Es werden hier oft gestellte Fragen und Fragen, die für viele Menschen der heutigen Zeit sehr relevant sind, auf Grundlage der Lehre Vissarion beantwortet, um den Lesern eine Vorstellung davon zu geben, woran Nachfolger Vissarions glauben.
Es sei jedoch auch erwähnt, dass diese Erläuterungen hier natürlich einem persönlichen Verständnis der Lehre Vissarions unterliegen. Es wurde versucht bei den wesentlichen Aussagen mit Quellenverweisen in Form von Links zu den entsprechenden Stellen im Letzten Testament zu führen, so dass jeder die Möglichkeit hat, die Stellen der Lehre selbst zu lesen und sein eigenes Verständnis davon zu bilden.
Die Antworten sind gedacht für Menschen, die mit der Lehre Vissarions noch nicht sehr vertraut sind. Für ein tieferes Verständnis sollten auf jeden Fall die originalen Texte (bzw. deren Übersetzungen) unter der Rubrik "Letztes Testament" gelesen werden.
Frage 1: Was ist das Letzte Testament?
Frage 2: Was ist die Grundaussage des Letzten Testaments?
Frage 3: Was ist Gott?
Frage 4: Wer ist der Mensch?
Frage 5: Gibt es ein Ziel (Erleuchtung, Paradies, oder ähnliches) in der Lehre Vissarions?
Frage 6: Was geschieht nach dem Tod?
Frage 7: Gibt es Himmel und Hölle?
Frage 8: Gibt es Reinkarnation (Wiedergeburt)?
Frage 9: Ist das Ende der Welt nah?
Frage 10: Warum lässt Gott so viel Leid zu?
Frage 11: Was bedeutet der Begriff "Sünde"?
Frage 12: Gibt es den Teufel?
Frage 13: Gibt es Karma?
Frage 14: Was ist mit anderen Religionen, liegen die alle falsch?
Frage 15: Wozu soll der Mensch beten?
Frage 16: Gibt es Außerirdische?
Frage 17: Wozu gibt es Yoga und Meditation?
Frage 1:
Was ist das Letzte Testament?
Antwort:
Das Letzte Testament ist eine Sammlung an Büchern und Texten, die in ihrer Summe eine religiöse Lehre darstellen. Ein Teil dieser Texte wurde von Vissarion selbst geschrieben, z.B. die Bücher Vissarions oder einzelne Texte, die Vissarion so veröffentlicht hat, z.B. Briefe und Posts im Internet. Ein weiterer und der umfangreichste Teil des Letzten Testaments sind die Jahresberichte Vadims, die von Vissarions vertrautem Freund Vadim von 1991 bis 2020 niedergeschrieben wurden und das Wirken Vissarions dokumentieren. (Nicht alle Jahresberichte von Vadim sind bereits ins Deutsche übersetzt.)
Frage 2:
Was ist die Grundaussage des Letzten Testaments?
Antwort:
Vissarion selbst hat es einmal so formuliert: "Viele Worte wurden in der heutigen Zeit über den Glauben geschrieben, viel wurde darüber philosophiert. Doch noch immer kann niemand erkennen, dass die ganze gewaltige Menge geschriebener Bücher in nur zwei Zeilen zusammengefasst werden kann: Liebe Gott und liebe deinen Nächsten." (Vorverkündigung 174)
Im Grunde ist es so einfach. Und doch so schwer! Denn wenn der Grundgedanke der gesamten Lehre Vissarions auch sehr simpel ist, so ist es die Anwendung und Umsetzung dieses Ideals leider nicht.
Das Problem liegt darin, dass der Mensch gar nicht weiß, was es heißt "Gott und den Nächsten zu lieben". Es beginnt bereits damit, dass viele mit dem Begriff "Gott" nur wenig anfangen können, und auch nicht wissen, was es heißt "den Nächsten zu lieben".
Was heißt es also "Gott zu lieben", wenn man nicht weiß, was Gott überhaupt bedeutet? Oder was heißt es "zu lieben"? Romantische Gefühle für jemanden zu empfinden? Sich zu jemanden hingezogen fühlen? Immer gut zu jedem zu sein?
