Inhalt: Der Vater hält meinen Geist gnädig und fürsorglich zurück ~ Ihr alle könnt meinen Geist in gleicher Weise unermesslich nutzen ~ Ein jeder von euch ist durch einen Segensfaden mit dem Vater verbunden ~ Seit meinem Erwachen beginnt eine künstliche Beschleunigung aller eurer Lebensprozesse ~ Wenn ich im Körper erscheine, nähert sich euch mein Geist mehr ~ Nur euer Vertrauen erlaubt es meinem Geist, hilfreich auf euch einzuwirken ~ Meine wahre Hilfe für euch ist vor allem das Wort, das ich euch verkündige ~ Nur sehr wenige haben sich bemüht, meine einfachen Wahrheiten zu erfüllen ~ Heute werden Blinde von Blinden geführt ~ Ich bin nicht gekommen, um euch durch Tod und Wiederauferstehung das Wesen der Rettung zu zeigen ~ Jeder, der selbstlos mein Wort erfüllt, wird wahre Rettung finden ~ Sich vor der Wahrheit zu verneigen, ist nicht dasselbe, wie sie zu erfüllen ~ Eure falschen Deutungen haben euch untereinander gespalten ~ Der Vater sucht nicht eure äußere Sauberkeit, sondern eure innere Reinheit ~ Jesu Lehre wurde entstellt und in die unansehnlichste Glaubenslehre auf Erden verwandelt ~ Die meisten strebten nur nach Gewinn, Bequemlichkeit sowie nach Ehrung ihrer eigenen Person ~ Sich einen Christen zu nennen, genügt nicht ~ Die Heiligen wurden verehrt, doch ihrem Vorbild wurde nicht nachgeeifert ~ Ihr bekennt eure Schwäche und Sündhaftigkeit nur, um sie beibehalten zu können ~ Ich betrachte die Glaubenden, und Bitterkeit durchströmt mein Herz ~ Unter dem Aushängeschild "Licht" herrscht heute eine undurchdringliche Finsternis ~ Wie lange noch stellt ihr den Mammon höher als euer Herz? ~ Kletten und Disteln statt Trauben vom Weinstock der Ewigkeit ~ Ihr habt euch eurer Gier anvertraut und sie zu eurem Blindenführer gemacht ~ Ich höre heute entrüstete Stimmen, die das Fehlen einer gerechten Vergeltung beklagen ~ Habt ihr euch in den langen Jahrhunderten nicht an Blut sattgetrunken? ~ Von jetzt an zerbersten eure bunten Brillen und geben den Blick auf die bestehende Realität frei ~ Ihr Habsüchtigen seid begierig auf gewaltiges Ansehen ~ Wie rasende Jagdhunde strebt ihr zu illusorischen Gipfeln ~ Wendet eure Herzen den Strömen der Wahrheit zu, ohne den möglichen Schmerz zu fürchten
Der Vater hält meinen Geist gnädig und fürsorglich zurück
1. Bald nach meinem Erwachen und dem Beginn der vorbestimmten Vollziehung habe ich mich in die endlose Weite der einzigartigen Erscheinungsformen eurer Besonderheiten begeben,
2. Wobei ich eng mit einer großen Vielfalt von allerlei guten und unguten egoistischen Anstrengungen von euch in Berührung gekommen bin.
3. Denn selbst eure guten Taten sind aufgrund der entstandenen Gesetzmäßigkeit unvermeidlich ganz fest mit den egoistischen Besonderheiten verbunden.
4. Der Prozess meiner Erkenntnis dessen, was euch wesenseigen ist, setzte sich dabei fort, und was in der Periode vor dem Erwachen schwierig war zu berühren, das konnte ich in den Zeiten meines wahren Wachseins in vollem Maße sehen.
5. Groß und weise ist der Vater, der gnädig und fürsorglich meinen Geist zurückhält, denn sonst wäre mein Herz schon lange von dem, was ich gesehen habe, verbrannt.
6. Denn nur zu eurem Wohle bin ich geboren worden, und ich kann erst dann wirklich Glück empfinden, wenn ich den Beginn eures allgemeinen Aufstiegs sehe.
