Inhalt: Der schwere Aufstieg zum Gipfel ~ Das Wesen der Demut ~ Den von Gott bestimmten Weg gehen ~ Wo ist euer Glaube? ~ Führen denn verschiedene Wege zum Gipfel? ~ Der einheitliche Weg des geistigen Aufstiegs ~ Das Gesetz des Daseins ist für alle menschlichen Seelen gleich ~ Die Vereinigung der verschiedenen Lehren ~ Unterschiedliche Rituale dürfen nicht zu Uneinigkeit führen ~ Alle Seelen haben den gleichen Ursprung, ihr alle seid untereinander verwandt ~ Gott erwartet von euch Schöpfungen der Liebe und der Schönheit ~ Handelt nach der Stimme eures Herzens, sie kennt den Willen Gottes ~ Jeder Tempel, in dem Liebe herrscht, beherbergt den Geist Gottes ~ Verstand und Seele in Harmonie bringen ~ Die Seele kann sich nur im Körper entwickeln ~ Glaube ist das Leben selbst ~ Jeder erhält nur für ihn maßgeschneiderte Stufen ~ Den vom Himmlischen Vater bereiteten Weg beschreiten ~ Ohne Fehler kann keine Entwicklung stattfinden
Der schwere Aufstieg zum Gipfel
1. Glaube ... Ein großartiger Flug!
2. Der Vorhof ist ein Gipfel - die Demut.
3. Je mehr du die Demut erreichst, desto mehr eröffnet sich dir die Fähigkeit, den wunderbaren Flug zu erleben.
4. Doch wie viele Stufen warten noch auf den Wanderer bis zum Gipfel!
5. Wie schwer der Aufstieg auch sein mag, so überwältigend ist auch die Belohnung!
6. Demut - das ist nicht das Bestreben, sich in den Schmutz stampfen zu lassen, denn du erinnerst dich an den Gottesfunken, der in dir steckt. Doch wann immer du dich mit jemandem vergleichst, wirst du dich nie als etwas Höheres empfinden, wer auch vor dir stehen mag.
7. Demut ist die Fähigkeit, für sich das Geringste zu wählen vor dem Antlitz der ungeheuren Auswahl an Gütern und danach zu streben, den unbedeutendsten Platz beim Festmahl einzunehmen.
8. Demut wird durch die Fähigkeit charakterisiert, jede kleine Krume an Wissen wie den größten Schatz aufzunehmen,
9. Und sie das ganze Leben behutsam aufzubewahren, wobei dein Erbeben und die Zartheit erhalten bleiben, selbst wenn dir nichts weiter gegeben wird.
10. Demut zeigt sich ebenfalls darin, dass es dir nicht möglich ist, etwas als "ungerecht" zu bezeichnen.
Den von Gott bestimmten Weg gehen
11. Gehe würdig den Hindernissen entgegen, welche es auch sein mögen und wie viel Schmerz sie dir auch bereiten mögen,
12. Denn du weißt ja, dass dein Weg von Gott vorherbestimmt wurde.
13. Dies sind deine Stufen, die dir helfen, zum Gipfel emporzusteigen;
14. Verstehe es, dich innerlich über diese Stufen zu freuen.
15. Wie schwer ist doch der Weg des Aufstiegs! Doch wenn du den Acker der Demut nicht bearbeitest, wird der Glaube nicht erblühen.
16. Die Vorväter haben den Ausspruch gehört: "Wenn Ich wiederkomme, werde Ich dann Glauben auf der Erde finden?"
17. Und nun füllt das Feuer immer mehr das Herz. Wo aber ist der Glaube, der schon vor so langer Zeit angelegt worden ist?
18. Stattdessen füllt ein vielstimmiges Grollen über das Göttliche den Raum und schwillt noch weiter an.
19. Wie viele Gläubige es heutzutage doch gibt! Mehr als die Hälfte der Menschheit spricht über die Liebe zu Gott und zur Umwelt!
20. Doch wo ist die Liebe? Und folglich, wo ist der Glaube?
Führen denn verschiedene Wege zum Gipfel?
21. Alle glauben, dass sie Einen Gott anbeten und über Eine Liebe sprechen,
22. Doch sie können sich nicht an den Händen nehmen und in Eine Richtung gehen.
23. Das ist die Folge eines unterschiedlichen Verständnisses von dem einen oder anderen Sakrament und die Folge der verschiedenen Rituale.
24. Man soll nicht über die Zulässigkeit verschiedener Wege zum Aufstieg grübeln. Denn angeblich gehen alle zu Einem Gipfel und werden sich einmal zu Einem Weg vereinen.