Nach Vissarion heißt "Gott zu lieben", den Nächsten zu lieben und Gottes Gebote zu erfüllen, ein rechtschaffenes Leben zu führen, und ein Schöpfer des Guten und Schönen zu sein. "Den Nächsten zu lieben" ist sozusagen die Essenz der Lehre Vissarions. Und auch wenn dieser Aufruf sehr einfach erscheint, so ist das Thema dahinter doch sehr komplex - sogar so komplex, dass es viele Bücher des Letzten Testaments ausfüllt.
"Den Nächsten zu lieben" bedeutet kurz gesagt, sich ihm gegenüber immer wohlwollend zu verhalten, selbst dann, wenn er einem selbst oder jemand anderen Schmerz zufügt. Und dieses wohlwollende Verhalten soll nicht vom Verstand gelenkt sein, in der Art, dass man so handelt, weil man irgendwann einmal gelernt hat, dass es so richtig ist. Wenn man Vissarions Lehre in die Tat umsetzt, entwickelt sich der Mensch zu einem Individuum, das nur noch wohlwollend agiert, weil es es so fühlt und im Innersten wünscht, so zu handeln.
Doch man sollte auch nicht denken, dass wohlwollendes Handeln nach Vissarion bedeutet, dass man den Nächsten nicht versucht zu stoppen, wenn dieser dabei ist, Böses zu unternehmen. Der Mensch ist sogar angehalten, einen Menschen darauf hinzuweisen und im Notfall sogar anzuhalten, wenn dieser böse handelt. Dies führt natürlich zur Frage: Wann ist eine Handlung böse? Wann soll man wie einschreiten?
Aber es gibt noch ganz viele andere wesentliche Fragen darüber, was es heißt, den Nächsten zu lieben. Was tun, wenn der Ehepartner betrügt? Wie sich verhalten, wenn ein Freund jemanden hintergeht, oder ein Fremder dir etwas stiehlt? Soll man bedingungslos verzeihen, soll man bestrafen?
All diese und viele hunderte weitere Fragen werden im Letzten Testament diskutiert. Die Grundaussage der Lehre Vissarions kann man eventuell so zusammenfassen: "Liebe Gott und deinen Nächsten" und das Letzte Testament erklärt sehr detailliert, was das bedeutet und wie man das macht.
Frage 3:
Was ist Gott?
Antwort:
Ein äußert besonderer Punkt der Lehre Vissarions ist die Unterscheidung zwischen "Gott" dem Alleinigen, Schöpfer des materiellen Weltalls, und "Gott" dem Himmlischen Vater, Schöpfer der menschlichen Seelen. (Vorverkündigung 47-73; Buch der Grundlagen 9)
Vissarion vergleicht diese beiden mit einer Blume, wo Wurzel und Stängel der Alleinige sind, und der Himmlische Vater die Blüte darstellt. Aber Vissarion betont auch, dass er damit keinen Zwei-Gott-Glauben begründet, sondern, dass der Himmlische Vater der einzige Gott für den Menschen ist, da dieser die Seelen der Menschen schuf, und die Seele das wahre Wesen des Menschen ist. (Letzte Hoffnung 1, 67)
Vissarion beschreibt den Himmlischen Vater als eine Individualität (Vadim 7, 10, 43), die immer bestrebt ist, dem Menschen zu helfen, egal, wie weit dieser auch gefallen sein mag. (Buch der Aufrufe 18, 59)
Doch eine der erstaunlichsten Erklärungen Vissarions für die heutige Zeit ist wohl, dass der Himmlische Vater nicht allmächtig ist - so wie sich das viele gläubige Menschen vorstellen.
Unter Vadim 17, 10, 50 gibt es folgende interessante Antwort Vissarions:
"Gott ist also nicht allmächtig und ist in Seinen Möglichkeiten begrenzt?“ – war die Frage eines Teilnehmers nach den Erklärungen des Lehrers. „Natürlich! Sonst würde sich eine außerordentliche Absurdität ergeben. Und es ist richtiger, es so zu verstehen, dass der Himmlische Vater eben nichts Unnötiges tun kann. Er kann nicht das Gesetz der Harmonie verletzen."
Vissarion erklärt noch weiter, dass der Himmlische Vater immer bemüht ist, uns zu helfen und alles, was geschieht, zu unserem Wohl ausnutzt (Letzte Hoffnung 9, 33-34). Im Gegensatz zum Himmlischen Vater jedoch, sagt Vissarion, ist unser Schicksal dem Schöpfer des materiellen Daseins, dem Alleinigen, der auch Begründer der Harmonie der Welt und der Naturgesetze ist, gleichgültig: (Letzte Hoffnung 1, 71)
Der Schöpfer des materiellen Daseins aber benötigt eure Anbetung ganz und gar nicht. Ihm sind eure Beweggründe und Träume gleichgültig, und euren Bitten gegenüber ist Er taub. Er ist euch gegenüber kalt, und Ihm ist alles gleich, ob es euch gibt oder nicht.
