Vadim 7

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  Kapitel 3  

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Kommt, schippen wir den Schnee von den Wegen, die zueinander führen

1. Der Sonntag des 16. Februars 1997 brachte denjenigen, die die Wahrheit erfassten, eine plötzliche, doch lang erwartete Begegnung mit dem Lehrer.

2. Der geräumige Raum der Gemeinschaftsschule war mit Anhängern der Wahrheit gefüllt, die gewöhnlich zu dem Sonntagstreffen der Gläubigen kamen, wo Vadim die neuen Kapitel der Schrift vorlas und über die Ereignisse berichtete, die bei den verschiedenen Treffen mit dem Lehrer vor sich gegangen waren.

3. Und nun betrat mittags um zwölf Uhr Christus die Schule, und die Wachsamen erblickten Ihn. Lachen und freudige Emotionen, vermischt mit Applaus, begleiteten die unerwartete Ankunft von Vissarion, während Er den Korridor zum Ort des Erklingens Seines Wortes entlangging. Jene, die auf die Erzählung des Schülers (=Vadim) über den Lehrer gewartet hatten, hatten nun auf den Lehrer selbst gewartet.


4. "Schon lange haben wir uns nicht mehr versammelt", sagte Vissarion. "Ich beobachte euch in letzter Zeit, wie ihr leben werdet, was geschehen wird ...

5. Viele Jahre hört ihr bereits zu. Schon viele Jahre berührt ihr die Lektionen, das Wissen. Doch ihr kennt die Gesetze der Schule: Zuerst werden Unterrichtsstunden gegeben, dann aber wird eine Kontrollarbeit angesagt, man wird gezwungen, eine Prüfung abzulegen. Und die Schüler kommen mit Zittern, mit Angst und versuchen, unter dem Ärmel ein halbes Buch zu verbergen.

6. In der Schule ist dies zulässig, obwohl deshalb geschimpft wird. Doch dort, wo die Prüfung des Lebens abgehalten wird, dort gibt es solche Büchlein nicht, dort kann man keine Zettelchen in den Kragen schieben. Dort seid ihr unmittelbar durch jeden eurer Schritte für das verantwortlich, was ihr bisher angenommen habt, und ihr könnt nicht abschreiben.

7. Und jetzt, je aufmerksamer ihr versucht habt, zu verstehen, umso leichter wird euer Schritt. Und umgekehrt, wenn der Mensch große Schwierigkeiten hat, wenn es ihm sehr schwer fällt, ist die Antwort ganz einfach: Bisher hat er nicht die notwendigen Anstrengungen gemacht, um das zu überwinden, was er in sich überwinden muss.

8. Ich habe seit den ersten Ansprachen gesagt: Die eigene Veränderung, die Veränderung seines Schicksals, verlangt titanische Anstrengungen. Ihr könnt euch nicht einmal vorstellen, was für kolossale Anstrengungen von euch verlangt werden.

9. Das bedeutet, dass ihr, wenn ihr ohne die Berührung der segensreichen, zauberhaften Kraft des Großen Vaters alle Kräfte anstrengt, nur die Möglichkeit habt, einen natürlichen Schritt zu tun, der von Geburt an bestimmt war und der gut zu sehen ist.

10. In der Regel ist euer natürlicher Schritt von vielen Unannehmlichkeiten begleitet. Und wenn man es mit dem euch gut bekannten Wort Karma ausdrückt, so ist das Schicksal, kann man sagen, bei allen schwer. Die ganze Menschheit hat ein sehr schwieriges Schicksal erarbeitet, das Schicksal der Menschheit geht aufs Aussterben zu, sehr grausame Ereignisse erwarteten und erwarten weiterhin sowohl eure Mitgeschwister in der Welt als auch euch.

11. Und nun wird euch, nach dem Willen Gottes, die Möglichkeit gegeben, enorme Kraft zu bekommen, dank derer ihr in eurem Leben Schritte machen werdet, die eure Kräfte übersteigen. Ihr bekommt die einzigartige Möglichkeit, den natürlichen Verlauf eurer Entwicklung zu verändern und künstlich einen Sprung nach vorn zu machen, den ihr selbstständig nicht in der Lage sein werdet zu tun - so sehr ihr euch auch anstrengen mögt.

