Vadim 7

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  Kapitel 4  

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Je vereinter ihr seid, umso geringer wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Finsternis die Oberhand gewinnt

1. Der Frühling begann im März mit hellen sonnigen Tagen. Der Schnee, der die Erde mit einem Laken bedeckt hatte, mit fast zwei Meter hohen Schneewehen, gab in den warmen, klaren Tagen die Erde nur unwillig frei und wurde in den noch langen Nächten vom Frost gestärkt.

2. Doch es gab so viele sonnige Tage, dass der Schnee die Wärme nicht aushielt, sich in Bächlein verwandelte und in die nicht mehr gefrorene Erde und die sich schnell öffnenden Flüsse verschwand. Dadurch wurden die örtlichen Einwohner von der Angst vor einer großen Überschwemmung befreit.


3. Am 13. März 1997 übergab der Lehrer Vadim ein neues Kapitel der Schrift, das zwölfte im Buch der Grundlagen. (BdG12)


4. An dem strahlenden sonnigen Tag des 19. März erschien Vissarion auf einem schnellen Pferd in Shárowsk. Die Einwohner des Dorfes waren fast alle Anhänger der heutigen Vollziehung.

5. Vissarion ging durchs Dorf, trat in die im Bau befindlichen Häuser und achtete auf die Qualität des Baus und das äußere Aussehen.


6. Das Treffen der Wahrheit mit den Gläubigen fand in einem alten, doch großen Haus statt.

7. "Weist den Nächsten vorsichtig auf etwas hin und versucht dabei, ihm keinen Schmerz zuzufügen, damit der Nächste versteht, dass ihr ihm Gutes tun wollt, ratet ihm wie einem verwandten, geliebten Menschen ...


8. Wenn ihr um etwas bittet, so wird euch in der Regel nicht die Möglichkeit gegeben, das zu erwerben, was ihr gar nicht benötigt.

9. Eilt nicht, euch mit einer Bitte um Hilfe an jemanden zu wenden. Nennt das Problem, erzählt von ihm, doch verlangt keine Hilfe: Sie kommt dann, wenn sie wirklich notwendig ist", sagte der Lehrer als Antwort auf Fragen.


10. An einem Sonntag, dem vorletzten Tag des März war die Zeit einer neuen Zusammenkunft mit dem Menschensohn gekommen. Und auf den Ruf der Wahrheit versammelten sich die Ihr Folgenden in der Gemeinschaftsschule.

11. Der Lehrer sprach leise, zurückhaltend, streng. Und es wurde in dem großen Aufruf unter anderem gesagt:

12. "Der letzte Krieg heizt sich auf. Und die Kraft, die euch gegenübersteht, ist so mächtig, dass es euch sogar schwer fällt, sie euch vorzustellen.

13. Doch diese Kraft ist gerade dadurch mächtig, dass sie eure Mitbrüder vereint. Und eure Mitbrüder, die von dieser Kraft beherrscht werden und ihre Absichten vereinen, sind fähig, sehr viel zu schaffen, was Zerstörung und Untergang bringt.

14. Ihr seid kleine Sandkörner, wo jedes scheinbar eine geringe Rolle spielt. Doch wenn der Wind Sandstürme erhebt, sind die Stürme fähig, viel Unglück anzurichten. Alles hängt davon ab, wohin diese Kraft gerichtet sein wird: auf die Erschaffung oder auf die Zerstörung. Und die Hauptsache ist, wer sich um welche Kraft vereint.

15. Die Welt dieser Erde, die menschliche Gesellschaft, hat sich in Tausenden von Jahren im Prinzip einzig um die Stärke vereint. Die Menschen redeten von ihrer Weisheit, von ihren Fähigkeiten, sie haben ihren Namen in den Himmel erhoben, sich als Führer des Lichts betrachtet, doch in Wirklichkeit haben sie sich um eine Kraft vereint, die diese Sandkörner lenkt; und sie haben in einem gemeinsamen Bestreben unwahrscheinliche Dummheiten geschaffen, durch die Kinder starben, die Nächsten, und das Land brannte.

16. Und nun ist die Zeit gekommen, dieser Kraft Widerstand zu leisten. Doch ihr Widerstand leisten, kann nicht die Wahrheit selbst. Die Wahrheit braucht keinen Widerstand zu leisten, denn keine Kraft kann Sie zerstören.

17. Eure Fähigkeit, euch um die Wahrheit zu vereinen, Sie vollblütig einzusaugen und sich mit Ihr bis zum Rand anzufüllen, ist berufen, euch zu so einer Familie zu vereinen, durch die jener Kraft überaus stark Widerstand geleistet wird. Und je vereinter ihr seid, umso geringer wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Finsternis die Oberhand gewinnt.

