An dieser Stelle
werden Themen angesprochen, die aktuell in der
sibirischen Gemeinschaft behandelt
werden.
Es handelt sich hier um Zusammenfassungen von Texten Vissarions - nicht aber um Artikel Vissarions.
Ein
eitriger Fluss
09.04.2020 |
Diesen Artikel kann man als Erweiterung des Artikels "
Apokalypse" vom 23.12.2019 sehen
Im Schreiben des Lehrers vom
3. April äußert sich Vissarion zur aktuellen Weltlage.
In den
ersten
Monaten des neuen Jahres begann ich
deutlich spürbar neue ungewöhnliche Empfindungen zu haben.
Bei
dem Versuch,
diese Erfahrungen mitzuteilen, fand sich als präziseste
Assoziationen nur – Chaos.
Und
obwohl ich schon
bald von dem jetzt bekannten Coronavirus erfuhr, möchte ich das
empfundene Chaos nicht nur mit seiner Ausbreitung verbinden.
Er
ist nur eine
unbedeutende sichtbare Spitze eines Eisberges über der Oberfläche
des Ozeans.
Ich
denke, dass sich
ein ganzes Bündel besonderer Ereignisse jetzt unaufhaltsam als ein
eitriger Fluss aus dem durchstoßenen Geschwür ergießen wird.
Vor vielen Jahren wurden die Bewohner der sibirischen
Gemeinschaft angehalten, sich auf eine Situation vorzubereiten, in der sich die Gemeinschaft
selbständig versorgen
muss. Diese Übung wurde "Sarniza" genannt. Dazu der Lehrer jetzt:
Es ist durchaus
möglich, dass die spielerische Form des «Sarniza» nun in die
Realität übergegangen ist.
Gibt es einen Ausweg aus dieser Situation?
Wenn
man, um die
realen Verhältnisse zu bewerten, die charakteristische Veranlagung
der Verantwortlichen berücksichtigt, dann sehe ich keinen
optimistischen Ausweg aus dem, wohinein die ganze
Weltgemeinschaft unaufhaltsam und jetzt schon offensichtlich
lawinenartig hineingezogen wird.
Einen
solchen Ausweg
unter den Bedingungen der ständig von Menschen geschaffenen
spezifischen Merkmale aggressiver Lebensäußerungen und extrem
verhängnisvoller Fehler in ihren gegenseitigen Beziehungen kann es
prinzipiell einfach nicht geben.
Seine
abschließende Empfehlung:
Ich
möchte noch hinzufügen, dass es sehr nützlich sein wird
für vernünftig denkende Menschen, die noch die entsprechenden
Möglichkeiten haben, so schnell wie möglich aufs Land zu ziehen,
und besonders günstig dorthin, wo es eine große Gruppe
entsprechender Gleichgesinnter gibt.
Jetzt
ist für euch
eine gesunde Ernährung (nicht aus Geschäften) besonders wichtig,
sowie ein freundschaftlicher gemeinschaftlicher Umgang, wobei
besonders wertvoll eine selbstlose gegenseitige Hilfe ist!
Wie wir die
Realität wahrnehmen
03.03.2020 |
Den Anlass zur Betrachtung dieses Thema war die Veröffentlichung von
Vissarions Artikel "
Rosarote
Brille".
Hier einige Ausschnitte aus diesem Artikel:
Ungeachtet
der Tatsache, dass das Bild der rosaroten Brille eine positive
Wahrnehmung der Realität impliziert, wird dieses Bild in der Regel
benutzt, um auf einen Mangel hinzuweisen.
Und natürlich versucht
der, der ein solches Bild gegenüber dem Gesprächspartner verwendet, zu
zeigen, dass er selbst die Welt richtig und ohne Verzerrungen
betrachtet, da er angeblich keine Brille verwendet.
In
diesem Zusammenhang sollten alle richtig verstehen, dass gerade der
Mensch aufgrund seiner besonderen Eigenschaften prinzipiell nicht in
der Lage ist, die umgebende Realität unabhängig von den
individuellen Eigenheiten seiner eigenen Gefühlswelt wahrzunehmen!
Die Menschen können ein und dieselbe Realität auf völlig
unterschiedliche Weise wahrnehmen.
Angesichts derselben Realität können die Menschen ganz
unterschiedliche, ihrer Meinung nach logische Argumentationen anführen,
wobei man auch sich widersprechende Interpretationen entdecken kann,
was an sich schon ein deutliches Zeichen eines schwachen Verstandes
ist.
Der Mensch nimmt die Realität immer durch eine irgendwie gefäbte Brille
war, sei es eine rosarote, oder durch eine dunkel gefärbte
Brille.
Entsprechend der Beschaffenheit der Brille kann man die Handlungen der
Menschen erwarten. Vissarion weiter:
Was
glaubt ihr, mit welcher Qualität von „Brillen“ haben die Menschen in
der gesamten Geschichte immer wieder den Ausbruch von Kriegen, die
hemmungslose Verbreitung von Leid und alle Arten von Willkür verursacht?
Es gibt einen vielen bekannten Ausspruch, der sagt, was du suchst, das
findest du.
Je mehr Interesse du daran hast, das Böse zu finden, desto mehr wirst
du glauben, dass es überall ist.
Nur ist das schon ein Zeichen einer schweren und gefährlichen
psychologischen Erkrankung!
Und Vissarion kommt zu dem Schluss:
Wenn
jemand also von einer rosaroten Brille spricht, die ihr tragt, dann
wäre es richtiger, das als Kompliment zu verstehen und nicht als einen
Nachteil. Folglich sollte sich jede Gesellschaft über die Existenz
solcher Bürger freuen und sie beschützen, denn gerade sie sind das
wichtigste Gut dieser Gesellschaft! Gerade solche Menschen haben die
größte Veranlagung zu einem selbstlosen Schaffen, die anderen dagegen
zu Zerstörung und zu ausschließlich persönlichem Nutzen, was es
prinzipiell unmöglich macht, eine Gesellschaft zum Wohlergehen zu
führen!
