Geschenke von einem Verehrer annehmen? ~ Aufdringliches Verhalten eines Verehrers ~ Darf man vom Ehemann verlangen, dass er ordentlich aussieht? ~ Vom Mann, der seine Frau fragt, ob ihr seine Welt teuer ist ~ Vom Ehepaar, das keinen Wunsch mehr auf intime Nähe hat ~ Wenn leichte Bekleidung die Blicke des Nachbarn auf sich zieht ~ Vom Ehemann, der seiner Frau nicht helfen will ~ Ein verliebter Mann, der um eine Umarmung bittet ~ Darf man den Mann während seiner Arbeit stören? ~ Wenn der Mann sich ständig von der Frau gereizt fühlt ~ Von der Frau, die ihrem Mann sagt, er solle besser aufpassen ~ Dem Mann sagen, wo seine Fehler liegen? ~ Von der Frau, die von ihrem Mann geschlagen wird ~ Darf man von Aufmerksamkeit, Fürsorge und Liebe von einem Mann träumen? ~ Was wenn man keinen Mann findet? ~ Von der Frau mit hohem Blutdruck und ihrem sorglosen Mann ~ Darf man sich trennen, wenn man nur noch wie Bruder und Schwester lebt? ~ Darf man einem Kind die Handlung intimer Beziehungen zeigen? ~ Darf man naturgegebene Schwingungen zwischen Mann und Frau künstlich unterdrücken? ~ Darf die Frau einen Mann berühren, der eine Naturneigung zu ihr hat? ~ Im Schöpferischen sollt ihr euch den Hinweisen anderer nicht unterordnen ~ Darf sich die Mutter vor ihrem Jungen nackt zeigen? ~ Wenn der Wunsch nach Intimität mit dem Ehemann nicht vorhanden ist ~ Wenn man das Rauchen des Partners ekelhaft findet ~ Wenn der Ehemann sich rücksichtslos verhält ~ Kann sich das Herzgefühl irren? ~ Muss man es sich anhören, wenn einem jemand die Leviten liest? ~ Es ist besser, dem Ehemann zu gehorchen. ~ Darf die Ehefrau Besuche im Haus begrenzen? ~ Von der Frau, die eine weitere Frau in die Familie einladen möchte ~ Darf man eine Frau in die Familie einladen, um ein Kind zu gebären? ~ Von der Frau, die wünscht, die Ehefrau Christi zu sein ~ Wegen schwierigen Umständen keinen Kinderwunsch haben ~ Je mehr ihr euren Ängsten nachgebt, umso mehr leidet ihr an Krankheiten
1. Am Morgen des siebenten Dezembers fuhren der Lehrer und Seine Schüler mit den Motorschlitten nach Petropawlowka. Am selben Tag führte der Lehrer im Haus des Segens das zweite Dezember-Treffen mit Frauen durch.
2. Ein Teil der Fragen wurde bei diesem Treffen von den Frauen im vorhinein vorbereitet und auf Zetteln festgehalten, der andere Teil der Fragen wurde im Verlauf des Treffens gestellt.
3. „Ist es richtig, von dem Mann, der mir gegenüber Naturgefühle hat, Geschenke anzunehmen (Schokolade, Pralinen, Kassetten, Schuhe, Player, Uhren, Socken, Computer, Geld), wenn ich keine entgegnenden Gefühle habe? Und außerdem – seine beharrliche Anwesenheit neben mir anfängt, für mich unerträglich zu werden (über meine Kräfte zu gehen).“
4. „Wie im Film: 'Kassettenrekorder – drei Stück, Anzüge – drei Stück...'“, lächelte der Lehrer. „Man darf das nehmen, hier gibt es nichts Gesetzwidriges. Hier schaut schon selber, ob ihr es als günstig empfindet, etwas anzunehmen oder nicht. Betrachtet die Umstände.
5. Es gibt unterschiedliche Arten von Geschenken. Es gibt Geschenke einfach von reinem Herzen her, und es gibt welche mit einem eigennützigen Interesse. Es kommt vor, dass sich der Mensch der Tiefe seiner Bemühung, die er unternimmt, nicht bewusst ist (Ich meine, wenn der Mensch ein Geschenk anbietet).
6. Denn in der Regel beginnt ein Mensch, wenn er ein Geschenk anbietet, schon in seinem tiefen Innern von euch jene Handlung, die er erwünscht, quasi zu fordern, er beginnt, sie zu erwarten, besonders, wenn ihr sein Geschenk angenommen habt. Es scheint ihm, dass der Weg, den er sich zu bahnen beginnt, sich sehr erfolgreich bahnen lässt, wenn ihr das Geschenk annehmt. Das heißt, bei ihm entflammt die Hoffnung noch mehr.
7. Aber es gibt Unterschiede. Das sind solche Umstände, wo keine eindeutige Antwort möglich ist - ihr müsst sie fühlen.
8. Ich kann nur sagen, dass es grundsätzlich nicht gesetzwidrig ist, wenn ihr versucht, entweder positiv oder negativ auf die Handlung eures Nächsten in Bezug auf euch zu reagieren, wenn er versucht, euch etwas zu schenken. Darum seht selber.“
9. „Und wenn mir die Äußerungen des verliebten Mannes unangenehm sind, solche, wie mir auf den Fersen folgen ohne meine Zustimmung, der Wunsch nach stetiger Aufmerksamkeit und Kommunikation, das Aufzwingen seiner Hilfe und seiner Geschenke, mehrstündige Gespräche, Stehen unter dem Fenster der Schule, wo ich mich auf die Unterrichtsstunden vorbereite? Wenn all dies mir unangenehm ist, darf ich ihm da als gläubiger Mensch verbieten, zu mir zu kommen?“
10. „Man kann über dieses Thema sprechen, aber das Ziel zu verfolgen, es zu verbieten, damit all das nach eurem vorbeugenden (liebenswürdigen) Gespräch verschwindet - das wird nicht richtig sein.
11. Hier muss man verstehen, dass derjenige, der beginnt, euch zu lieben, sich in euch zu verlieben, sich natürlich so äußert, dass es von euch als aufdringlich empfunden werden kann. Das ist unvermeidlich. Er beginnt doch, euch erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken, es ist ihm angenehm, euch zu sehen, es ist ihm angenehm, sich mit euch zu treffen, irgendeine Aufmerksamkeit von euch zu erhalten, wenn auch flüchtig, irgendeine kurze Aufmerksamkeit; aber das alles ist angenehm.
12. Darum, je schwächer ein Mensch in diesem Sinne ist, umso aufdringlicher wird er sich äußern. Und umgekehrt: Je stärker ein Mann diesbezüglich ist, geistig kräftiger ist, umso weniger abhängig wird er von diesen Empfindungen.
13. Obwohl er natürlich dasselbe wünschen wird wie ein beliebiger verliebter Mann (sonst auch), dass auch ihm eure Aufmerksamkeit geschenkt wird und dass er euch sieht (denn in seinem Inneren entsteht eine bestimmte Erregung, die für seinen Organismus wiederum günstig ist).
14. Natürlich wird er dies wünschen. Aber er wird sich nicht beeilen, das zu zeigen. Er wird ruhig seine Arbeit tun; zumindest wird es so aussehen, als ob er fortfährt, die Arbeit ruhig zu tun, obwohl in seinem Innern ein großer Wunsch vorhanden sein wird, euch zu sehen, mit euch zu kommunizieren. Aber er wird nicht hinter euch herlaufen und wird nicht unterm Fenster stehen... Das wird schon eine andere Art der Handlung sein.
15. Aber das ist eben damit verbunden, wie der Mann ist, wie stark er ist. Und je schwächer er ist, umso mehr wird er von seinen Gefühlen und von all dem, was mit diesen Gefühlen verbunden ist, abhängig sein.
16. Das heißt, alle Wünsche, die diese Gefühle in seinem Innern verursachen können, werden in ihm stärker erscheinen, er wird diese Wünsche verfolgen, es wird ihm schwer sein, auf sie zu verzichten. Und folglich wird es ihm schwer sein einzuschätzen, was er tut; es wird ihm schwer sein einzuschätzen, inwieweit er sich gegebenenfalls aufdringlich benimmt.
17. Er wird dies einschätzen können, wenn er (selber) in eine ähnliche Situation geraten wird. Und wenn er fähig ist, eine Parallele zu ziehen, so kann er sehen: 'Oh-o! Es erweist sich, ich habe mich ebenso benommen? Das ist ja sehr unangenehm.'
18. Das heißt, dann kommt Weisheit auf. Und er kann sich im nachhinein auf sie stützen, falls er verstehen wird, diese Weisheit aus solchen Umständen herauszuziehen. Aber wenn er diese Parallele nicht ziehen wird, wird es für ihn schwer sein, dies einzuschätzen.
19. Und ihr folgt dem Gebot: 'sich behutsam gegenüber der Seele eines anderen Menschen verhalten'. Das heißt, wenn sie sich öffnet, müsst ihr vorsichtig sein.
20. Aber das bedeutet nicht, dass ihr ihm in allem nachgeben sollt. Denn es gibt Umstände, wo man auch auf etwas wird hinweisen müssen.
21. Und man muss sich mit Geduld wappnen (dies wird gegebenenfalls erforderlich sein), denn die Aufdringlichkeit kann sich sehr lange kundtun.
22. Hier seht schon selbst, wo, in welchem Moment, man etwas aufhalten muss. Kann sein, dass man irgendwo auch streng etwas aufhalten muss. Aber wägt viele Male die Umstände ab, unter denen ihr die Strenge zu äußern wünscht, denn ihr werdet sehr oft die Strenge äußern wollen.
23. Ihr sollt in diesem Sinne sehr aufmerksam sein: Die Strenge nur in jenem Fall äußern, wenn ihr seht, dass man schon im Weiteren nicht irgendwelche Umstände zulassen darf, man muss sie auf irgendeine Weise verhindern, anhalten. Äußert dann eine gewisse Strenge. Aber wiederum vorsichtig, behutsam.
24. Wenn ihr seht, dass ihr dem Menschen Schmerz zugefügt habt, so entschuldigt euch, aber erklärt, dass ihr dies gegebenenfalls für notwendig gehalten habt, denn es gibt Umstände, die für euch einfach schwer sind anzuschauen, dies würde Komplikationen bringen. Das heißt, ihr könnt natürlich so etwas besprechen.
25. Aber behutsamer! Vergesst nicht: Wie ihr euch gegenüber den Gefühlen eines anderen Menschen verhaltet, so wird man sich auch euren Gefühlen gegenüber verhalten.
26. Behaltet dies: Alles, was ihr gegenüber diesen Gefühlen mit Strenge werdet äußern wollen, wird (und möglicherweise sogar auch noch mit schärferer Strenge) euch gegenüber geäußert werden, wenn bei euch eine ähnliche Situation vorkommen wird.
27. Und die schärfere Strenge – damit ihr jenen Fehler, den ihr selber zulasst, schneller seht. Das heißt, dies kann sehr deutlich sein. Es wird euch weh tun, es wird euch unangenehm sein. Deshalb beeilt euch im Voraus lieber nicht, solche Samen auszustreuen, seid behutsamer, akkurater.
28. Aber diese Situation ist naturgemäß. Ein in euch verliebter Mensch wird immer in irgendeinem Maße aufdringlich sein. Das ist unvermeidlich.“
29. „Und wenn der Mensch keine Aufmerksamkeit auf meine Bitten, Verbote richtet, meine Gefühle zu einem anderen Menschen ignoriert und überhaupt sich so benimmt, als ob er schon der Ehemann wäre?“
30. „Das ist schon nicht konkret ausgedrückt. „sich wie der Ehemann benehmen“ – was ist das? Hier gibt es viele Variationen... was möchtest du fragen?“
31. „Darf ich in dieser Situation den Dorfältesten um Hilfe bitten, mich an Männer der (Einigen) Familie wenden, wenn sich solche Verfolgungen seitens des Mannes fortsetzen?“
32. „Das kann man versuchen. So etwas ist möglich. Man darf jemanden um Hilfe bitten. Aber wiederum auf solche Weise, dass dies nicht mit irgendwelchen unpassenden Grobheiten endet.“
33. „Ich habe die Forderung gegenüber meinem Ehemann, dass er äußerlich ordentlich aussieht“, wurde eine neue Frage vorgelesen. „Das wird mit Bitten und Überredung geäußert, sodass er die schmutzige Kleidung auszieht, seinen zu langen Bart stutzt... Wenn er da (aber) nicht reagiert, darf ich dann beharrlicher sein? Darf man sagen, dass er gehorchen müsse, wenn er es selber nicht vermag, auf sich aufzupassen? Lehrer, rate (mir) etwas zu diesem Thema.“
34. „Ein gefährlicher Ausdruck – 'er solle gehorchen'. Warum soll er gehorchen? Ihr könnt versuchen hinzuweisen, im Weiteren aber lernt, die Gegebenheit, die besteht, anzunehmen.
35. Versucht es so geschickt im Vorbeigehen: Hopp – und ein wenig habt ihr an ihm herumgekämmt, noch einmal – da habt ihr etwas zurechtgemacht, während er finster dreinschauend etwas isst... und ihr – noch einmal, schnell, eins, zwei, drei (beim Vorbeilaufen... ein wenig) – und er ist schon in Ordnung, er hat sogar kaum Zeit, dies zu bemerken!
36. Er schimpft auf euch, und ihr lächelt, ihr entschuldigt euch... aber ihr sorgt euch sowieso wieder um ihn. Nun, ihr seid so fürsorglich, lächelnd!
37. Und erlaubt ihm, trübsinnig herumzulaufen, auf euch zu schimpfen: Was das ist, warum ihr euch ihm hier aufzwingt, warum ihr ihn kämmt?... 'Entschuldige, mein Schatz' – und das ist alles, und weiter so auf diese Weise. Normal.“ Das Lächeln des Lehrers wurde vom Gelächter der Frauen begleitet.
38. „Wenn ich etwas im Haushalt nicht erfüllen kann (nun, ich habe es vergessen, nicht geschafft), so stellt mir mein Mann oft die Frage: 'Bedeutet dir denn meine Welt etwas (ist sie dir teuer)?' Er erklärt, dass ich dies erfüllen soll, koste es, was es wolle. Zunächst antworte ich: 'Ja, teuer.' Und jetzt merke ich, dass so eine Welt, die sich nur mit ihrem eigenen Wert beschäftigt, mir nicht mehr teuer ist. Ist mein Standpunkt richtig, oder stammt er von meinem Egoismus?“
40. „Nun,... was tun, wenn der Mann das nächste Mal fragt, ob mir seine Welt teuer sei?“
41. „Antworten: 'Teuer.' Aber in irgendeinem Moment kann man versuchen zu reden: Was möchte er in Wirklichkeit von euch?
42. Ihr könnt eure Besorgnis äußern (wiederum behutsam, sorgsam), dass, wenn es so gefordert wird, diese Welt in so einem Fall aufhört, teuer zu sein, sie verliert unvermeidlich ihren Wert.
43. Wenn er wünscht, dass ihr etwas richtig macht, so ist es besser, dies etwas einfacher abzusprechen: Was wünscht er, wie ihr das nach seinem Wunsch tun sollt, und ihr werdet euch weiterhin bemühen.
44. Hier wird alles auf solch eine Weise weiterlaufen, wo entweder der Mann bestrebt ist, in euch auch irgendeinen Wert zu sehen, und diesen schätzt und lernt, euch zu verstehen (dann wird er sich einfacher bei etwas verhalten, er wird verstehen, dass ihr gegebenenfalls etwas nicht bewältigt, dass es sinnlos ist, dasjenige zu fordern), oder er sieht nur irgendeine eigene Bedeutsamkeit und versucht nicht, eure Gegebenheit zu verstehen.
45. Für ihn als einen Gläubigen ist es auch sehr wichtig, es zu schaffen, irgendeine Gegebenheit anzunehmen und wichtig, zu versuchen zu helfen, sich auf diese Gegebenheit beziehend (aber auf so eine Gegebenheit, wie sie ist).
46. Man darf euch nicht idealisieren, sich sofort auf etwas Ideales stützen. Das wird ein großer Fehler sein. Man wird doch verstehen müssen, was für eine kennzeichnende Besonderheit jedem unter euch eigen ist.
47. Und wenn er nicht danach strebt, das zu verstehen, dann... kann alles bei euch letztendlich zusammenstürzen. Hier kommt alles darauf an, wie schnell jemand von euch zu begreifen anfängt. Und je geduldiger derjenige sein wird, auf den die Angriffe gerichtet sind, umso länger wird euer Bund halten.
48. Aber er wird schwer aufrecht zu erhalten sein, wenn einer von euch (eures Paares) keine vollends richtigen Bemühungen aufbringt. Dann ist es einfach eine Frage der Zeit – wann eure Beziehung zueinander zerbrechen wird. Das heißt, die Einheit eurer Seelen wird unbedingt zerstört werden. Hier muss man unbedingt so eine Bedingung verstehen.
49. Denn in vielen Fällen lebt ihr mit dem Mann schon nur noch formell zusammen. Ihr möchtet nicht als Ungläubige erscheinen, ihr dürft ihn quasi nicht verlassen, aber wenn man sieht, wie ihr lebt - viele von euch sind schon gar keine Familie (mehr), sie besteht einfach nicht, ihr lebt sozusagen formal (zusammen). Da gibt es den Mann... ihr habt quasi kein Recht, ihn zu verlassen – das ist alles. Und im Innern gibt es schon kein richtiges Kommunizieren (mehr). Und es gibt nicht wenige solcher Familien.
