Inhalt: Früh soll der Mann danach streben, ein Meister seiner Hände zu werden ~ Dem Nächsten Hilfe leisten ~ Die Befriedigung der elementaren Bedürfnisse ~ Die Kunst zu existieren ~ Jugendliche sollen der Lehre möglichst viel Zeit widmen können ~ Das Verhältnis von Lehrling und Meister ~ Der Weg zur Meisterschaft ~ Das Werk der Hände weitergeben ~ Nützliches für seine Mitmenschen erschaffen ~ Die Unterstützung der Mitmenschen erfahren ~ Ganz in der schöpferischen Arbeit versinken
Früh soll der Mann danach streben, ein Meister seiner Hände zu werden
1. In den lichten Zeiten, wenn die große Familie der Gläubigen würdig auf dem Wege des Aufstiegs Fuß gefasst haben wird, wird der Mann bereits in der Jugend ein Handwerksmeister sein, in der Regel, bevor er eine eigene Familie gründet;
2. Denn, um eine Familie zu gründen, muss der Mann in der Lage sein, durch die nicht zufälligen Taten seiner Hände in sein Haus Brot zu bringen.
3. In den jetzigen Zeiten, wo die Menschen, die die Wiederkunft der Wahrheit erkennen, oftmals schon im reifen Alter sind, haben viele von ihnen die würdige Meisterschaft ihrer Hände noch nicht errungen, außer Berufserfahrungen in absurden Tätigkeiten.
4. Die Gläubigen kommen in eine Situation, wo sie danach streben, ihren Händen die wunderbare Meisterschaft zu vermitteln, doch zur gleichen Zeit fordert ihre Familie, in der es auch kleine Kinder gibt, das nährende Brot. Und das ist auch gut so.
5. Denn durch männliche Hände füllt sich das Haus des Handwerksmeisters mit dem notwendigen Wohlstand,
6. Wobei seine Frau bei dieser Tätigkeit seine Gehilfin sein kann und nicht umgekehrt.
7. Und in diesem Zusammenhang muss sich der Gläubige mit bestimmten Regeln zum Werden eines Handwerksmeisters bekannt machen, damit nicht Unverständnis und Verwirrung entstehen.
8. Vor allem muss der Gläubige wissen, dass er, sobald er die Grenze zu seiner Reife und Selbstständigkeit überschritten hat, berufen ist, selbstständige Schritte anzustreben und seinen Körper selbst zu erhalten.
9. Wobei das Bestreben danach ständig bestehen muss,
10. Die Schritte sich aber nach seinen Möglichkeiten richten.
11. Hilfe dabei vonseiten der Nächsten kann nur in dem Falle erfolgen, wenn die Nächsten sich selbst dafür entscheiden, sie darin also eine Notwendigkeit ersehen.
12. Diese Notwendigkeit aber erweist sich nur dann, wenn derjenige, der bestrebt ist, mit größtem Einsatz seiner Kraft eine rechtschaffene Arbeit auszuüben, dennoch Not leidet.
13. Beurteilt mit eurem Herzen und eurem Verstand, ob dieser größtmögliche Einsatz geleistet wurde, und wenn es dann noch notwendig erscheint, leistet dem Bestrebten Hilfe.
14. Doch seid vorsichtig damit, jemandem äußere Hilfe zu leisten, der eurer Meinung nach noch nicht genügend eigene Anstrengungen zur schöpferischen Tätigkeit unternommen hat,
15. Denn so eine Hilfe eurerseits kann dem Mitbruder oft ein Bein stellen.
Die Befriedigung der elementaren Bedürfnisse
16. Wenn Ich heute das Wesen eurer Tätigkeiten analysiere, aufgrund derer sich die Einige große Familie der Kinder Gottes harmonisch entwickeln soll, sehe Ich die Notwendigkeit, einige charakteristische Besonderheiten genauer zu beleuchten. Da euch diese Besonderheiten noch unbekannt sind, wird es euch bis zum jetzigen Tag erschwert, euer Zusammenleben harmonisch zu gestalten.
