Gib dich ganz nur dem Vogelgezwitscher und dem Lehrer hin
1. In den Wintertagen, die in diesem Jahr mit starkem Frost einhergingen, wurden vom Menschensohn nicht tauende glitzernde Fünkchen verstreut in den Treffen mit jenen, die sich nach diesen Funken sehnten.
2. "Ihr dürft nicht Wünschende, ihr müsst Dürstende sein, denn die Wünsche ändern sich oft, der Durst aber verlangt immer danach, gestillt zu werden."
3. "Menschen versammeln sich, um ihre Fähigkeiten, ihre Stärke anzubieten, und nicht, um Hilfe für sich zu fordern."
4. "Was für einen Weg der Mensch auch haben möge, er führt immer zur Wahrheit. Doch der eine Weg führt sofort zu Ihr, während der andere erst mit der Zeit und nach einem langen und erschöpfenden Weg zur Sehnsucht führt, die Wahrheit zu erfassen.
5. Weshalb du, in welche Richtung du auch gehst - immer zu den Toren der Wahrheit kommst.
6. Doch die Wahrscheinlichkeit deiner endgültigen Zerstörung wird zum unbedingten Begleiter während des ganzen Weges deines Umherstreifens."
7. "Der Fall dauert nicht so lange wie der Aufstieg - ein falscher Schritt, und du befindest dich wieder am Fuß des Gipfels, zu dem du so lange gestrebt bist."
8. "Wenn du auf deinem Weg weniger stolpern möchtest, so beachte mehr, was der Lehrer sagt und weniger, was die anderen sagen."
9. "Der Lehrer lehrt nicht, so zu leben, wie es für euch interessant ist, der Lehrer lehrt euch, wie man leben muss."
10. "Wenn man etwas lernt, so macht man die ersten Schritte so, wie es sein muss, und nicht so, wie man es möchte.
11. Und erst, wenn die notwendigen Schritte ein Teil deines Herzens geworden sind, werden sie für dich wünschenswert sein."
12. "Im Krankenhaus zu sein, das heißt noch nicht, gesund zu werden; gesund wird nur jener, der aufrichtig den Rat des Arztes befolgt.
13. Diejenigen, die sich um den Lehrer aufhalten, gleichen jenen, die sich in einem Krankenhaus befinden. Denn der Aufenthalt in Seiner Nähe allein kann nicht zur Heilung führen, denn nur das Befolgen von jedem Seiner Worte hilft euch, die ganze Schwere eurer Krankheit von euch zu werfen."
14. "Solange du auf morgen verschiebst, wirst du das Heutige nie finden."
15. "Zu philosophieren - das bedeutet, bewusst Meinungsverschiedenheiten zu schüren."
16. Der Lehrer sagte zu Neuvermählten: "Zu lernen, einem zu helfen, das bedeutet zu lernen, allen zu helfen, denn in dem einen, für den du die Verantwortung vor Gott auf dich genommen hast, ist die ganze Welt enthalten."
17. "Ein wahrer Mensch interessiert sich nicht dafür, ob man ihn sieht oder nicht, ob man ihn liebt oder nicht. Ein wahrer Mensch liebt selbst alle!"
18. "Gib dich ganz nur dem Vogelgezwitscher und dem Lehrer hin. Alle anderen Worte nimm wie einen äußeren Lärm verschiedenen Inhalts auf."
19. "Je mehr sich dein Herz mit der Wahrheit anfüllt, mit dem göttlichen Licht, umso weniger Platz bleibt für die Finsternis."
20. "Es werden Zeiten kommen, wo ihr mit dem Namen des Lehrers essen, trinken und atmen müsst, sonst erdrücken euch die Ereignisse."
21. "Gefahr kann man überall finden, wenn man sich nicht an das Licht hält."
22. "Man muss mutig vorwärts gehen, ohne am Vergangenen festzuhalten, es wird sich nie wiederholen."
23. "Solange die verdorbenen Männer nicht verschwinden, verschwinden auch nicht die verdorbenen Frauen. Genau so, und nicht anders."
24. "Nur jener, der sich von sich selbst abgewandt hat, kann die Wahrheit sehen."
25. "Je mehr sich ein Mensch Mir nähert, umso mehr wird er er selbst. Je weiter weg von Mir er ist, in einen umso größeren Schatten kommt er, wo es bereits schwer ist, seine wahren Züge zu unterscheiden."
26. "Zeichen zu sehen, heißt noch lange nicht, sie auch richtig zu verstehen."
27. "Vertreibe nicht eine Hürde, versuche sie zu überwinden. Sonst wird diese Hürde solange erscheinen, bis sie überwunden ist."
