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Vadim berichtet über die Ereignisse des Jahres 1995:   Teil 5, Kapitel 26     

Blick über Guljáewka
Blick über den Fluss Kasir oberhalb von Guljáewka   (Foto: Walerij Bekeshin, 1997)

    Hinweise zur Pädagogik und zur wirklichen Tätigkeit des Menschen

1. Ende Oktober 1995 kehrte der Menschensohn nach Hause zurück.

2. Am 28. dieses Monats fanden im Dorf Guljáewka Treffen des Lehrers mit den Einwohnern der Taigadörfer des Gelobten Landes statt.

3. Die Erbauer einer neuen Schule kamen zum Lehrer, und es gab Fragen an den Menschensohn.

4. Und Oleg, der Philosoph, der bald nach dieser Begegnung zum Ältesten bei der Organisation der Schule wurde, fragte: "Gibt es unveränderliche Gesetze der Schönheit und der Harmonie, an denen man seine Werke messen muss, oder hat jeder ein eigenes, einzigartiges Bild der Vision des Schönen?"

5. Und der Lehrer sagte: "Diese Frage kommt daher, dass es auf diesem Gebiet unter euch keine Meister gibt.

6. Und solange ihr nicht selbst zu Meistern der Kunst werdet, ist es unmöglich, das zu erklären, weil ihr das sehen müsst, es mit eurem Herzen sehen müsst, nicht als Information wissen müsst.

7. Was die Kunst angeht, so wird sie nicht nur mit Worten betrachtet.

8. Lehrt die Geschichte der Kunst, das, was es gibt, was sich im Leben, in der Geschichte empfohlen hat, ohne im Kind irgendwelche Begriffe festzulegen, außer dem, dass die Kunst erziehen soll, das Schöne zu sehen, und nicht, dass man die Umgebenden mit der individuellen Vision, der Manier bekannt macht, mit der sich jeder Mensch ausdrücken kann.

9. Wenn sich der Mensch nur selbst ausdrückt - das ist keine Kunst, denn jeder kann sich selbst ausdrücken.

10. Ein Kunstwerk aber - das ist etwas, das die Betrachter belehrt, ihre Gefühle veredelt, Ordnung in sie bringt und lehrt, wesentlich mehr zu sehen, als sie erblicken.


11. Um aber dem kleinen Streber einen Hinweis zu geben, muss man selbst wenigstens etwas von diesem Gebiet verstehen, das man zu zeigen wünscht.

12. Natürlich, am Anfang muss man sich auf das in allen Epochen der Menschheit allgemein Anerkannte stützen wie auf würdige, unvergängliche Werke.

13. Doch wenn jemand über die Klassik redet, der es noch nicht versteht, selbst etwas zu erschaffen - so sieht das alles trocken aus, denn er hat zwar die Gesetze erlernt, doch er selbst kann noch nichts erschaffen.

14. Die Gesetze der Klassik zu erlernen - das bedeutet noch lange nicht, ein Künstler zu werden.

15. Ein Kunsthistoriker zu sein - das bedeutet nicht, ein fähiger Maler zu sein.


16. Wenn man die Kunst berührt, muss man vorsichtig sein und zusammen mit dem Kind um seine Unfähigkeit, die Kunst zu verstehen, wissen.

17. Nun werdet ihr zusammen mit den Kindern die Kunst erlernen. Dieses Bestreben, die Schönheit zu erlernen, muss darin zum Ausdruck kommen, dass ihr nicht Schönheit lehrt - ihr lernt zusammen mit den Kindern.

18. So eine Ausrichtung müssen auch die Unterrichtsstunden haben: Ihr kommt mit den Kindern zusammen, um etwas zu erlernen, Eindrücke zu teilen, Begriffe, Ansichten, einfach um Rat zu holen und der wunderbaren Erfahrung der Vergangenheit zu gedenken.

19. Mit der Zeit aber, wenn Meister auftreten werden, und sie individuelle Werkstätten haben werden, können die Kinder dorthin gehen und vollwertig eine bestimmte Kunstart erfassen."


20. "Soll der Meister das Werk eines Kindes berichtigen?", fragte Oleg.

21. "Die Arbeit sollte man nicht berichtigen. Es ist besser, wenn der Meister das eine oder andere Element daneben so herstellt, wie er es für richtig hält. Und das Kind hat dann die Möglichkeit, zu vergleichen und mit eigenen Augen zu sehen", antwortete der Lehrer.


22. Und der Menschensohn sagte den Lehrern außerdem: "Macht feste Schritte! Euer aufrichtiger Wunsch, euer aufrichtiges Bestreben - das ist das Wichtigste.

