Vadim 4

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  Kapitel 24  

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Treffen in Tel Aviv und Jerusalem ~ Abschied vom einst Gelobten Land

1. Ein neuer Tag - ein neuer Weg. Diesmal nach Tel Aviv und Jerusalem zu jenen, die ein Zusammentreffen mit dem Lehrer wünschten.

2. Unterwegs hielt man am Fuß eines Berges an, auf dessen Gipfel die alte Festung Massada, der Stolz des israelischen Volkes stand.

3. Und erneut ein Aufstieg und die Berührung mit dem Geist der Vergangenheit, der zwischen den Überresten der stolzen Festung lebte, deren Verteidiger und Bewohner sich nicht dem gewaltigen Imperium unterwerfen wollten und aus dem Leben geschieden waren, ohne sich dem überzähligen Feind zu ergeben.

4. Blutige Ereignisse der menschlichen Geschichte. Wie viel Blut Ihrer Kinder hat die vielgeplagte Erde in den Jahrtausenden des Wahnsinns aufgesogen?

5. Und Blutzeichen begleiteten die Reisenden auf der Chaussee von Elat bis Tel Aviv entlang des Tales am Toten Meer. Und diese Zeichen waren die Körper von Tieren und Vögeln, die auf der Chaussee bei tödlichen Zusammenstößen umgekommen waren.

6. Ist dies nicht eine Schicksalslösung für jene, die in ihrer Wildheit das rettende Wort abgewiesen haben?!


7. In Tel Aviv, in der Wohnung der gastfreundlichen Soja, traf sich Vissarion mit ehemaligen Einwohnern Russlands, die heute ein Dach in Israel gefunden hatten. Und sie lauschten der Frohen Botschaft über das sich in Russland Vollziehende aus dem Munde des Menschensohnes.

8. Auf dem Treffen war auch der orthodoxe Geistliche Wladimir aus Pjatigorsk, der über die Ostertage ins Heilige Land gekommen war. Und es kam zu einer für ihn unerwarteten Begegnung mit dem Menschensohn im israelischen Land, weit von Russland entfernt, wo viele über Vissarion redeten.

9. Wladimir verlängerte mit Freude und Vergnügen den Abend, indem er mit den Reisenden nach Jerusalem zu einem Treffen mit Durstigen nach dem wahren Nass fuhr. Und er blieb beim Menschensohn bis zum nächsten Tag, an dem er die Reisenden nach Haifa begleitete.


10. Und es kam der letzte Tag, da Israel den Menschensohn sah.

11. Und der Sohn Gottes trat zu den Goldenen Toren der großartigen Stadt Jerusalem, durch die Er einst inmitten der Ihn Preisenden hindurchgezogen war. Und Er umarmte die traurigen Tore, die heute mit gewaltigen Felsbrocken vermauert waren.

12. Lange stand der Lehrer, den Kopf an die kalten Steine gelehnt, und umarmte die Mauer mit Seinem Atem.

13. Und Sein Mund, der Mund Gottes, ließ verlauten: "Oh, Jerusalem! Das Alter hat dich in seiner Gewalt, und das Ende des Äußeren klopft bereits an deine Tore.

14. Einen langen, langen Weg bist du vor dem Antlitz Gottes gegangen, und dieser Weg war bei weitem nicht immer mit Blumen des Ruhmes bestreut.

15. Denn du hast gleichwohl Helden geboren, die den Namen des Herrn verherrlichten, als auch jene, die Seine Herrlichkeit durch ihre Unwissenheit verringerten.

16. Nach Gottes Willen hast du wieder und wieder deine Mauern aus dem Staub erhoben, um in deinem Namen Völker zu versammeln.

17. Doch wie schmerzhaft war es, deine Blindheit zu sehen, als du Propheten geschlagen und die Hand gegen den Willen des Schöpfers ausgestreckt hast.

18. Einst bin Ich durch deine Pforten getreten und das Bestimmte ist eingetroffen.

19. Du aber hast darüber nichts gewußt und schlugst überzeugt die Wahrheit mit Nägeln ans Holz.

20. Danach senkte sich die Finsternis für Jahrhunderte über deine Stirn.

21. Doch das ist noch nicht dein Ende gewesen. Du fingst langsam an zu sterben und gabst doch weiterhin mit deinem Dasein den zum Licht Strebenden einen Anstoß.

22. Heute aber wiederholen nur wenige deiner Kinder deinen Namen mit Achtung.

23. Denn der Mammon - der Fürst dieser Welt - hat größere Macht über sie erlangt.

24. Und nun bin Ich erneut zu deinen Toren gekommen, doch sie sind fest verschlossen mit kaltem Gestein.

25. Und es schmerzt Mich, vor Mir diese schweigende Kälte zu sehen, du aber kannst wegen dieser Kälte Mein Anklopfen bereits nicht mehr hören.

26. Du stellst dir Meine Ankunft mit feurigen Aufregungen vor, wenn Ich ankomme und diese Tore mit Donnerkeilen öffne.

27. Aber du hast dich geirrt, weil du das Geheimnis der Herrlichkeit Gottes nicht erkannt hast, da die Dürstenden selbst die Türen vor der Wahrheit öffnen werden, wenn sie das leise, langerwartete Anklopfen hören.

28. Und jener, der wachsam ist, füllt sich mit lebensspendendem Wasser.

29. Doch jener, der schläft, von Träumen über das Göttliche eingewiegt, wird mit einer ausgetrockneten Gurgel in der ewigen Wüste landen.

30. Und nun klopfe Ich leise an deine Tür, doch deine Gemäuer sind in Schweigen gehüllt.

31. Was soll es, Mein Weg geht weiter.

32. Dorthin, wo das Neue Land bestimmt wurde, wo auch das Neue Jerusalem sein muss. Das neue Gelobte blüht in jenem Land auf.

33. Leb wohl, Land der alten Vorväter! Und dass du später nicht sagst: 'Ich habe dein Klopfen nicht gehört ...'"


34. Und die letzten Augenblicke des Aufenthalts in dem großartigen Land waren gekommen, Minuten des Abschieds von dem Gelobten Land.

35. Und Christus sagte, Haifa und Israel betrachtend: "Land Israel, segensreiches Land, großartiges Land, lebe wohl!

36. Heute geht das Gelobte von dir fort und wird dort sein, wo das Heiligtum von Gott entsteht! Lebe wohl!"