“
63. „Die Familie ist nicht imstande die meisten der Fragen des Menschen
zu klären, und er ist in Sorge, dass alle seinetwegen leiden. Daher
sagt er auch: „Vielleicht muss ich überhaupt die Familie verlassen“.“
64. „Und gibt es keine anderen Varianten? Aufhören, solche Fragen zu
stellen – ist schwierig? Der Mensch stellt so eine interessante Frage:
„Wenn ich mit meinem Benehmen alle in der Einigen-Familie plage, ist es
da wirklich besser, dass ich die Familie verlasse?“ Oder soll ich
aufhören, sie zu quälen? Aber eine zweite Frage wird nicht gestellt,
warum auch immer, seltsam, als ob dies eine Unvermeidlichkeit wäre.
65. Das heißt, er ist ein Schwätzer, er kontrolliert die Situation
nicht. Er kommt zur Versammlung und bietet unbedingt seinen Berg an
Fragen an, die keiner bewältigen kann. Und er selbst kann sich auch
nicht im Zaume halten, denn, indem er zur Versammlung kommt,
kontrolliert er sich schon nicht, seine Zunge ist schon selbst wie eine
separate Erscheinung im Organismus.“
66. „Nun, so etwas Ähnliches“, lächelte der Fragesteller.
67. „Geht das wirklich so vor sich?“
68. „Nicht ganz so. Er hat einfach sehr viele Fragen, sie können
kompliziert sein, und die Mehrheit versteht sie nicht. Aber wir bemühen
uns, ihm zu helfen, doch helfen können wir nicht, weil unsere
Fähigkeiten uns auch nicht ausreichen.“
69. „Aber wenn man in der Familie etwas nicht lösen kann, so ist das
doch kein Problem. Das ist einfach in diesem gegebenen Moment wirklich
so, dass sie es nicht können, es ist ihnen unverständlich. Und was?
70. Somit stellt man diesen Menschen nicht solche Fragen und nur bloß
so. Folglich bleiben sie irgendwo im Innern und werden auf die lange
Bank geschoben. Da der Mensch selbst keine Antwort sieht, nachdem er
nachgedacht hat. Das ist alles, er legt das beiseite, vorläufig weiß er
es nicht. Also ist er vorläufig noch nicht reif für das Lösen dieser
Fragen, er geht weiter.
71. Man muss die Aufmerksamkeit darauf lenken, was schon verständlich
ist. Man kann nur das in seinem Leben verändern, was ihr beginnt, als
das Nicht-Richtige zu verstehen, und selbst wenn ihr irgendwo anfangt
zu ahnen, wie es richtig wäre.
72. Das heißt, ihr beginnt schon, dieses Thema zu lösen. Fangt an, es
zu besprechen, irgendwelche Tatsachen zu vergleichen, und wobei ihr
anfangt nachzudenken, findet ihr einen interessanteren Weg als
denjenigen, den ihr vorher gesehen habt. So etwas heißt Veränderung.
73. Wenn ihr anfangt, ein Thema zu behandeln, das überhaupt
unverständlich ist, so liegt auf euch auch nicht die Verantwortung,
dieses Thema zu erledigen. Das heißt, das Niveau eures Bewusstseins ,
eure inneren Fähigkeiten, in die Tiefe der Wahrheit zu tauchen, sind
vorläufig noch nicht ausreichend groß genug. Und ihr seid auf dem Teil
der Oberfläche, wo es zur Zeit noch zu früh ist, auf diese Fragen
einzugehen.
74. Ihr könnt sie mutig beiseite legen. Sich deswegen zu quälen,
bedeutet schon ein Mangel, der mit irgendwelchen Komplexen des Menschen
verbunden ist.
75. Das heißt, er hat ein Verhältnis zu irgendwelchen Erscheinungen,
das ihn quält. Aber es ist aus seinen eigenen Bedingtheiten heraus
geschaffen, dieses innere Verhältnis dazu. Mit Hilfe von
irgendwelchen innerlich angeordneten Prioritäten zwingt er sich, das zu
tun, was er in Wirklichkeit nicht tun muss.
76. Aber in ihm ist es schon wie eine innere Forderung, dass er dies
tun muss. Und so quält er sich, ist aber unfähig, es zu tun. Er braucht
einfach nur dieses Merkzeichen zu entfernen, das er dort installiert
hat, wo es nicht sein soll, das heißt, er muss sich beruhigen.
77. Und lösen muss man das, was euch heute verständlich ist. Schon
heute beginnt ihr, etwas zu begreifen, etwas Konkretes beginnt, nicht
richtig zu sein, es beunruhigt euch, - ihr denkt über dieses Thema
nach, weil es mit den heutigen Handlungen verbunden ist, die man schon
heute verändern muss.
78. Versucht, allgemeine Überlegungen darüber zu vermeiden, was zum
heutigen Tag keinen Bezug hat. Legt philosophische Fragen beiseite, sie
sind für einen selbst... für die Freizeit: wollt ihr nachdenken – denkt
nach; habt ihr nichts zu tun – denkt ein bisschen nach. Nun, das ist
normal. Aber das ist kein Problem.
79. Also, diese ungelösten philosophischen Fragen allgemeinen
Charakters sind nicht mit dem heutigen Tag verbunden. Das ist einfach
ein Spiel, so, wie irgendein Zauberwürfel: ihr dreht und dreht... Hat´s
geklappt? Nein, nicht funktioniert, hat heute nicht geklappt – und das
ist alles, und ihr legt den Zauberwürfel beiseite.
80. Das ist nicht das Leben, das ist ein zusätzliches Spiel eures
Bewusstseins. Es ist normal, dass ihr es habt. Normal, dass ihr
versucht, über etwas nachzudenken. Aber setzt nicht auf diese Aufgaben,
die mit eurem heutigen Leben, mit irgendeiner höheren Priorität von
Verantwortung und Wichtigkeit nicht verbunden sind. Und dann werdet ihr
euch nicht quälen.
81. Wenn ihr so etwas für wichtig haltet, fangt ihr an, das zu tun, was
ihr am heutigen Tag grundsätzlich nicht imstande seid zu tun. Und warum
soll dies dann getan werden? Ihr werdet es nicht tun, aber ihr werdet
traurig sein.
82. Und dann tauchen Fragen auf, warum auch immer – in der
Einigen-Familie bleiben, oder nicht bleiben? - Obwohl sie grundsätzlich
absurd sind, wenn man das von dem Standpunkt aus betrachtet, der vor
euch durch die Gesetze der Wahrheit aufgestellt ist.
83. Weil die Einige-Familie ist eigentlich die Basis des Lebens, die
Basis eurer Entwicklung, die Grundlage eures Überlebens. Das heißt,
diese ist einfach die Grundlage eurer Rettung. Was heißt das – die
Einige-Familie verlassen?
84. Also, im Zusammenhang mit dem, was im Kopf etwas in Unordnung
bringt, fragt ihr: „Darf ich der Situation aus dem Wege gehen, die mich
retten wird, die die Basis meines Lebens ist, berufen, mich zur
Harmonie zu führen?“ Und es ergibt sich irgendwie seltsam: wie aus
diesem aussteigen? Was ist denn mit euch, habt ihr etwa vor zu sterben?
85. Also, das ist die Grundlage des Lebens. Es ist nicht einfach so,
dass irgendeine Gruppe gebildet wurde, und ihr hängt von ihr ab. Es
handelt sich um die Basis des Lebens Vergesst das nicht. Ihr formt die
Einige-Familie, und während ihr sie formt, formt ihr geradezu die Basis
des Lebens.
86. Ihr bildet nicht einfach irgendeine Gesellschaft, wo ihr lernt,
euch irgendwo auf die richtige Weise zusammen zu bemühen, gemeinsame
Arbeit zu unternehmen, etwas anzubauen, Brennholz zu hacken... Das ist
die äußere Seite, die gedacht ist, durch eure Bemühungen in Erscheinung
zu treten, damit ihr etwas sehen könnt und nach etwas strebt.
87. Sondern in ihrer Grundlage liegt das Wichtigste, das, an was ihr
euch auch immer erinnern müsst (und vielleicht sogar mehr erinnert, als
dass da Brennholz zu hacken ist). Und eben, wenn ihr euch bemüht, eure
Anstrengungen zu koordinieren, wenn ihr euch bemüht, euch auf der
Versammlung zu einigen, so formt ihr in diesem Moment die
Grundlage. Die wichtigste Grundlage eurer Rettung, eures Überlebens,
eurer Entwicklung formt ihr. Das Wichtigste.
88. Und habt ihr das Holz gehackt oder nicht – das hat zur Entwicklung
keinen Bezug. Das ist dafür nötig, dass ihr im Winter euer Haus heizt,
das Essen bereitet, aber das ist alles an der Oberfläche. Es ist nötig,
aber es ist nicht das Wichtige.
89. Daher, wenn es euch nicht gelingt, Holz zu hacken, und ihr habt es
nicht gehackt, so versinkt nicht in eine Tragödie, es gibt hier nichts
Tragisches. Ihr versucht euch zu einigen – ihr formt somit in diesem
Moment die Grundlage eures Lebens. Die Formung eurer Entwicklung hat
stattgefunden. Es ist das geschehen, wodurch ihr euch entwickeln und
leben sollt. Diese Grundlage bildet ihr.
90. Darum ist es das Wichtigste, dass dieser Prozess bei euch ständig
vonstatten geht, dass ihr euch bemüht, dies möglichst besser zu machen.
91. Aber ob etwas, das mit eurer Tätigkeit auf der Erde verbunden ist,
gelungen ist oder nicht, das ist nicht wichtig. Die Hauptsache bedeutet
euer Streben zu kommunizieren, sich zu einigen, zu versuchen, etwas
fertigzubringen. Und in all dieser Tiefe geschieht gerade das
Wichtigste.
92. Aber ihr schenkt eure Aufmerksamkeit natürlich der äußeren Ebene.
Oft, wenn etwas nicht gelingt, kommt es euch so vor – als sei das
Unsinn, keiner versteht etwas, alle hindern euch, irgendwelche eurer
Gedanken zu realisieren (bezogen auf das Säen von irgendwelchen
außerordentlichen, besonderen Körnern aufs Feld, oder sonst noch irgend
etwas).
93. Das heißt, ihr seid von etwas Äußerem mitgerissen, und oft geht ihr
dabei vom Wichtigen weg, ihr fangt an, die Prozesse zu verurteilen, die
auch das Gestalten eurer Lebensbasis beeinflussen.
94. Darum wäre es wichtig, dass ihr in das Wesen von allem, was euch
geschieht, hineinseht. Dass ihr in die eigentliche Tiefe, in die Basis
selbst, hineinschaut und den wahren Wert versteht, für den ihr hier
zusammengekommen seid.
95. Seid aufmerksam, vergesst nicht, dass die Einige-Familie die
Lebensbasis ist. Ihr müsst sie geformt haben, müsst es einfach! Das ist
eure Rettung, das ist eure Möglichkeit, unter extremen Verhältnissen,
welche die Gesellschaft unvermeidlich formen, zu überleben, eine
Gesellschaft, die sich, bedingt gesagt, in ihrer Entwicklung einer
Sackgasse nähert.
96. Und dort geschieht natürlich viel Tragisches. Weil sich die
Menschen, indem sie in großer Menge in irgendeine Richtung streben,
dann nicht rechtzeitig stoppen können und sich gegenseitig viel Schaden
zufügen. Was sie momentan auch gerade tun.
97. Darum ist es unter solchen Verhältnissen sehr wichtig, dass man
natürlich fähig ist, sich richtig zu formen und irgendeine harmonische
Einheit schafft.
98. Also das ist sogar nicht nur einfach das Wesen der Harmonie eurer
Existenz, sondern unter extremen Umständen – die Möglichkeit der
Rettung.
99. Das heißt, die Einige-Familie soll man nicht verlassen. Und wenn
euch etwas stört, um in der Einigen-Familie zu sein, so sind es eure
Probleme, die euch stören. Werft eure Probleme weg, aber seid nicht
bestrebt, die Einige-Familie zu verlassen. Man muss maximal versuchen,
ein Mitglied der Einigen-Familie zu werden und diese Basis des Lebens
durch die gemeinsamen Bemühungen formen.
100. Nicht eine Kolchose bilden, sondern die Lebensbasis. Aber solch
kolchoseartigen Verhältnisse – sind alles Äußerlichkeiten,
Oberflächliches. Ihr müsst euch darum kümmern, aber das Wichtigste ist,
dass ihr nicht das Wesen selbst, die wahren Werte eurer gemeinsamen
Handlung vergesst.
101. Das ist alles. Ich hoffe sehr, dass euch alles gelingt. Also,
bemüht euch, geht nicht verloren. Glück euch. Bis zum nächsten Treffen.“
Kapitel 20
Der neunundzwanzigste Dezember. Das Treffen mit dem Lehrer im Tal der Verschmelzung.
