Litauen ~ Sucht nicht die Bequemlichkeit, sonst entwickelt sich die Seele nicht
1. Vor der Reise nach Riga und St. Petersburg hielten sich die Reisenden zwei Tage in Moskau auf, in der gastfreundlichen Wohnung von Valentina, die während der Zeiten der häufigen Aufenthalte in Moskau ein Heim für den Lehrer und Sein Gefolge wurde.
2. Und zusammen mit ihrer Wärme und Fürsorglichkeit schenkte Valentina dem Lehrer ihr Herz und erfreute sich der Möglichkeit, sich der Vollziehung zu weihen.
3. Tagsüber gab es Treffen mit einzelnen Menschen, und darunter war auch ein Treffen mit einem Mann, der versuchte, ein russisches Zentrum des geistigen Einvernehmens zu schaffen.
4. Und er schlug Vissarion vor, im Koordinationsrat mitzuwirken.
5. Der Mann sprach viel über das Weltall, über seine Struktur, über Räume und Welten. Kühn nannte er viele Ziffern, die sich, seiner Meinung nach, auf das Weltall bezogen.
6. Diese Ziffern erhielt er auf eine sehr ungewöhnliche Weise: indem er seltsam den Kopf verdrehte und die zu einem Kreis gesammelten Fingern parallel zum Tisch zerrte, gab er die unterschiedlichsten Informationen über das Weltall heraus.
7. Er beendete seine an Vissarion gerichtete Rede mit folgenden Worten: "Du kommst von anderen Räumen, obwohl Du vom Schöpfer hättest kommen müssen.
8. Wegen Raumeinwirkungen ist ein Fehler entstanden und Du bist vor der Zeit geboren und Dein Geist wurde nicht von den richtigen Eltern gezeugt.
9. Man blockiert Dich, deshalb arbeitest Du nur mit 50 Prozent Deiner Möglichkeiten. Doch der Schöpfer schlägt einen Weg zu Dir durch!
10. Du hast eine ungeheure Last auf Dich genommen - ein halbes Prozent des Karmas der ganzen Zivilisation. Und Du kannst dem eventuell nicht standhalten. Dein Körper befindet sich an der Grenze einer schweren Krankheit.
11. Doch man kann Dir helfen. Wir könnten auf gewisse Weise unsere Handlungen koordinieren, Ratschläge geben und so die Situation in Ordnung bringen."
12. "Ich bin das Wort, das Wort Meines Vaters!", antwortete Vissarion.
13. "Wir sind alle in gewissem Grade ein Wort, Kinder unseres Vaters", widersprach der Mann.
14. "Es wurde gesagt: Ich bin der Weg und die Wahrheit und keiner kommt zum Vater außer durch Mich.
15. Der Mensch sollte von Informationsanhäufungen lassen, den unendlichen Versuchen, alles erkennen zu wollen.
16. Jetzt muss man zum Kind werden,
17. Man muss lernen, der Erde beim Gehen Wärme zu schenken, mit den Blumen zu sprechen und mit den Wolken und dem Wind mitzufliegen. Man muss lernen, die Türklinke mit Liebe zu berühren und das Streichholz nicht einfach so zu zerbrechen, ohne Grund, denn das wäre der Anfang des Niederfalls.
18. Und der Mensch muss lernen zu verstehen, dass er aus Lehm gemacht ist. Und ein großer Unglücklicher ist jener, der daran zweifelt.
19. Die Sterne aber - das sind Diamanten, die ein Wanderer verschüttet hat, während er das Licht suchte."
20. Am Abend gab es eine Zusammenkunft im Kinotheater "Brest". Der Saal für Tausende war voll. Die Menschen standen in den Zugängen, saßen am Boden bei der Bühne.
21. Waleri, ein Mann mit einer instabilen Psyche, der bereits in St. Petersburg während einer Ansprache Vissarions aufgetreten war, störte auch jetzt das Wort, indem er auf der Bühne mit nachdenklichem Gesicht auf und ab ging, am Mikrofon stehen blieb, aufstöhnte und wieder umherging.
