Vadim 7

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  Kapitel 2  

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Jetzt zeigt die Zeit, was ihr verstanden habt

1. Der letzte Wintermonat. An einem der Februartage 1997 gab es erneut ein Gespräch mit Danila aus Minusinsk, wo von der Wahrheit gesagt wurde:

2. "Vorerst seid ihr euch alle fremd, ihr seid noch nicht eine Familie geworden. Die Familie muss entstehen, sonst wird nichts dabei herauskommen. Vorerst seid ihr nur für Mich - eine Familie, unter euch aber - nur Gleichgesinnte.

3. In einer Familie gibt es nicht bei dem einen vieles, bei dem anderen nichts ...

4. Vorerst wäre es falsch zu sagen, dass der Gläubige keine Not kennen wird. Vieles müsst ihr noch in euch verarbeiten, mit bestimmten Schmerzempfindungen, viele schwere Seiten müsst ihr noch entgegennehmen. Ihr müsst einst falsch Ausgesätes entgegennehmen und Rechtschaffenes säen ...

5. Man muss lernen, die Probleme wie eine Familie zu lösen. Doch vorerst gehen viele von einer Ecke zur anderen und verlassen sich dabei auf Geld. Geld aber muss man irgendwo erarbeiten. Und so entsteht eine nicht endende Kette.

6. Doch der Pfad der Wahrheit ist so ausgerichtet, dass man auf ihm geradeaus gehen muss. Und wenn man zur Seite tritt, muss man natürlich die Früchte dieser Abweichung ernten, und erneut das Ausgesäte verdauen, indem man Schwierigkeiten durchlebt."


7. "Sag uns, wie soll die Frau sein?" fragten den Lehrer Natascha und Tatjana, die dem Menschensohn seit Seiner ersten Ankunft in Moskau folgten.

8. "Ich schätze an der Frau ihre Sorgfältigkeit, das Bestreben erfolgreich zu sein, wenn sie geduldig, bescheiden und demütig ist, wenn sie entschlossen dem gläubigen Ehemann folgt (doch nicht zur Seite, die der Wahrheit entgegengesetzt ist), wenn aus ihrem Mund Hinweise für die Nächsten kommen", sagte der Menschensohn.


9. Und es erzählte Vissarion in diesem Gespräch davon, was für einen großen Wert es gerade für den Menschen habe, blind zu sein.

10. "Über das Gute darf man nicht vorher erfahren, weil das den Eindruck beim unmittelbaren Antreffen des Guten verdirbt.

11. Über das Schlechte darf man vorher nichts wissen, weil es den ganzen Zeitabschnitt der Hinbewegung auf die Begegnung mit dem Schlechten verdirbt.

12. Nur die Liebe selbst kann allessehend sein und die Gedanken und Absichten des Menschen sehen. Und wenn der Vater die Emotionen eines Menschen hätte, so würde die Welt in Seinen Tränen versinken."


13. Tatjana aus Minusinsk kam zusammen mit Kindern der Gemeinschaftsschule zum Lehrer und erzählte Ihm, dass die Kinder versucht hätten, sich mit ihrer Vorstellung und Phantasie ein Bild vom Vater zu machen, und bei allen hatte die Vorstellung vom Großartigen ein anderes Bild gemalt.

14. Der Lehrer lächelte Tatjana und den Kindern zu und sagte leise: "Die Antwort von jedem von euch über das Wesen des Vaters, wenn ihr mit eurer Vorstellung und Phantasie ein Bild von Ihm schafft, ist richtig, selbst wenn ihr alle in eurer Vorstellung verschiedene Antworten habt.

15. Ihr erfüllt euch mit den wunderbaren Seiten eurer Vorstellungskraft, um dann durch eure Hände diese Erfülltheit den Nächsten zu geben.