2. „Wenn einer, der auf der Versammlung gerade spricht,
unterbrochen wird, ist es dann zulässig, demjenigen zu sagen: „Dir ist
nicht das Wort erteilt worden“?“
3. „Und warum? Warum hat er das gesagt?“
4. „Er möchte selbst sprechen, ihm war doch das Wort gegeben.“
5. „Und keiner weiß das? Also, er hat entschieden, daran zu erinnern,
was keiner im Raum weiß? Wofür diese Worte? Wenn ihr etwas macht, wäre
es wünschenswert, dass ihr nachdenkt, wofür ihr es tut.
6. Also, wofür soll es gesagt werden? Um zu zeigen, dass der
Mensch in Wirklichkeit nicht weiß, was vor sich geht? Ist es so? Es ist
nicht so. Deshalb muss man davon ausgehen – wofür.
7. Es handelt sich um einen Vorwurf. Gläubige werfen einem nicht etwas vor.
8. Passt auf euch auf. Bei jeder Kleinigkeit tritt sehr oft das
Negative zutage. Sehr oft. Und je weiter ihr geht, umso feiner müsst
ihr diese Nuancen bemerken, es gibt viele davon. Etwas kann man in der
ersten Zeit zulassen, aber später ist es schon nicht mehr zulässig.
9. Zu leicht entschlüpfen eurer Zunge Worte, die für einen Gläubigen
unzulässig sind. Wenn ihr redet, soll folglich irgendein Teil davon
einen Sinngehalt haben, der wirklich im gegebenen Moment notwendig ist.
10. Also, der Mensch ist unerwartet aufgewacht (er war müde, ist
unerwartet eingeschlafen und aufgewacht, als jemand sprach) – und er
hat sich einfach eine ganz andere Situation vorgestellt und versucht zu
reden.
11. Dann muss man ihn einfach milde erinnern: „Weißt du, da redet
gerade einer, komm, warten wir ein bisschen. Jetzt spricht der Mensch,
und im weiteren besprechen wir das, was er gesagt hat.“ Also milde,
freundschaftlich erinnert ihr den Menschen.
12. Aber so sagt ihr dem Menschen: „Dir ist nicht das Wort erteilt
worden“, als ob er sicher war, dass ihm das Wort erteilt wurde, und nun
wird er daran erinnert, dass ihm das Wort erwiesenermaßen nicht gegeben
wurde. Nun, er war sich dessen auch nicht sicher.
13. Das heißt, in der Regel klingen bei euch solche Worte wie ein
Vorwurf, ihr versucht, den Menschen zurechtzuweisen. Aber das ist
Aggression. Ihr wurdet unterbrochen – ihr beginnt, eure Unzufriedenheit
zu äußern.“
14. „Lehrer, und wer soll ihn an die Regel erinnern?“
15. „Und gibt es dort einen Versammlungsleiter?“
16. „Den gibt es.“
17. „Und woran liegt es?“
18. „Er aber schweigt.“
19. „Dann ist er kein Versammlungsleiter. Folglich muss man einen
Gesprächsleiter wählen, der fähig ist, die Versammlung zu führen. Wenn
ihr so jemanden überhaupt nicht habt, einen Fähigen, dann... nun, dann
wie es halt klappt. Es gibt nicht die Regel, dass jeder tut, was er
will.“
20. „Selbst wenn es für irgendeine Zeitspanne dort immer derselbe
Leiter ist, der fähig ist, die Disziplin aufrecht zu erhalten, ja?“
21. „Er kann das immer sein, falls es sich um den einzigen Menschen
handelt, der zumindest irgendwie die Disziplin aufrecht erhalten kann.
22. Ihr könnt sie auswechseln, wenn es noch weitere Kandidaten gibt,
die auch organisieren können. Dann kann man sie wechseln, das wird für
jeden Teilnehmer interessant sein.“
23. „Danke Dir, unsere Sonne! Herzlichen Glückwunsch zu Deinem nahenden Geburtstag!“
24. „Nun ja, werdet ihr es einhalten?“ - lächelte der Lehrer.
25. „Guten Tag. Ein Mitglied vom Wirtschaftsrat hat auf der Versammlung
der Einigen-Familie mitgeteilt, dass der Wirtschaftsrat der
Bergsiedlung die Entscheidung getroffen hat, nicht solche Lebensmittel
zu besorgen, die Palmöl enthalten und hat vorgeschlagen, sich dieser
Entscheidung anzuschließen. Die Einige-Familie aber hat entschieden,
die schon erstellte Einkaufsliste nicht rückgängig zu machen. War es
dabei zulässig für diesen Bruder, also denjenigen vom Wirtschaftsrat,
die Bestellung der Lebensmittel selbstständig auszustreichen, die
Palmöl enthalten, weil er gesehen hat, dass die Einige-Familie eine
nicht richtige Entscheidung getroffen hat, eine Entscheidung, die der
Seele und dem Körper schadet?“
26. „Der Seele schadet das nicht, dem Körper schadet es doch. Wenn es
sich um einen verantwortungsvollen Menschen handelt, so kann er
natürlich die Entscheidung treffen, die die anderen, warum auch
immer, nicht geschafft haben zu treffen.
27. Also, wenn es noch etwas zu korrigieren gibt, wenn ihr irgend etwas
nicht Richtiges seht und imstande seid, dasjenige zu korrigieren, dann
muss man versuchen, falls möglich, es zu korrigieren. Wenn ihr, während
ihr beginnt, es zu verbessern, seht, dass es nicht gelungen ist zu
verbessern, nun, was tun, möge es so sein, wie es geklappt hat. Aber zu
versuchen, es wo möglich zu berichtigen, das ist zulässig.
28. Und alle freuen sich sofort darüber, dass jemand es geschafft hat, die Gleise in die notwendige Richtung zu wenden.“
29. „Wenn der für die Einkäufe Verantwortliche die Entscheidung des
Wirtschaftsrates, die der Entscheidung der Einigen-Familie aber
widersprach, erfüllt hat, hat es sich dann um sein normales Verhalten
gehandelt?“
30. „Hier kann man annehmen, dass es nicht geschafft wurde, die
richtige Entscheidung zu treffen. Wenn bekannt wurde, dass etwas nicht
gut ist, dann darf man es nicht weniger gut machen.
31. Es gibt etwas, das als etwas Ungutes vermutet werden kann, - dann
ist es besser, erst zu versuchen es zu tun, und daraufhin betrachtet
ihr schon: und war dort wirklich etwas Ungutes? Was daran ist nicht
richtig? Was würde man besser korrigieren?
32. Aber wenn etwas eindeutig klar ist, das, was als etwas Falsches
bezeichnet wurde, so muss man sich schon bemühen, in erster Linie
dieser Definition zu folgen.“
33. „Meine Frau kam nach Hause, als ich mit drei Halbwüchsigen in der
Küche unseres kleinen Häuschens das System unserer Sportstunden
besprach und fragte: „Seid ihr hier noch lange?“ Ich spürte, dass wir
sie stören und fragte: „Und was hast du vor?“ War das von meiner Seite
aus normal? Oder wäre es richtiger gewesen, direkt zu antworten: „Wir
brauchen noch zehn Minuten“?“
34. „Beides ist möglich. Möglich.“
35. „Ist es zulässig für einen gläubigen Mann, sein T-Shirt auszuziehen
und zu essen, wobei sein Oberkörper nackt ist, wenn es heiß ist und
dabei Frauen im Raum anwesend sind, die dadurch nicht irritiert sind?“
36. „Das verwirrt sie nicht? Ist das schon klar, du weißt das?“
37. „Nun ja.“
38. „Nun, wenn du das weißt, Meinetwegen, so ist das möglich.“
39. „Lehrer, ist es für mich als Vertreter der weißen Rasse zulässig,
eine Frau meiner Rasse zu heiraten, ohne das Blut mit dem von
Schwarzen, von Chinesen zu vermischen?“
40. „Unklar, was ist zulässig?“
41. „Wird es dabei keine geistige Abweichung geben, wenn die Vertreter einer Rasse...“
42. „... sich mit einer anderen Rasse vereinigen?“
43. „Wenn man sich nicht mit einer anderen Rasse vereinigt, sondern nur mit der eigenen.“
44. „Sich prinzipiell nicht vereinigen? Oder man liebt, vereinigt sich
aber nicht, weil man vermutet, dass das ein Verrat an der eigenen Rasse
sein könnte?“
45. Nun, so kann ich das nicht sagen.“
46. Man vereinigt sich ja sozusagen aus Liebe...“
47. „Nun, einerseits ja. Und früher in alten Zeiten, wurden die Paare ein wenig anders gebildet.“
48. „Und andererseits entschieden in alten Zeiten die Eltern anstelle der Kinder, wer wen heiraten sollte.“
49. „Ja, aber sie entschieden normalerweise das innerhalb ihrer eigenen Sippe... und das war im Grunde genommen normal.“
50. „Für sie – ja.“
51. „Heißt das, dies ist grundsätzlich normal? Gibt es dabei keinen Verstoß?“
52. „Das ist nicht die richtige Herangehensweise. Ich habe daher versucht, mit hinlenkenden Fragen das Thema zu erweitern.“
53. „Vereinigt man sich aus Liebe?“
54. „Nun, man wählt da ja seelisch, man vereinigt sich aus Liebe. Und
dann, ist es somit schon sinnlos zu sehen, wo einer herkommt.
55. Was du sagst... das meint Gefühle, die von dir von Natur aus da sind, abzulehnen.
56. Sich miteinander vereinigen ist mit der Natur verbunden. Nicht mit
der Aufrechterhaltung irgendwelcher Traditionen, oder um das Blut
irgendwie rein zu erhalten, so, wie bei Zuchtochsen. Damit klar wäre,
dass dies Nowgorod-Bewohner sind, die die Reinheit der Generationen
erhalten; anders kann man sie nicht vereinen, zum Beispiel mit
Einwohnern von Pskov, von Moskau... das heißt, dass dies irgendwo auf
einem Markt eingeschätzt würde, damit man sagen könnte: „Schaut –
dieser da ist von guter Art“.“
57. „Eigentlich ist unser Körper wie bei den Tieren, das hast Du doch selbst gesagt.“
58. „Von der Natur... Aber die Natur ist bei allen die Natur. Die Natur
ist ja eine auf der Erde. Folglich, wer immer auch auf der Erde geboren
wird, so handelt es sich bei allem immer um die Natur, das sind alles
Teile der Natur.
59. Und wenn die Gefühlswelt, die wiederum naturgegeben ist, sich mit
jemandem vereinigt, den Menschen näher bringt und es ihm gefällt, er
beginnt das Gefühl von Liebe zu verspüren, eine Anhänglichkeit, so
verbindet dies doch die Natur, die Natur weist auf eine günstige
Verbindung hin.
60. Wenn sie günstig ist, so ist es schon hier sinnlos, zusätzlich
ausgedachte Bedingungen einzuführen. Das ist unseriös, nicht vernünftig
und gegen die Natur.
61. Darum ist dies nicht die richtige Herangehensweise. Liebst du – so
gründe eine Familie. Nicht wichtig, woher der Mensch kommt. Ist er von
einem anderen Planeten, ist er schwarz, farbig, gestreift... nun, ist
auch wunderbar. Ist doch egal, wenn du liebst.
62. Letztendlich reden wir doch über das Werden der Einigen-Familie.
Nicht von einer Rasse, sondern von der Einigen-Familie. Die
Einige-Familie verbindet allmählich die Menschen miteinander, sie
können im Nachhinein zu einer Rasse werden. Irgendeine neue universelle
Rasse, die es noch nicht gab... so etwas kann geschehen. Nun, kann –
wenn nicht, dann nicht. Das werden schon die Umstände selbst zeigen,
wiederum die Umstände der Natur.
63. Also, wie die Menschen leben werden, wie sie sich untereinander
begegnen werden – davon wird das weitere Werden abhängig sein. Jede
Rasse hat ihre Besonderheiten, positive und negative. Aber bei einer
Vereinigung kann man alles Positive sammeln, oder aber das Negative.
Das hängt schon vom Leben des Menschen selbst ab.“
64. „Einfach nach der Statistik ist es so, wenn die Rasse vermischt
wird, beginnt normalerweise in der dritten – vierten Generation ein
Degenerieren.“
65. „Nun, was soll´s, das ist nicht das Wichtigste. Irgendwelche Körper
werden doch sowieso überleben. Ihr verbindet euch nämlich nicht
zufällig.
66. Eine Sache – Statistik ist mit irgendwelchen Früchten
intellektueller Tätigkeit verbunden. Das heißt, der Mensch meint, dass
es so günstig sei, er beginnt zu handeln, und dann wird irgendeine
Statistik von negativem Charakter bemerkt. So eine Statistik ist
berufen zu zeigen, dass diese Herangehensweise, das Erfassen dieser
Situation nicht richtig sei, weil das zur Selbstvernichtung führe.
