Soll die Frau dem Mann dienen? ~ Wenn die Forderungen des Mannes den Wunsch nach Intimität bei der Frau abtöten ~ Reicht es für eine Heirat, sich zu lieben und sich für Gläubige zu halten? ~ Ein aufrichtiger Schritt ist niemals sündhaft. ~ Treffen eines verheirateten Mannes mit einer anderen Frau organisieren? ~ Gott und der Mammon stehen sich entgegen. ~ Ihr seid doch gekommen, um das Heiligtum zu schaffen! ~ Den Anderen verstehen heißt, ihm erlauben, so zu sein, wie er ist. ~ Wie ihr aneinander denkt, so erschafft ihr einen geistigen Raum.
1. Am sechsten Juni fand in Petropawlowka in der großen Halle des Hauses für kreatives Gestalten ein gemeinsames Treffen mit dem Lehrer statt.
2. In der Halle gab es kaum genug Platz für all die Wünschenden. Das Treffen dauerte etwa zwei Stunden. Hier einige Fragmente dieses Treffens...
3. „Eine Frau dient dem Mann. Und dient der Mann der Frau? Kann man das so sagen? Oder dient er Gott?“
4. „Als wir angefangen haben, dieses Thema zu berühren, konnten wir natürlich bereits etwas dazu sagen. Aber es ist schwierig, alle Nuancen sofort zu berücksichtigen; es hat ja auch keinen Sinn, sie anzusprechen, bevor der Mensch nicht ein derartiges konkretes Problem erlebt hat.
5. Deshalb können natürlich nur entsprechend der Entwicklung verschiedener Ereignisse, an denen ihr teilnehmt und bestrebt seid, alles richtig zu machen, schon irgendwelche Probleme konkreter Art auftauchen, wo eine zusätzliche Erklärung natürlich gebraucht wird.
6. Und als Ich gesagt habe, dass der Mann – vor allem derjenige ist, der den Weg vorgibt, und die Frau bestrebt ist, ihm zu dienen, sich bemüht, für ihn ein Freund zu sein, wobei sie ihr Interesse seinen Interessen widmet und in dieser Einheit leben lernt, also, wenn Ich vor allem diesen Teil der Wahrheit geäußert habe, so habe Ich damit nicht gemeint, dass der Mann der Frau überhaupt keine Aufmerksamkeit schenken soll und nicht irgendwie zu ihr hinstreben soll, sondern nur Gott dienen und seinen schöpferischen Weg ausbauen.
7. Natürlich wird in jedem Fall Einheit vorausgesetzt: ob sich zwei Menschen vereinigen, ob ihr überhaupt alle hier zusammen seid, hierherkommt für das Erschaffen eines heiligen Platzes, des Ortes eures Verweilens, um Gott zu dienen. Einheit setzt eine gemeinsame Bemühung voraus – einander entgegenzukommen.
8. Man kann Einheit nicht herstellen, wenn einer zu einem anderen oder zur Gesellschaft strebt, und alle anderen wenden sich von diesem Menschen oder irgendeiner Menschengruppe ab. Einheit wird dann vorausgesetzt, wenn alle zueinander streben. Unabhängig von der Anzahl der Menschen, der Gotteskinder, die sich bemühen, eine einige Familie zu schaffen, müssen alle zueinander streben. Dann entsteht eine echte Einheit.
9. Und wenn wir die Naturfamilien betrachten (blutsverwandte Familie im Gegensatz zum Zusammenschluss dieser Familien zur “Einigen Familie“, Anm. d. Übers.) und über die Frau als derjenigen sprechen, die dem dient, der den Weg bahnt, so wird unbedingt vorausgesetzt, dass der Mann ebenso hin zur Frau strebt, er sich ihr gegenüber auch öffnet. Er vertraut sich ihr ja an und bemüht sich, ihr auf jede Art und Weise zu helfen. Sie ist nämlich (s)ein Freund, folglich bemüht er sich, irgendwelche ihrer Interessen zu berücksichtigen.
10. Und wenn Ich sage, dass vor allem eine Frau bestrebt ist, sogar irgendwo ihr Interesse zugunsten des Interesses ihres Nächsten, ihres Auserwählten, ihres Mannes zu opfern, so muss natürlich auch der Mann die Interessen der Frau achten, er muss sich dem gegenüber behutsam verhalten, das, was sie interessieren könnte, ihr entgegenkommen.
11. Denn man kann nicht sagen, dass es sich um ein normales Dienen der Frau handelt, wenn sie gegenüber all ihren eigenen schöpferischen Ambitionen ihre Augen verschließt. Das wird falsch sein. Das kann ihre Lebenskraft, ihre lebensbejahende Kraft stark eindämmen, und das wird sich negativ auf ihr gemeinsames Leben auswirken.
12. Deshalb, wenn ihr über irgendein Dienen sprecht, so müsst ihr das jetzt mit dem zusätzlichen Hinweis verstehen, den Ich erwähne, nachdem Ich eure Abweichungen beim Verstehen der verschiedenen Wahrheiten zum Thema Beziehung zwischen Mann und Frau erlebe.
13. Ich hoffe, dass zu diesem Thema irgendwelche Unebenheiten, die in eurem Leben entstehen, jetzt bei euch ausgeglichen werden. Aber wenn sie erneut von irgendeiner anderen Seite auftauchen werden, so bin Ich wiederum bereit, noch weitere Hinweise, Erklärungen zu geben.
14. Aber einander zu lieben – das heißt, sich immer bemühen, einander zu verstehen und zu versuchen, sich gegenseitig zu helfen. Das betrifft alle auf gleiche Weise.“
15. „Ist es normal, dass bei einer Frau der Wunsch zu intimer Nähe und der Wunsch, Kinder mit ihrem Ehemann zu haben, verschwindet, wenn dieser Ehemann ihr eine konkrete kommerzielle Art der Handhabung des Schöpferischen diktiert, wenn er ihr verbietet, sich in Kreativität, im Malen so zu verwirklichen, wie sie es sich vorstellt und gerne möchte?“
16. „Ja, gewiss, das ist natürlich. Vorhin habe ich es gesagt und schon geschafft zu erwähnen, dass sich so etwas auf die lebensbejahenden Besonderheiten einer Frau auswirken kann. Das ist gerade im Resultat eben dieses Abwürgen der lebensbejahenden Eigenschaften. Denn alles, was mit dem Gebären von Kindern zusammenhängt (und das ist das Entstehen neuen Lebens), dieses Sakrament also, das Bedürfnis darin beginnt zu erlöschen. Hier handelt es sich vor allem um das falsche Verhalten des Mannes seiner Frau gegenüber. Auch hier muss man aufmerksam sein.
