Veröffentlichung Vissarions vom 13. Oktober 2016 auf vissarion.org

Ein wenig über das Weibliche und das Männliche

Eine Frage von Soja Rudyk:

Ich habe begonnen, als Taxifahrerin zu arbeiten, nachdem ich müde wurde, solche Fernsehsendungen mitzubekommen wie “Comedy-Club“, "Comedy-Woman“, “Dom-2“ und die Serien “Die Woronins“, “Sascha und Mascha“ und ähnliche, die mein Mann sich anschaut. Humor dieser Art gefällt mir nicht.
Alle Fahrten habe ich mit meinem Mann besprochen. Er selbst hat die Anzeigen “Taxi“ aufgehängt, ich wusste aber, dass ich einfach aus der unangenehmen Atmosphäre floh. Ich hatte mir eine andere Kommunikation mit Menschen über Themen gewünscht, die ich interessant finde.
Die Frage: War mein Benehmen in diesem Fall zulässig, oder sollte ich mich bemühen, mich in die Lieblingssendungen meines Mannes zu vertiefen, um sie mit ihm zu besprechen und dadurch ihm näher zu kommen und seine Welt zu verstehen?

Vissarion:

Die Schwierigkeit dieser Frage ist mit einem Bild zu vergleichen, wo man über ein Heilen einer Krankheit erst dann zu reden beginnt, wenn nur noch eine äußerst geringe Wahrscheinlichkeit der Heilung besteht. Das heißt, man muss es schon schaffen, die realen Gegebenheiten großenteils richtig anzunehmen, an deren Erschaffung auch ihr aktiv beteiligt wart.

Nicht alles kann man sofort anders machen!

Und um es richtig zu betrachten, ist das auch gar nicht nötig, weil, wenn ihr durch eure beharrlichen Arbeit irgendwelche problematischen Verhältnisse in eurem Leben geschaffen habt, dann es für euch weise sein wird, dass ihr euch bemüht, all das Lehrreiche dankbar anzunehmen und nach Möglichkeit das Begonnene würdig zu vollenden.

Bei der Beantwortung der gestellten Frage möchte ich eure Aufmerksamkeit etwas mehr auf einen Umstand lenken, wobei Frauen, wenn sie ihre Aufmerksamkeit nicht darauf richten, ein solches in der Frage erwähntes Problem leicht hervorrufen werden.

Zu Beginn führe ich ein Gleichnis an, wo ein Wanderer viele Männer sah, die irgendwohin Steine trugen. Als er einen von ihnen fragte, was er da mache, hörte er: „Ich schleppe da verdammte Steine.“

Der Zweite antwortete auf dieselbe Frage so: „Ich verdiene meinen Lebensunterhalt damit.“

Der Dritte aber sagte mit Stolz: „Ich baue die Kathedrale von Chartres!“

Diese drei Varianten von Antworten zeigen recht interessant die wichtigsten kreativen Eigenschaften der inneren Welt der Männer, die sich im Laufe der ganzen Geschichte der Existenz der gesamten Menschheit im Wesentlichen bilden konnten.

Um es mit einem kleinen Lächeln kurz zu sagen: In die Grundlage der männlichen Seele wurde ein recht starkes Programm des Erschaffens gelegt, was den Mann zu jemanden macht, der sehr unruhig ist und ständig irgendwohin strebt. Während die Frau das in sich hat, was sie bewegen wird, den irgendwohin strebenden Mann festzuhalten.

Ihr solltet dabei berücksichtigen, dass ich in diesem Fall dasjenige meine, was in der menschlichen Seele als Grundlage angelegt wurde, nicht aber das, was der Mensch im Verlauf der Selbsterziehung auf der Basis der verzerrten Wahrnehmung der Realität künstlich erworben hat.

Die drei oben erwähnten Varianten an Antworten bezeichnen drei charakteristische Merkmale, die bestimmten Eigenschaften aufgrund der Lebenserfahrung entsprechen, die von den verschiedenen Menschen im Laufe von manchmal nicht nur einer Verkörperung auf der Erde erworben wurden.