18. Ihr müsst der Wahrheit genau folgen, euch mit ihr durchtränken, und dann verschmelzt ihr miteinander in jener standhaften, gleichmäßigen Formation, die man nicht durchbrechen kann. Und dann werdet ihr für viele Nächste zu einer Stütze, ihr begeht viele Wege und säubert die Erde von den Abscheulichkeiten, die sich lange Jahre in Unmengen angehäuft haben.

19. Hier kann man ein Bild geben, das man leicht in die Sprache der Maurer übersetzen kann. Die Gesellschaft, in der ihr lebt, besteht aus Mörtel und Ziegelsteinen: jemand von euch - ist ein Ziegelstein, ein anderer - der Mörtel.

20. Im allgemeinen ist die Gesellschaft bereits so aufgebaut, dass euch Korridore geschaffen wurden, durch die ihr zu einem Mörtel kommt, der euch mit einem Gehilfen verbindet, der Gehilfe verbindet euch mit einem Stellvertreter, und der Mörtel bindet euch an einen Platz. Euch bleibt nur, den Griff zu bewegen, mit dem Hammer zu schlagen, einen Knopf zu drücken, und man ernährt euch. Das bedeutet, dass es den Bau gibt und dass es die Mauer gibt.

21. Es stimmt zwar, dass die Mauer von Zeit zu Zeit einen Riss bekommt, dass sie einstürzt und man sie nach einer Revolution wieder aufbaut - doch man baut sie nach dem gleichen Prinzip auf - und wieder scheint das nächste Mauerwerk zu stehen. Aber es ist auch wieder nur vorübergehend, denn sowohl der Wind als auch der Regen und das Gras zerstören den Mörtel, und die Ziegelsteine lockern sich langsam und beginnen herunterzufallen.

22. Das ist alles, wozu der menschliche Verstand fähig war. Und natürlich war das alles vergänglich. Nun aber habe Ich, nach dem Willen Gottes, Ziegelsteine aus der Gesellschaft gezogen und habe sie versammelt, Ziegelsteine ohne Mörtel.

23. Ihr seid keine schlechten Ziegelsteine, ihr könnt versuchen, eine Mauer zu erstellen, doch schon bei einem leichten Windstoß werdet ihr einfallen, ja sogar schneller als die Ziegelsteine in der Gesellschaft einstürzen, die, wenn auch nur mit irgendeinem Verbindungsmittel, doch immerhin zusammenhalten. Deshalb, wenn ihr vieles in Angriff nehmt, werdet ihr das viele nicht schaffen - ihr stürzt oft, stolpert übereinander und fügt euch dabei gegenseitig Schmerz zu.

24. Darum gebe Ich euch, indem Ich euch hier versammle, einen anderen Mörtel: Ich gebe euch die Wahrheit, und wenn ihr Sie richtig aufnehmt, werdet ihr euch untereinander soweit verbinden, dass euch keine Zeit zerstören kann.

25. Das ist ein ewiges Mauerwerk. Doch man muss es richtig bauen. Ihr müsst nicht nur eine standhafte Mauer sein, ihr müsst auch eine schöne Mauer sein. Deshalb sprechen wir von der Schöpferkraft und vom Schaffen des Schönen.

26. Jetzt hängt vieles von euren Handlungen ab: Wie ihr bestrebt seid, diesen Mörtel richtig zu benutzen, damit die Mauer ewig hält.

27. Und bei diesem Bau wird nicht die Willensanstrengung eures Gesetzes benötigt, sondern eines Gesetzes, das euch bewahrt und das über euch steht.

28. Zum gegebenen Zeitpunkt stellt dieses Gesetz sehr schwere Bedingungen. Ich muss eure Handlungen ausrichten, die ganz und gar nicht leicht auszurichten sind.

29. Ich habe nicht die Möglichkeit, Ratschläge zu bekommen. Ich stehe allein eurem ganzen Dasein gegenüber, das Ich von oben bis unten durchanalysieren muss, um die schwächste Stelle zu finden und jenes, dank dessen man diese Schwäche heilen kann.

30. Die Einschätzung kann man nur aufgrund von vernünftigen Schlussfolgerungen machen, Ich aber sagte bereits, dass euer Dasein sehr viel Unvernünftiges enthält, sehr viel Unlogisches, dessen man sich ebenso bewusst werden muss. Das schafft gewaltige Schwierigkeiten ...