67. Aber wenn wir über die Situation sprechen, wo nicht eine bewusste
Einmischung des Menschen, seiner Vernunft, stattfindet und wo er seinen
Gefühlsneigungen folgt, das ist schon eine andere Herangehensweise.
68. Und wenn sich die Menschen im gegebenen Fall miteinander vereinen,
so ist der eigentliche Moment ihrer Verbindung und ihre Arbeit daran
wichtig und was zwischen ihnen zu entstehen beginnt. Die Qualität der
Seele wird in diesem Moment geformt.
69. Zu sehen, ob sich bei ihnen des Geschlecht fortsetzen wird oder
nicht, - das ist schon nicht wichtig. Das heißt, ihr habt nicht so eine
Aufgabe – eure Sippe zu bewahren, damit sich eure eigene Seele auf
diese Weise in eurer Sippe nach und nach völlig verwandelt; um eine
bessere Nachkommenschaft vorzubereiten, mit dem Wissen darum, dass es
sowieso für euch sei, dass ihr später dorthin reinkarniert werden
würdet (und ihr kümmert euch schon im Vorhinein um die Reinheit, die
Gesundheit, um so etwas, um für euch das Nest vorzubereiten, damit ihr
dort schon angenehm, weich und gut liegen könntet).
70. So eine Aufgabe steht nicht vor euch. Daher verbindet ihr euch zum
heutigen Moment gerade so, wie es für euch am günstigsten ist.
Ausgehend von dieser ganzen Menge an Verbindungen wird sowieso
irgendeine Entwicklung, eine Bewegung fest geformt werden, neue Kinder
werden zur Welt kommen.
71. Also, das Menschengeschlecht wird im Weiteren sowieso vor allem
durch diese Verbindungen bestehen. Und wenn irgendeine Sippe ausstirbt,
meinetwegen. Und ihre Seelen, die in dieser Sippe waren, werden in
einer anderen Sippe verkörpert werden, sie werden anfangen, sich in
eine andere Richtung zu entwickeln, in anderen Körpern.
72. Also dies ist nicht das, worum sich der Mensch kümmern muss.
Hauptsache, dass ihr nicht eure Seele verkauft und dass ihr euren
Gefühlen folgt. Ihr werdet euch immer höchst wohlbringend vereinigen.
Wenn ihr ineinander verliebt seid, so ist dies die ideale, optimale
Verbindung.
73. Selbst wenn ihr euch nach der Hochzeit anfangt zu prügeln, euch
gegenseitig schlagen werdet, das Geschirr gegenseitig am Kopf
zertrümmert – ausgezeichnet, ausgezeichnet, ihr habt euch richtig
vereint.
74. Hauptsache, dass ihr nicht sagt: „Die Ehe war ja wohl umsonst“. Gar
nicht: wenn sie aufgrund von Gefühlen stattgefunden hat, dann ist alles
richtig. Und alles, was an dir zerschlagen wurde... das brauchst du,
verdienst du, und so werden deine Schulden beglichen. Nimm das mit
Freude an, lerne, dich zu freuen.
75. Gleich, nachdem du fähig sein wirst, dies richtig zu lösen und aus
der Situation heraus bist, wo du diese Aufgabe schon nicht mehr
brauchst, werdet ihr zu einer anderen Prüfung hinüberwachsen.“
76. „Lieber Lehrer, neulich haben wir uns trauen lassen. Aber mein Mann
hat in seinem Haus keinen Platz für meine Sachen und Küchenutensilien.
Ohne seine Teilnahme darf nicht aufgeräumt werden. Ich fühle mich so,
als wenn ich nicht gebraucht würde. Wie ist es richtig: soll ich es
weiter aushalten, oder soll ich in meinem Haus solange abwarten, bis
bei ihm eine Möglichkeit entsteht, Gemütlichkeit zu schaffen?“
77. „Du bist in jemandes Haus gekommen (gemeint: um dort zu leben)?“
78. „Ja.“
79. „Und bei dir kam die einfache Frage auf: wenn dir dein Mann nichts
erlaubt zu tun, sollst du das dann erdulden, oder nicht? Ja?“
80. „Ja.“
81. „Nun, wie du möchtest. Einfach, welches Ziel verfolgst du?“
82. „Ich muss von einem Dorf ins andere fahren, um ihm zu helfen, zu
kochen, irgendeine Ordnung zu unterstützen. Aber es ist sogar
unmöglich, den Fußboden zu wischen, weil die Schuhe nicht ausgezogen
werden dürfen, man soll das Haus nur in Schuhen betreten. Aber so kann
ich das nicht: dort staubt es sehr, und es ist schwierig, dort zu
atmen...“
83. „Wenn du nicht unter diesen Bedingungen leben kannst, warum habt
ihr euch dann vereinigt? Normalerweise setzt eine Verbindung voraus,
dass du sozusagen wissen musst, wohin du dann kommst. Und du erzählst
nun Sachen, als ob du überhaupt nicht wusstest, wohin du kommst.
84. Was hast du dann verfolgt, welche Werte? Was hat euch vereinigt?
Warum kam es bei dir zu dieser Überraschung? Wenn du das erwartet hast
und diese Frage stellst, dann ist das auch seltsam: du wusstest doch,
wo du hingehst, - warum dann hast du Angst davor?“
85. „Ich dachte, wir werden zusammen Ordnung machen, es würde sauber werden, gemütlich und schön.“
86. „Und hast du zum ersten Mal erst nach der Trauung erfahren, dass so
ein Problem existiert? Mir sind solche Verbindungen von euch nicht ganz
klar. Wenn ihr nicht unter einem Dach leben könnt, warum habt ihr euch
dann vereinigt?“
87. „Ich wollt ihm bei allem helfen, nützlich sein.“
88. „Nicht einfach wünschen – man muss es erleben, was ihr vereint. Ihr
verbindet euch doch, folglich versucht ihr, euch kennenzulernen, ihr
versucht zu leben. Ihr versucht, Kontakt zu haben – und ihr beginnt zu
sehen, dass ihr wirklich Seite an Seite sein könnt. Das heißt, ihr
nehmt eure gegenseitige Welt an, und daraufhin heiratet ihr.
89. Die Trauung bedeutet – dass ihr eure gegenseitige Welt angenommen
habt. Das heißt, ihr seid mit dem Menschen einverstanden, damit, wie er
ist, ihr habt seine Welt angenommen.
90. Plötzlich nun, nachdem du seine Welt angenommen hast, sagst du:
„Und was soll ich nun mit dieser Welt anfangen? Mir gefällt diese Welt
nicht“. Und wie dann hast du sie angenommen?
91. Also, auch das entscheidet der Mensch im Moment der Trauung – die
Welt des Nahestehenden anzunehmen, oder seine Welt nicht anzunehmen.
Wenn er sie annimmt, dann nimmt er sie so an, wie sie ist, alles. Und
nicht eine Frage bezogen darauf, er sei so und so: er schnauft,
schnarcht durchs ganze Haus so, dass die Nachbarn aufwachen...
92. Ihr habt ihn angenommen – also sprecht nicht über so ein Thema. Oder ihr nehmt ihn nicht an.
93. Aber eine Trauung setzt voraus, dass ihr seine Welt angenommen
habt. Und weiter ist Mir nun die Frage nicht klar. Warum gibt es
darüber ein Gespräch?“
94. „Lehrer, ich weiß nicht, was ich in so einer Situation tun soll...
Die heutigen Kinder und Halbwüchsigen wollen nicht lernen, nicht das
annehmen, was ich ihnen in den Stunden für Holzschnitt und Zeichnen
anbiete, und kommen nicht immer zu den Unterrichtsstunden. Aber die
jüngeren Schüler besuchen die Stunden mit Vergnügen. Und was kann ich
machen? Soll ich es den jüngeren Schülern und Halbwüchsigen, die mit
Vergnügen lernen, beibringen, oder soll ich diese Tätigkeit überhaupt
aufgeben? Ich bin einfach ratlos: du bereitest dich auf die Stunden
vor, aber die Kinder nehmen nichts an.“
95. „Biete es denen an, die es entgegennehmen. Du stellst eine seltsame
Frage: es den Kindern anbieten, die das annehmen, was du kannst, oder
nicht? Diese Tätigkeit zu beenden bedeutet aufzuhören, das zu geben,
was man bereit ist, bei dir anzunehmen. Und du fragst: den Kindern das
geben, was sie von dir annehmen wollen, oder es ihnen nicht geben?“
96. „Genau das, ja.“
97. „Hast du so eine Frage?“ - fragte der Lehrer mit Verwunderung noch einmal.
98. „Nun ja...“ - lächelte die Fragende.
99. „Versuche zu verstehen. Ich wiederhole es auch deshalb, damit du
dich nun bemühst zu verstehen. Lass die Notizen beiseite, die du bei
dir hast, versuche, das einfache Bild zu verstehen: sollst du den
Kindern das geben, was sie von dir nehmen wollen und was du ihnen geben
kannst, also ihnen helfen?, oder ihnen die Hilfe verweigern und ihnen
nichts geben?“
100. „Nein, es nur denen anbieten, die sich damit beschäftigen wollen.“
101. „Ich rede nun gerade darüber: soll man den Kindern das geben, was sie nehmen wollen? Ich spreche gerade über sie.“
102. „Ja, ja.“
103. „Oder ihnen nichts geben?“
104. „Doch, das ist nötig.“
105. „Also hast du keine Frage. Dann bleiben wir auch dabei.
Beschäftige dich mit denen, die das annehmen wollen. Man soll nicht das
aufzwingen, was nicht angenommen werden will. Deshalb brauchen
diejenigen, die das nicht annehmen wollen, nicht zu kommen.“
106. „Und dass nun in meinem Innern irgend so eine Ratlosigkeit und
Unsicherheit bezüglich meiner eigenen Kräfte aufgetaucht ist, - ist
nicht normal?“
107. „Unsicherheit bei was?“
108. „Dabei, ob ich etwas vermitteln kann.“
109. „Aber von dir wird es doch angenommen?“
110. „Man nimmt es entgegen.“
111. „Und was, in diesem Moment bezweifelst du trotzdem, ob du was vermitteln kannst?“
112. Einfach so, wenn ich mich auf die Stunden vorbereite, beginne ich
mit Angst zu denken: kommen diese Halbwüchsigen, oder kommen sie nicht?“
113. „Ob du das vermitteln kannst, was sie nicht annehmen wollen, ja?“
114. „Nun ja.“
115. „Das kannst du nicht. Du kannst diese Sicherheit sogar nicht
einmal entwickeln. Also, es gibt natürliche Sachverhalte: wenn jemand
etwas nicht annehmen will, so darf man es nicht geben.
116. Und du beginnst traurig zu werden: und wenn sie es wiederum
ablehnen?, du meinst direkt, dass du es vielleicht auf schlechte Weise
vermittelst, und sie nehmen es nicht an?
117. Solch eine Irritation kann im Innern entstehen, aber damit sollte
man sich besser nicht aufhalten. Sonst wirst du traurig, und sogar
schon das aufgeben, was du vermitteln kannst, du wirst ständig traurig
sein.
118. Du kannst nur so viel von demjenigen vermitteln, dem du
entsprichst. Was du hast - das gibst du auch.
Wenn dies zu klein ist und man dasjenige nicht annimmt, nun, was
soll´s, möge man es ablehnen. Aber plötzlich kann sich einer finden,
für den es nicht klein, sondern sehr groß ist. Ihm dies zu geben,
jemandem zu helfen, ist schon eine Möglichkeit, nützlich zu sein.
119. Deshalb stellt euch darauf ein, um denen nützlich zu sein, die eure Hilfe wirklich brauchen können.
120. Bemüht euch nicht, eine globale Aufgabe zu stellen – nützlich für
alle zu sein. Jeder hat eine andere Herangehensweise, unterschiedlichen
Geschmack, unterschiedliche Wünsche, und es wird einem auf keine Weise
gelingen, alle so zu befriedigen, wie ihr es möchtet, das wird nicht
klappen.
121. Jemand wird das Eure mit Freude annehmen, ein anderer fängt an zu
murren, der dritte wird darauf spucken... verschiedene Reaktionen
können auf das folgen, was ihr macht. Aber das ist eine normale
Erscheinung, weil alle verschieden aufnehmen können. So freut euch
wenigstens darüber, dass ihr jemandem etwas geben könnt. Alles, das ist
schon wunderbar.
122. Gut, es reicht. Ich wünsche euch Glück. Bis zum nächsten Treffen.“
Kapitel 21
Der fünfte Januar. Das Tal der Verschmelzung.
