Vadim 7

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  Kapitel 13  

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Ich liebe euch. Und Ich möchte, dass ihr würdige Schritte macht, den Vater liebt und niemals jemandem Schlechtes wünscht. Das ist es, was Ich euch lehren möchte

1. Auf dem Flughafen in New York empfingen Anhänger den Lehrer. Kaum hatten sie Vissarion gesehen, winkten sie freudig mit den Händen. Der Lehrer lächelte: "Wir kommen in New York schon an wie zu Hause."

2. Erneut nahm Brooklyn den Menschensohn auf, wieder jenes zwölfstöckige Haus. Nur dass der Lehrer diesmal nicht in der fünften Etage Halt machte, sondern in der zwölften, in der Wohnung von Larissa, die vor acht Jahren aus Vilnius in New York angekommen war.

3. Der Sohn von Larissa, Mark, war am selben Tag, dem Tag der Rückkehr von Vissarion nach New York, zur Gemeinschaft nach Sibirien geflogen.


4. Der 2. Juli 1997. Das große Zimmer der Wohnung, die Christus aufgenommen hatte, war mit Menschen angefüllt. Unter den auf ein Treffen mit Vissarion Wartenden waren auch evangelische Pastoren: ein russischsprachiger, und der andere sprach Deutsch.

5. In diesen Minuten vereinbarte Valentina Petschorina mit Vissarion eine Direktübertragung für den morgigen Tag im russischen Fernsehen von New York. Sie war jetzt die Moderatorin dieses Programms, bis vor kurzem noch war sie Sprecherin im Fernsehen in Ostankino gewesen (das russische Staatsfernsehen - Anm. d. Übers.).

6. Valentina ließ sich von dem Gespräch mit dem Lehrer mitreißen und stellte Ihm immer neue Fragen. "Au, ich kriege eine Gänsehaut", sagte sie nach den Antworten von Vissarion.

7. "Für uns wird es Zeit, man erwartet uns im Nebenzimmer, morgen machen wir in der Direktübertragung weiter", lächelte Vissarion.


8. Und es gab eine kurze Ansprache des Lehrers an die, die gekommen waren.

9. Unter den Worten "über das Leben in der Realität" wurde gesagt: "Wenn ihr euch aufrichtig vorwärts bewegt, indem ihr auf die Stimme eures Herzens hört und bestrebt seid, die Wahrheit zu erfüllen, werdet ihr die Funken des väterlichen Segens verspüren; wenn nicht - dann ist es schwieriger, euch das Segensreiche fühlen zu lassen, denn in diesem Fall schafft ihr um das Geistige Gewebe herum eine sehr feste, bewusste Schicht.

10. Wenn man das bildlich und vereinfacht darstellt ... Ihr seid ein leuchtendes Fünkchen, darüber aber befindet sich eine Rinde - das ist die bewusste Schicht, die ihr mit der Anstrengung des Kopfes schafft, mit Gedanken über das Leben. Und je mehr ihr versucht, logisch über das Leben zu denken, indem ihr euch nur nach den Zurufen eures Verstandes bewegt, umso verwirrter und dümmer werden eure Schritte."


11. Als die Fragen an den Lehrer begannen, schaltete sich der russischsprachige Pastor ins Gespräch ein. "Sagen Sie, wie verhalten Sie sich zum Weg der Erlösung, der vom Evangelium vorgeschlagen wird?" fragte er.

12. "Gut. Nur dass nicht das Buch den Menschen rettet. Das Buch kann jeder so deuten, wie er dazu in der Lage ist.

13. Aber den Menschen von einer Stufe zur anderen bringen, kann nur das lebendige Wort, weil man jede Frage tausendmal erklären muss und dabei nicht danach fragen darf, wie ihr sie verstehen möchtet, sondern wie ihr sie verstehen müsst."

14. "Ist das Evangelium für die Rettung der Menschheit ausreichend?" fragte der Pastor.

15. "Nein, es ist nicht ausreichend. Denn jeder von euch deutet es auf seine Weise. So aber kann man sich nicht retten", antwortete der Menschensohn.

16. "Es geht nicht um die Deutung. Es rettet ja Christus. Christus aber - ist nur Einer", sagte der Pastor.

17. "Warum seid ihr dann alle verschieden bei der Deutung der Evangelien?" fragte Vissarion.

18. "Jedes Blatt am Baum ist verschieden", erwiderte der Pastor.

19. "Warum seid ihr euch dann alle fremd? Warum vereint ihr euch nicht zu einem?"