Lange zuvor, nämlich Ende der 90er Jahre, schrieb Vissarion bereits
ausführlich zu diesem Thema, nämlich im "
Nachwort".
Hier wiederum einige Ausschnitte daraus:
33.
Denn von alters her benutzt der Mensch sein Wort und versucht, seine
Mitbrüder zu überzeugen und zu belehren, wobei er eine ungeheure Menge
verschiedener Reden hält.
34. Konnte der Zuhörer jedoch in vollem Maße das Wesen des gesprochenen
Wortes verstehen?
35. Einmal sah ein Mensch einen wundervollen Baum. Er erfreute sich an
seinem Anblick.
36.
Der bewundernswerte Stamm des Baumes strebte entschlossen in die Höhe,
gab so seiner Lebenskraft Ausdruck, und Äste in wunderlichen Biegungen
gingen von dieser Festung aus. Die Krone war wie geschnitzt und webte
ein märchenhaftes Netz.
37. Und das Bild dieses wundervollen Baumes blieb für lange im
Gedächtnis des Wanderers.
38.
Bald darauf traf er viele seiner Brüder, und ihn dürstete danach, die
Schönheit, die sich in seinem Herzen eingeprägt hatte, mit ihnen zu
teilen.
39. Er sagte seinen Brüdern aber nur ein einziges Wort: "Baum".
40.
Und viele wollten mit ihm die Freude teilen, und als sie das ihnen
bekannte Wort hörten, stellten sie sich einen bewundernswerten Baum
vor. Die allgemeine Freude war groß.
41. Aber wahrlich, das sage Ich
euch: Es gibt auf der Erde keinen zweiten Menschen, der nach diesem
Wort dasselbe Bild gesehen hätte, das der Wanderer sich eingeprägt
hatte.
42. Und der Wanderer verstand diese Wahrheit und verstand
ebenfalls, dass, selbst wenn er präzisiert hätte, dass es sich um eine
Kiefer handelte, so würden natürlich die falschen Bilder mit anderen
Baumarten aus dem Bewusstsein seiner Mitbrüder verschwinden, aber
weiterhin würde es keine zwei Menschen auf der Erde geben, die dasselbe
Bild einer Kiefer sehen würden, wie er es in sich aufbewahrte.
43.
Er verstand, dass er viel Zeit brauchen würde, um seinen Eindruck zu
schildern und ihn den Nächsten zu übermitteln; doch selbst wenn er
diese unermessliche Arbeit auf sich nehmen und mit vielen Worten jeden
Punkt der Oberfläche des wunderbaren Baumes beschreiben würde, wäre sie
unsinnig, denn er würde doch vor dem unüberwindbaren Hindernis stehen,
die Schattierungen seiner Gefühle zu beschreiben, die das Wesen seines
Verhältnisses zu dem Baum ausmachten.
44. Denn der Wanderer brachte
keine unbeteiligte Beschreibung des Baumes mit sich, sondern seine
Gefühle, die in einem seligen Feuer aufgelodert waren beim Wahrnehmen
dieses Wunders.
45. Und natürlich haben klingende Worte nicht die Kraft, dieses Feuer
zu berühren.
Und weiter über die innere Gefühlswelt des Menschen:
48.
Jeder von euch besitzt außer den Sinnen, mit denen ihr ebenfalls von
der Natur ausgestattet wurdet - denn ihr seid ja im Schoße ihrer
Gesetze geboren - seine universelle und einzigartige innere Welt. Diese
innere Welt hat ihren Ursprung in jenen Talenten, mit denen euch der
Himmlische Vater ausgestattet hat, und die weit entfernt von logischen
Schlussfolgerungen gewebt wurden.
49. Diese innere Welt in jedem von
euch besitzt einen Satz bunter Glasstücke, die immer auf ihre Weise das
Licht brechen, das von außen durch sie dringt, und ihnen die eine oder
andere Skala unwiederholbarer Nuancen verleihen.
50. Insofern reagiert ihr auf die entstandene Farbigkeit, nicht aber
auf die Realität, die neben euch erschienen ist.
Wir reagieren immer nur auf ein verzerrtes Bild der Realität:
52.
Keiner von euch ist, aufgrund der euch gegebenen Einzigartigkeit, je in
der Lage, auf das zu reagieren, was ist, sondern ihr reagiert immer nur
auf euer Verhältnis zu dem, was in der Realität existiert.
53. Das
bedeutet, dass jenes einmalige Prisma, welches das Wesen eurer inneren
Welt ist, für euch immer eine bestimmte eigenartige Illusion der euch
umgebenden Realität schafft.
54. Weshalb ihr die umgebende Realität im Lichte dieser Illusion
wahrnehmt.
55. Illusion aber ist eine verzerrte Realität, und das bedeutet, sie
ist nicht die eigentliche Realität.
Jedes Verstehen der Wahrheit immer nur eine Scheinwahrheit
58.
Denn das Prisma, das unter dem Unglauben geformt wurde, färbt die
Realität in immer düsterere Nuancen, und durch diese Illusion werden
lebendige Blumen so wahrgenommen, als wären sie aus Stein.
59. Wahrlich, das sage Ich euch: Die Wahrheit richtig sehen kann nur
die Wahrheit selbst.
60. Jede andere Berührung der Wahrheit durch den Menschen gebiert nur
ein Verstehen der Wahrheit.
61. Jedes Verstehen der Wahrheit aber ist eine besondere Form der
Scheinwahrheit.
Vorsicht bei der Versuchung, andere Belehren zu wollen
76.
Bei dem Versuch, eurem Mitbruder eure eigene Kenntnis über die Wahrheit
zu vermitteln, indem ihr ihn lehrt, habt ihr in ihm nur ein neues
Verständnis eures Verständnisses hervorgerufen, was nur noch weiter von
der Wahrheit wegführt.