22. Die Dunkelheit benutzte seinen geschwächten Verstand und trieb ihn auf der Bühne hin und her und lenkte so die Aufmerksamkeit des Saales ab, der die Bewegungen dieses Menschen beobachtete.
23. Vissarion trat vom Mikrofon zurück und erlaubte ihm, aufzutreten.
24. Waleri äußerte sich. Die Menschen im Saal hörten ihm geduldig zu, beruhigten sich und baten Waleri, nicht mehr auf der Bühne umherzugehen.
25. Es begannen Fragen und zusammen mit ihnen Äußerungen.
26. Jemand sagte, dass Vissarion zu wenig Wissen und zu viel Liebe gebe.
27. Jemand war unzufrieden über den Widerspruch zwischen der von ihm erwarteten Wiederkunft und der Vollziehung.
28. Doch das waren jene zwei, drei Äußerungen, die man immer in einem Saal antraf, der mit Erwartenden angefüllt war.
29. Der Saal aber lebte von der einheitlichen Atmosphäre der Annahme des Wortes.
30. Am Tag der Abfahrt nach Riga gab es ein Treffen mit dem Heiler Fedorenko und seiner Gruppe. Es waren etwa zweihundert Menschen.
31. Die meisten der Versammelten hatten eigene Erfahrungen im Umgang mit der außerirdischen Welt.
32. Und als diese Mehrheit ihre Kontaktkanäle befragte, bekamen sie zur Antwort, dass vor ihnen der Gottessohn stehe.
33. Und wenn man noch hinzufügt, dass viele von ihnen ein weiß-goldenes Leuchten und ein Feuerkreuz sahen, so wird verständlich, dass die Annahme der Vollziehung schnell und vorbehaltlos war.
34. Die Heiler nahmen sofort das neue Gebet an und baten um die Segnung. Fedorenko kniete vor dem Lehrer nieder und küsste Seine Hände.
35. Doch zum größten Bedauern war später keiner von ihnen in der Nähe der Vollziehung, in der Wahrheit, im wahren Bestreben, das von Gott heute Gegebene zu erfüllen.
36. Das ist das Wesen der voreiligen, künstlichen Entfaltung der Möglichkeiten des Menschen: Wenn er die Wahrheit sieht, nimmt er sie mit der Vernunft, den sicht- und hörbaren Beweisen an, doch er beschäftigt sich weiterhin mit seinen früheren Handlungen ...
37. Ende Oktober 1992 begrüßte Litauen Vissarion mit Schnee, dem Zoll und Spekulanten mit der frischen litauischen Währung.
38. In Riga erklang das Wort im Dom Petrus und Paulus. Der Dom ist nicht mehr in Betrieb, heutzutage ist hier ein Konzertsaal mit einer guten Akustik.
39. Der Lehrer sprach von dort aus, wo sich einmal der Altar befunden hatte und Er sprach nur leise. Doch jeder konnte Sein Wort hören.
40. Nach der Ansprache leuchteten die Augen des Menschensohnes vor Freude, denn das Wort war im Hause des Vaters erklungen, das mit verlangenden Kindern gefüllt gewesen war.
41. Am nächsten Tag gab es ein Treffen mit Ufologen, den Herausgebern der Zeitschrift "M-skij Treugolnik" (M-te Dreieck). Das Treffen verlief nicht leicht, denn die Fragenden versuchten, ihr Wissen mit dem des Lehrers zu vergleichen.
42. "Wir bekommen Wissen über das Weltall, über die menschliche Seele und versuchen den Menschen zu helfen, während der Apokalypse zu überleben. Ist unser Weg der richtige?" fragte der Leiter des Zentrums.
