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Vadim berichtet über die Ereignisse des Jahres 1994:   Teil 4, Kapitel 35     

Vissarion (1994?)
Vissarion (1994?)

    Aussprache mit der Journalistin Ludmilla Nikischina

1. An einem der Tage Ende Juli 1994 fand ein Treffen mit Ludmilla Nikischina statt, der Redakteurin der Minusinsker Zeitung "Nadeshda".

2. In dem Wunsch, die Einwohner der Stadt und die Besucher der Gemeinschaft vor dem ihrer Meinung nach gefährlichen, eigennützigen Einfluss Vissarions zu schützen, hatte Ludmilla einen Zyklus eigener Artikel unter dem Namen "Der ewige Tartuff" zu veröffentlichen begonnen, der von Unwahrheiten, falschen Gerüchten und der eigenen Einschätzung der vorgehenden Ereignisse durchdrungen war.

3. Die Artikel hatten die Stadt in Aufruhr versetzt. Wie die meisten Menschen heutzutage neigte man auch hier dazu, mehr dem Schlechten als dem Guten zu glauben.

4. Der größte Teil der Bürger hatte begonnen (nachdem sie die Artikel gelesen hatten), sich zu den in der Gemeinschaft Lebenden und zum Lehrer sehr vorsichtig zu verhalten. Sie sahen in Seinen Handlungen nur Betrug und Eigennutz, denn es fällt dem Menschen schwer zu glauben, dass jemand in der heutigen Zeit anders zu leben wünscht.

5. Unbeherrschte Gespräche über Vissarion und die Gemeinschaft waren für lange Zeit zu einem populären Thema in der Stadt geworden.


6. An einem der Sommerabende, als der Lehrer und der Schüler zu zweit waren, sagte der Menschensohn betrübt zu Vadim: "Es beginnt der zweite Teil wie damals, ein unveränderliches Gesetz - drei Jahre ...

7. Das Unter-Druck-Setzen hat im Frühjahr begonnen. Ich hatte den Beginn schon erwartet ... Und jetzt beginnt das Schlimmste - das, was damals nicht war - es beginnt die Verfolgung mit Hilfe von Lügen und Betrug.

8. Es ist schlimm, wenn der Feind die anderen dazu bringt, blind zu sein und dich zu jagen, obwohl du im Namen ihrer Rettung gekommen bist.

9. Sie wissen nicht, was sie tun. Es beginnt die Zeit der Kreuzigung: Schmerz - jeden Tag, und das sind Jahre, die einem wie die Ewigkeit vorkommen.

10. Je mehr Ich Ich selbst werde, umso mehr beginnt der Schmerz wegen der Wildheit ringsum Mich zu zerreißen.

11. Und ungewollt kommt es manchmal zu einer tödlichen Müdigkeit von diesem Schmerz ...

12. Auch damals hat der Druck lange vor der Hinrichtung begonnen.

13. Doch damals war es einfacher - eine kurzzeitige Kreuzigung des Fleisches ist einfacher als die hinausgezogene Kreuzigung im Geist, wenn es einem scheint, als hielte sie eine Ewigkeit an ..."


14. Und Ludmilla brachte zum Treffen mit dem Menschensohn einen Psychotherapeuten mit.

15. Und unter vielen Fragen fragte sie: "Sie meinen, Sie hätten eine neue Lehre in diese Welt gebracht. Warum gibt es bei Ihnen so viel Nachahmung, angefangen bei äußeren Erscheinungen, rein formelle, und schließend damit, dass Ihre Äußerungen, vereint in einem Testament, praktisch das wiederholen, was bisher war?"

16. "Wenn man von der Lehre spricht ... Nur jener, der die Lehre verstehen möchte, ist fähig die Antwort zu hören.

17. Wenn der Mensch gekommen ist, um das Gehörte mit seinem Verständnis zu vergleichen, wird er nie die Wahrheit hören können. Deshalb ist es einfach unsinnig, etwas über die Lehre zu antworten.

18. Was jedoch Mich betrifft: die Nachahmung usw. Das ist noch unsinniger. Ich möchte aber nicht über Mich selbst sprechen.

19. Wenn die Menschen das sehen, was Ich sage, so verstehen sie alles.

20. Wenn sie es nicht sehen, ist eine solche Frage einfach überflüssig. Sie ruft nur leeren Streit hervor und böswillige Attacken", erwiderte Vissarion.


21. "Ich bin schließlich zu dem Treffen als Journalistin gekommen. Deshalb steht hier nicht zur Debatte, ob ich die Wahrheit erkennen will, sondern ich möchte einfach konkrete Antworten, so wie Sie sie Leuten geben würden, die noch nicht zu Ihrer Lehre gefunden haben."

22. "Ich rede mit jenen, die erkennen möchten und erkläre nicht jenen, die dieses nicht möchten.