12. Das ist ein besonderer Zeitpunkt im Leben der Menschheit, wo man nichts beweisen darf, von nichts überzeugen darf, wo alles vom Menschen selbst abhängt. Doch neben den Menschen wird die Quelle gestellt, aus der er soviel trinken kann wie er benötigt. Alle weiteren Anstrengungen aber muss der Mensch selbst tun.

13. Die Zauberkraft, die ihr berufen seid zu nehmen, hat folgende Besonderheit: Zuerst müsst ihr maximal eigene Anstrengungen unternehmen, die Zauberkraft aber hilft euch das zu überwinden, wozu eure Kräfte nicht ausreichen. Folglich erweitert diese Kraft die Möglichkeit, ein Hindernis zu überschreiten, das unter natürlichen Bedingungen unüberwindbar ist.

14. Und wenn ihr nicht die größtmöglichen eigenen Anstrengungen unternehmt, so stoßt ihr auf ein Hindernis, das bei euch bereits als unüberwindbar zu sehen war, und zerschellt unweigerlich an ihm.

15. Und dann werden andere aufgrund dessen, dass ihr zerschellt, darüber urteilen, dass die Wahrheit schlecht ist, dass sie nirgendwohin geführt hat, dass dies ganz und gar nicht die Wahrheit war. Und sie versuchen weiterhin, irgendwo anders Schuldige zu finden, so wie es dem Menschen eigen ist: Wenn es ihm schlecht geht, ist folglich unbedingt ein anderer Schuld und nicht er selbst. Die natürliche psychologische Besonderheit des Menschen beginnt zu arbeiten, so wie es war, jetzt ist und noch eine gewisse Zeit sein wird.

16. Ihr dürft nicht denken, dass, wenn ihr die Zauberkraft empfangt, man euch aufheben und über das Hindernis tragen wird, und euch bleibt dann nur noch, den Namen Gottes mit dem Mund zu preisen, ohne ausreichende Anstrengungen unternommen zu haben, damit ihr gerade in alltäglichen Tätigkeiten würdig Seinen Willen erfüllt.

17. Alle Schwierigkeiten, die ihr im Leben erntet - sind Werke eurer Hände. Es gibt keinen Willen Gottes, Schwierigkeiten zu schaffen. Liebe schafft keinen solchen Willen.

18. Ich lehre euch, die umgebende Realität als den Willen Gottes anzunehmen.

19. Und um noch genauer zu sein - ihr könnt den Willen Gottes in reiner Form nur dann hören und sehen, wenn für euch die Möglichkeit entsteht, das lebendige Wort Gottes zu bewundern und zu hören. Danach aber beginnen die Werke eurer Hände.

20. Deshalb ist euer Leben und die Umwelt - das Werk eurer Hände; alle Schwierigkeiten, auf die ihr stoßt - das sind immer Werke eurer eigenen Hände.

21. Den Willen Gottes vernehmt ihr heutzutage, euch wurde gegeben zu hören, wurde gegeben zu sehen. Wie ihr aber beginnt zu trinken und zu erfüllen - bleibt bei euch, und ihr müsst in euch die Kraft finden, bis zum Schluss alle eure Möglichkeiten beim Erfassen der großartigen Wahrheit aufzuwenden.

22. Sobald ihr Wahrheiten in großem Umfang aufnehmt, werden erhöhte Anforderungen an euch gestellt. Denn ihr wisst dann bereits, und wenn ihr wisst, was werden dann eure weiteren Handlungen sein: Werdet ihr eure Handlungen mit der Erkenntnis der Wahrheit in Übereinstimmung bringen, oder legt ihr das fixierte Wissen auf ein Regal, um es dann irgendwann zu studieren? So ein Ablegen der Wahrheit auf ein Regal - das sind gefährliche Momente.

23. Wenn ihr die Wahrheit bereits in großem Umfang berührt habt, versucht, diesen Umfang zu verarbeiten. Unternehmt alle Anstrengungen, um jede Wahrheit zu begreifen, um sie zu verstehen.

24. Eine der Wahrheiten, die bisher von euch nur wenig angenommen wird - das ist die Wahrheit der Einigen Familie. Vorerst seid ihr euch noch fremd, ihr könnt nicht das erfüllen, was euch vorbestimmt wurde. Selbst wenn alle Höfe dieser Siedlungen nur mit Anhängern gefüllt sein sollten, würde nichts bei euch herauskommen.