Der einheitliche Weg des geistigen Aufstiegs
25. Das Leben ist eine machtvolle Bewegung. Was aber wird, wenn die Bewegung zum Stillstand kommt?
26. Nichts im Weltall befindet sich je im Ruhezustand. Und folglich ist der Begriff "vollkommen" recht relativ.
27. Deshalb rückt auch der Gipfel, dem sich die Wanderer auf verschiedenen Anstiegen nähern, in unendliche Ferne.
28. Die Möglichkeit der Vereinigung (der Wege - Anm. d. Übers.) schmilzt - wie eine Fata Morgana - mit dem Näherkommen.
29. Die Wahrheit über den geistigen Aufstieg ist der einheitliche Weg, und dieser Weg ist ewig.
30. Was soll denn den Aufstieg begünstigen, wenn sich die Hände der Aufsteigenden weit voneinander entfernt befinden?
Das Gesetz des Daseins ist für alle menschlichen Seelen gleich
31. Die Beine derer, die die ersten Schritte machen, sind sehr schwach.
32. Auf der Mutter Erde werden die ersten Schritte getan. Und heutzutage schleppt der Mensch eine kolossale Menge verschiedener Lehren über die Wahrheit des Glaubens mit sich herum.
33. Die jungen Beine waren noch nicht in der Lage, die Last der Einheit zu tragen.
34. Der Himmlische Vater hat in Seiner großen vielseitigen Weisheit seit langem den Verstand Seiner jungen Kinder auf die Aufnahme der Einheitlichen Göttlichen Wahrheit vorbereitet.
35. Denn das Gesetz des Daseins der menschlichen Seele ist einheitlich und hängt nicht von der Zugehörigkeit des Menschen zu dieser oder jener Glaubenslehre ab.
Die Vereinigung der verschiedenen Lehren
36. Der immense Schatz, mit dem Gott Seine Kinder bedacht hat, sind die schöpferischen Fähigkeiten auf der Grundlage der Freien Wahl.
37. Solange die Menschen aber unfähig waren, sich an den Händen zu nehmen und in Eine Richtung zu gehen, konnte die Einheitliche Wahrheit nicht herabgesandt werden,
38. Sonst wäre Sie mit der Zeit von schlammigen Anschwemmungen zugedeckt worden, und ihre strahlende Leuchtkraft wäre verloren gegangen.
39. Der Große Schöpfer hat dem Menschen nur Teile des Einheitlichen Ganzen gesandt, was es erlaubte, die unumkehrbare Wiedervereinigung der vielfältigen Gläubigen verschiedener Religionen in Angriff zu nehmen, unabhängig von ihrer sprachlichen Verschiedenheit.
40. Der Strom verstärkte sich. Wie groß ist doch der Wunsch des Menschen, das Geheimnis zu begreifen!
41. Alle möglichen Lehren sind so geboren worden.
42. Diese Abweichung ist zu Beginn des Aufstiegs unumgänglich. Und mit Gottes Erlaubnis wird diese Frage heute gelöst werden.
Unterschiedliche Rituale dürfen nicht zu Uneinigkeit führen
44. Ein Ritual ist das Sakrament der Vereinigung der nach dem Höchsten Licht strebenden menschlichen Seelen in einem einheitlichen Strom.
45. Ein Ritual ist eine menschliche Erscheinung in dem Bestreben, sich dem Göttlichen zu nähern und den Himmlischen Vater, Sein großes Prinzip, zu verherrlichen.
46. Können jedoch solche Handlungen die Grundlage für Uneinigkeit sein? Können sie eine Familie, können sie die Kinder Eines Vaters trennen?
47. Wie groß ist das Unglück derer, die auf diesem Weg gehen!
48. Erstaunlich schön ist die Wiese, die von einer riesigen Menge verschiedener Blumen bedeckt ist und wo jede Blume einzigartig ist.
49. Doch das sie alle nährende Lebenswasser ist eines.
Alle Seelen haben den gleichen Ursprung, ihr alle seid untereinander verwandt
50. Die Rituale treten mit Hilfe des Körpers in Erscheinung. Aber der Mensch ist nicht der Körper.
52. Die Seele hat bei allen Einen gemeinsamen Ursprung, weshalb ihr alle untereinander verwandt seid!
53. Kann also jemand behaupten, dass bei den einen die wohlwollenden Handlungen die wahren seien, bei den anderen aber die falschen, dass bei den einen die Rituale die wahren seien, bei den anderen aber nicht?
Gott erwartet von euch Schöpfungen der Liebe und der Schönheit
54. Euer Himmlischer Vater hat euch in Seiner grenzenlosen Weisheit auf die Erde gesandt, damit ihr das von Ihm Vorgesehene erfüllt.
55. Er hat euch nach Seinem Bild und Ebenbild geschaffen.
56. Doch was ist ein wahres Ebenbild?
57. Der Himmlische Vater ist ein Großer Schöpfer.
58. Aber auch die Funken der mächtigen Flamme behalten die Fähigkeit zu wärmen und zu leuchten bei.
59. Gott erwartet also von Seinen Kindern Schöpfungen - Schöpfungen der Liebe und der Schönheit.
60. In jeden von euch hat Er individuelle und einzigartige schöpferische Fähigkeiten gelegt.
61. Deshalb werdet ihr immer nur unterschiedliche Dinge erschaffen, denn das ist - das Gesetz des Schöpfers.
Handelt nach der Stimme eures Herzens, sie kennt den Willen Gottes
62. Und eile nicht, das Streben des Menschen nach dem Wohl und dem mächtigen Licht zu beurteilen.
63. Jedem von euch hat der Himmlische Vater eine individuelle Prüfung auferlegt.
64. Und jeder, der sie besteht, indem er auf sein Herz hört und all seine Kräfte hingibt, geht in die richtige Richtung.
65. Und es ist unnötig danach zu trachten, euch gegenseitig nach den scheinbar riesigen Unterschieden in der einen oder anderen Erscheinungsform einzuteilen.
