Startseite Vissarion
Stichwortverzeichnis
Vissarion...
Vissarions Lehre...
Vadim berichtet...
  - Teil 1 (bis 1991)...
  - Teil 2 (1992)...
  - Teil 3 (1993)...
  - Teil 4 (1994)...
  - Teil 5 (1995)...
  - Teil 6 (1996)...
  - Teil 7 (1997)...
  - -  1   2   3   4   5   6 
  - -  7   8   9   10   11 
  - -  12   13   14   15   16 
  - -  17   18   19   20   21 
  - -  22   23   24   25   26 
  - -  27   28   29   30 
  - Teil 15 (2005)...
Service...
Fotogalerie
  Version: Russisch-Deutsch                                         zurück     rückwärts blättern     vorwärts blättern  
 
  Zur Download-Seite  
Vadim berichtet über die Ereignisse des Jahres 1997:   Teil 7, Kapitel 23     

Vissarion bei einem Interview
Vissarion bei einem Interview   (Bulgarien 2004)

    Der Antichrist ~ Menschliche und göttliche Weisheit ~ Grundsätzliche Fragen der Religion

1. Drei Tage lang hatte Wladimir Kamushek im Himmlischen Wohnsitz Umgang mit dem Lehrer. Vissarion ließ lange Fragen zu, um Wladimir viel zu erklären, der Verantwortung für den Kontakt zu den Leuten trug.

2. In seiner Erzählung erinnerte sich Wladimir an seinen langen Weg zum Lehrer (Teil 4, Kap. 3,51-68), wie er Ihn einst verwandelt gesehen hatte.

3. "Als ich am 19. Januar 1994 zu Dir mit meiner Anerkennung kam (Wladimir anerkannte damals Vissarion als die Vollziehung - Anm. des Übers.), ergoss sich ein mächtiger Strom auf mich. Ich verspürte gedanklich, Du gabst es mir zu verstehen, dass Du nicht ohne meine Erlaubnis zu mir hereinkommst ..." sagte Wladimir.

4. Und der Lehrer sagte zu der Erzählung von Wladimir: "Jedes Meiner Worte trägt ein Bild, trägt ein Teilchen Meines Herzens. Wenn es die Leute hören, nehmen sie Mich an.

5. Und hier ist es nicht notwendig, sofort zu verstehen, weil der Versuch, das von Mir Gesagte gleich durch den Kopf gehen zu lassen, sehr schwer ist. Manchmal kann man einschlafen, denn der Kopf hält nicht durch, kann nicht die notwendigen Vorstellungen schaffen, die mit dem Gehörten verbunden sind.

6. Deshalb versucht, dem Lehrer zuzuhören und denkt daran, dass Er immer im notwendigen Moment wiederholt, selbst wenn man nicht nachfragt. Denn durch Ihn spricht der Vater.


7. Du fragst, wie Ich Mich auf die Treffen vorbereite? ... Das brauche Ich nicht. Ich muss nur in den Saal treten, einen Blick auf alle werfen - und dann weiß Ich, was Ich allen sage.

8. Die Zuhörer aber beginnen zu bemerken, dass Ich auf das geantwortet habe, was sie fragen wollten, doch wozu sie keine Frage gestellt haben. Und viele sagen dann: 'Du hast auf meine Frage geantwortet, ich aber habe sie gar nicht gestellt, Du aber hast geantwortet, als hättest Du mich gehört.'

9. Hier spreche Ich mit Meinem Mund, hier spricht Mein Vater. Er aber kennt die Herzen aller. Man darf diesen Moment Meines Auftretens nicht vergessen.


10. Man muss Mich nicht einschätzen, man muss Mich erkennen. Wenn man Mich einschätzt, kann man scheinbar Ungereimtheiten finden. Doch das ist eine zutiefst subjektive Einschätzung. Das hat mit der Wahrheit nichts zu tun. Mich muss man erkennen.

11. Zur gegebenen Zeit kann es für das Bewusstsein des Menschen nichts Ideales geben, es kann nichts geben, was alle gleich aufnehmen. Was auch geschehen mag, jede Erscheinung wird individuell aufgenommen, einzigartig.

12. Folglich wird sie dem einen mehr gefallen, dem anderen weniger, und noch einem anderen ganz und gar nicht. Das ist ein ganz normales Resultat.

13. Man kann nichts wählen, was alle befriedigt. So ein Ideal gibt es nicht, es existiert nicht im gegebenen Moment für den Menschen.

14. Jetzt hat der Mensch in sich zwei Seiten seiner Entwicklung: Zerstörung und Erschaffung. Wenn der Mensch in sich nur die Erschaffung trägt, wird er einfacher, leichter den richtigen Pfad finden, besser den richtigen Aufruf bestimmen.

15. Jetzt aber trägt er in sich auch die Zerstörung, und das bedeutet, dass der Mensch, selbst wenn er in die Welt des Guten kommt, sie durch sein Bewusstsein leicht verderben kann.

16. Jegliche gute Handlung kann er anschwärzen und dort das sehen, was dort niemals gewesen ist. Und das kann man ihm sehr leicht mit irgendwelchen vernünftigen Schlussfolgerungen erklären."


17. "Hier muss man äußerst ehrlich zu sich sein, um sich selbst nicht zu betrügen", sagte Wladimir.

18. "Man muss immer aufrichtig im Herzen, mutig in den Entscheidungen sein - und nur dann wirst du von der Hand Gottes nicht zurückbleiben.

19. Jene aber, die sich Sorgen darum machen, dass sie die Hand verfehlen können - die verfehlen sie unvermeidlich", erwiderte Vissarion.


20. "In Bezug auf Dich kann man hören: Und wenn Er plötzlich in Versuchung führt, verführt, wie es geschrieben steht? Jene, die das fürchten, verstärken die Kraft des Teufels, obwohl sie sich zu den Gläubigen zählen", sagte Wladimir.

21. "Ja. Gleichzeitig ist das ein zu eingeschränktes Verständnis des Wortes 'Versuchung'.

22. Versuchung - das ist in der Regel eine Erzählung darüber, was der Mensch hören möchte, das ist ein Versprechen von dem, was er innerlich wünscht, das ist oft die Befriedigung seiner Schwächen, eine Erzählung über irgendwelche wunderbaren Momente, die er so sehr möchte, doch er hatte nicht die Kraft, sie zu nehmen.

23. Doch wo ist denn Meine Verführung, wenn Ich sage: "Folgt Mir - das wird das Schwierigste im Leben sein, was ihr je erlebt habt. Denn Ich werde euch dazu bringen, dass ihr euch selbst vollkommen verändert." Davor aber habt ihr Angst und wollt es nicht.

24. Das heißt, Ich führe euch zu den gewaltigsten Schwierigkeiten, die nur ein wirklich gläubiger Mensch aushalten kann. Alle anderen fallen ab, wie die Spreu, die von einem leichten Wind bewegt wurde.