2. „Wenn nach der Kommunikation mit einer verliebten Frau (aufgrund
ihrer Initiative) in der Familie des verheirateten Mannes bei dessen
Ehefrau ein schwieriger Zustand entsteht, ist es dann für den Mann
richtig, dass er, um den Familienfrieden zu erhalten, die verliebte
Frau bittet, ihn nicht nach Versammlungen und nach der Liturgie zu
begleiten, sich nicht neben ihn zu setzen, sich im Kreis nicht neben
ihn hinzustellen? Oder handelt es sich dabei um ein nicht behutsames
Verhalten gegenüber den Gefühlen der verliebten Frau?“
3. „Wenn in der Familie Frieden herrscht – dann steht an erster Stelle
die Familie. Wenn in der Familie schon etwas schief läuft, sodass man
im Prinzip schon nicht imstande ist, miteinander normal zu leben, dann
erfordert das natürlich, dieses ganze Thema von einer anderen Seite
anzuschauen. Aber wenn bis zu diesem Moment normaler Frieden in der
Familie war, Frau und Mann Freunde waren, einander geachtet haben und
danach strebten, einander zu helfen, dann hat den Vorrang – die Familie.
4. Wenn der Ehefrau diese Art Umstand schwerfällt, so muss dies
berücksichtigt werden. Und man kann dann auf diese Weise bitten, es
erklären.
5. Weil solche Initiative seitens der verliebten Frau um so mehr in
Vielem mit dem Verständnis der Ehefrau korrigiert werden muss, damit
dies mit ihrem Einverständnis, ihrem Wissen geschieht. Das heißt, sie
sollen versuchen, sich in diesem Fall mehr miteinander zu befreunden.“
6. „Die Situation beinhaltet, dass die Ehefrau sich bemüht es zu
erlauben, es zuzulassen. Und der Mann ist darauf eingestellt, in der
Naturfamilie zu bleiben, er kann es sich ohne sie nicht vorstellen.“
7. „Ohne Ehefrau?“
8. „Ja, ohne seine Frau , ohne seine Naturfamilie, ohne Kinder.“
9. „Und die Ehefrau gestattet dieses Verhalten?“
10. „Sie bemüht sich, aber es gelingt ihr nicht, sie brennt.“
11. „Das muss berücksichtigt werden. Sich bemühen – gut, aber im
weiteren muss das berücksichtigt werden. Wenn irgendein Moment an
Überforderung eintritt, muss man anhalten.
12. Wenn sie versucht, etwas zuzulassen, so kann man entsprechend
vorgehen, irgendeine Kommunikation gestatten. Entsprechend kann man
sich verhalten, aber sobald wiederum Schwierigkeiten in der Wahrnehmung
seitens der Ehefrau einsetzen, muss man deswegen aufs Neue stoppen.“
13. „Und die Verantwortung liegt in dieser Situation hauptsächlich auf dem Mann, der seine Naturfamilie aufrecht erhält?“
14. „Ja, ja, ja. Er bemüht sich, die Situation zu berücksichtigen, sie
abzuwägen und vernünftig zu handeln. Vor allem vernünftig.
15. Weil für die Ehefrau, dass sie so einen Schritt macht, dies für sie
sehr günstig ist, - dies ist sehr gut für sie, dies ist ein innerer
Sieg. Und wenn es ihr gelingt, im Sieg über irgendwelche ihrer Ängste,
Sorgen, sich wenigstens einen halben Schritt in diese Richtung vorwärts
zu bewegen, so ist das ganz wunderbar.
16. Daher, sobald bei ihr das Streben aufkommt, das zu tun, das
zuzulassen, etwas zu erlauben, - kann man es versuchen. Setzt ein
kritischer Moment ein, wo es für sie sehr schwierig wird, - muss man
daraufhin sofort stoppen und zeigen, dass hier keine Gefahr besteht,
dass sie sich nicht sorgen muss. Ihr im weiteren helfen, irgendwelche
inneren Gefühlswallungen zu bewältigen.
17. Wenn ihr versucht, mit solchen Aufgaben auf diese Weise
zurechtzukommen, so ist das natürlich prima. Wenn ihr versucht, solch
eine Situation sofort abzulehnen, so handelt es sich um einen Mangel,
ihr verliert dabei. Wenn ihr euch eindeutig bemüht, die Situation
sofort hinweg zu werfen und sie in keiner Weise zu betrachten, so
handelt es sich um einen Verlust.
18. Dort wird nicht die Aufgabe gestellt, dass ihr unbedingt alles
ideal löst, oder unbedingt irgendein Dreiecks-Verhältnis gründet. Nein.
Die Situation ist einfach grundsätzlich möglich, und in gewisser Weise
müsst ihr psychologisch bereit sein, euch dem gegenüber richtig zu
verhalten. Solch ein richtiges Verhältnis zu formen, ist sehr wichtig.
19. Ihr braucht kein “Dreieck“ gründen, es besteht nicht die Aufgabe,
eines zu gründen. Wir sprechen über die prinzipielle Möglichkeit – dass
dies unter irgendwelchen Umständen, die das begünstigen, durchaus sein
kann. Aber nicht immer sind die Umstände förderlich.
20. Und ihr denkt schon bei der ersten Anspielung, das sei schon alles,
das Ende. Da ist überhaupt nicht irgend etwas “Endgültiges“, es wird
gar nicht unbedingt so gelöst werden müssen, wie ihr befürchtet. Es
wird sich gar nicht unbedingt so entwickeln. Und es wird sich bei
weitem nicht immer so entwickeln. In irgendwelchen Fällen ja,
vielleicht.
21. Aber ihr habt bisweilen vorschnell Angst da, wo es in Wirklichkeit
keine Gefahr gibt und vor euch eine einfache Aufgabe steht, die euch
irgendwelche Ängste und Komplexe bewältigen lässt. Wo es sich in
Wirklichkeit nur um eure persönlichen Ängste und Komplexe handelt. Und
keine reale Gefahr besteht, dass ihr etwas verlieren könntet.
22. Sie existiert eher im Kopf, diese Gefahr. Ausgedachtes, basierend
auf Eigenschaften, die mehrfach durch lange Leben verstärkt wurden.
23. Diese Eigenschaften sollten besser in eine normale Richtung
verändert werden: überflüssige Sorgen, überflüssige Ängste und Komplexe
wegschaffen.
24. Denn mit diesen Ängsten entwickelt sich in euch Aggression. Wenn
ihr Angst habt, seid ihr somit bereit zu Aggression, Verteidigung.
Verteidigung bedeutet in der Regel Aggression, das heißt, ihr seid
bereit anzugreifen.
25. Das sind keine guten Eigenschaften, sie stören euch, sie hindern
euch, viele, viele andere Besonderheiten eurer Seele und Psyche zu
entwickeln.
26. Daher, wenn es wenigstens irgendeine Möglichkeit gibt, daran zu
arbeiten, so arbeitet lieber daran. Vergesst dabei nicht, dass sich die
Situation bei weitem nicht immer so entscheiden wird, dass irgendwie
ein Dreieck entsteht. Überhaupt nicht.
27. Aber wenn ihr anfangt, euch zu befreunden, so ist das wunderbar.
Aber um zu etwas sehr Großem und Verantwortungsvollem zu gelangen, wird
man noch Vieles miteinander abstimmen müssen. Wünschenswert ist es,
Vieles zu koordinieren, damit man sich in so einem Fall natürlich nicht
vorschnell verhält (worüber wir schon früher gesprochen haben).
28. Und wenn ihr euch auf normale Weise miteinander in Einklang bringt,
dann wird sich in Wirklichkeit unter vielen Umständen Vieles, wovor ihr
euch fürchtet, völlig unnötig sein, und dies wird nicht geschehen
müssen. Weil die Hauptsache – ist der erste Teil, diese Fähigkeit von
euch, Freunde zu werden, einfach euch zu befreunden, indem man sich
nicht gegenseitig als Feind betrachtet.
29. Das ist eine sehr große und sehr ernst Aufgabe, von ihr hängt die
Entwicklung sehr wesentlich ab, das innere Aufblühen, die Bildung der
Psyche, die geistige Entwicklung. Da kann eine sehr große Last enthüllt
werden. Aber es wäre gut, dass ihr diese Ängste besiegt.
30. Und der Mann spielt natürlich ( das kann man noch einmal betonen)
in diesem Fall eine sehr wichtige Rolle und trägt eben eine erhöhte
Verantwortung.
31. Und wenn die Frau versucht, etwas entgegenzukommen, so ist er dann
für ihren Zustand verantwortlich und muss gegenüber dem, was er macht,
aufmerksam sein. Aber nicht einfach: „Ah, ich darf alles“ - und läuft
irgendwo hin. Nein. Das spricht schon von einem ungesunden Zustand des
Mannes selbst.“
32. „Die Ehefrau macht ihre Schritte, soviel sie kann. Ab und zu bewältigt sie nicht...“
33. „Natürlich darf sie keine Angst haben zu sagen: „Stopp, stopp,
stopp. Jetzt ist es für mich sehr schwer. Ich möchte mich beruhigen,
ich kann es nicht bewältigen“. Das ist alles, und alle haben damit
einmütig aufgehört, lächeln: „Natürlich, natürlich“. Man kommt ihr
entgegen und zeigt, dass es nicht irgendwelche Probleme gibt.
34. Sie bremst dadurch in Wirklichkeit nichts Lebenswichtiges. Wenn sie
alle anhält und sagt: „Das war´s, ich brauche eine Pause. Lasst uns
vorläufig aufhören“, so muss man lächeln und ihr unbedingt
entgegenkommen.
35. Und auf keinen Fall sie beschuldigen, dass sie mit ihren Ängsten
verhindert, etwas zu entwickeln. Dass keiner solche Dummheiten sagt.
Denn vor allem gilt – die Freundschaft.
36. Und gerade, wo ihr anfangt, einander zu vertrauen, ist eben dies
nämlich die hauptsächliche Besonderheit beim Aufbauen der ganzen
Einigen-Familie. Das Vertrauen zueinander. Das heißt, die Fähigkeit, so
zu vertrauen, dass es keine gegenseitige Angst gibt, - das ist
die allerwichtigste Aufgabe.
37. Ihretwegen ist die Lehre auch entstanden, wird geformt und
verwirklicht sich im Leben. Damit ihr zu Einem kommt –
verwandtschaftlich werdet, voreinander keine Angst habt, vertrauen
könnt.
38. Und alle solche Nuancen, die schon im Leben erlangt wurden und zu
irgendwelchen Gefahrensignalen herangebildet wurden, muss man
überwinden können, in sich verändern, umwandeln können. Und sich
zwingen, die Situation anders zu sehen.
39. Und entsprechend zwingt sich auch der andere, seine eigenen
Handlungen nicht so zu sehen, wie diese bisher standardmäßig
wahrgenommen wurden. Damit er zeigen kann, dass man ihm vertrauen kann,
falls er die Werte von irgendwem irgendwie berührt, dass er nicht
danach strebt, diese Werte zu stehlen.
40. Er wird sie nicht unnötig berühren, wenn es ihm nicht erlaubt wird
und wenn bei irgend jemandem Bedrängnis aufkommt. Er muss dies auch
zeigen.
41. Und wenn er Werte anstrebt, die bei einem anderen schon vorhanden
sind, seinen Mund zu weit öffnet und sich seine Hände schon bemühen,
krampfhaft nach all dem zu greifen, dann wird es natürlich schwierig,
dem allen zu vertrauen.
42. Darum, wenn derjenige, dem erlaubt wird, auf diese Werte
zuzukommen, auch nicht auf sich selbst, auf seine Handlungen aufpassen
wird und sich nicht richtig orientieren wird, so ist es da sehr
schwierig, Vertrauen zu bilden, weil er selbst mit seinem nicht
richtigen Verhalten das Misstrauen anheizen wird.
43. Es muss von verschiedenen Seiten kundig gehandelt werden, und dann
wird Vertrauen entstehen. Es wird schwer sein, es nur von einer Seite
her zu formen. Vertrauen soll sich bilden, wenn von verschiedenen
Seiten die richtigen Anstrengungen unternommen werden. Dann entsteht
es auf natürliche Weise unter denjenigen, die sich richtig
verhalten.“
44. „Lehrer, handelt der Leiter der moral-ethischen Versammlung
richtig, wenn er die Anzahl der klärenden Fragen begrenzt, da er sieht,
dass sich die Versammlung hinauszögert und die Teilnehmer der
Versammlung die Wahl noch nicht getroffen haben?“
45. „Aufgabe des Versammlungsleiters ist es – etwas, das ihr
betrachtet, hin bis zu seinem logischen Ende zu führen, damit dies
immerhin gelöst wird.
46. Wenn diese präzisierenden Fragen es ermöglichen, sowieso zu dem
richtigen Verständnis zu führen, so soll man sie hier nicht begrenzen.
Denn wenn etwas nicht endgültig verständlich ist, können viele nicht
die richtige Schlussfolgerung ziehen. Wenn jemand nachfragt, so heißt
das, er versteht etwas nicht. Das erweist sich eben durch so eine Frage.