Ihr alle könnt meinen Geist in gleicher Weise unermesslich nutzen
7. Mir fällt es schwer, euch zu erzählen, was es bedeutet, euch alle gleich wertzuschätzen, unabhängig davon, ob ihr mich annehmt oder jagt, ob ihr mich preist oder im Überfluss über mein Herz die Jauche der Verleumdungen aus euren zügellosen Mündern ausschüttet.
8. Doch ich schenke euch allen meinen Geist in gleicher Weise, und jeder von euch kann ihn unermesslich benutzen.
9. Denn die Kraft meines Geistes ist unermesslich, da sie mit meinem Vater verbunden ist, und diese Quelle, die euch vom Vater geschenkt wurde, versiegt nicht.
10. Doch nur solange ich im Körper bin, habt ihr die Möglichkeit, zusätzlich die lebensspendende Kraft zu schöpfen.
Ein jeder von euch ist durch einen Segensfaden mit dem Vater verbunden
11. Ihr dürft aber nicht denken, dass euer Vater euch die Kraft Seines Heiligen Geistes nicht auch ohne mich vollständig geben würde.
12. Als der Vater euch geschaffen hat, hat Er jeden von euch durch einen Segensfaden mit Sich verbunden, durch welchen die Kraft des Vaters in solchem Umfang unaufhörlich zu euch fließt, dass die günstigsten Bedingungen für eure natürliche Entwicklung geschaffen werden.
13. Deshalb, wenn ich mich außerhalb eines Körpers befinde, seid ihr nur mit dem Großen Vater verbunden und erhaltet von Ihm alles für euch Lebensnotwendige, unabhängig davon, welcher Glaubenslehre ihr zeitweilig zugehört und ob ihr weiter mit Spielzeug spielt, indem ihr die Götzen anbetet.
14. In Wirklichkeit schaut der Vater nicht auf diese eure äußere Suche, sondern darauf, was ihr für innere Anstrengungen für das macht, was ihr bereits als das Richtige erkannt habt.
Seit meinem Erwachen beginnt eine künstliche Beschleunigung aller eurer Lebensprozesse
15. Wenn aber die Stunde meiner nächsten Verkörperung kommt, so unterbricht mein Erscheinen unter euch den natürlichen Rhythmus eures Lebens.
16. Seit meinem Erwachen beginnt eine künstliche Beschleunigung aller eurer Lebensprozesse, was besonders die, die an das Meine glauben, unvermeidlich bemerken müssen, nämlich wie sie ein Jahr erleben als hätten sie scheinbar Jahrzehnte durchlebt, ein Jahrzehnt aber sehen - als wären Jahrhunderte vergangen.
17. In der Periode meiner Vollziehung verdichten sich die Zeitintervalle sehr, was euren Lebensrhythmus dazu zwingt, sich jäh zu aktivieren.
Wenn ich im Körper erscheine, nähert sich euch mein Geist mehr
18. Deshalb darf mein Erscheinen unter euch nicht oft sein, doch streng im Voraus bestimmt.
19. Wenn ihr bei den euch natürlichen eigenen Möglichkeiten nicht fähig seid, das auf eurem Weg natürlicherweise auftretende lebenswichtige Hindernis selbstständig und in der rechten Weise zu überwinden, wird es immer notwendig sein, den Rhythmus und die Ausrichtung eurer Lebenstätigkeit künstlich und kurzzeitig zu verändern.
20. Genau das wird die Zeit meines nächsten Erscheinens unter euch sein.
21. Und wenn ich in einer solchen Periode komme, um euch aufzurufen, etwas wesentlich Größeres zu eurer Rettung zu tun, so rufe ich euch unvermeidlich dazu auf, etwas zu schaffen, das euch nicht eigen ist und für dessen Erfüllung eure eigenen Kräfte nicht ausreichen werden.