25. Wenn man aber über die Herkunft aus den Wolken spricht, ist das nicht die gleiche 'Versuchung'?! Hat der Mensch nicht das Recht zu sagen: 'Vielleicht verführt der Teufel, indem er so ein Bild schafft und uns jetzt versucht? Wir folgen ihm, er aber führt uns irgendwo hin.' Was ist dann das Kriterium für eine Nicht-Versuchung? Der Mensch hat über das, was er auswendig gelernt hat, noch nicht nachgedacht."


26. "Worin besteht aber dann der Unterschied zwischen dem Leben eines Verführten und eines Nichtverführten?" fragte Wladimir.

27. "Ich erinnere Mich an den Ausdruck eines frommen Ältesten, der vor nicht so langer Zeit Mönche in russischer Geschichte unterrichtete. Er sagte: 'Seid vorsichtig: Wenn ihr den Antichrist Christus nennt, wird euch das von Gott vergeben, doch wenn ihr Christus den Antichrist nennt, so wird das nicht vergeben werden.'

28. Folglich, wenn sie Christus den Antichrist nennen, so gibt es keinen zum Vergeben, man kann umkommen. Wenn sie die letzte Möglichkeit abweisen, wie wollen sie sich dann retten?!

29. Das ist eine gute, weise Anweisung, die davon zeugt, dass man aufmerksam zu dem sein muss, was geschieht.

30. Natürlich, manchmal gibt es Lüge. Doch man muss nicht eilen zu verurteilen, sie tritt oft wegen der Unwissenheit des Menschen auf, er beginnt aufrichtig zu glauben.

31. Doch du hast das Recht, nach dem Herzen zu handeln. Und wenn du fühlst, dass dies das Deine ist, geh mutig voran, erkenne. Das ist - die nächste Stufe, sie wird begrenzt sein, in einem Moment spürst du, dass du über diese Stufe hinausgewachsen bist, spürst ihre Unzulänglichkeit.

32. Wenn du aber die Wahrheit findest, wächst du nicht über sie hinaus ...


33. Man muss immer mutig bei seiner Suche sein, man darf nicht in Verwirrung und Angst vorwärts gehen und dabei denken, dass man einen Schritt macht, der einen vernichtet.

34. Man muss immer leicht, wie die Kinder, aufstehen und dorthin gehen, wo man es fühlt. Natürlich muss man sich fortbewegen. Dann wirst du unbedingt immer neben der Wahrheit gehen: entweder wirst du direkt auf ihren Weg treten oder neben ihn, und wenn du dir einige Beulen am Kopf geholt hast, wirst du wieder auf diesen Weg kommen.

35. Doch im Endeffekt wirst du bei diesem Weg bleiben, du kannst nirgends mehr hingehen. Indem du das Leben bekommen hast, ist es sehr schwer, von der Wahrheit wegzugehen, in welche Richtung du dich auch wendest."


36. "Gleichzeitig, wenn die anderen das gesehen hätten, was ich gesehen habe, hätten sie keinen Zweifel", sagte Wladimir. Einst hatte er den verklärten Lehrer in Macht und Herrlichkeit gesehen, als sich für Wladimir zwei Aufflammungen vereinten - Jesus und Vissarion.

37. "Du zeigst anscheinend je nach Begehren - Begehren im guten Sinne, sonst wäre es wie Perlen vor die Säue werfen ...", fuhr Wladimir fort.

38. "Ich möchte vor allem, dass man das Meine sucht und nicht Mich. Das Meine!

39. Ich bin nicht in Meinem Namen gekommen, sondern im Namen des Vaters. Also muss man vor allem Das schätzen, Was in Meinem Inneren ist. Das ist das Wichtigste. Andernfalls, wenn sie sich anbinden um Mir zu folgen, beginnen sie mit den Füßen auf das Meine zu treten", sagte Christus.


40. Während der Weiterführung des Gesprächs mit dem Lehrer am nächsten Tag war auch Serjosha der Älteste anwesend. Wladimir wiederholte eine Rätsel-Aufgabe mit einem Gefangenen.

41. Das Wesen der Aufgabe Wladimirs war folgendes: Ein Gefangener sollte am Tag der Entscheidung seines Schicksals vor Richtern einen von zwei Zettel auswählen. Auf dem einen Zettel stand 'Tod', auf dem anderen - 'Begnadigung'.

42. Doch die Feinde des Gefangenen hatten die Zettel ausgetauscht, und nun stand auf beiden 'Tod'.

43. Von diesem Austausch erfuhren die Freunde des Gefangenen und warnten ihn mit den Worten: "Erkläre morgen den Richtern, dass ein ungerechter Tausch stattgefunden hat und dass auf beiden Zetteln 'Tod' steht."

44. Der Gefangene hörte die Freunde an, beruhigte sie, und als er am Morgen zur Entscheidung seines Schicksals kam, machte er mit den Zetteln etwas Bestimmtes, worauf man ihn freilassen musste. Was hat er wohl gemacht?

45. "Er hat beide Zettel umgedreht, und alle haben den Betrug gesehen", sagte Sergej.

46. "Nein. Die Bedingung ist folgende ... Hier sind zwei Zettel ...", begann Wladimir erneut zu erklären.

47. (Vissarion:) "Doch schließlich gibt es auch nicht die Bedingung, dass er einen der Zettel herunterschluckt, wie du dann in der Lösung vorschlägst. Folglich könnte er auch so handeln, wie es Serjosha vorschlägt ...

48. Siehst du nun, wo diese Lösung unsinnig ist: Sie ist vom Leben losgelöst. Es ist nicht richtig, so eine Frage zu stellen.

49. Serjosha hat eine Antwort angeführt, die genau denselben Wert hat, wie jene Lösung, die du als die scheinbar richtige anführst", sagte der Lehrer.

50. (Vissarion:) "Warte, Wolodenka (Koseform von Wladimir - Anm. d. Übers.), führen wir diese Aufgabe zum Schluss, damit du es selbst besser verstehst.

51. Sieh, alles endete damit, dass der Gefangene den einen Zettel heruntergeschluckt hat und nicht sagte, was dort geschrieben stand. Und alle konnten nur den anderen Zettel aufheben. Dort stand 'Tod' geschrieben. Wenn es 'Tod' ist, muss auf dem ersten Zettel 'Begnadigung' gestanden haben", sagte der Lehrer.

52. "Er hat sich herausgewunden", unterbrach Wladimir die Erklärung des Lehrers.

53. "Ja. Doch das, was Sergej vorgeschlagen hat, ist genauso angebracht", sagte Vissarion.

54. "Er hat das Recht, einen Zettel zu nehmen. Wenn er beide nimmt, hält er sich nicht an die Regeln", beharrte Wladimir.

55. "Warum hält er sich dann nicht an die Regeln? Und wenn er ihn herunterschluckt? Hat er sich dann an die Regeln gehalten? Er hat ihn gegessen und betrogen, weil er nicht sagte, was dort geschrieben stand", erklärte der Lehrer.

