Vadim 7

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  Kapitel 16  

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Ich habe ein Netz mit sehr weiten Maschen ausgeworfen, und es wird nur jene einfangen, die fähig sind, das Vorbestimmte zu erfüllen

1. In New York waren die letzten Aufenthaltstage des Lehrers in Amerika angebrochen.

2. Der Saal des Restaurants 'Russland' wurde zwei Tage von der Wahrheit durchtränkt, und seine Wände füllten sich mit Reinheit und Licht. Mehr als zweihundert Menschen füllten am Samstag, den 12. Juli 1997, den weiten, grünfarbigen Saal.

3. Das Wort verzauberte wunderbare Zuhörer, die nicht gekommen waren, um ihre eigene Meinung anzuhören, sondern die Wahrheit, die dem Menschen anbot, sich selbst zu besiegen.


4. "Die Realität interessiert sich nicht für die Ideologie des Menschen, sie entsteht so, wie sie sein muss. Der Mensch aber lernt entweder, sie richtig zu sehen und zu überwinden, was er überwinden muss, oder er wird endlos krank sein, sterben, leiden und versuchen, einen Schuldigen zu finden. Solche Dummheit dauert bereits Tausende Jahre an.

5. Viele Welten wurden vernichtet, während sie versuchten, die Harmonie zu erfassen. Und nun ist der Mensch, nachdem er riesige Werke über die Weisheit geschrieben und lange Jahrhunderte der Philosophie und den Gedanken über das Ewige gewidmet hat, trotz allem an der letzten Schwelle angekommen: jede Sekunde lässt er auf der ganzen Erde Blut fließen, ständig schüttet er Bosheit aus, indem er seine Unzufriedenheit bei beliebigem Anlass ausdrückt, und dabei versucht er natürlich, einen Schuldigen zu finden.

6. Doch man kann nicht für immer Dummheiten machen. Eines Tages kommt man unweigerlich an eine Grenze, die euch vor die letzte Wahl stellt."


7. "Ich möchte sehr, dass ihr euch nicht der aufdringlichen Idee jeglicher Richtungen hingebt, die versucht, allen zu beweisen, dass es schlecht ist, auf der Erde zu leben, dass dies eine sündige, verdorbene Welt ist, dass ihr sie verlassen müsst und euch ein Weg dorthin bevorsteht, wo es keine Sünde gibt.

8. Die Sünde kommt vom Menschen, sie kann nicht für sich allein leben, außerhalb des Menschen. Deshalb, wo ihr auch hingelangt, ihr werdet das mit euch tragen, was in euch ist.

9. Ihr habt das Recht, eine erstaunliche, wunderbare Welt zu bauen - wie die Welt des Großen Vaters - dort, wo euch diese Möglichkeit gegeben wurde.

10. Und ihr müsst nicht von hier irgendwohin wegstreben, ihr müsst alles selbst tun, mit euren eigenen Händen auf dieser wunderbaren, erstaunlichen Erde.

11. Wenn ihr Ihre Harmonie versteht, wird sich vor euch das Gesetz der Ewigkeit erschließen, und dann, bitte, könnt ihr euch im Weltall fortbewegen und es unendlich anfüllen. Das ist - euer Zuhause."


12. "Man darf dem Nächsten nicht das aufdrängen, was für euch teuer ist. Man darf nur hinweisen und erzählen, wenn der Mensch das möchte. Weiter aber muss euer gutes Herz alles von allein tun. Denn wenn ihr den Willen Gottes erfüllt, strebt ihr danach, euer Herz den Nächsten zu geben, ohne etwas von ihnen zu verlangen ..."


13. "Wie kann man auf einen Menschen nicht böse sein, wenn er offensichtlich schlecht ist?" fragte man den Lehrer.

14. "Betrachtet ihn wie einen Rabauken in schmutzigen Hosen, der mit einem Katapult hervorspringt und versucht, jemanden zu treffen. Man darf ihn nicht ernst nehmen. Wie kann man von ihm gekränkt sein?

15. Versucht, mit eurer Vorstellungskraft ein leichtes Bild zu schaffen und dieses Bild dem Nächsten aufzulegen, und euch wird es leichter fallen, euch zu solchen Handlungen zu verhalten.