77. Denkt daran! Wenn ihr diesem Sakrament
verfallt und in euch die Süße der scheinbaren Fähigkeit verspürt, den
Mitmenschen vieles erklären zu können, so werdet ihr zu Sklaven der
Versuchung, euch eine besondere Vorsehung zuzusprechen: den Durstigen
und Strebenden lange Tiraden zu halten.
78. Ein Blinder beginnt, Blinde zu führen. Oh, welch' furchtbare
Unwissenheit! Wie groß ist der Unglaube an den Großen Vater!
79.
Und um euch vor dieser Gefahr zu schützen, ist einstmals mit dem
kleinen Gesetz das Ewige für euch definiert worden; aber dieses
einfache Gesetz ist unerkannt geblieben, es hat sich dem Menschen nur
als falsche Mutmaßung eingeprägt, hinter welcher der Mensch sein Laster
versteckt hat.
80. Und es wurde gesagt: "Ihr aber sollt euch nicht
Meister und Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister und
Lehrer - der das Wort Gottes ist. Ihr alle aber seid Brüder. (Matthäus
23,8-10) Und Gleiches ist euch bestimmt."
Apokalypse
23.12.2019
Richtiges Verhalten
angesichts
bedrohlicher globaler
Probleme |
Das Vorstellung einer kommenden
Apokalypse hat in
den vergangenen 2000 Jahren immer mal wieder die Gemüter erregt - so
auch in der aktuellen Zeitperiode.
Laut Wiktionary bedeutet das Wort Apokalypse, aus dem griechischen stammend,
"Enthüllung" oder "Offenbarung".
Ber
Begriff wird jedoch häufig im fatalistischen Sinne mit der Vorstellung
eines
Weltuntergangs verbunden.
Dass sich
die Apokalypse möglicherweise bereits vollzieht, wird anscheinend nicht
nur von Vissarion so gesehen. In Zeit online beispielsweise konstatiert
der Autor eines Artikels mit dem Titel "Die Apokalypse ist leider auserzählt":
"Die
Menschheit hat sich zu allen Zeiten gern mit ihrem Ende befasst.
Deshalb bemerkt sie nicht, dass es jetzt so weit ist."
Vissarion hat das Thema in einem Interview für den Kanal ARTE
im August 2019 erneut angesprochen.
Dort sagte er unter anderem:
„Ich
habe bereits soviel Informationen und Inhalte der Lehre vermittelt, wie
die Menschheit sie noch nie zuvor bekommen hat. Trotzdem schaffen die
Menschen es nicht, das zu befolgen. Also wenn ich das betrachte, was
auf sie zukommen wird, dann kann ich nur sagen, es wird schwer werden,
sehr schwer. Es steht uns eine Art Apokalypse bevor. Sie läuft bereits
und rückt ständig näher. Aber die Masse der Menschen führt ihre
Lebensweise fort und niemand bemerkt etwas. Etwas will verhindern, dass
die Menschen es merken.“
Im Folgenden ein Ausschnitt aus einem Treffen in Sibirien im Jahre 2014, welcher das Thema genauer
beleuchtet.
Der
Lehrer reagiert dabei auf eine Frage, in der eine Beunruhigung
bezüglich der politisch kritischen Situation in der Ukraine ausgedrückt
wird.
„Ich
kann euch in diesem Fall nicht beruhigen. Wir sprechen nämlich
über eine Situation, die in der Bibel als “Armageddon“,
als
“Apokalypse" bezeichnet wird. Das
ist wirklich ein entscheidender
Zeitpunkt
im Schicksal der gesamten Menschheit. Aber man muss sich entscheiden
zwischen dem Leben und etwas dem Leben Entgegengesetztem.
In
dem einen Fall lebt der Mensch in Freude, in dem anderen Fall leidet
er und erlebt eine Tragödie. Die Menschheit hat jetzt die Wahl zwischen
Tragödie und Glück. Die überwiegende Mehrheit der Menschen wählt
vorläufig die Seite solcher Handlungen, die mit Tragödien verbunden
sind. Und es ist nicht so einfach, alles umzudrehen; das ist sehr
schwierig.
Deshalb
gibt es diese Situation, und es ist besser, nicht so tief in
sie einzutauchen: sie ist voller Tragödien. Haltet euch an das Helle,
das Wichtige, Wertvolle, Heilige, das ihr in eurem Leben habt und
strebt nach vorn. Alles Übrige (wenn man es einfach sagt) muss sterben.
Es darf nicht leben. Weil man so nicht leben darf. Sonst wird überhaupt
alles auf der Erde zugrunde gehen, und alle Menschen werden
verschwinden. Das darf nicht geschehen (dass alles verschwindet), aber
irgendein Teil muss verschwinden.
Der
Mensch ist keine Maschine, man kann ihn nicht umprogrammieren und
ihn zwingen, plötzlich in eine andere Richtung zu gehen. Normalerweise
beeinflusst eine schwierige Situation die Wahl eines Menschen sehr -
etwas Tragisches, Apokalyptisches, Globales, das die Menschen in eine
Situation großer Gefahr führt. Er beginnt aktiver darüber nachzudenken,
was um ihn herum geschieht. Solange der Mensch nicht mehr oder weniger
von irgendwelchen Gefahren, die irgendwo in seinem Umfeld
auftreten, betroffen ist, solange muss er darüber nicht nachdenken. Er
lebt weiterhin so, wie er es gewohnt ist, und bemüht sich nicht weiter,
sein Leben zu ändern. Er ändert es nur dann, wenn es ihn direkt angeht.
Aber oft ist es dann schon spät. Darum ist das, was dort (in der
Ukraine, Anm.d.Ü) vor sich geht, ein natürlicher Prozess, der nicht
vermieden werden konnte. Er geschieht einfach.