28. "Ein Kind, das einen Engel gesehen hat, ruft freudig aus: 'Ein Engel ist gekommen!' Ein Erwachsener sagt: 'Ein Engel ist gekommen, wozu nur?' "
29. "Wenn du lernen möchtest, richtig zu gehen, so versuche, deine eigenen Schritte zu analysieren - und nicht die Schritte des Nächsten."
30. "Eine falsche Schlussfolgerung ist im allgemeinen besser, als das Fehlen jeglicher Schlussfolgerung."
31. "Nicht jener hat Schuld, der mit seinem aufrichtigen Auftreten die Bosheit der Nächsten hervorgerufen hat. Schuld ist jener, bei dem diese Bosheit entstanden ist."
32. "Die neue Epoche wird von neuen Menschen geschaffen, und nicht durch neue Formen, die vom vorhergehenden Menschen geschaffen wurden."
33. "Der Mensch darf nicht danach streben, einen Ort zu wählen, weil er immer am richtigen Platz ist, wo immer er sich auch befindet, denn den Willen Gottes kann man überall erfüllen."
34. "Jetzt gehen epochale Tage erstaunlicher Lehrstunden vor sich, die Menschen sollen sich selbst kennen lernen."
35. "Ihr habt eine natürliche Neigung zu Regeln und Richtlinien. Seht zu, dass ihr nicht vorzeitig verholzt."
36. "Ich - bin Jener, Der gekommen ist, die Realität zu verändern."
37. "Suche nicht das für dich Gewünschte, denn du weißt nicht, was du brauchst."
38. "Sowohl heute als auch morgen und übermorgen sollst du rechtschaffen handeln, rechtschaffen - und jedes Mal anders."
39. "Ein Hindernis richtig wahrzunehmen hilft, die Möglichkeit zu sehen, dieses Hindernis zu überwinden."
40. "Du kannst nicht den Duft einer Blume ausströmen, solange du keine geworden bist. Solange du nicht die Wahrheit geworden bist, kannst du Sie auch nicht ausstrahlen."
41. "Die Angst vor Fehlern lässt dich unmögliche Fehler machen, Mut aber erlaubt es, sie zu umgehen."
42. "Ein großer Fehler des Menschen ist es, eigene Handlungen zu verrichten, die nicht auf eigene Kräfte zählen."
43. "Man kann nicht jemanden kränken, der nicht auf sich selbst achtet."
44. "Je genauer man die Frage stellt, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man selbstständig in ihr die Antwort für sich erkennt."
45. "Die Fähigkeit, die aufrichtigen Schritte des Nächsten zu erkennen, hilft euch, Freude für ihn zu empfinden, selbst wenn er mit diesen Schritten eurem Herzen einen Schlag versetzt hat."
46. "Auf der Lüge vor allem baut die Befriedigung eines Wunsches für sich selbst auf."
47. "Der Lehrer kommt wegen denen, die Ihn erwarten.
48. Wenn ein Mensch den Lehrer aber nicht sieht, so bedeutet das, dass er keine Last auf sich nehmen soll, die er nicht tragen kann."
49. "Ein großer Fehler des Menschen ist, seine Wünsche und Träume höher als den Willen Gottes zu stellen, und er verdammt sich damit wissentlich dazu, die Wahrheit nicht anzunehmen, denn Sie kommt nicht in der von den Menschen erwünschten Weise, sondern nach dem Willen Gottes."
50. "Das, was ihr anderen unbedingt sagen wollt - ist ein ungelöstes Problem in euch."
51. "Es ist schwierig, dem Menschen etwas Gutes zu bringen, wenn er nach diesem Guten nicht sucht.
52. Einem ungläubigen Menschen geht es immer schlecht."
53. "Die Familie muss man erhalten, doch nicht um den Preis eines Verrats an der Wahrheit, sondern indem man alles Mögliche unternimmt, was von der Wahrheit zugelassen wird."
54. "Das Wichtigste ist, den Menschen zu lehren, das Märchen in der Realität zu sehen, damit die Realität des Lebens auf der Erde anziehend wirkt,
55. Und nicht zu lehren, das Märchen in der Unwirklichkeit zu sehen und ein Leben zu schaffen, das von der Wirklichkeit entfernt ist."
56. "Wenn der Mensch sich selbst nicht beachtet, dann achtet er auch nicht auf die Schwierigkeiten, die sich über ihm aufhäufen."
57. "Falsch machst du nur dann etwas, wenn auch du selbst weißt, dass du es falsch machst."
58. "Es ist besser, in solche Umstände zu geraten, die dich zwingen, die Wahrheit zu suchen, als neben der Wahrheit zu leben und weiter über Sie nachzudenken."
59. "Ich bin nicht die Gedanken eines Menschen, Ich bin außerhalb solcher Gedanken. Die menschlichen Gedanken müssen Mir folgen."