22. Und dann dient die Kraft meines Geistes euch als Hilfe.
23. Denn, wenn ich im Körper erscheine, nähert sich euch mein Geist mehr.
Nur euer Vertrauen erlaubt es meinem Geist, hilfreich auf euch einzuwirken
24. Doch es wird schwer für mich sein, euch zu helfen, wenn ihr meinen Namen wie Heuchler anruft, indem ihr meiner in schwierigen Augenblicken gedenkt und mich wieder vergesst, sobald alles vorbei ist und ihr wieder Gesetzloses schafft.
25. Denn euer Wesen wird immer gröber werden und meine Hilfe wird sich immer weniger auswirken.
26. Und nur die, die mich mit dem größten Vertrauen aufrichtig in ihrem Herzen aufnehmen und bestrebt sind, mein Wort selbstlos zu erfüllen, erlauben es meinem Geist, mit der Zeit immer hilfreicher auf eure Eigenschaften einzuwirken.
27. Dann werdet ihr bei jedem Aufruf an mich immer fähig sein, die Macht der Finsternis zu überwinden, welcher Art sie auch sei, wodurch ihr beliebige Hindernisse überwindet, die auf dem Weg auftreten.
Meine wahre Hilfe für euch ist vor allem das Wort, das ich euch verkündige
28. Doch die Hauptsache dabei ist: Ihr erwerbt in eurem Leben jene reale Möglichkeit, die für euch in dieser Zeit gestellte Aufgabe zu erfüllen, was in den euch gewohnten Umständen zu tun unmöglich war.
29. Denkt daran, meine wahre Hilfe für euch ist vor allem - das Wort, das ich für euch verkündige zur Berichtigung eurer zahllosen Fehler, aufgrund derer euch das Verderben droht.
30. Dabei decke ich euch eine Menge Gesetzmäßigkeiten auf und öffne euch die Augen für alle eure nicht rechtschaffenen Bemühungen.
31. Und mit Hilfe zahlloser Wahrheiten bin ich bereit, jeden Schritt des Weges zu eurer bevorstehenden Rettung genau abzustecken und euch damit die Ausrichtung für euren wahren weiteren Aufstieg zu geben.
Nur sehr wenige haben sich bemüht, meine einfachen Wahrheiten zu erfüllen
32. Doch eure Ausrichtung besteht bislang in die entgegengesetzte Richtung, in der ihr schon Tausende von Jahren umherirrt, wobei ihr in grenzenloser Wildheit Tränen und Blut vergießt.
33. Und heute, wahrlich, bin ich bereit, euch allen weltweit laut zu sagen, dass sich nicht einer von euch in die notwendige Richtung bewegt, die von den Strahlen der Göttlichen Liebe erwärmt wird,
34. Unabhängig davon, welcher Glaubenslehre ihr euer Herz gewidmet habt.
35. Denn selbst jene, die, wie sie von sich sagten, an meine erste Vollziehung geglaubt haben, haben nie aufopferungsvolle Arbeit aufgewandt, um die einfachen und wenigen Wahrheiten zu erfüllen;
36. Mit Ausnahme einzelner würdiger Menschen, die man jedoch an zwei Händen abzählen kann.
Heute werden Blinde von Blinden geführt
37. Sie haben nicht die Tiefe der Wahrheiten erfasst, die nach Gottes Willen hinterlassen worden sind, doch sie haben sie mit vielen falschen Begriffen bedeckt, die ihrem Egoismus zuliebe ausgedacht wurden.
38. Und dann haben sich Blinde selbst für fähig erklärt, Blinde zu führen.
39. Seitdem können sie selbst die Tür nicht mehr finden und lenken auch die übrigen in nicht geringer Zahl durch ihr widerspenstiges Umherirren ab.
40. Nur dass jetzt bereits alle Führenden am Rand der bodenlosen Grube angelangt sind.
Ich bin nicht gekommen, um euch durch Tod und Wiederauferstehung das Wesen der Rettung zu zeigen
41. Sie haben mein Wesen, ein von Gott aufgestelltes Gesetz, mit ausgedachten Begriffen entstellt, und begannen sich massenweise vor allem vor meinem Körper, der im Altertum gegeben wurde, zu verneigen.