17. Jedoch erwähne Ich dies so nicht als eine eindeutige Wahrheit, denn es kann durchaus auch damit verbunden sein, dass auch die Frau es irgendwo mit ihren Forderungen übertreibt und eben mit ihrer eigenen Forderung diese lebensbejahende Grundlage in sich abtötet.“
18. „Verstehe ich das richtig, dass, wenn eine Frau und ein Mann sich gefühlsbetont einander zuneigen, so sollen sie sich nicht beeilen zu heiraten, ohne sich auf beiden Seiten klärend Zweck und Absicht bewusst zu machen: für was sie sich verbinden, wohin und im Namen welcher Sache sie zusammen gehen wollen? Oder reicht es, sich zu lieben und sich für Gläubige zu halten?“
19. „Das Thema derart anzugehen, wie die Frage gestellt wurde, ist nicht einfach, denn in dem Maß, wie ihr euer eigenes Leben einschätzt (wie ihr es versteht, wie ihr es seht), ist bei euch allen verschieden. Daher scheint irgendeine Ansicht für jemanden völlig ernsthaft zu sein, und irgendeinem anderen kann dieselbe Ansicht unwesentlich (wrtl. nicht ernst, Anm. d. Übers.) erscheinen. Alles hängt von der inneren Erfahrung ab.
2. Und wenn wir sagen, dass es natürlich besser ist, sich gut miteinander zu verstehen (soweit dies über vielleicht sogar nicht einmal einen lang andauernden Zeitraum möglich ist), das verstehen, wofür ihr euch einander widmen wollt, so wird dies sowieso beide Menschen angehen, den Mann als auch die Frau. Und nicht, wenn nur das betrachtet wird, wo eine Frau ihr Leben einem Mann widmet, und er scheint über dieses Thema quasi nicht nachzudenken. Indem er Verantwortung für eine Frau auf sich nimmt, widmet er ihr auch schon dadurch sein Leben.
21. Darum ist es natürlich gut, diese ernste Verantwortung mehr oder weniger vernünftig bedenken zu können. Nachdem man sie übernommen hat, muss man weiterhin fähig sein, für die Last, die ihr auf eure Schulter nehmt, verantwortlich zu bleiben.
22. Folglich sollt ihr sie schon nicht so schnell ablehnen, wie unerwartet schwer sie auch erscheinen kann. Ihr müsst schon versuchen, alles zu tun, was von euch abhängt, um die Lage der Dinge, die eurer Meinung nach schief liegen, zu berichtigen. Ihr müsst versuchen, diese Probleme zu lösen, indem ihr geduldig von verschiedenen Seiten an diese Themen und Probleme, die unter euch entstehen, herangeht.
23. Und nur dann, wenn eure Beziehung schon in die Kategorie jener Ausnahmen übergeht, wo es einfach schon nicht mehr möglich ist, noch weiter auf den Erhalt der Familie hinzuweisen (ihr seid nicht imstande, das Problem zu lösen, und es führt zu irgendwelchen größeren Erschwernissen in eurer Beziehung), dann ist natürlich auch schon ein anderer Hinweis möglich – darüber, dass es in diesem Fall schon für euch sinnlos ist, euch zu bemühen, weiterhin zusammenzuleben.
24. Aber so etwas soll irgendein Ausnahmefall sein, wo ihr, wenn ihr diese Frage behandelt, in eurem Innern schon sicher eingestehen könnt, dass ihr wirklich alles getan habt, was von euch abhängig war und dass eure Kräfte zu Ende sind, also, dass ihr im Weiteren schon nichts mehr machen könnt.
25. Aber ob diese Konsequenz von eurer Weisheit herrührt, also, wenn ihr wirklich sehr weise und vollwertig eure Eigenschaften eingesetzt habt, oder ob dies von eurer Faulheit, Feigheit oder von noch irgendeiner negativen Eigenschaft bestimmt wird, hier kann man schon keinen Rat geben, womit dies genau festgestellt werden kann. Ihr müsst lernen, dies aufrichtig selbständig abzuwägen und entsprechend jene Früchte ernten, die ihr euch selber sät.
26. Das Leben kann man nicht lehren, indem man genaue Ratschläge für alle Lebenslagen vorgibt. Und indem man sogar einen genauen Rat gibt, ist es schwierig, ihn unter Berücksichtigung aller Abweichungen des menschlichen Bewusstseins, die in diesem Moment existieren, zu geben.
27. Denn ein und denselben Hinweis nehmt ihr sehr unterschiedlich wahr, bisweilen sogar mit so einem Verständnis, wie es im Hinweis gar nicht gemeint war und selbst so, dass es dem Hinweis widerspricht. Aber ihr nehmt euren eigenen Gedanken aufrichtig als einen richtigen wahr.
28. Daher ist diese Aufgabe überhaupt nicht einfach, und alles läuft in der Regel darauf hinaus, dass ihr leben lernt, indem ihr eigene Schritte macht. Tut sie, wägt ab, analysiert... aber macht auch weiter mutige Schritte, lernt zu leben.
29. Es handelt sich vor allem dort um eine Sünde, wo ihr zumindest ein wenig in eurem Bewusstsein geschafft habt, irgendeine Tat als falsch zu bestimmen, ihr aber habt diese Tat trotzdem vollzogen. Hier beginnt die sündhafte Äußerung. Irgendein Teil eures Bewusstseins hat schon verstanden, dass man das nicht tun durfte, aber ihr habt immerhin irgendwelche (in diesem Fall natürlich anormale) Rechtfertigungen gefunden, nämlich dass man das in diesem Fall quasi tun musste, aber man musste das nicht tun, man hätte irgendeine andere Lösung finden müssen - schon dann wirkt sich das auf euch zerstörend aus.