43. "Der Wunsch ist gut. Doch könnt ihr eure Kenntnisse überprüfen? Denn ihr wisst nicht, zu welchem Zweck sie euch gegeben werden.
44. Da sich aber in eurer Nachbarschaft eine hoch entwickelte Welt befindet, die eure Zerstörung wünscht, so seid ihr leicht fähig, ihre Informationen als die Wahrheit aufzunehmen.
45. Doch die außerirdische Welt hat keine Ahnung, was die geistige Entwicklung des Menschen angeht.
46. Das ist ein neuer Weg, der berufen ist, das ganze Weltall zu bereichern.
47. Das ist der Weg der Entwicklung der Seele und nicht der Weg der unendlichen Anhäufung von Wissen.
48. Lernt es, auf der Erde zu gehen, lernt es, Kinder zu sein, im Märchen zu leben."
49. "Doch Du selbst gibst den Menschen Wissen?!"
50. "Bei weitem nicht alles kann man dem Menschen eröffnen, besonders jetzt, wo er erst beginnt zu lernen, mit dem Bösen zu kämpfen.
51. Ich gebe dem Menschen nur jene Kenntnisse, die ihm auf dem geistigen Weg eine Stütze sind.
52. Denn mehr Wissen führt gerade jetzt zu Leid und Vernichtung.
53. Die Seele entwickelt sich durch Glauben, nicht durch Wissen!
54. Denkt an die Erbsünde. Der Mensch hat dieses Geheimnis nicht richtig begriffen.
55. Hatte doch der Vater gesagt: 'Berührt nicht, esst nicht, das braucht ihr nicht!'
56. Doch die Neugier überragte den Glauben und jetzt erkennt der Mensch alles nacheinander. Doch das ist nicht der Weg der Entwicklung des Menschen.
57. Indem er eins nach dem anderen erkennt, zerstört der Mensch die Vorstellungskraft.
58. Die Zerstörung der Vorstellungskraft aber ist das Furchtbarste für ihn, ist der Tod."
59. "Und woher soll man den Beweis Deiner Echtheit nehmen?"
60. "Vorwärts geht nur jener, der die Wahrheit sieht, ohne Beweise zu fordern, um nicht gegen die Freie Wahl zu verstoßen.
61. Jeder, der das Wort gehört hat, wählt jenen Weg aus, der ihm entspricht.
62. Jedem wurde das Gericht in die Hand gegeben", antwortete der Lehrer.
63. "Vieles von dem, was Du gesagt hast, haben wir schon gehört."
64. "Es gibt ein Gleichnis: Sagt nicht, dass ihr gehört habt, denn so eine Taubheit ist nicht zulässig. Wenn ihr es nämlich gehört habt, warum habt ihr es dann nicht verwirklicht?
65. Und gebt Acht, denn die Wahrheit über den Vater kannte keiner - kein Mensch und auch nicht das Weltall.
66. Die Wahrheit kann nur Jener sagen, Der von Gott kommt!"
67. Einer der Ufologen fragte: "Die Bibel ist ein Programm für die Menschheit. Doch das Programm ist etwas verzerrt und nur für zweitausend Jahre. Und was weiter? Wird die ganze Menschheit umkommen?
68. Und wie wird sich der Mensch weiterentwickeln - im Fleisch oder im Geist?"
69. "Im Körper entwickelt sich der Mensch unendlich.
70. Die Energie des Körpers ist für die Formung des Geistigen Gewebes notwendig. Nur durch die Taten des Körpers formt sich die Seele.
71. Jetzt wird die schwerste Prüfung etwas mehr als fünfzehn Jahre dauern.
72. Auf der Erde werden Menschen verbleiben, die unfähig sind, Kälte zu verbreiten, Menschen Eines Volkes, Eines Glaubens - die Grundlage der zukünftigen Entwicklung.
73. Und dann wird sich die Menschheit auf dem Weg der Ewigkeit bewegen und allmählich das Weltall bevölkern", sagte Vissarion.