50. Das alles kommt daher, wenn keine richtigen Bemühungen wenigstens von einem eures Bundes aufgebracht werden.
51. Denn wie lange der andere auch geduldig sein möge, so hängt die Ganzheit des Bundes einfach von der Länge dieser Geduld ab. Je mehr an Geduld vorhanden ist, umso länger wird der Bund bestehen, bei weniger Geduld – wird er kürzer sein. Aber es ist eindeutig, dass er zerstört werden wird. Und es wird schon nicht richtig sein, irgendeine Hoffnung zu hegen, dass er für immer halten wird.
52. 'Für immer' kann gelten, wenn die richtigen Bemühungen beiderseits eingesetzt werden. Dann wird es lange möglich sein, das ist eine gute Freundschaft, eine wunderbare Freundschaft. Aber man muss diese gemeinsamen Bemühungen aufbringen können.“
53. „Nach dem letzten Treffen mit Dir habe ich verstanden, dass wir keine normale Naturfamilie haben: Mein Wunsch nach intimer Beziehung ist wegen der andauernden Unzufriedenheit meines Mannes über meine Handlungen (meistens über alle Handlungen) verschwunden, und so, wie er sagt, braucht er keine intime Nähe (nur als Antwort auf meinen Wunsch hin beginnt er mit intimer Nähe). Soll ich die Frage über das Weiterbestehen unserer Naturfamilie aufwerfen, wenn ich und auch mein Mann jetzt noch keinen Wunsch haben, eine Familie mit einem anderen Partner zu bilden?“
54. „Vielleicht gibt es jetzt keinen Sinn, diese Situation unter solchen Umständen irgendwie richtig zu lösen.
55. Aber man sieht daran, so, wie die Situation jetzt beschrieben wurde, dass die Familie natürlich nicht mehr besteht. Das heißt, es ist im Grunde genommen keine Familie im geistigen Sinne. Es gibt einfach Leute, die nebeneinander leben, die unterschiedliche Ideen, unterschiedliche Interessen haben, aber sie bringen schon kein richtiges Bestreben zu einer Verbindung, zu einer Einheit der Bemühungen, auf, und folglich gibt es diese Einheit eigentlich nicht.
56. Wenn es sie in einem bestimmten Maße noch ein klein wenig gibt, so beginnt sie doch immer mehr zu verlöschen. Das heißt, wenn es irgendein Fünkchen gibt, so verweilt es im Stadium des Verlöschens, und es kann endgültig schon sehr bald völlig verschwinden (falls es nicht schon verschwunden ist). Aber unter solchen Umständen kann man schon sagen: Es gibt keine Familie (mehr).
57. Das Einzige, was man betrachten kann: Ob man jetzt irgendwelche Schritte unternehmen muss? Aber wenn es gegebenenfalls schon erwähnt wurde, dass es kein Bedürfnis von der einen wie auch von der anderen Seite gibt, eine neue Familie zu gründen, so eilt es wohl nicht mit der Trennung, ist nicht unbedingt notwendig.
58. Es ist normal zu versuchen, befreundet zu sein. Ihr tut sowieso etwas zusammen, lernt sowieso einander zu helfen. Im Grunde genommen könnt ihr schon keine Eheleute (mehr) sein, aber ihr seid sowieso Bruder und Schwester, die sich bemühen, hilfsbereit zu sein, die sich bemühen, nützlich zu sein.
59. Als Gläubige sollt ihr danach streben, für diejenigen, die um euch sind, nützlich zu sein, für diejenigen, neben denen ihr euch in diesem Moment befindet. Und ihr bemüht euch, eben schon unter diesen Umständen den für euch bestimmten Gesetzen, den heiligen Sakramenten, zu entsprechen.“
60. „Eine verheiratete Frau arbeitet im Garten, bekleidet mit einem kleinen Oberteil und kurzen Höschen. Auf dem benachbarten Grundstück arbeitet ein junger Mann. Und da bleibt seine Arbeit liegen, die Frau spürt seinen Blick auf sich ruhen. In ihr kommt Verwirrung auf, es entsteht der Wunsch wegzugehen und das nächste Mal mehr Kleidung überzuziehen. Soll man solch eigenen Gefühlen vertrauen? Oder kann man die Arbeit nach Überwindung der Verwirrung fortzusetzen?“
61. „Nun, wenn ihr dem Nächsten helfen wollt, sodass er doch noch seine Gartenarbeit beendet...“, sagte der Lehrer unter dem Gelächter der Zuhörer.
62. „Je nachdem, welches Ziel man hier verfolgt. Damit man seine Verwirrung überwindet – nun, man kann auch überhaupt ohne Kleidung auskommen (die Hauptsache, man bekämpft sich selbst!). Aber dann wird das ganze Dorf seine Arbeit einstellen, niemand wird imstande sein zu arbeiten“, lächelte der Lehrer wieder.
63. Hier muss man die Situation verstehen. Dies wird bei dem Mann, in dessen Blickfeld ihr geraten seid, unvermeidlich eine Erregung hervorrufen.
64. Nun, hier kann Ich nur so, mit Lächeln, diesem Thema begegnen. Und irgendwie etwas eindeutig zu sagen, das ist hier auch unmöglich.
65. Man kann nicht sagen, dass es vom Gesetz her verboten ist, es so zu machen. Andererseits müsst ihr verstehen, dass die Aufmerksamkeit unvermeidlich gefesselt wird, und ihr werdet sie verspüren.
66. Und je markanter die Aufmerksamkeit sein wird, je 'saftiger' die Aufmerksamkeit auf euch gerichtet wird, umso stärker werdet ihr an euch die Berührung eines anderen Menschen spüren. Das ist also unvermeidlich. Aber Ich kann nicht sagen, dass dies irgendeine Übertretung sei. Seht hier selber.
67. Wenn man hier wiederum irgendeine physiologische Besonderheit erwähnt, so sind solche Empfindungen für den Mann wirklich gesund (für seinen Organismus)“, lachten der Lehrer und alle Anwesenden auf, „sie verjüngen ihn.
68. So, fragt untereinander um Rat, damit ihr schon nicht irgendwelche offensichtlichen Übertreibungen begeht. Jetzt aber ist es unmöglich, kategorisch etwas aufgrund des Beschriebenen zu bezeichnen.“
69. „Soll ich meinem Mann sagen, dass ich keine Ehefrau für ihn sein kann, weil ich ihm nicht völlig dienen kann, obwohl ich es versuche? Ich habe die Schlussfolgerung gezogen: Um ihm zu dienen, muss man sehr stark sein, sich über die eigenen und über seine Schwächen erheben, und ich habe nicht genug Kräfte (dafür).“
70. „Das ist keine richtige Einschätzung. So darf man es nicht bestimmen, dass du keine Ehefrau bist (aufgrund solcher Besonderheiten, die jetzt bezeichnet wurden). Nicht richtig.“
71. „Die Ehefrau bittet ihren Ehemann, sich an den Arbeiten, die mit ihrer persönlichen Beschäftigung verbunden sind, teilzunehmen (dort wurde die männliche Hand gebraucht). Der Mann will nicht helfen, er argumentiert damit, dass er sehr viel Wichtiges zu tun habe. In diesem Moment kommt ein Bruder und bittet ihn um irgendeine Hilfe. Der Mann lässt alle seine wichtigen Dinge sein und geht mit ihm, um zu helfen. Wie soll die Ehefrau darauf richtig reagieren?“
72. „Immer demütig reagieren. Selbständig gemäß den eigenen Möglichkeiten den Bedarf (selber) erledigen und sich Mühe geben, nicht gekränkt zu sein, auf keinen Fall zu verurteilen.
73. Grundsätzlich kann man natürlich seine Handlungen gegebenenfalls als unrichtig bezeichnen, obwohl, da muss man noch schauen: Seine Empfindungen, warum er eben da zupackt.
74. Hier kann solch eine Reaktion von seiner Seite aus nicht zufällig sein, und sie kann gerade darauf gerichtet sein, dass es bei euch eine erhöhte Forderung gegenüber dem Mann gibt. Dann wird er eine Unlust verspüren, euch zu helfen, die er einfach nicht bewältigt zu überwinden. So etwas kann durchaus vorkommen.
75. Denn es kommt vor, dass ihr mit Forderungen, die ihr in Richtung des Mannes ausdrückt, stark übertreibt, und ihr beginnt, ihn so heftig zu 'schütteln', irgendwo sogar auch mit der Hoffnung, dass er von euch (weg) nirgendwohin verschwinden könne, er würde nicht ohne euch leben können, dass er nur den Hang zu euch hin verspüren würde.
76. Man kann sogar solch eine Parallele ziehen – lasst uns an das einfache russische Sprichwort erinnern: 'Willst du einen Menschen erkennen – so gib ihm Macht'. Die Frau versteht in irgendeinem Maße, dass sie eine bestimmte Macht über den Mann haben kann.
77. Und wenn der Mann seine Verliebtheit ausdrückt, beginnt er, an dieser Frau zu hängen; folglich kann sie sofort verspüren, dass sie fähig ist, ihn zu leiten, ihn nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen, so, wie es ihr einfällt. Das heißt, ihre Launen kommen schnell zum Ausdruck, und sie beginnt, mit dem Mann einfach wie mit einer Puppe zu spielen.
78. Und je schwächer wiederum der Mann ist (dieser Teil soll unbedingt unterstrichen werden!), umso mehr wird er sich den Launen unterwerfen, die vonseiten der Frau geäußert werden.
79. Im Laufe der ganzen Geschichte gibt es nicht wenige solcher Beispiele, wo die Frau leicht verstehen kann, was für eine große Macht sie bisweilen über den Mann haben kann. Eine große Macht! Nun verhält es sich dementsprechend: Gib dem Menschen Macht – und du wirst ihn gut kennenlernen. Das heißt, gerade hier beginnen viele Dummheiten ausgedrückt zu werden.
80. Seid also aufmerksam gegenüber euren Zuständen, Empfindungen, die ihr in dem einen oder anderen Moment im Erleben dem Mann gegenüber zu verspüren beginnt, wo ihr irgendeinen Wunsch in seine Richtung zu äußern versucht, irgendeine Bitte an ihn. Seid da aufmerksam, wie ihr dies tut.
81. Erlaubt ihm das, was ihr wünscht, nicht zu erfüllen, und stimmt euch so ein, dass ihr euch dazu so wohlwollend wie möglich verhaltet, das heißt, so viel als möglich ausgeglichener. Bedauert dies nicht, seid nicht gekränkt.
82. Nicht selten kommen von eurer Seite Übertreibungen vor, und die Reaktion vonseiten des Mannes wird gegebenenfalls natürlich sein. Wiederum, je schwächer er in irgendwelchen eigenen geistigen Eigenschaften ist, umso weniger wird er fähig sein, solchen eigenen Wünschen zu widerstehen, die sich gegen eure Forderung richten.
83. Und bei ihm werden sich auch Launen einstellen, er wird sich verweigern, obwohl er jeden Moment bereit ist, auf die Bitte eines anderen hin mit Hilfe zu antworten. Aber es wird ihm sehr schwer sein, sie euch gegenüber zu erwidern. Dies kann durchaus so sein. Nicht unbedingt eindeutig, aber es kann durchaus vorkommen.
84. Darum bleiben wir jetzt vorab an dieser Seite der Frage stehen, damit ihr einfach aufmerksam seid.
85. Und eure Aufgabe ist es – sich möglichst ruhiger, einfacher den Umständen gegenüber zu verhalten, wo es der Mann nicht wünschen wird, eure Bitte zu erfüllen. Ihr werdet sagen: 'Nun gut. Nein? Klappt es nicht? Gut, ich werde es machen, so, wie ich es kann.' Und sucht ruhig nach Wegen, wie ihr dies bewerkstelligen werdet.
86. Aber lasst diese Situation los, fangt nicht an, in eurem Kopf so etwas hin und her zu wenden: Was ist das für ein Mann, wenn er das nicht macht... Man muss nicht brummen, denn ihr werdet eine negative Seite in eurem Innern entwickeln, in ernste Sorgen hineingeraten.
87. Und sogar wenn ihr dem Mann nichts sagt, nichts mit Worten ausdrückt, werdet ihr beginnen, euren Bund zu zerstören. Er wird dies spüren. Er wird sich dessen nicht unbedingt bewusst sein, aber er wird spüren, dass sein Wunsch, sich auf euch zuzubewegen, verschwindet. Ihr selbst werdet beginnen, ihn abzustoßen.
88. Und hier wird alles darauf ankommen, wie stark er an euch hängt. Je weniger er an euch hängt, umso schneller wird er überhaupt eine völlige Abtrennung von euch fühlen, und es wird ihm sehr schwer fallen, sich auf euch einzustimmen. Ihr werdet einfach selbst diesen Bund zerstören.
89. Darum sollt ihr möglichst gegenseitig weniger herumjammern. Darauf kommt sehr vieles an. Vergesst das nicht!
90. Angenommen, selbst wenn ihr (Ich unterstreiche das noch einmal) dies alles schweigend durchmacht, aber im Innern jammert - dies zerstört euren Bund. Zerstört ihn eindeutig. Dies zersägt ihn, zerschlägt ihn, zerrüttet ihn... Und einfach kommt alles darauf an, wie fest euer Bund ist.
91. Ist er groß, wird dieser Zerstörungsverlauf nicht sogleich sonderlich bemerkt werden. Aber er wird sowieso seine Rolle spielen. Wenn dieser Bund nicht so stark ist, so wird er (der Zerstörungsverlauf) sehr schnell als etwas, was eure Neigung zueinander schnell zerstört, verspürt werden.“
92. „Die Ehefrau bat den Ehemann, dass er ihr helfe, schwere Kartons zu tragen. Der Mann sagte zu und lenkte sich (aber) mit der Lektüre in seinen Zeitschriften für Funktechnik ab. Soll man den Mann in diesem Moment an die Kartons erinnern, oder demütig warten, bis er genug gelesen hat und sich selbst an die Kartons erinnert?“
93. „Man darf noch einmal daran erinnern. Aber seht, wie ihr dies macht. Falls ihr es schafft, es so zu erwähnen, wie beim ersten Mal - in Ordnung. Wenn mit Druck (weil ihr es schon wiederholt) – das ist schon nicht gut. Darum bemüht euch, dies noch einmal möglichst schlicht zu erwähnen.
94. Und wenn wieder keine Reaktion erfolgt – nun, was tun, schiebt sie mal an, so, wie ihr könnt, niemand zwingt euch gegebenenfalls, sich (etwas) zu brechen, zu zerreißen... sich zu überanstrengen und vor den Kartons hinzufallen. Nein. Nun, versucht zu verschieben, soweit ihr es vermögt. Merkt ihr: Dies geht über meine Kräfte – so muss man sich nicht überfordern, lasst diese Kartons in Ruhe, versucht, zwischen ihnen einher zu lavieren und zu wenden, als ob sie nicht existieren würden.
95. Wenn er stolpern und fallen wird – was nun... er wird schnell verstehen: Warum stehen sie denn hier? Aber erlaubt ihm, euch anzuschreien: 'Warum sind die Kartons nicht weggeräumt?!' (Die Frauen lachen auf). Sagt: 'Oh, entschuldige, hab ich übersehen. Verzeih, ich bin nachlässig.'“
96. „Und wenn ich sie verschiebe – so ist der Mann (im Gegenteil) unzufrieden. Wenn ich es selbst mache, so sagt er: 'Warum machst du es? Ich habe doch gesagt, dass ich es tun werde'. So eine gegenteilige Reaktion. Soll ich es dann unterlassen?“
97. „Man kann es lassen, wenn er vorhatte, es selbst zu tun. Das ist möglich. Schau hier einfach, warum du wolltest, dass sie eben in diesem Moment weggeräumt werden. Wenn es keine sonderliche Rolle gespielt hat (dass sie schon direkt weggeräumt werden sollten), dann beruhige dich.
98. Das ist nur nötig, wenn du siehst, dass es gerade jetzt sehr notwendig ist, sie wegzuräumen. Aber dann kannst du einfach im Voraus sagen: 'Sie sollten jetzt weggeräumt werden, wenn es bei dir nicht klappt, dann werde ich sie wegräumen.' Aber wenn er wiederum zuversichtlich sagen wird: 'Nein, rühr´ sie nicht an! Ich werde sie selbst wegräumen' - gut, lass sie stehen.“
99. „Ich frage den in mich verliebten ledigen Mann, wie ich ihm in Situationen, wo es in ihm 'brennt', helfen kann. Er hat geantwortet: 'Umarmen.' Wird so eine Hilfe meinerseits richtig sein, falls ich keinen inneren Wunsch habe, ihn zu umarmen? Sollte man mit einer bewussten Willensanstrengung umarmen, bei der Meinung, dass meine Unlust mit Egoismus verbunden ist?“
100. „Nein, nicht richtig. Solch eine Frage zu stellen – da muss man vorsichtig sein. Sonst könnten viele Wünsche verschiedenster Art euch gegenüber ausgedrückt werden.
101. Wenn ihr bei etwas helfen wollt, so müsst ihr etwas genauer verstehen, bei was ihr helfen wollt. Helfen, bezogen auf seine Gefühle, damit sie irgendwie milder erlebt werden? Nun, dann solltet ihr zustimmen, seine Frau zu werden, und seine schlechten Stimmungen werden milder sein.
