Vissarion besucht eine Gruppe, die sich in zwei Fraktionen gespalten hat ~ Stufen auf dem Weg zur Wahrheit
1. Der 3. März 1996, ein sonniger, frostiger Tag. Ein matter Dunst verdeckte die Kuppeln und Spitzen von St. Petersburg, das Gold funkelte in winterlichem Silber.
2. Der Lehrer eilte mit den Schülern ins Russische Museum, sie eilten, um das von Aiwasowskij gemalte Meer zu sehen.
3. Der Tag versprach lang zu werden, gesättigt mit Treffen. Die Reisenden erwartete an diesem Tag der Weg nach Würiza, zu einer großen Wochenendhaus-Siedlung bei St. Petersburg, in der ungewöhnliche und interessante Ereignisse stattfanden.
4. Das Museum bot Vissarion eine Sammlung von Arbeiten Russischer Maler dar. Der Saal von Aiwasowskij war wegen Renovierung geschlossen, doch einige Bilder, die bei Gemälden anderer Marinisten-Maler hingen, konnte man betrachten.
5. Vissarion betrachtete aufmerksam das stürmische Meer - es war lebendig, es atmete und kam nicht einmal in diesem angehaltenen Moment seines Lebens zur Ruhe, in diesem Augenblick, der durch den Pinsel des großen Kunstmeisters auf ewig festgehalten worden war.
6. Die allumfassende Meisterschaft von Repin, das akademische Talent von Brjullow, die biblischen Sujets von Gay - jeder Künstler schenkte den Reisenden seine Welt, seine Farben.
7. Doch das Geschenk von Kuindschi blieb am meisten in Erinnerung und war mit seinen weichen, lichttragenden, saftigen Farben der Landschaften, ihrem ungewöhnlichen, romantischen Licht dem Menschensohn am nächsten.
8. Dann aber gab es eine kurze Fahrt nach Würiza, wo die Mutter Serafima Vissarion und Seine Anhänger erwartete. Ebenfalls dort, in Würiza, doch in einem anderen Haus erwartete den Menschensohn die Gruppe von Aljona, die Sendungen des außerirdischen Verstandes empfing.
9. Noch vor ganz kurzer Zeit waren diese zwei Gruppen eng befreundeter Menschen eine Einheit gewesen, jetzt aber wurden ihre Anführerinnen von verschiedenen außerirdischen Quellen geleitet, was zu dieser Teilung geführt hatte.
10. So, in kleine Gruppen geteilt, träumten sie davon, Einheit auf der Erde zu finden, doch untereinander konnten sie keine Einheit finden, denn jeder Gruppe war ihre Quelle teuer, die in besondere Sakramente und Wissen einweihte.
11. Doch wie sollte man überprüfen, wessen Quelle Recht hatte und ob unter diesen Quellen eine wäre, aus der das wahre Nass floss, denn sowohl in dem einen als auch in dem anderen Fall wurde davon gesprochen, dass die Informationen von Gott kämen?
12. Diese wunderbaren Menschen, die von der Einheit träumten, erkannten alle Wege an, die das Licht suchten, doch sie konnten sich nicht von dem ihrigen loslösen und hofften darum aufrichtig, dass die anderen sich von ihrem lossagen und sich mit ihnen vereinen würden. Doch den anderen waren ihre Erscheinungen und ihr Verständnis ebenso teuer. Und die einen wie die anderen redeten voneinander freundlich, blieben sich aber fremd.
13. Und der Lehrer trat in ein großes, geräumiges Haus, in dem sich jene trafen, die von Serafima im Kreis der "Hunderttausend Iwans" vereint worden waren.
14. Man begrüßte Vissarion mit den Schülern im Altarzimmer, in dem es viele geistige und esoterische Literatur aus verschiedenen Traditionen und Lehren gab, darunter auch das "Letzte Testament"; es gab Heiligenbilder aus der orthodoxen Tradition; das Symbol der Bruderschaft "Hunderttausend Iwans" - ein Kreuz zwischen drei Rosen, und die wichtigste mystische Reliquie - ein großer, weiß-hellblauer Kristall, durch den man mit der nichtmenschlichen Welt Kontakt aufnahm.
