Kontrollen durch die Staatsmacht ~ Verlegenheit bei der Orthodoxen Kirche
1. Am 2. November 1997 kehrte Vissarion in den Himmlischen Wohnsitz zurück.
2. In den Novembertagen kam eine Gruppe von Leuten, Vertreter der Staatsmacht, die in einer Kommission vereint waren, aus Krasnojarsk nach Tscheremschánka. Ihr Ziel war, zwei Wochen lang die Tätigkeiten der Kirche des Letzten Testaments zu untersuchen, um dann eine Entscheidung über die weitere Existenz der Kirche zu fällen.
3. In Russland war das neue Gesetz über die Gewissensfreiheit in Kraft getreten, das in seinem Wesen die offizielle Existenz neuer Religionen und Glaubenslehren verbot.
4. Das Gesetz war von den Machthabern angenommen worden, und die örtlichen Machthaber mussten auf diese Entscheidung reagieren. Natürlich war das Ziel der schnell geschaffenen Kommission, der Existenz der Kirche des Letzten Testaments Einhalt zu gebieten.
5. In den letzten drei Jahren waren nicht wenige Kommissionen in den Taigadörfern gewesen, die versucht hatten, im Leben der Gemeinschaft ein nicht existierendes Laster zu finden und Vissarion der Lüge und Eigennützigkeit zu bezichtigen. Jetzt beunruhigte eine graue, klebrige Lüge über die Gemeinschaft und den Lehrer die Köpfe, die wegen der Zeiten in Unruhe waren, und zwang die Überprüfenden zu versuchen, die Tätigkeit der Gemeinschaft zu unterbrechen.
6. Die jetzige Kommission war von allen bisherigen am härtesten eingestimmt und am eifrigsten auf ihre Ziele ausgerichtet.
7. Nachdem sie sich einen Tag in Tscheremschánka umgesehen hatten, machten sich die Überprüfenden nun auf den Weg zum Heiligtum der Gläubigen - der Stadt und dem Himmlischen Wohnsitz, gejagt von dem Wunsch, so schnell wie möglich wieder nach Hause, nach Krasnojarsk, zurückzufahren.
8. Anatolij Pshenaj begleitete die Gruppe auf dem Weg zur Stadt. Er hatte in Weißrussland einen Posten in der Regierung aufgegeben und war in das gebotene Land gestrebt, um die Zukunft und sich selbst aufzubauen.
9. Seit den Frühjahrstagen des ausgehenden Jahres verwendete Anatolij seine Fähigkeiten für die Beziehung der Kirche zur umgebenden Welt, die immer neue Anforderungen an die Kirche und die Gemeinschaft stellte.
10. Doch jede Kontrollgruppe besteht aus Gotteskindern. Und deshalb erkannten diese Kinder mit ihren Augen und Herzen die Augen und Herzen der Erbauer von Jerusalem, und sie sahen keine Unaufrichtigkeit und lasterhaften Bestrebungen in ihrem Leben und ihren Träumen.
11. Der Geist der Stadt und der wunderbare Taigaort erweckten in einigen Kindern, die in der Kommission waren, den Wunsch, erneut hierher zu kommen.
12. Zwei Männer, die die Macht vertraten, trafen sich mit dem Lehrer und erkannten die Gesundheit und Vernünftigkeit Seiner Worte und Handlungen.
13. Die Kommission kehrte ohne einheitliche Meinung nach Krasnojarsk zurück.
14. Ende November 1997 kam Wladimir Kamushek aus Moskau zum Lehrer und in die Gemeinschaft (V6,34,14).
15. Wladimir hatte der Welt der orthodoxen Kirche, ihren Oberhäuptern, Geistlichen und Kirchgängern seine Arbeit "Die theologische Auffassung der Wiederkunft von Vissarion Christus" vorgelegt. Darin zog er auf der Grundlage einer gründlichen Untersuchung von Vissarions Worten und Seinen Aufrufen, sowie der heiligen Schriften - dem Alten und Neuen Testament, und ebenfalls von Materialien, die die heutige Vollziehung seitens der Geistlichen der russisch-orthodoxen Kirche in Disputen beurteilten, folgende Schlussfolgerung: "Auf der Grundlage des ganzen Umfangs der allseitigen Untersuchung hat die epochale Vollziehung eine vollständige Bestätigung in den Texten der Heiligen Schrift gefunden."
