Vadim 6

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  Kapitel 38  

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Schafft kleine Gemeinschaften und beginnt, eure Kinder auf neue Weise zu erziehen

1. Am 17. Oktober 1996 fand in Gursuf auf der Krim ein internationaler Kongress der "Geistigen Vereinigung der Welt" statt. Der Lehrer wurde von Seinen Anhängern aus der Ukraine, Moldawien, der Krim und aus Süd-Russland begrüßt.

2. Vissarion verbrachte einige Zeit im Kongress-Saal und hörte den Rednern zu. Der Kongress wurde augenblicklich belebt: Der Saal füllte sich schnell mit Menschen, die den Menschensohn zu sehen wünschten.

3. Ein warmer sonniger Tag, das Rauschen der Brandung war vernehmbar. In dem mit dem süßen Aroma südlicher Blüten gefüllten Park des Sanatoriums namens Puschkin gab es ein Gespräch der Wahrheit mit Anhängern, die den Lehrer in einem großen Kreis umringten.

4. Das Gespräch, das versprach, lang zu werden, ging in dem großen Kinderzimmer des Sanatoriums weiter. Die Begierigen hatten sich auf kleinen Kinderstühlen dicht um den Lehrer aufgereiht.


5. "Die Aufgabe jener, die beginnen, ihre Augen zum Guten und Lichten zu öffnen, ist es - zu versuchen, ein Modell einer neuen Gesellschaft aufzubauen, wenn auch nur eine kleine neue Gesellschaft, doch Anstrengungen zu unternehmen und zu versuchen, sie aufzubauen, um ihre Kinder in dieses Modell einzufügen und ihnen eine neue Bildung zu geben auf einer anderen Grundlage, ohne den Begriff der Aggression überhaupt, in welchem Sinne auch immer.

6. Solange die Kinder nicht richtig erzogen werden, ist die Gesellschaft verurteilt. In diesem Fall werden alle Anstrengungen der Erwachsenen zunichte.

7. Die Kinder müssen zu dem Begriff 'Der Mensch der Zukunft' geführt werden. Jetzt müsst ihr Anstrengungen unternehmen und, wenigstens ein wenig, die Grundlage der neuen Gesellschaft aufbauen, die praktisch in Erscheinung zu treten beginnt und allen anderen gestattet zu sehen, dass so etwas möglich ist und dass das Mögliche wirklich wundervoll ist.

8. Sonst müsst ihr die Kinder jenem System überlassen, in dem ihr euch befindet, wo sich die Kinder natürlich weiter herumschlagen werden, schimpfen werden, in einer ganz anderen Ideologie erzogen werden: der Ideologie der Krieger, der Ideologie der Händler, der Ideologie der Lügner, des Betrugs, der Angst, des Hasses. Dort werdet ihr nie eine gute Zukunft bekommen, dort ist es absurd, dies zu erwarten.

9. Man muss neue Schulen errichten und versuchen, sie im Leben einzuführen. Eine neue Atmosphäre ist notwendig. Man muss das Kind aus der Atmosphäre der kranken, anormalen Gesellschaft herausreißen und ihm eine ganz andere Welt geben. Und das bedeutet, dass man sich selbst auch verändern muss.

10. Deshalb muss man eine neue Gesellschaft aufbauen, doch man wird euch daran hindern, denn die entstehende Gesellschaft zerstört die Grundfesten von all dem, was bis jetzt in der Welt existiert. Man wird diesem entgegenwirken.

11. Schließlich habe Ich euch jetzt von der Entstehung einer Gemeinschaft erzählt, die außerhalb der Erscheinung der Geldeinheiten existiert, wo ihr lernen müsst, euch gegenseitig eure Arbeit zu geben.

12. Doch was soll man dann mit den Milliarden von Geldeinheiten tun, die viele jetzt im Wahnsinn versuchen anzuhäufen? Schließlich werden sie zu nichts, mit ihnen kann man dann die Wege pflastern.

13. Viele möchten nicht davon wegkommen, und dann wird diese Maschine gegen euch antreten, und dann werdet ihr verstehen, was es bedeutet 'Der Wind bläst' ...