15. Und Serafima wandte sich an den Lehrer und sagte: "Ich habe diese Begegnung erwartet, Söhnchen. Dich führt der Vater, auch uns führt der Vater, und Er hat zwei parallele Pfade auf dem Weg gezeichnet, die wir, Schulter an Schulter, hier auf der Erde gehen.
16. Ich führe meine Iwans, Marjuschka die ihren, Du aber führst Deine Kinder, doch die Richtung ist die gleiche - wir gehen zum Vater. Auch unsere Aufgabe ist die gleiche: das Land zu beschützen und die ganze Erde zu reinigen, und die Brüder und Schwestern alle wach zu machen und zu erheben. Du wirst selbst fühlen, dass dieses Treffen vom Vater herbeigeführt worden ist.
17. Ihr könnt euch noch ein wenig dort ausruhen, in Minusinsk, wir aber - sind immer unter Leuten, und haben keine Pause. Was willst Du uns sagen, Söhnchen?"
18. "Das Wort ist - in diesem Buch", der Lehrer zeigte auf das Letzte Testament. "Ich werde jetzt nichts darüber hinaus hinzufügen."
19. "Doch die Bibel hat noch nicht jeder gelesen, sie ist ja schließlich erst jetzt herausgekommen", sagte Serafima über das Letzte Testament.
20. "Und nicht jeder, der das Wort vernimmt, wird es gleich hören und verstehen", erwiderte der Lehrer.
21. "Und trotzdem, das lebendige Wort ist das lebendige Wort", sagte Serafima.
22. Eine lange Pause trat ein. "Jetzt möchte Ich nur unter euch verweilen", sagte Vissarion leise.
23. "Wir freuen uns sehr", antwortete Serafima. "Kommt, setzen wir uns und erzählen uns etwas, wie alte, gute Freunde."
24. Und aus den Mündern der zum Treffen Gekommenen erklangen Lieder über Russland in einer Ausführung, die die Besonderheit des russischen Landes und die Einzigartigkeit des russischen Volkes unterstrich.
25. Vissarion saß mit gesenktem Kopf, in Gedanken. Das Gespräch kam nur langsam in Gang, der Lehrer hörte den Redenden zu.
26. "Es ist für jeden sehr schwer, die starke, große Struktur, die so eine gewaltige Aufgabe hat, zu verstehen, und so ein Mensch kann nicht alles sagen, selbst in einem Buch", sagte eine Frau aus Riga über Vissarion, eine Vertreterin der Universellen Kirche des Lichts.
27. Und sie setzte ihr Wort fort, mit der Erzählung über Serafima und die ihr Folgenden: "Hier geschah die Geburt des Ordens der 'Hunderttausend Iwans'. Ich bezeuge, dass die Erschaffung des Ordens vonstatten ging, wo Mutter Serafima bestimmt wurde, wo die stärksten Kraftströme anwesend waren und wo sich sogar rituelle Momente zur Einweihung der 'Hunderttausend Iwans' abzeichneten.
28. Man muss jene unterstützen, die früher erschienen sind. Hier erwachen russische Kräfte, reine, vergessene, geistige Kräfte."
29. Und Serafima erzählte von der Botschaft, die scheinbar von einem der größten Meister, Rassul Morya, kam, und an die sie selbst aufrichtig glaubte: "'Im Norden, hinter dem Ural, wurde uns über den Kanal gesagt: 'Die Auferstehung der Bewegung 'Hunderttausend Iwans' hat bereits begonnen, sie kommen aus den lang zurückliegenden Jahrhunderten zusammen, als die Rus noch die Kiewer Rus war.
30. Viele Male erhoben sich die Iwans zu gerechten Kämpfen, jetzt ist es wieder an der Zeit. Schreitet voran, russische Menschen! Und sie haben sich Schulter an Schulter gereiht. Wenige sind sie, doch sie sind stark durch ihre Kraft und unsere Mitwirkung. Sie werden würdige Weiterführer der Werke der Großväter und Urgroßväter sein.