16. In seiner Arbeit hatte Wladimir auch versucht, die "dogmatischen Irrwege, die während zweier Jahrtausende in der Glaubenslehre der orthodoxen Kirche entstanden waren", aufzuzeigen.
17. Er hatte seine Arbeit den Oberhäuptern und Geistlichen der orthodoxen Kirche zugeschickt, einschließlich dem Patriarchen Alexija, und erwartete hartnäckig von ihnen eine begründete Antwort.
18. In seiner Bitte an den Patriarchen hatte Wladimir, der ein Kirchgänger der orthodoxen Elochowsker Kathedrale war, geschrieben: "Jetzt ist eine Situation entstanden, wo einerseits die Entscheidung der Metropolitenversammlung existiert, die Vissarion als falschen Christus definiert, andererseits - die von mir angebotene theologische Untersuchung dieses Themas.
19. Es ist durchaus verständlich, dass keine zwei sich gegenseitig ausschließenden Wahrheiten zu ein und derselben Frage existieren können, denn Christus war, ist und wird immer nur Einer sein, Der die einzige Antwort auf all unsere geistig-lebenswichtigen Fragen ist.
20. Deshalb bitte ich Eure Hoheit, unter Berücksichtigung der äußersten Wichtigkeit einer objektiven Lösung des Problems von Vissarion Christus für die ganze christliche Welt und das Schicksal der Menschheit, die von mir unterbreiteten Materialien objektiv durchzusehen und auf sie zu reagieren. Mit aufrichtiger Liebe in Christus, Wladimir."
21. Einige orthodoxe Geistliche hatten begonnen, Wladimir und seinem hartnäckigen Wunsch, eine begründete Antwort auf seine Arbeit zu bekommen, aus dem Weg zu gehen.
22. Die logischen Dispute der Geistlichen mit Wladimir waren für sie nicht leicht, denn er besaß das traditionelle Wissen der Heiligen Schrift, da er aus einer Familie orthodoxer Geistlicher kam.
23. Als Wladimir Kamushek jetzt in die Gemeinschaft kam, brachte er die erste und vorerst einzige Antwort auf seine Arbeit mit, sie stammte vom Experten des Rehabilitationsprogramms der Missionsabteilung der russisch-orthodoxen Kirche, K.N. Albanskij.
24. Wie leicht kann der Mensch falsche Schlussfolgerungen ziehen, ohne die Wahrheit erfahren zu wollen. Albanskij schrieb in seiner Schlussfolgerung: "Ihr behauptet, dass die Bewegung von Vissarion (die Kirche des Letzten Testaments) ihren Ursprung bei Gott hat, in Wirklichkeit aber existiert eine irdische Vorgeschichte eurer 'Sekte'.
25. Wenn man versucht, im Glauben der Kirche des Letzten Testaments die Grundlagen zu finden oder das "Hauptdogma", so können wir es mit dem Wort "Christglaube", oder gewöhnlicher: "Geißlersekte", benennen.
26. "Christusgläubige" nannte man in Russland Menschen, die daran glaubten, dass sich in einem gewöhnlichen Menschen angeblich "der Sohn Gottes" oder sogar der "Gott Vater Sawaoff" verkörpern kann, oder es überkommt jemanden der "Heilige Geist". Es offenbart sich in dem Menschen sozusagen eine neue "Persönlichkeit", und danach hält man den alten, auch genannt "veralteten", Menschen fast für inexistent und manchmal sogar für "gestorben".
27. Die Veränderung des Namens, wie wir es auch in diesem Fall mit dem Namen "Vissarion" sehen, bestätigt, dass der "Tod" vonstatten gegangen ist und wir es mit einem neuen "Menschen" zu tun haben."