Hier zeigt sich im Verständnis davon, was Gott ist, ein bedeutender Unterschied zu allen Abrahamitischen Religionen, wo es erstens keine Unterscheidung zwischen dem Schöpfer der materiellen Welt und dem Schöpfer der menschlichen Seelen gibt, und wo Gott Allmacht zugeschrieben wird.
Auch wenn das Bild von Gott, das Vissarion lehrt, im ersten Moment so erscheinen mag, als würde es dem widersprechen, was Jesus lehrte, so stimmt das bei näherer Betrachtung nicht. Interessanter Weise gibt es keine Stelle in der Bibel, an der Jesus unmissverständlich von einer Allmacht Gottes spricht. Es gibt lediglich zwei Stellen in den Evangelien, wo Jesus eine Formulierung wählt, die man so auslegen könnte, als ob Gott allmächtig wäre, nämlich:
"Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich." (Matthäus 9: 26)
Und:
"Er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst (soll geschehen)." (Markus 14: 36)
Laut dieser biblischen Überlieferung benutzt Jesus die Formulierung "Gott ist alles möglich" in einem sehr spezifischen Zusammenhang, der viel Interpretationsspielraum zulässt. Jedenfalls spricht Jesus an keiner Stelle in der Bibel direkt davon, dass Gott allmächtig wäre. Die Vorstellung eines allmächtigen Gottes rührt aus anderen Quellen und scheint nicht Teil der Lehre Jesu gewesen zu sein.
Es gibt außerdem auch nur eine einzige Stelle in der Bibel, wo Jesus sagt, dass Gott die Welt erschaffen habe: "Denn jene Tage werden eine Not bringen, wie es noch nie eine gegeben hat, seit Gott die Welt erschuf, und wie es auch keine mehr geben wird." (Markus 13: 19)
Auch diese Textstelle ist in der Formulierung wage, und klingt mehr nach einer Redewendung, die dem Weltbild der damaligen Zeit entspricht, als nach einer dezidierten Erklärung darüber, durch wen die Welt erschaffen wurde.
Das zeigt deutlich auf, dass die Vorstellung vom allmächtigen Gott, der die Welt erschuf, eventuell gar nicht von Jesus vertreten und schon gar nicht von ihm begründet wurde. In diesem Bild ist Vissarions Erklärung über den Alleinigen und dem Himmlischen Vater auch kein Widerspruch zu dem, was über Jesus Lehre in der Bibel überliefert ist.
Vissarion sagt, dass der Gott des Alten Testaments nicht der Gott des Neuen Testaments ist, da auch der Ursprung der Information über "Gott" aus anderen Quellen kam. (Vorverkündigung 84; Vorverkündigung 95) Im Alten Testament wird Gott als vergeltend und Rache dürstend beschrieben, wohingegen der Gott, von dem Jesus spricht, allliebend und vergebend ist. Nach Vissarion ist es ein Irrtum der Menschen gewesen, diese beiden für denselben Gott zu halten. (Vorverkündigung 53)
Damit unterscheidet sich die Vorstellung davon, was Gott ist, in der Lehre Vissarions wesentlich vom traditionellen Christentum und auch von den anderen Abrahamitischen Religionen, dem Judentum und dem Islam.