25. Euch versammelt der Vater, damit ihr lernt, eine einige Familie zu sein, wo ihr lernen müsst sowohl euch gegenseitig zu lieben, als auch euch richtig gegenseitig Vorhaltungen zu machen für unwürdige Handlungen.

26. Die Liebe kann man nicht nur als einen Moment der Demut zu allem, was der Nächste tut, betrachten.

27. Wenn die Eltern vor ihren Kindern auf diese Weise demütig wären, würden mit den Kindern sehr viele Unannehmlichkeiten geschehen, besonders in jenen Familien, wo junge Seelen geboren werden, oftmals mit einer großen negativen Erfahrung, die vieles noch nicht kennen.

28. Und wenn diese Wahrheit in einer Familie wirkt, so muss sie folglich genauso in der Einigen Familie annehmbar sein. Ihr müsst euch in Liebe umeinander kümmern, in dem Bestreben, dem Bedürftigen zu helfen, und gleichzeitig könnt ihr dem Nächsten für eine nachlässige Handlung Vorhaltungen machen.

29. Versammelt euch und löst die Probleme genau so, wie ihr sie in eurem Haus lösen würdet, wenn mit dem Sohn, dem Bruder etwas nicht stimmt. Ihr habt hier - ein Haus.

30. Wenn ihr nicht zu einer Einigen Familie werdet, so könnt ihr jene Probleme, die bevorstehen, nicht lösen.

31. Die Wahrheit hat nicht die Möglichkeit, euch auf den Händen über die Hindernisse zu tragen.

32. Man kann das folgendermaßen bildlich darstellen: Vor euch befindet sich ein Fluss. Ich kann euch sagen, wo und wer in ihn steigen soll, und von welchem Platz aus ihr den Fluss überqueren könnt, denn Ich kenne seine Strömung, Ich sehe eure Möglichkeiten und kann eure Handlungen korrigieren.

33. Dann versetze Ich Mich auf Meine Weise auf die andere Seite und warte auf euch - Mich stört die Strömung nicht.

34. Ich kann euch jedoch nicht hinübertragen. Ich kann nur am anderen Ufer auf euch warten, und Ich werde dort nur jene antreffen, die genau Meine Anweisungen befolgt haben. Die anderen wird die Strömung davontragen, oder sie werden irgendwo früher ans Ufer gelangen, doch dort ist das Ufer unzugänglich.

35. Der Pfad aber beginnt nur an jener Stelle, wo Ich sitze und auf euch warte. Und jene, die genau das tun, was sie von Mir gehört haben, werden keine Probleme haben: Wir richten uns auf und gehen weiter.

36. Mit den anderen aber wird es Probleme geben; sie irgendwie festzuhalten oder sie mit Netzen aufzufischen wird unmöglich sein. Das sind die harten Bedingungen der Prüfung, denn weiter unten wartet ein anderer Fluss mit einem noch strengeren Charakter.

37. Und wenn ihr euch jetzt unwürdig zu Meinen Worten verhalten habt, so wird es im Weiteren ganz sinnlos sein, über die Möglichkeit zu sprechen, den anderen Fluss zu überqueren, und man müsste euch einfach auf Händen tragen. Doch dann könnt ihr euch nicht entwickeln.

38. Die Bedingungen sind sehr schwer, sehr hart, das muss man verstehen. Der Pfad ist nur für einen Menschen bestimmt, man kann von ihm noch nicht einmal einen halben Schritt abweichen.

39. Ich kann es noch in ein anderes Bild fassen. Vor euch befinden sich viele parallel verlaufende Wege, und es scheint, als führten sie alle in dieselbe Richtung, als lägen sie dicht beieinander.

40. Doch unter dieser Menge von Wegen geht nur einer geradeaus, die anderen beginnen langsam und unmerklich abzuweichen und führen im Kreis um die eigenen Dummheiten.

41. Und habt ihr auch nur einen Schritt zur Seite getan und geht scheinbar trotzdem neben dem erwählten Weg, so bemerkt ihr nach einigen Biegungen, dass der Weg, der daneben verlief, irgendwohin verschwunden ist, und vor euch liegt ein Weg, der scheinbar geradeaus führt, doch unsichtbar abbiegt und euch wieder zurückbringt zu jenen Schwierigkeiten, denen ihr ausweichen wolltet. Und ihr wandert immer noch in dieser alten, vergehenden Welt.