102. Bei ihm wird sich einfach ein anderes Programm einschalten – wie kann man euch besitzen, und ihr werdet schon irgendwelchen anderen Normen entsprechen sollen. Das heißt, dies wird ein wenig in ein anderes Flussbett der Besorgnisse übergehen – inwieweit ihr schon im Weiteren dem, was er in euch sehen möchte, entsprechen werdet. Aber den ersten Teil der Emotionen werdet ihr befriedigen, indem ihr zustimmen werdet, seine Frau zu werden.
103. Wenn ihr irgendeine Hilfe anderer Art leisten wollt, so seid schon aufmerksam: Bei was eben wollt ihr helfen?
104. Wenn ihr fragen werdet: 'Wie kann man helfen, wenn er irgendwie in Sorge ist?' – so ist das eine falsche Frage, eine eindeutige Frage. Er ist doch euretwegen besorgt, er will ja sehr stark, dass ihr an seiner Seite seid. Seine Sorge wird eben damit verbunden sein.“
105. „Und darf man ihn nicht umarmen, wenn man dies nicht möchte, sollte man sich nicht dazu zwingen?“
106. „Ja, das darf man natürlich. Aber wenn ihr ihn schon gefragt habt... Darum überlegt eben, was ihr tun wollt, bevor ihr fragt. Sonst fragt ihr, und er antwortet, und ihr werdet sagen: 'Nein, und ich will nicht helfen.' Ja? Warum habt ihr ihn dann gefragt? Habt ihr euren Wunsch gezeigt zu helfen?“, lächelte der Lehrer.
107. „Mein Mann erklärte, dass ich mich während der Arbeitszeit derart äußern darf: Umarmen, für zwei - drei Minuten etwas sagen. Verstehe ich das richtig, dass eben dies für mich die Möglichkeit ist, meinem Mann gegenüber eine riesige Dankbarkeit auszudrücken, obwohl der Egoismus piepst und flüstert, dass man es überhaupt nicht brauche, in solch einer Situation die Aufmerksamkeit des Mannes auf sich zu ziehen?“
108. „Alles normal. Man sollte nicht noch mehr ablenken. Er arbeitet. Alles ist normal.“
109. „Das heißt, ist dies gerade meine Möglichkeit, große Dankbarkeit zu äußern?“
110. „Ausgezeichnet, normal. Eine normale Situation. Gut, immerhin gibt er für zwei - drei Minuten diese Möglichkeit. (Der Antwort des Lehrers wurde mit Lachen begegnet). Weil es nämlich so eine Art Konzentration gibt, wo man es sogar für eine Minute nicht erlauben kann, dass einen die Frau ablenkt. Das heißt, das sind normale Bedingungen. Lauft einfach alle fünf Minuten für zwei – drei Minuten hin...“ (Alle lachten wieder auf.)
111. „Das heißt, in erster Linie ist die Achtung vor der Arbeit des Mannes wichtig. Grundsätzlich müsst ihr unbedingt gestatten, dass es die Bedingung geben kann, dass ihr gar keine Möglichkeit habt, in diesem Moment zu ihm zu kommen. Das heißt, das ist durchaus normal.
112. Alles kommt darauf an, inwieweit er konzentriert ist, inwieweit es ihm schwer fällt, sich zu konzentrieren. Einem fällt die Konzentration schwer, darum kann sogar eine geringe Ablenkung der Aufmerksamkeit ihn enorm bei seinen Gedanken stören, und danach ist es schwierig, diesen Gedanken aufs Neue aufzunehmen, ihn zurückzugewinnen und irgendeinen kreativen Verlauf fortzusetzen.
113. Darum, wenn ihr so gar keine Möglichkeit habt, wenigstens für ein Minütchen vorbeizukommen, so ist das auch normal. Aber wenn es euch auch nur ein ganz klein wenig irgendwie gelingt, ihn im Vorbeilaufen zu berühren, zu umarmen, einen Kuss zu geben und mit Lächeln und Freude weiterzulaufen – so ist das auch alles normal.
114. Hier braucht man nicht einmal zwei – drei Minuten. Ihr seid einfach herbeigelaufen, habt ihn umarmt, so irgendwie eure Zärtlichkeit innerhalb weniger Sekunden ausgedrückt - das ist alles, ihr geht weiter, tut eure Arbeit. Für ihn ist dies durchaus normal. Das heißt, dies wird ihn nicht ablenken, dies ist alles wunderbar.
115. Die Hauptsache: Fordert nicht, dass er euch anschaut, unbedingt mit euch spricht. Erlaubt ihm, dorthin zu schauen, wohin er in diesem Moment zu schauen wünscht. Eure Aufgabe ist es, einfach eure Zärtlichkeit auszudrücken, ohne von ihm Aufmerksamkeit euch gegenüber zu fordern. Alles, dies genügt. In diesem Fall werdet ihr ihn auf keine Weise ablenken – im Vorbeigehen hereingeschaut... und weitergegangen.“
116. „Was tun, wenn mein Mann sagt, dass ich ihn bei allem reize, durch alles reize?“
117. „Nun, dann muss man darüber reden, ob ihr zusammen leben sollt. Denn wenn ihr ihn in allem reizt, dann stellt einfach die Frage, ob es überhaupt wirklich recht ist, weiterhin zusammen zu leben, wenn jede Handlung von euch bei ihm eine Störung verursacht.
118. Vielleicht ist das für ihn schon Belastung, es ist kompliziert, und er wagt es einfach nicht, als erster diese Frage zu stellen, um nicht ungläubig zu erscheinen, sodass ihn später nicht jemand verurteilt, weil er es so gemacht hat.
119. Aber wenn es auf euch bezogen schon so geäußert wurde, habt ihr das Recht, als erste diese Frage zu stellen, ob ihr zusammen bleiben müsst. Zumal, wenn euch bewusst wurde, dass ihr alles tun werdet, damit euer Leben normal wird, damit alles prächtig wird, ihr bemüht euch, alles richtig zu tun, aber man sagt (kritisiert) euch so - natürlich, dann könnt ihr einfach versuchen, milde zu sagen, ob es sich lohne, dass ihr mit eurer Anwesenheit seine Psyche überlastet.
120. Das heißt, ihr sprecht einfach darüber, inwieweit es wirklich günstig ist, dass ihr neben ihm seid, denn ihr wünschtet nicht, sein Leben zu zerstören, wünschtet nicht, seinen inneren Zustand, seine Gefühlswelt, zu belasten, ihr wolltet sie einfach nicht durch eure Anwesenheit verderben.
121. Ihr beginnt, dieses Thema auf milde, vorsichtige, bescheidene Weise anzusprechen. Und wenn es von seiner Seite aus etwas gibt, worauf euch hinzuweisen wäre, so werdet ihr froh sein, dies zu hören, damit ihr nach eurer richtigen Anstrengung aufhört, ihn zu überreizen. Versucht, euch zu besprechen.
122. Aber in Wirklichkeit habt ihr schon das Recht, die Frage zu stellen, gerade wenn auf diese Weise irgendein Anspruch an euch seitens des Mannes geäußert wird, wenn er über seine Unzufriedenheit spricht, die (wie es sich erweist) generell durch eure Anwesenheit und Bewegung neben ihm verursacht wird.
123. Wenn man so etwas sagt, bedeutet das, dass der Mensch auf euch verzichtet (wenn er so eben redet!). Das heißt, ihr bemüht euch, und man nennt euch nicht konkret, was ihr gerade falsch macht, sondern man sagt einfach, dass ihr ihn durch eure Anwesenheit herausfordert. In Wirklichkeit hat der Mensch schon auf euch verzichtet, als er diese Aussagen gemacht hat.
124. Und wenn ihr irgendwo eurerseits beginnt, dem Mann gegenüber irgendwelche unsinnigen Ausdrücke zu gebrauchen, auf ihn schimpfen werdet, sagt, dass es für euch überhaupt schwer ist, bei ihm zu sein und ihn zu sehen - so werden wir dies dann auch eindeutig als einen Verzicht auf ihn bezeichnen.
125. Und wenn der Mann Mich fragen wird, was er tun soll, so werde Ich ihm einfach den Hinweis geben: 'Geh von ihr weg. Sie ist schon nicht mehr die Deine, du kannst sie mutig loslassen, wenn du es wünschst.' Ich werde diesen Hinweis schon geben. Behaltet das.
126. Das heißt, bevor ihr dem Mann gegenüber etwas Negatives äußert, müsst ihr von der Verantwortung für solche Worte Kenntnis haben. Wenn man so etwas äußert – ist dies natürlich eine anormale Erscheinung.“
127. „Und angenommen, er sagt: 'Ich kann mich an nichts Gutes aus dem Leben mit dir erinnern.' Wie soll ich dies einschätzen? Ich sage dann: 'So bin ich keine Frau für dich, wie es sich erweist?'“
128. „In gewissem Maße ist es dasselbe, was wir jetzt angesprochen haben. Aber versuche, unbedingt mit ihm zu besprechen, was er in deinen Handlungen sehen möchte, sodass es ihm angenehm wäre, das heißt, was er von dir möchte.
129. Und hier kannst du schon nach einer gemeinsamen Überlegung mit ihm sehen, ob es recht ist, was er auszudrücken vermag, und ob es wirklich in deinen Kräften stehen wird, dies zu tun, und überhaupt, ob es normal ist, das, was er wünscht, anzustreben.
130. Das heißt, das ist ein zusätzlicher Anhaltspunkt, wo man versuchen kann, noch etwas zu berichtigen (aber wiederum nur, wenn etwas Vernünftiges gesagt wird). In Wirklichkeit ist es so (bezogen auf die Aussagen des Mannes), natürlich, nicht normal.“
131. „Und ich mache zum Beispiel so eine Bemerkung... Wenn er etwas hat fallen lassen, oder seine Handschuhe sind am Ofen verbrannt – so sage ich: 'Nun, man muss etwas besser aufpassen.' Und er sagt: 'Du hast mir gegenüber Ansprüche (Forderungen).'“
132. „In Wirklichkeit soll man so etwas nicht unbedingt sagen: Man müsse etwas aufmerksamer sein. Als wenn er gleich danach ganz aufmerksam wäre.
133. Es heißt, als ob du mit diesen Worten 'man müsse aufmerksamer sein' 'du bist unaufmerksam' gesagt hättest. Du hast ihn also beschuldigt, nur in einer etwas anderen, einer milderen Form.
134. Nicht nötig. Nun, verbrannt, es ist halt verbrannt. Sage: 'Oh, irgendwie habe ich sie außer acht gelassen.' Nicht er soll sich berichtigen, sondern du. Schau es vorab von dieser Seite an.
135. Je mehr Ängste es bei euch gibt (beim Mann oder bei der Frau), umso schärfer werdet ihr auf irgendeine mit Anforderung verbundene Andeutung reagieren, in welcher Form sie auch geäußert würde.
136. Sie können eigentlich auch harmlos ausgedrückt werden, aber ihr werdet auf sie sehr scharf reagieren können. Und wiederum, je mehr ihr im psychologischen Sinne müde sein werdet (infolge irgendwelcher Umstände, Lebensverhältnisse, seid ihr einfach etwas ausgelaugt, seid müde), umso mehr Explosionen wird es wegen solcher anscheinend harmlos ausgedrückten Erwartungen geben.
137. Ihr könnt es selber an euch bemerken: Es kommt vor, dass ihr euch beeilt, etwas zu tun, und an irgendeinem Tag gelingt euch nichts, irgendwie klappt es gar nicht... So stellt euch vor, dass der Mann an diesem Tag neben euch steht und euch ständig – tuck-tuck, tuck-tuck... sagt: 'Warum bist du unaufmerksam?! Wo sind deine Hände! Warum steht denn bei dir alles im Weg! Was machst denn du?'“
138. Und wenn dies anfängt, regelmäßig geäußert zu werden, so fängt dies schon an, so ernst zu wirken wie ein Wässerchen: tropft, tropft auf eine Stelle... und beginnt, ein Löchlein durchzuschlagen. Darum seid auch hier aufmerksam: Wie oft muss etwas gesagt werden?
139. Wenn die Handlungen des Mannes besonders ungeschickt sind, und wenn ihr dazu neigt, eben von dieser Position aus solche Bemerkungen zu äußern, so werdet ihr sie unter solchen Umständen oft äußern müssen.
140. Aber wenn ihr dies schon oftmals sagt, so wird das für euch quasi normal sein: Nun, ihr habt es noch einmal gesagt... ihr habt es schon zehn Mal an diesem Tag gesagt. Anscheinend weist ihr auf normale Sachen hin.
141. Aber schon von seiner Seite her... wird dies ihn allmählich herausfordern. Er wird beginnen, sich schon wirklich zu ärgern, verwirrt zu werden, und dies wird schon unangenehm sein. Darum haltet es unter Kontrolle. Möglichst wenige Vorwürfe. Ihr kommuniziert ja nicht mit einem kleinen Menschen (Kind).
142. So ist es, wenn ihr ein Kind belehrt, aufmerksam zu sein, dann muss man natürlich sagen: 'Hier, da muss man aufmerksamer sein, hier muss man vorsichtiger sein.' Also, ihr berichtigt das Kind irgendwie. Aber es gibt gar keine unbedingte Notwendigkeit, so etwas einem erwachsenen Menschen zu sagen.
143. Er hat doch nicht absichtlich seine Fäustlinge so hingelegt, dass sie auf den Ofen fallen. Das heißt, entsprechend geschaut: 'Aha, jetzt werden sie runter fallen. Wunderbar!' – und ist weggegangen; sie sind – hops – runter gefallen. Er hat das doch nicht absichtlich getan. Vielleicht war er in Gedanken, hat seine Fäustlinge irgendwie ungeschickt festgesteckt... hat ihnen keine Aufmerksamkeit geschenkt.
144. Wenn die Männer nämlich im Schöpferischen verweilen, so werden sie nicht selten recht ungeschickt in anderen Fragen, die mit dem alltäglichen Leben, mit irgend so welchen Nuancen, mit Kleidungsstücken, mit noch irgendwelchen Kleinigkeiten im Hause verbunden sind...
145. Wenn sie überhaupt irgendwelche Bemühungen einsetzen, so wäre es besser zu kontrollieren, wie sie das tun. Das wird normal sein. Denn sie werden sicherlich vieles falsch machen, nicht so, wie es erforderlich ist, es kann wahrscheinlich bestimmt etwas ganz schief laufen. Das heißt, dies muss man auch wie eine Gegebenheit wahrnehmen, nicht aber hinter ihm einfach herlaufen und brummen.
146. Dies ist gerade das Vermögen, einander zu verstehen. Ihr nehmt die Gegebenheit gegenseitig an – nehmt sie euch entsprechend an. Ihr habt dies angenommen, dies akzeptiert, und ihr seht schon im gegebenen Fall, wie ihr eurerseits demjenigen, der sich neben euch befindet, nützlich sein könnt, nicht aber, wie er euch nützlich sein kann.
147. Ansonsten hättet ihr ihn wie eine Ware eingeschätzt: 'Oh, hier ist etwas schief, hier bringt er etwas nicht bis zu Ende, da hilft er irgendwie nicht besonders.' Aber ihr seht auf ihn wie auf denjenigen, der euch helfen soll, der verpflichtet ist, dies zu tun, und ihr seht, inwieweit er euch nützlich sein kann.
148. Das heißt, ihr schätzt den Mann nicht selten als denjenigen ein, der euch dienen soll, obwohl ihr anscheinend versteht: Der Lehrer hat gesagt, dass man dem Mann dienen soll. Aber mit Trägheit betrachtet ihr den Mann in vielem als denjenigen, der euch dienen soll. Das heißt, bei euch hat sich noch keine notwendige Umgestaltung im Bewusstsein vollzogen. Darum muss man hier auch sehr aufmerksam sein.
149. Dies bringt viele Verschärfungen, wenn ihr beginnt, diese Beziehung da richtig aufzubauen. Denn, je mehr ihr dem Mann nachzugeben beginnt, indem ihr, angenommen, eure Widerspenstigkeit aufgebt, je mehr ihr nachgiebig werdet, umso mehr – behaltet das! – wird ihm die Verantwortung für seine Handlungen auferlegt.
15. Und wenn er damit weitermacht, seine Launen zu äußern, und ihr euch nicht widersetzt, so werden sich bei ihm solche Umstände einstellen, die anfangen, ihn zu belehren, weil er schon zu übertreiben anfängt.
151. Und entsprechend, je mehr ihr eure Widerspenstigkeit äußert, umso regelmäßiger verlaufen seine Launen in eure Richtung. Das heißt, ihr nehmt einen Teil der Verantwortung auf euch. Dann sind seine Handlungen euch gegenüber recht, denn sie sollen euch lehren.
152. Aber wenn ihr schon nachgiebig seid, kommt auf leichte Weise mit irgendwelchen Launen von ihm zurecht und macht alles, ohne gekränkt zu sein, von eurer Seite her richtig - so geht die Belehrungsstunde völlig auf ihn über. Und im Weiteren werden sich schon die Umstände so zusammensetzen, dass er belehrt wird, denn seine Handlungsweise ist schon überhaupt nicht mehr angemessen.
153. Und ansonsten wird sie passend; ansonsten ist alles, was anscheinend nicht richtig euch gegenüber seinerseits geäußert wird, passend. Vielleicht hat er irgendwo übertrieben, aber im Grunde genommen ist es passend, denn ihr verdient das wirklich.