Nach Vissarion ist der Gott der Menschen (der Himmlische Vater) eine Individualität (Vadim 7, 10, 43), die die menschlichen Seelen erschuf, und von der der Heilige Geist ausströmt. (Vissarion: "Das Einzige, was Ich sagen kann, ist: Er [Gott] ähnelt der Sonne." Vadim 7, 10, 48) Der Heilige Geist ist eine Energie, die die menschlichen Seelen am Leben erhält - ähnlich wie die Luft zum Atmen den physischen Körper am Leben erhält. (Letzte Hoffnung 9, 14)
Auch wenn der Himmlische Vater nicht allmächtig ist, so gestaltet er dennoch alles zu unserem Wohl um. Dies erklärt Vissarion im Buch Letzte Hoffnung, Kapitel 9. Vissarion deckt in diesem Kapitel nicht alle Möglichkeiten auf, die der Himmlische Vater hat, dem Menschen zu helfen. ("Und obwohl ich gerade in diesem Aufruf nicht viele der Anstrengungen eures Vaters berühren werde, die unsichtbar und immer zu eurem Wohl für euch unternommen werden, so decke ich vorerst teilweise das Geheimnis auf, ...") Vissarion zählt in diesem Kapitel drei Wege auf, wie Gott dem Menschen hilft:
Erstens: Durch Festlegung der Bedingungen, unter denen eine Seele inkarniert, d.h. wo und in welchem Körper. (Letzte Hoffnung 9, 52-53)
Zweitens: "Einige andere Anstrengungen".(Letzte Hoffnung 9, 54) Vissarion erwähnt dies nur in einem Vers und bleibt dabei wage. Er erklärt nicht näher, auf welche Weise es dem Himmlischen Vater noch möglich ist, dem Menschen zu helfen.
Drittens: Durch die Geburt Christus, dem Wort Gottes (Jesus und Vissarion). (Letzte Hoffnung 9, 69)
Noch einmal kurz zusammengefasst: Nach Vissarion ist der Gott der Menschen eine Individualität, die unsere Seele (unser wahres Wesen) schuf, und die auf versteckte Weise alles Geschehende zu unserem Wohl ausnutzt. Gott kann uns im Verborgenen helfen, er ist aber nicht allmächtig, und muss sich selbst an die Naturgesetze halten (die nicht er schuf, sondern der Alleinige).
Frage 4:
Wer ist der Mensch?
Antwort:
Laut Vissarion ist das wahre Wesen des Menschen seine Seele. (Vadim 2, 14, 65) Vissarion spricht in diesem Zusammenhang auch vom geistigen Gewebe (Vorverkündigung 69) und erklärt, dass im ganzen Universum nur der Mensch ein geistiges Gewebe (eine Seele) hat (Buch der Aufrufe 13, 22; Vadim 2, 14, 61-63; Vadim 3, 3, 82) und dass das geistige Gewebe unsterblich ist. (Zeit der Wende 7, 66)
Frage 5:
Gibt es ein Ziel (Erleuchtung, Paradies, oder ähnliches) in der Lehre Vissarions?
Antwort:
Nach Vissarion ist die Bestimmung des Menschen ein Schöpfer der Liebe zu sein, seinem Himmlischen Vater ähnlich. (Buch der Aufrufe 32, 1-5) So soll der Mensch weder danach streben ins Paradies zu kommen noch Erleuchtung zu erreichen, wenngleich beide Begriffe auch in der Lehre Vissarions vorkommen. Ein solches Streben (nach Paradies oder Erleuchtung) beinhaltet immer auch einen egoistischen Aspekt. Nach der Lehre Vissarions soll der Mensch aber ganz für das Wohl seiner Umgebung leben und dabei Gedanken an sein eigenes Wohl vergessen. (Vadim 2, 10, 61-62; Vadim 2, 15, 46; Vadim 4, 38, 8-11)
Der Himmlische Vater hat als Großer Schöpfer seine Kinder als Ihm ähnlich, das heißt, als Schöpfer erschaffen, damit sie an Seiner Hand unendlich das Vorherbestimmte gestalten, nicht aber, um im Laufe der Zeit von wiederum derselben Ewigkeit bei der Betrachtung des Gottesruhmes in einer gewissen Glückseligkeit sinnlos zu verweilen.
Vadim 17, 8, 155
Deshalb besteht der Sinn des Lebens nicht in der Suche der Wahrheit, sondern in dem Bestreben, aufrichtig das zu erfüllen, was du heute mit deinem Herzen als richtigen Schritt verstehst, wenn du ihn mit den Möglichkeiten deines Verstandes einschätzt. Für den Menschen besteht die Wahrheit des Lebens darin - zu leben und aus der ganzen Fülle seines Herzens Wohlbringendes zu schaffen. Denn wenn er würdig seine Schritte tut, füllt sich sein Herz so sehr mit wohlwollenden Bestrebungen, dass er bereit ist, das Wohl seines Herzens ringsum auszugießen, von einem bis zum anderen Ende der Erde. Und dann wird er nicht zu jemandem, der nach dem Sinn sucht, sondern er erschafft, denn es drängt ihn sehr danach zu erschaffen.
