Anweisungen für einen Kinderwohnsitz
1. An einem heißen Sommertag nahm der Lehrer den Zarenstab und machte sich auf nach Mulga, wo die Kinder Gottes, die die Wahrheit zu erfassen lernten, die Absicht hatten, einen Kinderwohnsitz zu schaffen.
2. Von Shurawljówo aus überquerten die Wanderer den Fluss Kisir auf einem Boot, dessen Motor in der Mitte des Flusses verstummte, als ob er fürchtete, mit seinem Brummen die jungfräuliche Reinheit von Mulga zu berühren.
3. Am Ufer begrüßten die Kinder den Menschensohn. Sie setzten sich gemeinsam mit den Erwachsenen auf das satte grüne Gras um den Lehrer, der sich mit einem Lächeln auf Seinen Stab stützte, und schwiegen.
4. Sie kamen in das Sommerlager. Auf einer Anhöhe ein großes Holzkreuz mit dem Symbol des Einheitlichen Glaubens und dem Abbild der Mutter, die den Sohn Gottes in den Armen hält.
5. Und der Lehrer zog sich zurück und richtete ein Gebet zum Vater, und Er segnete diesen Ort und dieses Symbol.
6. Im alten, bescheidenen Haus, wo in den Sommermonaten die Kinder wohnten, segnete der Menschensohn, umgeben von lächelnden kleinen Gotteskindern, das Brot, das sie gemeinsam mit den Erwachsenen gebacken hatten.
7. Außerhalb des Hauses aber, im Schatten der grünen Bäume, sprach Vissarion Sein Wort.
8. Und unter anderem wurde von Ihm gesagt: "Man wird einen Ort wählen und eine Schule bauen, wo die Kinder in die Welt der Zauberer eintauchen werden, wo ihnen bei Beendigung der Schule ein Zauberstab übergeben wird. Diese Schule müsst ihr auf der Grundlage von Werkstätten bauen.
9. Die ganze Sache besteht in den Werkstätten und den (Handwerks-)Meistern, die fähig sind, das eine oder andere Märchen mit ihren Händen zu schaffen.
10. Jetzt könnt ihr im Prinzip nichts mit den Händen machen.
11. Ein Lehrer, der fähig ist, Mathematik oder die russische Sprache zu unterrichten - das sind nur die Anfänge.
12. Die Erwachsenen müssen jetzt so weit wie möglich all ihre Kräfte darauf richten, sich mit einem Handwerk zu beschäftigen, das sie möglichst tiefgreifend erlernen, damit ihre Hände Wunderbares schaffen können.
13. In allen Familien muss man geschickt in den Kindern das Bedürfnis wecken, ein Meister zu werden.
14. Schulen werden auf der Grundlage von Werkstätten gebaut, die unter einem Dach vereint sind.
15. Die Hauptfächer sind vorerst - die allgemeinbildenden und, natürlich, die Asse der Künste ...
16. Tiefe soll erreicht werden, nicht die unendliche Vielfalt der Formen.
17. Die Tiefe wird von euren Herzen bestimmt, von eurer Fähigkeit, euch zu öffnen, während ihr den Willen Gottes und Seine Gebote erfasst.
18. Ein Kinderwohnsitz - das ist gut, das ist der Begriff für eine Schule, wo der Mensch lernt, seine Seele zu beherrschen, seine Hände - das muss für alle gleich sein. Und natürlich, Ich segne euren Elan.
19. Doch sollt ihr es nicht eilig haben mit lauten Ankündigungen, dass ihr bereit seid, einen Wohnsitz zu bauen, ohne vorher selbst etwas zu können.
20. Das Haus könnt ihr bauen. Doch was gebt ihr den Kindern weiter mit euren Händen?
21. Denkt daran! Ihr erzieht die Zukunft der Welt, die Zukunft des Alls. Ein Lehrer - das ist ein Meister seines Handwerks.
22. Die Gemeinschaft muss ihr Hauptaugenmerk der Heranbildung von Meistern zuwenden.
23. Wenn ihr noch nicht bereit seid, Zauberwände zu errichten, so lohnt es nicht, zu eilen.
24. Errichtet dort Werkstätten, wo ihr bereits Kinder versammelt, wo ihr ihnen für den Anfang bereits etwas geben könnt.
25. Damit die Kinder nicht in einem alten Haus leben, denn ein altes Haus trägt den Geist der alten Zeit, das ist eine vergehende Epoche, das ist eine Welt, die die Finsternis bedeckt."
26. Nach dem Wort des Lehrers stiegen die der Wahrheit Folgenden zusammen mit dem Menschensohn auf einen Hügel, in den Duft einer saftigen Wiese und eines Birkenhains. Unten aber glänzte der Kisir in der Sonne.
27. In Shurawljówo, am anderen Ufer des Kisir, wandte sich Vissarion an die vielköpfige Shurawljówer Gemeinschaft mit einem Wort über die Schülerschaft, über die neue Stufe, die vor den Anhängern der Vollziehung stand.
28. Und Er sagte in Seinem Wort: "Ihr begrüßt Mich mit Brot, das von eurem Vater geschickt wurde, Brot, das von euren Händen geschaffen wurde.
29. Das Brot, das ihr mit euren Händen schafft, habt ihr in vielem gelernt zu essen: ihr segnet es, ihr brecht es und sättigt euren Körper.
30. Versteht es auch, das Brot zu essen, das von Gott kommt - es ist eine besondere Kunst, die man noch erlernen muss."