154. Warum denn darauf warten, dass dies bei ihm verschwindet? Niemand wird ihn lehren, denn es gibt keine Notwendigkeit, ihn zu lehren. Ihr sollt gegebenenfalls belehrt werden, und so wird er handeln.
155. Darum erlernt vorab, euch selbst zu verändern, und sodann werden die Umstände anfangen, 'für ihn' zu arbeiten, damit er anfängt, sich zu ändern.
156. Aber wiederum wird dies nicht sofort geschehen. Das heißt, man wird warten müssen, indem man von der eigenen Seite her richtig mit Geduld handelt. Macht nichts! Nicht sofort, nicht am heutigen Tag, nicht in einer Woche, wohl nicht einmal in einem Monat, vielleicht in einem Jahr, aber unbedingt wird eine Reihe von Lehrstunden geschaffen werden, die ihm zu sehen verhelfen, dass er gegebenenfalls wirklich übertreibt. Und er wird lernen.“
157. „Nun, eigentlich bemühe ich mich, alle Interessen meines Mannes anzunehmen, und ich lasse ihn überall hingehen... Ich mache selber den Garten, pflege selber die drei Kinder, und trotzdem 'passe ich ihm nicht als Frau' (so seine Worte), und als ich ihm eine präzisierende Nachfrage gestellt habe, habe ich letztendlich keine Erklärungen von ihm bekommen. Ja, wie soll mein Dienen denn sonst noch aussehen?“
158. „Du bemühst dich weiterhin.“
160. „Ja, du bemühst dich einfach weiterhin.
161. Natürlich, das Vernünftigste ist, jene Erklärung zu finden, die dir verhelfen wird, etwas zu ändern. Das heißt, wenn er sagen kann, dass eben diese konkrete Handlung lieber so und so getan werden soll (nicht so, wie du es machst, sondern irgendwie anders).
162. Aber dies soll irgendwie argumentativ aufgezeigt werden, vernünftig gesagt werden (nicht allgemein), was du falsch tust. 'Und wie?' – 'Und ich weiß nicht, wie ich es machen soll' – damit die Unterhaltung nicht so aussieht, denn sie ist für nichts. Dann wird dir die Einschätzung, was du denn in Wirklichkeit falsch machst, schwer gelingen.
163. Aber wenn sich solch ein Gespräch doch ereignet hat, natürlich, so wirst du aus ihm nichts herausziehen können, du wirst dir nur aber weiterhin Mühe geben und sagen: 'Entschuldige, ich werde mich bemühen. Aber wenn es dir trotzdem gelingen wird, mir einen Hinweis zu geben...' Und du wirst sehr glücklich sein, wenn er einen genauen Hinweis geben wird, was eben du anders machen sollst und wie es besser zu tun ist. Dann wirst du versuchen, dies mit Vergnügen zu tun.
164. Wenn dies gelingen wird, wird es gut sein, ihr werdet euch mit irgendeinem Moment der Erkenntnis bereichern. Aber wenn es nicht gelingen wird – so ist daraus natürlich schwerlich eine Weisheit zu holen. Weiterhin sollen nur Fleiß, Geduld bleiben.“
165. „Und wenn, wie du sagst, die Realität beginnt, den Mann zu belehren... Zum Beispiel, er kommt nach Hause, 'brennt'... wird es richtig sein, wenn ich ihm vorsichtig den Hinweis gebe: 'Sieh, hier, vielleicht belehrst du irgendwen irgendwo... mich zum Beispiel oder das Kind. Und es könnte sein, dass man dich ebenso von der Außenseite her belehrt...' Wird es recht sein, so einen Hinweis zu geben? Oder ist es nicht richtig?“
166. „Unter solchen Umständen Hinweise? Hier muss man aufmerksam sein. Hat er dich gefragt?“
168. „Wenn er nicht gefragt hat, dann musst du versuchen, sanft zu erfahren, ob er mit dir über dieses Thema sprechen möchte, ob er eben in der Unterhaltung mit dir etwas verstehen möchte. Oder nimmt er dich irgendwie so wahr, dass deine Hinweise von ihm als sehr scharf, sofort als negativ wahrgenommen werden.
169. Es kann auch ein Zustand beim Mann vorkommen, wenn er sich so weit von der Frau distanziert hat, dass jeder Hinweis von ihr für ihn quasi demütigend ist (quasi!). So etwas kann durchaus vorkommen.
170. Das ist auch ein anormaler Zustand der Wahrnehmung der Realität, aber er kann vorkommen und ist ziemlich verbreitet. Darum, wenn er so eine Abwehr gegenüber deinen Hinweisen hat, so wird es dir nicht gelingen, einen Hinweis zu geben, und es wäre besser, den Hinweis nicht aufzuzwingen.“
172. „Und wenn er zuhört – bitte, natürlich, du kannst mit ihm sprechen, dich zusammen mit ihm unterhalten. Aber sei aufmerksam: Selbst wenn du sogar mit einem Hinweis von dir recht hast, beeile dich nicht, ihn ihm unbedingt so einzutrichtern, dass er sagt: 'Ja, ich habe es verstanden.'
173. Wenn du siehst, dass er sich widersetzt, irgendwie auszuweichen versucht, deinen Hinweis nicht annimmt - beruhige dich, hör´ auf. Ziele nicht darauf ab, dass er deinen Hinweis unbedingt anerkennt. Sonst wirst du beginnen, es zu erzwingen, ihm das zu geben, was er wahrscheinlich im gegebenen Moment tatsächlich nicht braucht. Momentan.
174. Denn jede Erkenntnis bezüglich einer für sich neuen Handlung, so eine Handlung wurde von diesem Menschen vorher nicht vollzogen, doch jetzt hat er verstanden, dass es so getan werden muss, dass es wirklich so richtig ist - eine jede solcher Erkenntnisse erhöht das Maß der Verantwortung in seinem Innern. Es, dieses Maß, schnellt sofort hoch, je nachdem, inwieweit es ihm gelungen ist, dies richtig zu verstehen. Eben inwieweit diese Erkenntnis im Innern richtig zustande kam, um genau so viel wird das Maß der Verantwortung erhöht.
175. Aber wenn seine innere Welt nicht bereit ist, irgendeinen sogar noch so kleinen Teil der Verantwortung zu übernehmen, wird er beim Kommunizieren mit dir den Hinweis, den du ihm gibst, quasi nicht wahrnehmen.
176. Du kannst versuchen, ihm diesen Hinweis zu geben, und wenn du siehst, dass er auf keine Weise angenommen wird, so wird man rechtzeitig anhalten müssen. Folglich ist dafür die Zeit wahrscheinlich noch nicht gekommen.
177. Nach einer gewissen Zielstrecke werdet ihr wieder zu dieser Frage kommen. Vielleicht erklärst du diese Frage ungeschickt, wirst ein anderes Beispiel finden, das für ihn leichter zu erfassen ist.
178. Und es kommt auch vor, der Mensch braucht das einfach, dass er zwei-dreimal in ein und dieselbe Situation gerät, um irgendeinen Fehler besser zu verstehen. Und wenn er in eine Situation erstmalig hineingeraten ist, so ist sie ihm einfach noch nicht verständlich.
179. Man muss ihm irgendeine Zeit geben, damit er versucht, dieses Thema selbst zu begreifen. Dann wird danach beim zweiten Mal dein Hinweis leichter in sein Bewusstsein eingehen. Das heißt, hier beginnen sich die Wege zur Weisheit unterschiedlich zu äußern, und hier braucht man auch wiederum Geduld.
18. Es kommt vor, dass ihr von eurem Zorn mitgerissen werdet, ihr fangt an zu 'brennen', ihr versteht, dass ihr die Situation nicht beherrscht, ihr werdet euch völlig klar darüber, wie der Mensch es richtig tun sollte und beginnt, ihn zu schütteln und zu versuchen, ihm bis zum Ende einzuhämmern, sodass er sich hinlegt, die Arme ausstreckt und sagt: 'Schon gut, ich ergebe mich, ich ergebe mich! Ich habe alles verstanden, du hast recht. Ich bin in allem mit dir einverstanden.' Und dann seid ihr beruhigt, habt euch den Schweiß abgewischt, alles ist normal, ihr habt gewonnen!
181. Nein. Verfolgt nicht diese wilde Idee. Dafür kann man auch tüchtig etwas zurückbekommen, für diese Verfolgung des Ziels“, lächelte der Lehrer.
182. „Lehrer, ich reagiere schon nicht mehr auf die Beleidigungen meines Mannes, dabei werden sie immer heftiger und sind mit deinem Namen verbunden. Aber vor kurzem hat er mich geschlagen, bis ich blaue Flecken hatte und sagte: 'Euer Lehrer bringt euch Demut bei.' Habe ich es richtig gemacht, dass ich beim Abschnittsbevollmächtigten eine Eingabe gemacht habe (Meldung bei der Polizei)?“
183. „Normal. So etwas ist möglich.“
184. „Schon seit vier Tagen gibt es weder Schimpfwörter noch Beleidigungen.“ (Die Worte der Frau wurden seitens der Zuhörer mit Lächeln aufgenommen).
185. „Nun... Das Alte Testament... Wenn der Mensch nicht die Wahrheit akzeptiert, so lebt er nach den Gesetzen des Alten Testamentes. Dort heißt es: 'Auge um Auge'. Wenn du es nicht bist, die schlagen kann, so gibt es diejenigen, an die du dich laut Gesetz wenden kannst, sie werden ihm die Ohren langziehen“, lächelte der Lehrer.
186. „Und Schwesterchen (gläubige Freundinnen) rieten mir, bei jemand anderem zu wohnen. Aber ich sehe dies noch nicht...“
187. „Nun, wenn du es nicht als notwendig ansiehst – sei also bereit: Wenn er dich noch einmal schlägt, sollst du schon kein Gesuch mehr einreichen. Du hast ihm selber weiterhin die Versuchung bereitet, dass er dich schlägt. Wahrlich, so sei hier dann schon aufmerksam.“
188. „Wenn einem Ehemann die Arbeit (das Geschäftliche) misslingt (ein Kunde bleibt weg, wie auch ein anderer), kann dies irgendwie von der Ehefrau beeinflusst werden?“
189. „Ich weiß nicht. Man soll sagen: 'Mache ich das richtig?...' - und nennst deine Handlung. Und nicht einfach so – damit Ich versuche darauf zu kommen, was du da tust und ob du es richtig machst.“
190. „Nun, die Frau, zum Beispiel, hat sehr bescheidene materielle Bedürfnisse. Und der Mann sagt: 'Wenn du und ich zusammen irgendwie daran denken werden, etwas (in der Vorstellung) modellieren werden, dann wird es bei uns...'“
191. „Frage, ob du richtig handelst und nenne, was du tust. Und nenne es genau.“
192. „Als ob ich an ihm ein wenig Rache ausübe...“
193. „Ob es richtig ist, dass du dich an deinem Mann ein wenig rächst?“ (Die Zuhörenden lachten auf.)
194. „Dann nehme ich die Frage zurück.“
195. „Zuerst muss man klären, ob ihr etwas richtig macht. Und je mehr ihr etwas falsch macht, umso eine stärkere negative Auswirkung hat diese Situation auf euer Leben. Darum müsst ihr zuerst klären, inwieweit ihr in dem gegebenen Moment den einen oder anderen Schritt richtig macht.
196. Nicht aber so: Ohne diese Frage zu stellen, schaut ihr, welchen Einfluss könnt ihr auf die eine oder die andere Situation ausüben, ohne diese Schritte zu betrachten. Betrachtet zuerst den Schritt, und eure Aufgabe ist im Weiteren, nie wieder das, was ihr als Nichtrichtiges verstanden habt, zu tun.“
197. „Lehrer, darf ich eine Frage stellen? Wenn man von einer gegenseitigen naturgegebenen Liebe zu einem Mann träumt, so möchte man Aufmerksamkeit, Fürsorge, möchte Liebe von seiner Seite. Oder sind das nicht richtige Vorstellungen?“
198. „Normal. Der Wunsch ist normal.“
199. „Oder muss man sich darauf vorbereiten, dass er so streng sein wird?“ (Die Frage wurde von dem Lächeln der zuhörenden Frauen entgegengenommen.)
200. „Man kann bei sich selbst im Inneren nachfragen und auch so eine Situation betrachten. Es kann durchaus so sein, dass sich die Situation so entwickeln wird. Und man muss sehen: Und bist du dazu bereit? Denn in euren Beziehungen wird sich Harmonie nicht dadurch ergeben, welche Aufmerksamkeit er vor allem äußern wird. Das heißt, du musst über dieses Thema nicht besonders nachdenken.
201. Dieser Wunsch ist normal, denn er gehört zur Harmonie. Wenn ihr euch einander eine normale gute Aufmerksamkeit schenkt – so ist das Harmonie.
202. Und im Weiteren bildet sich Harmonie dadurch, inwieweit streng die innere Welt des Mannes ist. Kann sein, er hat überhaupt nie Zärtlichkeit erlebt: nicht in der Kindheit, nicht in den Jugendjahren – nie, und er kann sie einfach nicht äußern. Nun, dann ist es einfach sein Wesen. Aber das ist auch die Harmonie.
203. Das, was er dir gegenüber äußern wird (kärglich, zurückhaltend), das ist auch die Harmonie, die auf seiner Gegebenheit beruht. Mehr wird er nicht machen.
204. Darum solltest du deine Aufmerksamkeit nicht besonders darauf richten. Deine Sache ist es – inwieweit du dich bemühen wirst, ihm Aufmerksamkeit zu schenken.
205. Das heißt, wenn du mit irgendeinem Manne zusammen sein willst, schaust du einfach vor allem darauf, inwieweit du bereit und willens bist, ihm gegenüber deine Aufmerksamkeit zum Ausdruck zu bringen, inwieweit du ihm helfen willst und wie du dies tun möchtest. Das heißt, du siehst vor allem diese Seite an – deine Seite – nicht aber seine Seite.“
206. „Und wenn es noch keinen konkreten Mann gibt, und man möchte einfach Hilfe vom Mann und man wartet darauf?“
207. „Das ist natürlich. Das ist normal. Aber weißt du, verweile nicht in steter Aufmerksamkeit bei diesem Thema, spitze nicht deine Aufmerksamkeit darauf zu. Denn du wirst dich einfach leicht in schwierige Gemütsbewegungen bringen, in unnötige Missstimmungen, wenn du stets darauf wartest.
208. Das kann dich zur Müdigkeit bringen, kann zu zusätzlichen Aufdeckungen irgendwelcher Ängste führen, und du wirst beginnen, die Aufmerksamkeit auf sie zu konzentrieren, und es wird dir scheinen, du seist nichts wert, dass dich niemand braucht (wenn du darauf immer noch wartest, aber dies immer noch nicht kommt).
209. Und du wirst beginnen, dich immer schneller in dein Inneres hinein zu drehen. Und je mehr es sich drehen wird, umso mehr Unannehmlichkeiten und komplizierte Folgen wird dies bringen.
21. Nun, man möchte... Das ist normal. Der Wunsch ist normal, aber spitze nicht deine Aufmerksamkeit darauf zu.“
211. „Ich habe nachts manchmal Probleme mit dem Blutdruck, und man muss einen Arzt kommen lassen. Mein Mann sagt zu mir: 'Und wofür brauchst du einen Arzt?' Ich versuche, ihm dies gemäß meinen Kräften (die ich in diesem Moment habe) zu erklären. Aber er sagt zu mir: 'Und ich fühle nicht, dass du einen Arzt brauchst.' Darf ich in dieser Situation da auf dem Meinem bestehen? Oder soll ich dies irgendwie selbst lösen?“
212. „Was ist das - 'darauf bestehen'?“
213. „Nun, damit er trotzdem irgendwohin (einen Arzt holen) geht.“
214. „Und wie darauf bestehen?“
216. „Darauf bestehen heißt, etwas zu tun. Etwas genauer – was tun? Man kann unterschiedlich auf etwas bestehen.“
217. „Vielleicht, ihm gegenüber zehn Mal wiederholen, was ich brauche...“
218. „Zehn Mal? Wird dabei alles mit deinem Blutdruck normal sein?“, lächelte der Lehrer, die Frauen lachten.
219. „In welchem Intervall wirst du diese zehn Male wiederholen? Bis zum Morgen? Bis sich der Blutdruck beruhigen wird? Er macht sich gerade auf den Weg und du sagst: 'Du brauchst nirgendwohin zu gehen, mein Blutdruck ist normal.'“
220. „Aber wie soll ich mich aus dieser Situation herauswinden? Soll ich selbst kriechen?“
221. „Wenn du es für nötig hältst – zu kriechen – liegt nichts Gesetzwidriges darin.“
222. „So, ich weiß nicht, wie ich auf diese Situation reagieren soll. Ich habe Angst, verstehst du?“
224. „Ich habe schon Angst, ihm mein Leben anzuvertrauen...“
225. „Tu so, wie du es für deine Gesundheit für günstig hältst. Wenn man gehen muss, um einen Arzt kommen zu lassen – geh und lass ihn kommen. Oder was noch?“
226. „Wenn ich selbst nicht kann, was soll ich dann in dieser Situation tun?“
227. „Akzeptiere die Situation geduldig. Er ist nicht gegangen – ist gut. Wovor hast du Angst?“
228. „Wenn man sterben soll, so heißt es, stirb ruhig?“
229. „Nun, und was denn? Was gibt es denn hier Schreckliches?“ (Diesen Worten des Lehrers wurde mit Lachen begegnet.)
