Vadim 6

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  Kapitel 22  

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Übt das von Mir Gesagte zuerst in vorgestellten Situationen ein und wendet es dann im Leben an

1. Am Abend des 9. Juni 1996 wurde der Lehrer von Burgas aufgenommen, einer südbulgarischen Stadt am Ufer des Schwarzen Meeres.

2. Nach dem gehaltvollen Treffen in Schumen reinigte das Meer die Reisenden bei einer schönen Felsgrotte in der Umgebung des Kleinstädtchens Krajmore.

3. In Burgas lebten die Wanderer in einem Haus, in dem der gastfreundliche, gut erzogene Iwailo Hausherr war. Iwo (so sein Kurzname) war Nothilfearzt und ein Anhänger von Peter Danow, eines bemerkenswerten Menschen, der vor nicht allzu langer Zeit die esoterische "Weiße Bruderschaft" gegründet hatte.

4. Die Anhänger von Danow hielten und halten Peter für einen Weltlehrer, einen Messias.

5. Iwo bat um die Erlaubnis von Vissarion, den Menschensohn in den Stunden Seines Aufenthalts am menschenleeren Strand in der Nähe des Badeortes Pomorie begleiten zu dürfen.

6. Und an diesem Tag wurden Iwo nach dem höheren Willen kostbare Stunden des Umgangs mit dem Lehrer geschenkt, wobei Iwo während des langen Gesprächs die Zeit und die brennende Sonne vergaß.

7. Die heiße Sonne verbrannte die unachtsamen Reisenden, die sich auf dem heißen Sand des Meeresufers an ihr erfreuten und sich entblößt hatten.

8. Und Iwo sagte am Abend des zur Neige gehenden Tages: "Ich verstehe, dass dieser Tag - für mich war, für mein Herz."


9. Jeder Tag des Aufenthalts des Lehrers in dieser südlichen Stadt wurde von den lauten Rufen und Gesprächen der städtischen Seeraben, großer Meeresvögel, begleitet. Mit ihrem "Gesang" weckten sie den Menschensohn und Seine Schüler, die sich an das olivefarbige Meer begaben, das die Reisenden mit kleinen Wellen liebkosend umarmte.

10. An zwei Abenden, dem 11. und 12. Juni 1996, erklang in Burgas das Wort des Lehrers. Es gab viele, die das Wort von Vissarion hören wollten, unter ihnen waren auch Anhänger von Peter Danow und das Stadtfernsehen.

11. Und am ersten Abend wurde gesagt: "Von Gott wird nur das gegeben, was in den Kräften des Menschen steht.

12. Die Gebote Gottes sind nicht jenes Ziel, das man ewig anstreben muss.

13. Die Gebote, die von Gott bestimmt wurden, sind die Form des Lebens des Menschen, wobei ihr leben sollt, ohne an die Gebote auch nur zu denken, jedoch auch ohne sie je zu verletzen."


14. "Der Versuch, den Menschen von seinen Wünschen wegzuführen, so wie es in den Glaubenslehren des Ostens getan wird, ist nicht richtig. Das ist ein Extrem, das davon zeugt, dass das wahre menschliche Wesen jener (außerirdischen - Anm. d. Übers.) Welt nicht bekannt war, die der Menschheit diese Lehre gegeben hatte.

15. Wünsche werdet ihr und sollt ihr haben. Denn Wünsche - das sind jene Impulse, die euch zu etwas Vollkommenerem antreiben, wenn ihr euch schöpferisch entwickelt.

16. Doch ihr sollt verstehen: Wenn ihr eure Wünsche für den morgigen Tag zusammenstellt, wenn ihr über die Zukunft phantasiert, so sollt ihr jeden neuen Tag mit Dankbarkeit akzeptieren. Und falls der neue Tag eure Wünsche nicht erfüllt hat, so dankt Gott dafür, dass man euch vor einigen unangenehmen Momenten gerettet hat, welche euch erwartet hätten und welche ihr auf dem Weg zu eurem wunderschönen Traum übersehen habt."