56. "Soll er ihn zerrissen haben", stritt Wolodja (Koseform von Wladimir - Anm. d. Übers.) weiter mit dem Lehrer, hörte Ihm aber nicht aufmerksam zu.

57. "Er hat trotzdem betrogen. Er weiß, dass dort Falschheit ist, und er hat sie verborgen gehalten. Worin also besteht sein Sieg?" fragte der Lehrer.

58. "Er ist aus der schwierigen Lage gekommen!"

59. "Warum habe Ich wohl, als du Mich fragtest, wie der Gefangene gehandelt hat, geantwortet: 'Ich weiß nicht'. Weil du nach einer menschlichen Lösung gefragt hast, du hast nicht die Wahrheit gefragt.

60. Wenn du gefragt hättest, wie Ich gehandelt hätte ... Ich hätte einen beliebigen Zettel herausgezogen und mit Freude eine beliebige Entscheidung akzeptiert, die dort gestanden hätte. Tod - nun wunderbar! Soll es der Tod sein. Denn das ist der Wille Gottes, und folglich ist das wunderbar, man muss gehen ... Das ist die Antwort der Wahrheit.

61. Du aber möchtest eine Lösung, die nicht mit der Wahrheit verbunden ist, du möchtest von Mir menschliche Weisheit hören. Doch sie ist primitiv, sie ist mit Angst verbunden.

62. Wenn das aber nicht mit dem Willen Gottes verbunden ist, wie soll Ich dann 'richtig' antworten, wie der Gefangene gehandelt hätte. Schließlich kommt es zu einer absurden Lösung, die nicht mit Gott verbunden ist."

63. "Das ist ein Versuch, dich zum Menschlichen zu führen ...", begann Wolodja.

64. "Unsinn", beendete der Lehrer. "Du möchtest eine weise Entscheidung bei einer dummen Handlung hören. So etwas aber gibt es nicht."

65. "Fertig! Es ist doch noch herausgekommen", lächelte Wladimir.


66. Wladimir stellte aus Gewohnheit noch einige Fragen und ging dann dazu über, zu erörtern, wie man richtig Hilfe leisten müsse.

67. Und der Lehrer sagte: "Wenn sich der Mensch nicht selbst betrogen hat, hat er richtig gehandelt. Doch wenn sich der Mensch selbst betrügt, rutscht er noch mehr ab.

68. Man kann nicht überprüfen, ob der Nächste aufrichtig war oder nicht, aufrichtig gesprochen hat oder nicht, aufrichtig gefühlt hat. Doch das braucht man auch nicht zu wissen, denn zuvor muss der Mensch lernen, sich selbst nicht zu betrügen."


69. Und Vissarion sagte weiter: "Wolodja, denke an das Wichtigste! ... Wir beide haben ein wenig über den Antichrist gesprochen und sind dann dabei stehen geblieben, dass seine Besonderheit vor allem darin bestehe - zu trennen, und nicht zu vereinen.

70. Dass er aber vereinen solle - das ist eine wunderbare Finte, die durch die Heiligen Väter verbreitet wurde. Und ihnen wurde diese Idee eingehaucht, doch nur deshalb, um in Zukunft viel Unangenehmes hervorzurufen.

71. So dass die Hauptbesonderheit des Antichrists ist, zu trennen, und das so viel wie möglich, dann werden die Menschen zu Spielzeug, das man leicht manipulieren kann.

72. Wenn sie durch irgendeine Idee vereint sind, kann man sie schwerer lenken. Deshalb, indem er sie soweit wie möglich aufteilt, macht er sie hilflos.

73. Der Geist, der einst in der Kirche den Thron einnehmen soll - das ist nicht unbedingt eine Person, es reicht, wenn ein Geist hereinkommt. Was aber jetzt vor sich geht: Vertreibung, Lüge, Kämpfe, Segnung des Krieges, Segnung des Todes - was ist das? Wessen Geist?

74. Alle erwarten ihn (den Antichrist - Anm. d. Übers.). Vielleicht hat er den Thron schon eingenommen?! Vielleicht regiert er schon?! Alle aber erwarten ihn weiterhin. Obwohl sie sich schon unter seiner Ferse befinden, warten sie weiter auf ihn und suchen irgendeine Person, ohne das Wesen selbst zu bemerken.

75. Alle haben sich wieder irgendwelchen äußeren Begriffen untergeordnet, ohne zu versuchen, zu verstehen: Was ist im Wesen dieses Wortes verborgen - 'sich gegen die Wahrheit zu stellen, gegen Christus'. Gegen Christus - das ist das Verletzen Seiner Gebote.

76. Die Gesetze der Liebe, der Barmherzigkeit, der Liebe zu seinen Feinden, die Allesvergebung - wo ist all das? Das gibt es nicht. Das wird offen missachtet. Wessen Geist sitzt dann im Tempel?!

77. Was nützt es, von den Menschen Verantwortung zu verlangen? Die Menschen werden sich an diesem Geist anstecken. Das wird sehr gefährlich. Abhängig davon, wie der Geistliche ist, verkomplizieren sich die Schicksale jener, die zu ihm kommen. Wenn sie ihm aufrichtig vertrauen, verkomplizieren sich ihre Schicksale um ein Vielfaches mehr im Vergleich mit der Kompliziertheit des Schicksals des Geistlichen selbst. Das heißt, die Körner des Bösen werden ausgesät und zwar sehr aktiv und ernstzunehmend.

78. Vorerst noch haben das nur wenige verstanden. Vorerst noch schlagen sie sich, und es scheint ihnen, dies wären nur Kleinigkeiten. Doch sie haben sich Intrigen hingegeben, die für die Zarenhöfe charakteristisch waren. Sie wurden aber überrollt, sie wurden mitgerissen von diesem Kampf, von diesem Versuch, sich weiter an ihrem Platz zu halten.

79. Sie fürchten vor allem, mittellos zu bleiben, ohne das, was der Teufel hervorgebracht hat (ohne Geld - Anm. d. Übers.), um die Menschen zu versklaven. Sie fürchten diesen Verlust. Sie sind zu Sklaven geworden.

80. Und um sie von dort loszureißen, wäre es sehr gut, wenn sie sehen würden, wo sie sich befinden, unter welcher Ferse sie sich bereits befinden, wohin sie so gut gekommen sind.

81. Deshalb ist dein Dialog, Wolodja, mit den Vertretern der Kirche - ein sehr eigenartiger Dialog. In Wirklichkeit ist das ein Dialog mit dem Antichrist, das ist der Versuch, aus seinen Händen irgendwelche Teilchen herauszureißen, die noch irgendwie geneigt sind, nachzudenken, und den entschlossenen Schritt zu tun, und nicht fürchten, dass man sie verbannt. Der Vater stößt sie nicht von sich.

82. Warum schätzen sie das nicht? Sie fürchten, dass sie jener verbannen könnte, der den Willen eines ganz anderen Ursprungs erfüllt. Warum fürchten sie das dann? Warum ist dies ihnen teuer?