231. „Möge er lieber als erster sterben, ja?“, lächelte der Lehrer. „Weißt du, du stellst die Frage, wie du den Mann zwingen kannst... So wollen wir dieses Thema nicht betrachten - 'auf welche Weise zwingen'. Auf keine Weise!
232. Wir betrachten, was ihr richtigerweise tun dürft, nicht aber, wie man den Mann zwingen kann. Natürlich kannst du versuchen, ihm etwas vorzuschlagen. Aber weiter sollst du von der Gegebenheit, wie sie entsteht, ausgehen.
233. Man kann ein Kind zwingen, wenn ihr ihm etwas beibringt. Dann könnt ihr irgendwie darauf bestehen, irgendeine Strenge anwenden, ihr könnt zwingen. Aber so kann man es mit einem Erwachsenen nicht machen.
234. Du wirst einfach wissen, dass man dies nicht tun kann, er kann dies nicht einschätzen. Deshalb sollst du schon entsprechend dem Verständnis dieser Situation irgendwelche Handlungen, die für deine Gesundheit günstig sind, unternehmen. Das heißt, du musst schon so eine Wahrscheinlichkeit der Ereignisse irgendwie im Voraus berücksichtigen.
235. Und was brauchst du dann dafür? Vielleicht bereitest du etwas irgendwie vorausschauend vor, was dir diese Aufgabe zu lösen ermöglichen wird und was dir später helfen wird. Nun, irgendeine Vorbereitung kannst du treffen, wobei du weißt, dass dein Mann so eine interessante Art der Lösung dieser Situation haben kann - ist auch gut!
236. Deine Aufgabe ist es, auf keinen Fall gekränkt zu sein. Das ist die Gegebenheit, die du verdienst. Du hast einen sehr harmonischen Bund, der auf deine Besonderheit hin berechnet ist. Alles ist normal. Ihr findet nämlich das, was für euch am günstigsten ist - wir erkennen, wir freuen uns, wir sind dankbar für die Realität!“
237. „Sie sind in der (Einigen) Familie“, setzte eine der zuhörenden Frauen hinzu. „Dürfen dann Männer diese Frage betrachten, damit sie dem Mann irgendwie erklären, dass es ihr nicht gut geht? Obwohl man ihm das schon erklärt hat, und er es sowieso nicht versteht. Was sollen dann weiter die (Einige) Familie, die Männer machen? Diese Frage loslassen, nicht mehr weiter betrachten?“
238. „Natürlich. Die Frage sein lassen, irgendwelche Varianten betrachten, damit sie sich in diesem Fall auf irgendeinen anderen Mann stützen kann.“
239. „Heißt das, es sollte jemand in der Nähe sein, damit sie irgendwie zu ihm kommen kann oder bei diesem Manne übernachten kann, ja?“
240. „Ja, ja. Er wird wissen, dass, wenn sie in der Nacht erscheint, so heißt das, er soll irgendwohin rennen - er springt schnell herunter, läuft und lässt den Arzt kommen. Oder er hört das Schneegeknirsche – sie kriecht! - er ist schon weg...“ (Lachen begleitete das Lächeln des Lehrers.)
241. „Aber ihr sollt Lösungswege suchen. Nicht, wie kann man jemanden zwingen, nicht, wie kann man jemanden unbedingt überreden, damit er es richtig versteht. Nein. Sucht Wege, geht mit dieser Situation so um, als ob der Ehemann in diesem Moment nicht da ist.
242. Das heißt, wenn er diese Aufgabe nicht löst, so gehst du von der Situation aus, dass du im gegebenen Moment allein bist: Du bist aufgewacht, dein Blutdruck macht Schwierigkeiten. Du bist allein. Was wirst du weiter alleine tun? Sitzen und schreien, warum es keinen Mann gibt, um ihn zu bitten?
243. Du wirst beginnen, diese Aufgabe zu lösen, unabhängig davon, ob es ihn neben dir gibt oder nicht. Es gibt ihn einfach nicht. Du nimmst diese Gegebenheit an und beginnst ruhig, diese Situation zu lösen, aber anders. So betrachtest du diese Frage: Als ob es ihn nicht gibt - er kann sie nicht lösen!“
244. „Das ist ihre Seite... Und dürfen wir von unserer Seite aus diese Frage stellen?“
245. „Wenn ihr diese Situation seht, habt ihr dann das Recht zu versuchen, ihm Hinweise zu geben?“
247. „Natürlich habt ihr das Recht. Versucht, Hinweise zu geben. Wenn er aber auf keine Weise reagiert, was dann? 'Wir haben Recht...', sagt, was ihr weiter machen wollt.“
248. „Aber was können wir dann machen, wenn er auf Hinweise nicht reagiert? Die Männer haben mit ihm mehrmals gesprochen.“
249. „Ihr habt gesagt... er nimmt keine Hinweise an. Was soll man tun, damit was? Damit er irgendwie einen Hinweis annimmt? Folglich: 'Was soll man tun, um den Mann zu zwingen, auf das, was wir ihm beibringen wollen, zu hören?' - so ergibt sich wohl die Frage.
250. Nichts braucht man da zu machen! Schmeißt überhaupt diese Idee raus – wie man jemanden zwingen kann, etwas zu tun. Sie soll in eurem Kopfe überhaupt nicht entstehen.
251. Das ist die Gegebenheit – der Mensch macht es nicht, er kann es nicht machen. Ihr seid nicht gekränkt, ihr nehmt ihn ruhig an, so wie er ist, ihr macht das Eure.
252. Wird der Mensch seinerseits wach, und sagt: 'Oh, mein Blutdruck, etwas klemmt... Lauf ins Krankenhaus, ruf einen Arzt...' - Lauft ohne weiteres, wenn ihr imstande seid, dies zu tun.
253. Erinnert euch nicht daran: 'Und du bist nicht gelaufen, als ich lag. So lieg du jetzt', lächelte der Lehrer. „Dass es nicht so eine Art von Gespräch gibt. Ohne weiteres lauft ihr, als ob alles normal ist und er euch stets geholfen hätte, und ihr zahlt ihm mit Vergnügen Entsprechendes zurück (als wenn er immer geholfen hätte. A.d.Ü.).
254. Aber nie jemanden zwingen! Betrachtet nie dieses Thema. Nichts und niemanden darf man zwingen, etwas zu tun. Nur etwas vorschlagen.
255. Geht weiterhin von dem Gegebenen aus. Wird etwas von jemandem nicht getan – folglich sollt ihr dies machen, wenn ihr seht, dass dies sowieso getan werden soll. Ihr schaut, was ihr tun könnt, dies da ist eure Aufgabe.“
256. „Darf ich mich für frei halten, wenn ich gleich nach den ersten körperlichen Kontakten mit dem Ehemann verstanden habe, dass ich keine naturgegebene Neigung zu diesem Mann habe. Ich heiratete ihn nach einigen Treffen, nachdem ich bloß irgendwelche seiner positiven Eigenschaften eingeschätzt hatte. Eine Weile spielte ich mit Mühe die Ehefrau. Jetzt leben wir schon eineinhalb Jahre wie Bruder und Schwester.“
257. „Ja, in so einem Fall ist es schon natürlich kein Leben. Aber dies muss man schon zusammen betrachten. Man muss ihn anhören, man muss zusätzlich diese Situation klären.
258. Um sich selbst frei zu sehen, soll man gut wissen, wie sich auch der Nächste (der Ehemann) dazu verhält. Das heißt, hier muss man das schon etwas anders betrachten.
259. Eine Frage stellen und die Antwort hören, dass ihr im gegebenen Fall wirklich keine Familie seid, und sofort wegzulaufen und zu sagen: 'Das ist alles, ich bin schon keine Ehefrau mehr, ich habe das Recht wegzugehen' - so wird es von eurer Seite her nicht richtig sein. Das heißt, hier muss man jetzt diese Situation noch in einem tieferen Gespräch mit dem Mann bis zum Ende lösen.“
260. „Ist es nicht ein Fehler der Eltern, wenn dem Kind entsprechend seinem geäußerten Interesse nicht nur erzählt, sondern auch die Handlung der intimen Beziehung gezeigt wurde? Das Kind ist sechs Jahre alt.“
261. „Darüber braucht man sich nicht zu entrüsten. Hier gibt es nichts Schreckliches, denn alles hängt jetzt bei euch von der Erziehung ab, die ihr hattet, und von den Bedingungen, unter denen ihr lebt.
262. Stellt euch vor, dass ihr wie Indianer lebt: die ganze Familie in einem Wigwam. Das ist ja nicht einfach ein Wigwam, wo es viele Zimmer gibt, wo Türen in jedem kleinen Zimmer fest geschlossen sind...
263. Das heißt, alles kommt darauf an, wie das eine oder das andere Volk, die eine oder die andere Gesellschaft lebt, hängt von der Entwicklung der Zivilisation dieses Volkes ab. Darum gibt es hier in Wirklichkeit kein prinzipielles Verbot, und man kann (soll) dies nicht als etwas Schreckliches betrachten.
264. Wenn dies bei euch irgendein Entsetzen hervorruft, als ob dies etwas sehr Unmoralisches sei, dann habt ihr einen grundsätzlich anormalen Bezug dazu; und dies wird natürlich zu einem Problem in euren Beziehungen auf diesem Gebiet werden, es wird viele Unannehmlichkeiten geben.
265. Dies darf man nicht als etwas Negatives betrachten. Und wenn die Eltern das so gemacht haben, so kann man nicht eindeutig sagen, dass dies nicht richtig sei. Dies ist nicht irgendeine Übertretung der Gesetze der Wahrheit.“
266. „Mein Mann, meine Tochter und ich gehen den Fluss entlang spazieren. Ich höre die Glocke läuten und bleibe stehen, um zu beten, die Tochter ist mit mir stehengeblieben, und der Mann geht weiter. Nachdem ich das Gebet gesprochen hatte, holten wir den Mann ein, und bei mir entstand eine innere Frage, ob ich es richtig gemacht habe, dass ich wegen des Gebets stehengeblieben bin und nicht mit meinem Mann weitergegangen bin. Wie soll eine gläubige Frau in der gegebenen Situation richtig handeln?“
267. „Im gegebenen Fall (bei solcher Beschreibung dieser Situation) ist das keine Übertretung. Hier hat die Frau keine Übertretung begangen. Es ist möglich, es so zu machen.“
268. „Ist es normal, auf den Vorschlag des Ehemannes hin, seine Fußsohlen zu küssen, zu antworten: 'Wenn der Lehrer dies sagen wird, dann werde ich sie küssen.'?“
269. „Nein, nicht normal. So darf man nicht antworten.“
270. „Bei der Begegnung mit einigen Männern beginne ich, naturgegebene Schwingungen zu verspüren, die zwischen uns entstehen. Mache ich es richtig, dass ich in solchen Fällen beginne, ein energetisches Wändchen zwischen mir und dem Mann aufzustellen, damit naturgegebene Ströme uns nicht verwirren und unsere freundschaftliche Kommunikation oder unser gemeinsames Tun nicht gestört wird?“
271. „Das mit dem 'Wändchen' ist Mir nicht verständlich. Das sind Bilder. Dabei ist es für Mich nicht verständlich, was der Mensch tut. Wenn es eine für alle gut bekannte Handlung wäre, so wäre es verständlich. Aber was jeder von euch in diesem Fall tun kann – das kann Ich bei dieser Aussage nicht einschätzen.
272. Was ist das - 'das Wändchen'? Was wird konkret gemacht? Wie? Stellst du dir wirklich irgendeine Wand vor? Aus Brettern? Oder was für eine? Was stellst du dir vor? Ich brauche es konkreter.“
273. „Als wenn ich fühlen würde, dass ich dies wie eine Hypnose beherrsche... energetisch. Ich fange an, so zu schauen, damit dies nicht entsteht: So irgendwie quasi kalt...“
274. „Was ist das, dieses 'kalt'?“
275. „Wie ein Mann zu einem anderen Mann, zum Beispiel.“
276. „Das heißt, du versuchst auf einen Mann wie ein Mann zu schauen?“
277. „Nun ja. Ich fühle, dass ich so gleich geschäftlich schaue, damit dies nicht entsteht.“
278. „Mit der Vermutung, dass, wenn der Mann Schwingungen hat, die auf deine Natur reagieren, so werden sie sofort verschwinden, wenn du auf ihn geschäftlich sehen wirst?“
279. „Sie beruhigen sich sodann.“
281. „Ich fühle, dass ich ihn quasi energetisch beeinflusse. Ich tue dies bewusst.“
282. „Nun, wenn er sich fürchten wird, dann ja, dann wird sich dies beruhigen. Denn je mehr der Mann erschrickt, umso weniger werden bei ihm sexuelle Schwingungen erscheinen. Aber, ob man ihn da erschrecken muss?“
283. „Und wenn er sich nicht erschreckt, aber diese Schwingungen beruhigen sich auch so?“
284. „Wenn sich seine Aufmerksamkeit plötzlich auf irgendein Thema umstellt – so ist das auch möglich.
285. Das heißt, in seiner Fantasie ist das so: 'Uh, was für eine sympathische Frau!' - und hopp, ein kleines Fantasiebild ist durchgeglitten. Und du- bumm- hast ihn durch deine Gedanken zu irgendeinem anderen Thema geführt, sein Gedanke stellte sich darauf ein, er denkt. Du hast ihn wegen irgendeiner Formel, über irgendeinen Ogarythmus gefragt, und er beginnt sich zu erinnern, was er in der Schule gewusst hatte, das ist etwas Bekanntes...
286. In diesem Moment können seine Schwingungen verschwinden, das stimmt. Denn er denkt an ein ganz anderes Thema. Er denkt schon nicht mehr an dich.“
288. „Nun, dann... gleich als du wieder etwas zu spüren beginnst, sofort – hopp – eine arglistige Frage für ihn.“ (Die Worte des Lehrers wurden vom Lachen der Frauen begleitet.) „Er – bumm – zieht die Brauen zusammen, etwas knirscht bei ihm da... Aber dafür sind die Schwingungen verschwunden, ja?“
290. „Muss man ihn wirklich so verblüffen? Nein.“
291. „Und falls dies verwirrt?“
293. „Ich sehe, dass die Schwingungen ihn verwirren, mich verwirren.“
294. „Was verwirrt? Was ist das – die Verwirrung durch Schwingungen bei einer Frau?“
296. „Also, weswegen schämst du dich?“
297. „Wegen dieser Schwingungen.“
298. „Du schämst dich bei Schwingungen, die grundsätzlich entstehen können? Nein, nicht nötig. Die Tatsache, dass bei den Männern Schwingungen dir gegenüber entstehen können und sie (die Schwingungen) bei dir entsprechende Schwingungen hervorrufen können - weshalb dann verlegen sein? Das ist eine normale Erscheinung, man muss sich dazu wie zu etwas Normalem verhalten.
299. Aber dieses Normale gibt den Anstoß zu irgendwelchen zusätzlichen Handlungen. Und so können hier schon anormale Aktivitäten in Gang kommen. Aber nicht eben aufgrund dieser Schwingungen (verlegen sein). Darum darf man ihretwegen nicht verlegen sein. Das ist eine Gegebenheit. Nun, es ist wie es ist. Man darf davor keine Angst haben.
300. Sonst wirst du wirklich oft wegen dieser Ängste solche Bemühungen aufbringen, wie du sie jetzt ausgedrückt hast - 'Auf ihn so zu schauen, wie ein Mann schaut'. Nun, wirst dann wie ein Mann gehen. Dann werden die Männer wirklich glauben, dass du ein Mann bist. Nun, vielleicht werden bei ihnen die Schwingungen aufhören zu entstehen. Aber wirst du dann noch eine Frau sein?“
301. „Und ist es normal, die Aufmerksamkeit umzuschalten, wenn dies die Arbeit stört?“
302. „Zu arbeiten stört? Aber wie willst du dann arbeiten, wenn du stets die Aufmerksamkeit umschalten wirst?“
303. „Doch, ich kann umschalten.“
304. „Jedes Mal musst du dich von der Arbeit ablenken, um ihn und dich ab und zu auf etwas anderes umzuschalten. So nicht, nicht nötig.“
305. „Ich lenke mich nicht ab, es gelingt mir sofort.“
306. „Nicht nötig so. Brauchst nicht verlegen sein. Reagiere ruhiger darauf, soweit es dir möglich ist. Hier ist es nicht erforderlich, die Frage so zu lösen: sich zu verschließen, sich nicht zu verschließen. Wie dies beseitigen.“
307. „Hauptsache, diesen bewussten Zweck nicht zu verfolgen – diese Wand zu stellen, sich irgendwie zu entfernen, ja?“
308. „Man soll nicht gegen Empfindungen, die bei euch auf der Ebene der naturgegebenen Schwingungen entstehen können, kämpfen. Dagegen darf man nicht kämpfen.
309. Man darf kämpfen, wenn diese Schwingung dich z. B. zu irgendeiner Handlung führt, und diese Handlung dich in Verlegenheit bringt: Dir scheint es, dass dies eine Übertretung der Gesetze der Wahrheit ist. Dann, nach dem Präzisieren, nach dem Klären dessen, beginnst du weiter zu verstehen: Dies darf wirklich nicht getan werden (oder dies ist doch zulässig).
310. Und wenn du genau verstehst, dass diese Handlung nicht gemacht werden darf - das ist alles - gerade die beginnst du zu bremsen. Du erlaubst dir nicht, etwas zu tun, was dem Gesetz der Wahrheit offensichtlich widerspricht.