42. Dabei habe ich gelehrt, sich im Geist allein vor dem Großen Gott, dem Einen Vater und Allesliebenden, zu verneigen.
43. Mein Körper aber ist nur die Möglichkeit, euch das in mir Verborgene verständlich zu überbringen, doch mein Körper ist nicht mein Wesen.
44. Deshalb war ich gekommen, nicht um euch durch Tod und Wiederauferstehung meines Körpers das Wesen der Rettung zu zeigen, sondern gerade in der selbstlosen Erfüllung meiner Gesetze, in denen ich euch als Hilfe erscheine, und einzig dadurch ist eure Wiederauferstehung zum wahren Leben möglich.
45. Solange wie die Gesetze und meine Wahrheit von euch geachtet werden und ihr unbedingt danach strebt, sie selbstlos und würdig zu erfüllen, bis dahin verweile ich bei euch, und wir sind wahrhaftig untrennbar zusammen.
46. Und dann ist der Vater in mir, und ich bin in euch, und ihr seid in mir, und wir alle sind eins.
Jeder, der selbstlos mein Wort erfüllt, wird wahre Rettung finden
47. Doch wenn sich euer Glaube an Gott allein auf rituelle Handlungen beschränkt, und wenn ihr meine Gesetze nur verbal achtet, kann ich nicht in eurer Nähe sein.
48. Denn ich bin unter euch zu leben nur fähig durch eure Taten, die mein Gesetz zur Verherrlichung Gottes mit jeder Handlung eures Lebens erfüllen, nicht aber durch Worte, die den Namen meines früheren Körpers ehren, so laut und oft ihr ihn auch anruft.
49. Deshalb bin ich nur dort unter euch, wo man sich in meinem Namen versammelt und das Meinige würdig erfüllt.
50. Dort aber, wo man sich in meinem Namen versammelt, aber jede Möglichkeit zur Erfüllung des Meinigen meidet, dort geht nur eine Entweihung vonstatten, und dort werde ich nicht sein, welche Anzahl solcher Menschen sich auch versammeln mögen.
51. Und folglich wird jeder, der selbstlos mein Wort erfüllt, die wahre Rettung finden, und nur dann erlaubt er mir, als Herr in seinem Herzen zu sein.
Sich vor der Wahrheit zu verneigen, ist nicht dasselbe, wie sie zu erfüllen
52. Wenn ich einst gesagt habe, dass ich der Weg, die Wahrheit und das Leben bin (Joh. 14.6 - Anm. d. Übers.), bedeutet das etwa, dass sich vor dem Weg zu verneigen dasselbe ist, wie den Weg zu gehen?
53. Ist die Verneigung vor der Wahrheit gleichbedeutend mit Ihrer Erfüllung?
54. Und kann man denn die Verneigung vor dem Leben mit dem Leben selbst vergleichen?
Eure falschen Deutungen haben euch untereinander gespalten
55. Ihr habt es unterlassen, euch meine Wahrheiten anzueignen, die euch einst hinterlassen wurden, und die man auch nur mit eigenständiger und selbstloser Arbeit erfassen kann, ihr aber habt versucht, sie mit dem Verstand zu begreifen, der dem Egoismus sklavisch dient.
56. Und gerade deshalb haben eure falschen Deutungen euch untereinander gespalten,
57. Denn es ist, als hättet ihr ein Haus auf Sand gebaut, indem ihr meine Worte gegen eigene eingetauscht habt.
Der Vater sucht nicht eure äußere Sauberkeit, sondern eure innere Reinheit
58. Wenn ihr eure Liebe zu euren irdischen Eltern zeigen wollt, dann strebt ihr danach, durch äußere Anstrengungen vor ihrem Antlitz ordentlich zu erscheinen.
59. Und wenn die Eltern eure äußerlich ausgedrückte Sauberkeit sehen, freuen sie sich und loben euch, ohne etwas von der verborgenen Unreinheit in eurem Wesen zu wissen.
60. Ganz anders ist es bei eurem Großen Vater, Der bei euren Ritualen nie auf die äußere Sauberkeit achtet, sondern Seine ganze Aufmerksamkeit eurem Inneren zuwendet, das leicht zu erkennen ist an allen Tagen aller eurer Aktivitäten in der Lebenstätigkeit unter den Nächsten und unter allem Lebenden der Mutter Natur.