47. Das heißt, wenn ihr ein Thema betrachtet und präzisierende Fragen
entstehen, so kann im Grunde genommen nur derjenige nachfragen, der
etwas nicht verstanden hat. Und er versucht, irgend ein Detail für sich
zu klären, um dem gegenüber endgültig sein Verhältnis zu äußern.
48. Dem einfach eine Grenze zu setzen, weil es zu viel wird, - das wird kein richtiges Argument sein.“
49. „Wenn ein Bruder, der eine kinderreiche Familie hat, in die
Situation geraten ist, wo er Schulden gemacht hat, da er sich Geld
geliehen hat unter der Bedingung, dafür zu arbeiten, war es dann
richtig, ihn in der Einigen-Familie zu lassen unter der Vorgabe, seine
Schulden mit Arbeit zu decken? Obwohl die Einige-Familie gesehen hat,
dass es sich um seine wiederholte Verletzung des Gesetzes, verbunden
mit Verschuldung, gehandelt hat.“
50. „Wie ihr wollt. Eine beliebige Schuld, die bei euch in der
Einigen-Familie entsteht, betrifft alle Mitglieder der Einigen-Familie.
51. Wenn ihr so handelt, so ist das natürlich eine nicht richtige
Handlung. Wenn ihr um Geld bittet, das ihr nicht habt, so ist´s also
nicht richtig. Um so mehr, als ihr (noch als Ergänzung) in so einem
Fall darum bittet, wo ihr sozusagen euch verpflichtet, es zurück zu
erstatten, aber ihr habt es nicht. Also auf diese Weise etwas zu
borgen, ist nicht richtig.
52. Entweder man gibt es euch einfach zurück, oder nicht. Aber
ausleihen darf man nicht. Sich etwas leihen darf man nur in dem einen
Fall – wenn ihr dieses Geld habt. Oder etwas, das ihr zurückgeben
müsst, das geht. Es ist einfach im gegebenen Moment nicht in der Nähe,
aber ihr wisst, dass ihr es habt. Ihr müsst einfach am nächsten Tag
irgend wohin gehen, es dort hinbringen und abgeben.
53. Dann kann dieser Mensch, der es gibt, selbst entscheiden, ob er
bereit ist, diesen Tag abzuwarten oder nicht. Aber das gilt nur, wenn
es darum geht, dass ihr es habt.
54. So müsst ihr bisweilen nicht das anschaffen, wofür ihr nicht die
realen Möglichkeiten habt. Das kann euch schädigen. Eben deshalb habt
ihr auch nicht diese realen Möglichkeiten, um etwas zu erwerben. Auf
ganz natürliche Weise sind sie nicht vorhanden.
55. Und das Geschehen voreilig zu beschleunigen, um das anzuschaffen,
wozu ihr vorläufig noch nicht innerlich bereit seid, - das ist vom
Standpunkt der Harmonie aus eine Verkomplizierung des eigenen
Schicksals.
56. Darum wird sich im weiteren eine Reihe von Umständen ergeben, die
in der Regel oft damit enden können, dass euch die Rückgabe dieses
Geldes erschwert wird. In der Regel werden Schwierigkeiten entstehen.
Mögen sie auch nicht erscheinen, aber in der Regel entstehen sie. Doch
dabei handelt es sich schon um Schwierigkeiten, die ihr selbst in Gang
gesetzt habt.
57. Und in der Einigen-Familie müsst ihr begreifen: man kann nicht
sagen, dass es sich um einen Verstoß gegen das Gesetz handelt, aber
dies ist nicht harmonisch. In Wirklichkeit verschlimmert ihr selbst für
euch alles.
58. Und da sich dies im Innern der großen Einigen-Familie ereignet,
kann die Einige-Familie selbst entscheiden, ob sie diesen Menschen in
der Einigen-Familie lässt oder nicht. Weil die Schulden, die er auf
sich nimmt, zur Schuld der ganzen Einigen-Familie wird.
59. Und die Einige-Familie muss erkennen, ob sie bereit ist, diese
Schuld zu decken. Ist sie nicht dazu bereit, kann sie den Menschen aus
der Einigen-Familie entlassen. Weil er sich etwas geliehen hat und das
nicht mit der Einigen-Familie abgesprochen hat, was aber sofort
anfängt, auf den Schultern aller Mitglieder der Einigen-Familie zu
liegen.“
60. „War es für die Männer der Einigen-Familie zulässig, einem Bruder
den Wachdienst am Kerzenfeuer in der Kapelle anzuvertrauen, wobei ihm
der regelmäßige Dienst in der Kapelle wegen innerer emotionaler
Anspannung als auch wegen Forderungen gegenüber seinen Mitbrüdern nicht
anvertraut wurde.“
61. „Alles kommt darauf an, wie er dieses Thema löst. Wenn er
allmählich die Fehlerhaftigkeit dieser oder jener Handlungen begreift
und versucht, alles richtig zu machen, dann ist es natürlich zulässig.
62. Wenn er aber bei seiner Meinung bleibt, was heißt, ohne sich zu
ändern, sich dort weiterhin empört, wo alle anderen schon verstehen,
dass das nicht richtig ist (er besteht weiterhin auf dem
Nicht-Richtigen), so kann man ihm dann etwas Größeres nicht anvertrauen.
63. Aber wenn ihr dem Menschen vertraut, der sich entwickelt, sich
ändert, so ist das normal. Weil ihr alle innerhalb so einer Kategorie
verweilt. Etwas könnt ihr vorläufig noch nicht, aber wenn ihr euch
bemüht, entwickelt ihr euch, ändert euch. Und ihr alle macht das in der
Einigen-Familie.
64. Darum, indem ihr jemandem, so einem, so etwas verbietet, müsst ihr
das allen verbieten. Weil jeder so etwas irgendwo hat, was zu seiner
Schwäche gehört, die er aber sozusagen löst. Und ihr vertraut ihm, ihr
erlaubt ihm, zusammen mit euch in der Einigen-Familie zu sein. Folglich
vertraut ihr ihm, dass er dieses Thema löst.
65. Nur so vertraut ihr, so ergibt es sich, nur so formt ihr die
Einige-Familie. Es wird (stillschweigend) vorausgesetzt, dass ihr alle
euch bemüht, euch selbst zu ändern, ihr bemüht euch, all eure Schwächen
zu ändern.
66. Wenn jemand sie nicht ändern will, so ist er auch nicht in der
Einigen-Familie. Einmal in der Einigen-Familie, will er sich folglich
ändern. Ihm wird alles anvertraut, das, was auch den anderen anvertraut
wird.“
67. „War es für die Männer der Einigen-Familie richtig, mehrheitlich
das Verhalten eines Bruders als zulässig einzuschätzen, weil er zwei
Tage lang nicht zum Morgenkreis, zur Arbeit und zur Versammlung
gekommen ist? Er hat erklärt, dass er gegenüber den Brüdern abstürzen
könnte, da sein emotionaler Zustand schwierig war, verursacht dadurch,
dass die Einige-Familie ihm den Dienst in der Kapelle nicht anvertraut
hatte.“
68. „Etwas kompliziert, es hat sich eine lange Frage ergeben.“
69. „Es hat sich so ergeben, dass die Einige-Familie dem Bruder den
Dienst in der Kapelle nicht anvertraut hat, und er kam in seinem
schwierigen emotionalen Zustand einfach weder zu den Morgenkreisen,
noch zu den Versammlungen...“
70. „Deswegen, weil ihm das nicht anvertraut wurde?“
71. „Ja, er geriet in diesen Zustand, und er wollte gegenüber den Brüdern nicht abstürzen.“
72. „Das war nicht sein richtiges Verhalten. Aber wenn er es dermaßen
schwer hatte, sodass er wirklich abstürzen konnte, so könnte man ihm
dann sozusagen eine Pause gönnen, um zu sich zu kommen.
73. Aber war er wirklich dermaßen stark unausgeglichen, dass er, sobald
er die anderen sehen würde, sofort jemanden anschreien könnte? Und
warum ist er in diesen Zustand geraten? Und ist er zu jemandem
hingegangen, der bei ihm diese Gemütsbewegungen hervorgerufen hatte?
Hat er für sich versucht, das Bild zu klären – das, was in Wirklichkeit
geschehen war?“
74. „Gerade das hat er nicht gemacht.“
75. „Wenn er auch dies nicht gemacht hat, so hat er folglich die
Gesetze nicht erfüllt, die an erster Stelle zu erfüllen jedem Gläubigen
vorgeschrieben sind im Streben, sich zu ändern, sobald eine scharfe
Situation in der Kommunikation mit jemandem entsteht.
76. Also, warum hat er es dann nicht getan? Er hätte das nämlich tun
müssen. Wenn er sich geweigert hat, so muss er begreifen, dass er in
die Kategorie der bedingt Gläubigen gerät, wo schon die Frage
betrachtet werden kann – lohnt es sich, in der Einigen-Familie zu sein,
wenn du nicht danach strebst, dich zu verändern?
77. Wovon haben wir bis jetzt gesprochen: Gegenseitiges Vertrauen setzt
voraus, dass ihr alle danach strebt, euch selbst, eure Schwächen, zu
verändern. Und hier beginnt sich eine Situation zu öffnen, wo ein
Mensch sozusagen nicht danach strebt.
78. Folglich zweifelt er an dem Vertrauen, das ihm gegenüber aufgebaut
werden kann. Das heißt, es kommt Zweifel auf an seiner
Rechtschaffenheit und seinen rechtschaffenen Bemühungen, an seinem
Wunsch, in der Einigen-Familie zu sein und an seinem Streben, sich zu
ändern.
79. Es ist dabei schon wünschenswert, mit diesem Menschen aufmerksamer
und tiefer ins Gespräch zu kommen, damit er dieses Fehlerhafte
begreift. So schweigend zu Hause zu sitzen und nirgendwo hinzugehen –
das ist keine Lösung des Problems.
80. Wenn er psychisch dermaßen unausgeglichen ist, dass er bei
jeglicher Kritik bereit ist, sich für lange Tage innerlich zu
verschließen und nicht hinauszugehen und nicht mit jemandem zu
arbeiten, lohnt es sich dann aber, in der Einigen-Familie zu sein? Dann
muss man einfach irgendwo in der Nähe sein und versuchen zu lernen,
sich zu beherrschen, um daraufhin in die Einige-Familie einzutreten und
sich zu bemühen, auf normale Weise mit allen zusammen sich so ungefähr
auf Augenhöhe zu besiegen. So handelt es sich also in Wirklichkeit
seinerseits nicht um die richtige Herangehensweise.
81. Und es wäre gut, dass ihr, nachdem ihr euch miteinander
ausgetauscht habt, zum nötigen Verständnis kommt, falls noch jemand
auch in solch einer Situation nicht zur endgültigen Klarheit gelangt.
Damit er dies auch bis ins Letzte begreift und die richtigen
Orientierungen im Innern formt, standhafte, an denen man sich sofort
festhalten muss.
82. Hat euch etwas berührt, wurde in euch etwas angezündet durch die
Verhaltensweisen von irgendwem – so müsst ihr zuerst hingehen und mit
diesem Menschen separat sprechen und erfahren, was vonstatten gegangen
ist, was seine Motive waren, was gemeint war. So, einfach,
freundschaftlich.
83. Einfach sich unterhalten, klären... Wo vor allem ihr eure eigenen
nicht richtigen Handlungen klärt: was habt ihr nicht richtig gemacht?
was habt ihr bei dem Geschehen nicht richtig wahrnehmen können, als
dies alles bei euch zu brennen anfing?
84. Nicht, was der andere nicht richtig gemacht hat, sondern wo ihr
angefangen habt, etwas nicht richtig aufzunehmen. Was hat sich in
Wirklichkeit zugetragen, was ihr aber sozusagen nicht richtig
wahrgenommen habt. Und so versucht auch das zu klären, was da
tatsächlich vor sich gegangen ist. Weil ihr davon ausgeht, dass ihr
selbst eine nicht richtige Schlussfolgerung gezogen habt, wodurch ihr
auch zu brennen angefangen habt.
85. Dies ist die anfänglichen Startbasis, von der ihr beginnt, diese
Frage zu lösen. Von da aus muss man sofort hingehen und klären,
nicht aber den anderen bloßstellen.
86. Einfach für euch klären, was eurerseits an den richtigen Handlungen
des Nächsten nicht richtig wahrgenommen wurde. Höchstwahrscheinlich
waren sie richtig, ihr aber könnt das vorläufig für euch noch nicht
ebenso erkennen. Und so versucht ihr in der Unterhaltung das zu sehen.
Damit er euch hilft, euch über dies Richtige klar zu werden, über das,
was da geschah und was darunter zu verstehen war.