Je größer nämlich die kreative Erfahrung ist, die ein Mensch angesammelt hat, desto ausgeprägter und in immer früherem Alter zeigt sie sich in seiner letzten Verkörperung. Und umgekehrt: wenn der jetzt lebende Mann offensichtlich wenig danach strebt zu erschaffen, so ist dies ein Merkmal einer noch vorläufig geringen Lebenserfahrung.

Zum Erschaffen - das sollte man wissen - gehört nicht das Streben zu verwalten, zu handeln, im Leben Theater zu spielen und Krieger zu sein!

Also, alle verkörperten Männer haben unvermeidlich ihre eigene qualitätsbezogen kennzeichnende innere Welt. Wovon sich ein Mann mitreißen lässt und wovon er träumt, davon wird unvermeidlich die Bildung der charakteristischen Färbung abhängen, deren Farbe im Laufe der Zeit nur intensiver werden kann.

Während es für die Frau ausreicht, vor allem ein interessantes Äußeres zu haben, was von ihrem sich harmonisch entwickelnden Naturwesen zeugt, so wäre es für den Mann wünschenswert, eine interessante innere Welt zu haben, die seine harmonische geistige Selbstentwicklung zeigt!

Je interessanter und qualitätsvoller so eine innere Welt des Mannes ist, umso eher ist er fähig, die Frau auf interessante Weise wahrzunehmen und ihre inneren Eigenschaften, die sich im Laufe der Zeit immer mehr verbessern können, richtiger einzuschätzen – nicht aber nur die äußeren Eigenschaften, die sich im Laufe der Zeit nicht in die vorteilhafte Richtung verändern.

Der Mann wird die Veränderung des Äußeren der Frau immer bemerken. Deshalb wird für ihn in der Beziehung zur Frau der Charakter der Entwicklung der inneren Welt der Frau die entscheidende Rolle spielen.

Nur soll sich die innere Welt der Frau nicht so entwickeln, wie diese beim Mann vor sich geht, sondern soll so vor sich gehen, wie dies für die Entwicklung der wahrhaftigen Weiblichkeit charakteristisch ist!

Wenn die Frau für sich eine falsche Orientierung in dieser Entwicklung wählt – was in der modernen Gesellschaft sehr verbreitet ist, wobei es eine große Menge von falschen psychologischen Einstellungen gibt – so beginnt diese Frau unvermeidlich Eigenschaften zu erwerben, die vor allem die Entwicklung des männlichen Charakters kennzeichnen sollen.

Eine solche Wahl ihrerseits wird in der Regel unvermeidlich sehr starke Bedingungen hervorrufen, die sie im Laufe der Zeit mit Sicherheit einsam werden lassen!

Leider bewegen die existierenden psychologischen unnatürlichen Verhältnisse die Frau auf elementare Weise dazu, zu schnell eine Entscheidung bei der Wahl des Mannes zu treffen. Vor allem soll die Frau, die vom harmonischen Zusammenleben mit einem Mann träumt, wissen, dass für einen echten, sich normal entwickelnden Mann seine eigene Tätigkeit, durch die er sich selbst äußert, für ihn immer den ersten Rang einnehmen wird. Aber keinesfalls die Frau, wie stark er sie auch lieben und schätzen möge!

In der kreativen Selbstverwirklichung des Mannes drückt sich sein wahres männliches Wesen aus! Ohne diesen Ausdruck gibt es sozusagen den Mann nicht.

Darum, wenn die Frau danach strebt, im Leben des Mannes den ersten Rang einzunehmen, wobei sie seine schöpferischen Werte beiseiteschiebt, wird sie seine wahren männlichen Qualitäten entsprechend ihrer egoistischen Laune unvermeidlich herabwürdigen!