31. Die Hauptaufgabe der Iwans ist, Russland von der Götzenverehrung zu befreien, von dem verstärkten Luziferismus, vom goldenen Kalb. Der Meister, Freund und Betreuer, Rassul Morya.'"
32. Und Serafima erzählte über ihr vor kurzem geführtes Gespräch mit der Nonne Mütterchen Anna, die Serafima zusammen mit ihren Brüdern durch herzliche Anteilnahme in schwierigen Momenten ihres Lebens unterstützt hatte.
33. Heutzutage bekommt Mütterchen Anna durch den Kristallstein Informationen, die die Mission von Mütterchen Serafima und der "Hunderttausend Iwans" bestätigt, und die der Bruderschaft der Iwans in ihrer Bewegung hilft.
34. "Als ich das Aljona, Michail und Wiktor erzählte, haben sie das nicht angenommen. Jetzt geht das vollständige Formieren der Bruderschaft der Iwans vonstatten. Unsere Trennung ist eine Notwendigkeit, weil es dazu gekommen ist", führte Serafima ihre Erzählung weiter.
35. Und sie erzählte weiter über den wunderbaren Kristallstein und sie tat das mit den Worten der Botschaft, die sie von Saint-Germain erhalten habe, eines großen Lehrers der Menschheit.
36. "Der Kristall ist an sich - Reinheit und Licht. In ihm sehen jene, die reine Augen haben. Die Gabe des Hellsehens mit Hilfe des Steins ist abhängig von der Reinheit der Wahrnehmung dessen, der ihn betrachtet.
37. Der Stein - ist das Symbol der Dreieinigkeit der Liebe, der Freude und des Willens. Seine Reinheit und sein Magnetismus führen die Leute ins Haus der Bruderschaft. Er ist großartig auch mit dem Gewicht der Stärke der Liebe, die in ihm steckt.
38. Seine Herkunft ist nicht irdisch. Er ist ein Ankömmling, wie auch der zukünftige Leiter der Bruderschaft. So wurde über unseren Stein erzählt", sagte Serafima.
39. Aber ist das nicht auch eine Form der Götzenverehrung, wenn man durch einen Stein mit Gott verkehrt?
40. Und es war Serafima in einer der Botschaften gesagt worden, dass Vissarion einer der Helfer von jenen Meistern sei, die ihr aus der unsichtbaren Welt bei ihrer Tätigkeit helfen.
41. "Ich habe über Sie nachgefragt", sagte Serafima. "Es gab auch eine Frage über Sai Baba und über ihn kam eine sehr unschmeichelhafte Antwort. Zuvor hatte ich gefragt, wie ich meine Kinder vor Sai Baba schützen kann.
42. Man antwortete mir so: 'Es antwortet Saint-Germain: Die Erdenmenschen haben ihre selbstständige Wahl, sie ist jedem gegeben.
43. Deine Mission, Mutter - ist wohlanständig, hell. Mit Liebe zu den erfüllten Herzen schöpfst, erschaffst und webst du ihren Glauben. Dein Name sei gesegnet.
44. Sai Baba - ist der Träger verzerrter Begriffe von Ehre, Gewissen und Reinheit. Er ist ein Vertreter des Verstandes, in dem das menschliche Herz schweigt. Er kann vieles, doch seine Fesseln sind schwer. Sein Weg ist uns bekannt. Seine Handlungen sind ebenfalls unter strengster Kontrolle.
45. Doch er nimmt keine Anhänger mit Gewalt, sie kriechen, berauscht, von allein in seinen Rachen."
46. Über Vissarion hatte Jesus aus Nazareth geantwortet: "Vissarion ist ein Mitkämpfer des lichten Geistes der Erde.
47. Seine Mission ist es mitzukämpfen, das heißt Träger des Christusbewusstseins zu finden, genauso wie bei Mutter Serafima, nur mit dem Unterschied, dass Er nach den Trägern des Christusbewusstseins einer früheren Epoche sucht.