83. Sollen sie doch dorthin gehen, wo die Menschen auf sie warten, um sich selbst zu verändern, um die Einigkeit und Liebe untereinander einzuhalten und somit das Gebot Gottes würdig zu erfüllen.

84. Aber warum gehen sie denn nicht dorthin? Woran halten sie denn fest? Das zeugt davon, dass sie vorerst noch in vielem verurteilt sind ... Alle warten weiterhin auf den Antichrist. Nun, was soll's, sollen sie eben warten."


85. "Sie warten weiter auf die Gestalt. Es gab ihn bereits, doch er führt sie weiter", sagte Wladimir.

86. "Die Gestalt - das ist eine zeitweilige Inkarnation. Das ist alles unbedeutend. Wichtig ist die Idee, die diese Gestalt hervorbringt, denn sie versklavt dann Millionen. Dort ist die Gefahr verborgen, nicht in der Person.

87. Die Person gibt nur zeitweilig eine sichtbare Erscheinung, dann aber setzt sie sich in den Gehirnen fest, in den Herzen, und beginnt zu zerstören. Das sind die Würmer, die den menschlichen Geist zerfressen.

88. Heutzutage aber hat sich das menschliche Wesen zum größten Teil in Plunder verwandelt. Es reicht, wenn man ein wenig schüttelt - einzig Staub beginnt zu fallen. Obwohl sich alle sehr auffallend kleiden.

89. Sie schreiben sogar Bücher, dass man einen Zaren auf dem Kongress wählen soll. Sie kämpfen gegen 'totalitäre' Sekten, doch sie wollen ein totalitäres Land schaffen, wollen einen Sünder an die Macht bringen, wie es einst die größte Tradition war, als ein Gesalbter zum Zarenreich und dem Land gesegnet wurde ...

90. Und hier muss man vorsichtig sein: Inwieweit du wirklich meinst, dass der eine oder andere Dialog im Moment notwendig ist, dass man wirklich im gegebenen Moment zu diesem Menschen gehen muss. Man muss aufmerksam auf sein Herz hören.

91. Man darf niemanden zwingen, sofort den Schritt zu tun. Vielleicht muss er ihn tun, doch etwas später.

92. In diesem Moment ist es notwendig, alles richtig erfüllen zu können, damit du es schaffst, möglichst viel zu vollbringen. Nicht möglichst hell und schnell zu verbrennen, sondern damit du es zeitlich schaffst, möglichst viel zu vollbringen.


93. Deshalb sei weise, sei weich, sei wie ein Fluss: verstehe es, Biegungen zu machen, und nicht nur geradeaus zu fließen.

94. Wenn man im Oberfluss flößt - das aber ist das Leben - befestigt nur ein Wahnsinniger das Steuer nach vorn und versucht, direkt geradeaus zu schwimmen.

95. Man muss zwischen den Steinen lavieren können, die künstlich in den Weg gestellt werden. Man muss wenigstens dort lavieren können, wo der Fluss eine Biegung macht, denn er kann nicht nur geradeaus fließen, er krümmt sich zwischen Felsen und Abgründen.

96. Man muss dieses Boot lenken können, zu dem immer mehr Begierige streben, um sich zu retten. Das ist eine schwierige Aufgabe, man muss sie berücksichtigen und auf alles reagieren, was heute vonstatten geht.

97. Ideen, Phantasien kann man aufstellen, doch man muss den heutigen Tag berücksichtigen, beachten: Er entscheidet den morgigen Tag.

98. Deshalb muss man heute das Boot so ausrichten, wie es notwendig ist, um sich zu retten; um noch jemanden von den Schwimmenden an Bord zu nehmen, der dieses Boot nicht erreichen kann; um zu seiner Seite zu schwimmen, selbst wenn man vernachlässigt, dass man Steine streifen könnte.

99. Hier muss man in allem weise sein. Das ist nicht jener Krieg, in den man sich mit Hurrarufen stürzt. Hier braucht man weise Arbeiter."


100. "Während des Treffens mit Andrej Kurajew im Auditorium des Kurajew-Instituts sagte ich den Zuhörern, dass er einst beim Disput Vissarion die Frage gestellt habe über die Gebote von Moses; und dass Vissarion etwas gesagt habe, dann aber sei Er ins Stocken geraten und hätte sich berichtigt.

101. Da ich mich an diesen Zwischenfall erinnerte, habe ich gesagt, dass Gott nicht verpflichtet ist, auf alle Fragen zu antworten. Natürlich lachte Kurajew auf. Doch ich möchte in diesen Zwischenfall Klarheit bringen, der während des Disputs mit Kurajew aufgetreten ist (s. Teil 5, Kap. 17)", sagte Wladimir.

102. (Vissarion:) "Er hat die Frage nach dem ersten der zehn Gebote gestellt, und Ich habe gesagt: 'Liebe Gott!'

103. Das sind schließlich Meine Gebote, Ich habe sie gebracht. Moses hat anderes gebracht. Und deshalb habe Ich natürlich das ausgedrückt, was das Wichtigste ist. Er aber meinte natürlich, dass Ich es nicht weiß.

104. Doch man kann sagen, dass selbst wenn Ich sie nicht kennen würde - es gäbe keinen Unterschied. Wozu auch soll Ich sie kennen? Ich habe ein Gesetz mit Mir gebracht, das alle anderen Gesetze wegräumt, die vor ihm waren.

105. Und natürlich, als er nach dem ersten Gebot fragte, sprach Ich zu ihm über die Liebe: über die Liebe zu Gott, über die Liebe zu seinem Nächsten - als das erste Gebot für den Menschen.

106. Man hat Mir in den ersten Zusammenkünften oft Fragen zur Schrift gestellt. Und Ich habe die Schrift gelesen, Ich musste sie durchlesen, weil Ich wusste, dass es solcher Art Fragen geben würde.

107. Doch Ich benötige das überhaupt nicht. Ich bin das Gesetz. Das Buch aber, das der Mensch liest - das ist jenes, was über Mich geschrieben wurde. Wer aber kennt Mich besser: Ich selbst oder das Buch, das über Mich geschrieben wurde, viele Übersetzungen ertragen hat und verschiedene Deutungen?"


108. "Im Prinzip ist das Evangelium eine hinterlassene Spur oder ein Schatten der großartigen Ereignisse", sagte Wladimir.

109. "Natürlich. Das ist der gute Versuch, über die Wahrheit zu erzählen. Denn irgendwie musste man Spuren in der Zeit hinterlassen. Es gab keinen anderen Weg. Und es wurde die Möglichkeit gegeben, etwas aufzuschreiben, um so wenigstens etwas zu bewahren, und es nicht nur von Mund zu Mund weiterzugeben.

110. Doch das ist eine menschliche Interpretation, wie auch immer sie geschrieben sein sollte. Moses war auch nicht das Wort Gottes, er war ein Übermittler, er war ein Prophet.