30. Wenn ihr aber aufrichtig einen Schritt macht, wobei ihr wirklich meint, dass er richtig sei, so kann man dies nicht als eine sündhafte Tat bezeichnen. Es geht ein natürlicher, normaler Erkenntnisprozess vonstatten bezüglich Weisheit, des Lebens, des Erwerbs von Erfahrung, der eure geistigen Schätze nur vermehren kann.
31. Ohne Lebenserfahrung sind geistige Schätze nicht zu vermehren. Man kann Kenntnisse in eurem Bewusstsein vermehren, euer Kopf kann von irgendwelchen möglichen Begriffen angefüllt werden, die ihr in der einen oder anderen Zeitspanne behaltet, aber dadurch werden keine geistigen Schätze erworben.
3. Und wenn ihr euren Körper verlasst, werden die Kenntnisse, die ihr mit eurem Bewusstsein erworben habt, wobei sie aber nicht in die geistige Erfahrung umgearbeitet wurden, sie werden zusammen mit der Loslösung von Energien, die mit eurem Bewusstsein verbunden sind, also Naturenergien, in der Erdinformation verlorengehen. Wenn die Seele weitergeht, ist sie dieser Information nicht mehr teilhaftig.
33. Daher ist die geistige Erfahrung in eurem Leben wichtig, wichtig, dass ihr euch bemüht, möglichst besser zu handeln, dass ihr euch bemüht, es aufrichtig zu tun.
34. Und dies ist sehr wichtig, damit ihr in diesem Fall keine Aufmerksamkeit darauf richtet, wie es die Anderen machen. Mit der Position, wenn ihr jetzt vor allem wirklich am meisten dazu neigt, negativen Äußerungen der Anderen zu folgen, ihren Schwächen also. Und bei der Äußerung der Schwächen der Anderen findet ihr irgendeine dumme Rechtfertigung dafür, um auch eigene ähnliche Schwächen zuzulassen, um zu denken, dass “sie es nämlich, nun, gemacht haben, sie sind nämlich so vorgegangen“, und ihr möchtet natürlich irgendwie eigenartig an all dem teilnehmen.
35. Das heißt, bis jetzt seid ihr sehr stark davon abhängig, was die Anderen machen. Und ihr müsst anders leben lernen – vor allem für eure eigenen Schritte verantwortlich sein.
36. Und was immer auch eure Nächsten tun mögen, wenn ihr es versteht, wie man es richtig tun muss, so tut es, ihr sollt dies auch unbedingt tun. Wie die Anderen auch sündigen mögen, wie sie heucheln mögen, so soll euch das nicht sonderlich beunruhigen. Das kann traurig sein, aber fixiert nicht eure Aufmerksamkeit darauf, denn ihr könnt die Anderen nicht nach eurem eigenen Wunsch ändern.
37. Ein Mensch kann nur durch seine persönliche Erfahrung verändert werden, aber diese Erfahrung kann nur der Mensch selbst erlangen, wenn er es will und sich bemüht, die richtigen Schritte zu machen - man kann ihn nicht zwingen, es zu tun. Daher erlaubt ihm, es so zu machen, wie er es kann.
38. Ihr alle seid in gewissem Maße gleich, ihr alle sucht Gott in gewissem Maße gleich. Und natürlich werdet ihr Ihn alle finden, zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt werdet ihr die eine oder andere Wahrheit auf eure eigene Art finden und euch schon ändern, zu diesem Niveau heranreifen und den Forderungen der Harmonie entsprechen. Aber dies wird sich zu unterschiedlicher Zeit ereignen.
39. Das ist normal für euer Leben, und gestattet euch, zu unterschiedlicher Zeit dahin zu kommen. Schüttelt euch nicht wie einen Birnbaum (wrtl. wie eine Birne, Anm. d. Übers.), damit man sich zwingend mit euch zusammen verändert, so, wie ihr fähig seid, euch zu verändern.
40. Denn euer Bruder kann schwieriger an etwas irgendeine Wahrheit, die ihr jetzt wahrnehmt, erkennen, aber nach irgendeinem weiteren Zeitabschnitt wird er schon irgendeine weitere Wahrheit , die ihr schwerer erkennen werdet, schneller erfassen. Und wenn man auf alles im Ganzen schaut, so ergibt sich, dass ihr euch ungefähr gleich bewegt.
41. Daher beeilt euch nicht, euch mit den anderen zu vergleichen und sie mit euch selbst. Ich habe euch schon erklärt: der Vorgang des Vergleichens ist vor allem mit eurer Angst verbunden, mit eurer eigenen Unsicherheit. Das ist Wettbewerb, das ist eine negative Äußerung des Menschen.
42. Man soll nicht miteinander wetteifern. Seid für eure eigenen Schritte verantwortlich. Seid bereit, den Nächsten darauf hinzuweisen, wenn ihr irgendwelche offensichtliche, ernste Fehler seht und wisst, dass er auch bestrebt ist, alles zu verstehen, zu klären. Dann versucht natürlich, aufmerksam zu machen, eine Möglichkeit zu finden, um zu reden, um zu irgendeinem einigen Verständnis zu kommen.
43. Aber möge es vor allem euer Wunsch sein, eine Erkenntnis für euch daraus zu entnehmen. Des Öfteren kann man erleben, dass ihr mit Besorgnis herumlauft, weil bei euch jemand keinesfalls einen Hinweis annimmt, und ihr seid um ihn sozusagen berechtigt besorgt, ihr wollt dem Nächsten helfen, aber es gelingt euch auf keine Weise. Und ihr seid in Wirklichkeit in anormaler Sorge.
44. Dies ist eine egoistische Besorgnis, die für euch nicht nötig ist, und sie wird euch auf keine Weise vermehrt geistige Werte, irgendwelche Schätze einbringen. Umgekehrt, sie wird euch Elend bringen, ihr werdet geistig verarmen, wenn ihr euch so anormal umeinander kümmert.
