Ansprache von Vissarion zum Neujahrsfest ~ Sein 34. Geburtstag
1. Während viele Zusammenkünfte stattfanden, näherte sich der 13. Januar 1995. Die (russische) Neujahrsnacht kam heran und zusammen mit ihr der Geburtstag von Vissarion.
2. Die Frauen bereiteten sich auf die Neujahrsnacht vor, indem sie wunderbare Gerichte aus Gemüse und Früchten zubereiteten.
3. Die Männer bereiteten Feuerwerk und Knaller vor.
4. Am Abend begannen im Haus Reigentänze, die sich zu einem gemeinsamen Reigen auf der Straße um ein großes, heißes Lagerfeuer wanden.
5. Mitternacht kam heran. Alle sammelten sich um eine große Festtafel, die die an diesem Abend Versammelten kaum fassen konnte. In den Händen hatten sie Bengalfeuer und Knallzeug.
6. Die Kerzen wurden angezündet und die Herzen der Anwesenden füllten sich mit Freude.
7. Der Lehrer stand vom Stuhl auf, lächelte und sagte leise: "Der geheimnisvolle Augenblick eures Übergangs zu immer Märchenhafterem geht seinem Ende zu - ein Augenblick, der vor wenigen Tagen begonnen hat, als ihr wie früher das Neue Jahr gefeiert habt, doch das für euch noch nicht das richtige war, sondern der Beginn des Augenblicks, der sich über vierzehn Tage hingezogen hat, eines Augenblicks, während dessen euch sehr viel über euch und über eure Handlungen bewusst werden musste.
8. Und als Ich Mich am 31. Dezember um 24 Uhr an einige von euch gewandt habe, wünschte der Große Vater euch allen märchenhafte Augenblicke, geheimnisvolle Augenblicke, wo in diesen vierzehn Tagen jenes Märchenhafte in Erscheinung treten würde, das euch auf eure Hauptfehler aufmerksam machen würde. Damit euch etwas sehr Wichtiges bewusst würde und ihr verstehen solltet, wie großartig die zauberhafte Welt ist, wie wunderbar die märchenhafte Welt ist, die vor Tausenden von Jahren auf der Mutter Erde geboren worden ist, wie großartig die Welt ist, die jeden von euch aufmerksam beobachtet.
9. Und diese Welt erwartet zu sehen, wie ihr euch in diesem Augenblick verhaltet. Ob ihr das Feierliche verstehen könnt, das mit einer leichten Brise, mit silbrigen Tröpfchen eure Stirn berührt, euch mit einem verheißungsvollen Nebel umgibt und das möchte, dass der Mensch, während er ins neue Jahr eintritt, durch seine Handlungen das erkennen kann, was ihm jetzt von Gott gegeben wird.
10. Denn in dieser Erkenntnis ist eine großartige Geburt verborgen, der nichts im weiten Universum gleicht.
11. Doch natürlich ist das Unglück des Menschen noch groß, umfassend ist noch die Blindheit, mächtig ist noch die Unwissenheit, aber nicht darum geht es jetzt.
12. Denn wahrlich - indem ihr den würdigen Weg betretet, müsst ihr lernen, das Schlechte immer anzuzweifeln, selbst wenn es die Wahrheit ist, und unendlich an das Gute zu glauben, selbst wenn es erlogen ist, ja selbst wenn es nicht der Wahrheit entspricht.
13. Denn wenn sich euer Herz mit Misstrauen füllt, könnt ihr dem Nächsten nicht helfen und ihr könnt auch der Mutter Erde nicht helfen. Ihr werdet dann zum Stolperstein zu Füßen vieler, die zum Licht streben.
14. Wenn ihr aber beginnt, unendlich an das Gute zu glauben, wird euer Herz voll Freude sein, wird es immer voll Hoffnung, voll Liebe sein, und dann werden eure Glückwünsche großartige Wirkkräfte enthalten, die euren Geschwistern helfen werden. Ob ihr das in Worten ausdrückt oder ob ihr schweigt - euer Herz macht seine Sache würdig.
15. So seid denn imstande, diesen Augenblick eures Fortschritts auf dem neuen Weg zu erkennen, damit die letzte Minute des ausgehenden Jahres eure Bewusstwerdung bestimmter Handlungen, bestimmter Fehler beendet.