111. Doch Ich bin kein Prophet. Ich - bin das Wort selbst, das durch Propheten erklingen kann, wenn Ich nicht auf der Erde weile.

112. Doch Ich bin auf der Erde! ... Ich bin gekommen, um heute dem Menschen zu helfen, sich zu verändern und in die Ewigkeit zu schreiten. Ich bin die Pforte, und indem man durch Mich tritt, erobert man mit jedem Schritt die Ewigkeit."


113. "Wir haben gestern mit Serjosha eine Reihe von Fragen aufgeschrieben", sagte Wladimir weiter im Gespräch. "Kann die Wahrheit in Lebenskleinigkeiten Fehler machen?"

114. "Es gibt den schöpferischen Moment ... Das Erschaffen aber findet niemals ganz vollkommen statt. Es bewegt sich auch auf der Grundlage der Erfahrung, die du anhäufst, während du unmittelbar mit der vorgehenden Erscheinung in Berührung kommst.

115. Du schaffst etwas, analysierst, doch du kannst nur die Frucht des Geschaffenen analysieren. Und natürlich findest du, wenn du das eine oder andere des Geschaffenen analysierst, wie man es besser machen kann. So dass man im gegebenen Moment bereits sagen kann, dass du in gewisser Weise einen Fehler gemacht hast. Doch das ist eine natürliche Erscheinung bei der schöpferischen Arbeit.

116. Auch die Wahrheit kann nicht sofort eine absolut richtige Handlung ausführen bei einer bestimmten schöpferischen Tätigkeit in der Kunst. So eine Handlung gibt es nicht."


117. "Gott hat ein Eichmaß. Und Er schickt das Eichmaß in die Welt: seht, wie Er es macht! Und, indem die Menschen sich an Ihm messen, richten sie die Uhren aus, die Kilogramme, die Meter ... Doch das Eichmaß - ist ein einziges", sagte Wladimir.

118. "Richtig. Dieses Eichmaß gibt das Gesetz der Bewegung an, das Gesetz der Entwicklung, auf dessen Grundlage die Entwicklung eine einzigartige Vielfalt in jedem Menschen erwirbt. Doch in allen Menschen muss ein einziges Gesetz vorhanden sein. Und dieses Gesetz kommt.

119. Und wenn Ich, der Ich ein Gesetz darstelle, Mich äußerlich in bestimmten schöpferischen Tätigkeiten ausdrücke - sollte das die Arbeit mit Holz sein oder die Malerei - das ist nur eine der Facetten der enormen Schönheit, die man nicht gleich in absoluter Form hervorbringen kann. Und Ich offenbare sie im gegebenen Moment so, wie Ich es im gegebenen Moment am besten darstellen kann.

120. Außerdem gibt es noch einen Moment: schließlich befinde Ich Mich hier nicht in Meiner ganzen Erscheinung, sondern nur zu einem Teil, der durch einen Körper verändert wurde, durch ein Bewusstsein, das auf der Erde geformt wurde.

121. Und wenn Ich nicht vollständig offenbart bin, so kann man natürlich, was Ich auch tue, nicht mehr sagen, dass Ich dies aus Meinem Ganzen tue. Das wird nicht von der Vollständigkeit Meines Wesens getan, sondern nur von jenem Teil, der hier auf der Erde zu diesem Zeitpunkt auftritt. Hier gibt es auch eine eigene, natürliche Ordnung."


122. "Einst, 1992, als ich Dich noch nicht angenommen hatte, haben wir den Eingang zu einem Institut gesucht, wo Deine Ansprache stattfinden sollte, und wir haben uns dazu in zwei Gruppen geteilt. Die eine, in der ich mit Dir zusammen war, ging im Uhrzeigersinn, die zweite Gruppe ging entgegen dem Uhrzeigersinn. Und es kam so, dass die zweite Gruppe meldete: 'Hier ist der Eingang, kommt zu uns.'

123. Heißt das, dass es Fälle gibt, wo sich die Wahrheit bei einer schöpferischen Suche irrt?" fragte Wladimir.

124. "Es gibt Momente, in denen die Wahrheit führend sein muss, und es gibt Momente, in denen die Wahrheit den anderen gestattet, in Erscheinung zu treten, und in diesem Moment folgt Sie dem Geschehen", sagte der Lehrer.

125. "Hat die Wahrheit in diesem Moment einen Fehler gemacht?" fragte Wladimir.

126. "Sie konnte keinen Fehler machen, weil sie diese Aufgabe nicht übernommen hatte.

127. Ein Fehler ist - wenn man sich eine Aufgabe stellt und sie nicht erfüllen kann. Im gegebenen Fall aber gab es so eine Aufgabe nicht. Dem Menschen wurde schöpferische Bewegungsfreiheit gelassen."

128. "Das heißt, in der gegebenen Eigenschaft war die Wahrheit in der Rolle eines Menschen?" fragte Wladimir.

129. "Eines Beobachters. Nicht des Leitenden, sondern des Beobachtenden", antwortete der Lehrer.

130. "Und wenn Sie gewollt hätte, hätte Sie gefunden?" fragte Wladimir.

131. "Natürlich ... Schließlich befinde Ich Mich manchmal nicht nur bei euch, es gibt auch Minuten, wo Ich neben euch gehe, doch Mich nicht bei euch befinde, da Ich an einem anderen Ort bin.

132. Mir fällt es schwer, euch ständig zu stützen, euch zuzuhören, denn das ist für Mich wild und begrenzt. Für Mich sind die menschlichen Gedankengänge, die Erörterungen sehr belastend. Und Ich beginne oft, abwesend zu sein, was Mir Erholung verschafft oder Mich an etwas anderem teilhaben lässt.

133. Und deshalb gehe Ich im gegebenen Fall passiv. Im gegebenen Fall denke Ich an etwas, Ich überlege und bin in Gedanken bei etwas, was es neben Mir nicht gibt, Ich befinde Mich an einem anderen Ort. Und dann gebe Ich Mich dem Willen des Stromes hin, indem Ich einfach vertraue, dass ihr selbst das Notwendige findet. Es gibt solche Momente. Das ist kein Fehler, das sind normale Gegebenheiten."


134. Weiter bot Wladimir seine Gedanken über die Ältesten und Jüngeren in der gemeinsamen Arbeit an.

135. "Wenn man sich nur blind dem Ältesten unterwirft, werden wir immer die Disziplin einhalten, alles wird ruhig und friedlich sein. Doch es gibt Fälle, wo man ökonomischer und richtiger handeln kann, wenn man auf den Jüngeren hört", sagte Wladimir und bot das nächste Beispiel an.

136. Im Dialog mit Wladimir sagte der Lehrer: "Ob der Älteste oder der Jüngste darauf bestanden hat, ist unwichtig. Wichtig ist, in Demut und Einverständnis zu sein. Vor allem das wird ein äußerst großer Gewinn für den Menschen sein.