28. Im Wesen des Lehrers aber hatte es nie ein "Sterben" gegeben. Er war und blieb ein und derselbe von Seiner Geburt an.
29. Im Namen aber offenbart sich der Charakter der nächsten Tätigkeit, die in ihrem Wesen vonstatten gehen kann, unabhängig davon, ob ein neuer Name offenbart wird oder nicht.
30. Der Name existiert nur zur Bequemlichkeit des Umgangs. Denn das Wesen des Wortes verändert sich nicht in Abhängigkeit von dem einen oder anderen Namen.
31. Weiter führte Albanskij in seiner Ausführung eine gefährliche Lüge an, indem er über die 'Geißlertradition der Übertragung der göttlichen Mission von einem Geißler zum anderen' schrieb. "Im Fall Vissarion", schrieb er, "wie wir weiter sehen werden, ging die Übertragung der göttlichen Mission durch den Christgläubigen Wladimir Plesin vor sich.
32. Plesin hat seine Angehörigkeit zur Geißlersekte vor dem zum "Christus" rekrutierten Träger verborgen, indem er sich auf eine "Stimme aus dem Kosmos" berief.
33. Später aber wird der neu erschienene Vissarion in die Feinheiten des Christglauben-Rituals eingeweiht, in ihre Lebensweise (wie z.B.: Zeremonien im Kreis, Fasten, eine neue 'Kreuzeuphorie' usw.) und in die Besonderheiten ihrer Glaubenslehre."
34. In der Antwort des Experten, dort, wo er versucht hatte, sich auf offen zugängliche Wahrheiten zu stützen, waren die Begriffe des Himmlischen Vaters und des Gottessohnes grob verwechselt.
35. Der Autor der Schlussfolgerung bezog unachtsam die Worte aus den Botschaften, die mit "Der höchste Verstand des Weltalls" unterschrieben sind, auf den Lehrer und nannte das "Unsinn".
36. So hatte die Organisation, die vom Patriarchen gesegnet worden war, in ihrem Wesen ein Urteil gefällt, denn dieses Dokument werden viele Novizen und Kirchgänger der orthodoxen Kirche benutzen, ohne sich darum zu kümmern, inwieweit diese Schlussfolgerung gerechtfertigt ist, und sie werden nicht danach streben, mit der Quelle in Berührung zu kommen.
37. In diesem Werk wurde ebenfalls gesagt: "In den Texten des 'Letzten Testaments' sind geschickt nicht wenige manipulative Phrasen verborgen (manipulativ auf dem Niveau des Unterbewusstseins).
38. Objektiv ist dieses Buch, bei all seiner Ketzerei und Phantasterei, durchaus vernünftig, und es konnte nicht von einem zufälligen Menschen geschrieben werden.
39. Es musste von einem Menschen geschrieben werden, der einwandfrei mit der Gattung der Gleichnisse bekannt ist und eine große Erfahrung beim Schreiben solcher Werke in diesem Stil oder ein großes Literaturtalent hat.
40. Nicht nur das, dieser Mensch musste den Schreibstil der Bibel gründlich erlernt haben, und er muss außerdem ein Spezialist auf dem Gebiet der neurolinguistischen Programmierung sein.
41. Wenn man die Stillosigkeit der ersten Auftritte von Vissarion berücksichtigt und dieses Buch analysiert, kann man mit Überzeugung behaupten, dass es nicht von Vissarion und Vadim Redkin geschrieben wurde, wenigstens nicht in der endgültigen Variante.
42. Möglicherweise hat Redkin das Manuskript geschrieben, doch es wurde von jemandem (eher von irgendeiner Gruppe), der im Verborgenen bleibt, mit dem Ziel überarbeitet, ihm das Aussehen eines logischen, endgültigen Werkes zu geben, das tiefgreifend in Richtung der Schaffung einer Kontrolle über das Bewusstsein der Adepten ausgerichtet ist. Möglicherweise sind das die gleichen Leute, die die 'Weiße Bruderschaft' organisiert haben."