17. "Das von Mir Gesagte über die Beziehung zur Realität wurde nicht deshalb gesagt, damit ihr es euch nur merkt wie in einer Unterrichtsstunde, und denkt, dass ihr das Gehörte leicht im notwendigen Moment anwenden könnt. So wird nichts daraus, wie schon in Tausenden von Jahren bei euren Mitbrüdern und bei euch nichts daraus geworden ist.

18. Dafür muss man sich bemühen, das Wesen dessen zu verstehen, was Ich sage, und zu lernen, dieses Wesen selbstständig im Leben anzuwenden, indem man mit seinem Bewusstsein und mit seiner Vorstellungskraft verschiedene Arten von Situationen schafft, durch die ihr lernt, euch ihnen gegenüber richtig zu verhalten.

19. Das heißt, es werden große zusätzliche Anstrengungen notwendig sein, bei denen ihr gerade dank eurer Vorstellungskraft verschiedene Situationen in eurem Bewusstsein schaffen werdet, die ein Grund für das Auftreten eurer Schwäche sein könnten.

20. Wenn ihr diese Vorstellungen schafft, verbleibt euch noch zu lernen, das gesagte Wort im Leben anzuwenden. So denkt denn ständig über dieses Thema nach und langsam, Schritt für Schritt, wird eine Veränderung eures Bewusstseins vor sich gehen: Ihr erarbeitet euch eine Kette von Reaktionen auf die umgebende Realität, ihr baut sie so auf, wie sie stattfinden soll. Und eines Tages wird man sich dann dem Geschehen gegenüber richtig verhalten."


21. "Euer Körper ist auf dieser Erde geboren und folglich hängt er vollkommen von den Gesetzen dieser Erde ab. Und jede Veränderung auf der Erde, ihrer Parameter, wird sich sofort auf eure Hülle auswirken.

22. Eure Materie wird nicht nur vom Zustand des groben Körpers charakterisiert, sondern auch vom Zustand der Psyche. Psychische Energien - das sind materielle Energien, und diese Energien haben nichts mit der Seele zu tun.

23. So dass die heutigen schnellen Veränderungen der Schwingungen der Erde eine besondere Belastung für die Psyche des Menschen schaffen.

24. Und wenn der Mensch heute nicht beginnt, sein Verhältnis zur umgebenden Realität in der rechten Weise zu verändern, wird sein Körper nicht durchhalten, seine Psyche wird sehr schnell angegriffen, und die Menschen werden massenweise psychisch krank werden. Und das geschieht bereits."


25. "Kennen Sie Peter Danow? Was ist Ihre Meinung über ihn?", fragte man den Lehrer.

26. "Peter Danow ist ein guter Mitbruder von euch. Er hat viel Wunderbares getan.

27. Und wie Ich euch bereits gesagt habe, ist das keine Offenbarung des Vaters. Doch das bedeutet nicht, wenn es keine Offenbarung von Gott ist, dass es dann bereits etwas Böses ist.

28. Das ist - eine gute, lichte Erscheinung, die eine Stufe für den Aufstieg jener ist, die niedriger stehen. Er hat vielen geholfen, eine neue Stufe zu erreichen.

29. Doch das ist nur die nächste Stufe, von der aus ihr schon die übernächste sehen müsst."


30. Das Fernsehen von Burgas filmte das ganze Treffen. Als aber die Zeit der Trennung gekommen war und Vissarion den Saal schon verlassen hatte, rannten Ihm die Journalisten hinterher mit der Bitte um ein Fernsehinterview.

31. Nach einer kurzen Pause nickte der Lehrer einverstanden mit dem Kopf. Und bereits am nächsten Tag sah die Badestadt eine unvoreingenommene Übertragung über den Messias aus Russland.

32. "Es gibt ein Gesetz des Seins. Und jede Handlung, die dieses Gesetz verletzt, erfährt unbedingt eine ihr entgegenwirkende Kraft, die der zerstörerischen Quelle Einhalt gebietet.