137. Der Mensch lebt im Namen der Entwicklung der Seele, und nicht, um ökonomische Einsparungen zu machen, Einsparungen für den Körper. Es ist unwichtig, was er auf der Erde aufbaut. Sollten alle diese Bauten in einem Moment bis auf die Grundmauern zusammenfallen, sie interessieren Mich nicht. In diesem Fall interessieren Mich Kulturbauten nicht (und nur in diesem Fall nicht!), obwohl Ich dafür kämpfe, dass sie in Schönheit geschaffen werden.

138. Doch wenn es notwendig sein sollte, werde Ich sie bis auf die Grundmauern zerstören, um auf euch zu sehen: wie ihr euch dabei fühlen werdet, in welchem Namen ihr geschaffen habt - zur Herrlichkeit Gottes oder zur Verherrlichung eures Namens."


139. "Die Ankunft der Wahrheit regt beim Menschen alle Lebensprozesse an, alles, was er besitzt. Und wenn sich in ihm Hunde befinden, so beginnen sie wild zu bellen und alles ringsum zu übertönen.

140. Das ist normal unter den gegebenen Bedingungen und entsteht deshalb, damit der Mensch selbst seine Hunde erkennt. Und er wird sie entweder mit irgendwelchen Krümeln ernähren, um sie zu besänftigen, oder er verjagt sie. Dafür aber muss er spüren, was das ist 'in sich Hunde zu haben'.

141. Oftmals weiß er gar nicht, dass es sie gibt, manchmal aber weiß er es, doch er versucht, sich den Anschein zu geben, als gäbe es sie nicht, und er beweist sich selbst: ich bin ein Gläubiger, ich gehe jeden Tag in die Kirche beten, wie können sie bei mir existieren?

142. Doch es reicht, ihn ein wenig zu kneifen, und er hört bereits, wie sie innen winseln und bellen.

143. Und deshalb komme Ich, um dieses innere Gebell hervorzurufen, damit die Leute sehen, was in ihnen ist, um sie von Angesicht zu Angesicht mit ihrem inneren Wesen zu konfrontieren.

144. Dann frage Ich sie: Werdet ihr mit euch kämpfen, wollt ihr euch besiegen? Wenn ja, folgt Mir und verjagt diese Hunde. Nein? Dann sollen sie euch auffressen."


145. In dem langen Kontakt mit dem Lehrer sagte Wladimir über seine theologischen Untersuchungen: "Im gegebenen Fall ist diese Arbeit ein gewisser Orientierungspunkt, weil die Wahrheit für viele zu hoch steht, zu tiefgreifend ist, man versteht Sie nicht. Und in dieser Rolle ist diese Arbeit eine Mikrowahrheit.

146. Und sie hat solange ein Recht auf Existenz, bis jene Person erscheint, die meine Annahmen widerlegt."

147. "Keiner kann das widerlegen, weil das ein Gespräch mit dem Ewigen ist, wo jeder das Recht hat, mitzuwirken.

148. Du redest von Christus. Wie aber kann jemand über das Ewige etwas Richtigeres sagen? Wer von den Menschen kann dies tun? Niemand! So sehr ihr auch darüber streitet ..."

149. "Ich habe es auch gar nicht versucht", sagte Wladimir zwischen den Worten des Lehrers.

150. "Du hast schließlich die Frage aufgeworfen, du hast gesagt: 'Wenn sich jemand findet, der widerlegt.' Er wird sich nicht finden, weil er nichts anführen kann, denn er wird ewig die Wahrheit erfassen", sagte Vissarion.

151. "Die ganze Schwierigkeit besteht darin, dass Du als Wahrheit uns offensichtlich nicht bis zum Ende verstehst und wir Dich nicht", sagte Wladimir.

152. Der Lehrer lächelte: "Gerade Ich verstehe, doch Ich kann dir sehr schwer eine einfache Antwort geben. Obwohl Serjosha Meine Antwort bereits verstanden hat. Das ist deine Denkweise, sie ist spezifisch ..."

153. "Sie ist bei mir einzigartig", sagte Wladimir.

154. "Sehr kompliziert. Du kannst einfach nicht verstehen, weil du dich bisweilen an einer Vorstellung festklammerst und versuchst, in Mir eine Entsprechung zu dieser Vorstellung zu finden. Doch diese Vorstellung an sich ist falsch. Deshalb gebe Ich eine Antwort anderen Typs auf dieses Problem.

155. Doch wenn du in Meiner Antwort kein Verstehen finden kannst - zeugt das davon, dass du vorerst dein eigenes Problem nicht verstanden hast. Deshalb fällt es dir schwerer, Meinen Hinweis zu hören.

156. Wenn wir jetzt über einen Mechanismus sprechen, den du nie angetroffen hast oder nur oberflächlich gesehen hast, so ist es unsinnig von Mir, über die Triebräder, die Kupplungen, die Schmierungen zu sprechen. Dir wird es schwer fallen, das zu verstehen, weil du nicht einmal gesehen hast, wie das arbeitet.

157. Du hörst dir diese Informationen an, doch das Problem kannst du nicht erkennen. Du redest jetzt von einem Problem, das du vorerst selbst noch nicht verstanden hast, es ist bei dir noch nicht entstanden."


158. "Was soll man mit jenen tun, die, nachdem sie das Letzte Testament gelesen haben, sagen: 'Wir haben es nicht ganz verstanden, es wurde schließlich gesagt, dass Er auf Wolken kommt?' Doch wenn sie mein Werk lesen und sich darauf stützen, ist ihnen anschließend das Letzte Testament klar", sagte Wladimir.

159. "So etwas kann durchaus sein. Doch, Wolodja, selbst nachdem sie etwas über die Satanisten gelesen hätten, könnten sie ebenfalls zu Mir kommen. Sogar dort könnten sie eine Ausrichtung erhalten.

160. Natürlich, du gibst einige Hinweise, doch du kannst auch Hinweise geben, von denen du nicht einmal etwas ahnst.

161. Du hast sie nicht in deinem Kopf gehabt, doch, indem du die eine oder andere Phrase schreibst, gibst du durch sie einen wichtigen Hinweis, obwohl du selbst noch nicht bis dorthin gewachsen bist. Indem du eine Phrase einbringst, hast du auf irgendeine Weise einen Hinweis hineingelegt.

162. Schließlich wolltest du dich mit deiner Arbeit an Menschen wenden. Also durftest du nicht allein dieses Buch schreiben, obwohl es natürlich deine Individualität beinhaltet. Und durch bestimmte Phrasen musstest du darauf hinweisen, was für die einen oder anderen Leute wichtig war."


163. "Ich lese jene Entdeckung vor, die ich nirgends gelesen habe, und deren Autor im Wesen ich darstelle", sagte Wladimir, während er in seiner Untersuchung blätterte. "Eine Frau, mit der Sonne bekleidet, der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt" (Off. 12,1).