Doch der Mann, der genügend gereift ist, wird solche Handlungen im Laufe der Zeit immer mehr als feindliche und fremdartige Verhaltensweisen wahrnehmen, weil in der Tat Bemühungen dieser Art seitens der Frau sich wirklich verderblich auf die männliche Natur auswirken. Und dies wird eindeutig zu einem psychologischen Bruch in der Beziehung des Mannes zur Frau führen, die er zuvor als seine Frau betrachtet hat.

Deswegen hängt das Erlangen eines möglichen Glücks der Frau von der Art der Wahl ab: Als wen möchte sie den Mann an ihrer Seite wissen?

Als einen Schöpfer, der beständig nach nur für ihn sichtbaren schöpferischen Gipfeln strebt? Dann aber muss man sich auf ein achtungsvolles Verhalten gegenüber seinen Interessen einstellen und stets bereit sein, eine würdige Helferin bei seinen Lebensbemühungen zu sein.

Oder als einen, der ständig nur an seine schöne Freundin denken soll, der zuliebe er vieles, was ihm wertvoll ist, opfern soll, nur damit seine Freundin zufrieden ist wegen seiner Aufmerksamkeit ihr gegenüber?

Diese zwei charakteristischen Wahlmöglichkeiten setzen zwei sich voneinander stark unterscheidende Männertypen voraus, die man in reife und unreife Männer einteilen kann. Die zwei der oben erwähnten Eigenschaften können sich nicht auf gleiche Weise stark in einer Person äußern!

In einer Person kann in signifikantem Maße nur eine dieser Eigenschaften überwiegen, was auf eigene Art das Zeichen eines unterschiedlichen Reifegrades sein wird, wo, je mehr das Eine besteht, umso weniger gibt es von dem Anderen.

Der Mann, der mehr dazu neigt, der Dienende für die Frau zu sein, ist sozusagen noch kein Mann geworden. Solche Männer neigen dazu, sich von solchen Frauen angezogen zu fühlen, die eine gesteigerte Kombination an für die Männer charakteristischen Eigenschaften besitzen.

Frauen mit solchen Eigenschaften verspüren ein großes Bedürfnis zu organisieren, zu lenken und zu kontrollieren. Und das heißt, dass, wenn ein nicht ausreichend reifer Mann in die Nähe einer solchen Frau gerät, dann kann er so lange an ihrer Seite sein, wie seine Reife eine bestimmte zulässige Grenze nicht übersteigt.

Für eine Frau mit angeeigneten männlichen Eigenschaften wird es schwer sein, für sich einen reifen Mann zu finden, denn für einen echten reifen Mann wird so eine Frau als eine nicht ausreichend attraktive Frau empfunden.

Wenn eine solche Frau und ein derartiger Mann sich dennoch zu einem Ehepaar vereinigen, dann wird eine Menge psychologischer Reibereien ein ständiger Begleiter ihrer Beziehung sein.

In diesem Fall können sie die normale Ehebeziehung nur dann aufrechterhalten, wenn in erster Linie gerade die Frau beginnt, die Früchte ihrer erworbenen fehlerhaften Selbsterziehung krass zu ändern. Vor allem ist es richtiger zu beginnen, das Problem in sich selbst zu sehen!

Ein harmonischer Ausdruck des weiblichen Wesens bei der Wahl eines reifen Mannes für die Geburt von Kindern und deren gemeinsame Erziehung ist die Bekundung der Bereitschaft, der Welt des Mannes zu dienen und ihm nach Kräften ein Freund zu sein!

Was die eigentliche gestellte Frage betrifft, so ist eine direkte Antwort darauf vorläufig nicht erforderlich. Von all dem oben Gesagten ausgehend muss man zuerst ein bestimmtes Minimum an Bemühungen in die richtige Richtung machen, und gleichzeitig die sich ergebenden Resultate aufmerksam durchdenken.

Nur dann können mit der Zeit wirklich interessante Fragen entstehen, zu denen irgendwelche Erklärungen gegeben werden können. Und die genannten Fernsehsendungen haben zu der Welt deines Mannes keinen Bezug. Sie gehören zu solch primitiven Mitteln, von Problemen abzuschalten, die seine wahre innere Welt aufwühlen.