Vadim 3

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  Kapitel 1  

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Ein orthodoxer Priester beanstandet den Christus-Anspruch von Vissarion

1. Anfang März 1993 führte der vorbestimmte Weg den Menschensohn ins tatarische Land, nach Baschkirien und Tschuwaschi.

2. Zur Zusammenkunft in Kasan waren viele Zuhörer gekommen und eine große Anzahl von ihnen blieb als Anhänger zurück, die sich in dieser Stadt vereinten.

3. Viele Kinder Gottes, die berufen waren, für die Vollziehung der heutigen Zeit tätig zu werden, lebten in Kasan und hatten auf das lebensspendende Nass gewartet.

4. Die Reisenden fanden bei Nail und Tatjana Unterkunft, einer feinfühligen, rührenden Familie, die in diesen Tagen das Erwartete fand.

5. Und nach diesen Tagen blieben Nail und Tatjana dem vorgesehenen Land nicht mehr lange fern, denn bald unternahmen sie den entschlossenen und festen Schritt in die neuen Heimat. Und sie wurden zu einer Stütze für viele am Ort des zukünftigen Lebens.


6. Am letzten Tag des Aufenthaltes in Kasan erstrahlte der Stern, der früher der Stern von Bethlehem genannt worden war, über der Kasaner Universität.

7. Über jener Universität, wo derjenige die menschlichen Wissenschaften erlernt und die ersten revolutionären Schritte getan hatte, der mit seinen Händen und Handlungen den Willen der Finsternis erfüllt hatte.
Im blinden Bestreben, eine wunderbare Zukunft zu erbauen, hatte er Russland in den Unglauben gestürzt, indem er die Kirchen und Träger des Geistes zerstörten ließ.

8. Heute aber wurde das Gebäude, das in sich das zerstörerische Werk aufbewahrte, mit dem großartigen Licht angefüllt, das vom Himmlischen Vater durch Seinen geliebten Sohn offenbart wurde.

9. Und es gab viele Fragen an den Menschensohn. Und viele derjenigen, die die Antworten hörten, wurden bald zu Säern von Körnern der Wahrheit in den Menschenseelen.


10. Weiter ging der Weg des Menschensohnes in die kleine Stadt Tschistopol. Und zu Seinen Begleitern Wladimir, Vadim, Alexander aus Sachalin und Maria, gesellten sich Nail, Sergej und Andrej aus Kasan. In Tschistopol fand eine Zusammenkunft statt und der Saal war fast voll.

11. Die Aufmerksamkeit der Schüler war sofort auf eine Menschengruppe in der Kleidung orthodoxer Geistlicher gelenkt worden. Unter ihnen hob sich ein Mann durch sein Alter hervor, sein graues Haar, seine Haltung und das ehrerbietige Verhältnis seitens der anderen Geistlichen, die mit ihm gekommen waren.

12. Eine andere Gruppe Gotteskinder war ebenfalls ungewöhnlich auf einer Zusammenkunft. Das waren Kinder, vier kleine Kinder, die ohne ihre Eltern gekommen waren, um der Wahrheit zuzuhören. Drei von ihnen waren 7jährig und ein Junge, mit dem Namen Viktor, war noch nicht einmal drei Jahre alt.

13. Die Ansprache begann. Der kleine Vitja setzte sich mit der siebenjährigen Schwester zu Maria in die erste Reihe.

14. Der Junge nahm Maria an der Hand und hörte Vissarion aufmerksam zu. Auf seinem Gesicht war ein Lächeln, er hörte zu, ohne sich zu rühren.

15. Zum Ende der Rede schlief Viktor allerdings ein. Doch es sah so aus, als schliefe er nicht, sondern lausche dem Lehrer mit geschlossenen Augen.


16. Es begannen die Fragen an Vissarion. Auf die Bühne trat ein orthodoxer Geistlicher in schwarzer Kleidung. Er hatte schon ein ehrwürdiges Alter und trug ein großen Kreuz auf der Brust.