311. Das ist es, was du kontrollieren sollst. Nicht aber diese Empfindungen kontrollieren. Sie sind natürlich, man darf sie nicht fürchten. Sie sind normal, sie sind natürlich.“
312. „Wenn ich spüre, dass ein Mann eine Naturneigung zu mir hat, ich selbst aber habe keine (zuvor war unser Kommunizieren sehr leicht), soll ich dann meine Berührungen mit ihm, wie zu einem Bruder, begrenzen? Zum Beispiel, wenn es früher oft vorkam, dass ich seinen Kopf gestreichelt habe, so soll ich hier, vielleicht, eben solch naturgegebene Äußerungen meinerseits ihm gegenüber unterlassen? Oder macht es nichts?“
314. „Ist es normal, ja? Darf man?“
315. „Natürlich. Aber wenn ihr überhaupt zu einer Reihe von Männern irgendeine eurer Aufmerksamkeiten, die für euch natürlich sind, äußert (beim Vorbeilaufen könnt ihr streicheln, einfach sogar die Haare zerzausen, vielleicht umarmen ) - so müsst ihr darauf gefasst sein, dass bei jemandem von ihnen die Schwingungen (wie ich das auf dem vorherigen Treffen erklärt habe) je nach ihrem Charakter mit den eurigen näher zusammenfallen werden, als bei anderen.
316. Und bei demjenigen, der nach diesen Schwingungsneigungen euch näher ist, wird schneller irgendeine zusätzliche Neigung zu euch entstehen - mehr, als bei den anderen. Sie wird in diesem Fall auf natürliche Weise entstehen.
317. Zumal, wenn er dein gutes Verhalten sich gegenüber sieht; dies öffnet ihn mehr, das heißt, er fängt irgendwo mutiger an, etwas, was er schon als eine Gegebenheit in sich hat, zu äußern. Andernfalls könnte er Angst haben, dies zu äußern, so aber wird er einfach mutiger anfangen, sich kundzutun, wenn er Vertrauen sieht. Nun, das ist eine normale Erscheinung.“
318. „Heißt das, ich soll mich wie gewöhnlich benehmen?“
319. „Ja, wie gewöhnlich. Man muss hier einfach vielleicht bei manchem etwas vorsichtiger sein.“
320. „Vielleicht wird er anfangen, etwas zu fantasieren, und ich will das nicht. Und wofür? Es wird ihm schwer sein.“
321. „Aber der Mann kann grundsätzlich fantasieren. Du wirst auf keine Weise die Fantasien unterbinden können.“
322. „Und wird es ihm dadurch nicht schwer sein?“
323. „Das ist schon seine Aufgabe, die er lösen soll.“
324. „Ich will im Allgemeinen keine unnötigen Komplikationen bringen, denn es war schon mehrmals so...“
325. „Wenn eine Frau Angst hat, überhaupt Männern Komplikationen zu bringen, so sollte sie überhaupt nicht existieren.“
327. „Muss man dem Ehemann folgen?“, klang eine neue Frage, „und die eigenen Zeichnungen korrigieren, oder sie so lassen, wie ich sie sehe? Denn das ist doch ein schöpferischer Vorgang...“
328. „Ja, so wie ein Mensch selbst kreativ schafft, nur so soll er auch schaffen. Man darf sich nicht einfach dem Hinweis eines anderen Menschen unterordnen, wenn man es selbst nicht sieht. Eine schöpferische Arbeit hat ihre eigene Gesetzmäßigkeit, sonst wird man schwerlich ein Schöpfer.“
329. „Der Sohn ist acht Jahre alt. Ist es normal, dass sich seine Mama geniert, sich in seiner Anwesenheit umzukleiden, und der Junge selbst kann nackt vor jedermann frei gehen?“
330. „So eine Befangenheit ist möglich. Hier darf man nicht irgendeine kategorische Entscheidung treffen: Man solle oder man solle nicht. Und man darf nicht sagen, dass man sich, seine Befangenheit, besiegen solle, oder man solle es nicht. Dazu kann Ich nichts sagen.
331. Schaut auf die Situation. Ich kann noch nicht kategorisch irgendeinen festen Hinweis geben (mit Rücksicht darauf, was mit euch passiert). Das heißt, diese Zeit ist noch nicht gekommen, dieses Thema irgendwie schon genauer aufzuwerfen, und ab wann ihr beginnen werdet, etwas eindeutig zu unternehmen.“
332. „Bis zu welchem Alter darf sich die Mutter ruhig vor dem Sohn umkleiden und sich in der Banja waschen?“
333. „Alles hängt von dem Alter der inneren Welt der Kinder ab. Sie können unterschiedlich reagieren. Darum darf man hier nicht nur bezüglich seines Körperalters etwas sagen. Hier kann Ich nicht irgendeinen einzigen Hinweis geben, den ihr benutzen könnt; hier darf man ihn nicht so einfach benennen... Schaut auf die Empfindungen: Und wie ihr dann entscheiden werdet, so entscheidet ihr.
334. Das heißt, Ich gebe keinen Hinweis. Das bedeutet – Ich lasse jede eurer Entscheidungen zu. Ihr müsst selber die Situation fühlen.
335. Aber ihr sollt verstehen, dass der Junge sowieso unvermeidlich eine bestimmte Reaktion haben wird, sie ist durchaus möglich, bei ihm wird Interesse entstehen. Aber dann müsst ihr einfach dies beobachten und diese Situation kontrollieren.
336. Er erkennt nämlich, seine Neugier erscheint. Sie ist natürlich, wie bei jedem Kind, das immer mehr bei der allmählichen Berührung mit der Welt (alles ist ihm interessant!) anfängt, all dies aufmerksam zu erlernen. Aber hier beginnt die Natur zu funktionieren.
337. Die Natur selbst ist in diesem Bezug ziemlich blind. Ihr werdet in vielem von zusätzlichen Richtlinien (Einstellungen) geleitet, die im Verlauf der Erziehung, die mit Traditionen von verschiedenen Völkern verbunden sind, entstehen. Diese Richtlinien beginnen irgendwelche eurer Äußerungen zu regeln. Aber ihrem Wesen nach ist die Natur viel blinder, und dieser Begriff „die Verwandten“ ist dort ziemlich verschwommen.
338. Dort kommt alles darauf an, wie stark das Hormon ist (wenn bei einem Mann, dann, inwieweit stark das männliche Hormon vertreten ist, inwieweit markant es in seinem Inneren wirken kann). Je markanter, stärker, es sich kundgibt und je entsprechend schwächer der Geist ist, umso leichter können dieses Hormon und die Schwingungen die Kontrolle über das Bewusstsein übernehmen, dies überdeckt das Bewusstsein auf seine eigene Weise.
339. Und der Mensch (ein junger Mann in diesem Fall) gibt leichter jener Neigung, die ihn leitet, nach; er kann schwer einschätzen, was geschieht, und es ist für ihn sehr schwer, seine Handlungen einzuschätzen.
340. Er wird diesen Empfindungen leicht nachgeben, und in diesem Fall können oft Handlungen erfolgen, die große Fehler sind und wo es schon später nicht mehr möglich ist, sie zu berichtigen. So etwas kommt nicht oft vor.
341. Man kann in diesem Fall durch sein misslungenes, irgendwie unpassendes Benehmen leicht irgendein Verbrechen provozieren. Und es wird nicht richtig sein, den Menschen sofort zu beschuldigen. Alles kommt darauf an, inwieweit stark dieses Hormon ihn beherrscht.
342. Aber das ist nicht bei allen gleich. Darum muss man sich auch hier mit irgendeinem gewissen Verständnis gegenüber der Situation, in die ihr geratet, verhalten.“
343. „Ich habe beim vorigen Treffen verstanden, dass, wenn die Ehefrau keinen Wunsch nach intimer Nähe mit dem Mann hat, oder es ihr egal ist, so bedeutet dies, dass es in dieser Naturfamilie Probleme gibt. Das heißt, die Norm ist – dass die Ehefrau immer die Nähe des Mannes wünscht. Habe ich dich richtig verstanden?“
344. „Nein. So eindeutig kann man das nicht sagen: 'immer wünschen'. 'Immer wünschen' - so würde es das ergeben, was auch in eurem Kopf vorgeht, was in euren Emotionen, in der inneren Welt auch vorkommt, es gibt immer den Wunsch, ihm nahe zu sein. So wird es natürlich nicht normal sein.
345. Das alles kommt wiederum darauf an, inwieweit das Hormon im Menschen präsent ist, inwieweit es ihn beherrscht. Hier kann eine Überspitzung vorkommen, sodass es reicht, einen Mann zu fragen: 'Wie spät ist es?' - Er: 'Natürlich will ich!' Das heißt, es gibt immer den Wunsch.“ (Dem Lächeln des Lehrers begegnete das Lachen der Frauen.)
346. „Darum kann man dies natürlich nicht so betrachten, dass er (der intime Wunsch) immer vorhanden sein soll. Wenn es diesen Wunsch in der Regel nicht gibt – spricht dies schon von einem Problem, wo man schauen muss, was denn verhindert, dass sich dieser Wunsch kundgibt.
347. Und auch immer den Wunsch zu haben – das ist etwas Seltsames, es kann einen hellhörig machen. Dies hängt ja auch von irgendwelchen Lebenssituationen ab: Mal seid ihr besorgt, mal seid ihr krank, mal seid ihr in irgendeiner Stimmung... Das bedeutet doch nicht, dass ihr stets den gleichen Wunsch empfinden könnt. Es kommt sehr stark darauf an, in welchem Zustand ihr seid.
348. Aber hier muss man sehen, ob er bei euch grundsätzlich entsteht oder nicht. Wenn grundsätzlich kein Wunsch entsteht, ihr seid irgendwie gleichgültig, dann muss man schauen, ob er bei euch überhaupt irgendwann da war (vielleicht nicht unbedingt gegenüber diesem Mann, sondern bezüglich irgendwelcher anderer eurer Beziehungen). Ist er bei euch überhaupt grundsätzlich möglich?
349. Wenn er möglich ist und sich gegenüber jemandem gemeldet hat, aber in diesem Fall gibt es nichts gegenüber diesem Mann, dann kann es sein, dass ihr etwas nicht so richtig löst, ihr betrachtet da irgendwie was nicht richtig. Über dieses Thema muss man unbedingt miteinander reden.
350. Wenn dies (der Wunsch nach intimer Nähe) überhaupt gegenüber niemandem war, so ist wiederum etwas nicht richtig geleitet. Denn der Wunsch nach Nähe, die Neigung - das ist ein normales Öffnen des Organismus. Wenn es das nicht gibt (die Neigung, die Empfindung), wenn ihr sie nicht kennt, heißt das, etwas war nicht richtig gemacht worden, etwas war falsch wahrgenommen oder unternommen worden, und das hat irgendeine Verschlossenheit bewirkt.
351. Und es kann auch sein, dass nicht genügend notwendige Bemühungen für das Öffnen erfolgt sind. Das heißt, etwas war nicht kundig angewendet worden. Denn ein normaler Organismus – das sind normale Empfindungen, der normale Wunsch. Die Neigung soll vorhanden sein.“
352. „Und kann bei einer stillenden Mutter die sexuelle Neigung verschwinden?“
353. „Das ist nicht eindeutig. Die Neigung soll nicht wegen des Stillens verschwinden.“
354. „Darf man sich dem Mann anvertrauen, oder muss man sich auf das Gefühl der Befangenheit stützen, das entsteht, wenn er mir während der Abwesenheit seiner Frau über den Kopf streichelt? Ich und seine Frau sind befreundet, es gibt keine naturgegebenen Gefühle, weder bei mir noch bei ihm.“
355. „Je nachdem, wie dies passiert und welche Bedingungen dazu beitragen. Hier braucht man zusätzliche Nuancen. Aus dieser Aussage kann man keine eindeutige Schlussfolgerung ziehen.
356. Kann sein, ihr habt es wirklich gebraucht, dass dies geschah, und er streichelte euch am Kopf wie ein Freund, beruhigend oder mitfühlend, dass ihr einfach Unterstützung brauchtet. Das ist möglich. Darum kann man hier jetzt keine eindeutige Einschätzung dessen, was erwähnt wurde, vornehmen. Die Details reichen nicht aus.“
357. „Mein Ehemann raucht viel (eine Packung täglich). Ich will nicht mit ihm kommunizieren und sprechen: Der Geruch kommt, was Ekel, Übelkeit und Erbrechen hervorruft. Wir erwarten ein Kind. Ich will mit dem Mann zusammen leben, er ist ein guter Mensch. Wie soll ich den Widerwillen gegenüber dem Geruch beseitigen? Aufgrund dessen meine Stimmung schlimmer wird, ich gehe weg, aus dem Haus, damit es bei mir nicht zum Absturz kommt, dies wirkt sich auf meine Arbeitsfähigkeit aus.“
358. „Wenn ein Kind erwartet wird, so ist eine solche Zuspitzung möglich – dass die Frau irgendwelche Gerüche nicht ertragen kann. Aber das ist eine vorübergehende Erscheinung.
359. Wenn der Mann auf diese Ablehnungen, die bei der Frau entstehen, nicht Rücksicht nimmt, so kann sie irgendwelche Bemühungen unternehmen, die in diesem Fall ihren Empfindungen Genüge tun: Zum Beispiel wird sie während dieses Zeitraumes in den Momenten, wenn der Mann raucht und der Geruch als stark empfunden wird, irgendwie weniger mit ihm Umgang haben.
360. Und soweit möglich, wird man erklären müssen, warum ihr dies irgendwie begrenzen müsst.“
361. „Ich habe meinen Mann gebeten, dass er, wenn ich schlafe, im Zimmer kein Licht einschaltet und auf mich keine Sachen wirft, wenn er sich auszieht und ins Bett geht. Ich fühle dabei seinen Missmut. Ich habe es sehr schwer mit diesem Missmut. Was tun? Das Licht wird weiter eingeschaltet, die Sachen fallen auch... Und es ist mir oft wegen seiner schlechten Laune unbehaglich zumute, es kann sehr schwer sein...“
362. „Sich bemühen, diesen Hinweis nicht mehr zu geben, nicht mehr zu erwähnen. Die abgeworfenen Sachen das nächste Mal von sich wegräumen. Sich bemühen, sich möglichst ausgeglichener gegenüber dieser Situation zu verhalten.
363. Das heißt, ihr habt auf etwas hingewiesen, um etwas gebeten, habt eine Bitte ausgedrückt – das ist normal. Ihr sollt keine Angst haben, eine Bitte zu äußern. Die Bitte ist nicht immer eine Forderung. Ihr dürft eine Bitte äußern.
364. Aber wenn der Mann nicht reagiert – so ist das alles. Eure Aufgabe ist, sich zu bemühen, sich in die Handlung, die von seiner Seite unternommen wird, zu schicken (falls diese Handlung euch nicht zu Bemühungen, die dem Gesetz der Wahrheit widersprechen, veranlassen).
365. Aber im gegebenen Fall widerspricht dies nicht – wenn ihr die Situation geduldig ertragen werdet, wo er beim Ablegen den Pelzmantel, die Stiefel einfach auf euch geworfen hat... Nun gut, räumt akkurat ab. Man braucht ihretwegen nicht irgendwohin zu gehen, um aufzuräumen - ihr habt sie gleich bei der Hand.
366. Eine andere Sache ist es – er hat sie ausgezogen und in eine ganz andere, euch gegenüberliegende Ecke geworfen. So muss man dorthin gehen, die Stiefel hochnehmen, sie danach wegräumen. Und so sind sie gleich in eure Hände gefallen – und das ist alles!
367. Das heißt, findet immer das Positive. Ein guter Optimist sieht in allem, sogar auf einem Friedhof, die Vorteile, das Plus.“ (Die Worte des Lehrers begegneten dem Lachen der Zuhörer.)
368. „Die Beziehung mit dem Mann, den ich liebe (er ist verheiratet), ist merkwürdig. Welcher Seite unserer Beziehung soll ich glauben? Der äußeren Seite – wenn er zu mir grob ist und versichert, dass er keine Gefühle zu mir hat? Oder der inneren Herzensempfindung glauben, wenn von ihm zu mir auf einer feinen Ebene eine schöne, zarte Schwingung strömt? Ich verstehe sie als Liebe. Kann ich meine Herzensempfindungen falsch verstehen? Ist es vielleicht eine Illusion?“
369. „Das ist die einzige Frage, die hier gestellt werden muss: ob ein Fehler in euren Herzensgefühlen möglich ist? Natürlich ist das möglich.
370. Eure Gefühlswelt ist zweifach. Es gibt etwas, was bei euch richtig tönt, und es gibt etwas, was falsch klingt. Alle Reaktionen kommen von euren naturgegebenen Empfindungen, das heißt, ihr könnt nicht das Geistige empfinden. Das Geistige ist bei euch mit eurer naturgegebenen Besonderheit nahe verbunden.
371. Und dort, wo ihr einst Willensbemühungen eingesetzt habt, bei dem Versuch, alles richtig zu machen und das Naturgegebene auf das Geistige eingestellt habt (das heißt, es kam zur Übereinstimmung) - dort könnt ihr diese richtige Reaktion durchaus empfinden. Sie ist in diesem Fall normal, ihr werdet sie fühlen. Aber wiederum wird sie von euren naturgegebenen Schwingungen, die schon richtig eingestellt sind, empfunden.