14. Wie viele Werke gibt es in der Literatur, in der Kunst, die auf Kriegen aufgebaut sind; in allen sind so viele Intrigen, Betrug, Lügen, Leid und Blutvergießen beschrieben. All das muss man aus dem Bewusstsein des zukünftigen Menschen löschen. Deshalb müssen eure Kinder auf einer ganz anderen Grundlage erzogen werden.

15. Und wenn Geschichte in einer zukünftigen Schule gelehrt wird, so nicht anhand von den Daten der Kriege und Revolutionen - so werden nur Krieger erzogen - sondern anhand von Kunstwerken und den Errungenschaften der Menschheit auf kulturellem Gebiet. Nach diesen Daten muss sich die Geschichte der Menschheit richten. Dann nimmt die Ausbildung der Kinder die richtigen Nuancen an.

16. Ihr müsst eine neue Schule schaffen, das Modell einer neuen Gesellschaft müsst ihr beginnen! Das muss nicht irgendwer beginnen, das werden und müssen Erleuchtete in Angriff nehmen!

17. Wollen die Erleuchteten das aber, werden sie Hand anlegen? Die Wahl bleibt beim Menschen. Man kann zu dieser Handlung nicht zwingen. In dieser einfachen Wahrheit wird sich eure Zukunft offenbaren.

18. Um zur Liebe zu kommen, braucht man keine großen Überlegungen über sie anzustellen. Kommt, erziehen wir die Kinder in Liebe und Geduld, mit Dankbarkeit jede Situation hinnehmend, die euch gegeben wird, denn ihr geratet nicht zufällig in eine Situation; gerade ihr müsst in sie geraten.

19. Lernt geduldig das Gebührende anzunehmen und den inneren Frieden zu bewahren - das ist ein Teil der Ankunft der Liebe.

20. Wenn ihr jede Kleinigkeit mit Wohlwollen hinzunehmen beginnt, wenn ihr bemerkt, dass ihr bereits nicht mehr gereizt seid von diesen Kleinigkeiten, wenn ihr ihnen zulächeln könnt, obwohl sie sehr dornig sind und schmerzhaft - das sind bereits überwundene Stufen, die euch allmählich erhabener machen ...

21. Ihr seid berechtigt in verschiedenen Winkeln der Erde wenigstens kleine Gemeinschaften aufkeimen zu lassen, wo ihr beginnen könntet, euch gegenseitig mit dem Notwendigen zu versorgen. Doch vor allem werdet ihr dort beginnen, eure Kinder auf andere Weise zu erziehen und die Erde auf andere Weise wahrzunehmen. Und ihr werdet auch den Kindern beibringen, die Erde wahrzunehmen, das Weltall wahrzunehmen und den Kindern helfen, die Umwelt ohne Begriffe der Aggression zu sehen. Und dann beginnt sich beim Kind das zu offenbaren, was sein Inneres birgt und was ihr eurerseits verloren habt.

22. Das Kind muss man vor der Angst bewahren, die es schnell überfällt, wenn es mit der größeren Kraft seiner Altersgenossen in Berührung kommt; bei ihm zieht sich innerlich alles zusammen, es fürchtet diese Gesellschaft.

23. Wie könnt ihr ihm von der Liebe erzählen, wenn es euch Erwachsenen schwer fällt, die Liebe zu den Feinden anzuwenden, zu jenen, die euch beleidigen? Wie kann man dem Kind erklären, dass es seine Altersgenossen lieben muss, wenn sie es beleidigen? Das ist für sein Bewusstsein nicht einfach.

24. Ihr müsst die Kinder retten, indem ihr Neues schafft. Ansonsten wird nur ein leeres Gespräch über das Wunderbare stattfinden.

25. Von euch werden jetzt solche Ereignisse erwartet, die noch niemand sich erträumen ließ. Ihr müsst eine wunderbare Gesellschaft aufbauen. Euch erwartet ein großer Kampf, doch ein Gläubiger schafft diese Arbeit."


26. "Ihr müsst wissen: Die Kinder dürfen nicht nur Liebe bekommen, sie müssen lernen, die Meisterschaft zu schätzen. Besonders die kleinen Jungen: für sie ist das die größte, wichtigste Notwendigkeit.