16. Das Wort, das Ich an euch gerichtet habe mit dem Inhalt, dass ihr unendlich an das Gute denken und unendlich am Schlechten zweifeln sollt, soll wie ein Gesetz über euch herrschen, immer in euren Gedanken sein und immer in eurem Herzen - nur dann, wahrlich, werdet ihr vieles, was euch vorbestimmt wurde, erfüllen.
17. Beginnt mit diesem, denn um Größeres zu schaffen, muss man im Kleinen würdig sein.
18. Und dieses Gesetz ist das Geringere, wonach ihr, wenn ihr es zur Grundlage nehmt, das Restliche würdig schaffen könnt.
19. So seid euch all dessen im jetzigen Moment bewusst, um die überflüssige, zerlumpte Decke abzuwerfen, die bereits nicht mehr wärmen kann, die euch nicht mehr vor Kälte und Frost schützt - also das Alte in euch, das Abgetragene.
20. Nehmt jene Decke an, die euch der Vater gibt. Sie ist aus Sternen gewebt, sie ist aus Blütenstaub gewebt, sie ist vom Atem der Wolken durchdrungen, der Bäume, der Mutter Erde. Das ist die großartigste Zudecke - wickelt euch in sie ein und Leiden können euch nicht mehr berühren.
21. Und das Neue Jahr soll euch wahrlich das Neue und Wunderbare schenken, vor dessen Stunde ihr jetzt verweilt.
22. Schwierigkeiten wird es viele geben, doch auch glückliche Augenblicke werden nicht wenige sein.
23. So soll denn das Neue Jahr würdig von euren Herzen entgegengenommen werden, und unser liebes Väterchen Frost, das wunderbare Väterchen, kann euch in ein Märchen einhüllen.
24. Er hilft euch in diesen Winterminuten, die Zwölf Monate (ein Volksmärchen - Anm. d. Übers.) nicht zu vergessen, die jetzt ein Feuer im Wald anzünden, während sie ein wunderbares Lied singen, ein Lied der Freude, denn mit jedem Monat bringen sie den Umgebenden ein Geschenk, sie erwarten ihre Stunde, um Blumen zu schenken, wundervolle Schneeflocken zu schenken, fallendes Laub und blühende Bäume. Wie wundervoll ist dieses Sakrament!
25. So schenkt auch ihr euer Herz den Umgebenden, erblüht ebenso, seid ebenso fähig, reichen Segen auszustrahlen.
26. So soll nun heute dieser große, geheimnisvolle Augenblick zu Ende gehen.
27. Gesegnet sei dieser Tag! Gesegnet sei dieser Augenblick! Und gesegnet sei die Nahrung dieses Hauses und die Nahrung der Völker der Welt, der euch umgebenden Geschwister.
28. Und sie sollen an diesem Tag durch ein großes Sakrament gesättigt werden und das vom Großen Vater Bestimmte würdig erfüllen. So soll es sein! Friede und Glück euch im Neuen Jahr! Ein glückliches Neues Jahr, Brüder und Schwestern!"
29. Und die Bengalfeuer wurden angezündet, und die Knaller erfreuten sich laut an dem Neuen Jahr und berieselten alle mit bunten Schneeflocken.
30. Und es gab eine Festtafel, bedeckt mit vielfältigen Speisen, Gemüse und Früchten.
31. Tänze und Reigen um das Lagerfeuer führten die Neujahrsnacht fort.
32. Und das Feuerwerk, das der Menschensohn entzündete, bemalte den Himmel mit allen Farben des Regenbogens.
33. Und das Fest um einen Tannenbaum, der mit Lichtern und Schmuck überhäuft war, hielt noch lange an in dem geräumigen Haus.
34. Erwachsene wie Kinder lasen Gedichte vor und sangen Lieder, Väterchen Frost aber teilte Geschenke aus ...
35. Der Neujahrstag ging weiter mit der Geburtstagsfeier für den Lehrer.
36. Das war jedoch ein schwerer Tag für den Menschensohn, denn viele Gruß- und Segensworte hörte Er an diesem Tag von jenen, die Ihn beglückwünschen wollten.
37. Und das war eine ernste Prüfung für Jenen, Der gekommen war, nicht über Sich, sondern über den Großen Vater zu reden, und Der traurig den Kopf senkte, wenn Er Worte hörte, die Ihn lobpriesen.