In der Ehe übernehmt ihr die Verantwortung für die Mängel des Nächsten. ~ Wenn jemand in euren Beziehungen nicht an Intimität arbeitet, darf der andere jemand neues wählen. ~ Wenn die Frau dem Mann gegenüber mehr wie eine Mutter ist ~ Wenn die Ehefrau sich in einen anderen Mann verliebt ~ Wenn der Mann zum Mann wird, sucht er nicht mehr die Mutter in der Ehefrau ~ Kann man den Ehemann verlassen, wenn man keine Gefühle mehr für ihn hat? ~ Den Ehemann umarmen, auch wenn es sich unangenehm anfühlt? ~ Umarmungen von bekannten Männern ablehnen, wenn sie sich unangenehm anfühlen? ~ Den vergebenen Ex-Mann zurückgewinnen? ~ Was tun, wenn die Hand eines Mannes beim Tanzen die Frau unangenehm berührt? ~ Was tun, wenn der Ehemann sehr verschlossen ist? ~ Kann eine Gläubige eine Liebhaberin sein? ~ Kann man den Ehemann bitten bei der Hausarbeit zu helfen? ~ Wenn der Ehemann Dinge unternimmt, ohne die Frau zu fragen, ob sie mitkommen möchte ~ Vom Mann mit den vier Frauen ~ Über die Anhänglichkeit an einen Mann, der zu Besuch kommt ~ Wenn der Sex nicht nach Wunsch läuft ~ Wenn die Frau ihren Mann nicht küssen mag ~ Vom Ehemann, der seiner Frau das Salz nicht reichen will ~ Der Mann, der seine Mitbewohnerin um Wangenküsse und Massagen bittet ~ Über Kusshändchen, die unangenehm wirken ~ Kann man in 'die Welt' fahren, um einen Mann zu finden? ~ Das Männliche und Weibliche sind gleich wertvoll ~ Das Vertrauen der Frau in den Mann ist für ihn enorm wichtig ~ Auf jeden Versuch der Versöhnung muss man reagieren ~ Darf man erotische Bücher und Filme zusammen mit dem Ehemann anschauen? ~ Die Schwingungen einer Frau sind auf ein bestimmtes Spektrum der Schwingungen eines Mannes abgestimmt ~ Soll die intime Nähe mit dem Orgasmus enden? ~ Wenn du gehandelt hast, ohne einen Fehler zu sehen, so sollte diese Situation so sein ~ Soll die Frau dem Naturgefühl zu einem Mann nachgehen, auch wenn sie in ihm nicht den Vater ihrer Kinder sieht? ~ Lernt geduldig zu sein und nie auf den Wogen der Emotionen zu schimpfen!
1. Am 22. November hat der Lehrer mit seiner Fahrt nach Petropawlowka zum ersten Mal in dieser Jahreszeit den Winterweg zu den Taigadörfern eröffnet.
2. Nach drei Tagen der individuellen Treffen fand in Petropawlowka im Haus des Segens das Treffen des Lehrers mit den Frauen statt.
3. Der Tag war frostig. Das Haus des Segens konnte nicht alle aufnehmen, die den Wunsch hatten, bei diesem Treffen dabei zu sein. Ein nicht kleiner Teil der Frauen versuchte, seitlich der Türen der Kirche bei diesem Treffen zuzuhören...
4. Zu Beginn dieses Treffens sagte der Lehrer:
5. „Das ist keine Zeit des Zufalls. Ihr habt diesen Ausdruck schon mehrmals von Mir gehört. Und das, was ihr von Herzen macht, indem ihr eine Bewegung gemacht habt und hierher gekommen seid, dies heißt, es ist schon nicht so zufällig. Darin liegt eine eigentümliche Gesetzmäßigkeit, und ihr habt etwas von dem Wichtigsten für euer Leben.
6. Da ihr in die Atmosphäre geratet, wo euch das Lebenswichtigste eingegeben wird, lohnt es sich da zu klagen, als würde gegebenenfalls noch etwas fehlen? Euch wurde doch das Wichtigste gegeben!
7. Wenn ihr hier und in solchen Verhältnissen seid - habt ihr dieses Wichtigste erworben, ohne welches die Rede von etwas anderem nicht weise wäre. Und wenn ihr das, was ihr schon habt, nicht erkennen werdet - in jedem Fall (wo ihr auch sein mögt) werdet ihr jenes andere (wovon ihr sprecht, außer diesem Hauptsächlichen) sowieso nicht richtig erlangen können, sowieso warten immer wieder dieselben Fehler und sehr traurige Folgen auf euch.
8. Darum muss man sich nicht beeilen, Mangel an Weisheit zustande zu bringen, lernt, das Hauptsächliche, das ihr gefunden habt, zu schätzen. Davon hängt sehr vieles ab. Und ändert euren inneren Geist mutig. Ändert richtig.
9. Obwohl es auch schade ist, dass es bei euch an etwas mangelt, was (da stimme Ich zu) seine Rolle im Leben des Menschen spielt und für ihn nötig ist; aber wir gehen von dem Gegebenen aus. Das sind Lehrstunden, die mit der unharmonischen Welt verbunden sind, wo viel unterschiedliche Mängel herrschen, die vor Jahrhunderten eingegeben wurden, und sie ereignen sich.
10. Darum ist es in dieser Zeit unmöglich, von etwas Idealem, von etwas sehr Gutem zu reden. Das ist einfach unmöglich. Das gibt es nicht – das Ideale.
11. Es (das Ideale) soll wie eine Norm sein, nicht als etwas unglaublich Hohes, schwer Erreichbares, sondern wie eine Norm, jeden Tag. Aber jetzt sieht das alles wirklich unwahrscheinlich schwer erreichbar aus, und davon wird wie von etwas Idealem gesprochen.
12. Das soll sein. Aber jetzt wird dies nicht so sein. Es gibt dies nicht, denn das Ideale wird von gemeinsamen Bemühungen der Leute zusammengesetzt.
13. Wenn ein Mann und eine Frau eine Familie bilden, heißt das, sie sollen zu zweit richtige Bemühungen einsetzen. Sie sollen sich nicht nur anstrengen, richtige Bemühungen einzusetzen, sondern sollen auch noch fähig sein, dieses auch zu tun.
14. Es ist gut, sich zu bemühen, aber jemand hat einfach keine Kräfte, er stürzt ab. Und man kann dies schon nicht harmonisch nennen, denn man stürzt ab, jemand schlägt jemanden mit Worten, mit der Stimmung... und es gibt keine Harmonie. Und hier wird schon alles durch die Geduld des anderen Menschen bestimmt.
15. Euer Glück und Wohlergehen in den Familien, wenn ihr beginnt, sie zu bilden (oder ihr beginnt erst die Freundschaft mit dem Wunsch, zum ersten Mal in eurem Leben eine Familie zu bilden), werden durch viele Bedingtheiten, die eine komplizierte Entwicklung der Ereignisse in eure Beziehungen eingeben, bestimmt. Das sind die Erziehung des Menschen, seine inneren Einstellungen, die sich bei ihm gebildet haben, seine Schwächen, Gewohnheiten.
16. Darum besprechen wir auch, dass, wenn ihr die Verantwortung füreinander auf euch nehmt, übernehmt ihr nicht einfach die Verantwortung für irgendwelche (guten) Qualitäten des Nächsten, ihr übernehmt die Verantwortung für die Mängel des Nächsten. Das heißt, ihr müsst verstehen, geduldig zu sein, bei etwas entgegen zu kommen.
17. Und natürlich, vor allem in diesen Beziehungen lernt ihr, euch selber zu ändern. Nicht die Nächsten, sondern euch selber.“
18. In der Antwort auf eine der Fragen sagte der Lehrer:
19. „Behaltet dies: Wenn es in Familien (und dies kommt vor) keine intime Beziehung gibt, und ihr werdet für quasi Ehemann und Ehefrau gehalten, so kann es durchaus so vorkommen, dass in irgendeiner Zeitperiode die Frage betrachtet werden wird, aus welchem Grund es dies nicht gibt, wer von euch als erster da verweigert hatte und aus welchem Grund.
20. Und jemand kann dafür, dass bei euch keine Familie gebildet wird, als Schuldiger bestimmt werden. Oder sind beide schuldig: Das heißt, der eine und der andere hat Probleme, aber niemand setzt richtige Bemühungen ein, um diese Situation auszugleichen.
21. Und dann kann jeden Moment eine Variante des Bildens einer neuen Familie dem einen oder dem anderen Menschen vorgeschlagen werden.
22. Wenn der Schuldige bestimmt werden wird, so wird es ihm natürlich etwas unangenehm sein, denn es wird dem anderen vorgeschlagen werden, eine neue Familie zu bilden, demjenigen, der sich eigentlich im normalen Sinne bemüht hat, alles zu tun, aber der andere Mensch hat nicht reagiert.
23. Das heißt, wir wollen jetzt dieses allgemeine Schema in Bezug auf euch vereinfachen. Wenn ihr irgendeinen Umstand habt, bei dem bei euch keine intime Beziehung mit dem Ehemann existiert, und er setzt Bemühungen ein, diese Aufgabe zu lösen, und ihr flieht sie, ihr reagiert nicht, das heißt, ihr kommt ihm nicht im Lösen dieses Problems entgegen, so kann Ich ihm durchaus erlauben, eine neue Familie zu bilden, ohne euren Wunsch erfragt zu haben. Wollen wir so eine Variante betrachten.
24. Seid also aufmerksam. Damit ihr im Nachhinein nicht verworren seid, euer Staunen nicht äußert: 'Wieso denn? Warum ist das passiert?' Darum, ja! Und wohin habt ihr früher gesehen?
25. Das sind doch normale Beziehungen, wenn ihr euch harmonisch miteinander in vollem Maße vereinigt, wenn ihr völliges Vertrauen zueinander habt.
26. Und was ist das an und für sich für eine Arbeit, die sich bei dem Manne erweist, wenn er sich bemüht, die Aufgabe zu lösen, und dieses Thema wird von der Frau auf irgendwelche interessante Weise vermieden. Nein. Dann wird’s nötig, ihm zu erlauben, eine andere Frau zu nehmen, denn er braucht sie. Für ein normales Leben, für das schöpferische Arbeiten braucht er einfach eine Frau.
27. Und wer seid ihr? So werdet euch selber klar, wer ihr seid neben ihm, was ihr dort tut. Besetzt ihr den Platz von irgendwem? Die Frau ist nämlich diejenige, die danach strebt, den Mann zu verstehen und ihm bei seinem Schaffen zu helfen.
28. Aber so spreche ich von dem Menschen, der sich schon schöpferisch geäußert hat, der sich bemüht, dieses Gestalterische zustande zu bringen. Es gibt noch Männer, die sich diesbezüglich noch nicht so voll geäußert haben und sich irgendwie nicht beeilen, sich dem Gestalterischen zu widmen.
29. Und wenn wir von einem schöpferischen Menschen reden, so seid ihr als Frau jener Mensch, der danach streben muss, den Mann zu verstehen und ihm in seinem Schaffen zu helfen, ihn zu unterstützen, das heißt, ihm zu helfen, sich maximal diesbezüglich zu entwickeln. Und weiter sollen wir schon sehen, ob ihr da alles richtig gemacht habt. Das ist schon ein Thema für ein Gespräch.
30. Denn wenn ihr etwas nicht bis zu Ende macht, werdet ihr natürlich eure Gefühlsäußerungen zueinander löschen. Aber ihr werdet dies schon selbst tun.
31. Unvermeidlich wird beim Mann allmählich die Notwendigkeit entstehen, sich von euch zu entfernen, sie wird beginnen, sich auf die natürliche Weise im Inneren zu formen. Zuerst vielleicht nur wenig bemerkbar. Alles wird darauf ankommen, inwieweit er an euch hängt.
32. Und diese Anhänglichkeit (wenn sie groß ist) wird ihm zuerst keine Möglichkeit geben, diese Entfernung zu bemerken. Aber sie wird sich allmählich äußern. Und das ist einfach eine Sache der Zeit, wann sich der Zusammensturz eurer Familie ereignen wird. Das liegt nur an der Zeit. Aber sie (die Familie) wird unbedingt zusammenstürzen.
33. Darum muss man hier schon direkt lernen, in diesen Fragen klar zu werden, damit wenigstens von eurer Seite alles richtig getan wird.
34. Und schon dann gibt es die Möglichkeit, mit dem Mann zu sprechen: Warum denn benimmt er sich irgendwie unwürdig, wenn die Frau alles richtig gemacht hat?