87. Also – Ich betone es noch einmal – dieses Moment offenbart einen
großen Fehler. Das heißt, versucht dabei miteinander zu reden. Aber so
etwas sollte es in der Einigen-Familie einfach nicht geben. Ansonsten
muss der Mensch die Einige-Familie verlassen, weil es sich um eine
offensichtliche Vernachlässigung richtiger Lösungen in der sich
ereignenden Situation handelt.
88. Darüber wurde schon mehrmals gesprochen. Sich aber so nicht zu
verhalten – das wird somit schon dem ähneln, wo der Mensch bewusst
nicht danach strebt, das zu befolgen. Hier strebt er entweder bewusst
nicht danach, oder er ist dermaßen unausgeglichen, dass es sich
wiederum so ergibt, dass es zur Zeit noch zu früh ist, in der
Einigen-Familie zu sein. Also, was denn?“
89. „Als wir mit ihm gesprochen haben, sagte er, dass er es schlichtweg
so wahrgenommen habe, dass man ihn aus der Einigen-Familie
ausgeschlossen habe. Und das zweite Moment, er wäre in einem
schwierigen emotionalen Zustand und wirklich einem Absturz nahe. Heißt
das, es wäre sowieso für ihn richtig, nachzufragen?“
90. „Ja. Etwas begann ihn nämlich zu irgendeinem Moment anzuzünden. Zu
irgendeinem Moment. Es geschieht nämlich bei euch etwas Reales, wo ihr
anfangt zu brennen. Es kommt vor, dass die Situation so abläuft, wo es
nicht möglich ist, sie sofort zu lösen. Das heißt, etwas ist so heiß,
dass es vergeblich wäre, zu einer Klarheit zu kommen, alle müssen sich
beruhigen. Dann muss man unbedingt versuchen, dies am nächsten Tag oder
irgendeinem späteren Zeitpunkt zu klären.
91. Aber es gibt auch eine Menge solcher Umstände, wo es durchaus
möglich sein kann, sofort zu präzisieren, was aber nicht gemacht wird.
Ihr geht weg, fangt an zu brennen und dieses Feuer im Innern noch
stärker anzuheizen, indem ihr dort das “Brennholz“ eurer nicht
richtigen Schlussfolgerungen hinwerft. Und alles brennt weiter, ihr
werdet krank, ihr habt es schwer, ihr seid in einem schwierigen
Zustand. Das hätte man gleich von Anfang an ausschließen können.
92. Um so mehr, als du davon sprichst, was nicht irgendwelche
emotionale, heiße Umstände meint. Der eine sagt zum anderen: „Man muss
es so und so machen...“, oder: „Du wirst aus diesen und jenen Gründen
nicht zur Arbeit kommen“. Das heißt, man erklärt etwas nicht emotional.
Es handelt sich dabei um eine Situation, wo man sofort durchaus
versuchen kann zu klären, ob man etwas richtig verstanden hat.
93. Und der Mensch fragt nach: „Wird mir in diesem Fall das da
vorgeschlagen, oder wird darunter das da verstanden?...“ Und er
benennt dasjenige, was ihn angezündet hat, um diesen Moment besser zu
klären. Es ist wünschenswert, wenn es sofort so gemacht würde.
94. Und schon daraufhin kann, wenn nach den Erläuterungen irgend etwas
Nicht-Richtiges in einer Handlung von irgendwem gesehen wird, eine
Frage über die Zulässigkeit eben dieser Handlungen abgehandelt werden.
95. Und wenn das jemand auf überzeugende Weise macht und das für
richtig hält, so spricht das schon davon, dass ihr unterschiedliche
Ansichten bezüglich irgendeines Umstandes habt. Sind die Ansichten
unterschiedlich, stellt ihr daraufhin eine Frage, wo ihr letztendlich
das einige Verständnis erlangen müsst.
96. Dies ist nämlich eine elementare Arbeit, welche die Gläubigen
unbedingt leisten müssen. Unbedingt. Nur so beginnt ihr, alles
Überflüssige aus dem Innern Stück für Stück wegzuschaffen.“
97. „Danke, Lehrer.“
98. „Es waren zwei Personen als Kandidat für das Amt des Kassenwart für
den Schul-Fond aufgestellt. Der eine Pädagoge – ist Mitglied der
Einigen-Familie und der zweite Pädagoge – aber nicht. Wie ist es
richtig abzustimmen? Soll jedermann auf seine Weise abstimmen? Oder
bilden die Pädagogen der Einigen-Familie einen einheitlichen Standpunkt
bei der Abstimmung: für das Einsetzen des Mitglieds der Einigen-Familie
auf die Stelle des Kassenwart?“
99. „Für die Mitglieder der Einigen-Familie wird alles zur Priorität,
was die Einige-Familie betrifft. Und die Entscheidung per Abstimmung
ist in einem Fall möglich: wo die Kandidatur eines anderen Menschen
betrachtet wird, der beruflich etwas bei weitem fachkundiger machen
kann.
100. Und wo es nichts Offensichtliches gibt, das darauf hinweisen
könnte, dass man diesem Menschen angeblich nicht vertrauen könne. Wenn
nichts vorliegt, was diesen Menschen kompromittieren könnte, so ist es
dann normal, dass aufgrund vernünftiger Einschätzung seiner Fähigkeiten
etwas bei weitem besser getan werden kann, etwas, das auch bei euch
getan werden soll, so werdet ihr gerade dann für denjenigen eure Stimme
geben, der nicht der Einigen-Familie angehört. Das kann durchaus sein.“
101. „Der Hausherr eines Hauses sah, dass der Akku vom Computer des
Jungen, der bei ihm zu Besuch war, aufgeladen wurde. Der Mann sagte
ihm, dass ein Aufladen nur dann möglich ist, wenn der Hausherr es
erlaubt hat. Nach dem Versuch des Jungen, die Situation zu
erklären, sagte der Gastgeber: „Mir ist das nicht wichtig.
Wichtig ist, dass du verstehst, wie du dich beim nächsten Mal verhalten
musst.“ Wäre es besser für den Gastgeber gewesen, die Erklärung des
Jungen anzuhören? Zeigte das Verhalten des Mannes, dass er sich nicht
für die innere Welt des Jungen interessierte?“
102. „Zuhören sollte man. Weil man nicht so eine Aufgabe stellen soll, wo eben um Erlaubnis zu fragen vorrangig ist.
103. Und wenn plötzlich etwas passiert... Nun, wenn er zum Beispiel
nicht laden würde, ginge ihm der Computer kaputt. Wenn er den
Computer nicht rechtzeitig ans Stromnetz anschließen würde, gäbe es da
einfach einen Defekt. Würde der Mann etwa in diesem Fall dagegen sein?
Er wäre nicht dagegen.
104. Oder ist diese Frage von solcher Art, dass, wenn nicht rechtzeitig
geladen wird, kann das den Computer dann dazu bringen, überhaupt die
gesamte Technik im Haus auszuschalten. In so einem Fall wäre es dann
natürlich nicht richtig zu laden (besondere Bedingungen bei
Solaranlage, A.d.Ü.). Aber ist diese Situation wirklich so?
105. Es soll so ein klärendes Gespräch sein, wo der Junge verstehen
wird, dass es wirklich richtiger wäre, den Hausherren zu fragen. Nun,
und wo sie zusammen die Fälle betrachten könnten, in denen der Junge
auch ohne seine Erlaubnis aufladen könnte.
106. Vor allem geht es um den freundschaftlichen Austausch. Wo, wenn
ihr jemandem irgendeine Regel nahebringen wollt, so soll sie mit
Erläuterungen nahegebracht werden, freundschaftlich. Nicht trocken,
nicht als Befehl, sondern freundschaftlich, wo der Mensch eure Regel
annimmt und dabei schon ihre Notwendigkeit begreift.
107. Wenn der Junge versteht, ja, dass es besser wäre, - so wird er
sich schon das nächste Mal bemühen, es zu befolgen, weil er das
Richtige dieser Handlung begriffen hat. Nicht aber einfach: da ist der
Hausherr, irgend so ein Starrkopf, der hat solche Regeln – und das ist
alles.
108. Weshalb? Warum? Nun, es gelten solche Regeln – fertig, er
versucht, sie trocken zu erinnern. Aber das werden nicht die richtigen
zwischenmenschlichen Beziehungen sein. Und das Verhältnis des Jungen
bezüglich der Handlungen ist nicht richtig, und die gegenseitige
Beziehung zwischen Hausherr und Jungen ist nicht richtig. Es ist kein
rechtes Verständnis unter ihnen vorhanden, das wurde nicht geformt.
109. Habt darum keine Angst, irgend etwas zusätzlich zu erklären.“
110. „Und wenn bei dem Versuch zu klären der Mensch antwortet: „Das ist
für mich nicht wichtig“, bedeutet das, dass der Mensch sich nicht für
die innere Welt des anderen interessiert (die Welt des Jungen in diesem
Fall)?“
111. „Es lieber einfacher sagen – das ist nicht das richtige
Verhältnis. Einfach nicht das richtige. Es ist schon nicht wichtig, wie
man das benennt, woran er da nicht interessiert ist. Es handelt sich
einfach um ein nicht richtiges, so ein trockenes, kühles Verhalten.
112. Dies ist natürlich vor allem mit seinem Mangel an dem Interesse
verbunden, Freund zu sein (das, was Ich euch nicht nur einmal sage).
Ihr müsst euch bemühen, ein Freund für den Nächsten zu sein. Nicht von
ihm das freundschaftliche Verhältnis euch gegenüber erwarten, sondern
dass ihr euch selbst als einen danach Strebenden betrachtet, der dem
anderen zum Freund wird.
113. So auch hier, bei diesem Gastgeber... Kann man solch ein Verhalten
als ein Streben bezeichnen, für den Jungen ein Freund zu sein? Stellt
so eine Frage, und ihr werdet alle eindeutig zustimmen, dass dies mit
Freundschaft in überhaupt keinem Zusammenhang steht.
114. Freund – das ist einer, der sich bemüht zu helfen, zu erklären, zu
erzählen, etwas maximal zu erläutern. Das heißt, er bemüht sich,
nützlich zu sein, Freund zu sein. Es geht nicht einfach um irgend so
eine Gewohnheit, wo man euch die Jacke oder sonst irgend etwas
richtig zurechtrückt und ihr euch dadurch schon als Freund benehmt.
Nein.
115. Freund ist derjenige, der danach strebt, Freund zu sein. Immerzu
bemüht er sich, nützlich zu sein, was heißt, dass er sich als ein
Objekt betrachtet, das immer bereit ist, einem beliebigen Menschen
Hilfe zu leisten.
116. Und daher betrachtet er irgendwelche Kontakte mit jemandem
als Möglichkeit, durch so ein Gespräch zu erfahren, inwieweit er ihm
nützlich sein kann. Wobei er bereit ist, rechtzeitig hinzueilen, um
etwas zu unterstützen, zu helfen, zu erklären, zu beruhigen, sich schon
als Freund zu verhalten.
117. Sich irgendwo vielleicht auch streng zu verhalten, um zu
unterstützen, den Menschen mittels irgendeiner Strenge von einer nicht
richtigen Handlung abzuhalten. Aber das muss freundschaftlich geschehen.
118. Dieses Thema soll auch fachkundig betrachtet werden. Freund sein
und sich fachkundig bei der Hilfeleistung verhalten, das ist auch eine
nicht einfache Aufgabe.
119. Das ist das gleiche wie bei Eltern und Kindern... Es geschieht,
und das ist nicht selten zu beobachten, dass Eltern ihre Kinder lieben
und meinen, ihre eigenen Handlungen seien die Fürsorge für die Kinder,
aber mit der Zeit werden die Kinder groß und sie beginnen, sich an
dieser Art Fürsorge zu stören. Sie finden, dass die Eltern solche Hilfe
lieber nicht geben sollten, weil sie sie dadurch nur stören würden.
120. Das spricht von unqualifiziertem Verhalten. Der viel zu großen
Selbstsicherheit des Menschen bezüglich dessen, ob das, was er zu geben
versucht, der andere wirklich braucht.
121. Ihr sollt dem anderen das geben, was er will. Ihr könnt
entscheiden, ob ihr dasjenige geben müsst (gerade das, was er will),
oder nicht (ihr haltet es für nicht richtig, ihm das zu geben), aber
wenn man sich bemüht zu helfen, so muss man das geben, was er, dieser
Mensch, will.
122. Oder, wenn ihr Nicht-Richtiges seht, so versucht zu erklären, wo
da das Nicht-Richtige zu sehen ist. Aber versucht nicht das
aufzuzwingen, was der Mensch auch nicht braucht. Er hat euch nicht
darum gefragt, aber ihr zwingt es ihm auf. Und er nimmt es nicht an.
Ihr fühlt euch obendrein noch gekränkt, dass er euch nicht versteht,
nicht liebt und so weiter. Irgendwelchen weiteren Unsinn denkt ihr euch
wegen eurer eigenen Sorgen aus.
