Frage 1:
Wo genau liegt die Gemeinschaft in Sibirien?
Frage 2:
Kann man die Gemeinschaft in Sibirien besuchen?
Frage 3:
Kann man in die Gemeinschaft in Sibirien ziehen oder sich dort länger aufhalten?
Frage 4:
Ist die Gemeinschaft in Sibirien eine Sekte?
Frage 5:
Muss man Vissarions Lehre kennen oder annehmen, um dort zu leben?
Frage 6:
Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um in der Gemeinschaft leben zu können?
Frage 7:
Welche Sprachen werden in der Gemeinschaft gesprochen?
Frage 8:
Wird in der Gemeinschaft Geld noch als Zahlungsmittel genutzt?
Frage 9:
Wie ernähren sich die Menschen in der Gemeinschaft?
Frage 10:
Welche Beziehungsformen gibt es in der Gemeinschaft - monogam, polygam?
Frage 11:
Wie sind die Rollen zwischen Frauen und Männern verteilt?
Frage 1:
Wo genau liegt die Gemeinschaft in Sibirien?
Antwort:
Eine Ansicht, wo die Gemeinschaft liegt, findet sich bei der Reise-Info.
Frage 2:
Kann man die Gemeinschaft in Sibirien besuchen?
Antwort:
Ja, ein Besuchen der Gemeinschaft ist möglich. Da die Gemeinschaft in Russland liegt, gelten die Reisebestimmungen für Russland.
Die Gemeinschaft ist für Besucher offen. Mit Ausnahme der Sonnenstadt handelt es sich um öffentliche Dörfer, die jeder besuchen kann. Für die Sonnenstadt bedarf es für gewöhnlich einer namentliche Registrierung und ein Begehen ist nur in Begleitung mit Einheimischen erwünscht.
Es gibt momentan (Mai 2024) jedoch kein allgemeines Gästehaus, sodass Übernachtungen in der Regel privat organisiert werden. Bei Interesse können wir, der Freundeskreis Vissarion, versuchen eine Unterkunft zu organisieren: info(at)vissarion.info
Aktuelle Reisemöglichkeiten und Informationen finden sich auf der befreundeten Webseite https://weltfriedenspol.de.
Frage 3:
Kann man in die Gemeinschaft in Sibirien ziehen oder sich dort länger aufhalten?
Antwort:
Ja, beides ist möglich, aber mit etwas Aufwand verbunden. Ein längerer Aufenthalt bedarf zunächst einer Aufenthaltsbewilligung für Russland und den entsprechenden Zeitraum. Zusätzlich wird man eine Unterkunft brauchen, welche momentan (Mai 2024) nur privat vermittelt wird.
Es gibt unterschiedliche Arten von Aufenthaltsbewilligungen. Die einfachste, bis maximal 3 Monate, ist ein Touristenvisum, das bei einer russischen Botschaft beantragt werden kann. Am einfachsten ist hierfür der Weg über eine Reise-Agentur, die sich gegen Geld darum kümmert. In der Regel muss man für Agentur und Visa ungefähr 100-150€ rechnen.
Um in der Gemeinschaft zu leben, ist der Aufwand noch einmal deutlich größer. Es gibt keine allgemein zugänglichen Übergangsunterkünfte, wo man zum Beispiel eine Zeit lang gegen Arbeit wohnen könnte. Wobei solche Unterkünfte privat durchaus auch organisiert werden können, jedoch muss man dafür in der Regel jemanden kennen, und eine gute Vertrauensbasis miteinander haben.
Will man wirklich ernsthaft in der Gemeinschaft leben, braucht man über Kurz oder Lang einen eigenen Grund und ein eigenes Haus. Für ein kleines Holzhaus mit Garten sollte man dafür mindestens 20000€ einrechnen.
Bei Interesse können wir, der Freundeskreis Vissarion, versuchen eine Unterkunft und Kontakte zu organisieren: info(at)vissarion.info
Aktuelle Reisemöglichkeiten und Informationen finden sich auf der befreundeten Webseite https://weltfriedenspol.de.
Frage 4:
Ist die Gemeinschaft in Sibirien eine Sekte?
Antwort:
Nein, so wie der Begriff "Sekte" im allgemeinen Sprachgebrauch verstanden wird, trifft das auf die Gemeinschaft Vissarions definitiv nicht zu.