45. Daher ist dieses Thema überhaupt nicht einfach. Und natürlich muss man sich unbedingt bemühen, es zu verstehen. Sonst ergeben sich bei euch nur Parolen, mit denen ihr quasi eure Liebe zu den Nächsten seht, aber in Wirklichkeit wird es dort keine Liebe geben, dort äußert sich vor allem eure Liebe zu euch selbst.
46. So denkt weiterhin aufmerksam über diese Themen nach, und möglicherweise werden wir sie wegen irgendwelcher konkreten zusätzlichen Fragen eurerseits von verschiedenen Seiten berühren.“
47. „Ist mein Verständnis richtig, dass, wenn der Mann verheiratet ist, aber ein einseitiges Gefühl (gemeint ist wohl das Gefühl der Zuneigung oder gar der Verliebtheit, Anm. d. Übers.) zu einer anderen Frau verspürt, so würde es für eine dritte Frau eine falsche Handlung sein, wenn sie deren Treffen organisieren und um deren gemeinsame Arbeit bitten würde (Motiv – dem Gefühl des Mannes die Verwirklichung ermöglichen)?“
48. „Ja, natürlich! In keinem Fall soll jemand eine Möglichkeit für ein Treffen eines verheirateten Mannes mit einer anderen Frau künstlich herbeiführen. Das ist eine sehr anormale Erscheinung, denn dies wird sich auf jenen Bereich beziehen, wo gerade die Frauen selbst Angst haben, solche Fragen zu lösen, wobei sie nicht ohne Grund Misstrauen hegen gegenüber ihren Freundinnen, die zu etwas Ähnlichem neigen.
49. Darum seid aufmerksam, wenn ihr euch bemüht, das Respekts-Gebot Liebender zu verstehen bei dem Bestreben, einem Liebenden zu helfen, seine Gefühle irgendwie zu realisieren. Denn es können angemessene Äußerungen vorkommen und, wie man sagen kann, auch sehr unpassende, sehr falsche Bemühungen eurerseits stattfinden. Darum seid hier vorsichtig.
50. Wenn ein verheirateter Mann Gefühle hin zu irgendeiner Frau hat, so ist es am ehesten richtig – wenn seine Ehefrau irgendwelche Bemühungen unternehmen kann, falls sie meint, dass sie das möchte und kann und es für weise hält, das zu tun. Aber niemand sonst soll sich dafür einsetzen, erst recht nicht der Mann selbst.
51. Bis jetzt kommen solche Fehler vor, die vor allem die Schwäche des ein oder anderen Menschen zeigen, ein falsches Verständnis von Wahrheiten, die wir früher schon mehrmals zusammen besprochen haben. Daher seid vorsichtig und aufmerksam in so einem Fall.
52. Zumal die naturgegebene Liebe (Ich habe euch das schon erklärt) – ein sehr eigenartiges Gefühl von ausschließlich vorwiegend naturgegebenem Charakter ist. Daher verschärft es sehr stark eure egoistischen naturgegebenen Besonderheiten, und dabei kann man sehr leicht die Grenze geistiger Werte übertreten, über die Grenze des Zulässigen hinweggehen. Das wird auf eure geistige Welt schon zerstörerisch wirken.
53. Daher seid vorsichtig. Es ist besser, wenn ihr zu diesem Thema mehrmals nachfragt, ehe ihr irgendwelche Anstrengungen unternehmt, falls ihr keine genauen Hinweise habt.“
54. „Verstehe ich das richtig, dass Geld und Geldsystem verschiedene Sachen sind und das Verhältnis dazu entsprechend unterschiedlich ist? Zum Beispiel war zur Zeit der Sowjetunion das Gehalt einfach das Entgelt für Arbeit, und Wucher, die Tätigkeit von Banken und kommerzieller Handel (als Privatunternehmung, Anm. d. Übers.) wurden für kriminelle Straftaten gehalten. Ist das Verständnis richtig, dass Wucher (in größerem Maße) und Kommerz (in etwas geringerem Maße) gerade auch die Schlüsselpunkte sind für das die Menschheit vernichtende Programm?“
55. „Was immer auch früher in der Sowjetunion möglich war, so nimmt die Geldeinheit sowieso am Geldsystem der ganzen Welt teil, sie ist nicht abgesondert. Daher, wenn einst gesagt wurde, dass Gott und der Mammon sich in verschiedener Richtung befinden (im Sinne von: sich entgegenstehen, Anm. d. Übers.), so bleibt es auch so. Das ist die Wahrheit.
56. Und um zu lernen, von dieser Abhängigkeit frei zu werden, müsst ihr vieles richtig machen. Einfach zu schreien, dass das Geld übel sei und nichts dafür zu tun, um aus dieser Abhängigkeit herauszuführen - dies wird einfach nicht ernsthaft sein, denn ihr selbst werdet euch in die schwierigsten Verhältnisse hineintreiben.
57. Es wäre gut, nur so mit einer sehr engen Menschengruppe selbstloser Personen zu sprechen, mit denen man in die Taiga weggehen kann, irgendeine Einsiedelei bauen, Wurzeln essen, Quellwasser trinken, und ausgezeichnet im Schoße der Natur verweilen. Nun, dort wäre es noch irgendwie zulässig.
58. Aber ihr baut die Gesellschaft, wo man auch Kinder erziehen muss, wo man die Schwachen, eure alten Mitmenschen, unterstützen können muss, wo auch die Kultur überhaupt entwickelt werden soll, wo man viele Kunstwerke schaffen können muss... Wir sprechen von einem Leben, wo bei euch nicht wenige Produktionstätigkeiten in eurem Verhältnis untereinander eröffnet werden sollen.
59. Darum, wenn früher das Ziel gesetzt wurde, dass ihr lernen müsst, aus dieser Abhängigkeit herauszugehen, so haben wir auch besprochen, dass ihr vor allem Werkstätten in genügender Anzahl eröffnen müsst, es sollen viele sein. Es müssen dutzende Schmieden, dutzende Töpfereien, dutzende Webereien sein... Also sehr viel, viel von dem, wo das hergestellt wird, was ihr braucht.