33. In der Regel zerstört diese Gegenwirkung eure Hülle nicht sogleich. Doch in Abhängigkeit von den zunehmenden Verstößen, die ihr in diesem Leben begeht, werdet ihr einen immer stärker werdenden Versuch der Natur spüren, sich gegen euch zu verteidigen, indem in eurem Körper immer schlimmere Krankheiten entstehen.

34. Doch erst, wenn das Aggressions-Niveau die zulässige Norm zu übersteigen beginnt, geht der Körper zugrunde. Und zugrunde gehen muss er.

35. Man darf ihn nicht mit verschiedenen medizinischen Eingriffen ins Leben zurückholen, sonst führt das, wenn die Menschen keine Veränderung des Verhältnisses zur Welt herbeiführen, zu einer wesentlich größeren Vernichtung des wahren inneren Wesens des Menschen", wurde vom Lehrer in Antwort auf eine der Fragen des Fernsehjournalisten gesagt.


36. "Es wird jetzt viel davon geschrieben und gesprochen, dass der Antichrist geboren wurde. Stimmt das? Kann man damit rechnen, dass alles, was in der Bibel über den Antichrist geschrieben wurde, Wirklichkeit wird?", fragte der Journalist.

37. "Ich möchte gern, dass die Menschen nicht versuchen, außerhalb einen Schuldigen in der Person von jemandem zu finden. Ich möchte sehr, dass jeder seine eigene Person betrachtet: Ist nicht er selbst der Antichrist? Ist nicht er jener, der mit seinen Handlungen die Umwelt zerstört und sich gegen den Willen Gottes stellt? So wird es richtiger sein, sich dem gegenüber zu verhalten.

38. Ansonsten, über die einen oder anderen Namen oder Personen zu reden - das bedeutet in Bezug auf diese Menschen, den Hass noch mehr zu konzentrieren.

39. Doch, wer auch in welcher Funktion auf dieser Erde geboren wurde, er wurde geboren, um sich zu bessern und seine Fehler zu erkennen. Und folglich muss man ihm helfen, und nicht danach streben, ihn zu verurteilen.

40. Deshalb ist es besser, wenn jeder sich selbst betrachtet."


41. "Was für ein größtes Wunder kann die Menschheit in nächster Zukunft erwarten?", war die nächste Frage des Journalisten.

42. "Für euch ist nach dem Willen Gottes die Wahrheit wiedergekommen! Ein größeres Wunder kann der Mensch nur schwer erwarten.

43. Das nächste Wunder wird eure Fähigkeit sein, euren wunderbaren Wert im Schoße des großen Universums zu begreifen, eure Liebe, die ihr fähig seid, an die Umgebenden auszustrahlen und der nichts im Weltall gleicht."


44. Am zweiten Abend gab es ein weiteres Treffen mit dem Lehrer in demselben Saal. Und wieder gab es viele Fragen an Ihn.

45. "Haben Sie gesagt, dass Sie bei den großen Meistern die Kunstmalerei gelernt haben?", fragte eine Frau.

46. "Das ist ein besonderes Thema. Jeder von euch hat die Möglichkeit, einen Einblick in die Vergangenheit zu erhalten. Doch diese Möglichkeit ist für euch vorerst noch nicht eröffnet.

47. Ich konnte sie benutzen und in jener Zeit bei denjenigen Meistern des Altertums lernen, die Mir gefielen. Ich konnte in ihren Werkstätten anwesend sein und jenen Geist der Zeit erfassen, der ihnen geholfen hat, zu schaffen."


48. Iwo fragte: "Was ist die Rolle des Korans, wenn dieses Buch zu magischen Handlungen benutzt wird, die auf einen anderen Menschen gerichtet sind? Kann man denn den Koran oder ein anderes heiliges Buch benutzen, um einem anderen Menschen Schaden zuzufügen? Das ist eine Frage über das Wesen der Magie."

49. "Der Mensch fügt den Umgebenden in erster Linie durch seine Gedanken Schaden zu.