23. Für jene, die aus bloßer Neugier kommen - ist das nur Zeitverschwendung", sagte der Lehrer.


24. "Das ist keine bloße Neugier, hinter meinem Rücken stehen zwölftausend meiner Abonnenten. Da bei uns sehr viele widersprüchliche Briefe eingegangen sind und da ich das früher ein wenig beobachtet habe, beschloss ich, dass es auch eine Ansicht geben müsse, die nicht nur von der Gemeinschaft ausgeht. Um ein irgendwie erklärliches Bild zu schaffen, wollte ich es unter einem anderen Blickwinkel sehen."

25. "Sie werden die Wahrheit nicht korrekt übermitteln können."

26. "Ich zeichne es auf. Ich verspreche Ihnen, dass ich nichts verfälschen werde. Ich bin nicht daran interessiert, Ihre Worte zu verändern.

27. Wenn ich einen anderen Standpunkt aussprechen möchte, so drücke ich ihn auch so aus. Ihre Worte aber brauche ich gar nicht zu verfälschen", sagte Ludmilla.

28. Doch diese Worte von Ludmilla blieben nur der Klang eines Versprechens, denn in dem Artikel, der einige Tage nach diesem Gespräch herauskam, waren die Antworten Vissarions bis zur Unkenntlichkeit verzerrt oder ganz und gar erdacht.


29. Und Vissarion antwortete auf das Versprechen von Ludmilla, Seine Worte nicht zu verfälschen: "Es ist gar nicht so einfach, das richtig zu hören, was man nicht verstehen möchte, und umso schwerer, es später weiterzugeben.

30. In der modernen Gesellschaft ist der kranke Begriff 'Journalist' aufgetaucht, der versucht, alles zu verstehen, ohne etwas zu wissen, der seine Meinung vor einer großen Menge Leser aussagt, und ihnen damit hilft, in noch mehr Feindseligkeit, Wildheit und Boshaftigkeit zu verfallen."

31. "Sie haben auch ein Pressezentrum. Sie haben auch Leute, die im ganzen Land Filme, Zeitungen u.ä. verbreiten", sagte Ludmilla.

32. "Jene reden vom Guten. Sie aber reden über die andere Seite", erwiderte der Lehrer.

33. "Und wenn es sie gibt?", fragte Ludmilla.

34. "Was aber, wenn es sie nicht gibt?!  Indem Sie jetzt die erste Nummer ihrer zahlreichen Publikationen herausgegeben haben, haben Sie bereits einen Schritt getan, der zu wilden Erscheinungen bei den Leuten führen wird.

35. Sie beginnen eine Jagd, die einst 'die Jagd auf Hexen' genannt worden ist.

36. Heutzutage ist es unwichtig, hinter wem der Mensch her ist: Hauptsache es gibt ein Ziel und einen, der es festlegt.


37. Ich möchte Sie ebenfalls etwas fragen. Warum verfolgen Sie Mich? Worin sehen Sie, dass Ich etwas Böses tue?"

38. "In der Ausgangslüge!", sagte Ludmilla.

39. "Zeigen Sie Mir die Lüge, mit der Ich die Leute betrogen habe", sagte der Menschensohn.

40. "Sie haben den Menschen Hoffnung eingehaucht, dass Sie eine unmittelbare Beziehung zu Gott haben. Sie haben ihnen Hoffnungen gemacht.

41. Jetzt kommen zu Ihnen Erwartende gereist, zu Ihnen kommen auch psychisch Kranke gereist. Sie werden das nicht bestreiten?

42. Schließlich sind sie zu Ihnen in der Hoffnung gekommen, dass Sie sie retten. Sie aber können sie nicht retten. Sie vollbringen keine Wunder.

43. Außerdem, die Mitglieder der Gemeinschaft vertreiben jene, die das Statut der Gemeinschaft nicht erfüllen. Das ist sehr leicht. Jede Lehrerin in der Schule wünschte sich, für ihre Klasse nur starke Schüler auszuwählen."

44. "Das hat es in allen Gemeinschaften auf der Erde gegeben, unter anderem auch in den russisch-orthodoxen.

45. Sie kennen schließlich den Sinn des Geschehens nicht. Denn der Mensch wird nicht vertrieben.

46. Wenn er nicht in dem Haus der Gemeinschaft leben kann, ihm die Gesetze der Gemeinschaft nicht gefallen, so bekommt er die Möglichkeit, außerhalb dieses Hauses zu leben und ebenfalls in der Nähe zu wirken", sagte Vissarion.


47. "Nun gut. Heute glaubt dieser Mensch. Was aber ist nach einem Monat, nach einem Jahr?"

48. "Warten Sie, was sind Sie - ein Prophet? Warum rätseln Sie über morgen, wenn Sie nicht einmal wissen, was Sie nach zwanzig Minuten erwartet. Warum sehen Sie einen Monat voraus?"

49. "Sie sehen schließlich auch voraus!"