20. "Das ist eine Frage des menschlichen Naturells", antwortete der Pastor.

21. "Die Wahrheit ist eine einzige. Und die Hauptaufgabe des Menschen war nicht, über die Wahrheit zu reden, sondern das Gebot der Liebe bescheiden, demütig und unbemerkt zu erfüllen.

22. Doch das ist nicht geschehen. Ihr habt begonnen, laut zu rufen, dass ihr Gott liebt, ohne in Wirklichkeit ein Verhältnis dazu zu haben.

23. Der Weg der Liebe ist nur Einer. Es ist sinnlos, über ihn zu reden, man muss danach streben, die Liebe im Leben umzusetzen. An eurem Herzen aber wird zu sehen sein, was für einen Wert ihr habt.

24. Den Glauben zu verstehen, ist ein mächtiges Sakrament, das man jetzt erlernen muss", erwiderte der Lehrer.

25. Und es sagte der Pastor das Traditionelle: über die Geheimzimmer, wo man nicht hineingehen solle, und über den Blitz, der vom Osten bis zum Westen reiche.

26. "Das sind schöne Worte. Alles ist gerade so", antwortete der Lehrer.


27. "Sie haben das Letzte Testament geschrieben. Sagen Sie, vervollkommnet es gewissermaßen das Neue Testament oder nicht? Schließlich ist das Evangelium ausreichend, damit sich der Mensch rettet.

28. Gott hat den Menschen einen einzige Weg zur Erlösung gegeben, und er ist endgültig - ob das den Menschen gefällt oder nicht", sagte der Pastor und wandte sich dabei nicht nur an Vissarion, sondern auch an jene, die gekommen waren, die Wahrheit zu hören.

29. "Wo wurde denn gesagt, dass es endgültig ist? Wo in der Schrift gibt es so eine Stelle?" fragte der Lehrer erstaunt.

30. "Nach jedem Kapitel, nach jedem Buch steht "Amen" geschrieben - "Das ist die Wahrheit". Und wenn wir das letzte Buch, die 'Offenbarung' aufschlagen - lest, dort steht geschrieben: Wer etwas hinzufügt, dem wird Gott die Plagen zufügen".

31. "Man muss die historischen Fakten beachten", sagte der Lehrer. "Diese Worte beziehen sich ausschließlich auf die 'Offenbarung', die erst hundert Jahre nach der Beendigung der Evangelien aufgeschrieben worden ist.

32. Einige Jahrhunderte später aber, als die Heilige Schrift kanonisiert wurde, wurden die Bücher eines nach dem anderen in einer bestimmten Reihenfolge sortiert, und alles wurde mit der 'Offenbarung' beendet, wo die letzten Worte sind: 'Wer hinzufügt oder wegnimmt ...' Doch diese Worte haben absolut nichts mit dem Evangelium zu tun."


33. "Doch Sie bieten einen anderen Rettungsweg an, nicht jenen, der in den Evangelien steht", sagte der Pastor.

34. "Ich habe noch keine 'Erretteten' gesehen! Ich habe viele gesehen, die die Schrift lesen, doch jene nicht gefunden, die sich durch das Lesen der Schrift retten würden", sagte Christus.

35. "Glaubt an Jesus Christus - du und dein Haus werden gerettet. Ich aber glaube an die Schrift", sagte der Pastor.

36. "Ihr glaubt an die Schrift, doch ihr erfüllt nicht die Wahrheiten der Schrift. Das aber ist leeres Gerede", sagte der Lehrer strenger.

37. "Es tut mir sehr leid, dass Sie ein Werkzeug der Verführung sind, dass Sie eine neue Lehre haben", wandte sich der Pastor erneut an alle Zuhörer.

38. "Ich liebe euch. Und Ich möchte, dass ihr würdige Schritte macht, den Vater liebt und niemals jemandem Schlechtes wünscht. Das ist es, was Ich euch lehren möchte.

39. Wenn ihr meint, das wäre eine Verführung, wenn ihr meint, dass dies vom Teufel kommt, so ist natürlich jener "Vater", der euch etwas anderes lehrt - nicht Mein Vater", sagte der Menschensohn.


40. "Es steht geschrieben, dass auch der Satan das Aussehen eines Lichtengels annimmt", der Pastor nannte eine der vielen auswendig gelernten Stellen.

41. "Und die Liebe zu Gott lehrt?" fragte der Lehrer.