Auch wenn der Begriff "Sekte" ursprünglich eine neutrale Bedeutung hatte und allgemein Glaubensgemeinschaften bezeichnete, wird er heute fast ausschließlich im negativen Sinn für Gemeinschaften benutzt, die sich auf stark hierarchische Strukturen stützen, und wo sich die Mitglieder der spirituellen Obrigkeiten unterwerfen, ihnen dienen, und dabei einen großen Teil ihres freien Willens aufgeben, um auf irgendein abstraktes, höheres Ziel zuzuarbeiten, wie Erleuchtung, ein späteres Leben im Paradies, oder ähnliches.
Außerdem denken viele bei "Sekte" an eine Gemeinschaft, wo Höher-Gestellte die einfachen Mitglieder bewusst manipulieren und ausbeuten, um an deren Geld und Besitz zu gelangen, und ihre Unterwürfigkeit zum eigenen Vorteil ausnutzen.
Keines der eben angeführten Merkmale trifft auf die Gemeinschaft in Sibirien zu, daher ist die Gemeinschaft keine Sekte. Weder der Gründer der Gemeinschaft, Vissarion, noch seine engsten Vertrauten versuchen oder haben je versucht, die Mitglieder zur Bereicherung ihres eigenen Vorteils auszunutzen.
Es gibt in der Gemeinschaft auch keine hierarchischen Strukturen wie höhere Titel oder Persönlichkeiten, die alleine über eine Vorgehensweise bestimmen. Es basiert dort alles auf Freiwilligkeit und jede Art von psychologischen Druck auf irgendein Mitglied wird strikt abgelehnt. Jedem steht es frei, die Gemeinschaft jederzeit zu verlassen.
Frage 5:
Muss man Vissarions Lehre kennen oder annehmen, um dort zu leben?
Antwort:
Nein, man muss weder mit Vissarions Lehre vertraut sein, noch muss man sie annehmen. Es leben auch viele Menschen in den Dörfern der Gemeinschaft, ohne Anhänger Vissarions zu sein, oder seine Lehre studiert zu haben.
Die Grundzüge und -inhalte der Lehre Vissarions zu kennen, ist aber natürlich von Vorteil, um die Menschen und Vorgänge in der Gemeinschaft besser verstehen zu können. Auf dieser Internetseite finden sich sehr viele wesentliche Texte unter der Rubrik "Letztes Testament", die ein ausführliches Erfassen der Lehre Vissarions möglich machen.
Frage 6:
Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um in der Gemeinschaft leben zu können?
Antwort:
Von Seiten der Gemeinschaft gibt es keine Restriktionen, wer dort leben kann und wer nicht. Grundsätzlich muss man nur eine Aufenthaltsbewilligung für Russland haben, und dort irgendwo eine Unterkunft finden, in der man bleiben kann.
Die Voraussetzung dort leben zu können, besteht also im Wesentlichen - wie für jeden anderen Ort in Russland - darin, dass man neben der Aufenthaltsbewilligung eine Unterkunft hat und sich versorgen kann, sei es durch eigenen Anbau oder Kauf von Lebensmitteln.
Die Gemeinschaft bietet keine allgemeinen Unterkünfte für Neuankömmlinge. So etwas kann nur privat organisiert werden und bedingt zumeist eine gute Vertrauensbasis.
Für Interessierte empfiehlt es sich, die Gemeinschaft einmal zu besuchen und sich mit den Gegebenheiten vertraut zu machen. Man darf nicht unterschätzen, dass das Leben am sibirischen Land sehr anspruchsvoll sein kann.
Frage 7:
Welche Sprachen werden in der Gemeinschaft gesprochen?
Antwort:
Die am meisten und fast ausschließlich genutzte Sprache ist Russisch. Es gibt in der Gemeinschaft viele gebildete Menschen und Menschen aus anderen Nationen (insbesondere aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion), so werden auch andere Sprachen und teilweise Englisch ein wenig verstanden und gesprochen. Es sprechen jedoch viele auch kein Englisch und bei Behörden ist Englisch in der Regel keine Hilfe.
Es gibt auch eine kleine Gruppe von Deutschen und Deutsch sprechenden Menschen in der Gemeinschaft. Man kann theoretisch auch ohne Russischkenntnisse in der Gemeinschaft leben und sich zurechtfinden. Für gewisse organisatorische oder behördliche Dinge ist dann aber ein Übersetzer notwendig. Um am Gemeinschaftsleben vollumfänglich teilnehmen zu können, sind gute Russisch-Kenntnisse eine Voraussetzung.
Es sind aber auch schon einige ohne Russisch-Kenntnisse in die Gemeinschaft gezogen, und haben die Sprache dort Stück für Stück gelernt. Es leben viele hilfsbereite Menschen in der Gemeinschaft, die an Sprachaustausch interessiert sind, und beim Übersetzen, bei Behördenwegen oder beim Lernen der Sprache helfen.