Jesu Lehre wurde entstellt und in die unansehnlichste Glaubenslehre auf Erden verwandelt
61. Es hat keinen Sinn, über die Liebe zu meinem alten Namen zu reden, während eure Taten schlecht sind und ihr euch in Selbstbewunderung badet.
62. Das, was ich einst in den Tagen der ersten Vollziehung im alten israelischen Land zu eurem Wohl als das Wertvollste und Wahrhafteste angelegt habe, haben die Nachfolger aus Unwissenheit, doch unter dem Einfluss ihres Egoismus beständig erfolgreich durch zahlreiche Deutungen entstellt und in die ihrem Wesen nach unansehnlichste Glaubenslehre auf der Erde verwandelt,
63. Wo selbst das lebenswichtige Hauptgebot über die uneigennützige und selbstlose Liebe so weit durch Deutungen verändert wurde, dass es seinen wahren Sinn vollkommen verloren hat.
64. Obwohl die Lehre selbst in eurer Gesellschaft allgemein bekannt wurde und es ziemlich viele Vereinigungen gab.
Die meisten strebten nur nach Gewinn, Bequemlichkeit sowie nach Ehrung ihrer eigenen Person
65. Doch was kann in einer Gesellschaft populär sein, wo alle ihre Vertreter voll und ganz Gewinn und Bequemlichkeit sowie die Ehrung ihrer eigenen Person angestrebt haben?
66. Denn den eigentlichen Wahrheiten, die angeblich zur Grundlage des Christentums wurden, hatte ich entgegengesetzte Prinzipien zugrunde gelegt.
67. Wenn du sie würdig erfasst - kommst du nicht zu weltlichem Gewinn;
68. Wenn du sie erkennst - erwirbst du keine allgemein angenommenen Bequemlichkeiten;
69. Wenn du sie in voller Hingabe erfüllst - wirst du ein Dich-Verehren als Last empfinden.
Sich einen Christen zu nennen, genügt nicht
70. Deshalb dienten nicht die Wahrheiten, die die völlige Selbstlosigkeit, aufrichtige Hingabe und sanfte Demut lehrten, als Grundlage der entstandenen, für die Masse bequemen Glaubenslehre, sondern es lagen ihr viele wortreiche Deutungen zugrunde, die vom Egoismus durchtränkt waren.
71. Und eine gewaltig große Masse hat es nicht für notwendig befunden, ihr Leben dementsprechend einschneidend zu ändern, statt dessen haben sie das Leben nach dem alten Prinzip weiter geführt und erlangten eine scheinbare Ruhe dadurch, dass sie sich Christen genannt haben.
72. Das Kriterium für Richtigkeit aber kann nicht die große Anzahl der in einer Gesellschaft Umherirrenden sein.
73. Genauso wie einst eine riesige Menge von Menschen gegen einen behauptet hat, dass die Erde flach sei.
Die Heiligen wurden verehrt, doch ihrem Vorbild wurde nicht nachgeeifert
74. Selbst im Schoß der Vereinigung Gläubiger, als ihre Anzahl groß wurde, traten Einzelne auf, die beschlossen, selbstständig den mutigen Schritt zur Wahrheit zu tun in Abhängigkeit von einem aufrichtigen eigenen Verständnis, und nicht so, wie es die restliche Menge für bequem hielt.
75. Nach dem Leben dieser, die würdig gearbeitet hatten, begannen die geistig Faulen deren Namen zu ehren.
76. Obwohl man später von der Heiligkeit solcher Heldentaten hörte, strebte man dennoch nicht in großer Zahl zu ähnlichen Taten nach dem gezeigten Vorbild.
Ihr bekennt eure Schwäche und Sündhaftigkeit nur, um sie beibehalten zu können
77. Und, indem sie sich nur hinter vielen Rechtfertigungen versteckten, in denen sich angeblich der Wille des Vaters verbirgt, geben alle anderen heuchlerisch ihre Schwäche und Sündhaftigkeit zu.