Das Paradies (auch bekannt als "Himmel") ist laut Vissarion ein Ort, an dem sich Seelen vorübergehend aufhalten, die keine Kälte mehr säen. (Siehe Antwort zu Frage 7.) Der Begriff "Erleuchtung" hingegen wird im Letzten Testament unter verschiedenen Bedeutungen verwendet. Meist wird damit ein Zustand von erweitertem Bewusstsein und höherer Erkenntnis gemeint. So wie der Begriff "Erleuchtung" in östlichen Religionen verwendet wird und oftmals mit dem Zustand von "Samadhi" gleichgesetzt ist, wird er von Vissarion nicht aufgegriffen, aber Vissarion erklärt ausführlich den Weg des Yoga und der Meditation. (Siehe Antwort zu Frage 17.)
Doch sowohl das Paradies als auch Erleuchtung werden dem Menschen auf natürlichem Weg zugänglich, wenn er sich würdig nach den Geboten Gottes entwickelt, was bedeutet, dass er vor allem durch die Taten seiner Hände Liebe schafft. Darin besteht laut Vissarion die wahre geistige Entwicklung des Menschen, und dieser Weg ist ewig.
Frage 6:
Was geschieht nach dem Tod?
Antwort:
Über das Leben nach dem Tod äußert sich Vissarion sehr umfänglich in Treffen 2 - Die Seele nach dem Tod.
Frage 7:
Gibt es Himmel und Hölle?
Antwort:
Vissarion erklärt, dass es Himmel und Hölle gibt. Die Vorstellungen der meisten Menschen darüber sind aber wenig korrekt. Sowohl Himmel als auch Hölle wären für den Menschen nicht wahrnehmbare Schichten über der Erdoberfläche (auch die Hölle), wobei der Himmel weiter entfernt ist, und die Hölle näher an der Erdoberfläche. In den Himmel kommen die Seelen nach dem Tod, die "gelernt haben zu geben, und nicht zu nehmen." (Treffen 1, Antwort zu Frage 4) Es ist ein seliger, schöner Ort.
Die Hölle hingegen ist jener Ort, an dem die Seelen nach dem Tod kommen, die dem Egoismus und damit dem Teufel anhänglich sind. Doch nach Vissarion ist die Hölle kein Ort endloser Qualen, wo die Seelen für ihre bösen Taten büßen müssten. Vissarion sagt über die Seelen in der Hölle:
"Diese Seelen bauen in Abhängigkeit von ihrer Vorstellung eine finstere und mühsame Welt auf, in der sie in Gesellschaft Gleichartiger existieren, die sich auf demselben Niveau befinden. Und abhängig vom Grad ihrer Verunreinigung und ihrer Anhänglichkeit zum Teufel, empfinden diese Seelen ein mehr oder weniger großes Joch. Inwieweit all das ernst ist - vergleicht es mit dem Tragen eines engen Schuhes, der den kleinen Zeh drückt. Am Ende des Tages schmerzt das Bein. Selbst wenn die Seele nur einen geringen Schmerz in der Hölle empfindet, er jedoch über Jahrhunderte andauert - was für ein Leiden!" (Treffen 1, Antwort zu Frage 6)
Frage 8:
Gibt es Reinkarnation (Wiedergeburt)?
Antwort:
Ja, laut Vissarion gibt es auch die Wiedergeburt, wovon er insbesondere in Treffen 3 - Das Gesetz über die Seelenwanderung erzählt. Dort erklärt Vissarion, dass Seelen, die nach dem Tod weder in den Himmel noch in die Hölle eingehen, wieder in einem menschlichen Körper geboren werden:
"Während dieser Zeit entfaltet sich entweder die Seele und wird in allernächster Zeit unfähig, Böses zu tun, oder sie wird endgültig unrein und verfällt, wird unfähig, sich zu entwickeln. In diesem Fall ist es sinnlos, ihr einen neuen Körper zu geben. Seelen, die unfähig sind, Kälte in sich zu tragen, kommen vorerst in das Paradies, Seelen aber, die zur Entwicklung untauglich sind, sammeln sich vorübergehend in der Hölle." (Treffen 3, Antwort zu Frage 32)
Laut Vissarion verkörpert sich die Seele aber nur in einem menschlichen Körper und nicht in einem Tier und anderen. (Treffen 3, Antwort zu Frage 42 und 43) Interessant ist auch Vissarions Erklärung, dass die Seele erst nach der Geburt des Körpers in diesen eingeht. (Treffen 3, Antwort zu Frage 44)
Frage 9:
Ist das Ende der Welt nah?