31. Ich sehe die Notwendigkeit, euch über das Sakrament zu berichten, das euch als Schüler bestimmt, die fähig sind, das großartige Reich des Wohlstands zu schaffen, des Märchens, des Lichts, des Einheitlichen Reiches, wo ihr gemeinsam den Willen Gottes erfüllt und erstaunliche Werke schafft, in denen sich die Ewigkeit einprägt.

32. Ich möchte, dass ihr die einfache Wahrheit versteht: Wenn Ich etwas verlange, so steht das folglich in euren Kräften, oder wenigstens müsst ihr in dieser Hinsicht alle Anstrengungen unternehmen. Nur dann, wenn ihr durch den Fluss schwimmt, dessen Strömung ihr nicht kennt, werdet ihr an der richtigen Stelle ankommen, wo Ich euch erwarte.

33. Doch Ich kann euch natürlich nicht mit Gewalt zwingen, das zu tun. Nur wenn ihr volles Vertrauen habt, werdet ihr bis zuletzt alle Kräfte aufwenden, die ihr besitzt, um das zu tun, was Ich von euch verlangen werde.

34. Denn wenn euch die Wahrheit teuer ist, wird das für euch natürlich sein; wenn nicht, so ist das keine Schülerschaft, sondern das gehört in die Kategorie "Anhänger", wo ihr das Buch studieren könnt, es schätzen könnt, den Nächsten über die Wahrheit erzählen könnt, doch in vielen Details des Lebens, in vielen Kleinigkeiten eures Daseins seid ihr noch nicht fähig und bereit, euch grundlegend zu ändern.

35. Wenn ihr Schwächen zulasst, die ihr für unbedeutend haltet, die nach eurer Meinung warten können, werdet ihr euch auf dem natürlichen Weg bewegen, doch reißende Flüsse könnt ihr nicht mehr überqueren; und dann wird beim nächsten Fluss eine bedeutende Menge der Folgenden zurückbleiben, beim neuen Fluss werden noch mehr zurückbleiben. Und im Endeffekt kann keiner mehr beim Ziel ankommen. Solche Flüsse aber wird es viele geben, verschiedene Strömungen erwarten euch, unglaubliche Prüfungen ...

36. Ihr betretet eine neue Stufe, die von euch wesentlich mehr Kraft verlangt, wo die gefestigte Einheit der großen Familie von Erbauern notwendig ist, die großartige Familie der Schöpfer, die gemeinsam die Hindernisse überwinden, die auf dem Weg erscheinen. Und ihr müsst nicht zu erschüttern sein, ihr müsst wunderbare Kämpfer des Lichtes werden.

37. Hier ist es unsinnig, die Muskeln zu betrachten, die Fähigkeit des Menschen, sich aufeinander mit Eisen und Hurra-Rufen zu stürzen. All das ist Unsinn. Jener Kraft, die euch gegenüber steht, schaden weder Atombomben, noch sonst was für Unsinnigkeiten, die sich die Menschen mit Knallen an den Kopf werfen.

38. Diese Kraft kann alles erwürgen, mit euren Händen erwürgen, mit Hilfe euch selbst. Und obwohl viele schreien werden, dass sie weise sind und fähig, vieles zu tun, werden sie wie Bauern beim Schach diesen Willen erfüllen und ihre Nächsten zertreten, sogar ihre Kinder. Dann wird irgendwo im Bewusstsein ein Gedankenblitz auftauchen: "Was habe ich getan, wie konnte ich nur?" Doch es wird zu spät sein, er wird mit den Füßen auf dem Kopf seines Kindes stehen.

39. Zu viel steht jetzt auf dem Spiel. Das ganze Weltall blickt auf diesen Schauplatz, auf das, was auf ihm vor sich geht ...


40. Für euch ist es einfach, Antworten auf eure Fragen zu bekommen, ihr könnt immer kommen und fragen. Obwohl ihr auch dies nicht vernünftig nutzt und in Geschäftigkeit verfallt.

41. Ich habe nicht die Möglichkeit, zu fragen. Ich habe eine gewisse Handlungsfreiheit, wo Ich Entscheidungen treffen kann, Gesetze schaffen kann, indem Ich die vorgehende Wirklichkeit betrachte und analysiere.

42. Ich muss das eine oder andere Gesetz aufstellen, das euer Leben verändern wird. Doch Ich muss dieses Gesetz sehen, es studieren und die eine oder andere Korrektur einbringen, wenn das notwendig ist. Euch bleibt nur, entweder euch anzuvertrauen oder zur Seite zu treten und eure Nächsten nicht zu stören. Einen anderen Weg gibt es nicht.

43. Jene, die begierig sind, Schüler zu sein, müssen ein für alle Mal begreifen: Wenn ihr etwas mit Mir besprecht und Ich bestimme für euch eine Handlung, kann euch nichts verwirren, bis Ich selbst das aufhebe, was Ich für euch bestimmt habe.