50. "Ich habe Mich auch einen Propheten genannt", sagte der Lehrer.

51. "Sie haben das Wichtigste nicht gesagt, womit schade Ich eigentlich? Wo lehre Ich die Unwahrheit?", fragte Er.

52. "Damit, dass Sie eine größere Hoffnung schüren, als ein Mensch in den Seelen der Menschen schüren darf, obwohl Sie wissen, dass Sie diese Hoffnung nicht erfüllen können. Und Sie schüren sie in immer mehr Menschen.

53. Haben Sie denn keine Angst, dass es früher oder später zu einer Welle fürchterlicher Enttäuschungen und Tragödien kommen könnte?"

54. "Ja, Enttäuschungen kann es unter jenen geben, die das erwarten, was sie gern sehen würden, und nicht das, was wirklich ist.

55. Doch das gleiche ist vor zweitausend Jahren geschehen: Viele Jünger sind enttäuscht gewesen. Das ist unausbleiblich", sagte der Lehrer.

56. "Das kann man natürlich nicht verhindern", sagte Ludmilla.

57. "Warum reden wir dann darüber?", fragte Vissarion.

58. "Man muss den Menschen alles offen sagen!"

59. "Es wurde doch alles offen gesagt, die Menschen sollen wählen. Hier wird niemand gezwungen, irgendetwas zu tun. Willst du - dann tue es. Willst du nicht - dann nicht!"


60. "In diesem Fall machen Sie sich der Sünde der Versuchung schuldig! Sie verführen die Menschen", sagte Ludmilla, der Ton ihrer Worte wurde unruhig.

61. "Wozu? Zum Guten?", fragte der Lehrer.

62. Ludmilla antwortete nicht auf diese Frage, erzählte aber von ihrem Besuch auf der Baustelle des Tempelhauses in Malaja Minusa, wo man mit ihr, als Vertreterin der Presse, nicht geredet und nicht auf ihre Fragen geantwortet hatte.


63. "Unser Gespräch nimmt eine schlechte Wendung", sagte Vissarion. "Sie haben Mir auf das Wichtigste nicht geantwortet: Worin besteht nun eigentlich das Böse? Womit lehre Ich Schlechtes? Wo habe Ich jemanden in Böses hineingezogen oder habe selbst Böses getan?

64. Zeigen Sie Mir wenigstens einen Meiner Schritte, den Ich nicht richtig gemacht habe. Wenigstens einen Schritt?!"

65. "Zuallererst - als Sie sich als Sohn Gottes ausgegeben haben!"

66. "Das kann nur Gott korrekt beurteilen, nicht aber der Mensch", sagte Vissarion streng und lauter als gewöhnlich.

67. "Wie sagten Sie doch: 'An den Früchten erkennt ihr die Wahrheit'."

68. "Wo ist nun Mein Fehler, um zu sagen, dass Ich nicht der rechte bin?"

69. "Nach den Früchten - das ist die Menge der Angereisten", antwortete Ludmilla.

70. So verlief das Gespräch. Und es wurde immer hitziger. Doch das Unverständnis wuchs nur an und füllte den Raum.

71. Und natürlich bekam der Menschensohn keine Antwort auf die Frage nach dem Bösen, das Er angeblich bringe.

72. Die neuen Fragen von Ludmilla aber verlangten nicht nach Antworten des Lehrers und der Erklärung der Wahrheit, sie verlangten nur sich selbst, denn sie trugen in sich die Anschuldigung der Handlungen des Menschensohnes.


73. Am Abend aber, als alle Treffen des langen Tages beendet waren, sagte der Lehrer leise:

74. "Halte ein, Kind Gottes! Wende dich um und erkenne das für euch alle vom Herrn Gesagte, dass das Wesen des Menschen nicht von dem bestimmt wird, was in ihn hineinkommt, sondern von dem, was aus seinem Herzen kommt.

75. Jene Pfeile der Finsternis, die sich heute in Massen von euren Herzen lösen und auf Mich gerichtet sind, finden nur eine Zielscheibe: euer eigenes Herz.

76. Einst hat Gott es zugelassen, dass ihr die Wahrheit richtet.

77. Doch jetzt - wisset! Die Wahrheit ist gekommen, euch zu richten.

78. Skorpione stechen sich in kritischen Momenten selbst.

79. So wisset denn, dass die Zeit begonnen hat, wo der Stachel des Skorpions in Massen sein eigenes Fleisch vernichten wird.

80. Auch das Beil liegt bereits an der Wurzel des Baumes; so wird jeder Baum, der keine guten Früchte trägt, abgehauen und ins Feuer geworfen.

81. Das Zepter Meines Vaters ist in Meiner Hand! Ich bin heutzutage gekommen, um die Umkommenden zu retten und den Säern der Finsternis nach Verdienst zu vergelten!"

 

 

 

 

 

 

 

 

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