Vadim 5

«

  Kapitel 21  

»

Vissarion hilft einer besessenen Frau

1. Am 9. Oktober 1995 kam es in der Gemeinschaft, in der Kirche des Letzten Testaments, zur Anreise von zwei Männern aus der Staatlichen Duma (russ. Parlament - Anm. d. Übers.) in Begleitung einer Filmgruppe verschiedener Kanäle des russischen Fernsehens.

2. Und Witalij Sawizkij führte die Ankömmlinge an, der stellvertretende Vorsitzende des Komitees der Staatlichen Duma für gesellschaftliche Vereinigungen und religiöse Organisationen.

3. Im Land war der Wahlkampf entbrannt, viele Politiker trafen entschlossene Maßnahmen, um die Aufmerksamkeit der Wähler auf sich zu richten.

4. Und Witalijs Schritt zu Vissarion in den Taigadörfern des Krasnojarsker Gebietes war eine dieser Handlungen des Politikers im Vorfeld der Wahlen in die Staatliche Duma, umso mehr, als viele verschiedene kranke Gerüchte über Vissarion und die neue Kirche die Köpfe der Menschen in der russischen Hauptstadt beunruhigten.

5. Und so kamen Witalij Sawizkij und sein Gehilfe, um die Tätigkeit der "Sekte" von Vissarion zu entlarven, die immer mehr Aufmerksamkeit und Interesse in Russland und außerhalb seiner Grenzen hervorrief.

6. Und Witalij traf sich mit Vissarion, und es fand zwischen ihnen ein höfliches, zurückhaltendes Gespräch statt, als Vissarion auf die Fragen des Abgeordneten der Duma antwortete.

7. Und dieses Gespräch wurde von Journalisten und Fernsehkameras fixiert.

8. Und Witalij sagte zu Beginn des Gesprächs: "Zuerst einmal möchten wir uns für das Treffen bedanken.

9. Ich leite das stattliche Unterkomitee für Angelegenheiten religiöser Organisationen. Und unsere Anreise steht in Zusammenhang mit einer großen Menge Anfragen, adressiert an unser Komitee hauptsächlich von Seiten Verwandter jener Leute, die sich hier bei euch befinden.

10. Wenn es möglich ist, möchten wir, wenn Sie es für notwendig halten, uns mit den Grundlagen Ihrer Glaubenslehre bekannt machen. Fragen aber, die mit dem Leben der Mitglieder Ihrer Kirche verbunden sind, können uns, wie uns gesagt wurde, Ihre Gehilfen erklären."

11. Und es schien, als befriedige das stattfindende Gespräch alle: sowohl Witalij, als auch den Lehrer und die Fernsehgruppe.

12. Als die Vertreter der Kommissionen am nächsten Tag in den Siedlungen verweilten, wo Anhänger von Vissarion lebten, stellten sie mit Erstaunen fest, dass es keine Ablehnung der neuen Kirche gab, sondern oft Unterstützung von Seiten der örtlichen Verwaltungen.

13. Am Abend aber brachte der Luftweg nach Moskau erneut den Lehrer, die Abgeordneten der Duma und die Fernsehjournalisten zusammen.

14. Während des langen Fluges las Witalij eine Zusammenstellung von Artikeln der Minusinsker Zeitung "Nadeshda" (= "Die Hoffnung" - Anm. d. Übers.) über Vissarion und die Gemeinschaft, die von Lügen, Gerüchten und dem Standpunkt des Autors, dem Redakteur der Zeitung, angefüllt waren.

15. In Moskau richtete Witalij während einer Pressekonferenz in der Duma die Aufmerksamkeit der Presse und der Abgeordneten auf sich. In der Pressemitteilung, die zu Beginn des Kontakts mit den Medien vorbereitet worden war, zog Sawizkij eine Bilanz seiner Reise.