23. Denn die Kinder lernen zu leben, indem sie vor allem eure Handlungen betrachten; sie lernen nicht zu leben, wenn sie eure Fächer erlernen.

24. Folglich werden sie vor allem lernen, wie ihr euch untereinander versteht, wie ihr euch zueinander verhaltet, wie ihr in der einen oder anderen Situation an euch glaubt, inwieweit ihr bestrebt seid, Gott zu glauben, wie ihr in euch die guten Eigenschaften bewahrt und Prüfungen besteht.

25. Das ist die wichtigste Schule für sie, die Fächer, das steht erst an zweiter Stelle.


26. Deshalb, wenn ihr nicht zu einer Meinung und zu einem Verständnis untereinander findet und das zu Schwierigkeiten in eurem gegenseitigen Verhältnis führt, so sagt die Anwesenheit solcher Schwierigkeiten und irgendwelcher innerer Unzufriedenheiten etwas über eure Unfähigkeit als Pädagogen aus.

27. Und wenn es niemand anderen gibt, der das übernehmen könnte, so müsst ihr euren Zustand abwägen, und wenn ihr wünscht, diese Schritte weiterzuführen, müsst ihr eure Wachsamkeit hundertmal mehr schärfen und noch fleißiger das erreichen, was euch euer Lehrer gibt, um würdige Erzieher eurer Kinder zu werden. Dies ist eure erste Aufgabe und die wichtigste.

28. Und danach kommt euer kreatives Schaffen, bei dem ihr so handeln sollt, wie ihr das selbst als richtig anseht.

29. Denn wenn Ich euch etwas erzähle, was ihr nicht selbst seht, so bewerkstelligt ihr es sowieso nicht."


30. Am Abend des gleichen Tages gab es ein Wort des Menschensohnes im alten Dorfklub mit dem knarrenden Fußboden.

31. Auf der Straße fiel langsam und leise der Herbstschnee durch die frühe Dämmerung, im Klub aber knackte der bejahrte Ofen. Und es erklang eine Erzählung des Lehrers über die weite Reise und das Phänomen Sai Baba.

32. Und diejenigen, die das erfreuliche Treffen mit Ihm erwartet hatten, hörten Ihm stehend zu, während sie sich eng aneinander drückten.

33. "Wenn es eng ist, dann ist es wärmer! Und trotzdem ist es bei euch besser als in weitab liegenden Ländern. Wie schön es bei euch ist!", sagte Vissarion lächelnd.


34. Und Er erzählte über das in Indien Gesehene, und es wurde von Ihm gesagt: "Natürlich glaubt Sai Baba, dass er seine Mission zu Ende führen wird, dass er sie so ausführen wird, wie er sie geplant hat.

35. Doch in seinen Plänen stand nicht das Ereignis, auf das ihr getroffen seid. Das kann man nicht vorhersehen!

36. Es ist unmöglich, die Handlung Dessen vorherzusehen, Den du nicht kennst, und von Dem du nichts weißt.

37. Groß ist der Ruhm von Sathya Sai, und er sagt, dass alle erfahren werden, wie bedeutend er ist.

38. Ein Mensch, der Gott nicht kennt, kann das nicht einschätzen, denn er kann nicht vergleichen.

39. Das kann nur Ich vergleichen, denn Ich kenne Meinen Vater.

40. Und natürlich, was Sai Baba auch über seine Herrlichkeit sagen mag, Ich weiß, dass sein Ruhm recht unbedeutend ist im Vergleich zu dem, was Mein Vater ist.

41. Doch Ich kann das nicht gleich beweisen. Das beweist ihr, das beweist ihr mit eurem Leben. Ich aber helfe euch."


42. Zu Beginn des letzten Herbstmonats traf sich der Lehrer mit Anhängern in Kurágino. Eine Frau namens Viktoria überbrachte Ihm Grüße und die Verneigung von geistigen Lehrern aus Nepal, die sich in letzter Zeit immer öfter über Russland erkundigt hatten.

43. Und sie ließen durch Viktoria mitteilen, dass sie von Vissarion wüssten und das Geschehen beobachteten. Und sie sagten ebenfalls, dass sich Vissarion eine große Last aufgeladen habe, und ob Er sie auch durchhalte?

44. Und sie wünschten dem Menschensohn und denen, die sich bei Ihm befinden, Kraft. Vadim aber übergaben sie als Geschenk ein Amulett aus Jaspis.