50. Er kann diese Handlung mit irgendwelchen Wissenschaften und heiligen Büchern verbinden. Doch die negative Einwirkung geht vor allem von seinem eigenen Gedanken aus, der auf jene Vorstellung gerichtet ist, die er vor sich sieht. Mit seinem Gedanken führt der Mensch bereits seinen Schlag aus.

51. Die rituellen Erscheinungen aber tragen oft einen rein formellen Charakter, die an sich überhaupt keine Rolle spielen. Doch solange sie stattfinden, beginnt sich der Mensch mehr auf das zu konzentrieren, was er tun möchte. Die hauptsächliche Kraft befindet sich in ihm selbst und nicht in äußeren rituellen Handlungen.

52. An erster Stelle stehen die eigenen Gedanken des Menschen. Denn es reicht aus, sich irgendein Bild vorzustellen und sich eine bestimmte Handlung gegenüber diesem Bild auszudenken und schon schlägt, wenn diese Handlung negativ ist, der Mensch bereits stark zu.

53. In Bezug darauf, dass man bei magischen Handlungen heilige Bücher benutzen kann ... Hier sind nicht die Bücher schuld. Alles ist im Menschen selbst enthalten.

54. Ich möchte euch dazu sagen, dass man euch nur in einem Fall schaden kann: Wenn ihr diese Handlung ernst nehmt.

55. Wenn ihr den Magier nicht ernst nehmt, kann er euch auch nicht schaden", Vissarion lächelte. "Verhaltet euch gegenüber solchen Handlungen wie zu einem Spiel von Kindern, die noch nichts vom Leben verstanden haben, lächelt und geht mutig weiter und erreicht das euch von Gott Gegebene.

56. Ihr seid vor allem deshalb anfällig, weil ihr Angst habt. Und ihr stellt euch bereits auf gewisse Weise auf diese Welle ein und öffnet euch damit für den Schlag. Der Mensch fürchtet die Umgebenden, versucht, Schlägen aus dem Weg zu gehen, und macht damit alles nur noch schlimmer für sich.

57. Man darf sich nicht verschließen. Man muss allem gegenüber offen sein, nur dann kann man euch nicht vernichten. Erreicht würdig das euch von Gott Gegebene, und keiner kann etwas bei euch zerstören."


58. "Der Versuch, eine Methode in der geistigen Entwicklung zu finden - das ist der Versuch, einen leichteren Weg zu finden."


59. "Fürchtet nicht, dem Bedürftigen nicht genügend Hilfe zu geben, fürchtet eher, ihm mehr als notwendig zu geben, denn das kann ihn zur Faulheit führen und zu dem Wunsch, noch mehr zu nehmen."


60. Am späten Abend des letzten Aufenthaltstages von Vissarion in Burgas bat Iwo den Lehrer, mit der Feder ein Andenken an die vergangenen Tage zurückzulassen.

61. Und von der Feder wurde gesagt: "Möge der Schritt standhaft sein, und die mutige Wahl vertreibt die Zweifel."

62. Iwo dankte dem Lehrer freudig und lächelte über das Geschriebene. Als Iwo mit Vadim alleine gewesen war, hatte er ihm seine vorjährige Traumvision erzählt. Er hatte sich auf einem der Gipfel eines Bergkamms stehen gesehen, als vor ihm aus der Höhe das Antlitz Christi erschienen war.

63. Und die Lippen des Gottessohnes hatten sich an Iwo gewandt und gesagt: "Komm zu Mir."

64. Und Iwo hatte in diesem Moment die Notwendigkeit gefühlt, einen entschlossenen Schritt zu tun von dem festen, bereits vertrauten Gipfel in die körperlose Wolke. Und er hatte verstanden, dass nur dieser Schritt ins Ungewisse ihm gestatten würde, den wahren Pfad zu erwerben ...

65. Und als Iwo sich jetzt an den Traum erinnerte, lächelte er über den Wunsch des realen Lehrers.