42. Man darf keinen halben Schritt vom Weg abkommen, der euch erleuchtet wird.

43. Alle anderen Wege führen zum Hin- und Herumstreifen, das sind sehr breite Wege, auf ihnen kann man überallhin gehen - trotzdem führen sie zur Seite.

44. Der erleuchtete Weg aber ist nur für einen Menschen vorgesehen, auf ihm muss man bestrebt sein, nur geradeaus zu gehen.

45. Das aber ist nur in einem Fall möglich, nämlich wenn ihr vor euch die Lichtquelle seht, wenn ihr Sie nicht aus den Augen verliert und bestrebt seid, Ihr genau zu folgen. Ihr habt keinen anderen Kompass in der Hand, eure einzige Orientierung ist das Licht, das vor euch strahlt.

46. Wollt ihr euch nicht verlaufen, so müsst ihr es genau vor euch haben. Wenn es irgendwo seitlich zu leuchten beginnt, kann man damit rechnen, dass ihr bereits vom Pfad abgekommen seid.

47. Seid bestrebt, das Licht vor euch nicht zu verlieren. Man muss größtmögliche Anstrengungen unternehmen, um all das zu erfüllen, was euch von der Wahrheit gegeben wird. Dann kommt ihr nicht vom Pfad ab.


48. Lernen zu leben - das ist eine großartige Aufgabe, die vor jedem steht, die vor der ganzen Welt steht.

49. Ihr könnt schwer einschätzen, wie viel jetzt von euch abhängt, was für einen Preis es hat, ob ihr lernt zu leben oder nicht. Ihr seid jetzt das einzige Beispiel auf der Erde, die einzige Möglichkeit, dem Menschen zu zeigen, was es heißt, eine einige Familie zu sein.

50. Natürlich gibt es im Schicksal von vielen von euch große Schwierigkeiten, diese Schwierigkeiten sind oft unumgehbar. Das sind jene Schläge, die man richtig in sich verarbeiten muss, und oft nicht nur einmal. Die Resultate dieser Verarbeitung hängen nur davon ab, wie ihr den Glauben erkennt.

51. Und indem Ich Mich mit einigen von euch treffe und feststelle, wie ihr lebt, kann man natürlich sagen: Selig ist jener von euch, der bisher die schwersten Leiden erlebt hat, die ihn von einem Extrem ins andere geworfen haben, als er oft den Wunsch hatte, nicht weiterzuleben.

52. Es gibt unter euch Kinder (Gottes - Anm. d. Übers.) mit sehr großen inneren Schwierigkeiten, doch sie haben wirklich verstanden, was der Wert der Wahrheit ist, was für einen Wert es hat, den Namen der Wahrheit anzurufen ...


53. Man muss eine gefährliche Periode überwinden, die mit eurer Saat im Altertum verbunden ist. Dieser Zeitabschnitt ist voller Fallen. Und diese Fallen sind das, was unweigerlich zu euch zurückkehren muss.

54. Und ob ihr das, was zu euch zurückkehrt, gut überwinden werdet, hängt nur davon ab, wie ihr die Schritte vor diesen Fallen macht.

55. Man kann es in folgendes Bild fassen: Wenn sich vor euch eine große Grube befindet, die senkrechte Wände hat, ist zu sehen, dass, wenn ihr die Wahrheit annehmt und größtmögliche Anstrengungen zu Ihrem Erfassen unternehmt, ihr der Grube vorher ausweicht, gerade soweit, dass ihr direkt am Rand vorbeigeht. Doch das ist nur möglich, wenn ihr eure Kräfte vollständig für dieses Erfassen hergegeben habt.

56. Obwohl ihr gar nicht zu wissen braucht, dass diese Grube existiert hat. Doch ihr wisst, dass, als es schwer für euch war, leidvoll, als man auf euch schimpfte, ihr all eure Kräfte hergegeben habt. In Wirklichkeit seid ihr am Rand des Abgrunds entlanggegangen, und euer Schicksal hat sich verändert, und ihr seid weiter gekommen.

57. Die Wahrheit wird in dem Moment gegeben, wo man bereits Anstrengungen unternehmen muss zur Veränderung seines Schicksals.