Wir
aber haben heute unser Treffen damit begonnen, dass Ich sagte:
Jetzt müsst ihr aufmerksam sein, wenn euch die Frage gestellt wird:
Nun, seid ihr bereit? Wie werdet ihr jetzt dieser Situation begegnen?
Welche Gedanken lasst ihr in euch ablaufen? Wie werdet ihr nun
reagieren? Werdet ihr verurteilen? Wie werdet ihr die Ereignisse
einschätzen? Werdet ihr sie von der allgemein menschlichen Position aus
bewerten können?
Um
leichter das beurteilen zu können, was geschieht, betrachtet es vor
allem von der allgemein menschlichen Position aus. Das heißt, ihr alle
seid Menschen. Lasst die Benennungen “russisch“, “ukrainisch“,
“amerikanisch“ u.s.w. weg; lasst einfach diese Schildchen weg. Ihr alle
seid Menschen, ihr alle seid Kinder Gottes. Und versucht vor allem, von
dieser Position aus zu denken, damit nicht irgendwelche nationalen
Animositäten in euch aufkommen. Ihr alle seid Menschen, die Gott
gleichermaßen liebt; und euch allen ist gleichermaßen die Möglichkeit
gegeben, euch auf dieser Erde zu entwickeln und zu lernen zu helfen und
euch gegenseitig nützlich zu sein. So ist die Lage. Man muss lernen,
sich daran zu halten und dies unbedingt in seinem Denken zu
berücksichtigen.
Aber
Ich möchte gerade nicht von der tragischen Seite sprechen. Sie ist
einfach als eine Eigenart der Zeit zu verstehen. Wir wollen
das nicht allzusehr betonen. Der Lehrer zeigt vor allem, wohin man
gehen muss. Er soll nicht das erzählen, was jemanden erwartet, wenn er
geht. Das ist nicht Seine Aufgabe. Meine Aufgabe ist es zu
erzählen, wohin man gehen soll, wie man werden soll. Über alles übrige
- wozu soll Ich denn darüber reden. Ihr trefft die Wahl.
Und
darüber hinaus, vergesst auch nicht, dass ihr ewig seid. So mancher
wird das Leben verlassen, ohne auch nur die Richtigkeit von irgendetwas
begriffen zu haben, aber er wird doch nirgendwohin verschwinden, wird
sowieso zurückkommen; wird zu denjenigen zurückkommen, die vorwärts
gegangen sind; wird bei ihnen geboren werden. Als kleines Kind wird er
vor Liebe und Hingabe von den Eltern zärtlich beknabbert. Obwohl er
vielleicht irgendein Nationalist war und irgendwelche ganz schreckliche
Sachen mochte. Aber ihr werdet ihn beknabbern: was für rote Bäckchen er
hat; er ist so lieb, so gut! Ihr werdet ihn herzen und werdet neue
Werte in ihn hineinlegen. Er wird so oder so ganz normal seinen Weg
machen.
Aber
heutzutage herrschen bestimmte Zustände, die natürlich eine sehr
große Gefahr hervorrufen. Und diese Gefahr wird euch zu einem negativen
Denken provozieren. Sie wird eine solche Vibration erzeugen, die Unruhe
hervorruft, irgendeine Befürchtung, irgendeine Anspannung.
Doch das ist bloß Provokation, damit ihr dem nachgebt und unruhig
werdet, Angst habt, einen Schuldigen sucht, anfangt, jemanden zu
verurteilen und dem allgemeinen Strom nachgebt, der von der großen
Masse der schwachen Menschen geschaffen wird, die sich noch nicht auf
die Wahrheit festgelegt haben. Eure Aufgabe ist es, dem nicht
nachzugeben. Versucht, diese Situation, diese Energie zu entspannen,
durch richtige Gedanken zu entspannen. Wenn ihr betet, wenn ihr lernt,
einfache Dinge zu bewundern, wenn ihr lernt, einander zu helfen, wenn
ihr euch bemüht, jemanden zu rechtfertigen, wenn euch etwas an den
Handlungen eures Mitmenschen gestört hat, so beginnt ihr genau dadurch
das Negative, das sich um euch herum verdichtet, zu entspannen.
Ihr
habt den Kampf aufgenommen; ihr habt den Weg dieses eigenartigen
Kampfes mit der Finsternis betreten. Mit der Finsternis kämpft man so:
Ihr lernt positiv zu denken unter solchen Bedingungen, wo die große
Masse eurer Mitmenschen sich nicht einmal bemüht, normal, positiv zu
denken. Auf die Weise werdet ihr die Ereignisse mildern. Aber ihr
werdet sie nicht wesentlich ändern können.
Verändert
euch vor allem selbst. Das spielt eine sehr große Rolle bei
der Gestaltung eines neuen Schicksals der Menschheit. Lasst nicht nach;
seid aktiv. Jeder von euch muss das tun, was er heute kann. Wenn ihr
euch bemüht, maximal das zu tun, was ihr vermögt, so macht ihr gerade
das, was von euch auch erwartet wird.“
Auszug aus dem Bericht von
Vadim, Teil 24, Kapitel 3
zurück

Der
Schlüssel zum Glück
22.11.2019
|
"Der Schlüssel zum Glück" ist ein Thema, welches Vadim kürzlich im Facebook
aufgegriffen hat.
Im Zusammenhang mit der Information, dass der elfte Teil
seiner Berichte (also
das Jahr 2001 betreffend) im Verlaufe dieses Jahres bis zum 28. Kapitel
im Internet veröffenlicht werden soll, wies Vadim darauf hin, dass der
Lehrer im Jahre 2001 das o.g. Thema bereits berührte,
und dass es gerade jetzt
sehr aktuell sei im Hinblick auf die Erfordernisse dieser besonderen
Zeit - die Notwendigkeit der Vereinigung der Menschen.