35. In diesem Bereich, da müsst ihr vor allem vor euch selbst antworten – ob ihr alles richtig getan habt. Ihr müsst fähig sein, diese Themen abzuklären.“
36. „Wenn die Schuld des einen offensichtlich wurde (dass es keine harmonische Familienbeziehung gibt), kann es im Nachhinein der Grund dafür sein, dass dieser Mensch nicht nochmals das neue Sakrament der Danksagung (Heirat nach dem letzten Testament) annimmt?“
37. „Ja, wenn jemand in diesen Beziehungen schuldig ist.
38. Erinnern wir uns an die vorhergehende Situation, wo zum Beispiel die Frau nicht wünscht, etwas zu klären, irgendwelche Probleme zu klären (die sie stören, als Mann und Frau vollwertig zu leben). Dann erwirbt der Mann das Recht, eine neue Familie zu bilden, eine neue Frau zu haben.
39. Aber für die Frau, die schuldig wurde, wird schon die Trauung unmöglich sein. Das ist ihre Schuld.“
40. „Wenn die Frau oft den Mann wie eine Mutter unterstützen muss, für ihn Stütze sein muss, wenn es ihm schwer ist, so kann ihr naturgegebener Wunsch, sich ihm gegenüber zu verschließen, entstehen. Das heißt, sie ist wie eine Mutter...“
41. „So was kann vorkommen, natürlich. Und bei euch kann so etwas geschehen, wenn ihr zur Bildung eines Paares einen Mann nehmt, der jünger ist als ihr. Ich habe dies in eurem Leben schon nicht nur einmal erlebt.
42. Das heißt, ihr geratet in eine Reihe von unvermeidlichen Problemen, denn der Mann ist gegebenenfalls derjenige (in der Regel), der wirklich hier die Mutter sucht. Sein richtiges männliches Spüren, Empfinden, seine Handlungen sind bei ihm noch nicht entwickelt, das heißt, es ist so, als ob der Mann da noch nicht wach ist.
43. Und dann wird dies bei euch mit der Zeit nicht wenige Schwierigkeiten bloßlegen, denn ihr werdet euch auf ihn nicht stützen können, ihr werdet beginnen, die Rolle des Mannes im Leben zu spielen. Aber dann ist es für euch schwer, Frau zu sein. Und im Laufe der Zeit wird dies immer mehr zutage treten.“
44. „Ich habe eine Familie, einen Ehemann. Und ich habe Gefühle zu einem anderen Mann. Der Wunsch zu intimer Nähe mit dem Ehemann ist verschwunden. Ich weiß nicht, wie ich ihm helfen kann.“
45. „Nun, hier kann man dies schon mit der Zeit zurückgewinnen. Das heißt, diese Gefühle müssen sich bei euch zuerst beruhigen - wenn sie in diesem Moment brennen, aber ihr habt euch entschieden, dass für euch in erster Linie die Familie teuer ist (bei der Frau ist so eine Entscheidung möglich).
46. Und jemand kann fälschlicherweise denken, dass, wenn sich die Frau verliebt hat, so soll sie sich quasi unbedingt darin irgendwie realisieren, sogar auch wenn sie Familie hat. Nein. Die Frau hat das Recht zu entscheiden, ob sie von diesen Gefühlen mitgerissen werden muss, ob sie ihnen folgen muss, oder ob eben die Familie, die sie hat, jenes Wertvolle ist, das sie nicht verlieren möchte.
47. Hier wird einfach Zeit gebraucht. Nicht auf sich selbst schimpfen, oder etwas Negatives im Inneren ausdenken, mit Gedanken, dass dieses Negative die Liebesflamme löschen möge. Nein. Es wird einfach Zeit gebraucht, wo in euren gutherzigen, guten, freundschaftlichen Äußerungen hin zu dem (Ehe-)Mann die Flamme zu dem anderen allmählich, allmählich erlöschen wird. Das ist möglich.
48. Aber dann muss natürlich ein vertrauensvolles Gespräch mit dem Mann stattfinden. Obwohl dies für ihn ein nicht kleines Feuerchen sein wird. Aber das prüft wiederum auch ihn – inwieweit er neben sich wirklich die Frau sehen will, die sich an die Familie hält, sich an ihn hält und dies höher einschätzt als jenes, was in ihrem Inneren entflammen konnte.
49. Diese eure Fähigkeit, sich so offen zu besprechen, wird weiterhin wichtig sein. Die Frage wird nämlich sowieso entstehen, und dies wird irgendwie geklärt werden müssen. Das kann nicht nur ein Monat sein, wo es euch schwer sein wird, diese Beziehung fortzusetzen.“
50. „Das Mann-Kind wächst... Und wenn er sich bemüht, dem Lehrer zu folgen, so kann er allmählich zu einem echten Mann werden?“
51. „Nun ja, richtig, richtig.“
52. „Dann wird auch die Frau neben ihm zur Ehefrau, nicht aber zur Mutter?“
53. „Stimmt. Aber vergesst nicht einen Umstand. Er wächst – dafür braucht man Zeit. Ihr ändert euch auch mit der Zeit. Wenn der Altersunterschied groß ist, wird dies später eine sehr ernste Rolle spielen. Eine sehr ernste Rolle!
54. Und das ist nicht die Schuld des Mannes. Das ist einfach das Programm, das von der Natur eingegeben wurde. So stark, wie es in ihm zum Ausdruck kommt, soweit er sich von diesem unvermeidlich stärker beeinflussen lassen wird. Aber bei ihm wird der Wunsch erlöschen, sich zu der Frau, die viel älter ist als er, hinzubewegen. Er wird in ihr einfach die Mutter sehen, unvermeidlich wird er es schon so sehen. Sogar dann, wenn er zum Mann wurde, wird es ihm schwer sein, mit sich zurechtzukommen.
55. Darum, wenn ihr schimpft: 'Seht, der Mann strebt einem jungen Mädchen nach' – und ihr versucht, darin irgendeine negative Erscheinung zu sehen, so ist das schon eure Dummheit. Denn es ist wiederum dasselbe mächtige Programm, das sich nicht bekämpfen lässt: Es ist, und es wird sein.
56. Das ist eine normale Erscheinung, sie schafft die eigentümliche Bewegung, sie gibt irgendwelche notwendige Veränderungen ein, die im Nachhinein neue Kinder normal zur Welt kommen lassen und die Bewegung einer bestimmten, sich bildenden Gesellschaft zulassen. Das ist ein normales Programm.
57. Wenn man einfach nur das Ziel irgendwie erreicht, der Mann schaltet List, Kabale ein – wo schon das Negative beginnt. Hier kann man schon sehen, ob er das Gesetz gebrochen oder nicht gebrochen hat.
58. Aber betrachtet so eine Erscheinung selbst nicht als etwas Negatives. Nein, sie ist normal, natürlich. Sie klingt harmonisch, hat Nachklang, sie kann nicht als lasterhaft bezeichnet werden.
59. So seid hier vorsichtig. Denn wenn ihr es so sagt, versucht ihr einfach, mit denjenigen, die jünger sind als ihr, zu wetteifern. Ihr wetteifert einfach, ihr seid besorgt, dass ihr älter seid - also, alles sei für euch schon verloren, und sie kriegen angeblich etwas...
60. Aber das ist nicht gut. Man muss so etwas nicht sehen. Fangt euch. Denn jene Frau wird auch in eurem Alter sein, sie wird auch dieselben Aufgaben haben, sie können leicht entstehen.
61. Ihr alle befindet euch unter den gleichen Umständen. Ihr seid einfach miteinander vermischt, aber in Wirklichkeit habt ihr alle die gleichen Umstände. Und ihr schimpft...“
62. „Wenn der Mann zu seiner Mutter gegangen ist (nachdem er erfahren hat, dass ich keine naturgegebenen Gefühle zu ihm habe), soll ich versuchen, die Beziehungen mit ihm wieder in Fluss zu bringen? Er hat nicht vor zurückzukehren, denn ich sage ihm, dass ich mich ihm gegenüber wie zu einem Bruder verhalte.“
63. „Nun, wenn du dich ihm gegenüber wie zu einem Bruder verhältst, nicht aber wie zu einem Mann, so muss er schauen, wofür er denn neben dir sein soll. Als wer und wofür? Welchen Sinn gibt es hier?
64. Und du hast nichts zum Zurückgewinnen. Du verhältst dich ihm gegenüber sowieso wie zu einem Bruder. So kannst du dich zu ihm auch dort verhalten – wenn er bei der Mutter leben wird – wie zu einem Bruder. Worin besteht das Ziel, ihn zurückzugewinnen? Wofür?“
65. „Es hat sich gezeigt, dass ich daran schuld bin, dass er weg ist...“
66. „Alles hängt auch noch davon ab, warum es dazu kam, dass du begonnen hattest, ihn als Bruder wahrzunehmen, nicht aber als Ehemann. Hier muss man noch hinsehen.
67. Wenn er aber gedacht hat, er wird als Ehemann wahrgenommen und hat sich bemüht, Ehemann zu sein, und die Frau sagt plötzlich: 'Weißt du, ich nehme dich als einen Bruder wahr, nicht aber als Ehemann' - was hat er dann wirklich neben dir zu tun?
68. Er kann versuchen, sich um dich wie um einen Freund irgendwie zu kümmern, sich zu interessieren... Aber der Sinn, stets neben dir zu sein, ist bei ihm sofort verschwunden. Er hat keine Familie.
69. Er hat einfach einen Menschen, den er kennt. Einen guten Menschen, den er aus dem Herzen wohl nicht ausgestrichen hat und dem er gelegentlich helfen könnte. Aber der Sinn, neben dir zu sein... ist verschwunden.“
70. „Und ist es in Ordnung, dass wir uns getrennt haben?“
71. „Aber ich kenne nicht den Grund, weshalb alles bei dir zu diesem Zustand kam. Zum Beispiel, es gab keine offensichtlichen Gründe, ihr habt euch bemüht, habt gemeinsam gelebt, aber dann ging alles aus irgendeinem Grund irgendwie unmerklich in den Zustand über, wo der Wunsch, sich ihm gegenüber wie zu einem Ehemann zu verhalten, verschwunden war. Man kann dies als eine Variante betrachten, wo die Beziehung bei euch ganz unbemerkt aufgehört hat.
72. Dann kann man erlauben, eine neue Familie zu bilden. Und man kann hier keinen Schuldigen bezeichnen. Niemand ist schuldig, wenn ihr wirklich nichts bemerken konntet, nachdem ihr so gesehen darüber nachgedacht habt. Anscheinend habt ihr nichts Negatives getan, niemand hat geschimpft, aber irgendwie mild, mild ist das Gefühl einfach erloschen.“
73. „Hier liegt es daran, dass mein Mann einst, sozusagen... mit einer anderen Frau... Und ich war am Brennen... aber ich bin zu ihm zurückgekehrt.“
74. „Siehst du, da gehen wir schon zu den Gründen über.“
75. „Aber ich bin zu ihm wegen der Kinder zurückgekehrt, weil du gesagt hattest, dass Kinder den Vater haben sollen, und ich hatte versucht, die Familie aufs Neue zu vereinigen, ihn zu entschuldigen...“
76. „Hier aber ist schon er schuldig, natürlich. Hier ist er schuldig. Wenn nach dem Brennen dasselbe bei dir nicht wieder zurückgekehrt ist, kann man dich gegebenenfalls nicht beschuldigen.
77. Das Brennen selbst ist eigentlich auch eine Naturgegebenheit. Es brennt bei euch allen unterschiedlich. Und es kann bei jemandem sehr stark im Inneren brennen, hier kann ein großes Aufflammen vorkommen, und es wird sehr stark verbrennen. Und man braucht Zeit, damit dieses verbrannte Feld auch nur im Geringsten wiederhergestellt wird.
78. Darum natürlich, kann hier alles unterschiedlich sein... Und man kann dich in diesem Fall nicht beschuldigen.
79. Und auf eine nächstfolgende Frage seinerseits 'Warum denn haben wir dies nicht?' kannst du sagen: 'Weißt du, es geht bei mir nicht. Mir gelingt es nicht, vertrauensvoll zu sein, diese Seite von mir öffnet sich nicht dir gegenüber.'
80. Das ist eine normale Erklärung. Denn dies kann durchaus so sein. Und dies hängt nicht von deinem Bewusstsein ab, nicht von irgendwelchen zusätzlich angesetzten Bemühungen. Man braucht nur Zeit.