27. Und dafür soll der Erzieher gewissermaßen auch ein Handwerker sein. Das heißt, der Junge muss vor allem die Zauberei der Hände seines älteren Mitbruders sehen, des Zauberers, der einen Stein nimmt und sodann dem Jungen eine Vase gibt, die man einfach mit nichts vergleichen kann: Sie leuchtet mit seinem Herzen.

28. Sodann möchten alle es genauso machen. Und hier muss man diese Situation nützen und den Kindern zeigen, dass sie das ebenfalls können. Hier muss es sowohl Liebe als auch Aufmerksamkeit und Strenge geben.

29. Und wenn sie allmählich sehen, dass sie das ebenfalls können - das wird die größte Errungenschaft sein. Das wird für sie so eine Inspiration sein! Und hier muss man sie rechtzeitig unterstützen und begeistern. Und sie werden zu wunderbaren Meistern werden.

30. Die Literatur ... In der Literatur werden die Kinder nur jene Werke berühren, in denen die Aggression fehlt.

31. Auch wenn solche Werke nur wenige sein sollten, doch die Schule der Gemeinschaft wird auf diesem Niveau erziehen und wird für die Existenz dieser Fächer kämpfen.

32. Auch die Kunst muss in einem neuen Licht erscheinen, wo es Schaffen gibt, Gutes, was den Menschen inspiriert, ihn erzieht, ihm neue Fähigkeiten bringt, zu fühlen und zu sehen.

33. Man muss sich beeilen, das Neue zu schaffen, neue Märchen zu schreiben, denn in welches Märchen du auch blickst - überall fließt Blut, und nach rechts und links werden Köpfe abgehauen. Diese Märchen wurden für Krieger gemacht, doch diese Zeit ist schon sehr lange her. Jetzt muss man erneut Märchen schreiben und viel Aufmerksamkeit darauf verwenden. Und dorthin, in diese neuen Märchen, muss man die Kinder dann eintauchen, damit sie lernen, Schönes zu schaffen.

34. Unter dem Einfluss der Atmosphäre der heutigen Gesellschaft passt sich ein Kind schon mit seinen ersten Schritten unmerklich und tiefgreifend an das Leben dieser Gesellschaft an, und späterhin ist in der Regel bei weitem nicht mehr jeder fähig, diese Gesellschaft auch wieder zu verlassen.

35. Das Kind mag angepasst sein, um dort einzutreten, doch dort austreten kann es nicht mehr, weil es genauso ist, wie diese Gesellschaft.

36. Das Kind muss anfangs eine bestimmte Erziehung im Geist bekommen, in der Kraft und in der Fähigkeit, die Umwelt richtig wahrzunehmen.

37. Und dann, wenn es etwas später in die kranke Gesellschaft kommt, wird sie ihm keine Wunden mehr zufügen. Es wird nur lächeln, weil das für das Kind dummes Zeug ist, auf das man nicht unbedingt seine Aufmerksamkeit zu richten braucht. Und es wird leben, doch mit ganz anderen Begriffen und Gesetzen. Es wird die Realität richtig wahrnehmen können.

38. Ansonsten kann man nur Krieger und Feiglinge erziehen. Denn der eine wird einen schwachen Charakter haben, und ihn wird man erdrücken, über ihn wird man lachen und er wird alles fürchten; ein anderer aber wird den Geschmack der Kraft schmecken und sie in sich erziehen. Das sind die zwei Kategorien von Kindern, die aus den heutigen Schulen herauskommen können.

39. Obwohl sie auch Kenntnisse besitzen können. Doch sie werden entweder Feiglinge sein - wenn man aber feige ist, so kommt man sehr oft zur Gemeinheit, zum Betrug, weil auch sie irgendwie überleben müssen; oder sie werden stark sein - dann werden sie energisch vorwärts stürmen und sich alles unterordnen, was schwächer ist als sie. Das ist es, was ihr jetzt im Überfluss in der Gesellschaft in krasser Form seht. Das gab es und gibt es bis heute, und es wird weiter so sein, wenn ihr nicht euer Verhältnis zu diesem System ändert.