372. Aber es gibt eine Menge von falschen Einstellungen bei euch, und ihr beginnt quasi dasselbe innere Gebot zu empfinden, welches dem Herzensgebot sozusagen sehr ähnlich ist, aber es ist falsch. Denn dieser euer Teil ist auf die geistige Weise noch nicht abgestimmt, und ihr habt etwas noch nicht besiegt, nicht umgestaltet.
373. So was kann sein, und das tönt in der Regel bei euch sehr oft. Darum seid hier sehr vorsichtig. Ihr könnt euch durchaus irren.
374. Aber gleichzeitig ist es unmöglich, euch irgendeinen Hinweis zu geben, damit ihr fehlerlos fühlt oder irgendwie das in euch Tönende (das Richtige oder das Falsche) feststellt.
375. Dafür habt ihr euch hier versammelt, um zu lernen, die eigene naturgegebene Welt auf die geistige Weise, auf diejenigen Gesetze, die in eurem Inneren von Gott schon eingelegt sind, abzustimmen. Das heißt, ihr müsst das Tönen der Natur in Harmonie bringen mit der Schwingung, die wirklich euer geistiges Wesen ausmacht. All dies muss man in Harmonie bringen.
376. Aber dafür muss man viele Willensbemühungen im Kampf mit sich selbst, mit irgendwelchen eigenen Schwächen einsetzen. Und je weiter ihr euch bewegen werdet, umso richtiger werdet ihr die Töne, die in eurem Inneren erschallen, empfinden.
377. Das heißt, ihr werdet immer mehr merken: Ja, ihr habt wirklich richtig gefühlt. Etwas ist geschehen, ihr seht: Oh, und ihr habt gefühlt, wie es sich herausgestellt hat, dass dies passieren könnte. Das heißt, ihr werdet zu fühlen beginnen, und es wird immer mehr und mehr diese richtigen Empfindungen geben. Aber man braucht Zeit, hier wird eine stete Abstimmung gebraucht.
378. Darum muss man wiederum keine Angst haben, Fehler zu machen. Wenn ihr gefühlt habt und keine Möglichkeit habt einzuschätzen, ob ihr richtig fühlt oder nicht, versucht den Schritt so zu tun, wie ihr fühlt. Und schon der Schritt selbst wird euch helfen, den Fehler zu verstehen, wenn dies ein Fehler war.
379. Das heißt, irgendeine Weisheit wird kommen, sie wird euer Verstehen irgendwelcher Situationen berichtigen, und ihr werdet das nächste Mal anfangen genauer, richtiger zu handeln, wobei ihr richtigere Bemühungen ansetzen werdet. Und dies wird eure naturgegebene Welt besser auf die geistige Weise abstimmen, im Inneren wird sich mehr Harmonie bilden.
380. Aber irgendwelche Handlungen werden gebraucht, eben Handlungen. Darum habt keine Angst, Fehler zu begehen. Versucht, vorsichtig zu sein, aber habt auch keine Angst, einen mutigen Schritt zu tun, irgendeinen an und für sich neuen Schritt, schon bei den ersten Empfindungen, die quasi in eurem Inneren ertönen. Ein Hinweis wird gegeben, aber ihr wisst in Wirklichkeit nicht, ob er richtig oder nicht richtig ist, - nun, versucht es.
381. Wenn dies ein Fehler ist, wird es kein schrecklicher Fehler sein, er wird normal sein. Denn man wird dies sowieso erkennen müssen, verstehen müssen. Dann wird es etwas weiter (später) besser getan werden können.
382. Wenn ihr dazu neigt, irgendwelchen Fehler zu begehen (behaltet dies!), so wird euch die mildeste Situation geliefert, damit euer Fehler irgendwie günstig auf euer Schicksal einwirkt.
383. Das heißt, etwas sehr Großes wird euch nicht auferlegt werden, wenn im Voraus zu sehen ist, dass ihr dazu neigt, diesen Fehler zu begehen. In der Regel kommen die Situationen deshalb, damit dieser Fehler maximal günstig für euch ist und es keine schwerwiegenden Verluste gibt.
384. Obwohl, es kann eine erste Wahl vorkommen – wenn zwei Schicksalslinien entschieden werden. Dann ja, dann kann die Wahl vieles entscheiden. Solch eine Wahl kommt aber nicht so oft vor. Hauptsächlich wird so eine Wahl gestellt, welche ihr am meisten zu treffen neigt, und es ist schon bekannt, wie ihr ungefähr handeln werdet.
385. Aber dies soll lehrreich sein. Darum wird sich die Situation so bilden, dass ihr den Fehler macht und etwas sehr Wichtiges erwerbt, um euch danach - wenn ihr versteht und euch etwas klargemacht habt - schon etwas Größeres zu geben, was bedeutend größere Umstände entscheiden wird, und ihr werdet immer mehr kostbare Erwerbungen finden. Aber dies wird schon später sein.“
386. „Ein Bruder kam zu mir nach Hause und las mir (wie ich es sehe) laut und grob die Leviten deshalb, weil ich falsch gehandelt hatte. Ich bat ihn, aus dem Haus zu gehen. Ist es nicht richtig, dass ich ihn bat, aus dem Haus zugehen, weil er grob und emotional sprach?“
387. „Man müsste sich entschuldigen. Man müsste bis zum Ende zuhören und sich entschuldigen. Man müsste sagen: 'Ich werde mich bemühen. Es ist durchaus möglich, dass ich wirklich etwas falsch gemacht habe. Ich werde dies berücksichtigen.' So wird es natürlich besser sein.
388. Ihr werdet es immer schaffen hinauszubitten. Wenn ein Mensch beginnt, etwas wirklich zu übertreiben, sich irgendwie unpassend zu benehmen, dann ist die Strenge solcher Art möglich. Das heißt, dies bedeutet nicht, dass jedermann, der in euer Haus kommt, zu schreien, zu schimpfen beginnt, und ihr hört immer zu. Nein, es kann so sein, dass Ich in dieser Situation darauf hinweisen kann, dass man im gegebenen Fall versuchen kann, den Menschen streng hinauszubitten.
389. Aber es ist besser, sich nicht zu beeilen. Wenn ihr solche Fragen stellt, prüft euch selbst, inwieweit ihr fähig seid, bis zum Ende zuzuhören, sich zu entschuldigen, und diesen Stoß auf euch zu nehmen.
390. Das ist normal, das ist eine gute Erziehung in eurem Inneren, sie wird euch später vieles geben. Zumal, wenn ihr dies gut annehmen werdet, werdet ihr selbst sehen, welche Veränderung mit ihm geschehen wird, denn dies ist auch für ihn sehr wichtig.“
391. „Ich bin Friseuse, ich schneide Männern Haare und Bärte. Nachdem mein Mann Deinen Hinweis, dass der Mann seinen Bart selbst schneiden soll, gehört hatte, sagte er zu mir, dass er nicht wolle, dass ich den Männern den Bart schneide. Soll ich in diesem Fall meinem Mann gehorchen?“
392. „Nun, man kann dem Mann gehorchen... Obwohl Ich solch eine Handlung nicht verboten hatte. Nun, es ist besser, dem Mann zu gehorchen.“ (Die Frauen lachten auf.)
393. „Das heißt, wir betrachten jetzt vor allem ein Thema: Wie es zu erlernen ist, dem Ehemann zu gehorchen. Darum seid vorsichtig, wenn ihr die Frage stellt, ob man dem Mann gehorchen soll.
394. Man darf nur in einem Fall nicht gehorchen – wenn man von euch fordert, etwas, was den Gesetzen der Wahrheit widerspricht oder für das Leben und die Gesundheit eines anderen Menschen oder eines Kindes gefährlich sein kann, zu machen. Dann ja, dann dürft ihr nicht gehorchen. Oder wenn klar zu sehen ist, dass euch vorgeschlagen wird, etwas, was einfach unheilvoll für eure Gesundheit sein wird, zu tun; dies darf man auch nicht tun.
395. Das heißt, nur irgendwelche Ausnahmen. Dann kann man auch eine Frage stellen. Und alles andere... Man muss sich bemühen, in allem zu gehorchen.“
396. „Lehrer, darf ich meinem Mann versprechen, dass ich ihm immer gehorchen werde? Er wartet auf diese Aussage von mir.“
397. „Wirst immer gehorchen? Wenn dies sogar den Gesetzen der Wahrheit widersprechen wird?“
398. „Nein, wenn dies nicht widersprechen wird.“
399. „Natürlich, bitte. Das willst du doch machen!“
401. „Dann sag doch: 'Ich will dies sehr!'“
402. „Und falls ich irgendwann einen Fehler mache und falsch handle?“
403. „Aber du garantierst ja nicht, dass du all dies fehlerlos tun wirst. Du willst sehr gehorchen und wirst dich bemühen, dies zu tun. Bitte, sehr normal.“
404. „Darf ich als Ehefrau Besuche in unserem Haus begrenzen, wenn mein Mann im kleineren Häuschen arbeitet und der Schaffensvorgang bei ihm deswegen oft unterbrochen wird? Ich sehe, dass ihm das nicht gefällt, und es ist für ihn sehr kompliziert, danach wieder in den Arbeitsfluss zu kommen. Darf ich als Ehefrau diese Pflicht auf mich nehmen?“
405. „Besuche der Werkstatt, oder was?“
406. „Nun, Besucher kommen wegen verschiedener Fragen zu meinem Mann...“
407. „In die Werkstatt? In jenes Haus oder in jenes Zimmer, wo sein schöpferischer Vorgang verläuft?“
409. „Natürlich darfst du. So was ist möglich. Aber wiederum muss man das mit ihm besprechen, ob er das wünscht.“
41. „Und darf man ihm vorschlagen, irgendeine Zeit zu bestimmen, damit man zum Beispiel nach sechs Uhr abends kommt?“
411. „Das alles wirst du mit ihm besprechen. Das heißt, wenn er dies selbst wünscht.“
412. „Und darf ich ihn darum fragen?“
413. „Du kannst vorschlagen. Und wenn er sagen wird: 'Ja, ich bin einverstanden. Es ist besser, es so zu machen.' Dann wirst du kontrollieren, dass dies erfüllt wird.“
414. „Ich will mich sehr ändern, ich will einer liebenden Frau erlauben, in unser Haus einzutreten (d.h. in unserer Naturfamilie zu leben, Anm.d.Übers.), Aber bis jetzt erscheinen bei mir grobe Reaktionen, Nervenabstürze, hysterische Anfälle. Soll man ungeachtet dieser Reaktionen die Frau einladen? Oder weiter lernen, mit ihr befreundet zu sein? Kann eine Frau überhaupt fühlen, wann sie die liebende Frau ins Haus einladen soll, dem Egoismus scheint es nämlich immer noch zu früh zu sein?“
415. „Natürlich kann sie das fühlen. Aber man kann sich hier natürlich leicht irren. Besser ist es zu versuchen, Schritte zu machen und zu analysieren, zu schauen...
416. Das heißt, dies ist so ein Thema, wo Ich nicht sagen kann, dass ihr dies tun sollt, unbedingt tun sollt: Sobald ihr eine Situation seht, löst ihr sie sofort auf diese Art. Ich kann so einen Hinweis nicht geben, denn all dies sind sehr ernste Aufgaben.
417. Ich habe euch einfach erzählt, was diese Aufgaben in sich bergen, welche Besonderheiten sie beinhalten, welchen Zugewinn eine Frau in diesem Fall findet, das heißt, inwieweit stark, markant sich ihre innere Welt ändern kann. Das alles ist in Wirklichkeit so.
418. Aber gleichzeitig legt dies eine große Verantwortung auf sie, und eine nicht geringe Schwere wird sich entsprechend dieser Situation auf die Schultern der Frau legen. Darum muss man natürlich in bestimmtem Maße bereit sein, dies zu lösen, nicht abzustürzen.
419. Denn es ist schon besser, diese Aufgabe nicht zu übernehmen, als abzustürzen und viele Dummheiten mit Unannehmlichkeiten zu begehen (und so was kann auch durchaus sein). Darum kann Ich nicht sagen, dass ihr dies tun sollt.
420. Aber wenn ihr dieser Situation ausweicht, dann wird natürlich auch eine bestimmte Verantwortung auf euch gelegt, und dies ergibt einige Komplikationen für die Zukunft: Irgendwo vorne wird bei euch ein Hindernis, das schwer zu bewältigen ist, nur deswegen erscheinen, da ihr euch bewusst bemüht, etwas nicht zu lösen, irgendwelche Aufgaben zu vermeiden.
421. Denn es bleibt Mir, auf viele Komplikationen, die bei euch jetzt entstanden sind (wenn etwas bei euch schon zu irgendwas Extremem gekommen ist und ihr sagt: 'Nun, was soll ich jetzt tun?'), auf viele Situationen, die jetzt bei euch entstehen können (und sie sind sehr heiß) nur zu antworten: 'Und was kann man jetzt tun? Jetzt ist schon nichts mehr zu machen.' Jetzt muss man dies schon annehmen, denn man konnte dies vor einigen Jahren lösen, indem man anfing, Stückchen für Stückchen etwas richtig zu tun. Allmählich, aber zu tun. Und dann wäre die heutige Situation ganz anders.
422. Jetzt aber zu sagen: 'Wie dies zu ändern ist?...' Ja, dies ist schon auf keine Weise zu ändern, denn man musste dies im Laufe von einigen Jahren ändern, indem man etwas richtig machte, aber ihr habt es zum Beispiel verschoben. Kann sein, dies war keine markante Aufgabe, ihr dachtet: 'Ja, macht nichts, ist 'ne Kleinigkeit! Ich werde später...'
423. Dies da später... auch jenes da später... und ihr habt angefangen, etwas stückchenweise zu verschieben. Aber allmählich schwoll irgendein Klümpchen von den von euch nicht gelösten Aufgaben an, das seine Rolle schon gespielt hatte, und die Situation geschah, sie wurde für euch unvermeidlich.
424. Aber sie ist jetzt schon nicht mehr zu lösen. Das ist alles, das ist die Gegebenheit. Ihr habt sie verdient, ihr habt sie selbst angesammelt.
425. Darum seid schon aufmerksam, nicht zu versuchen, auf irgendwelche Handlungen zu verzichten, die ihr schon dem Gesetz der Wahrheit entsprechend als wünschenswert kennt. Denn sie werden zu einem richtigen Erwerb, zu Erkenntnissen, zur Weisheit führen, zum Erlangen der notwendigen Kraft, zum Sieg über irgendwelche Schwächen, die zu besiegen sehr wichtig sind.
426. Aber man kann sie nur in diesen Situationen besiegen! Sonst wird es keinen Sieg geben, so lange, wie es solche Situationen nicht gibt. Das heißt, etwas wird für die Zukunft bleiben, wo irgendwann die Situation, die bei euch irgendeine Eigenschaft öffnen soll, schon unbedingt geschehen wird.
427. Aber sie wird schon unvermeidlich sein, ihr werdet in sie hineinfliegen... und sie wird schon nicht mehr zu mildern sein. Sie soll einfach so sein, denn ihr habt das Lösen dieses Problems, zum Beispiel, zu sehr verzögert.
428. Aber es kann sein, dass ihr dann zum Lösen irgendeiner Aufgabe weniger bereit sein werdet, sie kann sehr scharf erscheinen. Obwohl, ihr hättet zu ihr viel milder kommen können, wenn ihr irgendwelche Aufgaben schon im Voraus gelöst hättet.
49. Darum seid aufmerksam. Das ist eine sehr wichtige Aufgabe. Und euch sagen, ihr sollt, das kann Ich nicht. Ich habe gesagt, dass dies wünschenswert sei, denn dies wird euch zu diesem und jenem und jenem bringen... dies löst sehr wichtige Probleme. Aber man muss darauf eingehen, man muss sich dazu aufschwingen, man muss dazu im Inneren bereit sein, dafür reif sein.
430. Jemand von euch kann eine solche Angst haben, wo nur der Gedanke zu diesem Thema – wie es gemäß der Wahrheit zu machen ist, euch aus dem Sattel hebt und euch einfach blendet. Nun, solch eine Aufgabe wird auch nicht gestellt, dass ihr dies eben jetzt unbedingt tun sollt. So etwas sage Ich auch nicht.
431. Aber diejenigen, die sie lösen werden, sie werden sich schneller ändern – dies da kann Ich sagen. Diejenigen, die beginnen werden, diese Aufgabe voller zu erfüllen, werden riesige, sehr große Erwerbungen haben.
432. Dem ersten Anschein nach werden sie beginnen, vieles quasi zu verlieren. Vielleicht. Aber vergesst nicht: Das, was Eures ist, wird von euch nie weggehen. Zumal, wenn ihr es richtig löst (erfüllt), es wird nie von euch weggehen; es, das Eure, wird einfach noch fester neben euch sein. Das, was nicht zu euch gehört, wird in diesem Fall weggehen, wird schneller weggehen. So lasst es auch weggehen, es ist nicht das Eure.
433. Und wenn ihr euch bemüht, das beizubehalten, was nicht das Eure ist, so lebt ihr nicht das normale Leben, bei euch stellen sich viele fehlerhafte Illusionen ein, die in Wirklichkeit nicht zur Wahrheit gehören. Sie geben euch keine Fülle des Lebens, keine notwendige Fülle, keine notwendigen Erwerbungen; sie geben euch keine richtigen Veränderungen. Darum ist das hier eine gar nicht so einfache Frage.
