Der Lehrer beginnt mit einer Bemerkung über die wärmende Sonne... dass er sich wohlfühlt...
Fast bis zur letzten Minute habe Ich überlegt, ob Ich zu euch gehe oder nicht. Während der Jahrzehnte habe Ich mich noch immer nicht an diese Umstände gewöhnt. Irgendwie sind sie Mir nicht sehr nahe, all diese verschiedensten festlichen Veranstaltungen, wie etwas so Aufgebautes. Mir ist es näher, abseits zu stehen, euch zuzuschauen, irgendwie zu helfen, aber ohne diesen Aufwand. Man wünscht sich mehr Stille.
Ich gratuliere euch zum Fest, meine Freunde! Ich wünsche euch Glück, Freude, Gesundheit!
Aber das Allerhöchste: Ich wünsche euch, dass ihr es schafft, standzuhalten auf dem gewählten Weg, auf diesem ganz und gar nicht einfachen Weg, wo euch bevorsteht, dem eigenartigen Gleis eine andere Richtung zu geben, dem Gleis, auf dem sich ein sehr schwerer Zug bewegt mit vielen alten Gestalten, primitiven Gestalten, wilden Gestalten, groben und aggressiven. Aber dieser Zug beschleunigt schon seit Ewigkeiten, und ihm zu helfen, in die notwendige Richtung umzudrehen, das ist überhaupt keine einfache Aufgabe.
Sehr oft, wenn sich die Menschen vornahmen umzukehren, haben sie später sehr schnell diese Umkehr verleugnet und begannen sich dem bereits Bekannten, Vertrauten, Bequemen unterzuordnen. Und ihnen hat das nicht selten so gefallen, dass es für sie schon seit ewigen Zeiten interessant ist, dieses eigenartige Spiel zu spielen, das mit dem Wort „Religion“ bezeichnet wurde. Einfach spielen, dabei weiter ihre bekannten Ziele erreichen wollen. Ziele, die ihnen aufgrund ihrer individuellen Eigenarten, individuellen Schwächen nahe sind.
Und kaum jemanden interessiert es, wohin das führen kann. Hauptsache es zu schaffen, jetzt etwas Bequemes, Bekanntes, Gewünschtes haben zu wollen. Aber anscheinend muss man diesem allen jetzt schon ein Ende setzen. Und es wird eintreffen. Es beginnt schon sehr erfolgreich.
Deswegen, mit dem Wissen um eure Besonderheiten, die ich in diesen vielen langen Jahren kennengelernt habe, bleibt für Mich nur zu versuchen, zu glauben, zu hoffen, dass ihr es doch schaffen werdet standzuhalten. Eine ganz und gar nicht leichte Prüfung, ein gläubiger Mensch zu werden, ein wahrhaft gläubiger Mensch zu werden, und nicht das Spiel „Geistigkeit“ zu spielen, sondern sich wahrhaft geistig zu entwickeln.
Es ist schwer, dieses ganze Theater der Absurdität zu beobachten, die sich wirksam im Leben als eine Art Orientierungspunkt einbürgert, als ob sie Heil bringen könne.
Alles wozu ihr veranlagt seid, alles was die Mehrheit von euch möchte, sieht oft schön aus; aber in Wirklichkeit tötet es euch.
Der Mensch will nicht darüber nachdenken, was ihn umbringt; er orientiert sich nach dem, was ihm gefällt. Er möchte sich überzeugen, dass gerade er alles richtig versteht.
Eine schwierige Aufgabe, sich zu ändern. So schwierig, dass man diese Schwierigkeit nicht einmal durch irgendwelche Formeln, Worte oder Bilder ausdrücken kann. Ich habe versucht euch zu erklären, dass dies so eine unglaubliche, große Heldentat ist, die jeder von euch schaffen muss zu vollbringen.
Hier kann man euch nicht von außen retten, durch eine Heldentat von irgendeinem Menschen, der sich auf die Schießscharte werfen kann, etwas sehr Gefährliches abdecken, dass die anderen weglaufen können, ein Stück laufen und sich retten.
Solche Geschichten, solche Umstände gibt es nicht. Vor jedem von euch befindet sich eine „Schießscharte“, ausschließlich vor jedem von euch. Und jeder von euch muss sie schließen können, damit die Menschheit weiter existiert auf dieser Erde. Aber das will man überhaupt nicht, das ist so beängstigend, das ist so unangenehm. Und anstatt dass ihr gelobt werdet, sagt man zu euch sogar noch, ihr seid krank, nicht normal; man verleiht euch nicht einmal posthum eine Medaille.