44. Sonst geht mit euch ein unglaublicher Fehler vonstatten: Ihr hört Mein Wort, geht hinaus und verfallt sofort dem Einfluss der Meinung eurer Nächsten, ihr wisst nicht mehr, was ihr tun sollt, und ihr schiebt auf, was ihr gerade mit Mir als notwendig beschlossen hattet.

45. Nur wenn ihr bestrebt seid, alles buchstäblich zu erfüllen, bekommt ihr die Möglichkeit, einen unwahrscheinlichen Umschwung in eurem Schicksal zu erreichen.

46. Die Fähigkeit, die Wahrheit mehr zu schätzen als die Meinung eurer Nächsten - das ist eine sehr wichtige Kunst.

47. Heutzutage muss jener Geist entstehen, dank dessen Völker gerettet werden, ein Geist, der auch euch erheben wird."


48. "Wenn ihr voneinander etwas verlangt, scheitert ihr oft daran, dass ihr euch gegenseitig nichts versagen könnt.

49. Ihr ahnt nicht, dass ihr dem Bittenden manchmal in Wirklichkeit große Unannehmlichkeiten bringt, wenn ihr ihm seine Bitte nicht abschlagen könnt: Ihr gestattet dem Menschen, das zu tun, was ihm zu seinem Wohl nicht gegeben wurde.

50. Wenn die Kinder zu verlangen beginnen, geben ihnen dann die liebenden Eltern alles, was sie wollen? Einmal werden die Eltern fühlen: Das kann ich dem Kind nicht geben, weil es gefährlich für es ist. Folglich muss man verweigern, obwohl der Sohn fordern kann, die Tochter fordern kann und sagen: 'Papa, wie schlecht du bist, du gibst mir das nicht, was ich sehr möchte.' Doch wenn die Eltern sehen, dass man dies nicht geben darf, so können sie nicht geben.

51. Also existiert die Wahrheit des Verweigerns, des wohlwollenden Verweigerns? Und wenn es diese Wahrheit gibt, so ist sie überall und immer anwendbar, und ihr müsst fähig sein, sie gegenseitig anzuwenden.

52. Wenn der Nächste etwas möchte, so bedeutet das noch lange nicht, dass er gerade diese Hilfe benötigt. Wenn ihr eine andere Hilfe seht, bietet sie ihm an. Ist er einverstanden - gut, wenn nicht - ist sie nicht notwendig."


53. "Die menschliche Gesellschaft können nur Meister auf dem einen oder anderen Gebiet leiten. Indem sie als Meister auftreten, die miteinander verbunden sind, werdet ihr organisiert leben, und ihr benötigt keinen Regierenden über euch.

54. Ihr werdet die Wahrheit besitzen, die in euren Herzen herrschen wird. Sie ist eine einzige. Sie wird euer König sein. Alles andere werden bedeutende Meister tun, denen die Nächsten vertrauen.

55. So wird sich die Gesellschaft sehr einfach aufbauen, wo man keine Parlamente schaffen muss, Kongresse, Foren. Alles wird wesentlich einfacher sein, zuverlässiger und wunderbarer. Werdet jetzt zu Meistern!"


56. "Wenn ihr Wahrheiten hört, müsst ihr an eines denken: Eure Erlösung besteht nur in der genauen Befolgung dieser Wahrheiten, indem ihr selbst kleinste Schwächen nicht zulasst.

57. Strebt danach, euch vollständig von der Wahrheit durchdringen zu lassen, in völligem Vertrauen zu Ihr. Einen anderen Ausweg gibt es nicht. In der Wahrheit kann man nur siegen, wenn man Ihr vollständig vertraut.

58. Alle anderen werden zur Seite gehen. Ob sie das wollen oder nicht, doch der Wind wird sie trotzdem hinweg fegen, und sie werden im Dickicht herumirren und die notwendige Weisheit sammeln.

59. Seid standhaft! Lasst euch von dem Geschehen ringsum nicht verwirren. Es gibt viele Schwierigkeiten, den wahren Wind aber habt ihr noch nicht kennen gelernt.

60. Nur von Zeit zu Zeit erinnert man Mich daran, dass der Drache lebt und an euch denkt. Er knirscht mit den Zähnen, noch hat er sich nicht erhoben, doch er erinnert sich sehr gut an uns. Das Erwähnen Meines Namens ruft Widerwillen bei ihm hervor. Dieses ganze System besteht aus Menschengruppen ...

61. Haltet zusammen, damit ihr keinen Riss bekommt. Ich aber werde alle Meine Kräfte aufwenden, um euch zu helfen."