81. Ob er aber eine längere Weile durchhalten wird bei den Versuchen, das Vertrauen, die Freundschaft, wieder aufzubauen - das hängt schon wieder von ihm ab.“
82. „Wenn mein Mann mich bittet, ihn zu umarmen, den Kopf auf seine Schulter zu legen, spüre ich, wie stark er daran hängt. Und ich spüre meine starke Unlust, es zu tun. Ist es richtig, diese Barriere zu überwinden und das zu tun, worum er bittet?“
83. „Es ist richtig, dies zu überwinden. Wenn er bittet, heißt das, dass er es wünscht.
84. Jeder Wunsch ist eine Anhänglichkeit. Aber dann soll bei dir entsprechend davon ausgegangen werden, dass er sich von allem, was du von ihm erbitten wirst, abwenden soll, wobei er sagt: 'Warum denn ist sie so anhänglich? So soll sie sich nicht verhalten! Gebe ich lieber derjenigen, die das nicht erbittet.' (Die Worte des Lehrers wurden von dem Gelächter der Zuhörer begleitet.)
85. Natürlich, das ist normal, wenn er so bittet. Hier gibt es kein negatives Bild. Das ist eine gute Erscheinung in eurem Leben. Und wenn euch so etwas stört – so ist das gerade irgendeine Schwäche in eurem Inneren, irgendeine innere Angst; aber ihr versucht festzustellen, dass er schuldig ist. Nein, das ist eure Schuld.“
86. “Ich bin gerade in solchen Situationen, dass mir bekannte Männer beim Treffen (oder umgekehrt, beim Abschiednehmen) beginnen, mich zu umarmen, oder die Arme ausbreiten zur Umarmung, mit solchen Worten wie: 'Nun lass uns umarmen!' und laden zu dieser Handlung ein. Und ich möchte dies gar nicht. Die Frage: Wie ist es gegebenenfalls richtig, den Mann zurückzuhalten? Etwas weiter von ihm zurücktreten? Zunicken und sich verbeugen als Zeichen des Grußes oder des Abschieds? Mit Worten sagen: 'Entschuldige, mein Lieber, aber ich möchte das nicht', oder 'Entschuldige, aber das ist nicht nötig'? Oder noch irgendwie anders?“
87. „So, wie es doch dir genehm ist. Von dem hier Gesagten ist alles möglich. Wenn ihr Unlust verspürt, so ist es recht, dies in diesem Falle nicht geschehen zu lassen. Das ist zulässig.“
88. „Vor eineinhalb Jahren habe ich unter dem Zwang meines Mannes, ohne meine innere Zustimmung, in die Scheidung eingewilligt. Ich liebe ihn jetzt weiterhin, und ich habe einen großen Wunsch, mich zu bemühen, unsere Beziehungen wieder in Fluss zu bringen. Wird es richtig sein, und ist es möglich, den ehemaligen Mann zurückzugewinnen, wenn er schon mit einer anderen Frau lebt und beabsichtigt, ihre Beziehung rechtsgültig zu machen?“
89. „Nein, man darf ihn auf keine Weise zurückgewinnen. Das ist nicht richtig. Wenn der Mann schon dabei ist, mit einer anderen Frau zu leben, und ihr seid als ehemalige Frau irgendwo anders, so sollt ihr diese Initiative schon nicht ergreifen, ihn zurückzugewinnen.
90. Selbst wenn er irgendwie darauf anspielt, dass er vielleicht von euch erwartet, dass ihr ihn zurückgewinnen werdet, wenn er wartet, dass ihr ihn darum bittet, und er ist angeblich bereit zurückzukehren – es soll gar keine Initiative eurerseits stattfinden.“
91. „Nach einem langsamen Tanz lässt der ledige Mann seine Hand auf der Taille der ledigen Frau liegen. Es ist ihr unangenehm. Bedeutet diese Empfindung eine negative Unterstellung und ein Misstrauen gegenüber dem Mann? Wie soll sich eine gläubige Frau richtig benehmen? Die Hand selber wegschaffen? Erlauben, die Hand so lange, wie er will, da zu lassen? Ob es nicht grob sein wird zu sagen: 'Tu die Hand weg, mir ist das unangenehm'? Oder zu fragen: 'Ist deine Hand nicht zu lange auf meiner Hüfte geblieben, der Tanz ist nämlich zu Ende?' Ist es richtig, nur dem Ehemann zu erlauben, seine Hand auf die Taille zu legen und den anderen das bei den Tänzen nicht zu erlauben?“ (Der gestellten Frage wurde mit einem Lächeln der zuhörenden Frauen begegnet.)
92. „Man soll natürlich nicht sagen, dass es unangenehm ist. Dies wird grob sein. Aber irgendwie milde die Situation ausgleichen, zum Beispiel mit der Hand seine Hand weglegen – das ist möglich.
93. Eigentlich gibt es bei uns keine Tänze, wo die Hände des Mannes unbedingt auf den Hüften der Frau sein sollen. Anscheinend gibt es keine. Obwohl, ihr denkt euch wohl solche Tänze aus...
94. Wenn ihr seht, dass irgendeine Übertreibung vonseiten eines Mannes stattfindet, so versucht, milde auszugleichen. Aber bemüht euch, nicht grob zu sein.“
95. „Wenn der Ehemann sehr verschlossen ist und ich nicht weiß, wie ich mich ihm annähern soll, ihm Aufmerksamkeit schenken soll...“
96. „Gib dir Mühe, flexibel zu sein, gib dir dann Mühe, offen zu sein, und fordere nicht von ihm, offen zu sein. So eine Eigenschaft kann bei ihm bis zum Ende seines Lebens andauern.
97. Du sollst deine Beziehung so aufbauen, damit dies dich nicht kränkt, damit du dich dem gegenüber in leichter Weise verhältst und fortsetzt, ihm zu helfen und deshalb nicht auf ihn schimpfst.
98. Deswegen darf man ihn nicht beschimpfen. Obwohl dies irgendein Problem schaffen kann. Löst es schon gemäß euren Kräften, inwieweit ihr dazu imstande seid.
99. Aber fordert nicht von dem Menschen, anders zu sein, wenn ihr nämlich dies fordern werdet und je intensiver und länger ihr dies tun werdet, umso schneller wird eure Beziehung zu Ende gehen. Verschlossenheit ist noch kein eindeutig schlechter Zustand des Menschen.“
100. „Nach langen Jahren der Einsamkeit und des Umherirrens wurde ich zu der Liebhaberin eines ungläubigen Mannes, wobei ich wusste, dass solche Beziehungen gemäß der Wahrheit unzulässig sind. Mein Leben wurde viel interessanter und glücklicher. Ich liebe ihn. Darf ich mich für gläubig halten? Ich weiß, dass ich keine Familie mit ihm bilden werde. Ich nehme jeden Augenblick mit Dankbarkeit an.“
101. „Das ist nicht richtig. Denn ihr gebt nur eurer Schwäche nach und stellt dem Mann ein Bein.
102. Es ist euch angenehm, aber ihr denkt nicht darüber nach, ob es für seine Entwicklung günstig ist. Wenn er euch auf diese Weise nur ausnutzt ohne vorzuhaben, mit euch eine Familie zu bilden, gefällt euch das etwa wirklich?
103. Wenn er nicht wünscht, mit euch eine Familie zu bilden – heißt dies, er kann sich euch nicht völlig anvertrauen. Das bedeutet, er nimmt euch nicht als denjenigen Menschen wahr, dem man sich völlig anvertrauen kann, das heißt, ihr seid für ihn wie ein fremder Mensch.
104. Und ihr badet in seinem Verhalten euch gegenüber, wo ihr für ihn keine Hauptperson seid, ihr spielt für ihn eine kleine Rolle in seinem Leben, ihr seid wie etwas Vergängliches, was er später jederzeit austauschen wird, und er hat ein Recht darauf. Ist es etwa möglich, darin zu baden?
105. Oder ihr badet in etwas Anderem, Ausgedachtem? Ihr denkt etwas für euch aus und badet darin. So passiert es auch oft – ihr badet in Illusionen. Und wenn ihr später die Früchte erkennen sollt, werdet ihr traurig und staunt, woher konnten solche Schwierigkeiten kommen.
106. Darum werde ich diese Frage, die so eigenartig gestellt wurde, nicht direkt beantworten. Ich sage einfach, dass dies nicht richtig ist, das ist keine gute Auffassung des Lebens und eurerseits auch kein gutes Verhalten gegenüber diesem Mann.“
107. „Und wenn ich in meiner Liebe ohne Kontakte mit dem geliebten Manne bade - ist das auch eine Illusion, die Schaden bringt?“
108. „Nein – nein. Wenn du einfach in deiner Liebe ohne jegliche Kontakte mit dem Mann badest – ist das keine Illusion, das bringt keinen Schaden.
109. Und wenn du darin badest, dass der Mann dir irgendeine Aufmerksamkeit schenkt und die sexuelle Sphäre befriedigt, wenn du nur darin badest – in gewissem Maße, rein nach tierischen Trieben, dies kann gesund sein; aber im geistigen Sinne fängt hier schon ein Verlust an.“
110. „Ich mache die Arbeit im Haushalt: bereite das Mittagessen zu, räume im Haus auf. Mein Mann hört Musik, liest ein Buch. Wird es richtig sein, dass ich ihn bitte, mir zu helfen oder möge er sich erholen?“
111. „Wenn es wirklich erforderlich ist, dass etwas eben von ihm getan werden sollte, so ist es normal zu bitten.
112. Hier hat sich so eine eigenartige Frage ergeben... als ob ihr Angst habt, den Mann um irgendeine Hilfe zu bitten, als ob jemand den Anspruch äußert, dass, wenn er ein Buch liest, so darf ihn die Frau nicht bitten, im Haushalt zu helfen. Nicht doch, es ist normal, wenn ihr euch mit einer Bitte an ihn wendet.
113. Aber es wird auch normal sein, wenn er es verweigert, und ihr werdet euch ihm gegenüber so gut wie früher verhalten und werdet nicht auf ihn schimpfen. Das wird normal sein.
114. Wenn ihr anfangt zu schimpfen – das ist schon eurerseits etwas nicht Normales. Es ist unwichtig, wie er sich benehmen wird. Wichtig ist, wie ihr darauf, was er tut, reagiert. Eure Aufgabe ist – immer richtig zu reagieren.
115. Und wenn ihr anfangt zu glühen, zu schimpfen – heißt das, ihr versucht mit ihm zu wetteifern, ihr versucht ihn umzugestalten und denkt: 'Nun, was ist denn das! Er liegt, und ich arbeite hier!'
116. Aber ihr macht doch eine freudige Arbeit! Wenn ihr Hausarbeit macht, ihr gestaltet Gemütlichkeit – ihr macht eine freudige Arbeit. Warum kränkt euch das, wenn jemand daran nicht teilnimmt und nicht hilft, euch eure freudige Arbeit nicht erleichtert?
117. Denn wenn die Arbeit Freude macht, möchte man nicht, dass jemand sie noch mehr erleichtert, es ist schade, diesen Teil der Arbeit jemandem abzugeben, so gerne möchte man sie selbst tun.
118. Nun, dann wertet euer Verhalten zur Hausarbeit um. Das ist eure freudige Arbeit – ihr veredelt den Raum, somit gestaltet ihr ihn mit den eigenen Händen, durch euer Verhalten. Das ist eine sehr gute Beschäftigung.
119. Aber wenn der Mann nicht teilnimmt, ist es auch gut. Macht alles gemäß euren Kräften, was von euch abhängt. Folglich habt ihr alles, was möglich war, getan.“
120. „Mein Ehemann hat kein Bedürfnis, zusammen zu Besuch zu gehen, Konzerte, Tänze zu besuchen... Er sagt: 'Ich gehe' - und geht alleine. Mache ich das richtig, dass ich mich ihm nicht aufzwinge, obwohl ich Angst habe, aufdringlich zu sein? Oder wäre es doch besser zu fragen, ob ich mit ihm gehen darf?“
121. „Man darf natürlich fragen. Zumal, wenn man Angst hat, so kann sie durchaus unzulässig sein.
122. Der Mann kann 'ich gehe' nur deshalb sagen, damit du deinen Wunsch, mit ihm zu gehen, ausdrückst. Einfach baut er die Situation auf seine eigene Art. Er sagt nicht: 'Geh mit mir', sondern: 'Ich gehe', voraussetzend, dass du sagst: 'Ja, natürlich. Darf ich mich jetzt schnell umziehen? Warte auf mich, ich gehe mit.' Er steht, wartet.“
123. „Und wenn er sagt: 'Nein, du gehst nicht mit!'?“
124. „Das heißt, du gehst nicht mit. Aber es ist wenigstens nicht deine Angst.
