Vadim 3

«

  Kapitel 12  

»

Wenn ihr die Liebe nicht aufrechterhalten könnt, eure erstaunliche Wärme zu dem, der euch Leid und Schmerz zufügt - so werdet ihr fallen

1. An einem neuen Augusttag 1993 versammelten sich die Kinder des Großen Vaters in dem Quartier, das für Zusammentreffen mit dem Lehrer vorgesehen war.

2. Und der Lehrer trat zu den Gekommenen und setzte sich zu ihnen.

3. Es fand ein langes Gespräch in dem kleinen Zimmer statt, das von Wartenden auf eine Begegnung mit Ihm überfüllt war.


4. Und eine der Frauen, die in Minusinsk wohnte, fragte: "Vissarion, zu mir ins Haus kommt ein Mann. Er ist in die Gemeinschaft gekommen, er ist gekommen, um sich mit Dir zu treffen.

5. Doch ich fühle, dass eine große Gefahr von ihm ausgeht. Wenn er weggeht, fällt mir alles aus den Händen. Es ist, als wäre er gekommen, um zu zerstören. Was soll ich tun? Wie kann ich mich davor schützen?"

6. Und der Lehrer sagte: "Wenn ein Mensch kommt und ihr fühlt irgendeine Gefahr, so erhaltet dennoch die Liebe zu ihm aufrecht, Liebe und ein offenes Herz. Dann kann euch keiner etwas anhaben.

7. Erhaltet immer Wärme zum Menschen und denkt an das Gebet, immer an das Gebet.

8. Die Gefahr muss nicht unbedingt von ihm kommen. Es kann eine Reihe von bestimmten Fehlern gemacht worden sein. Und auf der anderen Seite können Störungen hervorgerufen werden.

9. Umso mehr, als ein solches Auftreten bestimmter Gesetze noch die Versuchung hervorruft, über diesen Menschen schlecht zu denken.

10. Der Weise aber nimmt alles wie das Notwendige hin. Ist es passiert, nun was soll's, so musste es sein. Glück diesem Menschen!


11. Ihr müsst vorsichtig sein. Es treten sehr viele Schwierigkeiten auf, vor allem in letzter Zeit.

12. Und vor zwei Wochen habe Ich die Jungs (die Männer auf dem Berg - Anm. d. Übers.) gewarnt: Bereitet euch vor, das Gewitter ist im Anzug, es wird für sehr viele zur Prüfung werden.

13. Natürlich, es ist eine Sache, zuzuhören, was der Lehrer sagt, eine andere Sache aber ist es auf jedes Wort zu achten.

14. Wenn das Gewitter kommt, werden alle beginnen hinzufallen. Alles ist vergessen worden, alles wird zerstört. Alle zeigen mit dem Finger auf den anderen und wissen nicht, wie sie zurechtkommen sollen.


15. Den Teufel aber darf man nicht unterschätzen. Sein Verstand übersteigt tausende Male den von jedem von euch.

16. Euch Bedingungen zum Fallen zu schaffen, macht ihm keinerlei Schwierigkeiten, ihr werdet wie Streichhölzer zerbrechen.

17. Und wenn ihr die Liebe nicht aufrechterhalten könnt, einen innerlich offenen Zustand, eure erstaunliche Wärme zu dem, der euch Leid und Schmerz zufügt - so werdet ihr fallen.

18. Man wird euch sehr geschickt in Versuchung führen, eure Eigendünkel hervorholen, sich an ihnen festbeißen.

19. Und wenn euch euer 'Ich' noch etwas bedeutet, wenn ihr ihm viel Aufmerksamkeit schenkt, so werdet ihr auf dieser Grundlage fallen.

20. Der Teufel kennt sehr gut die schwachen Seiten des Menschen und wird seine Windhunde schicken, die euch Schmerz zufügen werden, die die schwächsten Stellen treffen werden. Das wird offen vonstatten gehen, indem man euch mit allen möglichen Handlungen verführt.


21. Das sind nicht nur jene, die kommen, um zielgerichtet Schmerz zuzufügen - oftmals sind das Menschen, die ihre Handlungen unbewusst tun.

22. So ein Mensch kommt mit bestimmten Wünschen, mit wohlwollenden Absichten.

23. Doch wenn er einmal da ist, wird er sich auf eine bestimmte Art verhalten und er wird seine Handlungen nicht kontrollieren können.