434. Wenn ihr es versuchen werdet – gut, Ich wünsche euch nur Erfolg, Ich wünsche euch, aufmerksam zu sein, versucht es. Aber wenn ihr starke Angst habt, wenn ihr es nicht wollt – nun gut, Ich sage nicht, dass ihr dies unbedingt tun sollt.
435. Sowieso wird man dies zu tun haben (dies da kann man noch ergänzen). Dies wird getan werden müssen. Nun, etwas später. Gut, möge es etwas später sein.
436. Ihr habt auch ohnedies viel zu tun, ihr habt eine Menge an Aufgaben, man muss außerdem noch vieles lösen. Aber das Lösen dieses Problems, das eben mit dem sogenannten Dreieck (Dreiecks-Beziehung) verbunden ist, löst viele Aufgaben im Inneren, hilft, sehr große Werte zu erwerben und sich sehr stark zu verändern.
437. Indem ihr entsprechend die Eigenschaften eurer Vibrationen verändert habt, beginnt ihr, die Welt anders wahrzunehmen. Das heißt, die Farben der Welt fangen an, sich rasch zu verändern; ihr beginnt, viele Situationen anders zu sehen, ganz anders, als ihr sie jetzt seht.
438. Es ist für euch schwer, euch das nur vorzustellen, wie es anders zu sehen sein könnte. Aber später könnt ihr sehen: Das ist, als ob sich eure Augen öffnen, viele Dinge fangen an, ganz anders wahrgenommen zu werden. Aber dafür muss man vieles in sich besiegen.“
439. „Ich habe zwei Operationen gehabt (Kaiserschnitt), nachdem die offizielle Medizin keine Erlaubnis zu einer selbstständigen Geburt gab. Mein Mann ist jung. Ist es richtig, so zu denken, dass, wenn ich selbst nicht mehr gebären kann, so kann es sein, dass irgendeine Frau mit uns leben wird, und sie wird es können, und wir werden in unserer Familie ein Kind bekommen? Oder ist es falsch, so zu denken?“
440. „Wenn so ein Gedanke bei dir entstehen kann und du bist mit ihm einverstanden – gut, bitte. Du siehst einfach: 'Ist es richtig, so zu denken' - dies bedeutet: 'Ist es richtig, irgendwelche stete Bemühungen zu diesem Thema im Bewusstsein zu vollziehen.'“
442. „Sinnlos. Lebt in der Realität, die ihr habt.
443. Aber wenn du im Innern nachgefragt hast (das ist das Einzige, was man im Inneren betrachten kann), ob du davor Angst hast; wenn du betrachtet hast: Nein, du hast keine Angst, du siehst darin etwas Logisches, irgendetwas Normales - nun, ist auch gut. Sowieso wird es für dich schwer sein, diese Situation bis zum Ende vorauszusehen.
444. Es ist möglich, die Situation voller einzuschätzen, wenn sie existiert, wenn sie in der Realität geschieht. Denn wenn noch jemand in deine Familie kommen wird, wird er irgendwelche seiner Besonderheiten einbringen, irgendwelche eigene spezifische Einwirkung auf die Situation, welche du nicht im Voraus modellieren kannst, dir nicht vorstellen kannst.
445. Darum natürlich, nur wenn die Situation selbst entstehen wird, wirst du etwas unternehmen müssen, aber schon davon ausgehend, was du fühlst, was du verstehst (aber später schon, wenn dies geschehen wird).
446. Und im Voraus... Nun, kannst du natürlich dies in dir sehen, aber es ist sinnlos, sich darauf zu konzentrieren, denn sowieso wirst du dir nicht das, was du erleben wirst (wenn die Realität eintritt), vorstellen können.“
447. „Und gibt es nicht so eine Einwirkung meinerseits, dass ich anfange, diese Situation zu mir heranzuziehen, indem ich daran denke?“
448. „Lasst uns sehen, wie du denkst – ja, du beginnst, auf die Umgebung so einzuwirken, um dies irgendwie zu erschaffen. Dies beschleunigt den Vorgang.
449. Aber Ich sage dir: Du brauchst nicht unbedingt an dieses Thema zu denken. Die Situation muss auf natürliche Weise geschehen (wenn sie schon sein soll), so, wie es besser, günstiger ist. Darum, blickt auf vieles von dem, was sich um euch herum ereignet, ruhiger. Sowieso wird das, was Eures ist, bei euch sein, aber zur günstigen Zeit.
450. Und wenn ihr euch beeilt, könnt ihr natürlich das, was das Eure ist, treffen; aber es kann sein, dass ihr dazu weniger bereit sein werdet, etwas kann diesbezüglich, damit dies irgendwie harmonischer geschieht, fehlen. Dann wird es etwas mehr Schwierigkeiten geben.
451. Darum gibt es eigentlich keine Notwendigkeit, Ereignisse zu beschleunigen. Sie werden sowieso sein, wenn sie bei euch sein sollen. Lebt ruhiger und reagiert darauf, was jetzt passiert. Und löst heutige Aufgaben, beschleunigt die Ereignisse nicht.“
452. „Und wenn mein Mann sagt: 'Katja, wir werden noch Kinder haben, du wirst noch gebären, wirst selbst gebären...' Ich sage: 'Andrusch, wie aber, wenn...'“
453. „Sage: 'Kann sein, kann sein. Wir werden sehen. Leben wir – sehen wir.' Das ist alles. Oder hast du unbedingt zu sagen, zu beweisen: 'Nein, weißt du, nein, wir werden keine haben. Ich kann nicht, weil man hat doch dort gesagt...'? Lebe heute.“
454. „Nun ja. Und ich beginne, über dieses Thema quasi vor mich hin zu denken: 'Das ist ja doch unmöglich.'“
455. „Und warum unmöglich? Ist es in den Verhältnissen, in denen du jetzt bist, unmöglich? Aber werden sie (noch) weiterhin ebensolche sein? Alles ändert sich doch. Du siehst nach vorne! Auf alles, was dir vorgeschlagen wird, kannst du sagen: 'Kann sein', denn es kann wirklich sein, aber kann auch nicht sein.“
456. „Das heißt, über dieses Thema nicht nachdenken?“
457. „Und welchen Sinn hat es? Wofür? Kann sein. Aber das ist nicht wichtig. Wichtig ist, was es heute gibt. Du hast heute Aufgaben, von denen diese Zukunft da abhängt, und man muss heute alles richtig lösen. Je richtiger du es löst, umso besser vollzieht sich die Entwicklung der Geschehnisse in deinem Schicksal.
458. Welchen Sinn hat es da, über die Zukunft zu sprechen, wenn der Mensch heute irgendwelche Aufgaben, die schon vor ihm stehen, unaufmerksam löst?
459. Darum, wenn jemand etwas sagt (vor allem Gutes, er träumt von etwas), sage mutig: 'Kann sein.' Was immer auch für Wunderbares, Unwahrscheinliches er voraussagen möge, sprechen möge - 'Ja, kann sein!'“
460. „Lehrer, welchen Hinweis wirst Du der Frau geben, deren einziger Lebenssinn es ist, die Ehefrau Christi zu sein?“
461. „Sich nicht an diesen Wunsch festklammern! Denn, wiederum - wenn man damit rechnet, dass das Leben ewig währt - kann sein!“ (Den letzten Worten des Lehrers begegnete das Lächeln der Frauen.) „Aber besser ist es, sich nicht festzuklammern. Man muss heute mit der Realität, die jetzt ist, leben; sonst kann man alles schädigen.“
462. „Ich habe vor kurzem geheiratet, und wegen künftiger (Umwelt-)Katastrophen und wegen der finanziellen Unbeständigkeit erschien bei mir die Angst vor Schwangerschaft. Mein Mann will ein Kind haben. Ich habe zwei Kinder (das eine ist erwachsen, das andere ist ein Schulkind). Es gibt das Verständnis, dass die Frau immer den Wunsch haben sollte zu gebären. Soll ich dies wünschen, oder mich in dieser nicht einfachen Zeit enthalten, Kinder zu gebären?“
463. „Eine nicht einfache Zeit besteht immer. Die kennzeichnende Bedingung für die heutige Welt ist eine sehr geringe Geburtenzahl. Darum geht Russland rasch in Richtung Aussterben. Sehr rasch bewegt es sich!
464. Und wenn man jetzt in diesem Milieu auf den Schoß Russlands sieht, wer wie lebt, dann lebt ihr (die Nachfolger) in diesem Sinne wahrscheinlich besser als alle anderen in Russland. Nirgendwo anders in Russland gibt es so eine Geburtenzahl.
465. Und warum? Anscheinend habt ihr die Wahrheit gefunden – ihr seid ruhiger, ihr habt eine ausgeglichenere Betrachtungsweise der Realität. Welchem Einfluss gebt ihr dann weiter nach? Wieder einer unruhigen Betrachtungsweise, die die existierende Gesellschaft, die euch umgibt, einnimmt? Anscheinend fangt ihr an, allmählich dieser Atmosphäre, die um euch herum vergossen wird, nachzugeben.
466. Das Energie-Informationsmilieu... es ist um euch ringsherum ausgegossen. Leute haben Angst um das Leben, darum sehen sie, ob es in dem einen gegebenen Fall gelegen oder ungelegen ist, ein Kind zu haben, ob es nicht gefährlich sein wird. Und natürlich, unter diesen Umständen müssen Menschen aussterben, wenn sie der Angst nachgeben.
467. Ist aber ein gläubiger Mensch etwa dadurch, dass er Angst hat, gekennzeichnet? Nein. Er geht mutig nach vorne, er lebt. Er achtet die Realität, er ist für die sich ereignende Realität dankbar, und er bemüht sich zu leben und alle Kräfte, die er heute hat, zu geben. Man muss gerade von dieser Seite aufmerksam darauf schauen.
468. Man muss hier etwas vorsichtiger sein mit seinen Empfindungen, die ihr zu erleben beginnt, um nicht weiter irgendwelchen falschen Sorgen, die euch in Wirklichkeit von der Umgebung aufgezwungen werden, nachzugeben.
469. Denn euer Milieu (wenn ihr danach strebt, die Wahrheit zu erfüllen) unterscheidet sich jetzt in seinem Informationswesen von demjenigen, das euch umgibt. Aber es gibt viel mehr diese Art Leute, die mit der falschen Information leben, das heißt, ihre Gedanken kommen in weit größerem Umfang um euch herum zutage. Darum seid ihr unter diesen negativen Gedanken, Ängsten, wie in einem Kokon.
470. Und je mehr ihr eure Schwäche an den Tag legen werdet, umso stärker wird diese Information anfangen, euch gemäß ihrer selbst umzugestalten.
471. Und je mehr ihr anfangt, gegen eure Sorgen, Ängste zu kämpfen, der Wahrheit zu folgen, umso stärker beginnt ihr, das Negative um euch herum zu entladen, indem ihr allmählich diesen Kokon, dieses Negative um euch herum, sozusagen ausesst (aushöhlt), es mit göttlichem Licht beleuchtet.
472. Aber das ist bei euch der Kampf – wer den anderen auf seine Seite bringt. Und in Wirklichkeit ist die Information, die euch umgibt, (Ich wiederhole dies nochmals) sehr stark. Sie ist sehr groß, und mit jedem Mal wächst sie in ihrer Macht, in ihrer Saftigkeit, denn die Angst wächst bei den Leuten, bei ihnen wächst die Unsicherheit ums Leben sehr stark an. Und diese Information beeinflusst euch mächtig.
473. Darum, sobald ihr eure Schwächen zulasst - das ist schon alles, ihr werdet den aktiven Einfluss diese Milieus auf euch erleben. Ihr werdet anfangen, so zu denken, wie die sich ängstigenden Leute um euch herum denken. Das heißt, diese Gedanken beginnen, euch aufgezwungen zu werden, ihr werdet beginnen, sie in euer Inneres hineinzulassen.
474. Sie sind auch ohnedies um euch herum ausgegossen, aber da werdet ihr anfangen, sie in euer Inneres hineinzulassen. Und dementsprechend werdet ihr euch demjenigen mehr unterordnen, wenn ihr dies nicht genau kontrolliert und euch nicht irgendwie durch eine Willensbemühung zusammennehmen werdet.
475. Auf dieser Ebene verläuft bei euch ein sehr ernster Kampf. Das Armageddon (Zeit der Weltkatastrophe) hat seinen Höhepunkt bei euch. Ihr kämpft schon längst.
476. Jemand verhält sich einfach unaufmerksam dem gegenüber, was mit ihm passiert und gleitet langsam, langsam in die Spur, in welche dieses Milieu, diese ringsum vergossene Information ihn zieht.
477. Sie zieht euch leicht herunter, denn ihr neigt dazu. Und ihr müsst kämpfen, euch besiegen – das ist eure Aufgabe.
478. Dann werdet ihr sagen, dass ihr die Welt besiegt habt – die Welt, die euch umgibt. Nicht einfach die Welt (Anm.: Im Russischen hat das Wort hier zwei Bedeutungen: 'Welt' und 'Frieden'.) im guten Sinne, wie 'etwas sehr Friedliches'. Nein. Sondern dasjenige Umgebungsmilieu, das in Wirklichkeit keine friedliche Welt ist.
479. Es ist das, was mehr die Neigung zum Tod hat. Aber ihr sollt das besiegen. Diese eure große Aufgabe da, müsst ihr unbedingt richtig lösen.
480. Viele Willensbemühungen werden von euch gebraucht, um dies zu tun. Dies braucht viele Kräfte. Aber der Gläubige muss siegen!
481. Man kann nur bei einem Gläubigen die Hoffnung haben, dass er die (ihm) fehlende Kraft, die er (aber) durch seinen Glauben erwirbt, nimmt, und einen richtigen Schritt macht, obwohl der sehr schwierig, sehr kompliziert sein wird, manchmal vielleicht mit großen Fehlern. Aber ihr müsst lernen, diesen Schritt zu machen. Dann entwickelt sich allmählich der Sieg, ihr beginnt, ihn allmählich zu formen.
482. Und diese Welt... sie wird nicht lange unter solchen Bedingungen bestehen können, denn man darf nicht endlos ein gesteigertes Gefühl der Angst erzeugen. Es wird unbedingt zu irgendwelchen sehr ernsthaften Krisen kommen.
483. Aber ihr müsst darin überleben. Darum ist eure Fähigkeit, um euch herum die Welt im guten Sinne, die richtige, gute Welt, zu formen, gerade unter diesen Umständen sehr wichtig. Das... das sind die Lebensbedingungen!
484. Und dass Kinder geboren werden – das ist eine kennzeichnende Erscheinung, das sind Früchte des Lebens. Wo Leben ist, da werden Kinder geboren, und die Sippe lebt weiter. Das ist gerade das kennzeichnende Merkmal des Lebens.
485. Wenn es dies nicht gibt, und das Aussterben geht weiter – nun, kann man dann etwa sagen, dass es da Leben gibt? Nein. Dort vollzieht sich einfach das allmähliche Aussterben, dort wirken Gesetze des Todes.
486. Das ist ein ernstes Problem. Man kämpft und kämpft dagegen... aber so, wie man es löst, das ist natürlich nicht ernsthaft, einfach nicht ernsthaft. Aber das ist wiederum eine Gegebenheit. Die Gegebenheit, die – wie traurig es auch ist, auf sie zu schauen – nicht auf eine andere Weise gelöst werden kann. Zu mächtig ist der Einfluss dieses Informationsmilieus, das im Laufe der Jahrhunderte gewebt wurde. Und es (diese Information) ist nicht richtig.“
487. „Ist die Vergrößerung der Anzahl kranker Leute im Dorf auch der Einfluss dieses Milieus?“
488. „Ja, natürlich. Je mehr ihr der Angst nachgebt, umso mehr pathologische Abweichungen entstehen bei euch. Und je mehr ihr beginnt, (das könnt ihr bemerken) an irgendetwas zu erkranken – so ist das einfach das Resultat: Bei euch entstanden Abweichungen in den Bemühungen, die ihr macht; ihr erlaubt mehr euren negativen Emotionen, im Inneren zu existieren. Und dies bedeutet, dass sie eure Physis auf solche Weise entwickeln, dass immer mehr Störungen in eurer Physis zu entstehen beginnen. Und das ist offensichtlich, das kann man sehen, das heißt, diese Probleme sind immer mehr zu sehen.
489. Natürlich, wer etwas schwächer ist, etwas dümmer ist, der denkt sofort: Folglich lehrt man ihn hier anscheinend etwas nicht Richtiges; das heißt, hier ist womöglich nicht die Wahrheit. Nein. Es besteht einfach eine große Aufgabe, und es ist besser, die Abweichungen im Erfüllen dieser Wahrheit nicht zuzulassen. Und wenn ihr sie zulasst, heißt das, die Folgen sind unvermeidlich, und sie werden nicht einfach sein.
490. Und die Entstehung immer größerer solcher krankhaften, klinischen Abweichungen ist das Ergebnis dessen, dass ihr abweicht und abweicht und das, was ihr schon nicht mehr zulassen solltet, was bei euch schon nicht mehr erscheinen sollte, zulasst (und es ist bei euch immer noch, wie es sich erweist!). Das heißt, ihr lasst irgendwo in Kleinigkeiten nach und erlaubt, dass es so ist, obwohl ihr dagegen kämpfen solltet.
491. Aber hier seid schon aufmerksam. Je weiter, umso mehr wird sich dies negativ auswirken. Je mehr ihr für euch das Recht beibehaltet, irgendwelche falsche Handlungen zu begehen, umso krasser wird dies beginnen, sich auszuwirken.“