Da der elfte Teil in deutscher Übersetzung derzeit nicht vorliegt,
weisen wir an dieser Stelle auf einen späteren Hinweis aus dem Jahre
2006 zu diesem Thema hin.
In diesem Abschnitt aus dem 1. Kapitel des 16. Teils bemerkt der Lehrer
anfangs, dass wir Gott nicht außerhalb der
Menschen suchen sollen, und dass wir uns
voreinander öffnen sollen, um unsere Ängste zu verlieren und
Vertrauen zu gewinnen.
81.
Denn Gott ist in jedem von euch. Ihr
werdet Gott nicht finden,
wenn ihr Ihn außerhalb der Menschen sucht. Eure Seele ist
aus den
Teilchen Gottes gewebt, folglich könnt ihr Gott finden, indem ihr
richtig einander anschaut, euch einander mit Verständnis annähert und
euch voreinander öffnet.
82. Obwohl, ihr werdet in diesem Moment verwundbar. Aber man muss das
machen. So ist dies wiederum eure Aufgabe, und eben dieser Weg wird
euch helfen, viele Ängste
zu überwinden. Dies muss man tun, denn nur so
kann man geistige Kraft ansammeln.
83. Doch wenn ihr voneinander weggeht, einfach getrennt Gott
suchend... Nun, natürlich, wenn jemand dies für sich für notwendig
hält, möge er suchen. Also soll er noch immer weiter gerade auf solch
eine Weise suchen.
084. Aber wenn ihr diese Wahrheit tiefer und breiter erkennen wollt,
dann soll man nicht auf die Weise suchen – indem man voneinander
weggeht. Gott ist in
jedem von euch. Man kann nicht generell sagen,
dass die ganze Persönlichkeit von Ihm, das ganze Wesen von Ihm in jedem
von euch sei. Nein. Aber Seine Teilchen sind in euch allen verteilt.
Ausgehend
davon, dass der Schlüssel zum Glück auf alle Menschen verteilt ist
(Analogie zu Märchen), liegt die Rettung in der Vereinigung
der
Seelen ("sammeln der
Teilchen in das eine Ganze").
85.
Es kommt vor, dass ihr euch irgendein Märchen anseht, wo es solche
eigenartige Geschichten gibt: man nimmt irgendeinen Schlüssel, der eine
wundervolle Tür, das Schloss, öffnet; aber dieser Schlüssel wird in
viele Teile geteilt und auf verschiedene Leute verteilt. Und jemand,
irgendwelche Helden, versuchen, diese Teilchen zu Einem zu sammeln, um
mit diesem Schlüssel die Tür zu öffnen, irgendein Geheimschloss
aufzuschließen.
86. Und so stellt euch vor, dass der Schlüssel zu eurem Glück
auf so
Viele, so Viele wie es von euch auf der Erde gibt, verteilt
ist.
Sammelt diese Teilchen in das eine Ganze, vereint sie – und ihr werdet
die Tür zum Glück
aufschließen. Dieses einfache Sakrament soll man
vollziehen.
87. Aber zuerst muss man verstehen, dass es sich gerade derart
gestaltet, dass ihr die Teilchen des Schlüssels nicht woanders sucht,
damit ihr kein Bild eines mystischen Schlüssels erschafft, den es nicht
gibt, (den ihr aber versucht zu suchen, indem ihr euch immer neue
Illusionen ausdenkt).
88. Die Schlüsselteilchen seid ihr. Und ihr sollt euch in das eine
Ganze, das feste Ganze, in den Monolith, vereinigen. Und dies ist nur
in einem Falle möglich – Vertrauen, völliges
Vertrauen zueinander. Nur
dann vereinigen sich eure Seelen maximal.
89. Aber zuerst wird das völlige Vertrauen Angst hervorrufen, es wird
die Angst aufdecken, weil ihr nämlich Angst voreinander habt.
90. Und indem ihr so die Probleme löst, die konkret mit der einen oder
anderen Angst von euch verbunden sind, werdet ihr die Bewegung
zueinander beginnen. Und je weniger von der Angst bleibt, umso enger
werdet ihr euch miteinander verschmelzen, das einige Ganze erschaffend.
Dies ist er, der Weg der
Rettung.
Letztes
Testament: Berichte von Vadim, Teil 16, Kap. 1, Vers 81-90.
zurück

Das Thema "Bedeutsankeit" beleuchtet
Vissarion seit vielen Jahren immer wieder als eine spezielle Ausprägung des Egoismus, und als eine der wesentlichsten Antriebskräfte
menschlichen Verhaltens.
Alles,
was heute im Letzten Testament die Lebensäußerungen des Menschen
betrifft, soll in der Regel dem Menschen helfen, entweder sich selbst
zu vertrauen, oder aber seine Selbstsicherheit zu mäßigen, welche immer
auf dem Streben nach egoistischer Selbstbehauptung der eigenen
Bedeutsamkeit
beruht.
Sich im Leben zu behaupten -
das heißt, seinen Platz des
harmonischen Ausdrucks der eigenen optimalen Nützlichkeit für die
Mitmenschen zu finden - das ist eine normale Erscheinung.
Doch das Behaupten der eigenen Bedeutsamkeit unter den
Mitmenschen ist ein Bestreben, das euch niemals erlaubt geistig zu
reifen!
Aber all die gesellschaftlichen Institutionen der gesamten
menschlichen Gesellschaft, die sich weiterhin bis in die Gegenwart
erfolgreich behaupten, sind eindeutig mit der Lebensform der
Menschengesellschaft auf der Basis der Grundsätze der Selbstbehauptung
der eigenen Bedeutsamkeit verbunden!
Deshalb erkläre ich euch allen offen: Solange die euch allen
vertraute Lebensgestaltung fortbesteht – und es gibt auf der ganzen
Erde nur die eine Art – solange seid ihr zur Selbstvernichtung
verurteilt!