125. Und es ergibt sich so: Ihr fragt nicht, weil ihr euch fürchtet. Aber das ist doch schlimmer. Ihr fragt dann schon besser nach, und ihr werdet es wissen. Nun, er hat mich nicht mitgenommen – macht nichts. Ihr setzt fort, im Hause die Gemütlichkeit, das Leben schön zu gestalten, sich im Hause mit dem Schöpferischen zu beschäftigen, das eigene Gotteshaus zu bauen. Normal. Bedingt normal (das ist dafür, dass ihr euch normal fühlt).
126. Obwohl hier gibt’s natürlich eine kleine Einengung: Wohin selbst gehen – hinter ihm her, oder in eine andere Richtung? Auch irgendwohin zu Besuch gehen? Ja, bitte.“
127. „Und wohin denn darf man gehen?“
128. „Wenn er gesagt hätte: 'Nein, gehe nicht dorthin', so wird es nicht richtig sein, dorthin zu gehen. Wenn er aber nichts gesagt hat, macht euch fertig und geht auch dorthin.
129. Aber besser, natürlich, zu fragen. Ihr sagt doch: Da ist Angst. Sie muss bewältigt werden. Also, man muss in erster Linie die Handlung vollziehen, die Klarheit bringen wird.“
130. „Im Laufe des zweijährigen Verweilens auf der 'Gelobten Erde' übernimmt ein Mann die Verantwortung für die vierte Frau. Nachdem er mit ihr neun Monate gelebt hat, sagt er, dass es ihm schwer sei und dass er den Körper verlassen kann.“
131. „Schlaukopf, Schlaukopf! Ein hinterlistiger Schlaukopf! Sie soll zu ihm sagen: 'Nun, macht nichts. Ich werde dich begraben. Und so kannst du ohne Frau irgendwo draußen den Leib verlassen', lächelte der Lehrer, begleitet von dem Gelächter der Frauen. „Man muss solch eine Hinterlist mitspielen (Anm. des Übersetzers: Die Mängel der anderen Seite spielend zum eigenen Vorteil und auch zum gemeinsamen Positiven ausnutzen).“
132. „In dieser Situation erfährt die Frau, dass er (während er mit ihr zusammen lebt) sich in Wirklichkeit schon dafür interessiert, mit einer anderen Frau eine Naturfamilie zu bilden. Nachdem die Ehefrau dies erfahren hat, darf sie sich für frei halten, oder soll sie dem Mann weiter dienen?“
133. „Sie kann versuchen, über dieses Thema offen zu reden. Aber grundsätzlich müssen wir solche Leute in Listen eintragen und wahrscheinlich in der Zeitung namentlich veröffentlichen: 'Seid vorsichtig' und weiter werden Familiennamen aufgezählt.
134. Aber dieser Mensch soll nicht in die Familie (Einige Familie) eintreten. Wir sollen ihm Beschränkungen auferlegen. Er handelt als ungläubiger Mensch. Er ist einfach ein hinterlistiger Mensch.
135. Aber wenn ihr so eingefangen werdet, ist dies für euch auch irgendeine sehr notwendige Stunde.
136. So seid aufmerksam: Es gibt viele solcher Menschen. Sie sprechen unterschiedlich: Irgendeiner redet so, irgendein anderer denkt sich noch etwas anderes aus. Aber solche 'Läufer' gibt es nicht wenige bei uns.
137. Hier kann man ein einfaches Bild aufzeigen. Wenn ein erwachsener Mann allein, einsam ist – so ist etwas mit seiner Psyche nicht in Ordnung. Gute Männer sind gewöhnlich alle schon aufgeteilt. (Das Gelächter begegnete den Worten des Lehrers.)
138. Wenn er immer noch irgendwo läuft – stimmt hier etwas nicht; das heißt, er hat irgendein Problem, das ihn nicht verträglich macht. Und seid hier einfach vorsichtig. Natürlich möchte man dem Menschen irgendwo helfen, etwas zu berichtigen... Aber seid aufmerksam.
139. Es gibt viele unterschiedliche Männer bei uns... Irgendeiner ist mit dem Esoterischen übervoll, bei ihm wird eine unendliche Menge allerlei verschiedenster Theorien über dieses Thema ausgedacht, und er folgt bald dieser Theorie, bald jener, abhängig von den Umständen, die ihm heute genehmer sind. Und er nutzt sie vortrefflich, indem er eure Ohren mit unterschiedlichem Unsinn belastet.
140. Und es stellt sich heraus, ihr lasst euch leicht von alle dem beeinflussen... Und es kommt vor, dass man Mitleid mit dem Mann hat. Er zieht da irgendwo umher: 'Ich habe kein Zuhause...' Das ist doch ein wichtiges Steckenpferdchen bei dem Mann – auf das Mitleid der Frau einzuwirken! Und in der Regel wirkt dies auch zuverlässig.
141. Also gibt es viele solcher Arten von List, die schon vom Leben ausgearbeitet sind, von denen ihr euch leicht und mit Vergnügen beeinflussen lasst.“ Der Lehrer lächelte. „Und jedermann verfolgt hier schon sein eigenes Ziel, abhängig von irgendeiner eigenen Not.
142. Seid aber aufmerksam. Es wäre natürlich zu wünschen, solche Sachen auszusprechen. Ich möchte, dass sie zu sehen sind, dass sie offen sind, dass sie durchsichtig sind. Dann wäre es leichter, etwas zu kontrollieren und jemandem weiterzuhelfen.
143. Wenn all dies heimlich geschieht, werden diese Käfer-Würmchen eure innere Welt ordentlich annagen, natürlich, dies wird immer mehr die Angst, die auch so schon im Inneren ist, verstärken. War irgendein Misstrauen vorhanden – so wird es sich diesbezüglich noch mehr verstärken.
144. Und natürlich wird es für euch schwer sein, alles zu ertragen. Darum lasst solche Sachen aufdecken.“
145. Danach wurde auf die Bitte des Priesters hin, der auf diesem Treffen anwesend war (der Lehrer unterstützte diese Bitte), der Name des Mannes von der Frau genannt, die die Frage gestellt hatte. Es handelte sich um Nikolaj Sidornko aus Tjuchtjata.
146. „Ist es für eine Frau richtig, den Mann zu fragen, wofür er jeden Tag zu ihr kommt? Sie haben gute freundschaftliche Beziehungen. Die Verwirrung ist dadurch entstanden, dass sich bei ihr eine Anhänglichkeit an diesen Mann eingestellt hat.“
147. „Nein, man soll nicht fragen. Nun, ist eine Anhänglichkeit gegeben, so gut, meinetwegen. Seht weiter. Wenn er kommt, heißt das, er will kommen, und die Zeit wird es im Nachhinein zeigen.
148. Oder ihr fürchtetet euch schon im Voraus, dass sich Anhänglichkeit einstellt und ihr überlegt, was ihr jetzt tun sollt? Und was, falls eure Anhänglichkeit stark sein wird, und er später schon nicht mehr kommen wird? Nein, hier muss man sich nicht fürchten.
149. Wenn der Mensch zu kommen wünscht (und er kommt nur in so einem Fall), heißt das, es ist ihm angenehm, mit euch zusammen zu sein. Ihr habt wenigstens die Möglichkeit, befreundet zu sein. Nicht unbedingt – ob ihr eine Familie bilden werdet oder nicht, aber es gibt schon die Möglichkeit, miteinander befreundet zu sein. Warum sollt ihr diese Möglichkeit verlieren? Pflegt Freundschaft.“
150. „Die gesamte intime Nähe dauert 10-15 Minuten. So, wie ich es will, kann mein Mann es nicht. Ich will ein längeres Vorspiel und tiefe Küsse haben (es gab schon einige Jahre keine), und ich mag vor der intimen Nähe mit ihm etwas tanzen. Das ist alles, worum ich bitte.
151. Mein Mann mag den schnellen Sex, wir leben gemäß einem schnellen Drehbuch. Aber in der letzten Zeit wurde das intime Leben für mich uninteressant. Die Frage: Bitte, fordere ich vielleicht wirklich viel? Und wie soll ich handeln? Auf die Nähe verzichten?“
152. „Ja, ihr habt in diesem Fall eine Übertreibung. Deswegen soll eure Beziehung nicht schlechter werden, und dieser Teil soll nicht gelöscht werden.
153. Es gibt so einen Begriff - 'Fetisch', 'Fetischismus beim Sex'. Das heißt, wenn ihr irgendwelche Ideen eingebt und meint, dass eben mit diesen Ideen alles gerade besser realisiert wird. Und wenn es dies nicht gibt, beginnt ihr quasi alles zu löschen.
154. Aber es wird gegebenenfalls nur deswegen gelöscht, weil bei euch eine bestimmte Bedingung gestellt wurde, eine Forderung, dass es so günstig sei. Und wenn es das entsprechend nicht gibt, beginnt bei euch ein rückläufiger Prozess.
155. Aber dies ist eine Übertreibung. Hier habt ihr überspitzt, so darf man nicht fordern. Ihr sollt lernen, euch etwas einfacher dazu zu verhalten.
156. Und wenn ihr etwas zu diesem Thema mit dem Mann besprecht, nehmt ihr das, was er zu tun fähig ist, dankbar an, denn er hat auch etwas Eigenes.
157. Zumal, wenn man ihn um etwas, was ihm zu tun schwer fällt, bittet, beginnt ihn das natürlich zu berühren. Und ihr müsst hier sorgsam, vorsichtig sein. Je mehr ihr ihn hier an diesem Teil des Egoismus unter Druck gesetzt haben werdet, umso leichter kann bei ihm der Wusch entstehen, eine andere Frau zu finden.
158. Dies ist also eine gewisse Besonderheit der Psyche, und ihr müsst euch vorsichtiger dazu verhalten. Allmählich, nach und nach, muss man irgendeinen Teil in dieser Sphäre sorgsam ausgleichen. Aber seid vorsichtig...
159. Wenn die Frau eine für sie notwendige Befriedigung nicht erhält, wird dies oft nur mit einer bestimmten Einstellung verbunden sein. Nicht mit dem, was ihre Physis braucht, sondern mit dem, was ihr Kopf fordert.
160. Darum kann man in Wirklichkeit jede Befriedigung in der sexuellen Sphäre vor allem mit einem einfachen Ausdruck richtig bezeichnen – sie ist in eurem Kopf. Wie ihr dies wahrnehmt, wie ihr dies betrachtet – von daher bekommt ihr alles.“
161. „Und ist es normal ohne tiefen Kuss, ja?“
162. „Kann sein. Überhaupt sind Küsse noch nicht so lange ins Leben der menschlichen Gesellschaft eingebracht worden. Ihr vollzieht dies jetzt. Im Altertum war das nicht so.
163. Es hängt alles davon ab, wie ihr es behandelt, wie ihr es wahrnehmt. Verlangt es also nicht.
164. Obwohl, dies spielt natürlich eine gewisse Rolle. Man kann sagen, dies ist ein bestimmter Schritt, der eure Beziehung perfekter macht.
165. Ihr seid in der Kenntnis über den Menschen, im Erkennen seiner Physiologie, etwas weiter vorangekommen. Und ihr versucht, aufgrund dessen irgendwelche zusätzlichen Bemühungen anzubringen, indem ihr einander helft, euch zu öffnen, mehr Zärtlichkeit zu erleben. Das sind natürlich irgendwelche perfekteren Schritte. Aber man kann nicht sagen, dass sie unbedingt sein sollen.
166. Deshalb, verhaltet euch einfacher dazu. Seht vor allem darauf, wie der Mensch euch wahrnimmt, seine Seele, wie er auf euch eingestellt ist, inwieweit er sich euch anvertrauen kann... Sucht den Hauptwert dort, nicht aber darin, wie er dies äußerlich ausdrücken wird.
167. Denn wenn ihr irgendwelche Einstellungen konstruiert hattet, dass der gute Bezug des Mannes zu euch punktuell diese und jene Handlungen bedeutet, so werdet ihr hier in eine schwierige Situation geraten. Gleich dann, wenn diese Punkte nicht erfüllt werden, wird sich bei euch sofort eine Gegenreaktion bilden – folglich nimmt euch der Mann nicht richtig wahr, er verhält sich zu euch irgendwie nicht gut.
168. Und dann natürlich, gleich nachdem diese Reaktion bei euch zu erscheinen beginnt, beginnt dies eure Empfindungen zu löschen. Sie behindert bei euch beim Wahrnehmen irgendwelcher Momente eurer intimen Nähe.
169. Konzentriert euch vor allem darauf, wie der Mann euch wahrnimmt. Wenn ihr teuer für ihn seid, strebt er zu euch mit der ganzen Seele – konzentriert euch eben darauf.