78. Doch ihr bekennt eure Schwäche und Sündhaftigkeit nicht deshalb laut, um sie dann mit selbstloser Arbeit zu besiegen, sondern um sie in Ruhe und Bequemlichkeit eurem Egoismus zuliebe beibehalten zu können.
79. Wahrhaftig, was in eurem Herzen ist, könnt ihr niemals verbergen, und dieser Schmutz ist überall sichtbar.
80. Jedes der Laster und Schwächen, die ihr heute habt, kann man nur mit heldenhaften Anstrengungen besiegen.
81. Und folglich, wenn ihr euch dazu nicht entscheiden könnt, so nennt euch nicht Gläubige, denn auf euren Lippen werden die Worte über euren Glauben nur schimpfliche Rede sein.
82. Wahrhaftig, jetzt begehre ich die Reinheit des Glaubens in euch!
Ich betrachte die Glaubenden, und Bitterkeit durchströmt mein Herz
83. Doch ich kann euch nicht helfen, das Gerechte zu tun, solange ihr leidenschaftlich das Umgekehrte verehrt.
84. Nicht eine Gotteskirche schaffen eure Hände heute, sondern eine menschliche,
85. Denn ihr sucht vor allem nach menschlichem Ruhm, aus Furcht davor, um des Ruhms Gottes willen Leiden zu erdulden.
86. In eurer Unvernunft habt ihr beschlossen, dass es ausreiche zu glauben, um gerettet zu sein.
87. Heute aber betrachte ich die Glaubenden, und Bitterkeit durchströmt das Herz.
88. Mit lautem Geschrei zum Himmel über die Liebe wollt ihr euch die Rettung sichern,
89. Und während ihr mit den Füßen die Blumen zertretet, vernehmt ihr das Wesen dieses Leides nicht.
90. Und sobald der Zeitpunkt kommt, werft ihr euch raubgierig auf euren Nächsten.
91. Indem ihr ihn mit dem Wort "verführt" brandmarkt, hetzt ihr eifrig den Ausgestoßenen.
Unter dem Aushängeschild "Licht" herrscht heute eine undurchdringliche Finsternis
92. Meint ihr wirklich, dass man die Handlungen, die Gott zuwider sind, nicht in kirchliche Namen kleiden kann?
93. Im Wesen der Taten muss man das Gottgefällige suchen und nicht in den Bezeichnungen, die so leicht anzupassen sind.
94. Nicht mit Namen bestimmt man gerechte Taten, sondern nach dem Charakter ihrer Erfüllung.
95. Ihr aber fürchtet euch davor, das Veränderliche genau zu betrachten und habt euren Blick auf die regungslosen Aushängeschilder geheftet.
96. Denn bei der Berührung mit dem Veränderlichen muss man immer wachsam sein,
97. Doch wenn man den Kopf dem Aushängeschild zuwendet, ist es möglich, dass man döst.
98. Und so habt ihr den Austausch der Werte nicht bemerkt.
Und unter dem Aushängeschild "Licht" herrscht eine undurchdringliche Finsternis,
99. Dort aber, wo Gott seine Hände zu euch ausgestreckt hat, dorthin blicken heute eure Rücken.
Wie lange noch stellt ihr den Mammon höher als euer Herz?
100. Oh,
Menschen der Welt, die ihr auf dem weiten Weg jetzt in die Sackgasse
geraten seid!
Immer öfter höre ich heute eure Stimme, angefüllt mit Angst und Bosheit.
101. Immer mehr schwankt der Boden unter euren Füßen und immer hysterischer suchen eure Blicke gierig den Schuldigen.
102. In eurer Blindheit habt ihr einst den Kopf vor dem Mammon verneigt.
103. Und an eurem Hals schloss sich die Kette aus Kettengliedern wertvollen Metalls.
104. Was für einen Wert aber hat dieses Metall, das im Schmelztiegel eurer Begierde gegossen wurde?
105. Wird es nicht zu Staub verweht werden, zermalmt in den Handflächen der Zeit?
106. Und das, was dem Staub ähnlich ist, umschlingt euren Hals.
107. Ihr aber schätzt diese Kette hoch ein und beglückt den Mammon weiter mit Bitten.
108. Warum sucht ihr denn die Rettung im Sklavenland und erbittet vom herzlosen Mammon Hilfe?
109. Nicht mit dem Geist des Lichtes wurde sein Mund gefüttert, sondern mit den stinkenden Säften eurer Bosheit und eures Neides.