60. "Für keinen ist es schlecht, Schmerz zu empfinden, schlecht ist es nur für den, der anderen Schmerz zufügen möchte.
61. Und wenn du jemandem Schmerz bereitest, ohne dies zu wollen, so ist das sowohl für dich als auch für jenen gut, dem du den Schmerz zufügst.
62. Doch wenn du Schmerz zielgerichtet bringst, so ist das schlecht für dich und nicht gut für den anderen, dem du ihn zufügst."
63. "Wenn ein Mensch zur Wahrheit kommt, ist er nur im Moment seiner Ankunft interessant. Wenn der Mensch in der Wahrheit geht, ist er jeden Tag interessant."
64. "Die Erleuchtung eines Menschen ist nur in diesem Augenblick wunderbar. Im Weiteren tritt dieses Wunderbare in der Fähigkeit zu gehen in Erscheinung."
65. "Man darf sich nicht auf die eigene Kraftlosigkeit konzentrieren, sonst werdet ihr euch eines Tages nicht mehr erheben können."
66. "Wenn du deine Unfähigkeit gesehen hast, bedeutet das, dass die Fähigkeit nicht hinter sieben Bergen liegt."
67. "Die Seele freut sich über den Glauben und nicht über die Wahl des Ortes auf der Erde. Wie kann man auf der Handfläche Gottes einen Platz aussuchen, der besser ist als die anderen?!"
68. "Erfahrung kommt mit der Zeit. Man darf aber keine Zeit verlieren - erwerbt also Fähigkeiten."
69. "Ein Gläubiger lebt nicht mit dem Wunsch nach Hilfe, er handelt so selbstständig wie er kann und stützt sich ausschließlich auf seine eigenen Kräfte. Wenn aber Hilfe kommt, so soll sie von allein kommen."
70. "Die Realität fragt nicht nach den Wünschen des Menschen, sie existiert unabhängig von ihnen.
71. Die Realität kann für den einen am günstigsten sein, für den anderen weniger günstig, für den Dritten - noch weniger usw.
72. Die Phantasie aber macht die Realität für alle günstig."
73. "Verständnis - das bedeutet, dem zu entsprechen, womit du in Berührung gekommen bist."
74. "Wenn man den Grund für seine Leiden kennt und versucht, ihn zu beseitigen, ohne den Weg des Vertrauens zu Gott anzunehmen - das schafft noch mehr Gründe zum Leid, denn mit dem menschlichen Verstand kann man nicht alle Gründe und Folgen erfassen."
75. "Das Wort Gottes - das ist Handlung und nicht eine literarische Rede in russischer Sprache.
76. Ich spreche von Mir und von Meinem Herzen. Mein Wesen aber - das ist das Wesen Meines Vaters."
77. An einem der Tage zu Beginn des Januars 1996 kam zum Menschensohn ein Syrer namens Akram, der abwechselnd in Syrien und in Schuschenskoje lebte. Er beschäftigte sich mit Handel und hatte über Vissarion verschiedene und sich widersprechende Nachrichten gehört. Die einen sagten, dass Er - das Wort Gottes und Seine Weisheit sei, die anderen aber, dass Er ein Verrückter sei.
78. Und der Syrer sagte: "Was für eine ungeheure Verantwortung auf Ihnen liegt. Haben Sie daran gedacht?"
79. "Wenn Ich die Wahl hätte, würde Ich an die Verantwortung denken. Doch es gibt keine Wahl, es gibt nur einen einzigen Schritt", erwiderte der Menschensohn.
80. Im Gespräch mit Sergej Balaschowski, der in dem gebotenen Land sowohl Liebe als auch eine Familie gefunden hatte, und der aufrichtig bestrebt war, vieles in seinen Handlungen und Traditionen zu überdenken, sagte der Lehrer:
81. "Wenn im Menschen eine Idee noch vor der Annahme der Wahrheit entstanden ist, wird sie in ihm vorherrschen und ihn von der Wahrheit wegführen, indem sie ihn unausweichlich in einem Kreis zu demselben Ort führt, von dem aus er den Aufstieg beginnen muss. Und wenn der Mensch immer wieder im Kreis geht, beginnt er den Aufstieg erst gar nicht.
82. Zu lernen, die Wahrheit zu trinken und sich Ihr voll hinzugeben - das ist die einzige Möglichkeit, auf dem Weg zu widerstehen.
83. Die Kinder halten sich fest an der mütterlichen Hand, bis sie erwachsen werden.
84. So wird auch euch die Möglichkeit gegeben, euch viele Jahre an Meiner Hand festzuhalten, bis ihr euch selbstständig auf dem einzigen Weg bewegen könnt."