164. Ich habe viele Deutungen durchgelesen und keine zufriedenstellende gefunden. Ich schlage Folgendes vor ... Die Frau ist das Wesen der Kirche, in die Wahrheit Gottes gekleidet - die Sonne. 'Unter ihren Füßen der Mond ...' Füße - das ist die Grundlage, der Mond - Christus. Das heißt, der Begründer ist Christus. Die Sterne sind das Wesen der zwölf Apostel, das heißt, sie ist mit der Herrlichkeit der zwölf Apostel geschmückt.

165. Hier wird von der Kirche geredet, die Christus gründen wird. Und wenn die Leute dies lesen, sagen sie: Jetzt verstehen wir alles."

166. "Und was wurde ihnen daraus über das Letzte Testament verständlich?" fragte der Lehrer.

167. "Daraus - nein, daraus wurde nichts verständlich", antwortete Wladimir.

168. "Was kann überhaupt gerade aus diesem Moment verständlich sein?" fragte der Lehrer.

169. "Aus diesem Moment ist verständlich, wer der Gründer der Kirche der Zukunft ist", sagte Wladimir.

170. Der Lehrer zog die Schultern hoch: "Und die zwölf Sterne? Vielleicht sind das die zwölf Geschlechter Israels? Das wurde im Alten Testament angegeben, als die Bewegung geboren wurde, die später den Islam hervorrief."

171. "Die Mitstreiter von Christus waren die zwölf Apostel", sagte Wladimir.

172. "Und die zwölf Geschlechter Israels? Warum hast du mit den zwölf Aposteln verglichen? Welche Argumente kannst du anführen, dass man es gerade so verstehen muss und nicht anders?

173. Sieh: Die Kirche wird von zwölf Sternen gekrönt, d.h. aufgrund dieser Kirche erhalten sich Völker. Nicht Apostel erhalten sich aufgrund der Kirche, sondern Völker.

174. Die zwölf Geschlechter Israels - das ist das ganze israelitische Volk. Das erwählte Volk erhält sich aufgrund dieser Kirche. Das ganze Volk - auf dem Gesetz der Christlichen Kirche."

175. Wladimir seufzte tief und emotional auf: "Im gegebenen Fall geht es darum: die zwölf Sterne - das sind ..."

176. "So hast du es erklärt", sagte der Lehrer.

177. "Und wie denkst Du? Um welche zwölf Sterne geht es?" fragte Wladimir.

178. Der Lehrer lächelte: "Zu diesem Thema habe Ich bereits gesprochen. Ich erkläre das nicht speziell."

179. "Du kennst die Antwort oder nicht?" konnte sich Wladimir nicht beruhigen.

180. "Im allgemeinen könnte man daraus, worüber wir jetzt gesprochen haben, eine Schlussfolgerung ziehen. Doch es ergibt sich, dass du, der diese Frage gestellt hat, alles versäumt hast, was Ich dir gesagt habe. Als gäbe es Mich nicht. Als hätte Ich nichts gesagt. Wolodja! Sei aufmerksam bei Meinen Worten ..."


181. "Ich habe eine Frage zum Gebet. Wolodja meint, dass er jetzt nicht unbedingt das neue Gebet aufsagen muss", sagte Sergej.

182. (Wladimir:) "Ich sage es ehrlich: Ich kann das Gebet des Letzten Testaments nicht auswendig. Das Wesen dieses Umstands liegt darin, dass ich Liebe und Energie sammeln muss, um sie dann zu verbreiten. Das Gebet ist der Schalter, oder der Wasserhahn, oder der Strom in der Leitung.

183. Wenn es diese Energie gibt, so kann man diesen Strom, diesen Schalter entdecken. Wenn du sie aber nicht angesammelt hast, so ist dieses Gebet einfach nur eine Erschütterung der Luft. Ich bete bisher nicht mit diesem Gebet, ich lese es, weil ich es nicht kenne", sagte Wladimir.

184. "Du machst noch sehr viel Schwaches, befriedigst Schwächen und weißt oftmals, dass das nicht richtig ist. Und gerade deshalb ist es schwer für dich und fast unmöglich, vieles zu tun.

185. Denn jede Kleinigkeit spielt eine große Rolle. Wenn du eine Kleinigkeit nicht richtig machst, kannst du das Hauptsächliche nicht tun: Dich verdrängen jene, die das wesentlich würdiger machen, sie bringen Größeres hervor.

186. Und es ergibt sich, dass du mit einem wunderbaren Elan in Wirklichkeit nur jenen einen Anstoß gibst, die es später an deiner Stelle beenden werden. Dir aber reicht die Kraft dafür nicht aus.

187. Ich habe schon von deinem spezifischen, sehr komplizierten Verhältnis zur Realität gesprochen. Wenn ein Gebet gegeben wird, wird es nicht nur so gegeben, wird es nicht gegeben, damit man darüber nachdenkt.

188. Du hast vom Schalter, vom Hahn gesprochen. Doch das ist im gegebenen Moment dein Verständnis. Was das Gebet in Wirklichkeit bringt - weißt du nicht.

189. Und natürlich wird sich dein Verhältnis zum Gebet bald als Mangel herausstellen. Man wird dir den Todesstoß geben, deine Gesundheit wird angegriffen, man kann dich sehr leicht ins Schwanken bringen. Ich werde dir nur schwer helfen können."


190. "Im Wesen bin ich noch jener Orthodoxe, der ..." sagte Wladimir.

191. "Ja. Du bist scheinbar losgelaufen, doch irgendwas hat sich eingehakt und lässt vorerst nicht los", sagte der Lehrer.

192. "Hier bin ich nicht einverstanden. Hier, diese Arbeit, an der ich ein Jahr gesessen habe ..."

193. "Und was ist dabei? Dort gibt es etwas, was dich von jenen unterscheidet, die sich hier befinden. Sie haben das bereits hinter sich, für sie ist das bereits Geschäftigkeit, die wertlos ist. Für dich aber ist das - wichtig.

194. Du redest über das Leben, sie aber leben. Du lebst vorerst nicht, du redest. Sie haben diese Zeit bereits verlassen, in der du dich befindest. Und zwischen euch entsteht eine Distanz, die immer größer wird.

195. Also darf man jetzt nicht weiter auf der Stelle treten, sondern muss entschlossen weitergehen. Hier aber wird deine Welt verlangt - wenn der Segen innerlich erblüht.

196. Er aber erblüht von jedem deiner würdigen, rechtschaffenen Schritte, wenn du zu blühen beginnst in Freude, Liebe, wenn du ausgeglichen bist, allen vergibst und dich nicht nur auf die Vergebung eingestimmt und verziehen hast; wenn, falls jemand deine Arbeit genommen und an deiner Stelle beendet hat - du dich freust; gut, soll er es beenden, vielleicht macht er es ja besser.

197. Und dann werden sich die Leute von dir angezogen fühlen. Sie sagen: 'Wolodja! Was geht mit dir vor, von dir strömt so etwas aus, dass wir dich nicht verlassen möchten. Was ist das?'