42. "Ja", erwiderte der Pastor.

43. "Wo steht das geschrieben? Zeigt es! Lest Mir die Worte vor, wo der Teufel lehrt, Gott zu lieben?" fragte Vissarion.


44. "Das, was Sie sagen, ähnelt einer Psychoanalyse. Sie führen die Menschen zu einer ganz anderen Seite. Sie führen sie von Christus weg. Und ich kann sagen, was für ein Ende Sie nehmen werden, wie auch das von vielen, vielen anderen", sagte der Pastor im gewohnten, belehrenden Ton.

45. Die Zuhörer wurden unruhig. Der Begleiter des redenden Pastors trat plötzlich zu Vissarion und begann hart in einem Gemisch aus Deutsch und Englisch zu reden. Einige der Zuhörer baten den Pastor emotional und ungeduldig, zu gehen und dort zu reden, wo man ihm zuhören würde.

46. "Jungs, kommt, lernen wir zu lieben. Ihr habt Meine Worte gehört und wieder gehört und seid sofort gekränkt. Nun ja. Weshalb hört ihr dann auf Meine Worte?" lächelte der Lehrer in die entstehenden Emotionen.

47. "Lernt zu achten. Jetzt haben wir wirklich eine ernsthafte Situation: Der Mann sorgt sich um euch, man kann nicht sagen, dass er euch Böses wünscht, er ist um euch besorgt, um euer Wohlergehen ...


48. Während der sechs Jahre Treffen mit Leuten, musste Ich Mir viel Ähnliches anhören in Diskussionen mit Gläubigen verschiedener Richtungen: mit evangelischen Christen, Orthodoxen, Katholiken und anderen.

49. Und es tut Mir sehr Leid, dass gerade gläubige evangelische Christen sich oft von dieser Seite gezeigt haben, so dass sich die Zuhörer im Saal entrüsten mussten wegen ihres sehr unschönen Verhaltens, wegen ihrer Nichtachtung der Umgebenden.

50. Jeder möchte reden und niemand möchte zugeben: 'Vielleicht mache ich einen Fehler, vielleicht ist alles anders.' Alle möchten sagen: 'Ich kenne die Wahrheit, und ihr müsst genau so eine Wahrheit kennen.'

51. Doch niemand hat den Mut zu sagen: 'Ich bin das Wort Gottes, in Mir ist die Wahrheit.' Doch wenn im Menschen nicht die Wahrheit ist, wie kann man dann die Unwahrheit bestimmen?! Das aber steht bereits im Bereich der Weisheit.

52. Weisheit aber ist das, was angehäuft wird. Sie wird nicht gleich gegeben und nicht gleich erworben. Weisheit wird nur durch eigene Schritte angehäuft, im Bestreben, das Gebot zu erfüllen. Und nicht anders!


53. Man kann die Schrift gründlich auswendig lernen, jeden Buchstaben zitieren und doch zum Glauben keinerlei Verhältnis haben.

54. Einen Gläubigen überprüft man sehr einfach: nach der Demut, nach dem Bestreben, unbemerkt zu sein, und nicht nach dem Bestreben, sich zu behaupten und sich sehr hoch zu stellen.

55. Schließlich ist jedes bestätigende Wort über die Wahrheit bereits eine Belehrung des Nächsten über diese Wahrheit. Doch Lehrer gibt es nicht, der Lehrer ist - ein einziger.

56. Alles beginnt beim Einfachsten. Jede Bestätigung einer Wahrheit, die du nicht kennst, doch die du vermutest - das ist das Los der Unvernunft.

57. Nur die Wahrheit selbst kann die Wahrheit bestätigen. Sie kennt Sich.

58. Natürlich, die Wahrheit ist nicht jedes Jahr zu euch gekommen, und ihr seid nicht in so eine Situation gekommen, um gewisse Erfahrungen zu sammeln.

59. Vor zweitausend Jahren habt ihr leicht einen Fehler gemacht. Und nachdem viele Jahrhunderte vergangen sind, kann man ihn leicht wiederholen. So sehr ihr auch sagt: Wie unvernünftig die Juden waren, warum haben sie nicht angenommen, was haben sie getan - genau so einen Fehler zu machen, ist sehr leicht.

60. Es ist leicht, darüber zu reden, was andere gemacht haben, wie aber soll man es einschätzen, wenn du Es selbst real siehst? Warum konnten viele nicht annehmen? Sie konnten Es nicht sehen. Es war schwierig, Das einzuschätzen. Weil, wenn du die Wahrheit siehst, musst du dich an Ihr messen. Nur dann kann man etwas an sich ändern ...