17. Da wachte der Junge auf und sah erwartungsvoll zu Vissarion.

18. Der Geistliche wandte sich an Vissarion: "Ich habe jetzt zugehört. Sie sind im Namen des Vaters aufgetreten. Doch ich habe nichts über den Sohn vernommen. Über den Heiligen Geist haben Sie gesprochen ... Und ich habe die Schlussfolgerung gezogen, dass Sie sich als Bote des Himmlischen Vaters die Mission des Gottessohnes zuschreiben. Ist dem so?"

19. "Wahrhaftig, so ist es!", antwortete der Menschensohn.

20. "Ja, aber wer ... ? Von wem haben Sie diese Mission bekommen?"

21. "Vom Vater! Kann man so etwas denn von einem Menschen bekommen?"

22. "Das bedeutet, Sie stellen sich an Christus Stelle?! Das aber ist bereits die reinste Ketzerei!

23. Als Sie die Worte aus dem Evangelium zitiert haben, habe ich aufmerksam zugehört. Doch als Sie sagten, dass Sie der Sohn Gottes sind - das widerspricht vollends der Botschaft des Evangeliums.

24. Wir wissen, dass nach der christlichen Lehre die Dreieinigkeit - der Vater, der Sohn und der Heilige Geist ist ... Folglich, warum hat die zweite Hypostase (Personifizierung - Anm. d. Übers.), der Sohn Gottes, das menschliche Fleisch angenommen? Um den Menschen von der Sünde loszukaufen, dem Fluch und Tod. Sie aber haben dazu nichts gesagt.

25. Denn jetzt haben Sie das Publikum aufgerufen, die Vollkommenheit anzustreben. Doch Sie haben vergessen, dass der Mensch von der Erbsünde wissen muss, vom Sündenfall, dann von der Erlösung, dann von der Geburt. Folglich verstehen Sie die Erlösung ausschließlich für sich? Habe ich das verstanden?

26. Sie wollen die Menschheit von der Sünde, dem Fluch und dem Tod erlösen? Doch Sie haben nichts über das Abendmahl gesagt", in der Stimme des Geistlichen erschien Gereiztheit.

27. Der kleine Vitja sah zu Vissarion und weinte leise.

28. Und der Lehrer erwiderte: "Jetzt haben Sie viel im Namen Gottes geredet. Kann man aber etwas über die Dreieinigkeit und ähnliche Sakramente behaupten? Schließlich wurde das dem Menschen nicht offenbart.

29. Woher kommt diese Menge an Begriffen? Umso mehr, als sie bei den verschiedenen Richtungen verschieden sind. Doch das zeugt bereits von der Lüge. Die Wahrheit kann nicht mehrere Deutungen haben.

30. Und außerdem ... Wofür ist das Wort Gottes einst hingerichtet worden?! Nur dafür, dass Er sich Sohn Gottes genannt hatte! Und alle haben aufgeschrieen: 'Er lästert Gott! Er muss hingerichtet werden! Diese Sünde genügt!' (Mt. 26,65 - Anm. d. Übers.) Jetzt haben Sie Ihre Aufmerksamkeit ausschließlich auf dasselbe gerichtet und haben genau denselben Fehler wiederholt.

31. Viele fragen Mich: 'Wie war es vor zweitausend Jahren?' Ich sage euch nur: 'Seht euch um ...'

32. Denn um sagen zu können, wer Ich bin, muss man Mich kennen. Über Mich aber kann nur Mein Vater die Wahrheit sagen, und auf keinen Fall ein Mensch, der das erste Mal mit dem Wort in Berührung gekommen ist.

33. Ihr kennt Mich nicht, wisst nicht woher Ich komme und wohin Ich gehe. Doch Sie haben bereits Ihre Schlussfolgerung gezogen.

34. Ein weiser Mensch jedoch wird nicht das verneinen, wovon er nicht die geringste Ahnung hat. Dafür muss man wenigstens sagen können: 'Ich weiß, dass dem nicht so ist.'

35. Doch Mutmaßungen anzustellen, indem man sich auf seine eigenen Fehler stützt - das ist nicht weise! Zieht keine voreiligen Schlüsse! Die Zeit wird alles an seinen Platz stellen.

36. Und bedenkt das wichtige Wort: Dann werden manche von den Letzten die Ersten sein und manche von den Ersten die Letzten.

37. Was aber das Abendmahl betrifft ... Das Abendmahl muss man durch innere Erkenntnisse empfangen und nicht durch äußere Formen."