16. Je größer das Geheimnis ist, das ihr berührt, umso mehr sucht die Antworten in euch, und nicht irgendwo außerhalb.

17. Wenn ihr phantasiert, so schafft ihr bereits zur Hälfte. Und wenn das so ist, so ist das bereits die Wahrheit. Die Hauptsache ist, dass eure Phantasie aus der Liebe kommt, in dem Bestreben, das Lichte zu sehen."


18. Einige Tage danach kam Tatjana zusammen mit ihrem Mann Andrej aus Woronesh zu Vissarion. Und Andrej fragte den Lehrer, ob man sein Verständnis von einer Situation von beiden Seiten, die an der Situation teilgenommen hätten, beschreiben müsse, damit beim Lehrer ein objektives Bild des Geschehens entstehe, oder ob es ausreiche, wenn einer der Teilnehmer an dieser Situation sie beschreibe, damit der Lehrer durch die subjektive Sichtweise der einen Seite das tatsächlich geschehene Ereignis erkenne.

19. "Ich gebe dem Menschen eine Antwort auf seine eigene Sichtweise der Situation und nicht auf die tatsächlich vonstatten gegangene Situation. Eine objektive Antwort kann zu Unverständnis bei jenem führen, der immer nur seine eigene Wahrnehmung der Situation kennt.

20. Mich interessiert die individuelle Sicht des Menschen, denn Ich gebe ihm einen Hinweis, der seine innere Welt korrigiert. Und deshalb muss man dem Menschen gerade auf seinem Niveau des Erkennens der realen Situation eine Antwort geben ...

21. Die Hauptsache ist die Reinheit eures Herzens, die lichte Wahrnehmung der umgebenden Realität, eure Freude.

22. Gerade in seiner Unwissenheit muss der Mensch lernen, individuell wunderbar die umgebende Realität aufzunehmen."


23. Am 19. Februar kam zum Menschensohn Wladimir-Ilija, der es sich zur Mission gemacht hatte, Vissarion zum König des Himmelreiches zu "salben".

24. Ende Dezember 1995 war vom Lehrer zu Wladimir ein ausführliches Wort gesagt worden.

25. Vissarion hatte damals gesagt: "Du bist von einer Idee besessen, von einem bestimmten Verständnis besessen. Das bedeutet, dass es in dir etwas gibt, was dir sehr teuer ist, woran sich die Hände krampfhaft klammern und was du nicht loslassen möchtest. Und dann nimmt man das Wort des Lehrers nicht auf, denn das Wort des Lehrers wird von der innen sprechenden Idee überdeckt.

26. Man kann den Lehrer nur in einem Fall zu etwas befragen - wenn du bereit bist, die Antwort zu hören, wie sie auch sei, und dann begierig wünschst, der gehörten Anweisung zu folgen.

27. Um die Wahrheit anzunehmen, muss man all seine Ideen weit von sich werfen, wie schwere, unnötige Hanteln, die bis zur Blutabschürfung führen." (V5,29)

28. Jetzt benannte sich Wladimir mit dem Namen Ilija-Amen. Am 24. August 1994 hatte er die Taufe auf den Namen Ilija in der Kirche der Gottesmutter vom Don, in der Stadt Podolsk entgegengenommen. Aufgrund von Zeichen, die er versuchte zu bemerken, und aufgrund von Traumgesichten, die zu ihm gekommen waren, hielt er sich für den Propheten Gottes Ilija, der nach Wladimirs Meinung zum Zeitpunkt der Verkettung der Zeit, der heutigen Vollziehung, wiederkehren sollte.

29. Und nun erschien Wladimir vor dem Lehrer mit dem hartnäckigen Wunsch, die "Salbung von Vissarion durch das einheitliche Väterchen" durchzuführen, von dem, seiner Meinung nach, Wladimir gekommen war.

30. Und es fragte Wladimir, ob der Lehrer einverstanden wäre, das "Sakrament der Salbung" anzunehmen.

31. "Mich interessiert dieses Spiel nicht, Ich möchte es nicht mitspielen", erwiderte Vissarion.