40. Das System muss anders aufgebaut werden. Und zu versuchen, über das Geistige zu reden, ohne das System zu ändern - das ist fast nichts. Das ist wie Plankton im Ozean: Ihr schwimmt, doch davon ändert sich weder die Oberfläche des Ozeans, noch seine Bewegung. Ihr schwimmt einfach, wie ein Teilchen von ihm.

41. Wenn z.B. jemand Handel treibt und Geld zählt, und plötzlich tauchen geistige Leute auf und sagen etwas über irgendetwas Schönes, so fließt bei den Händlern eine Träne. Wenn diese Leute aber wieder gegangen sind, zählen alle weiterhin Geld. Nichts hat sich verändert, alles bleibt wie es war.

42. Doch die Kinder kommen in diese gleiche Gesellschaft. Ihr aber denkt dann darüber nach, wie ihr sie aus ihr herausholen könnt, wie soll man ihnen etwas Lichtes beibringen? Wie sollt ihr sie lehren, wenn ringsum so eine Lawine negativer Informationen herrscht, von der ihr sie nicht zurückhalten könnt? Selbst wenn ihr bei euch den Fernseher abschließt, so hört es das Kind beim Nachbarn, und das wird schnell in seinem Bewusstsein kleben bleiben.

43. Man muss mit Wenigem beginnen und eine neue Gesellschaft aufbauen."


44. Galina aus Saparoshje fragte: "Die getrennte Entwicklung von Mädchen und Jungen auf einer bestimmten Etappe - ist das eine notwendige Bedingung für die Existenz der neuen Schule?"

45. "Die Erziehung muss getrennt sein. Und Ich nenne den Hauptgrund: Der Junge darf nicht die Unzulänglichkeiten der Mädchen sehen, ihre Schwächen. Das wirkt sich sehr negativ auf seine Welt aus.

46. Wenn er besser erzogen wird, stärker wird - das ist etwas anderes, dann wird er sich richtig dazu verhalten. Doch nicht zu Anfang, weil sein Verhältnis (mit Lächeln, Witzen, leichter Geringschätzung) seine innere Welt falsch formt.

47. Deshalb müssen Mädchen extra erzogen werden, soweit das möglich ist, denn ihr müsst vom Möglichen ausgehen."


48. "Lehrer, bei uns in Aluschta ist eine Schule eröffnet worden, wo Kinder mit schweren psychischen Diagnosen versammelt sind. Wie kann man ihnen helfen, ohne ihnen zu schaden? Wie kann man sie auf das Leben vorbereiten, damit sie widerstandsfähiger werden?", fragte eine Frau.

49. "Für sie - nur Liebe! Für solche Kinder ist die Atmosphäre der Liebe wichtig, denn man kann sie nicht einfach berichtigen.

50. Wenn sie zum Zeitpunkt der Reife fähig sind, eigene Schritte zu unternehmen, ihre Handlungen zu kontrollieren, dann tragen sie eine große Möglichkeit in sich, sich zu berichtigen.

51. Wenn nicht - so ist es für sie wichtig, sich mit Liebe anzufüllen, damit ihr ihnen in der gegebenen Epoche noch einmal die Möglichkeit gebt, auf die Erde zurückzukehren und dann bereits für immer."

52. "Sie sind jetzt zehn Jahre alt", sagte die Frau.

53. "Vorerst tragen sie keine Verantwortung auf ihren Schultern. Sie werden vor allem jenen erziehen, der sich bei ihnen befindet. Und wenn ihr als Erzieher richtig erzogen werdet, so gebt ihr ihnen den notwendigen Geist, der ihnen so sehr fehlt. Das heißt, ihr erzieht euch gegenseitig.

54. Deshalb sind die Umstände, die euch zusammengeführt haben, für die eine und die andere Seite nur zum Wohl. Das muss man richtig aufnehmen."

55. "Man darf diese Situation also nicht fürchten?", fragte die Frau zurück.

56. "Auf keinen Fall. Ihr sollt alles nur Mögliche tun, von dem ausgehend, was ihr habt. Doch denkt daran: In diesem Fall wird nicht verlangt, dass ihr unbedingt einen vollwertigen Menschen erzieht. Das kann nicht gelingen, und es wird in Ordnung sein.

