Vadim 4

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  Kapitel 33  

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Der Vater weiß, was jeder von euch benötigt

1. Ein heißer sonniger Tag begann. Der Feiertag war gekommen.

2. Für viele, die die Wahrheit angenommen hatten, gehörte die Zeit, wo sie sich als Gläubige bewusst geworden waren, mit dem Ende des Fastens der Vergangenheit an. Es begann nun die Zeit des aufrechten, wachsamen Bestrebens, die offenbarte Wahrheit zu erfüllen.


3. Die Wiese neben dem Tempelhaus war mit freudigen Menschen gefüllt in leichten und schönen Kleidern, mit hellen Kopfbedeckungen, die vor der heißen Sonne schützten.

4. Und eine kleine alte Orgel erklang, und die Lieder verbreiteten sich zum Tag des Psalmengesangs.

5. Anna, eine begabte Sängerin, war dank des wahren Lichtes, das ihr berufenes Herz erfüllt hatte, von der Opernbühne befreit worden. Sie versammelte nun diejenigen Brüder und Schwestern zu einem einigen Kreis, die den Vater an diesem Tag mit ihrem Gesang zu preisen wünschten.


6. Und der Lehrer wandte sich an die Versammelten, und sagte in Seinem Wort: "Die Einwohner des Dorfes bitten euch - die ihr bestrebt seid, eurem Vater zu vertrauen - dafür zu beten, dass es bei ihnen regnen möge.

7. Eine gute Bitte. Doch in diesem Falle wäre es besser gewesen, wenn die Einwohner dieses Dorfes selbst Gott vertrauten.

8. Denn man kann natürlich beten, und wenn es im Willen Gottes ist, so wird Regen dieses Land begießen und es mit lebensschaffendem Nass anfeuchten.

9. Doch die Kälte der Herzen und jene Nachlässigkeit, die dem gläubigen Menschen anerzogen wird, schaffen erneut ein Feuer, das dieses Land verbrennen wird.


10. Es wäre eine große Freude, wenn sich jeder Mensch in diesem Gebiet bewusst wäre, dass er durch seinen Glauben gerettet wird.

11. Denn, indem er das von Gott Gegebene erreicht, wird ihm nichts fehlen, er wird die Not nicht kennen lernen.

12. Und er muss dann den Vater nicht mehr um Hilfe bitten, wie man übrigens auch niemals um Hilfe bitten soll.

13. Denn der Vater kennt die Not jedes Menschen, Er weiß, was jeder von euch benötigt.

14. Und natürlich, wenn Er das für euch Notwendige sieht, wird Er immer Hilfe leisten. So sehr der Mensch auch gefallen sein mag, Er wird ihm helfen!

15. Die Liebe kann man nicht bitten, Sie wird unendlich ausgestrahlt und ist bei jenem, der Sie benötigt ...


16. Vor kurzer Zeit habe Ich euch verkündet, dass die Stufe endet, auf der ihr bisher gestanden habt. Vor euch eröffnet sich im Weiteren ein neuer Weg.

17. Das ist ein besonderes Sakrament, das nicht von verschiedenen Zeichen gekennzeichnet ist, wie ihr sie am Rande der Wege antreffen könnt. Das sind andere Zeichen, die ihr berufen seid mit dem sich entfaltenden Herzen zu sehen.

18. Das ist - ein besonderes Sakrament, das euch hilft, noch mehr Schmerz zu empfinden, das euch hilft, die Verantwortung zu fühlen, die unermesslich angewachsen ist.

19. Denn eure Taten sind nicht nur fähig, eine Wüste mit Rosen zu bedecken, sondern mit nachlässigen Taten könnt ihr anstelle erstaunlicher Gewächse Sand schaffen, wasserlosen Sand, der den Tod bringt."


20. Und zur Beendigung Seines Wortes sagte der Lehrer: "Jetzt werdet ihr euch an den Händen nehmen, sie hoch heben und bebend euren allesliebenden Vater preisen, den großen Strahlenden, den großen Segensreichen, und das Wohl eures Herzens in die Welt ausströmen.

21. Und ihr werdet die große Wärme empfinden, die euch umhüllen wird wie eine feurige Flamme. Und das wird eure Einheit sein. Nun denn, ans Werk!"

22. Und es bildeten sich um den Menschensohn Kreise, verbunden durch die Hände vieler, und minutenlang strömte das Wohl bebend zur Welt aus.

23. "Gepriesen sei der Vater, der wahre Gott, der einheitliche Gott für das Menschengeschlecht! Gepriesen sei der Vater!"

24. "Jetzt aber rufe Ich den Zauberer auf, der berufen ist, das Feuer anzuzünden."

25. Und das Feuer entbrannte zur Säuberung der Gedanken und zur Läuterung der menschlichen Herzen.


26. Und alle folgten dem Lehrer zum langen Tisch, der mit Festtagsbroten und erstem Gemüse gedeckt war.

27. Und der Menschensohn segnete diese Nahrung und man aß sie mit freudigem Lächeln.

28. Dann aber gab es Gespräche zwischen glücklichen Herzen, es gab Reigen und Lieder.

29. Und es gab den Tanz des Friedens, den Sergej der Älteste in einem Freundeskreis organisiert hatte.

30. Und das Fest währte den ganzen Tag, bis der Abend sich verkündete, der durch orangefarbige Lichtstreifen in den Wolken beim Sonnenuntergang kam.