60. Und dann der gegenseitige Tausch, den ihr untereinander veranstalten könnt, der euch befähigt, von der Geldeinheit unabhängig zu werden. Also, dann kann man auch von eurer Erscheinung auf dieser Erde als dem Günstigsten sprechen.
61. Aber diese Werkstätten werden nicht hergestellt. Wenn es auch welche gibt, so sind es sehr wenige, was äußerst unbedeutend ist. Und das Leben geht weiter, die Zeit läuft, ihr ändert euch, euer materieller Wohlstand wird anders. Nicht selten wird eure Not sehr groß, denn es mangelt euch an etwas, das euch früher nützlich war.
62. Und so ergibt sich eine Menge nicht einfacher Umstände, die schon anfangen, große Schwierigkeiten einzubringen, wodurch eben auch das Bedürfnis entsteht, einigen Bereichen eures Lebens Auftrieb zu geben, irgendwelche Herstellungsverfahren in Bewegung zu bringen, obwohl diese Produktionen nicht so sein sollen, wie irgendein auf lange Dauer angelegtes großes Ziel. Aber wir werden jetzt betrachten, inwieweit es möglich ist, euch auf solche Weise zu helfen.
63. Aber wenn sich weiterhin Faulheit äußert, und ihr keine Werkstätten gründen und das Handwerk nicht entwickeln werdet, wenn ihr Fähigkeiten, die ihr auf dem Lande anwenden müsst, nicht beherrschen werdet - so wird es dann für euch natürlich äußerst schwer, sehr schwer werden.
64. Und wenn jetzt irgendwo irgendeine Produktionsstätte gegründet wird, wo verdient werden soll, so verhaltet euch dem gegenüber eben nicht vorschnell mit oberflächlichen Schlussfolgerungen. So etwas ist nicht das, was Ich als das Günstigste in eurer Entwicklung ansehe. Aber es ist das, was jetzt als das Günstigste betrachtet werden muss, damit ihr euch nicht in außerordentlich komplizierte Umstände hineintreibt.
65. Dies ist eines der Manöver, das dazu berufen ist, euch zu unterstützen, euch dahin zurückzubringen, wovon wir vor vielen Jahren gesprochen haben (man kann schon sagen – 'vor vielen Jahren'), und dieser Situation irgendwie noch Antrieb zu geben, damit ihr sie in die richtige Richtung schiebt. Daher müsst ihr in diesem Sinne sehr vorsichtig sein.
66. Und das Geldsystem hat seine eigenen Regeln, die man berücksichtigen muss, und wo man sich diesbezüglich vernünftig verhalten muss. Wenn ihr es anders handhabt, so wird bei euch überhaupt nichts klappen. Dort ist eine eigene Organisation, dort ist eine eigene Disziplin vonnöten. Und das müsst ihr in euch erziehen.“
67. Am Ende des Treffens sagte der Lehrer: „Ihr seid doch gekommen, um das Heiligtum zu schaffen! ... Und wenn Ich höre, dass man besorgt ist, ob es gelingt, die Ernte einzubringen oder nicht, ob ihr gute Gärtner werdet, damit euer Körper auf dieser Erde überlebt, oder es euch nicht gelingt, das zu bewerkstelligen... Das ist nicht die Frage, die euch beunruhigen soll.
68. Obwohl, das muss gesagt werden, ist sie natürlich sehr wichtig, denn, um hier zu leben, Kinder zu ernähren, da muss man auch den Garten bewirtschaften können, die Erde, die Natur, den Wald, der euch umgibt, richtig behandeln können. Dies alles sind wichtige Fragen.
69. Aber richtig im Garten zu arbeiten, richtig mit irgendeinem Naturmaterial, das sich um euch herum befindet, zu arbeiten, bedeutet nicht, einen heiligen Platz, einen heiligen Raum zu schaffen. Er wird nicht auf solche Weise geschaffen.
70. Man kann ein schönes Dorf errichten, das irgendwie kulturgemäß geschmückt ist: Gerade Straßen, alles fein säuberlich, die Gehwege mit Sand bestreut oder mit Steinchen, Blümchen wachsen... Dies alles kann ebenmäßig gestaltet werden, das ist möglich. Aber ist das genug, wenn man in so einen Raum gelangt, sofort eine gewisse geistige, besondere Atmosphäre spürt? Ja durchaus nicht, überhaupt nicht!
71. Man kann auch an Orten des Freiheitsentzugs und noch irgendwo anders Menschen zwingen, irgendwelche Gebäude gerade zu bauen... Wir können aus der Geschichte wissen, dass Baracken beim Bau von Konzentrationslagern auch gerade stehen. Also das zeugt nicht von einem geistigen Milieu – wenn alles gerade und sauber und akkurat gefegt ist.
72. So auch hier. Es wäre gut, wenn alles bei euch schön gemacht würde. Natürlich, ihr müsst danach streben, lernen, es versuchen. Aber einen heiligen Raum aufbauen – das ist, wenn ihr ihn erschafft mit euren Gedanken, mit dem Nachdenken übereinander, über das Göttliche, überhaupt über die euch umgebende Welt.
73. Ihr seid vor allem nicht deshalb hierher gekommen, um Gärten anzulegen. Das ist zusätzlich. Das gilt natürlich eurem Körper, das spielt noch irgendeine Rolle, und ihr versucht, diese Fragen mit Hilfe schon bekannter landwirtschaftlicher Arbeitswerkzeuge und mittels Bemühungen, mittels irgendwelcher Strategien eurerseits zu lösen.
74. Aber ihr seid hierher gekommen, um hier geistige Bestrebungen in euren Gedanken zu vereinigen, um an das Gute denken zu lernen, sodass diese Gedanken nur positiv sind, wenn ihr aneinander glaubt, wenn ihr stets geduldig irgendwelche Handlungen von euch gegenseitig annehmt, die vielleicht nicht selten fehlerhaft sind, wenn ihr euch bemüht, eure Nächsten zu verstehen.
