Wenn etwas Ernstes auf dich zukommt, öffne die Türen deines Herzens so weit wie möglich und lass das Kommende herein
1. Noch am ersten Tag des neuen Jahres 1994 kamen viele zum Lehrer, um ihre Probleme zu lösen.
2. Und es fand ein Treffen mit Jurij aus Moskau statt, den man Iwanowitsch (Märchengestalt, groß und stark - Anm. d. Übers.) nannte, wegen seines eindrucksvollen Äußeren.
3. Und der Lehrer sagte im Gespräch mit ihm: "Was ist das Unsichtbare, das den Menschen daran hindert, vorwärts zu gehen?
4. Angst hat es dem Menschen zeitweilig erlaubt, sich auf dem Weg zu bewegen.
5. Doch nun beginnt der Wohlstand und die Angst verschwindet ...
6. Dieses Unsichtbare - ist die Freie Wahl, wenn dein Sehvermögen verdeckt ist und du den Weg wählen sollst, ohne ihn zu sehen.
7. Die Entwicklung des Alls besteht in der Fähigkeit, zu sehen. Wenn man das wegnimmt, bleibt das All in der Entwicklung stehen.
8. Der Mensch aber muss lernen, dem Vater zu vertrauen, an den Weg zu glauben, ohne ein Sehvermögen zu haben, wenn also der Vater zu seinen Augen wird.
9. Doch der Mensch hat dem Vater nicht geglaubt, die Neugier hat die Oberhand gewonnen. Er hat den Apfel gegessen und erfährt bisher das, was er nicht benötigt, umso mehr, als immer eine einflüsternde Stimme bei ihm ist."
10. Und der Menschensohn sagte über Sein Wesen: "Der Vater hat die Möglichkeit gegeben und der Sohn verweilt in sich selbst, indem Er Seine Individualität aufrecht erhält, und folglich, die schöpferische Suche.
11. Wenn der Sohn aber eine neue, unvorhergesehene Situation antrifft, findet Er schöpferisch ihre Fortsetzung als Führer der Menschheit."
12. Am selben Neujahrstag kamen zum Lehrer Musiker und Schauspieler der Gemeinschaft, die zu solchen geworden waren, um ein Märchenkonzert auf die Beine zu stellen für alle, die ein solches Märchen sehen wollten, und der Anführer unter ihnen war Wladimir der Jakute.
13. "Muss man sich auf die Rolle des Zuschauers einstimmen?", fragte Wladimir den Lehrer.
14. "Nicht der Tempel stimmt sich auf den Eintretenden ein, sondern der Eintretende muss den entsprechenden Tempel finden.
15. Wahre Kunst - das ist kein Gericht, das man allen darbietet und das gefallen, aber auch nicht gefallen kann.
16. Das ist ein Tempel, den du schaffst, und dessen Schönheit jeder Eintretende fühlt.
17. Und davon, was für ein Tempel es ist, wird die Anzahl und die Qualität der Eintretenden abhängen", antwortete Vissarion.
18. "Lehrer, kann die Arbeit eines Schauspielers, eines Künstlers die Bestimmung eines Menschen sein und seine Seele entwickeln?", fragte Wladimir.
19. "Wenn man das Seine nicht findet, seinen Weg nicht sieht, darf man sich nicht in ein fremdes Schicksal einleben.
20. Wenn du dich mit bestimmten Gestalten identifizierst und sie dabei oft wechselst, so kommt es zu einer großen Verwirrung in der Seele und im Bewusstsein.
21. Wenn du diese Gestalt bist, so ist das auch dein Leben", sagte der Lehrer.
22. Neue Tage, neue Begegnungen ...
23. "Ich habe mich vom Rauschgift hinreißen lassen. Zu mir kamen verschiedene Wesen. Eine gütige Frau reiste mit mir, führte mich zum Baum der Erkenntnis und zeigte mir ein wunderbares Leben", erzählte eine junge Frau aus Krasnojarsk.
24. "Die Entwicklung des Menschen besteht in der Fähigkeit, zu verwirklichen und nicht in der Fähigkeit, zu sehen", entgegnete der Lehrer.
25. Und es kam zum Lehrer Sergej der Ältere, der finster dreinschaute.
26. "Lehrer, ich habe das Gefühl, dass etwas sehr Ernstes auf uns zukommt", sagte Sergej.
27. "Nun ja, man kann nur die Tür seines Herzens so weit wie möglich öffnen und das Kommende hereinlassen", lächelte Vissarion ...
28. Walerij fragte: "Ich habe eine große, zusammenhaltende Familie bekommen - das sind meine Brüder und Schwestern, unter denen ich in der Gemeinschaft lebe. Ich habe begonnen, das Leben zu lieben!
29. Doch je mehr ich danach strebe, zum Licht zu gehen, desto mehr strebt meine Frau in die andere Richtung. Wo soll ich bleiben? Mit wem?" Walerij war aus der früher gesperrten Stadt Krasnojarsk-45 in die Gemeinschaft gekommen und wurde einer jener, die mit freudigen Augen und offenem Herzen das Tempelhaus in Malaja Minusa bauten und die aufrichtig danach strebten, das vom Lehrer heute Überbrachte zu erfüllen.
30. Und Vissarion erwiderte: "Wenn du den Willen Gottes erfüllst, wirst du leben. Erfüllst du ihn nicht, verlierst du das Leben.
31. Um aber den Nächsten retten zu können, muss man am Leben bleiben!"
32. "Vissarion, sag', können wir uns nur im Team entwickeln, indem wir uns gegenseitig helfen und Gemeinsames schaffen?", fragte eine junge Frau.
33. "Wenn du allein bist, und um dich herum - das Nichtsein, so ist deine Entwicklung unmöglich.
34. Wenn sich aber neben dir wenigstens ein Sandkörnchen befindet, so kannst du dich bereits entwickeln!"
35. Am 9. Januar 1994 erklang die erste Ansprache des neuen Jahres der Vollziehung.
36. Und Vissarion sagte: "Dieses Jahr wird viele unerwartete Überraschungen bringen.
37. Seinerzeit hatte Judas keine Ahnung, dass sein Name in die Geschichte eingehen würde und dass man sich an ihn noch Tausende Jahre erinnern würde, denn, auf den ersten Blick, geschah nur ein gewöhnliches Ereignis, doch mit jedem Schritt wurde Enormes entschieden.
38. So entscheidet jeder von euch heute Enormes. Und was für ein Name in das großartige Buch geschrieben werden wird - entscheidet die Zeit, entscheidet euer Wirken, und wie aufrichtig ihr versucht, den Willen des Großen Vaters zu erfüllen!
39. Diese Jahr bestimmt, wie aufrichtig ihr dem Vater glaubt!"
40. Und der Lehrer sagte in Seinem Wort: "Was bedeutet orthodox ("richtig preisen" - wörtliche Übersetzung, Anm. d. Übers.)? Was bedeutet 'richtig preisen'?
41. Richtig preist jener, der den Willen Gottes erfüllt! Nur der ist fähig, in das Himmelreich zu treten!
42. Nicht mit sündiger Rede wird der Name des Großen Vaters gepriesen!"