170. Er schätzt euch wie er kann, und er versucht, die ganze Fülle, die er besitzt (vielleicht ist diese Fülle klein, aber bis jetzt hat er nur so eine), auf euch zu richten.
171. Natürlich kann ihm etwas nicht gelingen. Das ist keine Tragödie. Er versucht doch, dies mit der ganzen Seele auf euch zu richten. Nun ist vielleicht etwas nicht ganz gelungen. Macht nichts, man muss sich nicht darauf konzentrieren.“
172. „Heißt das, das ist normal, wenn wir uns in der ganzen Periode, seit wir zusammen leben, kein einziges Mal geküsst haben, stimmt das?“ Interessierte sich eine andere Frau.
173. „Hier muss man sehen, was euch stört, so etwas zu tun...“
174. „Mein Verhalten zu großen Lippen. Mir gefällt es, wenn der Mann volle Lippen hat, er aber hat schmale Lippen. Ich kann sie nicht küssen.“
175. „Das ist eine Einstellung... Wiederum ist das ein Problem im Kopf.“
176. „Also muss man versuchen, dies zu lösen?“
177. „Natürlich, man muss versuchen, dies zu lösen – zu lernen, den Wert von allem anderen zu sehen. Das heißt, eure Aufmerksamkeit auf etwas früher Bekanntes nicht zuzuspitzen, denn das Schöne gibt es in allem. Aber man muss dieses Schöne aufnehmen können. Dies gibt es in allem.
178. Und eure Fähigkeit, so die Welt zu erkennen, zu versuchen, das Schöne in etwas Ungewöhnlichem zu finden – das ist ein wichtiger Teil in dem seitens des Menschen sich vollziehenden Erkennens der Welt, die ihn umgibt, das ist seine Achtung gegenüber dieser Welt. Er bemüht sich, sie zu verstehen, er bemüht sich, sie anzunehmen, er bemüht sich, Schönheit, Reinheit und Freude dieser Welt zu erkennen. Das ist ein wichtiger Teil.
179. Und wenn ihr etwas nicht annehmt, begrenzt ihr euch selbst – ihr verschließt euch vor der ganzen Natur, die euch umgibt (dies ergibt sich). Ihr habt nur etwas, das euch gefällt, gewählt, und den übrigen Teil der Natur habt ihr quasi durchgestrichen.
180. Aber weil ihr die Natur durchgestrichen habt, wird sich das beginnen, entsprechend auf euch auszuwirken. Eure Natur wird beginnen, sich zu verschließen, ihr verschließt sie.“
181. „Eine ledige Frau wollte sich mit einem Mann befreunden, hat ihn zu Besuch eingeladen. Er willigte ein, ist aber nicht gekommen. Kann man ihn fragen, warum er nicht gekommen ist, oder wird das ein sich Aufzwingen und eine Unbescheidenheit sein? Und die zweite Variante: Wird es richtig sein, sich selbst zu sagen, dass es nicht der Wille Gottes ist, dass es diese Freundschaft gibt und sich innerlich irgendwie abzulenken, um von diesem Manne wegzugehen?“
182. „Man muss nicht fragen, warum er nicht gekommen ist. Aber es ist auch nicht nötig, sich das sofort für alles so zu erklären, denn Gründe kann es verschiedene geben.
183. Es gibt immer den Willen Gottes für eine Freundschaft. Es kann jemand einfach zu irgendeiner Freundschaft nicht bereit sein; er kann wegen der Entwicklung irgendwelcher Ereignisse nicht bereit sein, denn sonst wird sich bei ihm die Notwendigkeit, diesen Weg zu betreten, verschließen – er wird etwas vergessen oder sonst etwas... das heißt, etwas wird ihn bremsen.
184. Das bedeutet nicht, dass es nicht gewollt ist, dass diese Freundschaft bestehe. Es gibt einfach eine andere Erklärung – dass er nicht imstande sein wird, irgendein Maß der Verantwortung zu tragen, und damit es nicht noch schlimmer wird, wird es ihm einfach nicht gegeben, dies zu tun.
185. Darum, verhaltet euch einfacher dazu, nehmt besser wahr. Nicht von dem Standpunkt aus, dass ihr so irgendeiner Freundschaft nicht würdig seid (das wird schon schlimmer für euch sein, denkt so nicht).
186. Dies könnte wohl sehr schön sein... Aber es gibt vielleicht irgendeine Nuance, die alles einfach schlimmer machen wird, und dies muss auf irgendeine andere Weise gelöst werden.“
187. „Der Ehemann und die Ehefrau sitzen am Tisch und essen zu Mittag. Die Ehefrau bittet ihren Mann, ihr das Salz zu reichen, daraufhin antwortet ihr der Mann: 'Eine Frau soll unbemerkt bleiben, die Frau soll selbst aufstehen, um den Tisch herumgehen und das Salz nehmen, ohne den Mann zu beunruhigen.' Soll die Frau das wirklich so machen? Muss man danach streben?“
188. „Nein, hier ist die Handlung des Mannes falsch. Dann kann es vorkommen, dass sie mit ihm auf einmal nicht mehr schläft. Er sagt: 'Und wo warst du?' - 'Ich blieb unbemerkt. Du hast doch darum gebeten. Ich will dein Wort erfüllen, du wirst mich im Hause überhaupt nicht sehen. Ich werde dich auf keine Weise beunruhigen.' (Der Lehrer lächelte, die Frauen lachten.)
189. Nun, dies ergibt natürlich eine absurde Situation... Aber der Mann möchte doch der Mann sein, der ein gewichtiges Wort sagen kann, auf den Tisch hauen kann, damit alle spüren: Hier gibt es einen Mann im Haus! Aber das ist natürlich eine Übertreibung, das sind keine richtigen Beziehungen zueinander.
190. Es ist auch für den Mann eine Freude, etwas zu erfüllen, um was ihn die Frau bittet, das ist normal. Vielleicht kann man nicht alles erfüllen, aber er verhält sich mit Freude dazu.“
191. „Ich lebe im Haus eines ledigen Mannes, und ich verspüre Gefühle zu einem anderen Mann. Aber demjenigen, bei dem ich wohne, gefällt es, wenn man ihn freundschaftlich umarmt, wenn man ihn aufs Wängelchen küsst. Und ich erfülle das...“
192. „Das heißt, er bittet dich, dies zu tun?“
194. „Wenn er bittet, dies zu tun, so ist es nicht gut. Dem darf man nicht entgegenkommen. Wenn ihr Freunde seid, so verhältst du dich gut gegenüber ihm, und du küsst ihn beim Vorbeilaufen einfach auf das Wängelchen, oder berührst ihn irgendwie an der Schulter – das ist normal.“
195. „Er bittet mich, ihm Massage zu geben, aber ich habe keinen Wunsch, das zu tun.“
196. „Und weswegen wohnst du in diesem Haus?“
197. „Die (Einige) Familie hat mich dort einquartiert.“
198. „Hat die Familie dich bei einem ledigen Mann einquartiert? Schau an... Wenn du keinen Wunsch verspürst, eine Massage zu geben, so musst du das nicht tun. Ja, es ist möglich. Wenn du bei ihm wohnst, verpflichtet dich das nicht, eine Massage zu geben.
199. Wenn bei einem ledigen Mann... das ist keine einfache Aufgabe. Er wird den Wunsch haben, irgendwelche Beziehungen mit dir aufzubauen, deswegen wird er dir immer mehr ab und zu wohl irgendeine Aufmerksamkeit schenken.“
200. „Aber er könnte mein Vater sein.“
201. „Aber was bedeutet 'Vater'? Wenn der Mann fähig ist, Kinder zu zeugen, ist er immer Ehemann.
202. Das Alter... es lässt einen aufmerksam werden, wenn die Frau einen wählt, der jünger ist als sie. Dann schon heißt es aufmerksam sein. Denn das ist ein wirklich ernsthaftes Problem.
203. Aber umgekehrt – ist das kein Problem. Alles kommt darauf an, inwieweit ihr euch wirklich seelisch zueinander verhaltet, inwieweit ihr einander nahe seid. Und das Alter spielt hier gar keine Rolle, denn man kann seelisch einander sehr nahe sein.
204. Unabhängig von seinem Alter kann der Mann ebenso spiellustig sein, ebenso offen, direkt, wie ein Junge, und dann wird überhaupt kein Unterschied verspürt.
205. Es kommt vor, dass das Alter wohl einfach irgend so eine Nachdenklichkeit bedeutet, da ist irgendeine reife Ansicht, man ist schweigsam, zurückhaltend... Eine junge Frau möchte mehr laufen, sich freuen, scherzen, und der Mann bewegt sich nirgends bei diesem Thema - dann kann man sagen: 'Uh, ist das ein Opa!' Also hier kann ein Unterschied verspürt werden.
206. Aber wiederum hängt all dies von der inneren Welt des Mannes ab. Darum spielt hier gerade dieser Teil keine Rolle. Alles kommt darauf an, wie ihr euch zueinander verhaltet. Dies kann ein sehr fester und ein sehr interessanter Bund sein.
207. So ein Mann ist schon geformt, er hat keine überflüssigen Bewegungen, keine leeren Ansichten... Der reife Mann läuft nicht (in erster Linie) dem Instinkt nach, dies ist bei ihm mehr mit der Philosophie verbunden, mehr mit seiner aufgeblühten inneren Weltanschauung. Das heißt, er betrachtet viele Fragen bei weitem reifer, schöner.
208. Und dies wird mehr erwünscht und sogar mehr interessant sein, als irgendwelche leeren Beziehungen und Gespräche über nichts, wenn der Mensch noch keine Reife und keine interessante Lebensbetrachtung hat. Dies beginnt man natürlich zu bemerken, denn es ist auch so.
209. So kommt alles darauf an, wie die innere Welt angenommen wird. Wenn du siehst, dass ihr in all eurem inneren Gehalt wirklich einen großen Unterschied habt, in der Unterhaltung eine Distanz besteht, wenn du siehst, dass es schwer ist, sich seelisch einander näher zu kommen - dann ja, dann muss man dies in Betracht ziehen.
210. Und wenn du rein formal siehst – das Alter... lenke keine Aufmerksamkeit darauf, sieh tiefer.“
211. „Lehrer! Darf man den Mann bitten, eine Handlung zu unterlassen (ein Kusshändchen nicht zu schicken), wenn sie bei mir unangenehme Empfindungen hervorruft?“
212. „Du musst dich einfacher dazu verhalten. Lerne zu scherzen. Dreh dich um – und schon ist das Küsschen vorbeigeflogen.“
213. „Ich brauche ihn nicht zu bitten?“
214. „Nein. Lerne dich einfacher, mit Lächeln, dazu zu verhalten. Man muss nicht bitten. Das ist nicht so etwas Aufdringliches, dem man ausweichen soll, wovor man sich hüten soll. Nein. Dies ist eine einfache Sache...
215. Ob er es so tun wird oder nicht tun wird – so wird er dies sowieso mit dem Blick tun, ohne es mit Händen oder irgendeiner Gebärde gezeigt zu haben. Du wirst dich doch nicht überhaupt vor all seinen Blicken verstecken.
216. Das wäre überhaupt ein komisches Bild: Du schauderst zurück, versteckst dich irgendwo dort, unter dem Torbogen, gleich wenn er irgendwo am Horizont erscheint. Nein. Verhalte dich einfach mit Lächeln dazu, spitze deine Aufmerksamkeit nicht zu, sodass es unangenehm wäre.
217. Was konkret ist unangenehm? Du beginnst sofort, deine Phantasie zu entwickeln. Bei dir entsteht gleich ein Gedanke, dass es dir unangenehm wäre, ihn zu küssen...“
218. „Doch, mir wäre es angenehm.“
219. „Das heißt, es wäre dir angenehm, ihn zu küssen, aber so eine Kusshand ist dir unangenehm, weil sie nicht so konkret ist, stimmt´s?“, lächelte der Lehrer. „Also überleg, womit deine Angst in Wirklichkeit verbunden ist.“
220. „Es scheint mir, dies ist irgendein intimer Moment.“
221. „Ein sehr intimer Moment? Nein. Auf das Wängelchen beim Vorbeilaufen zu küssen – kann man doch nicht sagen, dies sei irgendein tiefer intimer Vorgang, aber dies ist doch auch ein Kuss.“
223. „Nun, er kann auch oft vorbeilaufen... Na und, macht er dies etwa jede Minute? Siehst du, nein... Verhalte dich einfacher dazu.“
224. „Lehrer, da alle guten Männer vergeben sind, ob es dann wohl günstig ist, einen Mann in der 'Welt' zu suchen?“
225. „In der Welt? Ich kann nicht sagen, ob es günstig ist. Denn wenn ihr an irgendeinem anderen Ort sucht (irgendwo in den Städten, in der Welt), bedeutet das, ihr müsst bereit sein, dort auch zu bleiben. Es wird schwer sein, ihn aus der Welt hierher zu bringen.