“
Vissarion
im Internet:
veröffentlich bei vissarion.name am4.1.2017 "Noch einmal zum
Wichtigsten", Vers 19ff.
zurück

Zeit
der Prüfung
06.06.2019
|
Am
03. Juni
veröffentlichte Vadim in Facebook einen Artikel, indem er seine Aussage
vom 24. März bekräftigt: Es ist eine Zeit der Prüfung angebrochen. Der
Lehrer hält sich zurück und schaut zu um zu sehen, was wir gelernt haben.
Hier sein Artikel:
"Am
vergangenen Sonntag erhielt ich, wie üblich, viele Fragen von
Nahestehenden und Entfernteren (im Sinne einer örtlichen Distanz) zum
Thema, ob der Lehrer zur Verschmelzung gekommen ist und ob es ein
Treffen gab …
Ich
habe folgendes gedacht. Selbst wenn man nur unaufmerksam und flüchtig
seine letzte Veröffentlichung liest *), so fällt doch auf, dass Er uns
losgelassen hat...
Es ist also klar, dass für uns die Zeit
der Prüfung
angebrochen ist.
Prüfung
und Lehrstunde, versteht sich – das sind unterschiedliche Dinge.
Lehrstunde
(Unterricht) – das ist, wenn wir dem Lehrer zuhören, und
Er natürlich spricht.
Prüfung
– das ist wenn Er schweigt, und wir selbstständig entscheiden und
handeln, wobei wir das angesammelte Wissen anwenden.
Das
heißt meiner Meinung nach, dass es jetzt unsere Aufgabe ist zu zeigen,
was wir wert sind, und nicht, dass der Lehrer uns überzeugt, dass
wir Berufene
sind. Das sollen wir jetzt nachweisen, dass wir Berufene sind. Und für
den Lehrer, so nehme ich an, hat die Phase der Stille begonnen.
Er
beginnt einfach zu schauen - was sind wir tatsächlich wert."
*) Vadim
bezieht sich vermutlich auf Vissarions Artikel "Anscheinend ist es
schon an der Zeit" vom 28. November 2018, und dabei
insbesondere auf
den folgenden Abschnitt:
"Meine
Hände öffneten sich, ließen euch frei, da die wahren Werte meiner sich
öffnenden Gefühlswelt bereits mehr gebieten, diese Phase der Erfüllung
genauer als nochmalige Schöpfung zu bezeichnen …
Jetzt werde
Ich aufhören mir Sorgen zu machen darüber, welche Versuchungen auf
eurem
Weg entstehen werden und wie ihr darauf reagieren werdet."
zurück

Kränkung/Empörung/Beleidigung
-
den Schuldigen suchen
25.03.2019
|
In
Seiner Festansprache am 18. August 2019 bekräftigte Vissarion, dass es
zu einem "normalen" Leben gehört, dass die Suche nach jemandem, der an
den eigenen Lebensumständen Schuld trägt, vollends aufgegeben wird:
5.
Wenn auch die Wahrheit sich so oder so behaupten wird, so ist es doch
sehr wichtig, um welchen Preis das geschieht. Je eifriger und würdiger
ihr eure Arbeit tut, desto schneller, interessanter und mit weniger
Mühsal wird die Änderung des Schicksals des gesamten
Menschengeschlechts vonstatten gehen.
6.
Und wie ihr schon richtig verstehen solltet, es wird nicht deshalb
geschehen, weil ihr tatkräftig versuchen werdet, alles um euch herum zu
verändern, sondern nur dadurch, wie ihr versuchen werdet euch
zu
verändern, euch selbst zu verändern (indem ihr endlich einmal lernt,
wenn ihr in für euch schwierige Lebensumstände geratet, nicht mal daran
zu denken, dass irgendjemand an diesen Schwierigkeiten schuld war.)
7.
Aber noch scheint diese Latte für viele von euch zu hoch zu sein; doch
das ist die Norm. Die Norm, von der aus das normale Leben des Menschen
beginnt, eine der kennzeichnenden Merkmale eines normalen
Lebensniveaus.
Am
24.03.2019 veröffentlichte Vadim in Facebook folgenden Artikel:
"Der
Lehrer war heute im
Tal der Verschmelzung und beantwortete Fragen. :)
Das wichtigste war meiner
Meinung nach eine Erinnerung daran, dass Fragen nur über sich selbst
gestellt werden sollten, über seine eigenen Schritte, und dabei
mutig die eigene Schwäche, die eigene Unreinheit zeigen.
Wenn eine Person durch die
Frage nach der Richtigkeit seines spezifischen Schrittes seine
Unreinheit offenbart – das inspiriert den Lehrer, das interessiert
Ihn.
Eine andere Art von Fragen
(über jemand anderen, über irgendetwas, über die Richtigkeit von
Handlungen anderer) erzeugt in Ihm nicht das Bedürfnis, zu diesen
Treffen zu
kommen.
Und so kann man sagen: wenn wir Angst haben, Ihm seine
Schwächen zu zeigen, dann wird es uninteressant für Ihn. :)
Ganz allgemein
- Zeit der Prüfung!
Ich weise noch einmal auf
dieses Bild hin: Kränkung/Beleidigung ist immer mit der Suche nach
dem Schuldigen verbunden. Wenn wir einen Schuldigen suchen, so
bedeutet das, wir sind gekränkt/beleidigt. Das heißt, die Suche
nach dem Schuldigen ist ein direktes Kennzeichen für das
Vorhandensein einer Kränkung/Beleidigung."
Beachte
in diesem Zusammenhang Vissarions Artikel
"Über
die Äußerung der Empörung"
vom 23.09.2016, insbesondere folgender Absatz:
"Die
schwierigen Zeiten sind für
Menschen, die im geistigen Sinne nicht sehend und psychisch unreif
sind, immer eine natürliche Versuchung, indem sie diese Menschen
verstärkt dazu provoziert, ein unwiderstehliches Bedürfnis zu
verspüren, einen erdachten Feind zu suchen und zu bestimmen. Denjenigen
zu bestimmen, der unbedingt als der Schuldige für das Unheil
und die Unannehmlichkeiten, die man erleidet, identifiziert werden
soll."