32. Wladimir aber sagte, dass er die "Salbung" durchführen müsse, denn er habe sich lange Zeit auf diesen Tag hinbewegt.

33. "Was soll das, soll Ich von hier weglaufen?" fragte Vissarion.

34. "Ich mache alles allein, Du brauchst nur das Geschehen zu beobachten", sagte Wladimir-Ilija. Wladimir bestand hartnäckig auf dem Seinen, er schloss sogar die Eingangstür des Häuschens für die Treffen ab.

35. Der Lehrer sah traurig zu Wladimir und senkte den Kopf.

36. Bei der Handlung, die von Wladimir sorgfältig vorbereitet worden war, wurden Wachskerzen angezündet, die die grundlegenden Weltreligionen symbolisierten, und es wurden die Füße und die Stirn des Menschensohnes mit Salböl von Nadelbäumen gewaschen ...

37. In den nächsten Tagen setzte Wladimir seine Idee weiter um: Mit einem Telegramm beglückwünschte er die Anhänger des Einheitlichen Glaubens, den Verwaltungsvorsteher des Bezirks Kurágino, die Leser der Gebietszeitung, den Priester Roman, der der Vorsteher der orthodoxen Kirche war, und in seiner Person auch alle orthodox Gläubigen des Gebiets. Das Telegramm hatte folgenden Inhalt:

38. "Ich beglückwünsche in Eurer Person alle Menschen der Mutter Erde mit orthodoxem Glauben zur am 19. Februar 1997 im Dorf Petropáwlowka des Bezirks Krasnojarsk erfolgten Salbung des einzigen Sohnes des Himmlischen Vaters, den Propheten des einheitlichen Väterchens, Vissarion Christus - der lebendige Gott, zum König des vergänglichen russischen Reiches und des ewigen Himmelreiches.

39. Hundertvierundvierzigtausend auserwählte Seelen aus den zwölf Geschlechtern der Söhne Israels, laut der Offenbarung des heiligen Johannes dem Gotteswort, sind erlöst. Gottes Zeuge, der Prophet Ilija-Amen."


40. Nach sechs Tagen kam Wladimir wieder zu Christus und bat um den Segen dafür, die Botschaft über die Vollziehung der "Salbung" nach Moskau und St. Petersburg zu überbringen.

41. "Mein Wort und Mein Segen sind hier nicht notwendig. Du erfüllst Genehmigungen, die zu dir kommen, die du siehst. Ich kann nicht etwas segnen, was Ich nicht sehe.

42. Ich weiß nur eines: Das, was du jetzt als Zeuge verkündest, kann viele Unannehmlichkeiten nach sich ziehen", sagte der Lehrer.

43. "Meine Qualität (Eigenschaft - Anm. d. Übers.) hat sich verändert ... Ich habe die Wahl: zu gehen und zu bezeugen oder auf dem Tempelgipfel zu arbeiten. Einfach irgendwo zu sein und mit den Händen zu wirken? Ich weiß nicht ... Ich verstehe, dass nicht der Ort den Menschen verschönt, und trotzdem ... Rate mir", sagte Wladimir.

44. "Von dem, was du vorschlägst - weder das eine noch das andere."

45. "Wo ist mein Platz, sag es?"

46. "Das kann Ich nicht. Ich kann nur deinen Vorschlag annehmen oder verwerfen."

47. "Ich möchte in Moskau meine Familie sehen, meine Frau", sagte Wladimir.

48. "Wenn die Frau dem Mann nicht folgt, bedeutet das nicht, dass er zeitweilig zu ihr fahren muss. Man kann nur zeitweilig wegfahren, um, stärker geworden, erneut zur Familie zurückzukehren", sagte Christus ...