226. Nun, wenn alles dort euch nahe ist und dies euch aufzublühen hilft – bitte. Das heißt, hier kann kein Verbot bestehen – wo ihr den Mann finden werdet.
227. Hier ist das natürlich ein Problem. Aber wenn ihr mit der ganzen Seele seht, dass ihr hier sein sollt, so müsst ihr einfach zu einem bestimmten Umstand bereit sein.
228. Obwohl, es ist eine Illusion – zu sagen, dass, wenn ihr in die Welt fahrt, so werdet ihr leicht jemanden finden, und dies wird vortrefflich sein: Dort kann es auch sogar noch komplizierter sein. Denn dort sind jetzt andere Ansichten, ein anderes Verhalten zum Leben.
229. Je weiter, umso stärker werden die Leute durch die von der Gesellschaft gestellten Bedingungen verändert. Aber in eine durchaus andere Richtung – in eine entgegengesetzte bezüglich jener Richtung, die ihr wählt. Dieser Unterschied beginnt immer mehr und mehr bemerkbar zu werden.
230. Und solange bei dem Menschen etwas gut ist, solange wenigstens etwas Gutes noch behalten wurde – kann natürlich dieses Gute erscheinen, und man kann dies sehen, nicht alles ist verloren. Aber die Vorgänge, die sich in der Gesellschaft ereignen, verbittern die Leute sehr stark, die Leute werden sehr nervös, auch ihre Ansichten, und die Ausrichtung ihres Denkens sind ganz anders, sie unterscheiden sich stark (von euren Ansichten).
231. Ob es aber harmonisch sein wird, wenn du dich den Ansichten unterordnen sollst, welche denen, denen du deine Aufmerksamkeit widmest, gegenüberstehen. Inwieweit besteht diese Bereitschaft? Das kann ein ernsthaftes Problem sein.
232. Aber wenn sich etwas Erfreuliches ergeben wird und der Mann sich dank dir ändern wird und so zu denken wünscht, wie du denkst - gut. Wirst du ihn gefunden haben – vortrefflich! Wir werden uns freuen. Nun, bring es zustande.
233. Es gibt also kein Verbot – wo ihr wünscht, den Mann zu suchen. Aber seid bereit, bezogen auf die Folgen von dem, was ihr sucht. Denn alles hat seinen Preis.“
234. „Bei mir entsteht so ein Bild beim Verstehen der Wahrheit: Die Frau an sich ist nichts. Sie hat ihren Wert nur dadurch, dass sie dem Manne dient. Wichtig und wertvoll ist die innere Welt des Mannes und die der Frau – nicht. Und überall soll die männliche Welt, das Interesse des Mannes, bevorzugt werden. Ob mein Verständnis da richtig ist?“
235. „Es (dieses Verständnis) ist sehr kategorisch. So darf man es nicht bezeichnen - als 'nichts'. So kann man es in einem gewissen Maße auch vom Mann sagen - 'nichts', denn sein Wert liegt nur im Schaffen (im Schöpferischen). Und falls es nichts Schöpferisches gibt, so gibt es keinen Mann. Dann kann man dies entsprechend auch so bezeichnen. Aber dies wird eine sehr kategorische Äußerung sein.
236. Die Frau ist etwas, auch der Mann ist etwas. Und jeder von ihnen hat seine individuelle Besonderheit, und sie sind sehr wertvoll.
237. Aber der Hauptwert – die Reife – wird schon durch die Fähigkeit, irgendeiner Sache zu dienen, bestimmt. Denn der Mann und die Frau sind geboren zu dienen, den Willen Gottes zu erfüllen, das Vorhaben, um dessentwillen sie auf dieser Erde geboren werden, zu erfüllen.
238. Das heißt, ihr seid fürs Dienen geboren, nicht aber dafür, um einfach zu sein, wie Mikroben... Obwohl sie existieren auch für etwas, ihre Existenz hat auch ihren Sinn.
239. Aber der Sinn der Existenz beim Menschen ist sehr groß, mit ihm kann keine andere Erscheinung der lebendigen Wesen im Weltall verglichen werden. Und folglich sehen wir schon weiter...
240. Die Reife wird dadurch bestimmt, inwieweit ihr richtiger, inwieweit ihr schon vollständiger euer Dienen realisieren könnt.
241. Und wenn der Mann eine bestimmte kennzeichnende Besonderheit im Dienen hat, so ist es bei der Frau eine andere – für den Mann wird sie in erster Linie zur Stütze im Schoße der Natur. Sie kann richtig jene Welt schaffen, die für den Mann sehr wichtig ist, auf die er sich wird stützen müssen.
242. Denn welche Freunde der Mann auch haben würde, so befinden sie sich nicht so oft bei ihm wie sich die Frau bei ihm befinden kann; so vollständig während des Tagesverlaufes. Darum ist ihre Fähigkeit, eine richtige Atmosphäre zu schaffen, eine sehr große Aufgabe, eine sehr wertvolle, sehr wichtige Aufgabe.
243. Und selbst wenn wir nicht selten davon reden, dass es vorkommt, dass ein Mann eine viel jüngere Frau, oder ein Fräulein wählt, so ist das sogar nicht einmal unbedingt der Hang zu etwas Jüngerem. Das ist auch der Hang zu jener Welt, die von den zahlreichen Misserfolgen einer schon reifen Frau noch nicht belastet ist.
244. Es komm vor, dass sich angesammelte Misserfolge, viele Schwierigkeiten (die ihr erwerbt) im Leben zu jener Last werden, die nicht so einfach wegzuschaffen ist, und ihr sollt sie selbstständig bewältigen. Und diese Strahlungen sendet ihr ringsherum aus, sie werden verspürt.
245. Und manchmal kann die Möglichkeit bestehen, wenn ein junges Mädchen, das von dieser Last noch nicht beschwert ist, dass es eine sehr wichtige Hilfsrolle für den Mann spielen kann, wobei diese junge Frau sich schneller auf seine Welt wird einstimmen können (sie hat nichts in ihrem Inneren zu brechen).
246. Wenn sie auch nicht irgendwelche großen Einstellungen hat, so sind sie vom Leben nicht gefestigt worden, und sie hat es leichter, ihre innere Welt umzugestalten und zu einem sehr – sehr guten Freund zu werden. Das kann sich bei weitem leichter ereignen.
247. Obwohl, man kann es nicht so eindeutig sagen. Denn ein junger Organismus kann auch eine sehr große Schwere eben von der Sippe her tragen, eine sehr komplizierte Schwere und kann sich auch sehr markant in Ausbrüchen jener Energien äußern, die für das Aufbauen des gemeinsamen Lebens nicht günstig sein werden.
248. Eine nicht weniger wichtige Rolle spielt hier der Grad der Reife der inneren Welt und der Grad ihrer Belastung durch irgendwelche angesammelten Misserfolge, Schwierigkeiten. Dies bezeichnet vieles.
249. Und die Fähigkeit des Dienens, die Fähigkeit, dem Manne zu vertrauen, sind sehr wichtig. Das heißt, der Mann wird sich voller seinem schöpferischen Potential öffnen, wenn sich ihm die Frau maximal anvertrauen kann.
250. Zu vertrauen – heißt nicht, dass ihr euch ihm wie einer Vollkommenheit anvertraut, und er – hoppla, hat einen Fehler gemacht – so habt ihr eine Konfusion: 'Was ist denn das? Er hat so einen Fehler gemacht!'. Ihr hattet euch quasi anvertraut. Nein, dies ist kein Vertrauen, dies hat keinen Bezug zum Vertrauen.
251. Das Vertrauen bedeutet vor allem das Annehmen des Menschen als solchen, wie er ist, und ihr glaubt, dass bei ihm alles klappen wird. Wenn jetzt ein Misserfolg da ist – macht nichts, ihr seid neben ihm und ihr werdet helfen, und alles wird gelingen. Ihr glaubt an ihn – das ist euer Vertrauen.
252. Und wenn er irgendeine Bemühung ansetzt, bemüht ihr euch nicht, ihn sofort einzuschüchtern, zu verstimmen, auf ihn zu schimpfen, sondern ihr verhaltet euch mit Achtung gegenüber seinem Vorhaben, Bestreben, ihr versucht, irgendeinen eurer Gedanken, einen Hinweis, einen Rat behutsam, akkurat zu äußern, ohne ihn zu belehren. Und dies wird für ihn sehr wichtig sein.
253. Und wenn er wirklich irgendwelche Ängste hat, irgendwelche Momente, die mit dem Noch-Nicht-Können verbunden sind, die Frau richtig zu sehen oder sich ihr anzuvertrauen (vielleicht hatte er sich auch den Mund irgendwo nicht nur einmal verbrannt, er hat irgendwelche Komplexe), so wird er beginnen, sich diesbezüglich zu entfalten, und dies wird eine große Rolle in seinem schöpferischen Schaffen spielen, er wird schaffen. Und er wird so eine Frau, die ihm vertraut, sehr schätzen.
254. Und wenn ihr euch beeilt, ihn immer zu belehren, mit der Nase darauf zu stoßen, dass er hier etwas nicht tut, dort etwas nicht tut... dies löscht seine Wahrnehmung hin auf die Frau unbedingt aus.
255. Kann sein, er hat recht; kann sein, er hat damit nicht recht; wie er sich dazu verhält, was ihr von ihm fordert, aber Ich kann euch eindeutig sagen: Dies löscht seine Wahrnehmung, die auf euch gerichtet ist, das heißt, er wird sich immer kühler, kälter euch gegenüber verhalten.
256. Darum, wenn ihr euch daran macht zu fordern, seid bereit: Durch diesen Schritt beginnt ihr eure Beziehungen abzukühlen.
257. Es ist nicht wichtig (Ich wiederhole es noch einmal), ob er recht hat oder nicht recht hat in Bezug darauf, worauf ihr seine Aufmerksamkeit zu richten versucht (was irgendwie anders getan werden muss), mit einer Forderung zu kommen, damit er dies tut. Vielleicht ist dasjenige auch richtig, was ihr zu tun erbittet, aber die Forderung selbst wird eure Beziehung abkühlen.
258. Wollt ihr eure Beziehung erhalten – so setzt eure Forderungen auf ein Mindestmaß herab, versucht ihm zu vertrauen. Und wenn wir dann einst sehen – ja, es wird von der Seite des Mannes irgendwie wirklich etwas überspitzt, irgendwelche Bemühungen werden nicht richtig sein, er tätigt irgendwelche Handlungen zu wenig richtig – dann können wir noch betrachten, ob es passt, das fortzusetzen, in dieser Richtung zu helfen, ob ihm dies schon auch Schaden bringen kann und eurer Familie im Ganzen. Aber dies wird ein separates Thema sein.
260. Und wenn wir über die Ganzheit, über die Festigkeit eures gegenseitigen Verhaltens reden, hängt sehr vieles vor allem – merk euch dies! - davon ab, ob ihr etwas von ihm fordern werdet. Denn eine Forderung ist vor allem Misstrauen, Misstrauen gegenüber der Wirklichkeit.
261. Aber ihr müsst lernen, ihn nicht als eine Vollkommenheit wahrzunehmen, sondern als denjenigen, der lernt, etwas zu tun und lernt, es auf seine Weise zu tun. Das ist auch eine normale Eigenschaft für den Mann: Etwas irgendwie auf seine eigene Weise zu betrachten, irgendwie anders zu machen als die anderen.
262. Das heißt, dies sind solche noch nicht erarbeiteten Ausgangslager jener 'Bodenschätze', die in ihn eingelegt worden sind, in seine Seele, sie kommen einfach mitunter grob zum Ausdruck. Aber sie stoßen ihn in die Richtung, in der er sich vervollkommnen soll. Und die ersten Schritte werden, natürlich, vorerst ungeschickt getan werden.
263. Aber man muss glauben, dass alles gelingen wird. Und eure Aufgabe ist es, das Misstrauen und die Forderungen an den Mann abzuschaffen. Es ist sehr wichtig, dass der Mann fühlt, dass ihr ihm glaubt.
264. Denn sogleich, wenn dies beginnt, seitens des Mannes bezweifelt zu werden - vorbei! Das ist ein kleiner Strich, der (einer nach dem anderen) beginnen wird, die Empfindung der Nähe zu euch zu löschen, das heißt, zwischen euch wird sich eine Distanz einstellen.
