Brief Vissarions an seine Schwester Irina am 11. April 2021

Liebe Irotschka, meine liebe Schwester, Friede deinem Heim!

Nun habe ich auch eine Nachricht von dir erhalten. Ich verstehe, dass es für euch schwierig war, die Ereignisse ernst zu nehmen, und du hast erwartet, dass das ganze Missverständnis bald richtiggestellt wird. Leider ist die Gesellschaft erst noch auf einer Entwicklungsstufe, wo, wenn Politiker den Befehl “Schließen” geben, dies beflissentlich befolgt wird, unabhängig davon, ob es Gründe dafür gibt oder nicht.

Was jetzt von uns verlangt wird, ist große Geduld und Ausdauer! Die Verfolger versuchen, sich geeignete Anschuldigungen auszudenken, und sammeln akribisch jeden “Müll”, der in irgendeiner Weise so aussieht, als könne er die Anschuldigung stützen. Und da man nichts Normales finden kann1), sind sie versucht, selbst zu Provokationen und ungesetzlichen Handlungen zu greifen. Sie haben einen großen Fehler gemacht, weil sie in ihrer Unwissenheit nicht richtig einschätzen konnten, was sich in unserem Land ereignet2), und sie haben angefangen, das Feuer zu löschen mit einem Windstoß, der das Feuer zwangsläufig nur anfachen konnte. Und nun stehen sie vor einer schwierigen Aufgabe: Wie kommen sie aus der Situation heraus, in die sie sich anmaßend hineingesteigert haben? Je länger sie zögern, desto schlechter für sie! Gleichzeitig wird die Bedeutung dessen, was sich bei euch ereignet2), nur wachsen!

Irotschka, über mich kann ich nur sagen, dass ich versuche, so positiv wie möglich das mir Zufallende zu überstehen. Ich hoffe, dass die Vernunft siegen wird, aber ich bin gezwungen an einem Ort zu sein, wo alles darauf ausgerichtet ist, diese Hoffnung zu töten. Du brauchst nichts zu schicken. Nicht die richtigen Bedingungen …

Sag deiner Mutter, dass alles gut ist.
Bis bald.



1) Wörtlich übersetzt. Hier ist vermutlich gemeint, dass die Verfolger auf normalen Wege nicht das finden können, was man vor Gericht vorbringen kann.

2) Im russischen Original steht wörtlich übersetzt “das in unserem Land Geschehende” oder “das sich Ereignende”, und zwar groß geschrieben, womit dem “Geschehenden” eine würdevolle (heilige) Bedeutung gegeben wird.



Übersetzung des russischen Originals von vissarion.org.