58. Doch zuweilen verschiebt ihr vieles auf später, macht irgendwo keine ausreichenden Anstrengungen und beginnt, über das zu philosophieren, worüber es gar nicht nötig war zu philosophieren. Und so zögert ihr den Moment hinaus, in welchem ihr euer Schicksal in eine andere Richtung lenken könntet. Es mag wohl sein, dass ihr später versuchen werdet, alle eure Kräfte hinzugeben, doch evtl. wird euch gerade dann ein halber Schritt fehlen. Und wenn auch nur ein halber Schritt fehlt, so reicht das immer noch aus, um in die tiefe Grube zu fallen, die senkrechte Wände hat.

59. Und wenn ihr beim Verarbeiten der zurückkehrenden Schwierigkeiten viel verloren habt, wurde es noch schwerer für euch, doch euch blieb wenigstens eine geringe Möglichkeit erhalten, die Situation zu verstehen, sie mit dem Verstand einzuschätzen, folglich muss man das euch Verbliebene benutzen, um wieder größtmögliche Anstrengungen zu unternehmen, um nicht einen Verlust zu erleiden, der euch das Leben kostet.

60. Man darf euch nicht künstlich vor dieser Grube bewahren. Das ist nur in einem außerordentlichen Fall möglich, der mit außergewöhnlichen Ereignissen, die auf der Erde vonstatten gehen, verbunden ist. Und in gewissen entscheidenden Momenten ist eine Handlung zulässig, die euch bewahrt, obwohl eure eigenen Schritte es nicht erlaubt hätten, diese Grube zu umgehen. Doch das ist nur in außergewöhnlichen Fällen möglich.

61. Ihr müsst selbst siegen. Man darf euch diesen Sieg nicht nehmen. Sonst, wenn diese Prüfung nicht richtig überwunden wird, so ist, wie Ich schon sagte, der Strom des nächsten Flusses wesentlich heftiger. Und wenn ihr das Hindernis jetzt nicht überwunden habt, so zeugt das davon, dass ihr unfähig seid, das nächste zu überwinden.

62. Man kann den Menschen nicht künstlich ändern. Ihr haltet eure eigene Rettung in euren eigenen Händen.

63. Die Wahrheit kann erleuchten, kann den Durst des Begierigen stillen. Doch er muss selbst trinken und selbst weitere Schritte unternehmen.

64. Und natürlich, am genauesten erfährt man den wahren Geschmack des Wassers nur, wenn ihr die Wahrheit unmittelbar trinkt, und nicht, wenn ihr sie mit den Händen schöpft und weitertragt.

65. Bei der Berührung mit der Quelle tragt ihr in der Regel nicht einmal einen Teil der Wahrheit davon. Aus dem Zimmer, in dem ihr euch mit Mir trefft, tragt ihr nie das Meine davon, ihr tragt nur das Eure davon; und wohin ihr es auch tragen mögt, wer auch aus euren Händen tränke, er trinkt das Eure, nicht das Meine.

66. Lernt, euch richtig gegenseitig einzuschätzen. Wer ihr auch sein mögt, wofür ihr auch gesalbt sein solltet - ob ihr ein Geistlicher oder sonst jemand sein solltet - ihr bleibt ein Mensch, der sein eigenes Verständnis von der Wahrheit hat, das nie die Wahrheit selbst sein wird.

67. Deshalb, wer von euch was auch immer sagen sollte - hört aufmerksam auf euer Herz. Lasst euch nicht irre machen von dem, was dieser Mensch sagt, lasst euch nicht irre machen von dem, in dessen Namen er redet. Wenn ihr Unverständnis empfunden habt, eilt nicht, gleich eine Beurteilung vorzunehmen, geht lieber zur Quelle.


68. Die kommende Zeit wird immer interessanter: Das Geld wird bei vielen ausgehen, und dies bringt naturgemäß jene Gedanken und Taten hervor, die die Grundlagen des Gesellschaftssystems bilden, das sich Tausende von Jahren lang geformt hat.

69. In dieser Extremsituation handelt ihr nicht im Sinne der Wahrheit, ihr handelt intuitiv und geht davon aus, wer ihr seid. Eure innere Welt wurde in Jahrhunderten geformt, und eure Handlungen tragen ein und denselben Fehler, der euch sehr fest in der Zange dieser Welt hält und euch zwingt, ein und dieselben Schritte zu unternehmen ...

70. Ihr seid jetzt verpflichtet, alle Anstrengungen zu unternehmen, um zu lernen, schöpferisch tätig zu sein, wenn auch vorerst nur in kleinem Umfang, doch gerade jenes, was ihr unbedingt benötigt. In diesem Jahr ist diese Zeit herangereift. Und dann verlasst ihr im Endeffekt die Abhängigkeit von der umgebenden Welt und werdet euch vollwertig weiter entwickeln.