38. "Wer hat uns dann aber vom Fluch der Sünde und dem Tod erlöst?", fragte der Geistliche und antwortete gleich selbst: "Richtig - der Sohn, der Sohn Gottes.

39. Warum dann nicht dieses Thema anschneiden? Schließlich hat niemand bis zu Seiner Ankunft zur Erlösung geführt! Nicht wahr? Nur als der Heilige Geist herunter gekommen ist, ging die Erlösung vonstatten.

40. Was muss man also, zuallererst, wissen? Die Erlösung und wie sie geschehen ist. Dann - die ganze Niederträchtigkeit der Sünde, die uns bis zu Christus dem Erlöser umgeben hat."

41. Danach begann er über das orthodoxe Verständnis von der Erbsünde zu reden und fügte hinzu: "Wenn Sie den Leib Christi, den Erlöser, nicht abweisen, wieso behaupten Sie dann hartnäckig, dass man das Abendmahl nicht einzunehmen brauche? Natürlich bin ich mit Ihnen einverstanden, dass es wenig Sinn hat, wenn ein Mensch mit kaltem Herzen zum Abendmahl kommt."

42. Dem Kirchendiener fiel es schwer, seine Gedanken für einen logischen Einwand gegen die Worte Vissarions zu sammeln.

43. Und der Lehrer sagte: "Deshalb bin Ich ja zu euch gekommen, um den Weg zu erleuchten! Hat der Mensch nicht genau darauf viele Jahrhunderte gewartet?! Haben sich nicht gerade danach viele Propheten gesehnt?!

44. Euch wurde das Leben gegeben und es wurde euch dafür gegeben, um die Schöpfung des Vaters zu berühren! Das muss euch jetzt bewusst werden!

45. Ich habe euch heute von der großen Herrlichkeit des Vaters erzählt. Darüber, wovon niemand von euch gewusst hat.

46. Und einst ist vom Wort Gottes gesagt worden und Johannes hat es in der Schrift festgehalten: 'Dies habe ich in verhüllter Rede zu euch gesagt; es kommt die Stunde, in der ich nicht mehr in verhüllter Rede zu euch sprechen werde, sondern euch offen den Vater verkünden werde.'

47. Die Wahrheit über den Vater hat das Menschengeschlecht erst erfahren müssen.

48. Heute erfahrt ihr diese Wahrheit. Und keiner kann sie kennen, außer der Sohn und außer jenen, denen der Sohn über die große Herrlichkeit Seines Vaters erzählt.

49. Diese Zeit ist gekommen. Und Ich erzählte euch darüber sehr viel. Obwohl Ich in Zukunft noch viel mehr sagen werde!"


50. "Bedeutet das, dass die Worte von Johannes, dem Theologen, Sie persönlich als den Sohn Gottes betreffen? Ist es so, ja? So haben Sie es gesagt, ja? Sehen Sie", sagte der Geistliche.

51. "Ich bin gekommen, wie Ich es versprochen habe, in einem neuen Körper und unter einem neuen Namen."


52. "Und als Letztes ... Ich komme jetzt zum Schluss", sagte der Geistliche und wandte sich an Vissarion und den Saal, denn viele der Gekommenen wollten den Menschensohn hören und Seine Antworten auf ihre Fragen, und waren deshalb aufgebracht. "Nun, Herr Vissarion, wie er ... man ihn nennt, hat sich als Gottes Sohn ausgegeben. Ich erkläre es euch. Nach der christlichen Lehre hat der Herr selbst noch seinerzeit gewarnt, dass viele falsche Propheten kommen werden und viele in Versuchung führen werden, und viele auf sie hören werden. Deshalb sage ich euch jetzt als orthodoxer Geistlicher, dass das die reinste Ketzerei ist: Ein Mensch, der Christus den Erlöser verwirft und sich an seine Stelle stellt ...

53. Ich stelle mich ja auch nicht an die Stelle irgendeines Propheten, weder von Mose noch Jesaja, noch von sonst wem ... Ich bin einfach ein Geistlicher, ein Mensch. Herr Vissarion aber sagt: 'Ich bin Gottes Sohn!' Und deshalb sage ich in meiner Eigenschaft als Geistlicher, dass das Ketzerei ist! Und wir haben zugehört und danken ihm für die Ansprache, aber das ist und bleibt Ketzerei."