57. Im gegebenen Moment ist es für diese Kinder sehr wichtig, wie viel Liebe ihr in sie hineinlegen könnt, damit sie während ihrer Lebensspanne den Gegenschlag vonseiten der Natur unterbrechen, richtig unterbrechen und in sich die Fähigkeit erhalten, weiter zu leben. Und dann werden sie, wenn sie dann auf die Erde zurückkehren, bereits ewig leben, so wie alle Mitbrüder.

58. Die Geburt von ihnen ist nicht zufällig - der zu ihnen zurückkehrende Schlag hat ihr Bewusstsein verzerrt, sie tragen die Verzerrung für das, was sie früher gemacht haben.

59. Und ihr helft ihnen mit eurer Liebe, das richtig zu überstehen, denn diese Situation kann sie endgültig töten. Das heißt, diese Situation schafft die Versuchung zu noch größerem Fallen, doch gibt sie gleichzeitig die Möglichkeit, sehr ernst an sich zu arbeiten. Und hier muss man helfen, Liebe - das ist die einzige Möglichkeit, eine günstige Atmosphäre zu schaffen."


60. "Ihr lasst alles durch eure innere Welt gehen, und, mehr noch, durch die eigenen Interessen, die sich bei euch bereits geformt haben und die euch sehr teuer sind.

61. Deshalb, wenn Ich irgendwo euer eigenes Interesse anrühre, seid ihr nicht nur nicht bereit, ihm zu entsagen, sondern beginnt mit Misstrauen Jenen zu betrachten, Der dieses Interesse angerührt hat. Für euch entsteht sofort die Versuchung: Wahrscheinlich stimmt in Ihm etwas nicht, wenn Er mich so schmerzhaft berührt.

62. Die Wahrheit aber schneidet mit dem Rasiermesser alles Überflüssige vom Körper des Menschen. Sie fragt den Menschen nicht, wie er die Wahrheit an sich anpasst, Sie kommt und schneidet alles Überflüssige weg. Und vielen wird das sehr weh tun,

63. Denn die Wahrheit passt den Menschen Sich an, nicht der Mensch passt sich die Wahrheit an.

64. Ein Mensch, der mit der Wahrheit zusammentrifft, fühlt, dass er vielem entsagen muss. Doch er möchte nichts aufgeben. Und dann, um sich zu beruhigen, muss er sich selbst beweisen, dass er nicht auf die Wahrheit getroffen ist, sondern auf irgendeinen Unsinn, und er sucht mögliche Fakten, um in seinen Augen jenes bloßzustellen, was sich vor ihm befindet, was an ihm herumzerrt, ihn zur Entrüstung bringt.

65. Wenn der Mensch aber die Lüge sucht, so findet er sie - wie ihr wisst - leicht überall. Denn die Lüge kann man allem anmessen,

66. Die Wahrheit aber kann man nicht allem anmessen. Man kann Sie nur der Wahrheit anmessen. Und man kann Sie nur dort finden, wo es Sie gibt!"


67. "Habt eine Idee, eine Sehnsucht in euch, und dann wird sich für euch eine Situation ergeben, die euch zum guten Ziel führt. Das heißt, man muss aktiv die Absicht ausdrücken, entschlossener ausdrücken.

68. Wenn in euch so ein Schritt nicht gemacht wird, ist es nicht einfach, euch von außen zu helfen. Ringsum existieren viele unsichtbare Kräfte, die euch helfen möchten, doch ihr drückt nicht die Richtung aus. Wie soll man euch helfen, in welcher Richtung?

69. Und wenn ihr etwas anstrebt und ihr in eurem Bestreben etwas Gutes seht, dass ihr damit also Gott verherrlicht, doch wenn ihr vorerst nicht die Möglichkeit dazu habt, so soll diese Begierde innen weiter bestehen und ihr macht eben das, was jetzt in euren Möglichkeiten steht.

70. Da es aber diese Absicht gibt, so beunruhigt sie bereits den umgebenden Raum. Und dann kommt man euch entgegen: Allmählich lässt man bestimmte Situationen entstehen, von verschiedenen Seiten versucht man das Schicksal der einen oder anderen Leute zu verändern, von denen diese Handlung abhängt. Und allmählich öffnet sich der Weg für euch.