16. Wenn ihr euch im Herzen leichter zu ihm verhaltet, wird eure Kraft richtig auf das einwirken, was sich in ihm befindet.

17. Denn er zeigt durch seine Handlungen die Begierde nach Wärme: Er geht dorthin, wo es warm ist. Und, indem er euch Schmerz zufügt, hilft er euch, stärker zu werden. Wenn ihr aber stärker werdet und seine Kälte mit eurer Wärme überwindet, so helft ihr auch ihm, und er bekommt ein bisschen Wärme.

18. In jedem von euch besteht ständig die Begierde nach Wärme. Und grobe Handlungen entstehen auf der Grundlage, dass der Mensch den Glauben verloren hat, dass jemand fähig ist, Wärme einfach nur so zu geben. Und da er in dieser Lüge erzogen worden ist, ist er überzeugt, dass man Schlechtes schaffen muss und Schmerz zufügen muss und dass dies eine normale Seite des Lebens ist.

19. Und sobald er mit Wärme in Berührung kommt, geht in ihm innerlich ein stürmischer Veränderungsprozess vonstatten. Er wird sich an diese Situation erinnern, sie wird ihn einholen, und er wird sich schämen.

20. Dann kann er erneut zu euch kommen, um sich zu überzeugen, dass das wirklich so ist. Und wenn ihr versagt, sagt er: 'Ich habe es ja gewusst, immer dasselbe, derselbe Unsinn.' Doch wenn ihr das zweite, dritte Mal durchhaltet, zerbrecht ihr diesen Zustand in ihm, und er beginnt, sich schnell zu verändern.

21. Die Hauptsache ist, sich richtig dazu zu verhalten und Schläge auszuhalten, die euch gebracht werden. Und dann werden diese Dornen unbedingt Blüten geben."


22. "Ich bin nicht daran interessiert, euch zu zwingen, die Wahrheit anzunehmen. Ich fische Menschen: Ich habe ein Netz mit bestimmten Abmessungen der Maschen ausgeworfen und beginne, es aus dem Wasser zu ziehen.

23. Ich strebe nicht an, die Maschen so fein wie möglich zu machen, um alles, wie es kommt, herauszuziehen. Ich brauche nicht alles, wie es kommt, denn sie werden sowieso nicht jenes machen, was gerade jetzt getan werden muss.

24. Das wird eine sehr weite Masche sein. Die weiteste, die man auf der Erde liefern kann. Und sie wird nur jene herausholen, die fähig sind, das Vorbestimmte zu erfüllen.

25. Alle anderen kommen zu ihrer Zeit: der eine muss einfach noch wachsen, um dann zu erfüllen; ein anderer wird noch nicht wachsen, er soll auch nicht sehr große Abmessungen erreichen, wenn er aber wenigstens ein bisschen Gutes tut - das wird ihn schon froh machen."


26. Als das Treffen endete, wurde zur allgemeinen Freude bekannt, dass der Saal auch am Sonntag den Lehrer und jene aufnehmen würde, die begierig waren, Ihn zu treffen.

27. Der Verwalter des Restaurants, Simeon, war ein aufmerksamer Zuhörer der Worte des Lehrers und opferte aufrichtig seinen freien Tag im Namen eines neuen Treffens.

28. Am Sonntag ließen jene, die gekommen waren, um den Lehrer zu sehen und zu hören, Ihn mehr als drei Stunden nicht gehen. Es gab viel Lächeln, das Christus und untereinander geschenkt wurde, es gab die Freude der Herzen, die den Lehrer erkannt hatten, und es gab die Trauer über die bevorstehende Trennung.

29. Zwei Amerikanerinnen erbaten ein individuelles Treffen mit dem Lehrer. Eine der Frauen, die ältere, in einem langen, orangefarbenen Gewand, war eine Verehrerin östlicher Meister. Sie lächelte die ganze Zeit über und stellte Vissarion fast keine Fragen, erbat einzig zum Ende des Gesprächs von Ihm den Segen. Die andere, eine Heilerin und Anhängerin der Schamanentraditionen, hatte dagegen nicht wenige Fragen an den Lehrer.


30. "Wie schätzen Sie die Amerikaner und ihre Zukunft ein?" fragte sie.