54. Während der Geistliche sprach, begann Vitja laut zu heulen und zu schluchzen wegen dem Schmerz, der mit schwarzen Pfeilen dem offenen Herzen des Lehrers zugefügt wurde. Vitja hob sein Gesicht zu Vissarion, sah Ihn an und weinte laut und untröstlich.

55. Die Schwester nahm den Jungen an der Hand und führte ihn aus dem Saal.

56. Warum versuchen die Menschen die Liebe zu zerstören, obwohl sie sie selbst benötigen und laufend von ihr reden? Und nun war die Liebe zu den Menschen gekommen! Verstehen die Menschen denn nicht, dass sie sich selbst umbringen werden?!


57. Die letzten Worte des Geistlichen hatten Lärm im Saal hervorgerufen.

58. Und der Lehrer sagte dem Kirchendiener: "Sie lesen die Heilige Schrift nicht richtig. Als die Jünger Johannes den Täufer über die Vollziehung gefragt haben, sagte er ihnen, dass ein Mensch nicht jenes auf sich nehmen könne, was nicht von Gott gegeben worden ist. Sie nennen sich keinen Propheten, weil Sie kein Prophet sind.

59. Ich tue das, wozu Ich zu tun berufen worden bin!

60. Schließlich richtet man über den Baum nach seinen Früchten. Die Früchte aber werdet ihr noch erkennen. Der Früchte sind viele ... Doch man soll nicht voreilig sein.

61. Sie haben sofort mit dem Verneinen begonnen. Doch seht, jetzt geht von euch und jenen, die mit euch gekommen sind, eine sehr große Gereiztheit aus. Kann denn so etwas von jenen kommen, die das großartige Wort der Liebe erreichen?

62. Sie haben gehört, dass viele falsche Propheten kommen werden wie harmlose Schafe, in Wirklichkeit aber reißende Wölfe sind.

63. Deshalb, so sehr sich auch jemand in ein Schafsfell kleiden sollte - wenn er ein Wolf ist, wird er immer den Hundegeruch an sich haben. Und so sehr ihr es auch verstecken wolltet, die Kälte eures Herzens wird immer aus euch strömen.

64. Ich möchte euch fragen: Warum reagieren jene, die offen den Teufel für ihren Vater halten, und die orthodoxen Kirchendiener immer auf die gleiche Weise auf den Namen 'Vissarion'? Entweder haben die einen sich der Kirche angenähert oder die Kirche hat sich ihnen angenähert? Worin unterscheidet ihr euch dann noch voneinander?

65. Es kann sich doch das Gute nicht so schnell und so nah mit dem Schlechten vereinen! Warum wird ein und dasselbe zurückgegeben?

66. Ich bin gekommen, um zu erschaffen! Und Ich werde erschaffen! Und ihr werdet es sehen!

67. Ich bin gekommen, damit ihr erfahrt, dass jenes kein Märchen war. Jenes war eine großartige Vollziehung!

68. Ich bin gekommen, damit ihr erfahrt, wie sie vonstatten gegangen ist und um viele falsche Deutungen zu verwerfen, die man versucht hat, der Vollziehung aufzupfropfen, um alles in Wahrheit wiedererstehen zu lassen und euch an alles zu erinnern, was damals gesagt worden ist!

69. Und natürlich zur Belehrung der Gläubigen. Denn wie schön ist es, sich gläubig zu nennen. Doch ein demütiger Mensch sollte das nicht tun.

70. Der Glaube ist zu sehen! Man braucht nicht über ihn zu reden. Erfüllt unbemerkt die Liebe und euch wird sichtbar vergolten werden.

71. Doch wer sagt: 'Ich glaube und wir lieben Gott', im Herzen aber Kälte trägt - das ist eine gewaltige Unwissenheit. Erniedrigt nicht die Herrlichkeit des Vaters!"

72. Bei den letzten Worten des Lehrer war Vitja mit der Schwester in den Saal zurückgekommen. Der Kleine setzte sich wieder zu Maria.