Frage 8:
Wird in der Gemeinschaft Geld noch als Zahlungsmittel genutzt?
Antwort:
Vissarion hat die Menschen dazu aufgerufen auf die Teilnahme am Geldsystem zu verzichten und so gibt es deutliche Bestrebungen der Gemeinschaft, Geld nicht mehr zu nutzen. Momentan wird es aber insbesondere im Austausch mit "der Welt" (so wird die Gesellschaft außerhalb der Gemeinschaft oft genannt) noch genutzt.
Um im etablierten Gesellschaftssystem bestehen zu können, ist Geld momentan für die Gemeinschaft noch notwendig, alleine oft um staatlichen Grund für ein Eigenheim zu erwerben, oder auch um Werkzeuge, Baustoffe (wie Glas, Metalle, usw.), Maschinen, elektrische Geräte, u.v.m. anschaffen zu können, was das Leben enorm erleichtert und auch ein gesundes und glückliches Heranwachsen von Kindern möglich macht.
Unter Nachfolgern Vissarions, vor allem unter jenen, die in der Einigen Familie leben, ist tauschen und handeln, ob mit Geld oder auf anderem Weg, eigentlich unangebracht und tabu, auch wenn es vereinzelnd noch vorkommen mag.
Nach Vissarion sollen die Menschen sich einander wie Mitglieder einer Familie ansehen, wo man füreinander lebt, und gibt, was man geben kann, ohne für sich etwas dafür zu verlangen. Wenn alle Menschen in diesem Geist leben, soll sich ein natürliches Gleichgewicht einstellen, wo für jeden gesorgt ist, und Geld überflüssig wird.
Frage 9:
Wie ernähren sich die Menschen in der Gemeinschaft?
Antwort:
Die von Vissarion empfohlene Ernährungsweise ist vegan und von Eigenanbau, aus dem eigenen Garten oder umliegenden Feldern und Wäldern. So ist der überwiegende Teil der Nahrung Gemüse, Obst, Getreideprodukte, Pilze, Nüsse, Samen, und Salate; das meiste davon aus Eigenanbau, manches wird aber auch noch aus kleinen Läden, die es in der Gemeinschaft gibt, dazu gekauft. Im Großen und Ganzen kann sich die Gemeinschaft aber schon ziemlich autark mit Lebensmitteln versorgen.
Einige Mitglieder der Gemeinschaft ergänzen ihren Speiseplan aber auch mit tierischen Produkten, wie Milch, Käse, Joghurt und Eier. Vorzugsweise werden die Tiere dafür selbst gehalten, um ihnen ein würdiges Leben zu garantieren, aber manche kaufen diese Produkte auch in den Läden.
Vissarion selbst hat die Empfehlungen bezüglich Milchprodukten und Eiern etwas gelockert, um den ersten Siedlern das harte Leben in der Taiga zu erleichtern, das Essen von Fleisch und Fisch jedoch, oder das Konsumieren von Alkohol oder anderen Drogen in der Menge, dass es zu Rauschzuständen kommt, widerspricht den Empfehlungen der Lehre Vissarions aber deutlich, und wird unter Anhängern der Lehre so gut wie nicht praktiziert.
(Anm.: Es gibt natürlich, wie in jeder Glaubensgemeinschaft, auch in der Gemeinschaft in Sibirien Menschen, die sich strenger an die Empfehlungen der Glaubenslehre halten, und Menschen, die es nicht so genau nehmen. Außerdem leben dort auch Menschen, die sich nicht als Nachfolger Vissarions sehen, und daher oft auch nicht den Empfehlungen der Lehre folgen.)
Frage 10:
Welche Beziehungsformen gibt es in der Gemeinschaft - monogam, polygam?
Antwort:
Die üblichste und von Vissarion ganz klar empfohlene Beziehungsform in der Gemeinschaft ist die monogame Beziehung zwischen Mann und Frau.
Insbesondere der Mann ist angehalten, mit einer Frau nur dann intim zu werden, wenn er gegenseitige Liebe erkennen kann, und bereit ist die Verantwortung für eine Familie zu übernehmen. (Vadim 4, 4, 18-22; Vadim 4, 34, 90-92; Gebot 53)
(Anm.: Es gibt natürlich, wie in jeder Glaubensgemeinschaft, auch in der Gemeinschaft in Sibirien Menschen, die sich strenger an die Empfehlungen der Glaubenslehre halten, und Menschen, die es nicht so genau nehmen. Außerdem leben dort auch Menschen, die sich nicht als Nachfolger Vissarions sehen, und daher oft auch nicht den Empfehlungen der Lehre folgen.)