110. Wie lange noch wollt ihr dem ruchlosen Mammon denn dienen und seine Gesetze höher stellen als euer Herz mit seinem ungeahnten Wert?
Kletten und Disteln statt Trauben vom Weinstock der Ewigkeit
111. Ihr dient fleißig im Garten jenes Mammons, wo Kletten und Disteln in Überfluss gepflanzt sind.
112. Und dadurch wurde euer Geschmackssinn entstellt für lange Jahrhunderte, und jetzt dürstet ihr nicht einmal mehr nach Weinfrüchten.
113. Weinfrüchte vom Weinstock der Ewigkeit, der von der Hand eures Vaters gepflanzt worden ist.
Ihr habt euch eurer Gier anvertraut und sie zu eurem Blindenführer gemacht
114. Weshalb schreit ihr heute so, wo ihr doch euer unglückliches Los selbst gewählt habt?
115. Dadurch, dass ihr euer Leben falschen Werten anvertraut habt, wartet ihr vergeblich darauf, dass der Tag des Wohlstands anbricht.
116. Doch ihr geht nicht auf diesen Tag zu, nachdem ihr Jahrhunderte habt vergehen lassen, denn ihr habt euch eurer Gier anvertraut und sie zu eurem Blindenführer gemacht.
117. Und nun beunruhigt ein Lärm durch die Jahrhunderte die Erde.
118. Gewaltiger Staub von sich mühsam Voranschleppenden hat die Sonne mit einem grauem Schleier verdeckt.
119. Der Hass verbrennt weiter die Augen des menschlichen Herzens, die eigentlich immer helfen sollen.
120. Und wenn die Augen des Herzens erblinden, wird die Grube, die mit Abscheulichkeiten gefüllt ist, für immer das Haus der Umherirrenden sein.
Ich höre heute entrüstete Stimmen, die das Fehlen einer gerechten Vergeltung beklagen
121. Der Lärm der Welt entsteht durch die Stimmen der Empörten,
122. Die Stimmen der Bescheidenen aber sind lautlos.
123. Doch gerade die Melodie dieser Lautlosigkeit schmückt wohlgestaltet das Leben.
124. Und ein reines Herz wird nur von solchen Schwingungen angezogen.
125. Der Lärm der Welt aber besteht aus den Lauten der Unbeherrschten.
126. Das ist nicht die Stimme jener, die die Wahrheit preisen, sondern das Knirschen der verletzten Eigenliebe.
127. Das durchdringende Knirschen der auf Rache Begierigen.
128. Oh, was für eine große Unvernunft sehe ich heute, wenn ich Stimmen höre, die sich darüber entrüsten, dass eine gerechte Vergeltung fehlt!
129. Doch nicht wegen der gerechten Vergeltung hat sich euer Gesicht zu einer Grimasse des Schmerzes und der Bitterkeit verzogen, sondern weil ihr euch beeilt, von eurer eigenen Unschuld zu reden.
Habt ihr euch in den langen Jahrhunderten nicht an Blut sattgetrunken?
130. Wie lange habt ihr euch für Helden gehalten, indem ihr in das Spiegelbild verschlammter Pfützen geschaut und das feige Herz hinter Zorn verborgen habt.
131. Doch ihr seid nicht in der Lage, Konflikte mit weisen Lippen zu lösen, und nur im Blutvergießen findet ihr Befriedigung.