71. Man darf hier nicht auf den ersten Wunsch des Menschen hin sofort einen Weg eröffnen. Schließlich hängen diese Wege auch von euren Nächsten ab, und man darf sich nicht mit Gewalt in ihr Schicksal einmischen. Niemand hat das Recht, Einfluss auf das Gesetz der Freien Wahl zu nehmen.

72. Wie aber kann man den einen oder anderen günstigen Weg bereiten? Dafür muss man bestimmte Anstrengungen machen, verschiedene Möglichkeiten der Bewegung vorschlagen, damit sich das Schicksal des Nächsten ein bisschen verändert, damit er irgendwie, zufällig oder nicht, doch allmählich den Weg für das Wohl bereitet.

73. Das ist ein großes, kompliziertes Gesetz. Viele möchten euch helfen. Doch es muss ein Bestreben eurerseits bestehen. Es muss die Begierde geben, diesen Schritt zu tun."


74. "Wenn man von der Gemeinschaft spricht ... Die Gemeinschaft besteht aus Familien, jegliche Gesellschaft besteht aus Familien - nicht aus einzelnen Menschen, die in einem großen Haus zusammenleben, sondern aus Familien, die an einer gemeinsamen Arbeit füreinander teilnehmen. Das ist eine normale Gemeinschaft.

75. Das Gesetz der Familie, der Ehe ist sehr wichtig. Der Wohlstand der Familie wird die Grundlage der Gemeinschaft bilden. Der Tempel der Familie, wo die Menschen fähig sind, ihre Kinder und jene zu ernähren, die sich nicht selbst ernähren können, wird diese Grundlage sein.

76. Im Versuch, eine Gesellschaft zu bilden, versucht, euch in euren Familien gut miteinander zu vertragen, versucht standzuhalten und in eurem Inneren die Fähigkeit zu erlangen, euren Lebensweg fortzusetzen. Wenn ihr dann diese feste Grundlage erlangt, beginnt ihr, eure Möglichkeiten zu vereinen und werdet eine größere Arbeit in Angriff nehmen."


77. "Euch zu einer Schlussfolgerung zu bringen, ist fast unmöglich, wenn es die Wahrheit nicht gibt, Die bei euch steht,

78. Denn ihr habt alle gleiche Bedingungen und gleiche Rechte, eure Meinung zu sagen, als wäre sie die richtigste."


79. "Ich sage das, was keinen Eingang ins Neuen Testament gefunden hat.

80. Man kann schließlich nicht naiv annehmen, dass das Neue Testament all das übermittelt, was einst gesagt worden ist. Das sind ja nur einige Sätze. Sollen etwa den Jüngern drei Jahre lang ein und dieselben wenigen Sätze wiederholt worden sein?!

81. Dort wurde vieles gesagt, was niemand von euch weiß und wovon ihr keine Ahnung habt. Damals war es aber nicht möglich, all das aufzuzeichnen.

82. Deshalb blieb alles bei dem, was die Grundlage des Glaubens, sein hauptsächliches Wesen bilden sollte. Dieses Wesen wurde in grober, allgemeiner Form definiert. Und in dieser Form musste dieses Wesen aufbrechen und das Bewusstsein des Menschen erobern.

83. Doch nun ist nicht die Zeit gekommen, das zu wiederholen, was ihr schon wunderbar wisst, sondern euch das zu erzählen, was ihr nicht wisst und noch nicht gehört habt, doch worüber ihr schon zweitausend Jahre lang streitet. Ich bin jetzt bereit, diese wichtigen Kleinigkeiten zu erzählen, aus denen euer Leben besteht."


84. Zum Schluss des Treffens sagte der Lehrer über den Kongress: "Seid ihr gekommen, um Antworten zu suchen? ... Jeder hält eine bestimmte Besonderheit in sich für wichtig. Ihr trefft euch, drückt füreinander gute Wünsche aus und geht wieder zu verschiedenen Orten auseinander, um eure Besonderheit zu erfüllen. Wo aber auf der Erde ist ein einiges Volk?"