17. Diese charakteristischen Eigenheiten stelle Ich in ihrer reinen Erscheinungsform dar, ohne die Absurdität beizumischen, die heutzutage in der Gesellschaft existiert.
18. Sobald ein Glaubender das Wesen dieser unverschleierten Besonderheiten erkennt, wird er sie richtig anwenden, selbst wenn vorerst noch eine gewisse Absurdität in der modernen Gesellschaft besteht.
19. Das Leben des Menschen im Körper auf der Mutter Erde hängt in erster Linie davon ab, dass Bedingungen erfüllt werden, dank derer der Körper normal existieren kann;
20. Das tritt schon von Geburt eines Kindes an in Erscheinung, wo es unabhängig von der einen oder anderen Idee erforderlich ist, dass elementare Bedürfnisse, die von der Natur bestimmt werden, unbedingt befriedigt werden,
21. Und wenn diese Befriedigung nicht erfolgt, wird der geborene Körper vernichtet.
22. Indem man diese Wahrheit berücksichtigt, muss man zwei Gesetze erläutern, auf deren Grundlage das menschliche Leben aufbaut.
23. Das erste Gesetz ist die Kunst zu existieren, das zweite die Kunst, während seiner Existenz schöpferisch tätig zu sein.
24. Dabei kann man das erste Gesetz wie schwarze und weiße Blumen betrachten,
25. Das zweite Gesetz dagegen kann man mit allen anderen Farben und Schattierungen charakterisieren.
26. Das Leben der Tierwelt wird nur durch das erste Gesetz bestimmt, weshalb das Bestreben zu überleben und zu existieren für diese Welt der wesentliche und einzige Inhalt ist.
27. Im Leben eines gläubigen Menschen spielt das erste Gesetz ebenfalls eine wichtige Rolle, es ist jedoch nicht das einzige Ziel und wird wie das Bestreben des Handwerksmeisters angesehen, ein wertvolles Werkzeug in Ordnung zu halten, damit er damit dann würdig die vorgesehene Arbeit ausführen kann;
28. Was seinerseits dem Handwerksmeister ermöglicht, sich vollständig zu entfalten und Frucht zu tragen.
Jugendliche sollen der Ausbildung möglichst viel Zeit widmen können
29. In Jugendjahren, solange der junge Mensch sein Leben noch unter dem Dach der Eltern verbringt, wo man für die Erhaltung der Lebensfunktionen seines Körpers sorgt und wo die Hauptarbeit in diesem Sakrament auf den Schultern der Eltern liegt, muss der junge Mensch bestrebt sein, sich verschiedene Fertigkeiten anzueignen, die die Grundlage zur Entwicklung der vorgesehenen Meisterschaft bilden.
30. In jeder Familie sind gläubige Eltern verpflichtet, ihren Kindern die Möglichkeit zu geben, möglichst viel Zeit der Ausbildung zu widmen,
31. Wobei sie gleichzeitig daran denken müssen, dass auf der Erde die elterliche Familie dazu berufen ist, ihren Kinder in erster Linie die Liebe zur Arbeit beizubringen.
Das Verhältnis von Lehrling und Meister
32. Unter bestimmten Bedingungen, wenn darin eine vernünftige Notwendigkeit besteht, können die Lehrlinge im Haus des Handwerksmeisters leben und mit ihm Dach und Nahrung teilen,
33. Wobei die Lehrlinge verpflichtet sind (sowohl unmittelbar mit dem Handwerksmeister als auch eigenständig), an jeder Arbeit, die der Meister bestimmt hat, teilzunehmen.
34. Alle Resultate der Arbeit, die in so einer Werkstatt entstehen, werden in jedem Fall nur nach Ermessen des Meisters verwendet.