265. Und hier kommt alles darauf an, wie viel Geduld der Mann hat, inwieweit ihr es weiter mit den Forderungen überspitzen werdet. Die Dauer eurer Beziehung als Mann und Frau wird durch die Zeit bestimmt werden.
266. Aber dass sie (die Forderungen) die Beziehung zerstören werden – ist eindeutig. Und sie wird zerstört werden. Ihr sollt dann schon dazu natürlich bereit sein. Ihr bringt es dazu, indem ihr misstrauisch seid.
267. Seid also in diesem Sinne vorsichtig. Dieses Thema ist sehr wichtig, und das Vertrauen spielt eine sehr große Rolle.
268. Und wenn es vorkommt, dass der Mann sich euch in einem Punkt etwas öffnet, etwas mit euch teilt (was ihm teuer ist) und ihr nehmt dies irgendwie normal wahr, aber später seid ihr verstimmt, und auf der Welle von irgendwelchen Emotionen im negativen Sinne bezeichnet ihr das (erwähnt ihr das entsprechend), wo er sich euch eröffnet hatte, - wird dies euer großer Fehler sein. Dies wird ihn stark schlagen, und er wird dies behalten. Er wird euch nichts mehr mitteilen.
269. Wenn er es gemäß einer großen Seele nicht aushalten wird und euch wiederum etwas mitteilen wird, und ihr werdet ihn wieder damit schlagen, so werdet ihr sehr stark mit solchen großen Sprüngen (man kann so ein Bild zeichnen) die Zeit der Existenz eures gemeinsamen Leben verkürzen.
270. Das heißt, das ist eine sehr grobe Erscheinung, aber dies kommt bei euch vor. Ihr erinnert euch an vieles auf der Welle der Emotionen und beginnt, dies mit solch einer Farbe, in welcher es in dem Gespräch einst überhaupt nicht gemeint wurde, einzufärben. Aber er weiß doch, dass er euch vertraut hat, sich geöffnet hat, und ihr habt ihn dadurch, dass er sich euch anvertraut hat, geschlagen. Das ist sehr grob.“
271. „Lehrer, und kann dies in der gegenüberliegenden Richtung auch erscheinen?“
272. „Ja, wir sprechen jetzt darüber in einer Richtung. Aber natürlich kann dies auch ähnlich vonseiten des Mannes vorkommen. Nun, ihr werdet gleich sehen, wie scharf dies euer Vertrauen zu ihm zerbricht...
273. Jetzt werden wir nicht die Männer einschätzten, denn Ich gebe jetzt in erster Linie Hinweise für euch, was ihr tun müsst.
274. Wenn der Mann dies macht, so wird dann euer gegenseitiges Verhalten schon von eurer Geduld abhängen, inwieweit diese Geduld reichen wird.
275. Aber wenn der Mann fortsetzen wird, euch mit eurem Vertrauen zu prügeln, gerade euch zu schlagen, so natürlich, so löscht er schon eure Gefühle. Dies ist gegebenenfalls seine Schuld.“
276. „Bezieht sich dies auch auf Söhne, ja?“
277. „Das bezieht sich auf alle. Nicht selten schlagt ihr einen Menschen dadurch, dass er sich euch anvertraut, wenn er seine Seele öffnet. Aber dies ist das Traurigste, denn dies schlägt große Wunden und kann eure Beziehungen für lange Zeit abkühlen.
278. Und alles liegt beim Einfachen... Die Hauptsache – beeilt euch nie, auf der Welle der Emotionen zu schimpfen, eure Entrüstung zu äußern. Gebt euch Mühe, euch vor allem zu beruhigen.
279. Eure Äußerungen unterscheiden sich sehr stark, wenn ihr ruhig seid und wenn ihr Emotionen habt. Wenn ihr euch entrüstet, werden eure Äußerungen ganz anders ausfallen.
280. Und euch scheint es, dass ihr in einem ruhigen Zustand genauso wie in einem anderen quasi gleich denkt, ihr gebt euch ebenso Mühe, alles richtig zu machen. Aber ihr macht dies unterschiedlich.
281. Wenn ihr negative Emotionen habt, wenn ihr euch entrüstet, könnt ihr sehr kränkende Sachen äußern, eure Wörter werden sehr scharf, und dies spielt eine negative Rolle in euren Beziehungen, das heißt, dies untergräbt sie stark.
282. Bemüht euch, euch maximal zu bezähmen, soweit es möglich ist, sich zu beruhigen und danach etwas zu äußern.
283. Darum, (wollen wir wieder zu dem früher Gesagten zurückkehren), wenn eure Beziehungen sogar auch irgendwie zerbrochen werden, handelt so, dass dies nicht durch eure Schuld verursacht wird; damit ihr beim Rückblick darauf, was mit euch geschah, aufrichtig gestehen könnt: Gerade ihr habt alles getan, was möglich war – ihr habt nicht geschimpft, ihr habt nicht provoziert, obwohl es wohl auch scharfe Situationen gab, aber ihr wart hier unschuldig. Damit mindestens dieser Teil dort bei euch würdig ist.“
284. „Bezieht sich das auf die Fälle, wenn man Auseinandersetzungen hat?“
285. „Ja, dies bezieht sich darauf. Und Ich möchte raten: Begebt euch nie in Auseinandersetzungen. Einfach NIE! Fragt nie, wie euch euer Mann wahrnimmt, erkundigt euch darüber nicht.
286. Ihr könnt betrachten, was ihr nicht richtig tut und bei eurem Mann nachfragen, was er dazu meint: Wie die eine oder die andere eurer Handlungen von euch richtiger hätte getan werden können. Dies könnt ihr erfragen.
287. Aber klärt die Beziehung nicht auf die gewohnte Weise, wie ihr es tut. Das zerstört auf jeden Fall eure Liebe, eure Zärtlichkeit und euer Vertrauen. Es zerstört immer!
288. Also, wenn ihr das anwendet, wundert euch nicht nicht, dass euer Mann aus irgendeinem Grund anfängt, in die andere Richtung zu schauen. Natürlich: Er braucht eine Frau!
289. Aber wozu braucht er eine Frau, die ihn stets schüttelt und fordert, zu sagen, wie er sie wahrnimmt, ob er sie noch liebt, warum er es so gemacht hat (wenn er es nämlich so gemacht hat, so heißt das, er liebt sie nicht)? ... Damit beginnen einige völlig abnormale Forderungen, die an einen Mann gestellt werden. Das ist nicht der richtige Weg.
290. Ihr könnt über eigene Handlungen nachfragen: Ob ihr es richtig macht. Wenn irgendetwas euch verwirrt, fragt nach: 'Und wie soll ich es besser machen? So vielleicht? Gut, dann mach ich es so.'
291. Oder, wenn ihr das nicht könnt, sagt: 'Entschuldige, aber mir gelingt es nicht, das so zu machen. Ich kann es einfach noch nicht.' Und nur das zeigt eure Zurückhaltung, eure Bescheidenheit. Dies ist sehr wertvoll.
292. Zumindest ein reifer Mann wird dies immer zu schätzen wissen, er wird verstehen, dass gerade dies viel wert ist.
293. Das kann nur bei einem Mann mit mangelnder Erfahrung vorkommen, dass er über eine beliebige Frau herfallen wird, die auch nur ein wenig seine sexuelle Welt berührt hat. Aber nachdem er sich genug den Mund verbrannt hat, wird er sowieso mit dieser Weisheit erfüllt werden.
294. Und eben weise Menschen können dies gut bemerken. Dann habt ihr mehr Chancen, einen Mann zu finden, denn er wird schnell diese Eigenschaften bemerken. Und diejenigen, die dieser Eigenschaften nicht würdig sind, werden euch verlassen. Was soll's, mögen sie weitergehen und Weisheit suchen.
295. Habt keine Angst, diese Weisheit selbst anzusammeln. Dies wird die Chancen vermehren, einen interessanten Partner zu finden. Und wenn ihr dies nicht tut, kann man sagen, dass ihr überhaupt keine Chancen habt“, lächelte der Lehrer. „Ich kann dann sofort wie einer unter euch sagen: 'Bemüht euch nicht. In solchem Zustand werdet ihr nie einen normalen Mann finden. Dafür muss man den eigenen Zustand ändern.'“
296. „Und wenn der Sohn beleidigt ist? Am Morgen kommt er, um sich zu versöhnen...“
299. „Auf jeden Versuch der Versöhnung muss man reagieren, wer es auch sein möge.
300. Man darf nicht absichtlich eine kalte Distanz halten. Ihr mögt sie halten, wenn es unvermeidlich ist. Das heißt, ihr versucht es (versöhnlich zu sein), aber es geht nicht – etwas in eurem Inneren stört euch. Dann ist das nicht in euren Kräften, und die Situation ist unvermeidlich, also soll sie so sein.
301. Aber wenn ihr zur Versöhnung bereit seid, dann antwortet auf jeden Versuch, eine Versöhnung herzustellen.“
302. „Mein Mann hatte mich angeschrien, danach kommt er nicht auf mich zu, er schweigt. Darf ich als erste beginnen, die Beziehungen wieder aufzubauen?“
303. „Natürlich. Das ist normal, wenn du dir selbst Mühe gibst, den Frieden wieder herzustellen. Sogar wenn dich der Mann angeschrien hatte...“
304. „Ich bin auf ihn zugegangen und habe ihn geküsst...“
305. „Alle Achtung! So ist es richtig. Das ist normal. Das heißt, wartet nicht, dass der Mann unbedingt der erste ist. Sogar, wenn er euch angeschrien hatte, geht auf ihn zu und küsst ihn. Ausgezeichnet!“
306. „Darf man erotische Bücher und Filme zusammen mit dem Ehemann anschauen?“
307. „Wenn das etwas wirklich Schönes ist, dann ist es möglich. Es gibt solche Filme, von denen man sagen kann, dass sie sympathisch sind.
308. Aber natürlich kommt es oft vor, dass viele Grobheiten aufgenommen werden. Denn Szenen dieser Art werden doch vor der Kamera aufgenommen. Das wird künstlich gemacht. Dort gibt es keine Liebe, dort gibt es keine Zärtlichkeit, das heißt, es sind mechanische Szenen.
309. Und wenn ihr nur durch etwas äußerlich Ausgedrücktes entflammt, so wirkt da noch eure grobe Wahrnehmung. Wenn ihr anfangen werdet, all diese Gebiete der Beziehung feiner wahrzunehmen, so wird das sofort als etwas Grobes empfunden werden. Denn all dies sind bloß gespielte Szenen.“
310. „Kann eine Frau tatsächlich die Fähigkeit haben, das Programm des 'Männchens' im Manne festzustellen?“
311. „Und sie sind alle Männchen", lächelte der Lehrer, "aber das ist eine normale Erscheinung.
312. Wie kann man das Programm erspüren? Wenn er gar keine Neigung zu einer Frau hat, dann ist es ein merkwürdiges Phänomen. Er ist möglicherweise sehr krank, ein Invalide...
313. Der gesunde Mann jedoch ist immer ein Männchen. Er reagiert auf die Frau, denn er nimmt die Schwingung, die Information, wahr, die in ihr angelegt ist. Und wenn sich die Frau auf der Suche nach einem Mann befindet, das heißt, sie bereit ist, einen Mann zu finden, so berührt ihn diese Schwingung, diese Information. Und wenn dieser Teil bei ihm normal funktioniert, wird er diese Schwingung spüren.
314. Und noch weiter: Wie er damit umgeht, das ist schon das Gebiet, wo man sehen kann, inwieweit etwas richtig oder nicht richtig ist. Aber dies ist der Mechanismus eines gesunden Organismus.
315. Hier muss man noch den Aspekt verstehen, dass nämlich jede von euch den Mann unterschiedlich wahrnimmt. Eure Schwingungen sind auf ein bestimmtes Spektrum der Schwingungen der Männer abgestimmt.
316. Nun, angenommen, wenn wir uns irgendein großes Spektrum verschiedener Schwingungen vorstellen können, so nimmt eine jede von euch irgendein kleines Spektrum dieser Schwingungen wahr, und diese männlichen Schwingungen sind für euch am günstigsten.
317. Darum, jene Männer, die eben diese Schwingungen haben, werden euch am meisten berühren.
318. Das heißt, ihr zieht nur einen bestimmten Kreis von Männern an. Darum sind eure Ansichten über Männer – wie ihr sie wahrnehmt – natürlich sehr unterschiedlich. Ihr seht, dass eurer Freundin irgendein Mann gefällt, aber ihr sagt: 'Na und! Was hat sie denn an ihm gefunden?' Ihr nehmt ihn überhaupt nicht wahr. Und das ist normal.