49. Alexej mit dem blauen Mal, der oft bei seinen Begegnungen mit der Wahrheit nach der Schaffenskraft und Meisterschaft fragte, denn er fühlte in sich das Bedürfnis, neue Musik zu schaffen, hörte vom Lehrer am letzten Tag des Februars:

50. "Für einen Meister ist die Hauptsache der Prozess der Schöpfung an sich, und nicht das Bestreben, das Geschaffene jemandem zu geben. Ob das Erschaffene jemand benötigt, entscheiden die Leute. Für den Meister aber ist die Hauptsache, zu schaffen.

51. Der Meister arbeitet nicht auf Bestellung, denn dann wirkt er nach dem Bedürfnis des Bestellers.

52. Der Meister schafft, weil er als Schöpfer geboren wurde und nicht anders kann; und dann wird das Werk für die Menschen notwendig werden, und nur dann wird es ihnen wirklich helfen."


53. Ende Februar 1997 überreichte Vissarion Vadim ein neues Kapitel der "Aufrufe" - ein Kapitel über die Meisterschaft und die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung der Lebenstätigkeit des Körpers durch eigene Arbeit auf dem Land. Und am 2. März las Vadim dieses Kapitel, das zum zweiundvierzigsten im "Buch der Aufrufe" wurde, auf dem Sonntagstreffen der Gläubigen in Tscheremschánka vor. (BdA42)


54. "Die ganze Schwierigkeit besteht darin, dass ihr nicht auf Meine Worte hört, sondern auf eure eigenen, und vor Meinen Worten steht eine Wand aus euren eigenen Gedanken", sagte Vissarion zu Jewgenija, der Übersetzerin, die mit Tränen in den Augen zu Ihm gekommen war.


55. "Weißt Du alles? Ich kann nicht verstehen, was Du weißt und was nicht?" fragte Tatjana die Sängerin.

56. "Ich weiß jenes nicht, was Ich nicht brauche. Das, was notwendig ist, werde Ich unbedingt wissen.

57. Sobald Ich etwas erfahre, wird dorthin das Wichtigste eingefügt. Ich muss nicht alles wissen, es ist nicht notwendig, dass das Wichtigste sofort in allem mitwirkt."


58. "Jetzt ist eine Prüfungsperiode. Und jene, die die Lektionen nicht gelernt haben, schauen schnell in die Hefte der Nachbarn. Das Leben wartet nicht, ob ihr Zeit habt, in das Heft des Nachbarn zu blicken oder nicht, das Leben verlangt eure Veränderung.

59. Es ist die Prüfungszeit gekommen, wo Ich auf eure Antworten in Werken blicken möchte - ob ihr wirklich alles Gesagte erfasst habt.

60. Es gibt ein Buch, in dem die Antworten stehen. Jetzt muss man einen entschlossenen, selbstständigen Schritt tun in der Erfassung. Jetzt zeigt die Zeit, was ihr verstanden habt", sagte der Sohn Gottes in einem Gespräch mit Wladimir dem Geistlichen.


61. Mit diesen Worten des Menschensohnes endete eines der Hefte Vadims für die Aufzeichnungen. Vor einem Jahr hatte der Lehrer dieses Heft an Vadim gegeben, nachdem Er zuvor die beschriebenen Seiten herausgerissen und es so "sauber" gemacht hatte.

62. Auf der inneren Umschlagseite waren die Initialen des jungen Kunstmalers Sergej verblieben und das Datum - 1984, von der Hand des Menschensohnes künstlerisch geschrieben.

63. In diesem Heft für alles hatte der angehende Künstler schon im Alter von 23 Jahren Seine Gedanken über das Weltall, über den Sinn des Daseins und über die Wege des Fortschritts der Menschheit niedergelegt.

64. Und einige Gedanken, die schon 1984 erklungen waren und in den Seiten des Heftes niedergeschrieben worden waren, wurden vom Sohn Gottes im Letzten Testament und im Mund der 1991 beginnenden Vollziehung hinterlassen.