71. Ihr werdet immer mehr. Vieles könnt ihr in euren Gärten hochziehen. Doch ihr benötigt auch Graupen, Getreide. Also muss man sie gemeinsam anbauen und ernten. Baut Werkstätten. Diese einfachen Seiten könnt und müsst ihr bereits selbst schaffen, indem ihr größtmögliche Anstrengungen dazu unternehmt. Ihr müsst euch unbedingt aus der Abhängigkeit lösen, in der die ganze Welt den Kopf verliert.

72. Warum seid ihr euch weiterhin fremd? Weil ihr euch weiterhin gegenseitig etwas verkauft. Ihr verkauft eure Arbeit, ihr legt vorher einen Preis für eure Arbeit fest und macht nicht das, was euer Bruder oder eure Schwester benötigen. Und wenn jemand auf solch eine Handlung gestoßen ist, so werden auch andere, indem sie es dem Nächsten nachtun, in diesen Strom gezogen.


73. Eure Schwierigkeiten wurden von euren Händen geboren. Und wenn die Familie große Schwierigkeiten hat, so betrachtet aufmerksam, wie ihr selbst die Wahrheit erfüllt.

74. Um so mehr als die Schwierigkeiten in der Familie nicht von einem bestimmten Familienmitglied abhängen, sondern von jedem, der fähig ist, bewusst Verantwortung zu tragen.

75. Je würdiger jedes Familienmitglied ist, umso besser lebt die Familie. Wenn eines der Familienmitglieder etwas Unwürdiges tut, so kann die ganze Familie in eine gewisse Not geraten.


76. Das mit euch Geschehende wird euch prüfen. Was für Anstrengungen werdet ihr weiter unternehmen, was ist euch teurer - euer Körper oder eure innere Welt?

77. Jetzt stehen euch gerade solche Bedingungen und solche Ereignisse bevor. Es ist gut, dass sie auftraten: Sie überprüfen sehr viel in euch. Sie sind wie ein gewisses Sieb, wie Ich früher erwähnte, das vibriert und den ganzen Staub absondert. Das aber, was Körner sind, wird leben und Ernte bringen.

78. Ob ihr mit dem Überflüssigen herausfallt oder nicht - das darf euch nicht durcheinander bringen. Wenn ihr herausgefallen sein solltet, müsst ihr euch auf das stützen, was vorerst noch in euch verblieben ist, und größtmögliche Anstrengungen unternehmen, damit ihr dieses Verbliebene nicht endgültig verliert.

79. Die Aufgabe des Menschen ist es jetzt, so weit wie möglich voranzukommen, und nicht, sich ewig zu bewahren, wovon viele träumen können, dass sich bei ihnen bald der Körper verändern wird und sie ewig leben werden. Sehr viele von euch benötigen diesen Körper nicht. Eure Aufgabe ist, so weit wie möglich voranzukommen, damit es dann einfacher wird, leichter, den Lebensweg fortzuführen, wenn man auf die Erde zurückkehrt.


80. Gerade von jedem von euch hängt das Wohlergehen auf der ganzen Erde ab. Euer Bestreben, so weit wie möglich voranzukommen, setzt natürlich größtmögliche Anstrengungen voraus. Und wenn diese maximalen Anstrengungen gemacht werden, so vollzieht ihr die größtmögliche Hingabe an die Welt, und die Welt wird fähiger sein sich zu retten.

81. Ihr müsst Helfer der Welt sein, Helfer des Universums und mit jedem Schritt würdig euren Lebensweg erfüllen.


82. Ihr seid nicht zufällig geboren. Jeder von euch trägt ein bestimmtes Potenzial. Wenn ihr irgendwo seid, wird von euch folglich etwas erwartet.

83. Doch ob ihr das Erwartete tun werdet, hängt davon ab, wie ihr die Wahrheit liebt und inwieweit ihr wünscht, euch von euren Launen zu lösen. Alles liegt in euren Händen, kommt, lernen wir.

84. Die Wahrheit steht vor euch, Sie wird euch nicht verlassen, Sie ist immer bereit, euch zu helfen. Ob Sie sich in der Stille verbirgt und euch beobachtet, oder ob Sie sich oft mit euch trifft - das ist Ihre Sache, Sie weiß, was Sie tut.