Frage 11:
Wie sind die Rollen zwischen Frauen und Männern verteilt?
Antwort:
Wie in der russischen Gesellschaft üblich sind die Rollen zwischen Frauen und Männern in der Gemeinschaft eher traditionell.
Das heißt, in diesem Wertebild soll der Mann tüchtig arbeiten und eine Familie ernähren können. Er ist in der Regel auch das Familienoberhaupt und trifft die Entscheidungen für die Familie. Frauen kümmern sich innerhalb der Familie sehr um das Wohl der Familienmitglieder und unterstützen den Mann. Sie leiten meist den Haushalt und sind für Dekoration und Einrichtung des Heims verantwortlich, wohingegen die Männer für Bau und Aufrechterhaltung des Eigenheims zuständig sind.
Arbeiten im Haushalt und Garten werden geteilt. Meist machen die Männer die körperlich schwerere Arbeit, wie Bäume fällen, Holz hacken oder Haus bauen und instandhalten, wohingegen die Frauen die körperlich "leichtere" Arbeit im Garten oder im Haus erledigen.
In Vissarions Lehre wird betont, dass das Weibliche und Männliche gleich wertvoll sind, aber nicht dasselbe. Das Männliche ist Gott und der geistigen Entwicklung näher, wohingegen das Weibliche der Erde und der Natur näher ist.
Männer sind aufgerufen Attribute wie Stärke, Selbstdisziplin, Entschlossenheit und hohe moralische Werte (geistig-spirituelle Entwicklung) in sich zu entfalten. Frauen sind aufgerufen Attribute wie Sanftheit, Fürsorglichkeit, Schönheit und eine starke Verbindung zur Natur zu entwickeln. Natürlich sollen Frauen und Männer auch die guten Attribute, die für das andere Geschlecht wesentlich sind, bis zu einem gewissen Grad verwirklichen, aber die Betonung ist eine andere.
Westliche Besucher der Gemeinschaft sind oftmals von diesem Rollenbild abgeschreckt, weil sie damit die Erinnerung an vergangene Zeiten verbinden, vor der sogenannten Emanzipation, wo die Frauen und weibliche Eigenschaften unterdrückt und oftmals als weniger wertvoll angesehen wurden. Doch dieses vergangene Rollenbild und die Unterdrückung des Weiblichen entspricht überhaupt nicht der Lehre Vissarions.
Nach Vissarion ist das Weibliche und das Männliche gleich wertvoll, doch es soll nicht so vermischt werden, wie es heute oftmals in westlichen Gesellschaften angestrebt wird, wo Frauen in männlich dominierte Domänen gelockt werden und Männer in weiblich dominierte. In der Weltanschauung der Gemeinschaft (oder wie es von vielen Menschen dort gesehen wird, weil es nicht eine einzige Weltanschauung dort gibt) haben diese Bestrebungen in westlichen Gesellschaften dazu geführt, dass Frauen vermehrt männliche Attribute entwickeln und Männer vermehrt weibliche.
Es gibt immer wieder westlich geprägte Menschen, die zu einem gewissen Mitgefühl gegenüber den Frauen in der Gemeinschaft in Sibirien neigen, weil sie denken, die Frauen würden dort in dieses alte, unterdrückende Rollenbild gezwängt. Doch Frauen in der Gemeinschaft erleben ihre Rolle in der Regel überhaupt nicht benachteiligt, sondern sind damit sehr glücklich und verspüren andererseits für die Frauen in den westlichen Gesellschaften Mitgefühl, weil sie den Eindruck haben, Frauen müssen dort mit Männern konkurrieren und sich gegen diese behaupten, wohingegen sie "einfach Frau sein" können, und nicht diese schweren, männlichen Attribute wie Stärke, Selbstdisziplin und Entschlossenheit ausdrücken müssen.
Für Frauen in der Gemeinschaft ist es sozusagen normal, weich zu sein, weiblich zu sein und sich viel um ihr Äußeres und zwischenmenschliche Dinge zu kümmern, und sich nicht darum Sorgen machen zu müssen, wie sie die Familie ernähren oder sich einen Wohnraum erhalten können.
Eine Folge dieses "natürlichen Rollenbildes" (so wird es in der Gemeinschaft gesehen) ist, dass es eine sehr hohe Geburtenrate gibt.