48. Zur weiteren Entwicklung des Christentums muss man die Prozesse der Auflösung der Karmafäden der Erde und von allem, was sich auf ihr befindet, beschleunigen.
49. Hierher, auf die Erde, wurden vom System Orion die Träger des Christusbewusstseins überbracht. Vissarion studiert die Informationen, sammelt die Träger des Christusbewusstseins, erhält Aufrufe seitens des Wesens einer Frau, deren Name seit Jahrhunderten verborgen ist - das ist Mariam. Die Stimme ihrer Seele kennt den Kern des Christentums."
50. Und Serafima las noch einige Botschaften und Auszüge aus ihnen vor.
51. Und in einer der letzten Botschaften, nachdem sie von der Ankunft von Vissarion in St. Petersburg gehört hatte, war Serafima gesagt worden, dass Vissarion selbst zu ihnen kommen werde.
52. Und nun erwarteten alle in der Stille des Altarzimmers das Wort des Menschensohnes.
53. Und der Lehrer sagte sehr leise: "Dieser Tag kann vorerst nicht mit Meinem Wort abschließen.
54. Das, was geschehen musste, hat sich vollzogen. Und es hat sich ausreichend viel vollzogen. Jetzt muss jeder das Vollzogene einschätzen können.
55. Wenn es weiterhin Sehnsüchtige gibt, jenes Wort zu trinken, das in Meinem Herzen aufbewahrt ist, so tränke Ich sie immer, tränke sie im Überfluss, wenn nur dieses dürstende Herz da ist. Jenes Nass aber, das in Meinem Herzen ist, hat keine Grenzen.
56. Zu euch aber bin Ich gekommen und habe zu euch einen Abstecher gemacht, nachdem Ich von der Einladung über den Ruf, der hier erklungen ist, erfahren habe. Bei euch zu verweilen und euch mit Meinem Herzen zu umarmen - das ist bereits viel.
57. Ich möchte nichts mit Worten verderben. Ihr sollt wissen: die ausgesprochenen Worte, Worte, die in Büchern geschrieben stehen, Worte, die aus Buchstaben bestehen, die auf der Erde entstanden sind, was für einen Charakter sie auch haben mögen - sie sind zu grob, und sie sind nicht die Worte Gottes.
58. Denn ein Wort über die Liebe schwärzt die Liebe nur an, ein Wort über Gott - sieht zu grob aus.
59. Das Wort Gottes, das ist ein Wort der Liebe an sich. Liebe aber schafft keinen Lärm. Sie redet leise, bringt den Raum nicht zum Beben, scheucht nicht die Vögel auf, sondern dringt überall hinein.
60. Und jene, die diese Liebe erwarten, hören einen Ruf; jene, die danach dürsten, Liebe zu geben, hören dieses Lied und singen leise, ohne ihre Lippen zu öffnen.
61. Diese wenigen Worte hinterlasse Ich euch als Geheimnis, ein Geheimnis, das aus irgendeinem Grund keiner erfüllen kann. Und Mir bleibt nur zu hoffen, dass ihr trotzdem versteht und es in die Tat umwandelt. Dann kommt alles an seinen Platz.
62. Große Worte sind vorerst nicht notwendig. Alles andere gieße Ich immer in das durstige Herz. Und wie lange es auch durstig sein mag, Ich tränke es so lange: zehn Jahre, tausend Jahre, eine Ewigkeit - für Mich existiert keine Zeit.
63. Das ist ein unermessliches, ewiges, großes Sakrament, das von Gott gegeben wurde. Es war, ist und wird sein.
64. Danke dafür, dass es Mir bei euch gemütlich war. Ich bin gekommen, habe eingeatmet, habe eure Herzen gefühlt und hoffe, dass ihr aufmerksam zu einigen Wünschen sein werdet, die zu euch kommen werden - ihr kennt sie beinahe auswendig, doch vorerst noch erfüllt ihr sie nicht.