132. Gewaltig ist der Durst nach Rache in dem betäubenden Geschrei, das heute aus den Mündern der Erbosten klingt.
133. Habt ihr euch in den langen Jahrhunderten nicht an Blut sattgetrunken?
134. Was ist aus dir, Menschengeschlecht, geworden?
135. Nicht zum Blutvergießen bist du schließlich geboren, sondern um das Lebens zu vermehren!
Von jetzt an zerbersten eure bunten Brillen und geben den Blick auf die bestehende Realität frei
136. Und was kannst du heute zu deiner Rechtfertigung sagen?
137. Nur Zähneknirschen dämpft die vernünftigen Reden.
138. Wie lange noch werdet ihr euch denn vor Recht und Wahrheit fürchten, vor dem Licht der Wahrheit über euer wahres Wesen?
139. Lange habt ihr euch für durchaus anständig gehalten, doch ihr habt nur euer Lächeln verkauft und dafür eine sofortige Bezahlung erwartet.
140. Die bunte Illusion diente euren Augen als Brille,
141. Denn euer Interesse wurde nicht angerührt, deshalb erklangen auch anständige Worte.
142. Doch von jetzt an werden die Wurzeln eurer Interessen unvermeidlich verletzt.
143. Und eure bunten Brillen zerbersten und geben den Blick auf die bestehende Realität frei.
Ihr Habsüchtigen seid begierig auf gewaltiges Ansehen
144. Blickt
jetzt in eure Gesichter!
Könnt ihr das, was ihr seht, etwa menschlich nennen?
145. Wie Hyänen seht ihr das Leben nicht ohne Aas, mit gierigem Blick sucht ihr unermüdlich ein Opfer.
146. Oh, ihr Habsüchtigen, begierig auf gewaltiges Ansehen, ihr versteckt euch hinter ausgedehnten Losungen über gute Absichten, doch nur euren Egoismus stellt ihr zufrieden, wenn ihr auf jegliches Podest großer und kleiner Throne klettert!
147. Leidenschaftlich begehrt ihr, eure Kleider mit glänzenden Gegenständen zu bekleben, als würdet ihr einen Weihnachtsbaum zum Fest schmücken.
148. Doch genauso wie die gefällte Tanne nur kurze Zeit geschmückt dasteht und dann wie überflüssiger Müll weggeworfen wird, so ist wahrlich auch euer Schicksal.
149. Ihr bringt euch zu Fall, indem ihr euch in die Sklaverei der eigenen Habsucht begebt.
150. Und wo sind dann eure guten Absichten?
Wie rasende Jagdhunde strebt ihr zu illusorischen Gipfeln
151. Wie rasende Jagdhunde strebt ihr zu illusorischen Gipfeln, stoßt euch im Übereifer gegenseitig und tretet auf die Köpfe der Gefallenen.
152. Doch aus Nebel sind diese Gipfel gewoben, wo während der langen Nacht die zusammengefrorenen Tröpfchen zur Nachtzeit ein glitzerndes Gerüst schaffen.
153. Und nur bis zur Morgenröte wird es bestehen, und mit den Sonnenstrahlen werdet ihr den unvermeidlichen Fall erleben.
154. Aber ihr seid doch keine Kinder der Nacht, und nur die Sonne kennt euer vielfältiges Lächeln.
Wendet eure Herzen den Strömen der Wahrheit zu, ohne den möglichen Schmerz zu fürchten
155. Krusten bedecken heutzutage euer Antlitz, denn ihr wendet es ständig in Angst vor den Strahlen der Gerechtigkeit ab, und nur das Getränk der Lüge berauscht euren Verstand.
156. Doch ihr möchtet über alles richten.
157. Wird eure Schlussfolgerung nicht mit Grabmaden durchsetzt sein?
158. Wendet eure Herzen und Gesichter den Strömen des Rechts und der Wahrheit zu, ohne den möglichen Schmerz zu fürchten.
159. Denn der Schmutz ist bereits mit eurem Fleisch verwachsen, und ihn abzuschaben wird nicht leicht sein.
160. Mit Tapferkeit umgürtet eure Lenden.
161. Geduld diene als Schild, Bestreben aber möge den Speer ersetzen.
162. Nicht Begierde nach einem Sieg über den Nächsten soll euch führen, denn in diesem Kampf wird immer der Angreifer niedergeworfen werden.