73. Der Junge schenkte Mascha (Koseform von Maria - Anm. d. Übers.) und den Schülern ein zärtliches Lächeln und wandte seinen Blick zu Vissarion.


74. Im Saal stand ein junger Mann auf. Die Augen des dreijährigen Jungen füllten sich wieder mit Tränen.

75. Der Mann sagte: "Sie predigen das eine, ich predige etwas anderes. Ich sage es gleich: Ich bin ein Geistlicher. Warum sind Sie, wenn Sie sich für den Sohn Gottes halten, nicht zuerst einmal als Jesus Christus in eine Kirche predigen gekommen, sondern predigen in einem Klub?"

76. "Ich wirke so, wie es Mein Vater befohlen hat und nicht, wie ihr es wünscht!", antwortete der Lehrer. "Hier überschreitet ihr bereits die Grenze, wo das Menschliche aufhört und das Göttliche beginnt.

77. Ich würde in eine Kirche gehen, doch ihr wünscht das ja nicht. Alles ist sehr einfach! Erlaubt es - und Ich werde kommen und sprechen.

78. Aber irgendwie will das niemand. Aus irgendeinem Grund sammelt man gerade in der Kirche die Lüge, die offensichtliche Lüge und verletzt dadurch das Gebot, dass man seinen Nächsten nicht verleumden soll. Obwohl sich der das Sagende einen hochgestellten Hierarchen nennen kann und man ihm eine goldene Mütze geschenkt hat, aber trotzdem lügt er! Würde er je zulassen, dass neben ihm das Wort vollzogen wird?

79. Die Menschen haben die Finsternis so lieb gewonnen, dass sie nicht zum Licht gehen wollen! Schließlich wird dann alles gleich aufgedeckt, alle ihre Handlungen werden offensichtlich.

80. Deshalb wird das Jüngste Gericht nicht so vonstatten gehen, wie es viele erwarten ... Jeder wählt selbst sein Leben aus, in Übereinstimmung mit der Reinheit seines Herzens ..."


81. "Weine bitte nicht, es wird alles gut", versuchte Maria Vitja zu beruhigen.

82. Der Junge öffnete, ohne ein Wort zu sagen, die Hand. Auf seiner offenen Handfläche war ein Kreuzchen an einer Kette! Und unerwartet klar, wie eine klingende Glocke, sagte er: "Hier - mein Kreuz! Ich liebe Gott!" Und Tränen liefen an seinen Wangen herunter ...


83. "Könnte ich etwas fragen?" kam eine Frau der nächsten Frage des Geistlichen zuvor, die endlich ihre Frage stellen konnte unter den vielen Fragen der Gottesdiener. "Wo haben Sie studiert? Ein Mensch, der so spricht, muss entweder Talent haben oder eine gute Ausbildung. Wo haben Sie also studiert?"

84. "Wie kann das Wort des Vaters denn studieren? Das ist doch die Wahrheit des Vaters!

85. Ich bin - das Wort Meines Vaters! Und das, was Ich euch antworte, antwortet euch Mein Vater.

86. Ich spreche nicht von Mir. Der Vater, Der in Mir ist, spricht zu euch alles, was gesagt werden muss!"


87. Bald danach war das Treffen zu Ende. Vissarion verabschiedete sich von allen und verließ die Bühne.

88. Die Geistlichen aber trachteten danach, die "Kleine Krume aus dem Wort von Vissarion" zu erstehen, ohne die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und schickten darum ihre jungen Mitbrüder danach aus.


89. "Möchtest du Vissarion kennen lernen?", fragte Maria Vitja.

90. Der Junge sah sie ernst an und nickte schweigend mit dem Kopf. Und zusammen mit der Schwester gingen sie zum Lehrer.

91. Als Vitja Vissarion sah, schritt er zielstrebig auf Ihn zu und hielt dem Lehrer die Hand mit dem glänzenden Kreuzchen entgegen.

92. Und der Menschensohn segnete den Jungen und heiligte sein Kreuzchen.

93. Vitja nahm ein Büchlein mit dem Abbild des Lehrers und drückte es an seine Brust. "Danke", erklang seine Stimme.

94. "Dieser Junge wird seine Stadt retten", sagte Vissarion.