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Erde und Natur

Nach den Worten Vissarions ist unser Heimatplanet, die Erde - oder in der Gemeinschaft oft auch Mutter Erde genannt - lebendig. Sie wird als die Mutter allen Lebens, wie wir es kennen, angesehen und wird als solche auch geehrt und wertgeschätzt.

Die Gemeinschaft ist bestrebt in Harmonie mit der Natur zu leben und vom Ökosystem niemals mehr zu nehmen, als es unmittelbar wieder selbst herstellen kann. Das Töten von Tieren, um ihr Fleisch als Nahrung zu nehmen, wird als falsch, und die ideale Ernährung als vegan angesehen. Tierprodukte wie Eier, Milch und Käse werden aber von vielen Mitgliedern dennoch konsumiert. Für diesen Fall ist es empfohlen, die Tiere selbst zu halten, und für sie ein gutes, würdevolles Leben zu ermöglichen.

Vissarion mit den ersten Siedlern in der Taiga

Um die Seele zu reinigen und sie zu entwickeln, muss man sie zuerst öffnen. Doch je weiter du die Seele öffnest, desto stärker empfindest du Schmerz für die dich umgebenden Menschen. Anfangs nur für die Näherstehenden; dann für die weniger Nahestehenden, später für die noch Fremderen, und dann wirst du den Schmerz empfinden für den abgebrochenen Zweig und den sinnlos zerschlagenen Stein.

Vissarion, Buch der Aufrufe 28, 27

Als die neue Siedlung inmitten der Taiga aufgebaut wurde, sprach Vissarion mit den Bäumen, bevor sie für den Hausbau gefällt wurden; und er empfahl seinen Schülern, das ebenfalls zu tun. Zur Zeit der Aussaat soll man mit Mutter Erde Verbindung aufnehmen und um Unterstützung beim Wachstum der Nahrung bitten. Bei der Ernte soll man seine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, wenn man die Früchte der Natur entnimmt.

Vissarion erklärte beim Bau der Sonnenstadt außerdem, dass es besser ist in der Taiga keine Maschinen zu nutzen, um das Gleichgewicht der Natur nicht zu stören. Diese Aufforderung, die zu Beginn eine Regel für die Siedler darstellte, wurde aber bald gelockert ebenso wie der völlige Verzicht auf tierische Produkte (Eier, Milch, ...), um den ersten Siedlern das harte Leben in der Taiga zu erleichtern.

Im Allgemeinen gibt Vissarion wenig konkrete Hinweise, wie der Umgang mit der Natur genau vonstattengehen soll. Er erklärt das damit, dass er für die Menschen der geistige Lehrer ist, dessen Aufgabe es ist, die Menschen in ihrer geistigen Entwicklung zu unterstützen, und ihnen zu zeigen, wie man Liebe, Demut und Bescheidenheit im Inneren verwirklicht.

Die Menschen sind dazu aufgerufen, durch eigene Bemühungen den richtigen Umgang mit Mutter Erde und der Natur zu lernen. Wenn sie am Weg der geistigen Liebe fest voranschreiten, wird sich auch die Harmonie zur Natur schnell einstellen.

In der Sonnenstadt, bei einem Ritual mit Schamanen

Aus dem Bedürfnis heraus, seine Schüler in Sibirien den sensiblen Umgang mit der Natur zu lehren, nahm Vissarion auch Verbindung zu den Schamanen aus dem Gebiet Tuwa auf. Gleichzeitig entstand bei den Schamanen der Gedanke, mit Vissarion und seiner Gemeinschaft Kontakt aufzunehmen. Daraufhin wurden einige Schamanen eingeladen, in der Gemeinschaft Rituale durchzuführen, die die Verbindung zu der Natur (den Naturwesen) herstellen.

Seit dieser Zeit werden in der Gemeinschaft zu bestimmten Anlässen Rituale mit schamanischen Elementen durchgeführt.

Die Schamanen gehen davon aus, dass es für jeden Ort "Hüter" gibt, hohe Naturwesen, die für die meisten von uns unsichtbar sind. Man kann mit diesen Hütern ebenfalls Kontakt aufnehmen, um Unterstützung dabei zu bekommen, in Einklang mit der Natur zu wirken.

Erdedankfest, Danksagung an Mutter Erde vor ihren Gaben

Die Wertschätzung gegenüber Mutter Erde und der Natur wird unter anderem auch durch zwei Feste, die Erdedankfeste, im Frühling und im Herbst ausgedrückt.

In manchen Medien wurde die Gemeinschaft in Sibirien auch schon als "Ökogemeinschaft" oder "Ökodorf" bezeichnet, was nach dem Verständnis der Gesellschaften in westlichen Industrienationen nicht ganz korrekt ist, weil die Gemeinschaft in Sibirien den strengen Anforderungen von "ökologisch, nachhaltigem Wirtschaften" in diesem Sinne nicht in allen Belangen entspricht.

Dennoch sind die Nähe zur Natur und die Rückbesinnung auf ein einfacheres, harmonisches, weniger stressiges Leben ein wesentlicher Bestand und ein wesentliches Merkmal der Gemeinschaft. Überdies ist der Selbstversorgungsgrad, insbesondere was Lebensmittel betrifft, sehr hoch. Es ist wahrscheinlich die größte Selbstversorgergemeinschaft der Welt.