Bischof Feodor weiht Vissarion feierlich ein
1. Wie vor zweitausend Jahren, als sich vor die Füße des Menschensohnes Palmenzweige legten und das Volk vor den Jerusalemer Toren schrie: "Hosanna! Gelobt sei, der da kommt, ein König im Namen des Herrn!" (Markus 11.9 - Anm. d. Übers.), so hatte auch heute der Große Vater diesen Tag für die Salbung Seines Sohnes zum König gewählt.
2. Nach dem Willen Gottes, Der wünschte das große Sakrament durch den Bischof der autokephalen Kirche durchzuführen, wurde Feodor ausgewählt, denn sein Herz war dem Neuen gegenüber geöffnet und er sah das Leben in der Erfüllung der Liebe und nicht des Gesetzesbuchstabens.
3. Die Vorbereitungen auf diesen Tag waren unter vielen Zeichen seit dem Monat Januar dieses Jahres abgelaufen.
4. Und der Menschensohn hatte bis zu diesem Tag fünf Gaben bekommen, fünf Zeichen der höheren Welt: eine Kerze, festlich verziert, mit der Abbildung der Mutter Maria, ein altes Evangelium, ein festliches Gewand mit dem gestickten Symbol der Trennung in Weizen und Unkraut, das wohlriechende Nardenöl und das königliche Zepter.
5. Und der feierliche Tag, der vorbestimmte Tag war gekommen. Der Lehrer betrat mit den Schülern die bescheidene Kirche.
6. Und der Menschensohn und Feodor umarmten und küssten einander dreimal.
7. Und ein feierlicher Gottesdienst wurde abgehalten und vom Bischof und von Gottes Sohn gemeinsam gestaltet.
8. Und der Bischof führte das Ritual der Eucharistie durch und sagte: "Der redliche und heilige Körper des Herrn und Gottes, unseres Retters Jesus Christus, wird dem heiligen Propheten Gottes Vissarion übergeben zum Sündenablass und zum ewigen Leben."
9. Und der Menschensohn empfing im Ritual das Abendmahl ...
10. Später würde Vissarion Seinen Schülern sagen, dass, wenn dem Bischof seine Handlung vollständig bewusst gewesen wäre, es weder ein Abendmahl noch ein Ritual gegeben hätte, denn in der Kirche sei alles dem Gottessohn geweiht, Der einst war und auf Den die existierende Kirche heutzutage noch immer warte.
11. Der Bischof schlug ein Kreuz über Vissarions Haupt und überreichte Ihm feierlich einen Rosenkranz mit sich in gewisser Anzahl wiederholt aufgereihten Perlen und vergoldeten Kugeln und sagte:
12. "Dieses aufrichtige Kreuzzeichen wird dem Knecht Gottes, dem heiligen Propheten Vissarion als Gabe der Liebe des Vaters und Segnung im Heiligen Geist übergeben."
13. Und der Gottesdiener führte das Sakrament des Himmlischen Vaters aus, und der Vater salbte Sein Wort zum König durch den Mund und die Hände des Bischofs Feodor, dessen Name "Gottes Gabe" bedeutet (Theodor - Anm. d. Übers.).
14. Und Feodor sagte, während er dem Menschensohn die Stirn mit dem heiligen Balsam einsalbte: "Die Liebe und der Segen des Hochheiligen Geistes sei immer mit Dir, heute und auf immer und ewig, zur Erfüllung der Prophezeiung des göttlichen Wortes und zur Erleuchtung der Menschen und zu ihrer Hinführung zum Himmlischen Gottesvater! Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes heute und auf immer und ewig! Amen."
15. Am Kirchensakrament der Eucharistie nahmen die Schüler Christi - Vadim, Wladimir der Jakute, Wladimir, Alexander aus Sachalin, Stanislaw und Alexej teil - zum Sündenablass und für das ewige Leben.
16. Der Menschensohn hielt den Kelch mit dem Fleisch und Blut des Herrn in Seinen Händen.
17. Und die Schüler berührten mit den Lippen diesen Kelch.
18. Und sie wuschen sich rein mit dem Heiligen Geist vor der Stunde der Herrlichkeit, die vom Himmlischen Vater vorbereitet worden war, vor der Stunde des Betretens des israelischen Landes.
19. "Und es werden eure Gesetzesübertretungen hinweggenommen und eure Sünden geläutert", sagte Feodor den Schülern.
20. Und alle, die zum großen Tag gekommen waren, nahmen am Abendmahl mit dem Fleisch und Blut des Herrn teil.
21. Und der Menschensohn sagte: "Sei dieser Tag gesegnet, denn er ist für viele von euch ungewöhnlich.
22. Heute spreche Ich das aus, was Mein Vater jedem von euch zu sagen wünschte, dem Herzen eines jeden von euch.
23. Damit euch nicht das geschieht, was einst von Jesaja gesagt wurde: 'Mit euren Mündern preist ihr meinen Namen, euer Herz aber ist weit weg von mir!'
24. So möge heute der Augenblick sein, von dem an ihr beginnt, die Wahrheit der Liebe zu erreichen, die Wahrheit des großen Glaubens, von dem man zu viel auf Erden spricht, doch den - wahrlich das sage Ich euch - noch fast niemand erfüllt hat.
25. Glaube - das ist nicht nur das Reden von der Liebe zu Gott.
26. Ein Teilchen Gottes befindet sich in jedem von euch.
27. Und das bedeutet, dass, solange es in eurem Leben wenigstens einen Menschen gibt, dem gegenüber ihr Empörung empfindet, - ihr Empörung gegenüber Gott empfindet!
28. So einen Menschen darf es unter euren Mitmenschen nicht geben. Möge sich das große Gebot des Vaters erfüllen: liebet eure Feinde.
29. Doch redet nicht von der Liebe zu jenen, die euch lieben.
30. Denn was hat es für einen Sinn jene zu lieben, die euch lieben?! Ihr müsst die lieben, die euch hassen, die in euer Haus mit der Waffe in der Hand kommen, die in euer Haus einen Stein bringen. Wehe, ihr denkt auch nur etwas Schlechtes von diesem Menschen, das ist euer Leibesbruder.
31. Und von nun an tragt ihr eine überaus große Verantwortung für diese Handlung. Das ist die Wahrheit!
32. Und nur dann könnt ihr bescheiden sagen: "Wir lieben Dich, Vater." Doch nur indem ihr mit euren Händen die großartige Liebe schafft und nicht mit Worten ...
33. Es soll so sein, dass von diesem Augenblick an, von diesem großen Feiertag an, ihr würdig diesen Pfad betretet. An diesem Tag ist vor vielen Jahrhunderten die große Vollziehung angelegt worden, die einen Erlösungspfad in den Herzen der Menschen zurückgelassen hat.
34. Erkennt dieses großartige Sakrament, und die Kraft des Vaters wird von jetzt an auf der Stirn eines jeden von euch sein! Seid gesegnet! Friede euch und Glück! So sagt es euch euer Vater! Amen."
35. Und der Bischof übergab Weidenzweige an alle Kinder Gottes, die am Abendmahl teilgenommen hatten und in diese Kirche gekommen waren.
36. "Wir werden für eure Reise beten, damit sie der Rettung des Menschengeschlechts diene. Das ist sehr notwendig und sehr schwierig!", sagte Feodor.
37. Der Bischof Feodor und Hieromonach Antonij begleiteten die Reisenden bis zur Straße und umarmten sie dreimal zum Abschied. Und die Augen der Gottesdiener waren vom Licht des ungewöhnlichen Tages erfüllt.