75. Denn den Anderen zu verstehen, heißt, ihm erlauben, so zu sein, wie er ist. Natürlich werdet ihr in gewissem Maße besorgt sein, bezogen darauf, wie ihr ihm helfen könnt, aber ihr versteht, dass man nur im Laufe der Zeit Hilfe leisten kann. Und in Wirklichkeit wird man dem Menschen vielleicht nur eine kleine Hilfe geben können, denn die Hilfe wird nur dann wirksam sein, wenn er eure Hilfe wirklich verstehen kann, wenn er sie sehen kann, wenn er sich auf die Hand, die ihr ihm ausstreckt, stützen kann.
76. Wenn er die von euch ausgestreckte Hand nicht sieht, kann er über sie stolpern (er sieht sie nämlich nicht!). Er kann eine ungeschickte Bewegung machen und umgekehrt so gegen eure Hand stoßen, dass er hinstürzt und mit Recht empört ist: Warum stört ihr ihn beim Leben? Und ihr: 'Wieso störe ich denn? Ich hab dir doch geholfen! Ich strecke dir schon so lange meine Hand hin, ich will dich unterstützen, und du verstehst meine Hilfe nicht...' Und es ergibt sich irgendeine Folge, eine absurde Situation, wo beide anscheinend aufrichtig sind, aber über entgegengesetzte Umstände sprechen. Dem Einen erscheint es so, dass er hilft, und dem Anderen, dass man ihm mit denselben Handlungen schadet.
77. Darum ist es in Wirklichkeit eine große, nicht einfache Aufgabe, einem Anderen Hilfe zu leisten, das ist eine ernste Kunst. Und vorschnell Hilfe aufzwingen - das wird dem Nächsten oft schaden. Man kann etwas vorschlagen, aber man muss dabei auch noch sehr vorsichtig sein, und wie kann man es dann anstellen, dass es eine wirkliche Hilfe wird.
78. Wichtig ist das Vermögen, einander zu achten, aneinander zu glauben – wenn ihr daran glaubt, dass es der andere schaffen wird (er ist ja deswegen gekommen!). Er versucht es jetzt so... auf andere Weise... er macht den Fehler zum fünfzigsten Mal – nun, macht nichts! Sowieso wird es irgendwo in seinem Bewusstsein aufleuchten, irgendwo wird Erleuchtung entstehen, er wird diesen Fehler verstehen, und ihr werdet euch bemühen, ihm wiederum geduldig zu helfen.
79. Schimpft nicht auf ihn, erniedrigt ihn nicht, erst recht nicht mit beleidigenden Ausdrücken. Aber zeigt irgendwie Strenge, versucht aufzurütteln. Das ist möglich. Aber seid dabei vorsichtig, damit ihr eure Strenge nicht aufzwingt, damit sie nicht zur Methode eurer Handlungen in Bezug auf euren Nächsten wird.
80. Denn es ist sehr leicht, Strenge aufgrund von Schwäche zu äußern (eine vermeintliche Strenge). Aber oft ist dies eine unpassende Erscheinung, die eher der Grobheit zuzuordnen ist, eurer Unfähigkeit, nicht aber der Liebe, nicht dem Wunsch zu helfen. Das heißt, es ist nötig, helfen zu lernen.
81. Und wie ihr aneinander denkt, wie ihr dabei das Göttliche achtet, euch dahingehend behutsam verhaltet, alles durchdenkt, dies mit euren Reden ansprecht – so erschafft ihr einen geistigen Raum.
82. Und wenn diese Energie in ihrer Entstehung informationsweise einsetzt, solch eine reine, schöne Energie, so verdichtet ihr sie mit euren täglichen rechtschaffenen Bemühungen in diese Richtung – auf diese Weise wird der heilige Raum erschaffen, der zunächst anfängt, sich an dem Platz zu reinigen, wo ihr konkret handelt, aber während er verdichtet wird, beginnt er sich zu verbreiten, sich in verschiedene Richtungen auszubreiten, die Menschen zu berühren, die anfangen, da hineinzugeraten, weit entfernt von dem Platz, an dem ihr verweilt, immer weiter und weiter...
83. Danach beginnt dieser Raum, negative Energie hierher zu ziehen, und hier wird er sie verarbeiten. Er wird anfangen, sie an sich zu ziehen, während er diese negative Energie in allem übrigen Raum der Erde schwächt.
84. Gerade dies ist die Arbeit eines gläubigen Menschen. Ihr seid vor allem hierher gekommen, um sie zu erfüllen, nicht aber, um hier gute Gärten anzulegen (das ist nicht als ein so wichtiges Ziel gesetzt, obwohl wir davon als ein lebenswichtiges Ziel sprechen).
85. Aber wenn ihr euch vom Irdischen mitreißen lasst, dabei vergesst, was für euch die Hauptsache ist, so werdet ihr keinen heiligen Raum erschaffen. Nun, es wird immerhin irgendeine solcher landwirtschaftlichen Abteilungen in Russland... anscheinend keine schlechten Landarbeiter... mit Hochschulbildung. (Die Zuhörer lachten.) Na und?
86. Nun, und eure Sippe wird auch sehr schnell ausgemerzt sein, weil eure Kinder wegfahren werden. Sie werden sowieso wegfahren, um die Umstände in den Städten, das Business und so weiter kennenzulernen... Es wird dort für sie interessant sein, nicht aber hier bei euch. Euer geistiger Eifer, den ihr anfangs hattet, wird einfach verlöschen, aber da ist nichts, was ihn ersetzen wird. Und dann wird es für euch schon schwer sein, diese Aufgabe, derentwillen ihr wirklich hierhergekommen seid, zu lösen.
87. Darum vergesst nicht das Hauptsächliche – das Kreieren dieses geistigen Raumes. Und das ist der Raum, wo man leben möchte, das ist der Raum, wo man gestalten möchte. Dort wird man dich überall unterstützen, überall bemüht man sich zu verstehen, überall bemüht man sich aufzumuntern, überall bemüht man sich zu begeistern. Dies sind Elemente eines heiligen Raumes, wo man immer bei jedem der Anderen Beruhigung finden kann – man kann kommen und zur Ruhe kommen. Bitte! Ihr unterstützt ihn, ihr hört zu, ihr sagt aufmunternde Worte, ihr äußert euren Glauben an diesen Menschen, und beflügelt geht er weiter schaffen.