16. Und von den Papierseiten strömte eine klebrige, maßlose Lüge: Vissarion habe sich nach dem Absolvieren einer Therapie in einer psychiatrischen Klinik als das Wort Gottes ausgegeben, als die neue Personifizierung von Jesus Christus; man praktiziere in der Gemeinschaft das Verlassen der Familie und eine "aggressive Diät" nach dem Beispiel der Konzentrationslager der Nazis, bei der selbst stillenden Müttern verboten werde, den Kindern Milch zu geben; die Gemeinschaft könne ein tragisches Ende nehmen, ein kollektiver Selbstmord sei möglich.

17. Das ist das Wesen der Zeit, der Zeit der Wahrheit, wo jeder aus seinem Mund das ausschüttet, womit sein Herz gefüllt ist. Und wenn das Herz mit Lügen und Schmutz gefüllt ist, so kommt nur Ähnliches von den Lippen ... (V6,5,87)


18. Drei Tage vor der Abreise nach Indien war der Lehrer in Moskau. Und jeden Tag gab es vom Morgen bis zum Abend viele Treffen.

19. Und unter den Wahrheiten über das Leben des Menschen, offenbart in den Antworten von Vissarion, wurden Krumen wahrer Weisheit verstreut.

20. "Ihr könnt gegen die Fehler der Menschen ankämpfen, doch nicht gegen den Menschen, der diese Fehler macht,

21. Denn wenn ihr gegen ihn ankämpft, werdet ihr ihn vertreiben, und dann überwiegt euer Unglück das Unglück des von euch Vertriebenen."


22. "Vor Schwierigkeiten davonzulaufen, das bedeutet, noch größere Schwierigkeiten zu suchen."


23. "Oftmals ist der Tod - der Augenblick der Befreiung von weiteren Fehlern, das ist die innere Bewahrung von Eigenschaften für die zukünftige Geburt.

24. Doch in den Tod zu treten, indem man eigene Anstrengungen unternimmt - das bedeutet nur die Möglichkeit, schreckliche Qualen zu finden, denn dieser Schritt ist dem Willen Gottes zuwider."


25. "Jener, der auf der Bühne, im Theater negative Emotionen in der gespielten Gestalt hervorruft, wird zum Mitschöpfer des Leids, das auf der Erde vonstatten geht."


26. "Das Wichtigste in deinem Geschenk, wenn du einen Gegenstand schenkst - das ist dein Bestreben, mit dem du Freude bringen möchtest, wenn sich deine Freude zusammen mit dem geschenkten Gegenstand überträgt.

27. Der Gegenstand selbst aber soll allmählich zu dem gelangen, der ihn wirklich benötigt."


28. "Seid ein Lächeln. Ein Lächeln aber bleibt weiter ein Lächeln, selbst wenn es in eine Leichenhalle tritt."


29. "Fürchtet langanhaltenden Kummer, tragt nicht den Stempel des Leidens auf eurem Gesicht. Lernt, die Welt rein zu sehen."


30. "Redet bei jeder Gelegenheit mit Mir, erzählt Mir etwas. Hauptsache, ihr vergesst Mich nicht.

31. Denn wenn ihr Mich vergesst, stolpert ihr in der Regel. Verliert nicht diese Möglichkeit zu leben."


32. Am Abreisetag kam eine Frau zu Vissarion, die besessen war. Und sie war nicht das erste Mal beim Menschensohn, und nicht nur ein Besitzergreifender hatte sie verlassen, denn in ihrem Leben, das früher nicht rechtschaffen war, hatte sie einige Besitzergreifende (Dämonen - Anm. d. Übers.) erworben.

33. Und nach dem Ende der Zusammenkünfte hatte ihr der Lehrer gesagt, dass sie danach streben müsse, mit aller Kraft die Gebote Gottes zu erfüllen, dass sie sich nicht vom Gebet trennen solle und den Lehrer nicht aus dem Herzen verlieren solle.