65. Ihr möchtet das Geistige erreichen - verliert keine Zeit, seid eifrig in dieser Errungenschaft.
66. Auf Wiedersehen, bis zum nächsten Treffen. Bleibt mit Gott, in Frieden. Möge Liebe herrschen ..."
67. Nach kurzer Zeit, noch am selben Abend, kam Vissarion in das Haus, in dem sich in Erwartung des Menschensohnes der andere Teil der getrennten Gruppe versammelt hatte, die zusammen mit Aljona die Wahrheit suchten.
68. Auf dem Zeitungstischchen, vor den Augen der Reisenden, lag eine Botschaft der Außerirdischen Welt, die Aljona empfangen hatte, in der von der Besonderheit der Zeiten geschrieben stand, über die Ankunft des wahren Meisters, der in sich das Wesen des Schöpfers verkörperte, des wahren Avatars, dessen Name Sathya Sai Baba sei.
69. Der Menschensohn sah mit aufmerksamem, ruhigen Blick jene an, die gekommen waren, Sein Wort zu hören und sagte: "Seid wachsam, jeder Versuch, jeder Anlass, sich irgendwie zu teilen - ist sehr gefährlich.
70. Diese Teilung hat nur eine Ursache, eine Erklärung - nämlich, wenn jemand meint, dass er fähiger sei, den Weg zu bestimmen.
71. Doch das ist - eine große Gefahr. Wie könnt ihr bestimmen, wer von euch richtiger geht? Das ist eine ernste Prüfung, man benötigt viel Mut oder viel Dummheit - verschieden sind die Gründe.
72. Doch denkt daran: der Feind mag es, wenn Gruppen sich trennen.
73. So seid denn weise, schätzt die vor sich gehenden Ereignisse würdig ein, sonst werden noch mehr Teilungen auf der gleichen Grundlage zu ernten sein.
74. Eine bestimmte Teilung wird natürlich vonstatten gehen, denn es gibt ein Niveau der Sehenden, ein anderes, ein drittes ... Doch das ist eine Teilung auf einer ganz anderen Grundlage.
75. In diesem Fall, um das Verständnis nicht komplizierter zu machen, seid euch gegenüber aufmerksam, weil ihr das, was zur Grundlage der Teilung wird, durchaus in euch fixieren und ihm eine Einschätzung geben könnt.
76. Hier soll man aufrichtig sein, aufmerksam sein, und soll nicht bei jenen Begriffen stehen bleiben, die ihr einst als die Wahrheit angenommen habt.
77. Das, was ihr heute unter der Wahrheit versteht, kann sich morgen durchaus ändern, und es ändert sich in der Regel auch. Seid empfindsam in euren Herzen, denn der Verstand ist nicht fähig, solche Einschätzungen zu machen.
78. Nur wenn der Mensch die wirklich echte Wahrheit gefunden hat, wird er nichts mehr haben, wohin er einen weiteren Schritt tun könnte, denn so eine Gelegenheit wird nicht eintreten.
79. Doch nicht immer kann man die Wahrheit gleich finden. Und wenn ihr leicht seid im Aufstieg, aufrichtig in eurer Suche und mutige Schritte macht, die eurem Herzen entsprechen, so werdet ihr eines Tages die Wahrheit finden.
80. Und wenn ihr dereinst ein Verständnis von der Wahrheit annehmt und Sie als Wahrheit bestimmt und heilig an Sie glaubt, und ihr fühlt am nächsten Tag oder an einem der übernächsten in eurem Herzen irgendwo anders etwas Größeres - so steht immer entschlossen auf und folgt dieser Richtung;
81. Und redet dann keinen Unsinn mit dummen Worten darüber, dass ihr so den Glauben zugunsten eines anderen verratet - das ist die größte Unwissenheit, so wird man nie die Wahrheit finden. Denn ihr werdet an den eigenen Richtlinien hängen bleiben, und folglich werdet ihr die eigenen Richtlinien mehr schätzen als den Willen Gottes - das aber ist ein großes Unglück.
82. Deshalb sieht der Mensch die Wahrheit nicht immer sofort, oft kommt er stufenweise zu Ihr.
83. Doch um von einer Stufe auf die andere übergehen zu können, muss man sich natürlich eingestehen, dass jene Stufe, auf der ihr steht, auch die falsche sein kann.