319. Darum gibt es für jede von euch ein einzigartiges Spektrum der männlichen Schwingungen, die für euch am günstigsten sind, für die Vereinigung mit euch. Und sie werden beginnen, ebenso auf euch zu reagieren - inwieweit ihr eurerseits in das Spektrum passt. Das für sie von der Natur geschaffen wurde.
320. Und nur, wenn bei dem Mann das männliche Element derart vorherrscht, dass seine sexuelle Tätigkeit sehr heiß sprüht und sein Bewusstsein verdunkelt, dann verlangt er natürlich nach jeder Frau, wie sie auch sein mag. Aber dies ist schon so eine Natur, wo sie (die Natur) Grenzen überschreitet und von dem Bewusstsein schon in diesem Moment schlecht kontrolliert wird. So was kann auch vorkommen.
321. Aber wenn es in der Norm ist, von dem Mann mehr oder weniger irgendwie kontrolliert wird, dann kann eine bestimmte Frau ihn anrühren – er reagiert auf sie irgendwie, und die anderen rühren ihn nicht. Das heißt, das ist nicht einmal so, dass sein Bewusstsein irgendwie eingerichtet, eingestimmt ist, sondern es handelt sich um seine Natur.
322. Obwohl auch das Bewusstsein eine Rolle spielt. Irgendwelche festgelegten Einstellungen, die die Gesellschaft bei dem Mann formen mag, können auch eine Rolle spielen.
323. Wenn zum Beispiel irgendwelche Normen in der Gesellschaft kultiviert werden – sehr lange Beine, sehr schmale Frauen, so ist dies eine rein psychologische, künstliche Einstellung, die von der Gesellschaft geschaffen wurde. Das ist eine unharmonische Erscheinung. Eine sehr schmale Frau ist für das Austragen der Kinder nicht günstig, da zeigt sich bei ihr schon eine Abweichung.
324. Darum betrachtet ihr manchmal etwas an eurem Körper, etwas Üppiges, wie eine Krankheit, obwohl dies in Wirklichkeit ein Merkmal der Norm ist, ein Merkmal einer normalen Frau. Aber ihr habt Angst, dass es das gibt. Aber das ist die Norm, das spricht von einem normalen Zustand eures Organismus.
325. Man muss all diese Dummheiten aus eurem Kopf wegschaffen. Beim Menschen ist ein bestimmter Mechanismus des Wahrnehmens des gegensätzlichen Geschlechts schon festgesetzt. Das heißt, dies ist eine Norm, sie ist eingelegt, und sie hängt wenig vom Kopf ab.
326. Und ebenso die Männer. Sie können so etwas bemerken: Wenn irgendein Freund eine Frau gewählt hat, sagt der andere: 'Nun, was hast du gefunden? Konntest du nicht was anderes finden, was Besseres?' Oder wenigstens, wenn er es schon nicht sagt, so kann er doch selbst für sich bemerken, dass diese Frau ihn gar nicht rührt, er reagiert nicht auf sie.
327. Das zeugt gerade davon, dass jeder von euch eine bestimmte Einstimmung im Inneren hat, und gleich nachdem sich diese Einstimmungen verbinden, verspürt ihr eine Neigung zueinander. Aber sie ist bei den anderen nicht ebenso. Es kann sehr große Unterschiede in euren Wahrnehmungen geben.
328. Also, gleich nachdem ihr die Schwingungen von dem, auf den ihr wie auf einen Mann reagiert, gespürt habt, werdet ihr sagen: 'Oh, ein 'Männchen' ist da!' Nun ja, er hatte auf euch reagiert, ihr seid in die Schwingung geraten, die ihm von Natur aus eingelegt worden ist.
329. Und wenn ihr nicht hineingeraten seid – ist er ruhig vorbeigegangen, ohne auf euch überhaupt irgendwie zu reagieren. Und das ist auch ein normaler Zustand seinerseits.
330. Das bedeutet nicht, dass ihr schlecht seid; das bedeutet nicht, dass ihr nicht schön seid, dass etwas bei euch nicht richtig ist. Nein (damit ihr auch keine Angst habt!), ihr seid einfach nicht in das Spektrum der Schwingungen geraten, die eben für diesen Mann passend sind. Nur das!
331. Und das ist nicht mit irgendeiner Erziehung verbunden; das ist einst im Ganzen mit der Natur verbunden worden, der Einstimmung, nicht aber mit dem Bewusstsein des Menschen. Und reagiert ruhiger: So eine Verbindung ist für euch ungünstig, lasst euch deswegen nicht verwirren.“
332. „Lehrer, sag bitte, soll die intime Nähe unbedingt mit dem Orgasmus enden?“
333. „Nein, nicht unbedingt. Das ist auch eher eine Einstellung im Kopf. Der Austausch der Energien erfordert das nicht unbedingt, obwohl das für die Frau wahrscheinlich eine größere Rolle spielt, als für den Mann. Der Mann mag denken, dass das eine sehr große Rolle für ihn spielt, aber das ist ein Fehler in seiner Beurteilung.
334. Das ist natürlich ein angenehmes Ende. Aber es ist nicht erforderlich. Das heißt, man kann von solchen gemeinsamen harmonischen Begegnungen ohne diesen Abschluss vollkommen befriedigt sein. Es ist nämlich vor allem eure Liebe, eure gegenseitige Liebkosung, die Zärtlichkeit, die ihr einander schenkt - das bewirkt schon einen Austausch eurer Energien.“
335. „Ist es ein Verrat seitens der Frau, wenn sie den Mann etwa auf sein Verlangen hin allein lässt, wenn er sie grob fortjagt, aber sie verspürt auch ihre gewisse Schuld daran, was geschehen ist?“
336. „Daran, dass bei ihm diese Emotionen entflammt sind? Nein, dann soll man ihn nicht allein lassen. Man kann versuchen zu berichtigen, sich entschuldigen, um Verzeihung bitten.“
337. „Ich habe dies alles schon getan, und sowieso ist alles sehr kompliziert...“
338. „Wenn du versucht hast, alles neu aufzubauen, hast dich entschuldigt, um Verzeihung gebeten, deinen Wunsch ausgesprochen, das zu verändern, was du schon auch als etwas Unrichtiges erkannt hattest, aber der Mann jagt dich immer noch fort – dann ja, dann muss man ihn allein lassen.“
339. „Das heißt, das ist kein geistiger Verlust?“
340. „Du hast ihn nicht verlassen. Aber es war natürlich dein Fehler, wenn du siehst, dass du den Fehler wirklich begangen hast. Aber wenn du ihn nicht gesehen hast und so gehandelt hast, heißt das, dass diese Situation so sein sollte.
341. Wenn du dir dessen (des Fehlers) bewusst warst, und es trotzdem getan hast, dann ist es natürlich ein grober Fehler. Wenn du dir dessen aber nicht bewusst warst und dir in dem Moment die Mühe gegeben hast, richtig gemäß deiner Einschätzung zu handeln (aber dies führte zum Zusammenbruch eurer Familie), so kann man nicht eindeutig die ganze Schuld der Frau anlasten. Hier musste sich schon auch der Mann richtig dazu verhalten, irgendwelche Schlussfolgerungen ziehen. Das ist auch seine Schuld.“
342. „Es gibt viele interessante Männer... Und angenommen, ich habe für einen Mann natürliche Gefühle, aber ich sehe in ihm sozusagen keinen Vater meiner zukünftigen Kinder. So etwas wie ein Naturgefühl gibt es, aber ich beabsichtige nicht, ihn zu heiraten. Wäre es für mich richtig, mich lieber auf einen Mann hin zu orientieren, in dem ich doch den Vater meiner künftigen Kinder erblicke, und dass ich meinem Naturgefühl keine Aufmerksamkeit schenke, es nicht in den Vordergrund stelle?“
343. „Du fragst, ob es richtig sein wird, die Familie zu bilden, wenn du in dem Mann denjenigen siehst, der der Vater deiner Kinder sein könnte?“
345. „Nun, sei aufmerksam. Denn hier können auch Forderungen aufkommen. Die Forderungen, die vielleicht mit irgendeiner deiner Idealisierungen verbunden sind. Und warum sollen eben diese deine Kinder von eben diesem Vater, wie du dir ihn vorstellst, sein? Und wie werden deine Kinder sein? Und werden sie wirklich seiner würdig sein, oder brauchen sie vielleicht einen anderen Vater?“
347. „Ja, du kannst das nämlich nicht wissen. Deine Gefühle, inwieweit du diesen Mann lieben kannst und ihn mit dem ganzen Herzen spüren kannst, dass du bereit bist, ihm zu dienen – das ist deine Hauptorientierung.
348. Und wenn man nur mit dem Kopf feststellt, inwieweit er bereit ist, der Vater deiner Kinder zu sein... wird es schwer sein. Wenn er noch nie Vater war, so weiß er auch nicht, was das ist. Es ist für ihn schwer, sich von dieser Seite aus zu öffnen. Dafür ist es erforderlich, dass Kinder zur Welt kommen, dann wird sich bei ihm allmählich etwas öffnen, was er selber nicht kennt, und du wirst dies auf keine Weise von vornherein voraussetzen können.“
349. „Und wenn ich sehe, dass der Mann nicht verdient, dass es für mich schwer sein wird, und ich selbst werde der Mann neben ihm sein... Wofür brauch ich das?“
350. „Wenn du siehst, dass der Mann in diesem Moment nicht imstande ist, die Familie zu ernähren, und du fühlst, dass, wenn ihr eine Familie bildet, du dies tun sollst, kann man dies natürlich von vornherein in Betracht ziehen.
351. Denn es ist für den Mann, wenn er bereit ist, die Familie zu bilden, erwünscht, eine Meisterschaft zu erlangen und bereit zu sein, die Frau irgendwohin zu holen – dass er auch ein Haus haben sollte... oder bereit wäre, es leicht zu bauen.“
352. Zum Schluss des Treffens sagte der Lehrer:
353. „Und für euch wünsche Ich hauptsächlich: Ihr müsst erlernen, sehr geduldig zu sein und nie auf den Wogen der Emotionen zu schimpfen, eure Unzufriedenheit nicht zu äußern. Beruhigt euch zuerst, und danach versucht herauszufinden, was ihr falsch macht.
354. Der Mann macht alles richtig. Was ihr nicht richtig macht – das zu klären ist eure Aufgabe. Und ihr könnt für euch das eine als gegeben ansehen – er macht alles richtig. Das ist eine Gegebenheit. Da gibt es nichts herumzumäkeln, herumzukramen.
355. Denn wenn Ich euch viele Wahrheiten gebe, wie der Mann handeln soll und wie die Frau handeln soll, entsteht bei euch auf die natürliche Weise die Versuchung, den Mann auf der Welle Meiner Hinweise zu berichtigen. Und bei ihnen entsteht die Versuchung, von den Frauen das, auf was der Lehrer hinweist, zu fordern. Und aufs neue stellen sich Schwierigkeiten ein.
356. Und wenn Ich mit euch spreche, möchte Ich nicht sonderlich dem die Aufmerksamkeit widmen, wie der Mann handeln soll. Zuerst sollt ihr lernen, richtig zu handeln, und mit ihnen wird es gesondert sein. Ich werde das finden, was von ihnen zu fordern ist. Aber Ich möchte, dass ihr alles von eurer Seite würdig tut.
357. Denn wenn Ich sehe, dass der Mann ein guter, schöpferischer, zielstrebiger Mensch ist, der versucht, alles richtig zu lösen, ihr aber seid launisch und wollt nicht richtig entscheiden, so wird Mir nichts bleiben, als ihm den Hinweis zu geben: 'Dann suche eine andere Frau, denn du brauchst sie. In diesem Fall erweist sich diese Frau nicht als deine Ehefrau.'
358. Aber sie ist wirklich keine Ehefrau, sie macht nicht das, was eine Frau tun soll. Denn wofür braucht er einfach eine Frau, die neben ihm (alles) nur verwirrt und so weiter. Nun, wo ist dann der Sinn, von ihm irgendeine Heldentat, etwas Schöpferisches zu erwarten, wenn so etwas zu Hause vor sich geht?
359. Tut alles würdig, und wenn sich bei ihm Launen einstellen, dann werde Ich schon separat mit ihm sprechen: Warum hat er solche Art Launen? Was braucht er, wenn die Frau alles richtig gemacht hat? Er hat eine 'goldene' Frau an seiner Seite, und er faselt solchen Unsinn.
360. Dies wird schon ein separates Gespräch sein. Dafür aber werde Ich euch gegenüber ruhig bleiben: Ihr habt alles richtig gemacht. Diese Aufgabe muss man unbedingt erfüllen.“