123. Darum vergesst darüber nicht auch noch – Freund in der
Kommunikation miteinander zu sein. Ihr strebt es an, Freunde zu sein,
darum, um etwas Strenges zu sagen, müsst ihr noch viele Male darüber
nachdenken, ob es so gesagt werden muss. Vielleicht kränkt ihr den
Menschen nur.
124. Ihr müsst etwas mehr erklären, ihm letztendlich irgendwo im voraus
sagen, dass, wenn er damit nun nicht aufhört, werdet ihr in so einem
Fall streng sein. Das heißt, irgendeine Grenze aufzeigen, wo der
Mitmensch, wenn er etwas übertreibt, euch zwingt, irgendwo streng zu
sein, und dann äußert ihr irgendeine Strenge.
125. Aber ihr lasst ihn nicht eindeutig irgendwie abblitzen, wobei ihr
ihm im Gespräch kurz, wortkarg unterbrecht, euch abwendet und weggeht.
Der Mensch bleibt mit Unverständnis zurück und mit schwierigen
Emotionen. Ihr habt euch in diesem Fall nicht als Freund verhalten.
126. Wenn ihr nichts erklärt habt, nicht versucht habt, dem Menschen
etwas nahezubringen, so habt ihr nicht als Freund gehandelt.“
127. „Ist es richtig, einem Jungen der dritten Klasse die Aufnahme in
die Schule der Gemeinschaft, die ein Teil der Einigen-Familie ist, zu
verweigern, weil seine Eltern keine Mitglieder der Einigen-Familie sind
und es schwierig ist, mit ihnen zu einem einigen Verständnis zu kommen?“
128. „Wenn der Junge danach strebt, in der Schule alles nach den Regeln
dieser Schule zu machen, so ist es dann unwichtig, wo seine Eltern sind
und wie sie sich benehmen. Ihr könnt beliebige Kinder, die in dieser
Atmosphäre sein wollen und diese Regeln, die ihr festlegt, befolgen
wollen, in die Schule der Gemeinschaft aufnehmen.
129. Oder es sei denn, dass die Frage noch ein zusätzliches Detail
beinhaltet, das eventuell die Einschulung des Kindes in Zweifel zieht.
Aber in welchem Zustand sich die Eltern befinden, das spielt nicht
irgendeine Rolle.
130. Genug... schließen wir. Das, was wir heute besprochen haben,
stellt eine hauptsächliche Besonderheit dar, die eure Zeit der
Zeitlosigkeit betrifft.
131. Gerade solche Probleme, inneren Punkte, werdet ihr, so hoffe Ich,
bestrebt sein, eingehender in eurem Innern zu betrachten, es handelt
sich nämlich um die hauptsächlichen Hindernisse, die euch stören, euch
echt zu vereinigen, Freunde zu werden, eine Einige-Familie zu werden.
Obwohl ihr es während eures Hierseins schon geschafft habt, in all
dieser Zeit nicht wenig zu machen, aber es muss noch an sehr, sehr
Vielem ernsthaft gearbeitet werden.
132. Versucht darum, das Feuer in eurem Innern aufrecht zu erhalten,
das ihr versucht, als Symbol für die Liturgie zu bewahren, indem ihr
eine Kerze anzündet, sie hütet.
133. Das ist ja das Bild vom Feuer wie von einer kleinen Licht- und
Wärmequelle, die ihr in eurem Innern habt, und die ihr versucht, für
irgendeine Weile aufrecht zu erhalten. Obwohl ihr dieses Feuer
versucht, während des ganzen Lebens zu hüten, damit es bei euch nicht
erlischt, damit ihr weiterhin Licht, Wärme tragen könnt und ihr es
möglicherweise jemandem heller macht, ihn erwärmt, euch jemandem
freundschaftlich gegenüber verhaltet und somit Wärme und Licht in das
Leben dieses Menschen bringt. Wärme und Licht, das ihr in eurem Innern
habt. So bewahrt dieses auch.
134. Aber in der Zeit der Zeitlosigkeit versucht ihr noch irgendwie
aktiver zu begreifen, was in euch vor sich geht, um vielleicht
möglicherweise dieses Feuerchen ein kleines bisschen mehr zu entfachen,
es im Innern noch heißer zu machen, um es mit jemandem noch freigebiger
zu teilen.
135. Ich wünsche euch Glück. Bis zum nächsten Treffen.“
Kapitel 22
Die Tage der Zeitlosigkeit eilten in Richtung Geburtstag des
Lehrers. In der Wohnstätte der Morgendämmerung fanden für die, die es
wünschten, sowohl die individuellen “Stühlchen der Weisheit“, als auch
weiterhin die guten Versammlungen statt, an denen jene Natur-Familien
teilnahmen, die wünschten, über ihr neues Verstehen, das sich in ihrem
Familienleben gebildet hatte, zu erzählen.
2. Im Häuschen der Abgeschiedenheit beim Tempel auf dem Gipfel
hüteten die Diener im Wechsel weiterhin das Feuer des Festes.
3. An diesem vierstündigen Gebetssakrament konnten auch die Ehefrauen
der Diener teilnehmen und ihre Arbeit im Haushalt niederlegen und den
Weg zum Tempelgipfel überwinden.
4. Der vierzehnte Januar. Der Geburtstag des Lehrers. Ein heller,
sonniger Tag, beinahe wie im Frühling. Zwei Liturgien, die vom
Tempelgipfel und die vom zentralen Tempel-Platz der Wohnstätte,
trafen sich im Tal der Verschmelzung.
5. Der Lehrer kam von Seinem Haus herab zum Tal. Und es gab das Wort:
6. „Guten Tag! Was für ein guter... die Sonne... offensichtlich hat das etwas zu bedeuten.
7. Ich hoffe, das ist direkt mit eurem Zustand verbunden, eurer
Verfassung, jener Wärme, die ihr versucht, in euch zu bewahren und zu
entwickeln.
8. Viele Jahre, besonders in der ersten Zeit, habt ihr davon geträumt,
dass sich das Klima schnell verändern würde. Aber vielleicht soll es
sich durch eure Wärme verändern? Darum, je mehr sie sich entwickeln
wird, umso schneller wird wahrscheinlich das geschehen, worauf ihr
wartet.
9. Seht, wie warm es ist. Anscheinend macht ihr immerhin etwas, trotz
der Schwierigkeiten. Natürlich macht ihr ja etwas. Und seid schon nicht
wenig voran gekommen.
10. Aber der Lehrer ist immer fordernd, erwartet immer mehr und mehr.
Und mit Ungeduld schüttelt Er euch bestimmt (auf diese Weise,
innerlich). Aber das ist normal. Ich werde Mich wahrscheinlich nicht
beruhigen können, solange Ich eure Gesichter sehe. Immer möchte Ich,
dass ihr noch mehr vollbringt.
11. Allem Anschein nach müsst ihr euch nun vielleicht öfter an jene
Frage von Mir vom vorigen großen Fest erinnern. Damals habe ich so eine
eigenartige Frage gestellt: nun, was denn, seid ihr bereit?
12. Seid aufmerksam, jetzt werdet ihr euch selbst allem Anschein nach
oft daran erinnern. Bei jeder irgend einer neuen Nuance an Veränderung
im umgebenden Leben, das euch betrifft, werdet ihr euch sofort fragen
müssen: nun was, sind wir schon bereit?
13. Seid ihr wirklich bereit? Ich versuche zu denken, dass ihr
natürlich bereit seid, - lächelte der Lehrer. - Sonst könnte man sich
schwerlich freuen. Nun, und dem entsprechend hoffe Ich, in euren Taten
die Widerspiegelung eurer Bereitschaft zu sehen: dass ihr immerhin
wirklich etwas geleistet habt.
14. Ich verstehe, dass man nicht immer mit dem Kopf etwas passend
kapiert, sondern mittels anderer Stellen... Anscheinend ist das
unvermeidbar. Dabei handelt es sich schon um eine Besonderheit des
“vernünftigen“ Menschen der heutigen Epoche.
15. Sein Verstand beginnt an einer ein wenig anderen Stelle. Oder es
kommen vielleicht Signale besser von dort aus und aktivieren die
Tätigkeit des Gehirns. Aber das ist anscheinend auf keine Weise zu
umgehen und das Stimulieren geht vonstatten.
16. Aber ihr lächelt, was auch sein mag. Lächelt. Alles verläuft
normal. Wenn es auch sehr schwierig ist, aber es geht. Ihr lebt, somit
ist alles normal.
17. Ihr seid hier bislang noch als so eine dichte Gruppe... Aber das
ist schon nicht wenig, schon gut. Jahrzehnte sind vergangen, aber ihr
seid immer noch hier. (Den Worten des Lehrers wurde seitens der Zuhörer
mit Lächeln begegnet.) Das spricht über Vieles. Obwohl nicht alle von
denen, die auf der Euphoriewelle aufrichtig hierher gestürmt sind,
weiterhin hier mit euch sind. Nicht alle.
18. Aber jeder wählt selbst, nach dem Maße seiner Möglichkeiten. Der
geistige Weg ist keine einfache Sache. Der Weg ist sehr schwierig. Und
wenn man nicht ernsthaft an sein Eigenes herangeht, seinen eigenen
Egoismus an die Kandare nimmt, dann wird es schwer, auf diesem Weg zu
bleiben. Es wirft euch sehr schnell beiseite.
19. Und natürlich werdet ihr noch versuchen, wegen Trägheit euch selbst
zu beweisen, dass alles bei euch sozusagen normal ist, dass das die
Probleme der Umgebenden sind. Aber diese Periode wird auch einst enden,
weil unvermeidlich einige Umstände entstehen werden, und ihr werdet
spüren, dass ihr allein seid: alles bewegt sich an euch vorbei, und ihr
seid irgendwie abseits geraten. Das wird traurig sein. Gut, wenn ihr
damit noch zurechtkommt und immerhin versucht aufzuholen. Aber wie die
Praxis zeigt, unternehmen nicht alle von euch diese richtige Bemühung.
20. Der Weg ist schwierig, die Kräfte sind nicht bei allen leicht, und
es geschieht nicht immer so, dass sich rechtzeitig das richtige
Verständnis einstellt. Nicht immer schafft ihr es, eure wahre Stimme
aus dem Innern wahrzunehmen.
21. Aber Ich freue Mich, euch zu sehen. Ihr seid auch schon nicht
wenige, um die Basis zu legen. Vor Tausenden von Jahren gab es bei
weitem weniger Bestrebte. Bei weitem weniger. Aber nichts desto trotz
wurde einiges geschafft.
22. Ihr seid jetzt bei weitem mehrere, aber auch die Aufgaben, die vor
euch stehen, sind weitaus schwieriger. Und immerhin löst ihr sie.
23. Die Zeit, die ihr jetzt verbracht habt und die traditionsgemäß als
die eigenartige Zeit der Zeitlosigkeit bezeichnet wurde, - stellt ein
eigenartiges Symbol dar, wo ihr, indem ihr die Kerze hütet, symbolhaft
versucht, die Wärme eurer Herzen zu
bewahren.
24. Aber diese Kerze – ist bloß ein Symbol. Doch die Wärme im Laufe des
ganzen Lebens zu bewahren ist noch schwieriger, als an diesen wenigen
Tagen das Feuer der angezündeten Kerze zu bewahren.
25. Die Fähigkeit, durch das Leben zu gehen, die Wärme zu bewahren, sie
nicht zu verlieren, sondern diese Wärme noch zu vermehren – ist eine
große Aufgabe.
26. Es hat Jahrtausende gedauert, um die unterschiedlichen Varianten
eurer Verkörperungen zu variieren, eurer Erscheinungen auf der Erde.
Damit die Menschheit zumindest irgendwie die wahren Werte hervorbringt,
welche die ganze Welt, das gesamte Universum des Seins so nötig hat.
27. Ihr lernt, ihr werdet das Vorherbestimmte vollbringen, und der Ruhm
Gottes wird sich unendlich von einem bis zum anderen Ende des Weltalls
verbreiten. Ihr verbreitet ihn, diesen Ruhm, durch die Taten eurer
Hände.
28. Aber man muss daran festhalten, muss sich bemühen, nicht vergessen:
der Weg der Entwicklung – ist der Weg, der nicht mit euren inneren
Eigenschaften zusammenfällt. Der Weg der Entwicklung setzt voraus,
etwas zu tun, was ihr nicht könnt. Es handelt sich in diesem Sinne
gerade um eine Nichtübereinstimmung. Nicht darum, wie ihr irgendwohin
strebt, sondern darum, dass eure Eigenschaften Veränderung benötigen.
29. Darum, was von euch als der nächste Schritt gefordert wird zu
machen – diese Fähigkeiten habt ihr nicht. Und folglich wird man sich
durch Willensanstrengung berichtigen müssen, sich dorthin richten
müssen, wohin es notwendig ist, sich durch Willensanstrengung zwingen,
das zu tun, was man oft überhaupt nicht tun möchte.