85. Ihr werdet immer beachtet, ihr seid auf der Hand des Vaters. Das Leben von jedem von euch wird aufmerksam erleuchtet: was ihr weiter machen werdet, wie ihr auf das reagieren werdet, was euch erwartet ...


86. Ihr habt eine Krankheit, die oft in Erscheinung tritt: Ihr haltet Argwohn in euch aufrecht, der eure innere Welt verzerrt, eure Wahrnehmung der Realität.

87. Jede Erscheinung, jedes Geheimnis kann man von zwei Seiten betrachten. Wenn sich vor euch etwas Unbekanntes befindet, so kann man es entweder mit den Augen eines Kindes betrachten, dann wird das Unbekannte als etwas Erstaunliches, Wunderbares, Ungesehenes betrachtet, und das Kind wartet mit angehaltenem Atem: wird es jetzt noch etwas Zauberhafteres geben? Oder man kann es mit den Augen eines Erwachsenen sehen - wenn man die Augen ein bisschen zusammenkneift, sich dem Unbekannten vorsichtig nähert, während man befürchtet, es könnte etwas herausspringen und zuschlagen. Das sind zwei völlig verschiedene Herangehensweisen.

88. Und da ihr in der Welt ständiger Lügen und Betrug gelebt habt, wo ihr überall die Lüge bemerkt habt, auf jedem Niveau - ob das die Kirche angeht, ob das die Regierung angeht - so beginnt ihr natürlich, wenigstens ein wenig, zu zweifeln und zu verdächtigen: Gibt es in dem Gesehenen und Gehörten vielleicht eine Falle?

89. Deshalb könnt ihr selbst in einfachen Worten, die euch von einem eurer Mitbrüder gesagt wurden, der hinter diesen Worten ganz und gar keinen negativen Sinn verborgen hat, sondern nur - vielleicht ein wenig ungeschickt - einen guten Wunsch ausgedrückt hat, ungewollt einen negativen Sinn sehen.

90. Und folglich verletzt euch das, ihr beginnt euch zu quälen, zu beunruhigen, bei euch beginnt eine Gedankenkette, die weit von der Wahrheit entfernt ist. Und ihr werdet euch noch fremder sein, werdet euch noch mehr von der Wahrheit entfernen.

91. So eine Wahrnehmung haben viele aufrechterhalten. Deshalb ist eure Reaktion auf das Vorgehende in der Regel sehr falsch, sie macht eure innere Welt kompliziert. Wenn es aber für euch schwieriger wird, wird es schmerzhafter, und ihr werdet natürlich ermüden, die Krankheit wird sich verstärken, und es beginnen Einbrüche und Gesundheitsstörungen.

92. Man muss die Wahrnehmung der Umwelt vereinfachen. Nehmt lichter auf. Denn nur das lichte Wahrnehmen der umgebenden Realität, ihrer Geheimnisse, hilft euch in diesem Zeitabschnitt, zu leben.

93. Man muss an alles Lichte glauben, versuchen, in allem das Lichte zu sehen, und dann werdet ihr mehr wünschen zu lächeln, dann wird es wesentlich einfacher sein, vieles zu überwinden.

94. Kommt, bereiten wir uns auf den Frühling vor. Kommt, strebt aufeinander zu. Kommt, schippen wir den Schnee von den Wegen, die zueinander führen, und deren Existenz ihr bereits vergessen habt. Man muss diese Wege säubern und sich öfter besuchen, damit ihr euch immer rechtzeitig aneinander lehnen könnt.

95. Ich glaube, dass ihr, wenn ihr auf das von Mir Gesagte hört, losgeht und alles erfüllt, alles berichtigt. Das ist schließlich so einfach. So bringt Mich denn nicht zur Verzweiflung ...


96. Ihr habt die Möglichkeit, würdig zu erfüllen. Es wird euch nichts gegeben, was die Kräfte übersteigt, es wäre Unsinn, euch das Unmögliche zu geben. Das, was euch gesagt wird, steht in euren Kräften. Und es wird sehr wichtig sein, alle Anstrengungen zur Erfüllung zu unternehmen. Das wird von euch erwartet.

97. Wenn alle Anstrengungen unternommen werden, wird sich alles ereignen, und die Freude wird unbeschreiblich sein, wir werden die Welt mit Lachen anfüllen, mit Lächeln und Liedern, wir werden alle in diesem Segen baden."