88. Und möge er hunderte Male neben euch Fehler machen, so erlaubt es ihm geduldig. Er sucht, er versucht, und folglich wird er unbedingt finden, und ihr müsst ihn unterstützen.
89. Natürlich wird die Strenge irgendwo auch notwendig sein. Aber Ich möchte, dass ihr in diesem Sinne sehr vorsichtig seid. Denn ihr könnt sehr einfach (im Sinne von schnell, Anm. d. Übers.) zu überhöhten, übermäßigen Forderungen abgleiten, und dann beginnt die Zerstörung.
90. Denn der Nächste stürzt bei solchen Forderungen leicht ab, beginnt, seine Dummheiten zu machen, da, wo er selber neigt abzustürzen. Die Forderung provoziert seine eigenen Schwächen. Und wenn er schwächer ist als ihr (als der, der fordert), so stürzt er natürlich unbedingt ab. Aber schuld ist schon der, der fordert.
91. Und da der Fordernde sieht, dass der andere abgestürzt ist, entflammt bei ihm quasi die Forderung noch stärker (um noch mehr zu erfragen, zu verlangen), denn er sieht schon irgendeinen realen Absturz.
92. Und so entsteht ein geschlossener Raum, der die gegenseitige Unzufriedenheit entfacht. Und ihr neigt dazu, ihr gebt leicht dieser Versuchung nach. Daher, je mehr ihr diese Versuchung schafft, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihr einfach in eine massive gegenseitige Unzufriedenheit eintaucht. das ist schon gefährlich, das ist schon der Anfang der Tragödie.
93. Daher (Ich wiederhole es noch einmal), vergesst nicht das Hauptsächliche, weswegen ihr hierhergekommen seid. Ihr seid gekommen, um einen heiligen Raum zu erschaffen, der dazu bestimmt ist, etwas sehr Wichtiges zu bewirken, was ihr bis zu Ende schwer einschätzen, einsehen könnt.
94. Aber das ist ja eigentlich auch nicht nötig, um sich nicht von etwas Großem, Globalem zu sehr mitreißen zu lassen, sondern zunächst erst einmal zu versuchen, das zu verstehen, was vor den Füßen liegt, was sich unter euren Händen befindet, was neben euch ist, damit ihr versucht, das zu verspüren, was neben euch vor sich geht und um richtig daran teilzunehmen.
95. Aber auf so eine Weise teilzunehmen, dass nach dem Miteinander bei einem Jeden unter den Nächsten wiederum der Wunsch entsteht, mit euch aufs Neue weiter zu kommunizieren, also dass er spürt, dass ihr helft und dass er immer wieder zu eurer Hilfsbereitschaft zurückkehren möchte.
96. Und hier ist wiederum die Fähigkeit notwendig, geduldig zu sein, denn ein schwacher Mensch, wenn er einen Stärkeren findet, kann mit seinen Forderungen aufdringlich sein, nicht selten entsteht bei ihm schon die Erwartung, dass man unbedingt mit ihm kommunizieren müsse. Hier muss man schon Wege suchen, wie man das handhabt. Vielleicht wird man irgendwie gezwungen sein zu verweigern. Aber das muss wiederum behutsam gemacht werden, bisweilen mit Festigkeit, damit man sich nicht immer von Launen gängeln lässt.
97. Also so beginnt eine gar nicht einfache Schule, wo ihr lernt, richtig zu lieben und folglich lernt ihr, richtig zu helfen. Denn lieben – das muss vor allem mit Hilfeleistung dem anderen gegenüber in positivem Sinne verbunden werden.
98. Wenn man von Liebe spricht, aber die Handlungen erzeugen ein Beinstellen, so braucht dann keiner in Wirklichkeit eure Liebe, sie stört nur zu leben. Daher, wenn wir das Wort 'Liebe' meinen, so muss man dieses Wort schon bei weitem tiefer betrachten, unter ihm wird irgendeine Reihe von Bemühungen verstanden, die mit wirklicher Hilfe den anderen gegenüber verbunden sind, auf die sie sich stützen und einen noch festeren Schritt beim Erfüllen des Göttlichen machen können. Das ist das Hauptsächliche.
99. Und wie weit ihr euch von dieser Hauptsache entfernt habt, wie weit ihr euch verirrt habt, abgewichen seid in diesem Zeitabschnitt, durch den ihr jetzt hier durchgeht (ihr stürzt von einer Richtung in die andere, verschiedene Abweichungen sind zu bemerken)... Und jetzt muss man ziemlich ernsthaft viele seiner eigenen Handlungen aufs Neue überdenken, denn in der Regel sind sie als Abweichungen von der Norm, von jener Hauptaufgabe, zu sehen, die ihr quasi übernommen habt, aber ihr weicht in andere Richtungen, die mehr mit euren Schwächen verbunden sind, ab. Daher muss man noch einmal dieses ganze Thema aufs Neue betrachten.
100. Und lernt es, diesen Raum zu erschaffen – den Raum des Lächelns, den Raum der Freude. Nun, so tragt diese Freude, helft einander, sie anzuzünden, damit es weniger dieser finsteren Gesichtsausdrücke gibt, damit ihr immer scherzen, Mut zusprechen, jederzeit euch entschuldigen könnt, wo ihr seht, dass ihr vielleicht eine Dummheit gemacht habt, grob gehandelt habt... Aber versucht, euch gegenüber dem Nächsten mit Verständnis zu verhalten.
101. Eben das ist doch die ganze Schule! Und es ist sehr wichtig, dass ihr versucht, dies selbst zu durchdenken und es irgendwo schon fertigbringt, interessante konkretisierende Fragen zu stellen, damit wir immer mehr konkrete Handlungen betrachten, wo ihr kompetent am Leben miteinander teilnehmt, nicht aber so, wie es jemandem einfällt.