198. Du aber teilst dann bescheiden mit: 'Ich habe einfach etwas in mein Herz aufgenommen. Und ihr habt es offensichtlich gespürt.' Und das wird ihnen ausreichen, sie brauchen nicht viel, um den Schritt zu machen.

199. Wenn sie aber aufgrund großer Beweise kommen, so werden auf dieser Grundlage nach einer gewissen Zeit eine Serie von Fragen auftreten, die bisher nicht gelöst wurden. Und sie bringen wieder Zweifel ein. Und wieder muss man erklären und viele Worte vergeuden.

200. Das heißt, er ist noch nicht innerlich gereift, man muss in seinen Kopf ständig neue Nahrung geben, das aber ist ein endloser Prozess: sobald er irgendeine Frage verdaut hat, sieht er auf dieser Grundlage noch eine Menge Fragen, die bereits um ihn kreisen."

201. "Deshalb bin ich auch gekommen, ich habe das gefühlt", sagte Wladimir.

202. "Heute haben wir den Moment berührt: Was ist mit jenen, die, nachdem sie die Schrift gelesen haben, sagen: 'Wir haben etwas nicht verstanden?'

203. Dieses Unverständliche muss man nicht erklären. Der Mensch muss bei seinem Bestreben, besser, reiner zu werden, jedes Mal die Schrift berühren und parallel sich bemühen, alles, was ihm bisher begreiflich ist - zu erfüllen.

204. Wenn er sich bemüht, dies zu erfüllen, so wird ihm beim erneuten Durchlesen jenes eröffnet werden, wozu er früher nicht gereift war, doch wozu er im gegebenen Moment gereift ist, nachdem er jenes überwunden hat, was bisher verständlich war. Und ihm offenbart sich eine Zeile, die bisher unverständlich war. Das ist normal, so war es auch bisher."

205. "Doch andererseits war ich nicht hier, ich habe gesessen, theoretisch nachgedacht und habe mich zu einigen Dingen durchgerungen, die offensichtlich bisher keiner bestritten hat. Ich warte auf Leute, die mir Bemerkungen machen."

206. "Doch sei vorsichtig. Jene, die begriffen haben, können einen Disput ablehnen, weil sie darin keinen Sinn sehen. Jene aber, die es nicht begriffen haben, können keine Lust zum Disput haben, weil sie selbst vieles noch nicht verstanden haben", antwortete der Lehrer.


207. "Jenes Problem, das Katholiken und Orthodoxe geteilt hat, kann man buchstäblich auf folgenden Nenner bringen: 'Der Heilige Geist kommt vom Vater und vom Sohn', sagen die Katholiken. Die Orthodoxen sagen: 'Vom Vater durch den Sohn.'

208. Im Wesen ist das die Frage nach dem Mond: leuchtet er oder nicht? Man kann sagen: er spiegelt das Licht wider, man kann aber auch sagen, er leuchtet. Ich sehe die Sonne nicht - also leuchtet der Mond, d.h. er strahlt Licht aus. Und in diesem Streit möchte keiner die zweite Seite der Medaille sehen", sagte Wladimir über eine weitere seiner Schlussfolgerungen.

209. "Daraus folgt, dass sie von ein und demselben reden, sie haben sich lediglich in Worten verirrt.

210. Richtig ist - sowohl durch den Sohn, als auch vom Vater und vom Sohn. Das ist ein und dasselbe. Das Wesen - der Heilige Geist, wird ausgestrahlt. Er kann nicht verschieden sein: der Heilige Geist des Sohnes und der väterliche Heilige Geist. Er ist - ein und derselbe.

211. Und da die Quelle dafür - der Vater ist, so, wie ihr möchtet: durch den Sohn, oder auch von Ihm, denn der Geist des Vaters befindet sich in Ihm. Schließlich befindet sich der Geist des Vaters im Sohn, und folglich wird Er natürlich vom Sohn ausgehen.

212. Der Heilige Geist kann auch durch Menschen kommen, denn Er nährt sie, und Er wird von ihnen ausgestrahlt. Von ihnen wird schließlich nichts Totes ausgestrahlt, sondern Leben; das, was sie erreicht haben, diesen Segen strahlen sie auch aus."


213. "Hat Christus ein 'Ich', einen Selbstausdruck?" fragte Wladimir.

214. "Das ist keine konkrete Frage", sagte der Lehrer.

215. "Bei Christus bedeutet 'Ich' in einem Fall 'Ich - der Vater', im anderen - 'Ich - der Selbstausdruck der Person Christi'", sagte Wladimir.

216. "Er drückt sich immer als Persönlichkeit aus. Der Vater ist das eine, Ich aber bin - etwas anderes. Sein Geist ist in Mir.

217. Doch Mein Körper gibt Mir die Möglichkeit, selbst schöpferisch zu entscheiden, wie Ich etwas für euch machen kann. Ich höre keine Anleitungen, dass Ich irgendwohin gehen muss und irgendetwas sagen muss. Ich wäge selbst ab", sagte Christus.


218. Zu Beginn dieses Teils des Gesprächs hatte Wladimir einen modernen Vergleich vorgeschlagen: Christus ist im Wesen ein wunderbarer Fernseher, der ohne Verzerrungen das göttliche Signal wiedergibt.

219. "Der Fernseher - das ist die Persönlichkeit, die das Signal wiedergibt, sein Mund", kehrte Wladimir zu seinem vorhergehenden Vergleich zurück.

220. "Doch ein Fernseher hat keine schöpferischen Fähigkeiten, er ist passiv. Nur was bei ihm ankommt, das gibt er auch weiter. In diesem Fall ist das Beispiel nicht gut gewählt", sagte der Lehrer.


221. "Christus hat eine Kerze genommen. Wer hat sie genommen - Christus oder Gott?", fragte Wladimir.

222. "Natürlich Christus", lächelte der Lehrer.

223. "Ich sage euch: der Tag des Gerichts ist gekommen!" sagte Wladimir.

224. "Das sagt der Vater", erwiderte Vissarion.

225. "Das bedeutet, es gibt zwei Begriffe von Christus."

226. "Alles hängt von den Umständen ab ... Ich habe vorerst noch keinem Mein Wesen erklärt. Vielleicht liegt diese Zeit vor uns, wo Ich einige Erklärungen zu Mir abgeben werde.

227. Das ist - ein sehr großes Thema. Und man kann es nicht mit kurzen Phrasen berühren, um nicht ein falsches Verständnis hervorzurufen.

228. Selbst wenn Ich euch direkt mit "Ihr" anspreche - so ist das keine Durchgabe der Worte des Vaters, wo Ich passiv werde und nur Meine Lippen zu sprechen beginnen. Nein. Es spricht Mein Geist. Doch Das ist - der Geist Meines Vaters ..."

 

 

 

 

 

 

 

 

  rückwärts blättern     zum Seitenanfang     vorwärts blättern