Antwort:
Vissarion sagt mehrfach, dass die Zeit der Apokalypse, von der in der Bibel die Rede ist, bald anbricht bzw. schon angebrochen ist. Zum Beispiel erklärt er dies ausführlich in Treffen 5 - Über das Ende der Welt. Doch damit meint Vissarion nicht, dass die Welt untergehen würde - was ihm fälschlicherweise von vielen Seiten schon unterstellt worden ist. Vissarion meint damit lediglich, dass eine besondere Zeit des Umbruchs angebrochen ist, in der sich viele Veränderungen auf der Erde vollziehen werden. Vissarion nach endet in der heutigen Zeit die Herrschaft des Reichs der Macht und das Reich der Seele wird entstehen.
Frage 10:
Warum lässt Gott so viel Leid zu?
Antwort:
Eine Frage, an der sich viele Menschen, insbesondere Gläubige, oft gestoßen haben, ist, warum Gott so viel Leid zulässt. Vissarion beantwortet sie in seiner Lehre so: Gott, der Himmlische Vater, ist nicht allmächtig. (Siehe Antwort zu Frage 3.) Er ist zwar allliebend und versucht uns immer zu helfen, doch er kann nicht in die Welt der dichten Materie eingreifen, so wie viele sich das vorstellen. Der Himmlische Vater wirkt erst durch uns im Universum, indem er jedem von uns einen Funken von sich gab - unsere Seele.
Leid entsteht vor allem dann, wenn der Mensch die Gesetze der Harmonie des Universums verletzt, und diese Gesetze sind absolut gerecht, aber sie sind kühl, sie kennen weder Mitleid noch Mitgefühl. Der Mensch ist aufgerufen sich harmonisch im Universum einzufügen und die Gesetze des Schöpfers des Alls, des Alleinigen, zu befolgen. Doch tut der Mensch dies nicht, erschafft er sich eine leidvolle Welt, die auch nur er selbst wieder auflösen kann, indem er die Hilfe des Himmlischen Vaters, der Quelle der grenzenlosen Liebe, annimmt.
Frage 11:
Was bedeutet der Begriff "Sünde"?
Antwort:
Vissarion benutzt den Begriff "Sünde" im Wesentlichen in zwei Bedeutungen. Einerseits, erklärt er, ist "Sünde" eine Handlung des Menschen entgegen seines eigenen Gewissens und der Stimme seines Herzens. (Vadim 16, 6, 29) Und zum Weiteren spricht Vissarion auch von Sünden, die dem Menschen anhaften, als eine Art Verunreinigung der Seele.
Die Sünde - das ist eine fehlerhafte Erfahrung, die sich in den Menschen selbst einprägt. Deshalb, je mehr du dich in die Erfüllung der Gebote Gottes vertiefst, umso schneller entfernst du die schwarzen Merkmale aus dir.
Wobei das eine zum anderen führt und umgekehrt. Wer eine Sünde begeht, das heißt, eine Handlung entgegen des eigenen Gewissens und des Herzens, verunreinigt dabei seine Seele. Diese Verunreinigung wiederum manifestiert sich im Wesen des Menschen als Tendenz, ähnliche Fehler zu wiederholen.
Man kann es eventuell so formulieren: Der Mensch formt durch seine eigenen Taten im physischen Körper seine Seele. Je mehr der Mensch dem göttlichen Ruf, das bedeutet, der Stimme seines Herzens folgt, desto mehr gute und wohlbringende Taten wird er schaffen, und damit formt der Mensch seine Seele zu einem gott-ähnlichen Wesen, in dem nur noch der Wunsch Wohlbringendes zu schaffen besteht.
Folgt der Mensch jedoch der Stimme des Egoismus und handelt gegen sein eigenes Gewissen, bekommen seine Handlungen finstere Schattierungen und als Ergebnis davon wird der Mensch nicht nur mehr Schaden als Nutzen für seine Umwelt bringen sondern auch seine Seele in ein Wesen formen, das mehr und mehr die Tendenz hat zu schaden. Die Handlung, die den Schaden bringt, ist in der Lehre Vissarions eine Sünde, genauso wie der Anteil in der Seele, der durch diese Handlung geformt wird, als Sünde bezeichnet wird.