30. Aber diesen Akzent habe Ich schon nicht nur einmal betont: dass,
wenn ihr davon sprecht, was ihr möchtet, werdet ihr nicht von
Entwicklung reden können. Eure Wünsche – sind eure Gegebenheit. Ihr
wünscht dasjenige, dem ihr entsprecht, das, was ihr schon als etwas
Gutes erlebt habt. Und dem entsprechend reagiert ihr darauf mit euren
Wünschen, ihr wollt das haben.
31. Aber das ist die heutige Gegebenheit – all eure Wünsche. Wenn wir
über die weitere Entwicklung reden, so wird das schon nicht mehr mit
den Wünschen verbunden sein. Das wird etwas anderes sein, was ihr
vorläufig nicht wünschen könnt.
32. Ihr werdet diese neue Freude erst noch erleben müssen und sie
daraufhin wünschen. Sie wird auf natürliche Weise gewünscht werden.
Aber sie muss von euch erkannt werden, diese Freude. Deshalb ist der
geistige Weg – ein sehr schwieriger Weg.
33. Was ist das – das ganze Leben lang das tun, was ihr nicht wollt.
Das ist überhaupt nicht einfach. Darum, wenn von euch gefordert wird,
viel von dem zu tun, was ihr nicht wollt, so sucht ihr oft darin eure
Entspannung, wo das Erwünschte zu machen ist und ihr dabei das erzielt,
was ihr wollt, etwas befriedigt, was im Innern dazu aufruft. Das ist
zulässig.
34. Natürlich, wenn ihr irgendeinen Baum züchtet, so wollt ihr seine
Früchte kosten. Das ist normal. Aber vergesst nur nicht, dass
Entwicklung bedeutet, einen neuen Baum weiterhin zu züchten, der
vielleicht noch keine Früchte gibt. Aber man muss ihn Tag und Nacht
hindurch aufziehen.
35. Darum bleibt nicht an etwas Gezüchtetem stehen. Genießt das, was
ihr geschafft habt, euch anzueignen, dieses Gute, aber verwechselt
nicht die Entwicklung mit diesem Genuss.
36. Wenn ihr schon beginnt, etwas davon zu ernten, was zu erreichen ihr
euch bemüht habt, so endet eure Entwicklung gerade an dieser Stelle.
Ihr habt einfach etwas erreicht.
37. Aber man muss auch weitergehen. Es ist gefährlich, stehen zu
bleiben. Man kann vom Genuss der Früchte begeistert sein und Zeit
verlieren, Möglichkeiten verlieren, irgendeinen notwendigen Rhythmus
verlieren, der euch hilft, etwas zu bewältigen.
38. Und dann wird wiederum etwas Unüberwindbares sein, was ihr ja auch
selbst gestalten werdet, wobei ihr zu lange an einer Stelle gestanden
und etwas Angenehmes gekostet habt.
39. Und so, falls ihr in eurem Leben mit etwas konfrontiert werdet, was
euren Wünschen widerspricht, seid aufmerksam: in der Regel werdet ihr
das antreffen, was mit eurer Entwicklung verbunden ist.
40. Und wenn ihr darauf abwertend reagiert und beiseite geht, werdet
ihr euch von der Entwicklung abwenden. Das wird seine entsprechenden
Früchte zeitigen.
41. Nun, und dann, wenn ihr an der “Kasse“ steht und euch dort wenig
von etwas gegeben wird, so ist der “Kassierer“ nicht schuld... Das sind
Bilder, die ihr kennt. Ich versuche vorläufig noch, mit diesen Bildern
an euch heranzukommen. Vorläufig sind sie für euch noch wertvoll, diese
Bilder... wie an einem Schalter, wo materielle Werte ausgegeben werden.
42. Die Harmonie wird nicht schuld sein, wenn ihr euch nicht etwas
recht Nützliches und Wertvolles aneignen konntet, wenn ihr nicht die
notwendigen Kräfte eingesetzt habt.
43. Deshalb lauft nicht vor den Situationen davon, die bei euch
irgendwelche unangenehmen Gemütsbewegungen hervorrufen. Erinnert euch
immer daran: aber dies kann doch mit der Entwicklung verbunden sein.
Etwas müsst ihr hier begreifen, etwas müsst ihr verstehen. Nicht
voreilig verurteilen, nicht voreilig davonlaufen. Sondern gerade sich
darüber klar werden, verstehen, was da eben bei euch falsch gelaufen
ist.
44. Jeder um euch herum handelt so, wie er kann. Man darf keinen für etwas verurteilen. Jeder macht es so, wie er kann.
45. Selbst wenn ein Mensch sich weigert, etwas zu machen, was er
angeblich als etwas Gutes kennt, als das Richtige, so ist dies nicht
seine Schuld. In der Regel weigert ihr euch nur darum, weil ihr dies
nicht machen könnt.
46. Aber es ist sehr schwer, das zu gestehen und sich zu sagen: „Ich
kann das nicht“. Leichter ist es zu sagen: „Ich will nicht“, wie ein
störrisches Kind. Daher, wenn jemand etwas nicht macht, was schon
sozusagen offensichtlich und richtig ist, bedeutet das, dass derjenige
nicht fähig ist, es zu machen. Man darf ihn nicht für schuldig halten.
47. Darum, wenn ihr auf die richtige Weise um euch herum schaut, habt
ihr mehr Möglichkeiten zu lächeln. Und euch nicht vorschnell zu
ereifern, aufzuregen, Ärger zu äußern. Weil es keine wahren Gründe
dafür gibt.
48. Ihr alle bemüht euch und bemüht euch unterschiedlich. Aber wenn ihr
euch bemüht – ein Lob an euch, Prachtkerle. Mag es euch auch irgendwie
nicht so recht gelingen, aber wenn ihr euch wenigstens irgendwie
bemüht, es zu machen – Lob euch, Prachtkerle. Wesentlich ist es – zu
handeln, sich zu bemühen, es zu tun.
49. Den Weg bewältigt der Voranschreitende. Wenn ihr geht, so kommt ihr
unbedingt weiter. Vielleicht wählt ihr eine schwierigere Entwicklung,
aber ihr werdet ankommen.
50. Weisheit lässt euch mehr gerade Wege finden. Launen zwingen euch,
mehr im schwierigen Zickzack zu laufen. Aber das ist sowieso Bewegung,
ihr lernt sowieso und werdet weiser. Das ist nicht zu umgehen, das sind
die Lebensbedingungen.
51. Bemüht euch, schätzt die Situationen, die euren Wünschen nicht
entsprechen, die euch nicht erfreuen können. Achtet diese Situationen,
weil in ihnen – Lektionen enthalten sind. Lektionen für eure
Entwicklung, Lektionen, die euch zu eurer Rettung führen. Zu so einer
eigentümlichen Rettung.
52. Doch das sind die Lektionen, dank derer ihr die umgebende Welt
rettet. Und ihr werdet in dieser Welt harmonisch leben können, ihr
werdet nicht so leben, wie dies bisher getan wurde, wo ihr die
umgebende Welt getötet habt.
53. Der Mensch darf sie nicht töten. Das ist das Haus, ist die
Mutter-Erde. Eine harmonische gegenseitige Beziehung zu ihr aufzubauen,
ist sehr wichtig. Das ist ein Zeichen von Vernunft und Reife. Ich
wünsche euch den Sieg.
54. Nun, und jetzt schweigen wir angesichts des Großen. Und ihr werdet
die Wärme eurer Seele durch die Taten eurer Hände, rechtschaffene
Taten, vermehren. Und ihr werdet diese Wärme weitertragen.
55. Die Welt bedarf eurer Werke. Die ganze Welt braucht in Wirklichkeit
das, was ihr macht. Möglicherweise könnt ihr das schwer beurteilen,
aber ihr werdet das einschätzen. Dies wird eingeschätzt werden.
56. Es ist schwer zu beurteilen, weil sich dies vom Verständnis der
Welt sehr unterscheidet. Sich so stark unterscheidet, dass es für viele
unmöglich ist, das richtig einzuschätzen. Einfach nicht realistisch.
57. Die Ebene des Begreifens bei vielen Menschen, der Mehrheit der
Menschen, und die Ebene dessen, was ihr nun versucht zu tun, machen
einen sehr großen Unterschied aus. Einen gigantischen Unterschied.
Deshalb werden nicht viele ihre Bemühungen in diese Richtung richtig
ansetzen können. Besonders diejenigen, die mit dieser Bewegung anfangen.
58. Danach wird es für die anderen einfacher sein, jemandem
nachzufolgen. Ihr seid gerade diejenigen, denen viele dann nachfolgen.
Aber das wird später sein. Versucht vorläufig, euch selbst zu halten
und Schritt zu halten.“
59. Die Minuten der Verschmelzung...Das Sakrament des Übergangs in das
neue Jahr. Die Glocke der großen Glockenanlage läutet, so lange der
Lehrer Seine Augen geschlossen hält.
60. „Frohes Fest euch!“ - sagte der Lehrer nach dem Sakrament.
61. „Zum Geburtstag alles Gute, Lehrer!“ - gratulierten die Gläubigen.
62. „Nun, gut schon... Geburtstag...
63. Ich feiere das gewissermaßen nicht... Für Mich fixieren sich solche
Begriffe wie “Geburtstag“ nicht. Warum auch immer, Ich verstehe sie
nicht. Mag sein, weil Ich den größten Teil der Zeit in der Ewigkeit
verweile. Daher kann Ich, in moderner Sprache ausgedrückt, dies alles
nicht begreifen. Als wenn´s gar nichts gäbe. Das Leben geht doch weiter.
64. Erfreut Mich mit euren neuen Taten, neuen Siegen. Das ist aber eine
andere Sache! Das ist immer wie Neujahr. Deshalb, sobald Ich sehe,
höre, oder jemand erzählt Mir etwas: „Und hier hat man es so gemacht...
und da hat man noch etwas gemacht...“ - o-oh!, das ist interessant.
65. Aber Geburtstag... nun, Ich verstehe das nicht. Ich habe einfach
die Möglichkeit, an diesem Tag viele von euch zu sehen. Das da ist
interessant.
66. Interessant, euer Streben zu sehen, euren Wunsch zu verspüren.
Obwohl ihr seid hier ein wenig unterschiedlich, ihr habt verschiedene
Wünsche, verschiedene Schwingungen, aber im Grunde genommen wird hier
Gutes verspürt.
67. Auch wenn welche zurückbleiben, so hoffe Ich, das dieses Gesamte
sie ein wenig korrigiert. Diese Energie, die ihr schafft, dieses Feld,
ist sehr wichtig. Das ist das Feld, welches das gesamte Feld der Erde
beeinflusst.
68. Wie dies aus dem Weltraum nur wie ein kleiner Tropfen, ein kleines
Pünktchen auf dem großen Ball auch aussehen mag, so beeinflusst dieses
Pünktchen aber das umgebende Informationsfeld sehr wesentlich. Sehr
wesentlich. Darum versichere Ich euch somit: ihr spielt eine große
Rolle, wobei ihr sogar nur in einer anscheinend geringen Anzahl
zusammen gekommen seid.
69. Aber wenn ihr zudem noch ein einiges Streben zeigt, geht eine
Verstärkung sehr ernsthaft vonstatten. In so einem guten vereinigenden
Schwung befindet sich noch kaum jemand.
70. Ein einiger Schwung von anderer Kraft sammelt natürlich leicht die
Massen. Aber dabei handelt es sich um einen ein wenig anderen Typus
beim Formen eines Feldes, dem ihr widersteht. Dort, auf der Seite, die
dem gegenüberliegt, was ihr macht, - dort sammeln sich natürlich nicht
wenige Mengen. Es wird gelärmt, man bewirft sich mit verschiedenen
Gegenständen...nun, die Menschen vertreiben sich die Zeit auf der Suche
nach der Wahrheit.
71. Aber ihr habt schon andere Werte. Ihr werdet bis dahin schon nicht
absinken. Ihr habt euch schon von solcher Schwelle entfernt, von jenen
Stufen. Und jetzt werdet ihr weiterhin den Ruhm Gottes auf dieser
wunderschönen, interessanten Erde verwirklichen, die sich aber für euch
als Startstation erweist.
72. Und vor euch ein sehr großes Haus, das gesamte Weltall – ist euer
Haus. Dort geht ihr hin, nicht so schnell vielleicht, aber das ist vom
Standpunkt der Ewigkeit aus eine absolute Kleinigkeit. Alles das gehört
euch.
73. Also lernt, erkennt eure wahren Werte, und wir werden
zusammen weiterschreiten. Ihr werdet Mich von Zeit zu Zeit aus Tausende
Jahre langem Schlaf wecken. Wiederum werde Ich bei euch vorbeischauen,
alle beunruhigen. Aber so ist unsere Besonderheit.
74. Frohes Fest! Glück euch, Freude! Bis zum nächsten Treffen.“
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