Siehe zudem das Kapitel
"Kränkung
und Empörung" im Bereich "Geistige Entwicklung" der
Einführung !
zurück

Das
Irreale, Phantasie und Träume
18.03.2019
|
Dieses Thema
stellt den Hauptartikel in der Zeitschrift "Das
Gelobte Land" vom Oktober 2018 dar.
Es werden lediglich
Zitate aus dem Letzten Testament wiedergegeben -
ohne
Kommentar.
Die
Bedeutung der Vorstellungskraft -
Das Reale und das Irreale
Das
Irreale
... Was ist das Irreale?
Das menschliche Bewusstsein, das sich noch auf dem Niveau des Reiches
der Gewalt befindet und dem Einfluss der wissenschaftlich-technischen
Entwicklung verfallen ist, entwickelt sich immer mehr unter dem
Einfluss des Realen.
Deshalb hängen in der heutigen Zeit die Denkweise und das
Auffassungsvermögen des Menschen vollkommen von den realen Objekten und
Erscheinungen ab.
Der Mensch hat dem Irrealen bewusst den Rücken zugekehrt und versucht,
von ihm wegzukommen wie von einem unnützen Trödel.
Ist aber die Existenz des Realen ohne das Irreale möglich? Ist dieser
Weg nicht eine Versuchung, die zum Abgrund führt?
Die Entwicklung der geistigen Welt
des Menschen besteht nicht nur darin, die Errungenschaften auf dem
Gebiet der Kunst kennen zu lernen, sondern auch die grundlegenden
Möglichkeiten des Menschen zu entwickeln - in der Kunst bedeutet das:
sich etwas vorzustellen, zu phantasieren, zu träumen.
Dabei entwickeln sich die Fähigkeiten zur unbegrenzten
schöpferischen Arbeit. Diese Fähigkeiten sind die wichtigsten
im Wesen des Menschen, auf
welche die Menschen leider mit Herablassung blicken, doch die
sie nicht nur von der Tierwelt unterscheiden, sondern auch
von allen möglichen außerirdischen Zivilisationen.
Das Irreale ist genauso eine sinnlich aufnehmbare Erscheinung wie
das Reale. Es existiert Seite an Seite mit der
Realität. Weshalb ein Mensch, der nur das Reale kennen lernt,
ein Auge und
ein Ohr opfert.
Die Realität kann man nicht verändern, die Irrealität aber kann man
unendlich abwandeln. Diese Modifikation geschieht in direkter
Abhängigkeit vom
Entwicklungsniveau der Vorstellungskraft.
Das Wichtigste dabei ist, aus den unzähligen Variationen den einzig
richtigen Weg zu finden.
Letztes
Testament: Ansprachen, Kap. 24, Vers 1-16.
Das
Irreale
in der Kunst. Der Traum.
Ungeahnte Fähigkeiten
"Dieser
große Fehler, die Realität als
das Wichtigste herauszuschälen und abzutrennen - hat selbst das Tor der
Kunst durchschritten, wo das Urteil über die Harmonie eines Werkes, das
nicht mit der bekannten Realität verbunden ist, in der Meinung gipfelt,
dass die künstlerische Wahrhaftigkeit verloren gehe. Oder mit
anderen Worten: Das Kolorit sei unwirklich, nie gesehen, willkürlich.
Warum aber sollen die Farben die erkannte Realität schildern, und warum
soll das alles sein?
Erkennbar ist doch auch jenes, was als irreal gilt.
Diese Erkenntnis hat neue, unendliche Horizonte der Schönheit geöffnet,
die viele Menschen nicht erblicken.
Ein einfaches, aber erstaunlich treffendes Beispiel der Einwirkung der
Irrealität auf den Menschen ist sein Traum.
Der Traum zwingt den Menschen dazu, ein irreales Leben zu erleben.
Seine Gefühle aber reagieren in gleichem Maße auf ein Geschehen, das
nur im Bewusstsein entsteht.
Die Menschen haben die Träume als gegenstandslos betrachtet, als völlig
unabhängig von der Wirklichkeit.
Diese Träume wurden der Phantasterei gleichgestellt und Trugbilder
genannt.
Der Mensch könnte sagen, dass er diesen Unsinn nicht brauche - weder im
persönlichen Leben noch während der Arbeit, denn dieser könne ihn nicht
ernähren, noch materiell bereichern.
Können solche und ähnliche Reden aber darüber befinden, ob ein Mensch
wirklich normal ist?
Das Wesen jedes vernünftigen Menschen besteht darin, das Unbekannte
erkennen zu wollen.
Doch der Weg zur Erkenntnis ist von zweierlei Art, und die
Möglichkeiten der Menschen sind verschieden.
Der Mensch kann, wenn sein Bewusstsein noch nicht endgültig konserviert
wurde, wünschen, einen unbekannten Planeten zu sehen oder auf ihm zu
verbleiben, sich zeitlich in die Vergangenheit oder Zukunft zu bewegen,
irgendein fremdes Leben zu leben und vieles, vieles mehr.
All das steht in der Macht des Menschen."
Letztes
Testament: Ansprachen, Kap. 24, Vers 24-34, 38-44.
Verlust
der
Phantasie. Geisteskrankheit
"Mit
der
Zeit befreien sich die Menschen
immer mehr von dem Wunsch, zu phantasieren.
Sie festigen immer mehr die Meinung, dass es besser sei an das zu
glauben, was man mit den Händen berühren und im wachen Zustand sehen
könne.