"Sich von Sünden zu befreien" hat die Bedeutung, dass man jene Seelenanteile, die durch böse Handlungen entstanden sind, wieder reinigt, und so die innere Tendenz, anderen bewusst zu schaden, auflöst. Sich jedoch von Sünden zu reinigen, kann laut Vissarion nur der Mensch selbst durch seine eigenen Taten. (Buch der Aufrufe 5, 1-4) Eine solche Reinigung von außen zu erhoffen, ist demnach unsinnig.
Anders als in vielen Auslegungen christlicher Strömungen ist der Mensch nach Vissarion nicht von Natur aus sündig oder in irgendeiner Weise "schlecht". (Vadim 5, 18, 6-19) Erst durch die Erfahrung im Körper entwickelt sich die Seele in die eine oder andere Richtung, zu einem wohlbringenden oder zu einem zerstörerischen Wesen.
Denn man darf nicht sagen, dass der Mensch sündhaft sei und immer sündhaft sein werde. Das ist ein sehr primitiver Ansatz. Der Mensch muss nicht sündig sein. Sondern er ist nur in dem Fall sündig, wenn er bewusst das macht, was er für nicht richtig hält. Aber wenn er einen Fehler macht, wobei er aufrichtig glaubt, dass er es richtig macht, so darf man das nicht für eine Sünde halten. Dies ist sein normaler schöpferischer Fehler, der ihm unbedingt Weisheit bescheren wird, und er wird besser werden. Der Entwicklungsprozess läuft also. Und wenn immerhin der Entwicklungsprozess vorangeht, wie kann man ihn für etwas Negatives halten? Das ist eine normale Erscheinung im Leben eines Menschen.
Vadim 16, 9, 36-37
Frage 12:
Gibt es den Teufel?
Ja, Vissarion erzählt ausführlich über das Wesen des Teufels in Treffen 4 - Die Geheimnisse der Finsternis und in Buch der Grundlagen, Kapitel 6. Dort erklärt Vissarion, dass der Teufel durch die bösen Taten und Gedanken des Menschen geschaffen wurde, und weiterhin davon ernährt wird.
Frage 13:
Gibt es Karma?
Ja, laut Vissarion existiert Karma. Es ist in Summe die Erfahrung des Menschen, die in seiner Seele gespeichert ist.
Das Karma ist doch in seinem Wesen – eure Erfahrung. Es ist das, was ihr macht, was ihr zu machen geneigt seid.
Vadim 16, 1, 118
Durch sein Karma zieht der Mensch ihm entsprechende Erfahrungen an. Vissarions Erklärungen stimmen damit sehr genau mit denen überein, die man aus anderen religiösen und esoterischen Lehren - insbesondere aus dem Osten - kennt. Einen erwähnenswerten Unterschied zu manchen esoterischen Lehren gibt es aber darin, dass man "schlechtes Karma" nicht durch geistige Übungen auflösen kann, sondern nur durch das Verändern der eigenen Veranlagung zu handeln, das heißt, wie man sich zu anderen Menschen und der Umwelt verhält. (Vadim 16, 1, 118-121)
Außerdem kann Karma laut Vissarion durch schmerzhafte Erfahrungen gereinigt werden, weil sie eine Art Schockerlebnis sind, die in der Seele etwas bewirken können, das zum Umdenken führt und die Veranlagung, in einer vorgegebenen Art zu handeln, ändern kann. (Vadim 16, 1, 149-152)
Frage 14:
Was ist mit anderen Religionen, liegen die alle falsch?
Nein, Vissarion erklärt, dass alle Religionen einen gewissen Grad an Wahrheit enthalten und den Menschen in jener Zeit und Kultur, in der eine religiöse Lehre entstanden ist, zur Hilfe in ihrer Entwicklung gegeben wurde. (Vorverkündigung 43-46) Vissarion sagt jedoch weiter, dass es nur einen Weg zur Rettung des Menschen gibt, und das er diesen aufzeigt. (Vadim 2, 9, 64) Diese Aussage spiegelt sich auch in den überlieferten Worten Jesu wider, wo er sagt: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich." (Johannes 14: 6)
Frage 15:
Wozu soll der Mensch beten?
