Soll ich meine Mörder mit Brot und Salz empfangen?
1. In den nächsten Tagen fanden Zusammenkünfte in Iwanowo statt. Viele aus dieser Stadt konnten den Lehrer hören, denn die Anhänger und Schüler aus Moskau hatten Iwanowo vorher mit dem anstehenden Treffen bekannt gemacht.
2. Und in diesen Tagen gab es viele Fragen an den Lehrer. Ein junger Mann fragte Vissarion: "Wenn jemand kommt, um mich zu töten, was dann, soll ich die Mörder mit Brot und Salz empfangen?"
3. "Wenn es dir bestimmt ist zu sterben, wirst du sterben.
4. Doch wichtig ist, mit was für einem Herzen du aus dem Leben scheidest: ob du mit Demut im Geiste des Glaubens an den Vater verbleibst oder ob du den Vater vergisst und einen Stock in die Hand nimmst, um deinen Körper zu verteidigen.
5. Wenn es dir aber bestimmt ist zu leben, so bleibst du am Leben, was für äußerlich furchtbare Drohungen auch für dein Leben auftreten werden.
6. Deshalb braucht der Gläubige nichts zu befürchten. Er glaubt, und es ist ausgezeichnet, wenn dieser Glaube unermesslich und aufrichtig ist ...
7. Bedenke! Wenn jemand ausholt, so bedeutet das noch nicht, dass er auch zuschlagen wird", antwortete der Lehrer.
8. Und einer der Begleiter Christi fragte: "Lehrer, ich höre bereits seit einem Jahr Dein Wort und bin bestrebt, das von Dir Gesagte zu erfüllen. Doch es scheint mir, dass sich in diesem Jahr nichts in mir verändert hat."
9. "Die Seele fühlt die Stufe des Aufstiegs nicht.
10. Nur manchmal kannst du mit dem Verstand bestimmen, dass du früher in so einer Situation anders gehandelt hättest."
11. Am 24. März 1993 kamen in Moskau ca. dreitausend Menschen in die große Universelle Sporthalle, um das Wort Gottes zu hören.
12. Und der Menschensohn stand unten auf der Bühne, die Zuhörerreihen aber türmten sich über Ihm auf und lauschten Seinem Wort.
13. Und die einen waren gekommen, um sich am wahren Nass zu laben, die anderen aber, um Ihn zu verurteilen, und folglich, auch sich selbst.
14. Und auf der Tribüne konnten sich sowohl die einen als auch die anderen gegenseitig erkennen.
15. Denn, indem jemand aufstand und mit einer wütenden Geste auf den Menschensohn zeigte, Der unten stand, beschuldigte sich der Zeigende selbst vor seinen Brüdern, vor dem Weltall und dem Großen Vater.
16. Und das Wort, das vom Lehrer in diesem Saal gesagt wurde, fand großen Anklang in den Herzen der Gekommenen und in der gewaltigen Stadt, denn zur Zusammenkunft waren Korrespondenten russischer und ausländischer Zeitungen erschienen, orthodoxe Geistliche in weltlicher Kleidung, sowie Vertreter verschiedener religiöser Konfessionen.
17. In Kaluga hatten sich in einem Saal Einwohner verschiedener Städte versammelt: aus Woronesh, Moskau, St. Petersburg und Kaluga.
18. Und die Einwohner dieser Stadt, die zum ersten Mal zum Lehrer kamen, waren erstaunt, dass Menschen aus weitab gelegenen Städten angekommen waren, um Ihn zu hören.
19. Zur Ansprache war auch Michail, der Priester des Zentrums der Gottesmutter, erschienen, dessen ursprüngliche Absicht es gewesen war, Vissarion der Unwahrheit Seiner Rede zu überführen.
20. Einige Male erhob er sich von seinem Platz und wandte sich mit unbeherrschter Rede an Vissarion, die ausdrückte, dass er mit den Worten des Lehrers nicht einverstanden war.
21. Die Worte des Geistlichen waren traurig gewöhnlich in ihrem Wesen.
22. Und Michail sagte, dass die Mutter Maria ihr rettendes Wort dem Organisator und Priester des Zentrums der Gottesmutter, dem Vater Johann, offenbare.
23. Und dass nur der Vater Johann und seine Brüder und Schwestern das wahre Wissen über die rettende Botschaft zum Verständnis der Wahrheit besäßen. Und wie es Vissarion wage, sich das Wort Gottes zu nennen, wo Christus doch noch gar nicht auf der Erde weile?
24. Der Lehrer aber erzählte, dass die Mutter schon seit zwei Jahren nicht mehr bei Johann verweile, denn Sie sei zu Ihrem Sohn gegangen, Der jetzt auf der Erde sei und Sie habe Johann mitgeteilt, dass Sie von jetzt an nicht mehr bei ihm sein werde.
25. Und so stelle sich nun die Frage, wer jetzt mit Johann in Kontakt stehe? Und in welchen Händen sich sein Bewusstsein und sein Mund befinde?
26. Es fiel Michail schwer, diese Worte zu hören, und er sagte Vadim, der im Saal neben ihm saß: "Alles, was notwendig war, habe ich bereits gehört ... Ich muss zum Dienst."
27. Vadim aber holte ihn am Ausgang des Palastes ein und sagte: "Bruder! Hab es nicht eilig, fortzugehen. Entscheide nicht voreilig über dein Schicksal. Habe Geduld, höre den Lehrer bis zu Ende an. Lass die Voreingenommenheit und versuche, das Wesen des Gesagten zu verstehen!"
28. Und zur großen Freude kehrte Michail in den Saal zurück und hörte auf, viel zu reden, sondern begann zuzuhören. Und er fand in den Worten Vissarions nichts Unwahres.
29. Und er staunte über das Leuchten, das er um den Menschensohn sah.
30. Und er hörte die Worte einer in der Nähe sitzenden orthodox Gläubigen, die sich Vissarion gegenüber vorsichtig verhielt und die sagte, dass sie neben dem Redner eine alte Frau im langen Gewand mit verdecktem Kopf und zwei Alte sehe.
31. Und Michail begann Fragen mit dem wahren Wunsch zu stellen, das Gehörte und Gesehene zu verstehen.
32. "Die Weisheit Deiner Rede ruft keinen Zweifel hervor. Doch das Zentrum der Gottesmutter und der Vater Johann haben mich zu Gott geführt. Was soll ich jetzt tun?", fragte er.
33. "Die Wahl ist deine! Der Schritt ist deiner! Hat es denn Sinn ein Bein auf das eine Floß zu setzen, wenn du nicht die Absicht hast, das andere Bein vom vorhergehenden Floß zu heben? Die Flöße werden auseinander treiben. Doch was wird dein Körper finden?!" antwortete der Lehrer.
34. Als die Veranstaltung zu Ende war, kniete Michail vor dem Menschensohn nieder und sagte: "Verzeihe mir! Segne mich zum Überbringen der Botschaft über Dich!"