84. Und erst wenn ihr die echte Wahrheit gefunden habt, werdet ihr fühlen, dass man nirgendwohin weitergehen kann, weil es nichts mehr gibt. Und wie kritisch ihr euch auch euch gegenüber verhaltet, ihr bleibt immer mit der Wahrheit.
85. Wenn ihr aber auf der nächsten Stufe steht, so werdet ihr natürlich zu bestimmter Zeit ihre Unzulänglichkeiten bemerken, denn ihr entwickelt euch. Entwickeln aber könnt ihr euch nur dann, wenn ihr aufrichtig eure Schritte tut.
86. Wenn ihr in einem bestimmten Moment die Mängel einer Stufe empfindet, versucht unbedingt, das zu analysieren, ohne es zur Seite zu schieben. Geht zu jener Quelle, an die ihr glaubt, und präzisiert all das, was euch unverständlich wird. Nach dem Präzisieren aber könnt ihr eine endgültige Schlussfolgerung ziehen.
87. Und wenn ihr nicht zu einem ausreichend zufriedenstellenden Präzisieren kommt, dann seid bereits vorsichtig - zu dieser Zeit beginnt ihr in der Regel in eurem Leben irgendeine andere Bewegung zu sehen, zu der ihr ein größeres Vertrauen empfindet, oder, wenigstens, eine Anziehung - ist dann nicht die Möglichkeit gekommen, einen neuen Schritt zu tun auf eine höhere Stufe?
88. Euch steht jetzt bevor, vieles auszuwählen. Euch erwartet ein stürmisches Leben, ein sehr stürmisches, auch ein sehr interessantes. Es wird euch viele Schwierigkeiten bringen, viel Stress. Das ist sehr gut, man muss manchmal viele durchschütteln, damit sie auf ihrem Weg nicht einnicken.
89. Jedem von euch werden die notwendigen Hindernisse gegeben, das ist aufmerksam zu beachten, damit ihr, gut durchgeschüttelt, das Größere sehen und eine Einschätzung machen könnt und dadurch Weisheit erwerbt.
90. Deshalb seid aufmerksam gegenüber dem einfachen Sakrament: Schätzt vor allem den Willen Gottes, und nicht eure eigenen Wünsche, aus denen alle eure Meinungen über die vonstatten gehende Realität entstehen.
91. Denn jede eurer Einschätzungen ist eure eigene Meinung, die auf eurer inneren Welt gründet, auf eurem 'Ich'. Doch das ist nicht die Wahrheit, das ist nur eure Meinung, die sich morgen verändern wird, und übermorgen wird sie wieder eine andere sein.
92. Ihr seid unbeständig, ihr werdet euch immer ändern. Ihr werdet nur dereinst in der Wahrheit beständig sein, eure Meinungen aber werden immer verschieden sein.
93. So stellt denn diese Meinung nie höher als den Willen Gottes. Seid vorsichtig, seid wachsam!
94. Der Wille Gottes fragt nicht nach den Wünschen des Menschen, Er ordnet die Realität auf solche Weise, um euch etwas zu lehren.
95. Die Realität - das ist der Wille Gottes, eine Realität, die ihr fähig seid zu sehen, zu fühlen, mit den Händen zu berühren, zu hören.
96. Der Wille Gottes wird nicht so gegeben, dass irgendjemand Ihn nicht sehen, fühlen oder hören kann. Er wird für alle gegeben, so dass für euch gleiche Bedingungen geschaffen werden.
97. Alles andere, was Auserwählte sehen können, Auserwählte hören können, Auserwählte berühren können, wird nicht von Gott gegeben.
98. Wenn es so eine Erscheinung in eurem Leben gibt, wird es sehr gut sein, wenn sie euch hilft, Gottes Willen zu erkennen.
99. Denkt nicht, dass es der Wille Gottes wäre, jemanden zu erhöhen oder jemanden zu erniedrigen. Das wäre ein großes Missverständnis Seines Willens.
100. Der Wille Gottes ist es - euch gleichgestellt zu sehen, und der Vater gibt euch gleiche Bedingungen, damit ihr aufrichtig und mutig vorwärts strebt, ohne zu fürchten, Fehler zu machen.