Das Gebet, so erklärt es Vissarion, gibt dem Menschen Kraft und verbindet ihn mit dem Himmlischen Vater. Doch das Gebet entwickelt die Seele nicht, noch braucht der Himmlische Vater unsere Anbetung. Mit beten schafft man sich zusagen keine Bonuspunkte bei Gott. Um die Seele zu entwickeln und gegebenenfalls von vergangenen bösen Taten (schlechten Karma) zu reinigen, bedarf es selbstloser Arbeit zum Wohle der Nächsten. (Vadim 2, 5, 112-114) Nur dabei vollzieht sich laut Vissarion die geistige Entwicklung. Das Gebet gibt Kraft, um dem Menschen bei diesen Vorhaben zu unterstützen. (Vadim 2, 14, 119-120; Vadim 6, 41, 61-63)
Beten kann aber auch anderen Menschen Kraft spenden. Vissarion nennt es sogar die beste Hilfe für einen anderen Menschen, die ihm nicht schaden kann.
Denn das Gebet ist die beste Hilfe, die jeder benötigt und die niemandem schaden kann.
Außerdem gibt Vissarion noch das Einheitliche Gebet. Dies ist ein neues Gebet für die Menschen, das "dabei helfen soll, die Menschen zu einer Einigen Geistigen Familie zu vereinen".
Nicht das Gebet macht einen Menschen zum Gläubigen, sondern sein Vertrauen in Gott!
Vissarion, Botschaft zum Festtag, 18.8.2021
Je größer die Quelle, der ihr euch öffnen könnt, umso entsprechend größere Kraft könnt ihr auch für euch als Hilfe aufnehmen. Darum wird Vieles nur durch euer Vertrauen bestimmt, nicht aber durch die Gedanken, auf welche Weise man die eine oder andere Kraft nehmen kann.
Vadim 16, 8, 91
Frage 16:
Gibt es Außerirdische?
Ein Punkt der Lehre Vissarions, der für viele verblüffend ist, sind die Erklärungen über außerirdisches Leben oder wie Vissarion oft dazu sagt: "der bewegliche Verstand". Das meint Wesen mit Verstand, die fähig sind, sich von ihrem Ursprungsplaneten zu lösen und sich frei im Universum bewegen können - daher beweglicher Verstand. (Vadim 23, 8, 48; Buch der Aufrufe 32, 65ff.)
Laut Vissarion gibt es viele Millionen außerirdische Zivilisationen, einige davon beobachten die Menschheit schon lange und versuchen ihr im Verborgenen zu helfen. (Buch der Aufrufe 13, 15ff.) Doch im Unterschied zu all diesen Wesen habe der Mensch ein geistiges Gewebe, eine Seele, die nur der Mensch hat und sonst niemand im Universum. (Vorverkündigung 85-94; Buch der Aufrufe 13, 21-22; Buch der Aufrufe 14, 1-4)
Vissarion erklärt außerdem, dass Vertreter des beweglichen Verstandes (also Außerirdische) bei der Einführung und Verbreitung unterschiedlicher religiöser Lehren auf der Erde beteiligt waren (Letzte Hoffnung 8, 13ff.) und, dass sie für alle möglichen Erscheinungen, die viele Menschen als von Gott kommende Wunder ansehen, verantwortlich sind. (Letzte Hoffnung 11, 1-7; Vadim 2, 3, 59)
Frage 17:
Wozu gibt es Yoga und Meditation?
Vissarion erzählt über Meditation unter anderem im Buch der Aufrufe, Kapitel 28. Yoga und Meditationstechniken haben nach Vissarion ihren Ursprung in Lehren, die den Menschen von Außerirdischen als Hilfestellung gegeben wurden. Dabei versuchten die Vertreter des beweglichen Verstandes dem Menschen nach ihren Möglichkeiten und ihrem Wissen zu helfen. Jedoch kennen diese Vertreter den wahren Weg des Menschen nicht und so bereiten sie ihm eine Hilfe, die mehr ihrem eigenen Weg ähnlich ist als dem des Menschen. Vissarion sagt, dass, auch wenn diese Methoden nicht zur wahren geistigen Entwicklung führen, sie den Menschen doch vor einem größeren Verfall bewahrt haben. (Treffen 6, Antwort zu Frage 83)
Yoga und Meditation können aber dennoch hilfreich sein und werden von einigen Anhängern Vissarions praktiziert, um ein psychisches und körperliches Gleichgewicht zu unterstützen. Der Weg der Entwicklung der Seele jedoch geschieht nur über die Taten des Körpers laut Vissarion.