Das ist keine einfache Aufgabe; aber es ist die eure. Ob ihr wollt oder nicht, ihr werdet diese Aufgabe lösen. Wie schwer es auch sein mag, ihr werdet sie lösen. Und jetzt löst ihr sie schon in gewissem Maße. Aber für euch kann man das nicht machen. Man kann euch nicht schubsen in diese Richtung. Man kann euch nur bereitwillig erzählen, wie man etwas richtig macht. Zu wünschen aber, es richtig zu machen, das müsst ihr selbst.
Ihr müsst das wünschen; ihr müsst verstehen, dass man es machen muss. Es mag nicht angenehm sein, aber man muss es machen. Irgendetwas muss man in sich überwinden. Ungeachtet dessen, wie jemand auf euch reagiert; ihr müsst richtig handeln.
Das ist eine bestimmte Stufe der Weisheit, zu der ihr über schwierige Wege aufsteigt. Anfangs stürzt ihr euch tatkräftig darauf, eure Wünsche zu erfüllen, danach lasst ihr ab von diesem Wege durch plötzlich auftretende Schwierigkeiten, die immer größer werden, die euch zerbrechen.
Und irgendwann einmal beginnt ihr zu verstehen, dass ihr manches ganz anders machen müsst. Kaum jemand schafft es, diese Reife zu erlangen. Aber der Prozess geht weiter; nichts steht auf der Stelle. Ihr entwickelt euch, langsam zwar, aber ihr entwickelt euch. Zur Unterstützung ist euch vieles gegeben.
Aber die Hauptsache – daran müsst ihr euch immer erinnern – ihr habt die Wahl. Euer Schicksal liegt in euren Händen. Diese Worte habt ihr oft gehört - und sie sind weise genug – sie sind von denen gesagt worden, die nicht wenig von diesem Leben verstanden haben. All eure Schwierigkeiten erschafft ihr selbst, ausschließlich ihr selbst.
Wenn ihr aber den Schuldigen sucht, dann heißt das, ihr habt die nötige Weisheit noch nicht erlangt. In euch muss noch etwas zerstört werden, müssen euch noch Unannehmlichkeiten gegeben werden, Schmerz; irgendetwas werdet ihr verlieren.
Aber glaubt, irgendwann kommt ihr sowieso zu dem Einen; alles hängt von euch ab. Euer Leben wird von euren Händen gemacht. Und wie ihr irgendetwas wählt, so werdet ihr die entsprechenden Früchte finden. Aber das wählt ihr, man kann sie euch nicht aufdrängen.
Obwohl die Bedingungen, die euch auferlegt werden anzunehmen, sehr viele sind, schwierige, ernsthafte Bedingungen. Sie haben sich über Jahrhunderte hinweg angehäuft. Und ihr seid gewohnt, euch gegenseitig zu jagen in ein und denselben Korridor, auf ein und demselben Wege, indem ihr immer wieder dieselben Bedingungen erschafft. Und ihr denkt, dass es einen anderen Weg doch eigentlich nicht geben kann: Aber wie sonst? Wie anders?
Seid aufmerksam: Das was ihr sucht, werdet ihr finden. Wenn euch viele Monster umgeben, dann heißt das, ihr habt sie gesucht. Anders kann es nicht sein. Das Gesetz ist sehr einfach: Euch wird nur das umgeben, was ihr selbst ausgewählt habt. Worauf ihr euer Interesse gerichtet habt, genau das umgibt euch.
Aber in der Welt gibt es alles. Alles was ihr braucht gibt es schon, gibt es zu eurem Wohle. Mag es auch nicht ideal sein (das Ideale könnt ihr jetzt nicht bekommen; ihr seid zu weit davon entfernt, es zu bekommen), aber so manches Interessante gibt es bereits. Es wird dem Menschen immer gegeben, um ihm zu helfen, die nötigen Schritte zu machen. Doch er muss diese Schritte machen. Man kann ihn nicht zwingen, einen guten Schritt zu machen, und er wird glücklich.
Alles Erforderliche habt ihr, und alles Nötige wurde euch schon gesagt. Einige Jahrzehnte lang habt ihr das gehört, was noch niemand auf der Welt jemals gehört hat, überhaupt niemals! Aber wie ihr euch dazu verhaltet, wie ihr das nutzt, das ist eure Wahl. Jetzt sollte das vollständig eure Wahl sein, ihr seid erwachsen geworden.
Eine gewisse Zeit, diese Jahrzehnte, konnte man euch noch anschubsen, ein bisschen erziehen. Das war angebracht, war nötig. Aber das darf man nicht ständig machen.
Ihr müsst selbstständig sein: gerade selbstständige Entscheidungen treffen, und sie mutig treffen, wie es euch euer Herz eingibt, euer Gewissen. Und sucht keine anderen Gründe, die euch daran hindern können, das zu tun. Nur ihr selbst könnt euch daran hindern; nur ihr selbst.