66. Denn wenn ihr nach der Stimme eures Herzens handelt, führt ihr alle den Willen Gottes aus.
Jeder Tempel, in dem Liebe herrscht, beherbergt den Geist Gottes
67. Jetzt ist die Zeit gekommen, euch bewusst zu werden, dass alle Tempel, die zum Ruhme Gottes errichtet wurden, jedem von euch gleich nahe stehen.
68. Das Äußere des Tempels soll nicht bestimmten Vorschriften unterliegen, denn in ihm kommt die individuelle Ansicht über die Schönheit und das Bestreben, den Himmlischen Vater zu verherrlichen, zum Ausdruck.
69. In einem Tempel, in dem Liebe herrscht, befindet sich der Geist Gottes.
70. Glaube ... Wie unauslotbar ist die Tiefe dieser strahlenden Wahrheit!
Verstand und Seele in Harmonie bringen
71. Die Schwierigkeiten bei der Bewegung auf dem Weg, den vorher noch niemand beschritten hat, sind unausbleiblich, denn dem Mensch wurden zwei Prinzipien verliehen, was noch nie im Universum vorgekommen war - der Verstand und die Seele,
72. Wobei sich der Verstand auf dem einen Weg entwickelt, die Seele aber - auf einem ganz anderen.
73. Und nun wurde euch die Möglichkeit gegeben, diese zwei großen Prinzipien in Harmonie zu bringen, und dabei die Fähigkeit zu erwerben, großartige Schöpfungen hervorzubringen.
Die Seele kann sich nur im Körper entwickeln
74. Die Seele ist ein Kind Gottes.
75. In ihr ist die Vorsehung eingeschlossen und alles, was du während des Lebens im Körper angesammelt hast.
76. Der Verstand ist nur dem Körper eigen, der Körper aber wurde euch gegeben, um die Seele zu entwickeln.
77. Wenn die Seele den Körper verlässt, unterbricht sie ihre Entwicklung.
78. Und da das Wesen des Menschen in seiner Seele besteht, so breitet sich der Lebensweg nur auf der Grundlage des Glaubens vor ihm aus,
79. Denn der Verstand entwickelt sich mit Hilfe von Wissen, die Seele aber - mit Hilfe des Glaubens.
80. Also ist der Glaube das Leben selbst;
81. Und du sollst die Gesetze Gottes dort erfüllen, wo du dich gerade befindest, - mit eben den dich umgebenden Brüdern und Schwestern;
82. Doch das ist nicht jener Begriff, der in der Welt geboren wurde, als der Mensch versuchte, irgendwohin zu gehen, irgendwelche Titel zu erlangen und bestimmte Übungen zu erlernen, die angeblich die Geistigkeit entwickeln.
Jeder erhält nur für ihn maßgeschneiderte Stufen
83. Glaube ist das Leben selbst! Und der Himmlische Vater gibt dir genau jene Stufen, die nur du überwinden musst.
84. Du aber sei dem würdig! Verirre dich nicht im Nebel der Eitelkeit,
85. Vertraue auf Gott, deinen liebenden Vater!
86. Versucht nicht, in eurer Zukunft zu lesen. Lauscht aufmerksam der Stimme eures Herzens,
87. Denn wer nach seinem Herzen handelt, macht keine schwerwiegenden Fehler.
Den vom Himmlischen Vater bereiteten Weg beschreiten
88. Der Mensch hat einen großen Fehler gemacht, als er meinte, dass das geistige Emporstreben ein Weg zu Gott sei.
89. Wie schwer war es, die bedeutende Wahrheit über die Erschaffung des Menschen nach dem Ebenbild Gottes zu verstehen!
90. Gott hat euch nicht deshalb von sich getrennt, damit ihr alle Kräfte anstrengt, um zu Ihm zurückzukehren, sondern damit ihr den vom Himmlischen Vater für euch bereiteten Weg beschreitet,
91. Zu den Gipfeln, die ihr benötigt.
Ohne Fehler kann keine Entwicklung stattfinden
92. Eure Entwicklung als Kinder Gottes verläuft auf der außergewöhnlichen Grundlage des Freien Willens.
93. Da dieses Gesetz existiert, sind euch auch Fehler gestattet, ohne Fehler kann keine Entwicklung stattfinden;
94. Nur die Qualität der Fehler wird sich verändern.
95. Das Bestreben, sich Gott anzunähern, wäre nur dann annehmbar, wenn der Mensch fähig wäre, jene göttliche Stufe zu erreichen, wo es nicht mehr gestattet ist, Fehler zu machen.
96. Doch das ist für den Menschen nicht nur unmöglich, sondern schon allein das Trachten danach erniedrigt die große Herrlichkeit Gottes.
97. Erreicht das euch Entsprechende!
Amen.