35. Diese Regelung trifft sowohl für junge Lehrlinge zu, als auch für reife Männer, die Ausbildung benötigen und unter dem Dach des Meisters leben.
36. Wenn der Lehrling aber nicht im Hause des Handwerksmeisters lebt und nicht mit ihm sein Essen teilt, so darf dieser Lehrling nur jene Arbeit ausführen, die mit dem unmittelbaren Ausbildungsprozess verbunden ist,
37. Doch auch in diesem Falle werden die Resultate der Arbeit des Lehrlings nach dem Ermessen des Meisters verwendet.
38. Wenn der Meister keinen Bedarf für die Früchte der Arbeit des Lehrlings zur Befriedigung bestimmter Bedürfnisse hat, kann er diese Werke selbstständiger Schüleranstrengungen den Lehrlingen überlassen.
39. Denn ein gläubiger Handwerksmeister darf diese Früchte nicht ohne besondere Notwendigkeit zum Zweck einer späteren Verwendung behalten.
40. Der nächste Schritt zur Aneignung wundervoller Fähigkeiten (sowohl für jene, die die Grenze der Reife erst vor kurzem überschritten haben, als auch für die Älteren, die sich oft schon in irgendetwas als erfahren wähnen) ist die Möglichkeit, ein Handwerksmeister zu werden, dessen Fähigkeiten von seinen Mitbrüdern sehr benötigt werden.
41. Dieser Schritt wird vor allem von dem Bestreben des Gläubigen bestimmt, nicht vollkommen auf den Gedanken zu bauen, dass seine Mitmenschen angeblich verpflichtet seien, die Lebenstätigkeit seines Körpers zu erhalten, während er sich vollständig in das Schaffen dessen stürzt, wozu er seiner Meinung nach berufen ist.
42. Bescheidenheit und Demut sind berufen, den Gläubigen vor der Verworrenheit und Kompliziertheit dieses Sakraments zu bewahren.
43. Wer danach strebt, ein Meister zu werden, muss von seinen ersten Schritten an versuchen, seine selbstständige Existenz auf der Erde zu sichern, ihre Früchte für sich und für jene zu ernten, die sie möglicherweise benötigen.
44. Dieses Sakrament kann auch dann in Erscheinung treten, wenn der Mensch nicht die Möglichkeit einer eigenständigen Existenz auf einem bestimmten Grund und Boden hat, doch immer die Möglichkeit besteht, dort zu arbeiten, wo man einen Gehilfen benötigt.
45. Die einladende Seite stellt dabei Unterkunft und Nahrung.
46. Und dann weiht der Gehilfe die restliche Zeit, für die ihm genügend Kraft verbleibt, der Herstellung dessen, worin er ein Meister werden möchte.
47. In diesem Falle müssen Bescheidenheit und Demut ebenfalls eine nicht geringe Rolle spielen.
Das Werk der Hände weitergeben
48. Denn, bevor der Handwerksmeister danach trachtet, das Werk seiner Hände jemandem zu geben, muss er herausbekommen, ob sein Mitbruder, dem er beschlossen hat, es zu schenken, nicht nur dieses Produkt benötigt, sondern auch, ob es ein Werk gerade seiner Hände sein soll.
49. Deshalb ist das Bestreben, aus welchem Grund auch immer, etwas außerhalb dieser Wahrheit zu schenken, ein Fehler, der die nächste schwierige Situation schafft.
50. Es kann nämlich sein, dass demjenigen, der das Geschenk angenommen hat, diese Gabe eventuell gar nicht gefällt und er sich fragen wird, was er mit ihr tun soll und ob er dem Schenkenden damit wohl einen Schmerz zufügen wird.
51. Ein Handwerksmeister zu werden, dessen Fähigkeiten die Nächsten benötigen, geschieht auf eine andere Art.
52. Ein Handwerksmeister darf seine Nächsten nur mit der Absicht mit den Werken seiner Hände bekannt machen, ihre Meinung darüber zu hören, um weiser zu werden und noch Vollkommeneres zu schaffen.