24. Und dann werden viele Unannehmlichkeiten entstehen. Ihr werdet erkennen, welche Kraft durch diesen Menschen auf euch zukommt, ihr werdet bemerken, dass dieser Mensch euren Gedanken vorausgreift, dass er eure Gedanken hört.

25. Doch die Gedanken hört nicht er, sondern die Quelle, die ihn führt.

26. Diese Quelle kennt eure Gedanken sehr gut, weiß, was ihr ausstrahlt, in welchem Zustand ihr euch befindet, womit ihr zur Begegnung gekommen seid.

27. Und durch diesen Menschen, durch seinen Mund, wird euch ein Schlag an die schwächste Stelle versetzt, so geschickt, dass es euch sehr bestürzen wird.

28. Und das hat fast alle von euch, die hier verweilen, schon einmal beunruhigt. Ihr seid bereits auf bestimmte Erscheinungen gestoßen, die viele Tage zuvor schon zu sehen waren.

29. Und dann überlegen alle, was man jetzt tun soll. Man ist in die Falle gegangen und weiß nicht, wie man sich verhalten soll.


30. Denkt daran: Die Liebe - das ist eure Einheit, eure Einheit untereinander.

31. Natürlich könnte man euch sagen: Habt Glauben, wo ihr auch seid, auch wenn ihr in Einsamkeit seid - euch kann keiner umknicken, denn es gibt nichts, das stärker ist als der Glaube.

32. Doch da es bis zum Glauben noch weit ist, da während der langen Zeit des Daseins des Menschen auf der Erde noch keiner den Glauben errungen hat, so ist das erste, was euch hilft - eure Freundschaft.

33. Versteht es, euch an die Hand zu nehmen, in Einheit zu sein, zu fühlen, dass ihr euch nahe seid, dass ihr zusammen seid. Das ist bereits eine mächtige Kraft.

34. Wenn ihr jedoch den Glauben erreicht habt, dann werden die Höllentore so eine Kraft nicht überwinden können!


35. So versteht es denn, euch jetzt an die Hand zu nehmen, versteht es, an die Einheit zu denken.

36. Wenn eure Brüder angegriffen werden, versteht es, bei ihnen zu sein, gemeinsam in euren Gedanken und Gefühlen zu sein und nicht über euer 'Ich' zu sprechen.

37. Ja und wer braucht schon euer 'Ich'? Ihr habt hinter eurem Rücken so viele Fehler und Unglück - lohnt es sich, sie zu zeigen?

38. Lernt es, das wenige Gute, das in eurem Herzen ist, euch gegenseitig hinzugeben. Und dann wird euch alles gelingen.

39. Fühlt gemeinsam. Sonst wird man, wenn man zu euch kommt, zuerst versuchen, einen zu verletzen; dann sehen sie - das ist eine harte Nuss, also versucht man es beim nächsten - er bleibt ebenfalls standhaft, also versucht man es beim Dritten - und der gibt nach.

40. Ihn werden sie sich vornehmen: Immer mehr werden sie zuschlagen, Ausbrüche von Unzufriedenheit hervorrufen und Tränen.

41. Steht diesem Menschen bei und schützt ihn mit eurer Liebe und Wärme ...


42. Vor euch stehen sehr große Schwierigkeiten. Das was jetzt vor sich geht, ist vorerst noch gar nichts.

43. Jenen, die mit diesen Anschlägen bereits in Berührung gekommen sind, sage Ich, dass das - wie ein Lüftchen im Fensterchen war. Doch wisset: Nach ihm kommt ein Wind, der die Tür herausreißen wird.

44. Seid einmütig, seid zusammen.

45. Erhaltet immer die Liebe und Standhaftigkeit im Wort und erreicht Weisheit.


46. Redet nur dort, wo man euch zuhört.

47. Versucht nicht dort zu reden, wo man bestrebt ist, euch etwas zu sagen.

48. Denn die Versuchung kommt, wenn man euch etwas sagt, doch so, dass man euch verletzt.

49. Und ihr beginnt daraufhin ebenfalls zu reden. Und es entsteht ein Lärm, aber niemand hört zu.

50. Seid weise. Euch wurde die Wahrheit gegeben, lasst sie dort fließen, wo sich ein Mund zu ihr öffnet, dort, wo man danach dürstet, sie zu trinken. So füllt diese Münder!

51. Lohnt es sich, jenen zu stillen, der selbst sein Nass ausschüttet?

52. Versucht, weise zu sein!"