Deshalb kommt endlich zur Besinnung, versucht die Verantwortung zu spüren, die ihr schon übernommen habt. Und fangt an, mutig zu handeln, zuversichtlich, mit Eifer, aber in Einklang mit eurem Gewissen, mit der Wahrheit, die ihr bekommen habt, und die euch helfen soll, etwas Interessantes um euch herum zu sehen, etwas Schönes um euch herum zu sehen, in einander das Schöne, Interessante zu sehen.
Nur dann könnt ihr normal lächeln und einander glauben. Und nicht als eine große Herde zu leben, in der nur das eine gemacht wird, dass sie sich voreinander fürchten.
Aber diesen „Zustand der Herde“ verstärkt ihr jetzt nur noch. Genau diese Eigenart, dieses „Herdentum“, zeigt sich immer krasser. Ihr verwildert, verwildert unter den Verhältnissen der Zeit, der Ereignisse, die ihr doch selbst hervorgerufen habt. Doch das hängt von euch ab. Das hat euch niemand auferlegt. Das habt ihr euch selbst auferlegt.
Nun, löst doch diese Aufgabe; alles ist in euren Händen. Was euch umgeben wird, wie ihr miteinander umgeht, das hängt von euch ab. Und gerade ein Gläubiger sollte als erster den Schritt machen.
Wenn ihr euch für einen wahrhaft Gläubigen haltet, dann seid ihr derjenige, der aufgerufen ist, als erster den richtigen Schritt zu tun, und nicht zu schauen und darüber nachzudenken, wie man auf euch reagiert, und ob die anderen das wertschätzen. Wenn ihr so auf die anderen schaut, dann seid ihr noch ein Ungläubiger, dann seid ihr noch ein Kleiner, Unreifer, Ängstlicher, Misstrauischer.
Definiert euch selbst: Seid ihr denn Gläubige? Wenn ihr Gläubige seid, dann macht einen mutigen Schritt. Alles ist in euren Händen.
Das ist die Unterweisung zum Fest für euch. So etwas Ähnliches habe Ich euch viele Male gesagt, aber noch bleibt Mir diese Aufgabe, euch zu erinnern. Um etwas Neues zu sagen, muss vieles von dem getan werden, was bereits gesagt wurde.
Deswegen bleibt abzuwarten, zu schauen, wie ihr selbstständige Schritte unternehmt, gerade selbstständige, wie ihr glauben könnt, wie ihr vertrauen könnt, wie ihr richtig das einschätzen könnt, was um euch herum geschieht. Aber dazu müsst ihr jetzt Kräfte aufbringen, gerade ihr. So hoffe Ich, wünsche Ich, dass ihr es jetzt schafft standzuhalten, welche Schwierigkeiten es auch immer geben mag. Aber sie (die Schwierigkeiten) werden größer werden.
Wenn jemand naiv hofft, dass man das jetzt ein wenig durchmachen kann und alles geht zurück auf seinen Platz - das sind alles Dummheiten, nur Dummheiten. Nichts kehrt an seinen Platz zurück. Es soll auch nicht dahin zurückkehren, weil es gestorben ist. Man darf nicht zum Tod zurückgehen.
Wählt das Leben, und baut dieses Leben. Aber das sind schon neue Schritte, solche Schritte, die ihr noch nie gemacht habt. Aber macht sie jetzt. Und dann werdet ihr ein anderes Leben haben, dann wird ein wahrhaftiges Leben zum Vorschein kommen; ein wahrhaftiges Leben.
Schluss! Ich muss gehen, sonst werde ich wieder ins Plaudern kommen. Lange habe ich nicht gesprochen. Glück euch, mehr Freude.
Und schenkt anderen Freude. Lernt, keine Angst zu haben, einander zu lieben, einander zu ehren. Seht nicht kritisch auf einander. Es reicht jetzt, sich mit solchem Unsinn zu befassen. Ihr seid zu vernünftig geworden, ihr wisst, wie sich der Andere vernünftig verhalten soll.
Das habe Ich immer befürchtet, als Ich eure Fragen beantwortete, dass ihr das auf den Anderen beziehen werdet, und nicht auf euch. Nun, so habt ihr es auch gemacht. Und jetzt bleibt zu hoffen, dass ihr schneller weiser werdet, dass ihr aufhört, euch gegenseitig zu zeigen, wie man etwas richtig machen soll, dass ihr mit euch selbst beginnt.
Bis zum nächsten Treffen, Freunde. Ich hoffe, dass ihr über den Fluss, in den ihr gegangen seid, und der seine eigenen Strömungsgesetze hat, hinüberschwimmen werdet. Wenn ihr richtig schwimmt, dann werdet ihr es schaffen hinüberzukommen. Nun, wenn nicht – irgendwann und irgendwo in einem anderen Leben treffen wir uns wieder.