61. Gläubige sagen oft: Blut wurde für uns vergossen, das Blut von Jesus Christus säubert uns von jeglicher Sünde.

62. Wenn für euch Blut vergossen wurde, so zeigte das: Leben wurde für euch hergegeben, um euch eine Lehre zu offenbaren, die man erfassen muss, und durch sie bekommt ihr die Erlösung. Erfassen! Und nicht nur Worte auswendig lernen. Durch sein Leben erfassen, mit seiner aufrichtigen Erfüllung. Und dann wird euch das Blut reinigen ...


63. Im gegebenen Fall entsteht im Gespräch der Geist der Versuchung - zu richten. Doch nur Jener hat das Recht zu richten, Der der Richter ist ...

64. Wenn Ich sage: "Ich bin die Wahrheit", habe Ich folglich das Recht zu richten, und Ich habe das Recht, über das zu sprechen, was Ich sehe. Ich sehe und kann das Gesehene mit der Wahrheit vergleichen.

65. Der Mensch aber hat nicht das Recht zu richten. Wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden (Mat 7,2 - Anm. d. Übers.) ..."


66. Der russischsprachige Pastor versuchte beherrscht, Vissarion zuzuhören, während er mit großen Augen durch die starke Brille blinzelte.

67. Der Deutsche rannte zur Tür, hockte sich nieder und betrachtete nervös den Rücken von Vissarion. Doch er konnte es nicht lange in diesem Zustand aushalten, nach kurzer Zeit ging er schnell zur Tür hinaus.

68. Der Slawe hörte etwas länger zu. Dann stand er auf und konnte eine Pastorenansprache zu denen, die gekommen waren, um Christus zu hören, nicht zurückhalten. Man ließ ihn nicht zu Ende reden und versicherte ihm sanft, dass, wenn jemand den Pastor anhören möchte, er ihn sicherlich finden würde.


69. "Vissarion, sind die Apostel errettet worden, die anfangs Jesus Christus verraten haben, dann aber am 50. Tag vom Feuer, dem Heiligen Geist, gereinigt wurden?" fragte eine Frau namens Tatjana, eine Verehrerin von Satya Sai Baba.

70. "Hier möchte Ich auf eine Seite hinweisen, die bei vielen von euch Streit hervorruft. Es gibt eine Besonderheit, die mit dem Bewusstsein des Menschen verbunden ist, mit seinen Schwächen und mit seinem Wunsch, wenigstens ein bisschen bedeutend zu sein.

71. Als, wie angenommen wird, am 50. Tag der Heilige Geist über die Jünger kam, so geschah das nur deshalb, damit Fischer und ungebildete Leute, die die Wahrheit angenommen hatten, die Legende über die Wahrheit anderen Völkern überbringen konnten, wofür man fremde Sprachen gut beherrschen musste.

72. Diese Einwirkung darf man aber nicht auf den Heiligen Geist beziehen. Es ist die Kraft des Weltalls, die benutzt wurde.

73. Schließlich kann man bei jedem von euch, beim Einwirken auf eure Psyche, auf euer Gehirn, die Fähigkeit erwecken, in tausenden Sprachen zu reden. Doch wozu? Das bringt nichts. Und wenn das einst gegeben worden ist, so nur, weil man die damalige Situation mit berücksichtigt hat.

74. Im Weiteren aber wurde die Botschaft über die Wahrheit bereits von den Einwohnern jener Länder aufgegriffen und den Völkern überbracht, wo sich die Jünger aufgehalten hatten. Nur für den Beginn also war diese Notwendigkeit gegeben.

75. In Wirklichkeit mischte sich in dieser Zeitperiode eine andere Kraft ein. Sie sah, dass man den gläubigen Menschen verführen kann. Und der Teufel war wachsam. Und viele begannen, im Gebet plötzlich in Sprachen zu reden, die sie manchmal selbst nicht verstanden, und fühlten sich auserwählt: Sie meinten, dass der Heilige Geist in sie eingegangen sei, und, wenn er eingegangen sei, so seien sie Auserwählte, und folglich, Errettete. Und man brauchte nichts zu tun: Der Geist trat ein und reinigte alles.