31. "Sie sind naiv wie Kinder, die ihre einfache Welt aufbauen, doch diesen "Kindern" droht eine gewaltige Gefahr. Diese "Kinder" verstehen es nicht, mit der Vorstellungskraft, der Phantasie zu leben, sie leben mit der konkreten Vorstellung eines Gewinns. Solche Kinder sind nicht lebensfähig", antwortete Vissarion.


32. "Man sagt, dass New York in die Erde versinken wird. Einige Gruppen gehen in die Berge. Sie bauen das Leben in Sibirien ebenfalls in den Bergen auf", sagte die Frau.

33. "Die Fähigkeit Amerikas zu überleben ist minimal. Jeder wird zu dem kommen, was er verdient hat. Auch jemand, der hoch in die Berge gestiegen ist, wird sterben müssen ..."


34. "Ich versuche, die Menschen zu heilen, die Erde zu heilen und zu retten", sagte die Frau. Sie war nervös und unruhig neben dem Lehrer.

35. "Wie kann ein unharmonisches Wesen die Harmonie heilen?" fragte Vissarion.

36. "Die Erde ist jetzt nicht in Harmonie", sagte die Frau.

37. "Dann wäre sie bereits zerstört. Nicht in Harmonie ist jetzt - die Menschheit", erwiderte der Lehrer.


38. "Ich wende mich aber im Gebet an den Herrn."

39. "Die Worte, die beim Gebet geschaffen werden, sind vor allem für den Menschen - der Vater benötigt sie nicht.

40. Wenn das Herz des Menschen reiner wird, bekommt die Erde die notwendige Hilfe", sagte Vissarion.


41. Das Gespräch ging weiter mit Fragen über das Wesen des Vaters.

42. "Das heißt, der Himmlische Vater - ist nur der Gott der Erde?" fragte die Frau im orangen Gewand.

43. "Der Vater verbreitet Seinen Segen auch im Weltraum. Doch die Strahlen, die vom Vater ausgehen, spiegeln sich nur beim Menschen wider.

44. Wenn die Menschen beginnen werden, das Universum zu besiedeln, wird sich die Liebe des Vaters im ganzen Universum verbreiten, sie wird sich dann auch in ihm widerspiegeln."

45. "Segnen Sie mich", bat die Frau.

46. "Der Mensch bekommt den Segen, wenn er mit Mir in Berührung kommt", lächelte der Lehrer. "Es käme dem gleich, wenn man während man in der Sonne liegt, die Sonne bitten würde, einen zu wärmen."


47. Am Montag, den 14. Juli 1997, kam David zum Lehrer und Seinen Begleitern, um sie für den Rückflug nach Moskau zum Flughafen zu bringen.

48. Zusammen mit David war auch Jain gekommen, um den Lehrer zu verabschieden. Das eine Zusammentreffen mit dem Lehrer hatte in Jain den Wunsch hervorgerufen, Vissarion erneut zu sehen und Ihn zum Abschied zu umarmen.

49. Im Hof des zwölfstöckigen Hauses in Brooklyn verabschiedeten sich jene von Christus, die Ihn liebgewonnen hatten. Sie umringten den Lehrer in einem breiten Kreis. Es war still: Die Minuten des Abschieds baten um Ruhe.

50. Die Menschen unterhielten sich leise untereinander, doch nicht mit dem Lehrer, zu Ihm hoben sie glückliche, traurige Augen.

51. Die Zeit zur Abfahrt war gekommen. David trat zum Lehrer und spielte auf der Flöte eine schöne, traurige Melodie.

52. Die Melodie klang aus, der Lehrer dankte, verneigte sich und legte die Hand ans Herz ...


53. Am Flughafen erkannten die Angestellten erneut Christus. "Seht, Jesus", sagten sie begeistert zueinander und zeigten auf den Menschen im langen, weinroten Gewand.

54. Sie freuten sich über das flüchtige Treffen und ließen den Lehrer und Seine Schüler ohne Kontrollen passieren. Sie freuten sich aufrichtig über die Begegnung, doch sie vergaßen sie auch schnell, sie vergaßen sich schnell und verblieben mit ihren Sorgen ...