Mit dieser Absicht konserviert der Mensch aktiv weite Gebiete im Gehirn
des Körpers, und lässt einen winzigen Teil übrig, der nur über die
materielle Befriedigung der Persönlichkeit etwas weiß.
Natürlich zählt die Gesellschaft Geistesgestörte zu den Menschen, die
unfähig sind, einen Nutzen zu bringen.
Doch wenn man in die Tiefe dieser Leute blickt, kann man erkennen, dass
so ein Kranker nur deshalb unnütz ist, weil er in einen Trugzustand
verfällt, unabhängig von seinem Willen und für eine unbestimmte Zeit.
Dieser Zustand ist von seinem Bewusstsein nicht steuerbar, weshalb
diesem Menschen keine verantwortliche Arbeit in der Gesellschaft
anvertraut werden kann.
Und er kann selbst sein Leben nicht aufrechterhalten, ohne eine
gebührende Pflege.
Anders bei einem gesunden Menschen, der dann und für eben solch eine
Zeitspanne in einen Traumzustand eintreten sollte, wie es der
betreffenden Lage entspricht.
So erkennt denn würdig euer wahres Wesen - das großartige Talent, das
euch euer Vater gegeben hat! "
Letztes
Testament: Ansprachen, Kap. 24, Vers 51-62.
Phantasie
in
der Kindheit
"Die
Kinder
der Wahrheit besitzen
die Fähigkeit, mit den Blumen zu sprechen, die Wolken zum Freund zu
haben und unhaltbar im Windstoß zu fliegen, wobei sie eine große Menge
smaragdenen Staub mit sich ziehen, der von den Blüten der Träume
herabgefallen ist. Sie erlangen die Möglichkeit grenzenlos zu
gestalten, trotz aller
Gesetze des materiellen Daseins.
Von den Tätigkeiten dieser Kinder erscheinen am Himmelszelt
gestreifte Wolken, im All drehen sich Planeten in Form von Kringeln und
sonstigen unerwarteten Umrissen, und ein Meer wunderbarer Blumen kann
jegliche Sternoberfläche
bedecken.
Ihr könnt euer Leben in einer beliebigen Ecke des Alls verbringen
und dabei jene geistigen Eigenschaften gewinnen, die euch niemand zur
Verfügung stellen kann. Und das ist die Herrlichkeit Gottes -
unsichtbar, doch überall
anwesend!
Die jungen Leute jedoch betreten den Weg des grenzenlosen Wissens,
wo mit Hilfe der wissenschaftlichen Erkenntnis die Geheimnisse aller
Erscheinungen gelüftet werden.
Das lebendige Licht, das Geheimnisse ausstrahlt, verliert an Farbe
und verwandelt sich in eine unendliche Reihe von Formeln und chemischen
Elementen.
Im Menschen verkümmert die Vorstellungskraft - jene Lebensquelle
der geistigen Welt. Und im weiteren Leben ruft die Einwirkung
eines Geheimnisses das
quälende Gefühl der Unzufriedenheit hervor, das mit Hilfe von
zusätzlichem Wissen beseitigt wird, was dem Menschen Ruhe und ein
Minimum an Lebensfreude gewährt, wonach das Interesse an der erkannten
Erscheinung abkühlt.
Die Vorstellung lässt nie das Interesse am Unbekannten abkühlen,
denn sie hat die Fähigkeit, sich mit der Zeit ständig zu ändern, und
hängt davon ab, wie der Mensch das Erkennbare sehen
möchte. Die Fähigkeit, dank derer der Mensch das Unbekannte so
sieht, wie
es seine Vorstellungskraft erlaubt, hilft das zu fühlen, was mit dem
Verstand zu fühlen unmöglich ist, das gibt seiner Seele einen immensen
Reichtum. Und mit der Großartigkeit einer der Seiten der
Vorstellungskraft
kommt ihr in eurem Leben ständig in Berührung, ohne ihr die würdige
Aufmerksamkeit zu widmen.
Wenn einer eurer Nächsten, ohne seine Bewunderung zu verbergen,
etwas gesehenes Schönes beschreibt und ihr möchtet ebenfalls damit in
Berührung kommen, so schafft eure Vorstellung in Erwartung eines
Zusammentreffens damit lebendige Bilder, die für die günstigste
Betrachtung durch eure individuellen Empfindungen in einem bestimmten
Moment notwendig sind. Doch für gewöhnlich empfindet ihr eine
gewisse Enttäuschung, wenn
ihr dann mit der Realität zusammentrefft. Denn die Realität existiert
für sich und ist unabhängig von
menschlichen Wünschen.
Durch die Vorstellung jedoch bekommt ihr die vollständigste
Erfüllung.
So erkennt denn würdig das grenzenlose Sakrament, das eure Seelen
unendlich bereichert! Erlernt die Reue! Und nehmt die Hand,
die euch der Himmlische
Vater heute reicht. Beginnt den wahren Aufstieg! Werft den
grauen Umhang des falschen Erwachsenseins ab; solange es nicht zu spät
ist, entwickelt die Vorstellungskraft und
träumt! Denn die Vorstellung ist eine gewaltige Quelle der
wahren
Erkenntnis des Daseins.
Versucht nicht, die Kindheit hinter euch zu lassen und schämt euch
nicht, Kindern ähnlich zu sein. Doch wisset, dass im Wesen der
Kindheit das Nehmen, im Wesen der
Reife - das Geben enthalten ist.
"
Letztes
Testament: Ansprachen, Kap. 32, Vers 130-157.
Weitere Hinweise, auf die in der Gazette hingewiesen wurde:
Vadim
4, Kap. 45, Verse 121-128
Vadim
5, Kap. 31, Verse 12-17
Vadim
6, Kap. 18, Verse 35-36
Vadim
6, Kap. 22, Verse 14-16
Vadim
6, Kap. 37, Verse 60-70
Vadim
7, Kap. 1, Verse 40-42
zurück