76. Was für eine Unwissenheit! Wie leicht sind die Leute darauf hereingefallen! Auch Paulus hat diesen Moment bemerkt, bei ihm gibt es die Zeilen: Wenn euch die Gabe gegeben wurde, in einer anderen Sprache zu reden, betet zu Gott, damit euch auch die Gabe gegeben wird, das zu verstehen, wofür ihr betet.

77. Doch die Fähigkeit, in anderen Sprachen zu reden, wurde nicht gegeben, damit ihr in anderen Sprachen betet. Wozu auch? Gott braucht die Worte eurer Gebete nicht. Wenn ihr euch mit dem Herzen an Ihn wendet - glaubt Mir, Er hört euch bereits.

78. Der grobe, wörtliche Ausdruck nützt Ihm nichts, er wird nur von euch selbst benötigt: Wenn ihr Worte sagt, die euch verständlich sind, so fällt es euch einfach leichter, Vorstellungen zu schaffen und euch auf jenes Gebet einzustellen, das ihr aufsagt.

79. Und wenn ein bestimmtes Gebet aufgesagt wird, so verflechten sich jene, die gerade diese Reihenfolge der Worte aufsagen, und eure Kraft beginnt, sich zu vermehren. Hier gibt es ein physisches Sakrament.

80. Doch der Vater benötigt eure Worte nicht. Streckt euch im Herzen zum Vater, wendet euch an Ihn im Herzen, und wo ihr auch sein solltet, Er wird euch wunderbar hören."


81. Am Abend des 3. Juli 1997 war Vissarion in Manhattan, im Zentrum von New York, am Broadway, beim russischen Fernsehen von New York. Die Direktübertragung mit dem Menschensohn dauerte eine Stunde.

82. Im zweiten Teil der Übertragung, als die Unstimmigkeiten zwischen dem Regisseur und der Moderatorin überwunden waren und die richtige Telefonnummer im Studio genannt wurde, strebten viele Anrufe zu Vissarion.

83. Die Fragen waren gutwillig und enthielten keine Vorurteile. Das Interesse der Fernsehzuschauer am Lehrer wuchs lawinenartig, je näher das Ende der Übertragung kam. "Wo kann man sich noch mit Vissarion treffen?" hieß es in vielen Fragen.


84. "Vissarion, worin besteht der Sinn des Lebens?" fragte ein junger Journalist. "Ich versuche selbst zu antworten: Mir scheint, dass der Sinn des Lebens in der Suche der Wahrheit liegt."

85. "Die Wahrheit ist überall, man muss Sie nicht suchen. Man muss nur lernen, Sie zu verstehen.

86. Deshalb besteht der Sinn des Lebens nicht in der Suche der Wahrheit, sondern in dem Bestreben, aufrichtig das zu erfüllen, was du heute mit deinem Herzen als richtigen Schritt verstehst, wenn du ihn mit den Möglichkeiten deines Verstandes einschätzt.

87. Für den Menschen besteht die Wahrheit des Lebens darin - zu leben und aus der ganzen Fülle seines Herzens Wohlbringendes zu schaffen. Denn wenn er würdig seine Schritte tut, füllt sich sein Herz so sehr mit wohlwollenden Bestrebungen, dass er bereit ist, das Wohl seines Herzens ringsum auszugießen, von einem bis zum anderen Ende der Erde. Und dann wird er nicht zu jemandem, der nach dem Sinn sucht, sondern er erschafft, denn es drängt ihn sehr danach zu erschaffen."

88. Zum Schluss der Übertragung erinnerte die Moderatorin Valentina an die Telefonnummern in New York, über die man sich mit den Anhängern von Vissarion in Verbindung setzen könne, um über mögliche Treffen mit Vissarion zu erfahren. Und es wurde der Vorschlag gemacht, am 11. oder 12. Juli im Saal des Restaurants "Russland" in Brooklyn ein Treffen mit Vissarion zu veranstalten.


89. So endete der Tag, an dem es noch ein Ereignis gab. In jenem Augenblick, als der Lehrer aus Brooklyn nach Manhattan zur Direktübertragung gefahren war, hatten die amerikanischen Kanäle in den Nachrichtenausgaben eine Mitteilung über einen mächtigen Wirbelsturm gemacht, der sich in den nächsten Stunden auf New York zubewegen sollte.

90. Besonders für das Zentrum von New York bestehe Gefahr durch den Sturm. Die Fernsehansager rieten den Einwohnern eindringlich, sich in den Kellern zu verstecken.

91. Doch das Ereignis entwickelte sich dann so: Vissarion fuhr nach Manhattan - und der Sturm umging Manhattan seitlich.