45. Am 9. dieses Monats kam es in Malaja Minusa zu einem neuen Treffen des Lehrers mit jenen, die eine Gemeinschaftsschule in Tscheremschánka schufen. Und es gab ein langes Gespräch über die Kinder, die Erwachsenen und über das Leben.

46. Und der Lehrer sagte: "Ich habe die Frage, ob man Zensuren geben soll, bereits früher gehört. Ihr habt damals gesagt, dass die Kinder Zensuren bekommen möchten, weil bei ihnen offensichtlich der Ansporn fehlt, wenn man keine Bewertung vornimmt.

47. Ihr als Pädagogen seid berufen, die Kinder zu lehren, dass sie all das für ihre eigene Bildung erlernen, die ihnen hilft, besser zu sehen, weiter zu sehen, und dass es absolut unwichtig ist, wie man das zensiert.

48. Denn jede Zensur - das ist der Versuch, sich unter den Leuten zu zeigen.

49. Doch Wissen kann man nicht unter den Leuten zeigen. Wenn du aber darüber schweigst, weiß keiner, ob du es besitzt oder nicht.

50. Es ist schwer, bescheiden zu sein. Und nur der Weise ist bescheiden, denn er versteht: Wenn er etwas weiß, so weiß er es unabhängig davon, ob die anderen das verstehen oder nicht.

51. Der Unwissende aber möchte sich immer zeigen, es fällt ihm schwer, unbemerkt zu bleiben, und dann beginnt er viel zu reden, irgendwelche Bewertungen zu fordern. So häufen sich große Fehler an."


52. Und es kam das Gespräch auf die Achtung der Kinder gegenüber den Erwachsenen, über die Form der Anrede, über die Forderung einiger Erwachsener, mit Achtung behandelt zu werden.

53. Und der Lehrer sagte: "Achtung kann man sich nur durch eigene würdige Handlungen erwerben.

54. Der Versuch, jemandem beizubringen, sich gegenseitig nur durch äußerliche Formalitäten zu achten - das ist ein Versuch, die Heuchelei zu vermehren. Man kann sich zwar gegenseitig sagen: 'Ich begrüße Dich', innerlich aber kann man etwas Schlechtes über den Menschen denken und wünschen oder bestenfalls gleichgültig sein.

55. Und wenn der Mensch so einen Gruß hört, ist er beruhigt, ihm scheint, dass man an ihn denkt und ihn achtet, obwohl er überhaupt nicht geachtet worden ist.

56. Ein andermal aber brauchst du nichts zu sagen, kannst einfach vorbeigehen oder jemand nur mit dem Blick streifen - für einen Gläubigen ist das bereits ausreichend, weil er weiß, dass ihn der Nächste bemerkt hat, und das führt natürlich dazu, dass er dir Gesundheit wünscht und du ihm.

57. Denn du hast ihn gesehen - und du hast ihm bereits innerlich Gesundheit gewünscht, Freude und Glück, nur hast du das nicht laut ausgerufen, hast nicht die Vögel aufgescheucht, du hast dies auf der Herzebene gesagt.

58. Misstrauen und ein Gespräch darüber, dass man dich nicht achtet, wenn man dich nicht mit der allgemein anerkannten Form der Achtung angeredet hat - das sind Früchte des Unglücks der Gesellschaft.

59. Für einen Gläubigen kann das umso mehr keine Rolle spielen, denn wenn jemand seine Achtung nicht ausgedrückt hat, kann dann ein Gläubiger diese Achtung einfordern?

60. Dann ist er dieser Achtung eben nicht würdig. Folglich muss er noch mehr auf seine Tätigkeiten und Handlungen achten, muss noch mehr Anstrengungen unternehmen, um würdig den Weg Gottes zu gehen.

61. Nur dann ist diese Achtung möglich, nur dann erscheint sie in den Gesichtern der Nächsten.

62. Denn Achtung kann man nicht alleine an der Wiederholung gewöhnlicher Formalitäten festmachen, durch die scheinbar diese Achtung und Ehrung ausgedrückt wird - das sind alles nur äußere Attribute.

63. Redet euch einfach und natürlich an. Denn was ist für den Menschen wichtig: Dass man mehr Worte über ihn sagt oder die Anrede an sich?"


64. "Vissarion, wenn wir uns wie Kinder freuen über unsere ersten Werke, uns freuen, wenn man uns lobt - ist das unsere Krankheit?", fragte Tatjana den Lehrer. Sie unterrichtete jetzt die Kinder in der Gemeinschaftsschule in Handarbeit.