53. Denn ein Handwerksmeister ist in erster Linie vom Prozess der Herstellung selbst mitgerissen, vom Wunsch, etwas möglichst Schönes zu schaffen.
54. Die Schöpfung seiner Hände ist das Lied seiner Seele.
55. Denn eine Seele, die mit dem erhebenden Segen der Kenntnis der heiligen Wahrheit übervoll ist, kann nicht sein, ohne zu singen.
Nützliches für seine Mitmenschen erschaffen
56. Der Schöpfer muss wissen, dass, je höher die Stufe ist, die die Früchte seiner Arbeit einnehmen, desto größer wird auch das Interesse seiner Mitbrüder an ihnen sein.
57. Und wenn er mit seinen Ohren kein bestimmtes Bedürfnis vernimmt, so sieht er es mit seinen Augen; und, in Abhängigkeit davon, wie er dies mit seinem Herzen versteht, erfüllt er das Bedürfnis des Suchenden.
58. Da aber eure Meisterschaft in Tätigkeiten besteht, die eure Mitmenschen ständig benötigen, so denkt daran, dass diese Produkte nicht nur deshalb mit Bereitschaft genommen werden, weil sie wunderbar hergestellt worden sind, sondern auch deshalb, weil ihre Quelle - die einzige ist.
59. In dieser Wiege aber darf der Meister nicht einschlafen!
Die Unterstützung der Mitmenschen erfahren
60. Und wenn die Werke eurer Hände sich immer mehr unter den euch umgebenden Menschen verbreiten, so wird von euren Mitmenschen das Bestreben ausgehen, eure Bedürfnisse so zu befriedigen, dass ihr weniger von jenem abgelenkt werdet, was nicht mit eurer hauptsächlichen Tätigkeit zusammenhängt.
61. Und mit der Zeit wird die Möglichkeit erscheinen, sich vollkommen dieser schöpferischen Arbeit zu widmen.
62. Ist die Nachfrage eurer Mitmenschen nach den Früchten eurer Arbeit aber gering, so vervollkommnet weiter die Fähigkeiten eurer Hände, ohne zu vergessen, dass ihr mit denselben Händen auch euren Körper erhalten müsst.
63. Und nur selbstständige Anstrengungen der Nächsten können euch helfen, euch auf das Wichtigste zu konzentrieren.
Ganz in der schöpferischen Arbeit versinken
64. Ich habe euch einen Stamm erleuchtet, der Zweige hat,
65. Doch wie viele solcher Zweige auch daran sein mögen, sie gehen von nur einem Stamm aus.
66. Da Ich die Regeln eurer notwendigen Selbstbestrebungen beschreibe, sich würdig als Handwerksmeister zu offenbaren, möchte Ich einen der Zweige an diesem Stamm erwähnen:
67. Sowohl eure Eltern, als auch andere Mitbrüder, die mit euren Bestrebungen in Berührung kommen, können sich selbstständig entschließen, die Verantwortung für den Unterhalt eures Körpers auf sich zu nehmen, und euch damit die Möglichkeit zu geben, ganz in der schöpferischen Arbeit zu versinken, noch bevor ihr als würdige Meister in Erscheinung tretet.
68. Doch dieser Entschluss der Nächsten darf nur selbstständig getroffen werden, und wenn sie eines Tages die Notwendigkeit sehen, diese Verpflichtung zu eurem Nutzen wieder von sich zu legen, so sollen sie es unbedingt tun.
69. Auf diese Art geben sie euch die Möglichkeit, eure Handlungen besser zu verstehen und die eigenen Bemühungen zu vermehren.
70. Solche Handlungen werden oft für euch und eure Nächsten eine lebenswichtige Rolle spielen.
Amen.