101. Alle anderen Erscheinungen aber, die zweitrangig mit eurer Realität verbunden sind und die oftmals einfach wie Illusionen aussehen - das sind Erscheinungen, die es im Universum gibt; doch wenn viele von euch das nicht sehen, dann denkt nicht, dass ihr unwürdig seid, das hat mit Würde nichts zu tun.
102. Ihr tragt in euch den Stempel Gottes - das Wertvollste, was es im Universum gibt, und es ist unsinnig zu sagen, dass jemand schmutziger ist, jemand reiner. Obwohl es auch das gibt, doch das teilt euch nicht in mehr oder weniger Edle, ihr seid gleich viel wert und wunderbar.
103. Möge das Universum nach seinen Gesetzen wirken. Wenn es sich in euer Leben einmischen möchte mit seinen Wünschen, und euch irgendetwas zeigt, auf etwas hinweist, dann kann man zuhören, oder auch nicht, das ist nicht das Wichtigste.
104. Das Wichtigste ist in eurem Herzen eingeschlossen, glaubt ihm, dann täuscht ihr euch nicht. Gerade in jedem eurer Herzen gibt es das Wichtigste, dessen Wert man nicht bestimmen kann - das ist das Göttliche, und folglich, das Allergrößte.
105. Seid wachsam, lernt den Willen Gottes mehr zu schätzen als eure eigenen Wünsche. Versucht, diese Worte zu verstehen. Doch das ist nicht einfach, obwohl es scheinbar einfach aussieht.
106. Mir wird es nicht schwer fallen, dies viele Male von verschiedenen Seiten zu wiederholen, denn das, was Ich jetzt berührt habe, sollen alle auf der Erde erfüllen lernen. Weil dieses Jahr, diese Stufe, euch gleichermaßen zur Rechenschaft ziehen wird für die Ereignisse, die auf der Erde geschehen. Deshalb möchte Ich, dass alle Menschen diese Begriffe gleichermaßen aufnehmen.
107. Ich sage das, um euch zu helfen. Ansonsten, wenn ihr das nicht versteht, wird es für euch natürlich schwierige, auf ihre Weise interessante Ereignisse geben.
108. Wohin ihr auch geht, zu welcher Seite ihr euch auch bewegt, ihr kommt irgendwann bei der Wahrheit an.
109. Nur wenn ihr einfach aufmerksam seid, wachsam, kann man schneller ankommen. Aber man kann auch zwischen den Kiefern in einem kleinen Wäldchen umherirren und mit seiner Stirn an der Rinde jedes Baumes anstoßen, und erst dann die Lichtung zwischen ihnen sehen. Nun, das macht nichts, so ist das Leben, man soll es lieben, es ist wunderbar.
110. Alles wird von eurer Aufrichtigkeit bestimmt. Wenn ihr objektiv die Ereignisse einschätzt - kommt ihr schneller zur Wahrheit; wenn ihr sie mit Vorbehalt sucht, mit eigenem Interesse - findet ihr nicht, ihr werdet umherirren und euch stoßen. Doch das ist - euer Weg, er muss von euch erlebt werden.
111. Liebet einander, seid untereinander gleichgestellt, bewertet das Geschehende als Gleichgestellte.
112. Ihr seid Menschen, und deshalb werdet ihr alle ohne Ausnahme gleichermaßen Fehler machen.
Denn nur die Wahrheit allein macht keine Fehler; alle aber, die die Wahrheit erlernen, werden Fehler machen.
113. Daran solltet ihr immer denken! Damit ihr nicht eines Tages in die Grube fallt, weil ihr einem Bruder oder einer Schwester gefolgt seid, die genauso blind waren, wie ihr selbst.
Seid kritisch, aufmerksam, aufrichtig und liebevoll.
114. Ich wünsche euch, dass ihr euch nicht auf dem wunderbaren Weg verliert. Das sind - kleine Hinweise für jene, die sie hören möchten. Frieden und Glück euch, liebe Kinder."