34. Jetzt, bei der neuen Begegnung, segnete Vissarion ihr Anhängekreuzchen.

35. Und während Er das Symbol in Seinen Händen hielt, begann der Dämon in der Frau mit grober Stimme zu reden: "Och, was für eine Kraft hast du hineingelegt, alles brennt. Mir ist schlecht, lass das Kreuz, gib es ihr nicht, mir ist heiß ... Ich reiße es sowieso mit ihren Händen herunter."

36. Und der Menschensohn streckte die Hände über dem Kopf der Frau aus.

37. Und der Dämon sprach und stöhnte: "Sie hat es doch geschafft, dich heute aufzusuchen. Wie sehr wollte ich nicht, dass sie ankommt, ich habe sie gestört und sie abgelenkt, damit sie die Haltestelle verpasst ... Sie aber hat den ganzen Weg in der S-Bahn gebetet ... Sieh nur, sie ist gläubig geworden und hat dich getroffen. Ich verlasse sie aber nicht! Hier geht es mir gut, ich gebe sie nicht her. So viele Jahre schon ist sie mein."

38. "Du gehst! Gib frei, was dir nicht gehört!", sagte Vissarion mit fester Stimme.

39. "Uch, was für eine Kraft du hast, Jesus!", sagte der Dämon böse. "Nur du kannst es mit mir aufnehmen.

40. Lass mich, ich habe mich so an sie gewöhnt. Doch es ist schwer mit ihr geworden. Sie redet mit allen über Dich, rettet ihre Freundinnen, die aber, die Närrinnen, hören auf sie, sie verbreitet das Gebet und betet selbst. Sie ist geduldig geworden, liebt ihren Mann, wie gemein aber hat sie ihm früher mitgespielt.

41. Och! Mir ist schlecht, lass mich in Ruhe. Nur ich allein bin hier noch geblieben, der Letzte, ich werde schwächer, alle hast Du vertrieben! Lass mich! Sonst, wenn ich herauskomme, dann zeig ich es Dir!"

42. "Geh, du Schwätzer! Messen wir unsere Kraft", sagte der Menschensohn.

43. "Nein, ich messe meine Kraft nicht mit Dir. Du bist stark, Gottes Sohn! So, im offenen Kampf kann ich Dich nicht überwinden.

44. Ich bleibe vorerst in ihr, lass mich bis zum nächsten Mal", der Dämon sprach langsamer. "Ich habe mich an sie gewöhnt, obwohl es immer schwerer mit ihr wird. Doch vor einigen Tagen hat sie sich vollgefressen. Zuerst Brei, dann Kartoffeln, dann einige Zuckerstücke, obwohl sie wusste, dass sie nicht soll. Mir aber ist das angenehm, ich kann folglich noch weiterleben ..."

45. "Dieses Gefäß soll sich mit starker Kraft füllen, mit dem großartigen Licht, es soll sich vom Schmutz befreien", fest und ruhig sprach so der Lehrer, während Er weiterhin Seine Hände über den Kopf der Frau hielt.

46. "Och, es ist schwer Dich umzustimmen, und Schwächen hast Du auch nicht. Du bist gut, wie Du nur mit mir redest ...

47. Ich werde schwächer, schwächer ... Ich habe keine Kraft, weiter mit Dir zu reden ... Ich werde nicht weiter reden ... Ganz wenig ist von mir übriggeblieben", der Dämon schwieg, stöhnte, seine Stimme verstummte.

48. Der Lehrer nahm das gesegnete Kreuzchen vom Tisch und gab es der weinenden Frau. So endete der letzte Tag des Aufenthalts in Moskau.


49. Vor dem Augenblick der tiefgreifenden Ereignisse, die sich immer mehr auf der Erde entwickeln werden, hatte der Menschensohn beschlossen, nach dem Willen Gottes den Staub der Wege Indiens zu streifen und bei einem großen Schöpfer vorbeizuschauen, der Millionen von Menschen mit seinen Fähigkeiten erstaunte, und über den man sagte, dass er - allmächtig und allwissend sei, denn die Gesetze, die er sich zu Nutze machte, hinterließen beim Menschen natürlich so einen Eindruck.