74. Viele der Gekommenen stellten Fragen. Die Themen änderten sich schnell.
75. "Wie kann man die Familie erhalten?"
76. "Nehmt die Schicksalsschläge geduldig hin. Liebt diesen Menschen, wärmt ihn unendlich, nehmt alles wie das Notwendige hin.
77. Und sucht nicht die Bequemlichkeit, sonst entwickelt sich die Seele nicht."
78. "Wie soll man gegen schlechte, negative Gedanken ankämpfen?"
79. "Der Gedanke ist der Vorhof zur Tat.
80. Die Tat selbst aber formt das Geistige Gewebe.
81. Wenn du auf einen schlechten, dir aufgedrängten Gedanken, sofort mit einem guten, warmen Strom antwortest, der auf den Menschen gerichtet ist, der diesen Gedanken hervorgerufen hat, so erwärmst du diesen Menschen und zerstörst den Gedanken, der zu dir gekommen ist."
82. "Was ist, deiner Meinung nach, die Wahrheit?"
83. "Die Wahrheit - das ist jenes, was immer existiert und von Wünschen des Menschen unabhängig ist.
84. Für den Menschen ist das wahr, was ihm erlaubt, seine Seele zu entwickeln."
85. Der Leiter des Zentrums fragte: "Du hältst Dich für den alleinigen Träger der Wahrheit, oder kann jemand aus dem Kreis der Menschen ebenfalls die Wahrheit offenbaren? Warum kann nicht irgendjemand von uns die Stimme des Vaters hören?"
86. "Wenn der Himmlische Vater Seinen Kindern zwei, drei gleiche Worte sagt, so wird es ebenso viele Begriffe über das Wesen dieser Worte geben, wie jene, die sie gehört haben.
87. Weshalb das Wort des Vaters auf die Erde in Fleisch und Blut kommt, ähnlich dem menschlichen, in der Einzahl. Um am vollständigsten die Wahrheit des Vaters zu jedem von euch zu bringen."
88. "Kann man sich alles gegenseitig vergeben?", fragte eine Ufologin.
89. "Es ist nicht vernünftig, sich das Recht der Vergebung zuzuschreiben, wenn euch das Leben gegeben wurde, um im Namen des anderen zu leben!", sagte der Lehrer.
90. Am Abend fand eine Zusammenkunft im Haus des Journalisten statt. Der kleine Saal konnte jedoch nicht alle Wünschenden aufnehmen. Die Hälfte der Menschen blieb auf der Straße, im nassen Herbstabend.
91. Die strenge Administration ließ nicht alle ein und erklärte es damit, dass im Saal keine Leute sein sollten, die sich an die Wände lehnten.
92. Vissarion ging auf die Straße zu den auf Ihn Wartenden mit den Worten: "Meine Lieben! Es ist sehr schade, dass die Organisatoren des Treffens das Wichtigste nicht berücksichtigt haben ... Lasst uns würdig die entstandene Situation einschätzen. Denn dort, im Saal, sind nicht nur Menschen wie ihr, die auf das Wort warten, sondern auch das Fernsehen, mit dessen Hilfe viele das Wort erblicken können, das berufen ist, das Menschengeschlecht zu retten.
93. Wenn der Wunsch besteht und eure Ausdauer reicht, so treffen wir uns nach eineinhalb Stunden. Ich höre, es gibt einige Vorschläge über einen Ort für eine Zusammenkunft. Werdet euch einig, findet einen Raum, und nach anderthalb Stunden reden wir miteinander."
94. Und eine wunderbare Ansprache erklang im überfüllten Saal des Hauses der Journalisten.
95. Nach anderthalb Stunden war der größte Hörsaal des Polytechnischen Instituts ebenfalls voll.
96. Und erneut erklang das Wort. Und nur die Abfahrtszeit des Zuges setzte den ununterbrochenen Fragen der Gekommenen ein Ende.