65. "Nein, das ist keine Krankheit, das ist ein wichtiges Wirkprinzip. Denn dann erfährt der Mensch Freude durch die Arbeit, dann bekommt er Inspirationen, wenn er sieht, dass seine Arbeit jemandem Freude bereitet hat.

66. Das ist eine normale Erscheinung, die auf der Bestimmung des Menschen beruht, zum gegenseitigen Wohl zu leben."


67. Und der Menschensohn sagte weiter: "Der Mensch geht oft durch eine Reihe von Geburten, doch kann er in der Regel seine wirkliche Tätigkeit nicht finden, er weiß nicht, was das ist.

68. Und da ihr es nicht wisst, so werdet ihr jetzt, was ihr auch in Angriff nehmt, nicht sofort die Liebe zu eurer Arbeit fühlen - das ist unmöglich, weil ihr nicht wisst, was das ist - die Freude der Nächsten durch die Berührung mit eurem Werk.

69. Deshalb nimmt ein Gläubiger, der die Worte der Wahrheit hört, jene Arbeit in Angriff, die sich ihm zuerst stellt, und stürzt sich Hals über Kopf in ihr Erlernen;

70. Denn auf einer gewissen Stufe der Bewegung auf diesem Weg, wenn er wirklich schon etwas mit seinen eigenen Händen machen kann, wird er eines Tages jene Freude sehen, die Menschen ergreift, wenn sie mit seinem Werk in Berührung kommen.

71. Und hier beginnt das Wichtigste zu entstehen: Die Begierde, noch mehr zu tun, den Geschmack an der Freude der großartigen Arbeit zu finden.

72. Doch solange dieser Geschmack nicht gefunden wurde, ist es schwierig, zur Arbeit zu erziehen, man braucht einen langen Zeitraum, der den Menschen allmählich lehrt, schöpferisch tätig zu sein."


73. "Jener, der den Ausgang kennt, jener, der weiß, was bevorsteht - der kann den Kampf abbrechen.

74. Wenn man zum Beispiel das Schachspiel nimmt - ein Großmeister kann schon nach den ersten Zügen den Ausgang bestimmen, das heißt, er kann den Kampf lange vor Schluss der Partie unterbrechen.

75. Doch gerade ein Mensch, der den Weg des Glaubens erfasst, darf die bevorstehenden Ereignisse nicht kennen, denn das Wesen seiner Entwicklung ist die ständige Hingabe der Kräfte bis zum letzten Atemzug. Solange es noch eine Sekunde Leben gibt, gibt der Mensch all seine Kräfte hin.

76. Und im Prozess des Daseins ist es unwichtig, wie viele Partien du mit dem umgebenden Sein spielst - wichtig ist die Qualität deines Spiels, wie du dich anstrengst, wie aufrichtig du den einen oder anderen Schritt machst.

77. Denn auf dem Weg der Ewigkeit wird die Quantität zu einem besonderen Begriff, die Ewigkeit aber wird immer ausreichend sein."


78. "Je höher ihr ein Gebäude bauen möchtet, umso besser muss die Qualität jedes Steinchens sein, das ihr in sein Fundament legt.

79. Jetzt aber möchten wir ein sehr großes Gebäude errichten, wie man es noch nie gebaut hat.

80. Doch dann muss man folglich an das Fundament mit einer tausendmal größeren Verantwortung herangehen, als das die Menschen bisher auf der Erde getan haben.

81. Deshalb werden bei euch jetzt verschiedene Situationen, verschiedene Umstände geschaffen, wo ihr zum Bau dieses Gebäudes nur dann zugelassen werdet, wenn ihr euch der Verantwortung bei der Herstellung dieser kleinen Steinchen mit euren eigenen Händen bewusst seid.

82. Denn ihr werdet dieses Steinchen in ein Fundament legen wollen, doch ihr werdet nicht zugelassen, niemand wird euch erlauben, dieses Gebäude zu bauen, so sehr ihr euch auch bemüht.

83. Wozu soll man euch zum Bau zulassen, wenn dann dieser ganze Koloss zusammenfällt und alle zerdrückt?

84. Nur wenn sichtbar wird, dass jedes eurer Steinchen würdig zu reifen beginnt und die notwendige Stärke erlangt, dann wird euch nach dem Willen Gottes die Möglichkeit gegeben, zu kommen und diese Steinchen ins Fundament des Gebäudes zu legen.

85. Solange ihr euch aber noch nicht schlüssig seid, solange ihr euch nicht konzentriert und diesen Wert nicht begreift - macht ihr nur Wind um eure wunderbaren Hoffnungen, doch zum Bau des Gebäudes wird euch niemand zulassen."

 

 

 

 

 

 

 

 

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