102. Denn sehr oft kann man so irgendeine Hartnäckigkeit beim eigenen Verständnis bezüglich Hilfe beobachten, wo der Mensch bemüht ist, sie eben so zu leisten, wie er es versteht. Und es drängt ihn nicht einmal einzuschätzen, ob es demjenigen, dem er diese Hilfe geben will, einfach bei dieser Hilfe unangenehm ist, dass sie offensichtlich anfängt, diesen Menschen zu stören.
103. Aber der Mensch, der diese Hilfe leistet, will das nicht bemerken. Er sieht es einfach so, dass er selber diese Hilfe geben will, es erscheint ihm so: Also hilft er richtig (er will es doch selber, er hat so einen brennenden Wunsch!). Und ob der Andere diese Hilfe benötigt – das bedenkt er nicht sonderlich. Er meint, das ist nötig und fertig. Und was mit dem Anderen in diesem Fall geschieht – das interessiert ihn schon irgendwie weniger. Vielmehr möchte er irgendeine negative Äußerung des Anderen darin sehen – dass er so undankbar ist und keine Hilfe bemerkt. Das ist ein Fehler.
104. Hier kann es leicht zu einer Tragödie in eurem gegenseitigen Verhältnis untereinander kommen. Und anstatt miteinander befreundet zu sein, entfremdet ihr euch, ihr werdet euch voneinander entfernen. Aber schuldig seid ihr! Schuldig ist vor allem derjenige, so, wie es sich ergeben hatte, der den brennenden Wunsch hatte, dem Nächsten zu helfen. Solch eine Situation ergibt sich.
105. Und dann werden sich sofort verschiedene falsche Behauptungen einschleichen, so, wie sie in der Welt entstanden sind: 'Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.' Ja, wenn der Wunsch nicht auf den richtigen Bemühungen beruht, so, natürlich, entsprechend dem Wunsch orientieren sich dann die Bemühungen, aber nicht die richtigen, die zu großen Komplikationen führen. Und dann entsteht so ein dummes Sprichwort, hinter dem man schon überhaupt ein anormales Leben erkennen kann, wo gar keine guten Wünsche vorhanden sind. Wofür sind sie nötig, wenn sie sowieso zur Hölle führen? So kann man sich gut irgendwo hineintreiben.
106. Daher, wenn man den Wunsch in sich hat, dem Anderen zu helfen, da man solche guten Absichten hat, so muss man sie dann sachgemäß vollziehen. Eben sachgemäß! Folglich muss man jeden eigenen Schritt durchdenken: Wie macht ihr ihn? Und ist er überhaupt angemessen (vielleicht handelt es sich hier nur um eure Illusion, dass dies richtig sei, und in Wirklichkeit darf man es so nicht machen)? Denkt dabei öfter nach, und lernt, einander zu helfen.
107. Dann entsteht bei euch ein riesiger Durst, miteinander zu leben, denn ihr werdet immer in beliebiger Richtung ein Haus sehen, wo ihr wie zuhause seid, wo ihr immer notwendige Hilfe bekommen könnt, wo es keine fremden Menschen gibt und wo ihr vor Keinem Angst habt, wo ihr euch nicht durch irgendeine aggressive Weise behaupten müsst. Dieses Milieu müsst ihr gestalten.
108. Vielleicht könnt ihr in dieser Periode auch keine adretten Gärten anlegen. Das ist nicht schlimm. Aber wenn unter euch so ein starker Geist, so eine gute Einheit herrschen wird – ja, dann wird auf den Bäumen das nötige Gemüse wachsen! Ihr bleibt nicht hungrig. Ihr werdet es dann anbauen, wo es beliebt.
109. Aber gerade dieser Hauptteil ist bei euch bis jetzt nicht genügend vorhanden. Ihr sorgt euch mehr um das, worüber ihr nicht besorgt sein solltet, und ihr quält euch mit Problemen, die ihr euch regelmäßig beharrlich selber schafft.
110. So lasst uns lernen, dieses vornehmlich hauptsächliche Ziel nicht zu vergessen, um dessentwillen ihr hergekommen seid. Um eben auf diesem Erdenplatz, dem einheitlichen Organismus der Erde, eben an diesem Ort anzufangen, das bestimmte Milieu zu gründen. So tut es, damit es sichtbar wird, dass ihr einander wirklich liebt, dass es sehr angenehm und fröhlich ist, neben euch zu weilen und dass niemand Angst vor dem Anderen hat.
111. Damit beenden wir unser heutiges Treffen. Es war sehr wichtig, euch die Hinweise zu geben, Ich war deshalb einverstanden, das Treffen abzuhalten.
112. Ihr habt bemerkt, dass wir in der letzten Zeit irgendwie selten gemeinsame Treffen haben. Das Bedürfnis nach diesen Treffen wird von euch selbst durch euer Leben diktiert. Dadurch, wie ihr lebt, was ihr macht, schafft ihr für Mich bestimmte Wunschempfindungen, euch die ein oder andere Hilfe zukommen zu lassen. Daher, wenn ihr richtig handelt, werdet ihr stets die Empfindung des Bedürfnisses hervorrufen, etwas weiter auszuholen (wrtl. weiter zu berühren, Anm. d. Übers.)...
113. Wenn etwas nicht gelöst wird, dann schafft ihr ungewollt Bedingungen, wo Ich etwas quasi mehrmals wiederholen soll. Aber wenn das Wiederholen ein gewisses zulässiges Maß überschreitet, was in diesem Fall bestimmt werden kann, dann wird der Wunsch verschwinden zusammenzukommen. Aber diese Bedingung gebt ihr selbst ein. Daher kommt alles darauf an, wie ihr euch bemüht zu leben.
114. Also, was Ich euch jetzt gesagt habe, dafür war eigentlich das ganze Treffen. Ich wollte euch darauf hinweisen, denn Ich hatte gemerkt, dass dies von euch vergessen wird, gelöscht wird, ihr verliert diesen sehr wichtigen Teil irgendwie. So vergesst ihn nicht!
115. Nun, und jetzt – wünsche Ich euch Glück! Bis zum nächsten Treffen. Ich hoffe, wir werden natürlich auch weiterhin zusammenkommen. Viel Glück!“